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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Ellena - pips - Tjure - mi Forum: Stolpermund Forenbeschreibung: Diskussionsforum Stottern aus dem Unterforum: das Kind stottert Antworten: 6 Forum gestartet am: Sonntag 26.12.2004 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Allgemeine Fragen... Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 9 Monaten, 28 Tagen, 13 Stunden, 40 Minuten
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Re: Allgemeine Fragen...
Ellena - 06.06.2006, 08:38Allgemeine Fragen...
Hallo zusammen!
Vielleicht kann mich jemand mal aufklären (ich hab ja keine Ahnung...):
Ich frag übrigens wegen meinem Sohnemann...
1. Stottert ein Stotterer zu jeder Zeit? Ich mein, mein Kind hat zB (fast) kein Problem beim Spielen mit anderen Kindern und sobald er einem Erwachsenen etwas sagen will passierts dann.
2. Kann es sein, dass die Ursache für den Beginn des Stotterns ein großer Schrecken ist, auch wenn dieser ein paar Wochen zurückliegt (in den Teich gefallen)?
3. Ab wann steht denn fest, dass ein Kind wirklich ein Problem mit dem Sprechen hat? wenn er fünf Monate gestottert hat?!?!? Das leuchtet mir nicht ganz ein...ein "Problem" hat er ja schon...
Das wars fürs Erste, schönen Tag Euch allen!
LG
Ellena
Re: Allgemeine Fragen...
pips - 06.06.2006, 13:16
Hallo Ellena!
Also, jeder Stotterer stottert anders, das ist total unterschiedlich.
Manche können flüssig lesen, andere nicht, die meisten stottern nicht, wenn sie singen oder mit sich allein, mit Kindern oder Tieren sprechen.
Ich kann ein, zwei Sätze völlig stotterfrei sprechen und plötzlich blockt es und ich krieg kaum ein Wort raus.
Bei manchen Personen oder Situationen stottere ich besonders stark, bei anderen kaum, aber das kann auch mal so mal so sein...
Auch die Art des Stotters variiert ein wenig.
Ich erinnere mich, das ich in der Schule oft zuhören bekam, dass ich "vernünfig" sprechen soll, wie ich es doch gerade mit der Freundin noch konnte.
Stottern ist immer anders und nicht immer gleich stark.
Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn jemand mal mehr, mal weniger oder sogar mal garnicht stottert.
Ich denke, es streiten sich die Gemüter, ob ein Schock o.ä. Stottern auslösen und ab wann man bei einem Kind Stottern therapieren kann...
lg, Pips
Re: Allgemeine Fragen...
Ellena - 06.06.2006, 18:45
Hi Pips,
danke für die Antwort.
Wie hats denn bei Dir angefangen? wie alt warst Du da?
LG
Ellena
Re: Allgemeine Fragen...
pips - 06.06.2006, 19:50
Hi Ellena!
Wann genau ich angefangen habe zustottern kann ich nicht sagen.
Als mir mein Stottern bewusst wurde (oder bewusst gemacht wurde ?), saß ich in der Grundschule im Einzelunterricht bei einer Logopädin.
Da war dann klar, dat mit mir wat nicht stimmte... :drunken:
lg,pips
Re: Allgemeine Fragen...
Tjure - 07.06.2006, 11:37
Hallo Ellena,
zu 1:
Ich denke es ist so: je mehr man selbst Wert darauf legt nicht zu stottern, desto mehr stottert man. Wenn man mit einer Katze spricht, wird es einem sehr egal sein, wenn man stottern würde - also stottert man wenig.
Will man etwas wichtiges sagen, spricht man mit Erwachsenen, so versucht man "gut" zu sprechen - man stottert stärker und häufiger.
Kurz und gut: je mehr die Flüssigkeitsanforderung an sich selbst -desto stärker und häufiger das auftretende Stottern.
zu2:
Stottern ist (bei 99%) eine neuromotorische Fehlleistung. Auslöster kann ein "schlimmes Ereignis" sein. Ursache ist aber immer diese neuromotorische Fehlleistung. Von der genetischen Disposition habe ich auch schon berichtet.
Übringes: die Ursache des Stotterns zu kennen ist für den einzelnen Betroffenen nichts wert - nur durch das Wissen der Ursache ändert sich am Stottern nichts.
zu3:
Wieso warten? Einfach deshalb, weil es bei Kleinkindern häufig (aber nicht immer) von selbst weg geht.
Wenn sich dein Kind auf den Mund schlägt, wenn es stottert, so kann das aber bereitsein Indiz dafür sein, dass sich bereits ein Störungsbewusstsein gebildet hat.
Von einem Tick würde ich übrigens nicht sprechen. Stottern ist weder eine nervöse Muskelzuckung noch eine wunderliche Eigenart. Auch wenn man das auf den ersten Blick annehmen könnte.
Oft wird auch angenommen, dass Kinder anfangen zu stottern, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Sozusagen - Krankheitsgewinn. Meine persönliche Meinung dazu: Schwachsinn!
liebe Grüße
Tjure
P.S: mach dich schlau! es gibt viele gute Bücher zum Thema Stottern.
Re: Allgemeine Fragen...
mi - 21.06.2006, 09:22
Hallo!
1. Wie schon vor mir gesagt: Dass das Stottern sehr unterschiedlich auftritt ist normal und typisch.
2. Ein solches Schockerlebnis wird als auslösender Faktor immer wieder beobachtet, ob es wirklich der echte Auslöser ist oder nicht, ist nach wie vor eine Streitfrage. Die Ursache für das Stottern ist es sicher nicht. Über die Ursachen wird heute noch heftigst gestritten, es sind nur statistisch Häufungen bei manchen Faktoren nachzuweisen. (Und so manche "Stottertherapeuten" bilden sich ein, "DIE einzige Ursache" exklusiv zu kennen & zu therapieren und machen damit eine Menge Geld. Nüchternes Überlegen und Erkundigen, wer seriös arbeitet, und wer nicht, ist also angesagt.) (Ich meine damit die Ursachen für die neuromotorische Fehlleistung, von der schon Tjure geschrieben hat.)
Die Ursachen zu kennen, ist, wie Tjure schon gesagt hat, unwichtig für die Therapie.
3. Bei 5 Monaten wird es auf jeden Fall wichtig, das Kind von einer mit Stottern erfahrenen LogopädIn anschauen zu lassen, ob es wirklich Stottern ist und ob eine Therapie nötig ist.
Früher wurde oft sehr lange abgewartet, bevor mit einer Therapie begonnen wurde, böse Zungen behaupten, weil niemand wusste, wie er ein kleineres Kind therapieren sollte. Diese Meinung hat sich gründlich geändert, wenn dein Kind wirklich stottert, sollte früh mit einer Therapie begonnen werden, um ihm so bald wie möglich zu helfen.
Je früher eine Therapie begonnen wird, umso größer ist die Chance dass das Kind sein Stottern völlig beendet oder zumindestens so leicht wie möglich stottert.
lg mi
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