De Mambo Sharjin

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    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 03.06.2006, 12:07

    De Mambo Sharjin
    Name: Sharjin
    Geschlecht: weiblich
    Alter: geschätzt zwischen 24-26 Sommer, ihr wahres Alter sagt sie nicht
    Volk: Inseltroll
    Heimatstamm: Dunkelspeer
    Bestimmung: Mambo
    Berufung: Schneiderin und Mojo-Macherin
    Titel: Mamboikonä, Ormanley der Zul'Ackee
    Loa matete: Mama Brigji

    Beschreibung: Sharjin ist eine junge Trollin von vielleicht 24 oder 26 Sommern. Sie ist knapp zwei Meter groß und wirkt ein wenig schlacksig. Ihr Haar ist rot wie das Feuer und ihre Augenfarbe ist orange. Wenn das Licht günstig in ihr Gesicht scheint, mag es so aussehen, als ob ihre Augen wie von einem inneren Feuer erfüllt scheinen.
    Ihre Hauer sind etwa mittellang und gut gepflegt.
    Ihre Haut hat einen eher bläulichen Ton und deutet auf ihre Herkunft als Darkspear hin.
    Sie ist meist in schwarze oder lilane Roben gekleidet, die ihren Körper vollständig verbergen. An ihrem Gürtel sind mehrere kleine Säckchen befestigt, in denen sich - an der Verschmutzung am Rand zu erkennen - wohl allerlei vielfarbiger Staub befinden mag. An ihrer Seite trägt sie, gut befestigt, mehrere Zauberstäbe, wohl für jeden Zweck einen. Daneben befindet sich eine Halteschlaufe, die mit einer dunkelfarbigen Kugel belegt ist.
    An der anderen Seite hängt meist ein Dolch oder ein Streitkolben.
    Oft führt sie noch einen größeren Stab mit sich, den sie eher als Zierde benutzt, denn als Gehhilfe oder Waffe.
    Oftmals umschwirren kleine, schattenhafte Kugeln ihren Körper und auch der von ihr erzeugte Schatten scheint oft zu wabern und seine Form zu verändern, als sei er ein eigenständiges Lebewesen.


    --------------------

    ~Erinnerungen~

    Sharjin war gerade 7 Jahre alt geworden. Sie war wie alle Welpen in ihrem Alter, groß, schlaksig, etwas ungeschickt. Sie spielte mit einigen Menschenknochen, die ihr ihre Eltern geschenkt hatten. Wenn man die Knochen richtig stapelte, konnte man sie wie Bauklötze zu kleinen Häuschen formen, wo die kleinen Holzfigürchen wohnten. Sie waren Trollen nachgeahmt, und ein paar Raptorenähnliche hatte sie auch. Und ihr Vater hatte auch ein paar menschliche und elfische gemacht. Die Bösen. Es musste ja immer irgendwelche Bösewichte geben. Außerdem hieß es, dass die Menschen und die Spitzohren sie damals aus dem Dschungel vertrieben hätten und dass die bösen Zwerge die armen Trollwelpen fressen würden. Es war nur fair und gerecht, wenn man sich revangierte.

    Sharjin spielte gerade wieder eine Partie "Trolle und Elfen", etwas abseits ihres Hauses in Senjin am Strand, als sie ein leises Zischen hörte. Zuerst dachte sie, dass es einer der Skorpiden war, die sich zu dicht an die Siedlung herangetraut hatte, doch als sie über ihre Schulter blickte, war da nichts, außer... viel Schatten am Boden, wo keiner hätte sein sollen.
    Sie runzelte die Stirn und stand auf. Von kindlicher Neugier geprägt ging sie zu dem Schatten am Boden und blickte dann in die Luft, ob sie irgendwo das Objekt sah, dass den Schatten warf.
    Die Sonne stand schon tief am Himmel und würde bald untergehen. Dennoch sah sie nirgends etwas, zu dem der Schatten passte.

    Abermals zischte es.
    "Sharjin...", whisperte eine Stimme. Der Trollwelpe zuckte zusammen. "Ja eh?", murmelte Sharjin wie zur Antwort, wusste jedoch nicht, woher die Stimme gekommen war.
    Dann bewegte sich der Schatten zu ihr, begann mit ihrem Schatten zu verschmelzen und von einem Augenblick zum anderen kippten ihr die Beine unter dem Körper weg und sie sank zu Boden.
    Sie sah Bilder vor Augen. Alles war grau, wirbelnd. Am Himmel sah sie einen schwarzen Strudel, von dem sie befürchtete, er würde sie einfach verschlingen.
    Schattenhafte Gestalten waberten um sie herum, als ob sie tanzen würden. "Sharjin", flüsterten sie wie im Chor.
    Sharjin bekam es mit der Angst zu tun, doch dann spürte sie eine beruhigende Präsenz. Eine hochgewachsene Gestalt näherte sich ihr. Man sah nur schattenhafte Umrisse, doch diese wirkten weiblich-trollisch. Als sie ihre Stimme erhob, war sie direkt in Sharjins Kopf.
    "Gehe den Weg der Schatten...", wies sie sie an. "Kämpfe gegen das Licht, wo auch immer du es finden magst. Diene der Nacht, und ich werde dich belohnen..."
    Sie wusste nicht, was es damit auf sich hatte, aber die Stimme klang verlockend. Ein weiteres Bild drängte sich in ihren kindlichen Verstand. Das Bild von leckeren, gebraten-knusprigen Elfenohren, die mit Zucker bestreut waren. Sie liebte diese Süßigkeit...
    "Das, und noch viel mehr verspreche ich dir..."

    Womit auch sonst konnte man Kinder gut ködern? Sharjin wusste damals nicht wirklich, was sie tat, aber für leckere Elfenohren würde sie recht viel tun... und so willigte sie schließlich ein, ohne zu erahnen, welche Folgen das für sie haben würde...

    Als sie aufwachte, spürte sie eine bittere Flüssigkeit in ihrer Kehle. Sie spuckte aus und etwas, das wie schwarzes Öl aussah, landete auf dem sandigen Boden.
    Sie fühlte sich merkwürdig, wusste nicht, warum sie auf dem Boden gelegen hatte, stand dann auf, sammelte ihre Figürchen und die Knochen zusammen und ging zurück in die Hütte ihrer Eltern.

    ~Jahre später~
    Sie hatte begonnen, sich mit Voodoo zu beschäftigen, doch je mehr sie darüber erfuhr, umso unzureichender erschien es ihr.
    Sie lernte, wie das Universum aufgebaut war, lernte Dinge über die Ahnen - die sie relativ schnell wieder vergaß - und lernte, mit ihren Sinnen mehr zu sehen, als ihre Augen es konnten.
    Die Welt war verwoben mit mehreren Ebenen. Eine war die Ebene der Schatten, die sich wie eine zweite Haut - unsichtbar - um alles und jeden schmiegte. Genauso wie die Ebene des Lichtes, die Sharjin als abstoßend empfand.
    Und diese Haut, die Schatten... man konnte sie anzapfen, und wie bei einem Webstuhl konnte man die Fäden zu sich ziehen und sie zu einem neuen Muster weben, sie lenken und leiten. Man musste nur daran glauben.
    Sharjin wurde immer fanatischer, was die Schatten anging. Noch kurz bevor sie erwachsen war, verließ sie ihre Eltern, um mehr herauszufinden und lernte dann einen älteren Troll kennen, der sie als seine Schülerin annahm. Er lehrte sie die Wege des Schattens und ließ sie in seinen Schriften stöbern. So fand sie auch das Buch der Schatten, dass sie begierig abschrieb und immer bei sich führte. Es wurde zu einer Art Bibel für sie und die Leitfäden dort drin zu ihrem Dogma.

    Angangs hatte es sie abgeschreckt, doch je mehr sie die Welt erkundete, und je mehr sie versuchte, hinter die Fassade zu blicken, umso mehr Wahrheit entdeckte sie in diesem Buch.
    Stärke durch die Erfahrung von Leid.
    Die Gaben der Nacht... der Schutz, die sanfte Seite...
    Aber auch die hungrigen Schatten, die gefüttert werden mussten.
    Die Dunkle Mutter... und ihre kehlige Sprache.
    Es hatte Jahre gebraucht, bis sie die Dunkle Sprache beherrschte, doch nur so war sie in der Lage, einige alte Dokumente zu lesen, die ihr Mentor ihr gab.

    Vor knapp einem Jahr hatte er sie dann ausgeschickt, den Willen der Dunklen Mutter in Wort und Tat zu verbreiten und Sharjin war losgezogen, fort von ihrer Heimat, hinaus in die Welt.



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 03.06.2006, 12:09


    Zufrieden lächelte Sharjin. Die Dunkle Mutter hatte sie erhöhrt und ihr die Macht gegeben, die Schatten wie ein Schild um sie zu beschwören. Wie kleine Energiebälle schwirrten sie um die Troll-Priesterin umher, wehrten Schaden von ihr ab und jeder, der ihr zu Nahe kam, wurde mit der negativen Energie der Schatten "verwarnt". Wenn auch wohl auf schmerzhafte Art und Weise.
    Auch war ihr das Geschenk der Wiederbelebung zuteil geworden. Als Tschandra im Kampf gegen die Eber fiel, hatte Sharjin in der Dunklen Sprache begonnen, zur Mutter zu beten. Worte, die unheilig klangen, verließen ihren Mund. Kurz schien sich die Umgebung zu verdunkeln, als würde das Licht weggesogen werden oder verblassen und die Schatten sich erheben. Wahrlich, das taten sie auch... sie drangen in Tschandras Leib ein und heilten, was verletzt war. Sie fügten ihr den Hauch des Lebens erneut ein, jedoch sah Sharjin, dass Tschandra den schwarzen Strudel gesehen hatte, der während des Schwebezustands zwischen Leben und Tod über ihr erschienen war. Der Strudel, der den Weg wies, direkt in das Reich der Nacht. Es gab nirgendwo ein helles, gleißendes Licht, gab nirgends eine friedliche Welt, die auf einen lauerte. Es gab nur Dunkelheit und das Vergessen - das Verblassen der Seele, bis sie bis zur Unkenntlichkeit aufgefasert war, ein Teil des Nebels, der die Welt umschloss.
    Die meisten würden diese Wahrheit erst nach dem Tod akzeptieren, selbst wenn Sharjin dies schon jetzt predigte. Wer nicht hören wollte, musste wohl fühlen. Sie lachte kurz. Ja, fühlen würden sie alle.

    Sie kratzte sich über die Arme, wo die dornige Haut an ihren Armen kratzte. Ein Segen der Erdenmutter. Sie spuckte auf den Boden. Immer wieder geschah es, dass sie gesegnet und magisch gestärkt wurde. Dass dies hochgradig gegen ihren Glauben verstieß, schien niemanden zu interessieren. Sie musste mühsam den Segen der Schatten wieder beschwören, um sich von diesem "Fluch", wie sie es bezeichnete, zu reinigen. Die anderen mochten sich wundern, warum sie sich nicht bedankte. Und mehr als einmal hatte sie denjenigen, sofern er nicht hüpfend oder sich rasch davon laufend aus dem Staub machte, noch erwischte, ein paar Takte erzählt. Sie ging immerhin auch nicht herum und verteilte wahllos den Segen der Dunklen Mutter.

    Der Glaube an die Macht der Schatten verlieh ihr auch die Kraft, nur mit Tschandra und ihrem Begleiter, Sharkhan, hinab in den Ragefire-Abgrund zu steigen. Lang und hart waren die Kämpfe, aber letztlich siegte die Nacht über die Dämonen und Sharjin erlebte die letzten und intimsten Augenblicke dieser Wesen, wie sie vom Leben in den Tode glitten und sich von dieser Welt auflösten und verschwanden.

    Dämonen... das Bild eines Untoten mit seinem blauen Dämon kam Sharjin in die Erinnerung. Wie beide sich geküsst hatten. Ekelerregend!
    Dann drängte sich das Bild einer Orkin in den Vordergund, einer Orkin, die zugleich Wölfin war, oder umgekehrt?
    Langsam begann sich Sharjin verfolgt zu fühlen, denn wohin sie auch ging, entweder kam die Wolfsorkin kurz nach ihr an, oder war schon vor ihr da. Sie hatte an Sharjin geschnüffelt, sie angeknurrt und gebellt... Roch sie den Tod, der an ihrer Kleidung haftete? Spürte sie die finstere Ausstrahlung der Schatten, die Sharjin umgaben? Vielleicht würde diese Person noch Ärger machen. Man würde sehen...

    Die Schneiderei-Geschäfte kamen langsam ins Rollen, immer mehr Leute kamen, um Maß nehmen zu lassen und Sharjin freute sich darüber. Schneidern war eine geistlose Tätigkeit, wo sie weder philosophieren musste, noch andere Gedankengänge verfolgen musste. Doch sie vernachlässigte ihre religiösen Pflichten dabei nicht...
    Sie vollzog sie im Geheimen, auch wenn sie sich keine Mühe gab, ihren Glauben zu verstecken. Sie würde die Dunkle Mutter nicht verleugnen. Sie stand offen zu ihr, auch wenn einige Aspekte des Glaubens nicht wirklich Öffentlichkeitstauglich waren. Doch dort, wo sogar Dämonen der Legion geduldet wurden, würde es kaum etwas ausmachen, wenn sich eine Priesterin der Schatten zu erkennen gab. Immerhin hatte ihr Mentor, der sich ebenfalls offen zu den Schatten bekannte, ein eigenes Häuschen, wo er Schüler ausbildete.
    Und die Schatten waren auch immerhin nicht die Feinde der Horde. Und wenn nun auch jemand mal auf Seiten der Horde verschwand und in Sharjins Kochtopf landete, nun ja, war es nicht das Recht des Stärkeren, schlicht und ergreifend? Zudem machte Sharjin sich immerhin die Mühe, die betreffenden vorher zu töten. Anders als die Verlassenen, die sich über die teilweise noch Lebenden hermachten und an ihnen knabberten.
    Nein, Sharjin hatte sich nichts vorzuwerfen. Außer dass sie noch immer nicht die passende Robe für die Ausübung ihrer Pflichten trug... Aber auch das würde sich ändern...



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 03.06.2006, 12:09


    Komplett in schwarz gekleidet schlich Sharjin durch die nächtlichen Straßen von Orgrimmar. Sie suchte einen Ort, der sich besser zum Beten eignete als das überfüllte Gasthaus bei der Bank. Sie hatten nicht mal Betten und in all dem Gedränge fand sie nicht die ersehnte Ruhe. Selbst das Zelt, dass der freundliche Taure ihr in Thunder Bluff angeboten hatte, war ruhiger gewesen.
    Während sie durch die Straßen streifte, ließ sie sich die vergangenen Ereignisse durch den Kopf gehen.
    Die Dunkle Mutter war ihr wohlgeneigt und stetig spürte Sharjin, wie sie besseren Zugang zu den Kräften der Finsternis fand.
    In den Höhlen des Wehklagens hatte es sich deutlich gezeigt. Zu fünft waren sie aufgebrochen, nachdem ein orkischer Schamane, eine taurische Druidin, Tschandra, sie selber und zu guter Letzt noch eine weitere Trollpriesterin sich gemeldet hatten. Sie alle hatten ihren Segen empfangen, hatten die Kräfte des Schattens am eigenen Leib gespürt und hatten gesehen, welch Schaden die Nacht anrichten konnte, und welche Stärke sie denen bot, die ihr folgten. Niemand war ernsthaft verletzt worden und auch in der anderen Trollpriesterin spürte Sharjin die Kräfte der Nacht, auch wenn sie nicht viel miteinander redeten.
    Die Dunkle Mutter war ihr auch beim Spiel um die Dinge, die sie unterwegs fanden, hold. Und die Glitzersteine, die sie den Anführern der irregeleiteten Druiden entreißen konnte, hatte sie gut gegen einen Stab eintauschen können, dem große Magie inne wohnte. Auch wenn der Kopf der Sichel des Mondes glich, dem Zeichen Elunes. Sharjin hatte nichts eiligeres vor, als eben dieses Zeichen zu entweihen. Eine scharfe Sichel konnte auch gut dazu benutzt werden, gewisse innere Organe des Körpers nach außen zu befördern.
    Einige Angehörige der Schweinsgesichter - wie Sharjin die Borstennacken, Grimmhauer und ihre Verwandten nannte - erlebten dies am eigenen Leibe. Wie zwei Furien kamen Tschandra und Sharjin unter sie, und "fütterten die Schatten" mit dem Blut der Gefallenen.
    Jedes Leben, dass sie auslöschten und "opferten", fuhr in die Finsternis. Im Gegenzug gewährte die Dunkle Mutter ihnen Kraft, die beide wiederum investierten, um der Nacht besser zu dienen.
    Tschandra entwickelte sich immer mehr und mehr zu einer perfekten Dienerin der Nacht, sie hing förmlich an Sharjins Lippen, wenn diese predigte und fast übertraf die Jägerin die Priesterin mit inbrünstigem Gebet. Sharjin war hocherfreut...
    Langsam würde es Zeit, weitere Anhänger zu gewinnen, und die kleine Gemeinde zu vergrößern.
    Sie machte aus ihrem Glauben keinen Hehl, auch wenn sie niemandem auf die Nase band, dass sie durchaus eine sadistische Ader hatte. Im Allgemeinen achtete sie jedoch darauf, dass sie vor Zeugen niemanden ohne Sinn quälte und ihn Schmerzen erleiden ließ. Vor Zeugen ließ sie auch niemanden nach dieser Prozedur unbehandelt, sondern heilte die Wunden, sodass sich aus dieser Erfahrung der Lernprozess entwickeln konnte.

    Sharjin kicherte leise in sich hinein. Ach, es war immer wieder herrlich, wie naiv manche Leute waren. Die meisten hielten Sharjin für eine nette Trollin. Zumeist war sie das auch, wenn sie ihre Waren verkaufte. Dass sie den Schatten diente, interessierte so gut wie niemanden. Nun, es ersparte ihr leidige Diskussionen, und es ermöglichte ihr, die Leute zu manipulieren für ihre Zwecke. Sie leckte sich über ihre Hauer.
    Nur wenn jemand blasphemische Dinge von sich gab, konnte sie aus der Haut fahren. Doch jene erfuhren ihre gerechten Strafen recht schnell, und meist dann, wenn sie es nicht erwarteten. Sharjin lächelte.

    Dann schritt sie zur Arena und schlich sich hinein. Der Sand war noch vom Blut der Kämpfer getränkt. Sie blickte die Sitze hoch. Ja, eine Gemeinde hätte hier Platz, eine große Gemeinde sogar... Es war der ideale Ort für eine Messe, sollten sich genügend Teilnehmer finden lassen. Sie würde auch Tschandra den Platz zeigen... Sollten die Krieger doch weiter hier kämpfen, sie würden nicht merken, wenn der Platz der Mutter der Nacht geweiht werden würde. Und das beim Trainieren vergossene Blut würde die Macht des Ortes nur noch stärker machen. Sie kicherte. Ja, das war ein guter Plan... schon morgen würde sie mit den Vorbereitungen anfangen, immerhin war das keine Sache, die schnell vonstatten ging.



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 03.06.2006, 12:10


    Je mehr Sharjin erforschte, umso besser begann sie die Dinge hinter dem Sichtbaren zu verstehen. Sie kleidete sich mittlerweile auch in den Farben ihrer Loa (Göttin), Lila und Schwarz. Sie hatte einige weitere alte - ja fast schon uralte Schriften entdeckt, was die Dunkle Mutter anging. In einer mit trollischen Symbolen verzierten halb zerbrochenen Vase, die bei Mannorocs Koven stand, hatte sie das Schriftstück gefunden. Vermutlich war es aus der Welt des wirbelnden Nethers durch eines der Tore gefallen, dass die Dämonen in die Welt gespien hatte.
    Es war in der Dunklen Sprache verfasst, doch in einem Dialekt, der auch Sharjin unbekannt war. Dennoch konnte sie einige Dinge entziffern. Darin hieß darin, dass die Dunkle Mutter einst die Wächterin und die Herrin der Friedhöfe und Grabsteine war, jedoch nur der Grabsteine, die mit einem bestimmten Symbol gekennzeichnet waren. Eine verblasste, kaum noch zu erkennene Zeichnung zierte die Schriften. Darauf war eine bleichhäutige, weibliche Gestalt mit roten Haaren und einem schwarzen Kleid dargestellt. Sie trägt einen Schal über den Schultern, ein Kopftuch, eine Halskette, Ohrringe und eine dunkle Brille, deren rechtes Glas fehlt.
    Weiter in den Schriften hieß es, dass sie einen Gemahl hatte, was Sharjins Weltbild doch ein wenig erschütterte. War die Dunkle Mutter nicht eher so etwas wie die dunkle Zwillingsschwester Elunes? Der Name des Gemahls war kaum zu entziffern. Etwas mit S. Sam... Same.. Sameti?
    Zusammen mit der Dunklen Mutter hätten sie den Loa Ghede erschaffen, indem sie die Seelen der Toten aus den Wassern des Stroms des Vergessens gezogen hätten, sie zusammen fügten und diesem Wesen einen Namen gaben.

    Wie passte das mit dem vorherigen Zusammen?
    Ein Lied fiel ihr ein.

    "...Die Nacht muss eine Frau sein, denn sie hat uns geboren.
    Weil ihre Macht uns so vertraut scheint, fühlen wir uns auserkoren.
    Von ihr...
    Der Nacht!

    Die Nacht ähnelt dem Tod - vielleicht ist sie uns deshalb so nah.
    Betreten kurz sein schwarzes Boot - ein paar Tropfen auf seinem Altar.
    Und Hakkar führt uns in sein Reich, serviert uns roten Wein.
    Er lässt uns in der Ewigkeit niemals allein..."

    Es stand zwar im Widerspruch zum Loa Kalfu, jedoch musste man bedenken, dass viele Bruchstücke an Wissen jahrehunderte alt waren, überliefert, verfälscht... Was war das Original, was Interpretation?

    Wenn man bedachte, dass es in einigen Quellen hieß, dass man der Dunklen Mutter schwarze Hühner opfern sollte, so konnte man dies durchaus als Schatten interpretieren. Wenn die Nacht mit dem Tod irgendwann gleich gesetzt wurde, würde es auch erklären, warum die Dunkle Mutter von der der Herrin der Friedhöfe dann zur Herrin der Nacht wurde, vielleicht tat ihre schwarze Kleidung auch ihr übriges.
    Kurz musste sie nur schmunzeln, als sie an die roten Haare dachte und ihr eigenes Ebenbild im Wasser sah.

    Das Leid, was in den Texten des Buches der Schatten erwähnt wurde, vielleicht war es eine der Intentionen, die damals primär auf Friedhöfen herrschte?
    Und der Fluss des Vergessens... dort lag der Ursprung für die Gabe der Dunklen Mutter, zuviel Leid einfach vergessen zu können.

    Es war alles so verfälscht und Sharjin brachte viel Zeit damit zu, diesen beinahe unlösbaren Knoten halbwegs für sich zu entwirren. In den Schriften hatte sie auch das erste Mal den Namen der Dunklen Mutter gelesen. In ihren Ohren klang der Name der Loa nicht trollisch, aber was maßte sie sich auch an? Vielleicht war sie keine Trollin, immerhin wurde sie wohl auch von Untoten und einigen Allianzlern verehrt, die auf den Pfaden des Schattens wandelten.

    Sharjin seufzte. Wie würde Tschandra reagieren, wenn sie ihr von diesen neuen Erkenntnissen berichtete?
    Die Troll-Mambo strich sich ihre roten Haare aus dem Gesicht, leckte sich über die Hauer und schon sich ein weiteres Elfenohr in den Mund, dann blickte sie über die Reihen der Arena. Thrall hatte den unteren Teil, die Kampffläche, sperren lassen, weil angeblich Dinge im Sand gefunden worden waren, die den Kämpfern in ihren Duellen Verletzungen zufügen könnten, wenn diese darüber oder darauf stolperten.
    Es ärgerte Sharjin, aber sie wagte nicht, sich bei ihm oder seinen Vasallen darüber zu beschweren, dass der mühsam geweihte Platz nun wieder aus ihrer Reichweite gerückt wurde.
    Dennoch zog sie Kraft aus der Tatsache, dem den Schatten geweihten Boden nahe zu sein.

    Leise schmatzend aß sie das Ohr ganz auf und leckte sich dann die Finger ab. Sie verstaute ihr Buch und strich sich über die schwarze Robe. Sharjin hatte mittlerweile herausgefunden, dass es am einfachsten war, das Leid zu verbreiten und die Schatten zu füttern, wenn sie in die Schlacht zog. Dass nebenbei leckere Elfenohren anfielen, war ihr nur mehr als Recht.
    Das einzige, was ihr nicht behagte, waren diese Totstücks, die auch ab und an in das Schlachtenglück eingriffen. Sie sprachen zumeist komisch, sie stanken und ... sie waren einfach untot. Das reichte schon, um Sharjins Abneigung zu gewinnen. Noch schlimmer war es, dass sie zu ihr kamen, um den Segen der Dunklen Mutter zu erbitten. Sie weigerte sich die ersten Male, sah dann jedoch ein, dass jemand, der den Segen erhalten hatte, länger in der Schlacht bestand. Und sie damit auch schützen konnte. Damit war Sharjins schlechtes Gewissen wieder ein wenig beruhigt. Wer sie schützte, der half indirekt der Dunklen Mutter - denn soviele Mambos oder Houngans dieser Loa hatte Sharjin noch nicht getroffen - und verdiente somit auch den Segen. Wer nicht half, nun, der sollte einfach verrecken. Es kümmerte Sharjin nicht, meist war sie sogar froh, wenn die Pfeile und magischen Geschosse sich in das faulige Fleisch der lebenden Untoten bohrte und sie in das Ewige Nichts schickten. Oftmals verrichteten die Allianzler ihr Werk jedoch nicht richtig und die Untoten erhoben sich abermals, noch grausiger zugerichtet und wütend auf alles Leben in der Nähe.

    Durch ihre Taten stieg sie innerhalb des Militärs auf und sah sich plötzlich einer weiteren Verpflichtung gegenüber, dem militärischen Dienst an der Horde im Namen von Thrall. Sie fügte sich dem, weigerte sich jedoch, einigen Befehlen nachzukommen. Zu sehr hatte sie ihren eigenen Kopf. In erster Linie galt es selber zu überleben, danach kam ihre Glaubensschwester, dann ihr Stamm, und dann irgendwann später, der Rest. Nur wenn der Ausgang der Schlucht davon abhing, dass einer der Läufer wichtige Information in die Basis brachte, angezeigt von einer Fahne, die er bei sich trug, eilte sie auch dorthin, um den Läufer zu schützen, damit die Botschaft nicht in fremde Hände fiel.
    Auch wenn sie noch immer nicht verstand, warum diese Personen Flaggen tragen mussten, damit sie jeder sah.
    Es war gewiss irgendeine offizielle Sache.
    Sie zog ihren Rotz hoch und spuckte ihn neben sich auf den Boden.
    Ja, die Schlacht... ein- oder zweimal hatte sie selber die Botschaften entgegen genommen und hatte sich, begleitet von den anderen, durch die feindlichen Reihen gekämpft. Es war schwieriges Geländer gewesen, überall lagen gefällte Baumstämme, die teilweise wiederum mit Gestrüpp bewachsen waren, vergebliche Bemühungen der Druiden, die gerodeten Flächen wieder zu bepflanzen.
    Es gab einige kleine Hütten, wo die Holzfäller genächtigt hatten und ab und an fand man dort einige nützliche Dinge, die sie zurück gelassen hatten. Sharjin bemühte sich so oft es die Zeit und das Kampfgeschehen zuließ, die Habseligkeiten zurück zu bringen.
    Das einzige, was sie verfluchte, war, dass sie nicht so schnell wie all die Jäger und Schamanen laufen konnte. Sogar die Krieger in ihren schweren Rüstungen liefen schneller über das Feld als sie. Ob sie Ausdauer-Training machen sollte, um die Kondition zu steigern? Was nutzte schon eine Heilkundige, die keuchend neben einem Verletzten stand, diesem aber nicht helfen konnte, weil sie außer Atem war?
    Sie schickte zwar lieber ihre Flüche und Verwünschungen in die Reihen der Gegner, jedoch war es ebenso wichtig, die Dunkle Mutter um Heilung für bestimmte Leute zu bitten, eben damit auch Sharjin ihr Werk fortsetzen konnte. Sie hatte mehr als einmal gemerkt, was es bedeutete, hier zuu wählerisch zu sein: Viele Kopfschmerzen. Zum Glück hatte Tschandra eingegriffen, bevor es ernsthafte Konsequenzen für die Trollin hatte.
    Dennoch, sie ging spärlich damit um, und wer sich dem Segen nicht verdient machte - und ihr nicht nutzte - den bedachte sie in Gedanken ebenfalls mit Flüchen.
    Sharjin schmunzelte.
    Die Dunkle Mutter stand ihr bei. Bis auf einmal hatte sie noch jede Schlacht gewonnen, hatte die Horde verlorenes Terrain wieder eingenommen und war fähig, weitere Gebiete der verfluchten Elfen zu roden.
    Was die überhaupt an Bäumen fanden... pah. Sie waren Scheusale, diese Elfen, die nichts weiter als mutierte Trolle. Sie hatten allesamt den Tod verdient. Und die Horde brauchte das Holz. Dass die Elfen nicht verstanden, dass die Horde alleine aus Eigennutz danach den Wald wieder aufgeforstet hätte, um erneut Holz ernten zu können, wunderte Sharjin nicht. Ihre hochheiligen Bäume durfte ja niemand anfassen, der kein Nachtelf war. Pah.
    Und wenn die Horde die Bäume nicht bekam - immerhin wollte auch Sharjin abends an einem Lagerfeuer sitzen, was Mangels Holz und ohne die Bemühungen in Warsong nicht möglich wäre - dann sollte sie niemand bekamen. Sie wusste, dass Pläne existierten, die Bäume notfalls zu verfeuern. Dann würden die Elfen schon noch sehen, was sie davon hatten.
    Doch bis dahin galt es, das holzhaltige Tal zu halten und zu sichern, damit die Peons weiter arbeiten konnten.

    Sie blickte ein weiteres Mal über die Reihen, wandte sich dann um und verschwand im Dunkel des Ganges, der aus der Arena hinausführte.



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 06.06.2006, 19:00


    Sharjin starrte von ihrem erhöhten Sitz zum Kloster hinunter. Ihre Augen brannten, wie von einem inneren Feuer erfüllt. Schatten umschmiegten ihren Körper, waberten um sie herum, durchdrangen sie und erfüllten jede Faser ihres Daseins. Es fühlte sich an wie die zärtliche Berührung eines Liebhabers - den Sharjin bislang nie kennengelernt hatte - und doch war es unheimlich kalt. Fast kam es ihr vor, wenn sie mit den Schatten verschmolz, und eins wurde mit der Dunklen Mutter, wie sie es selber nannte, dass die Schatten sich von ihren Gefühlen ernährten und nichts anderes zurück ließen als Kälte, Hass und Gleichgültigkeit. Und den Wunsch, andere Leiden zu lassen.

    Sie blickte zu den patroullierenden Menschen und lächelte kalt. Ihren Raptor hatte sie beim See gelassen, wo er einige Fledermäuse jagte. Es war ihr nur recht, so brauchte sie nicht für sein Futter zu sorgen.
    Sie erhob sich langsam und lachte leise. Unwirklich wie ein Schatten näherte sie sich zwei Frauen, die im hinteren Teil des Klostergartens meditierten und beteten. Sie bemerkten sie nicht, knieten nur auf dem kalten Boden, den Blick auf die Fackel vor ihnen gerichtet, die ein wenig Licht spendete.
    Sharjin hörte die leisen Worte ihres Gebetes. Die Worte schmerzten in ihren Ohren und auch wenn sie sie nicht verstand, so wusste sie doch, dass sie ihre heiligen Litaneien aufsagten, die an das Gute im Universum gerichtet war. Eine Bitte an das Licht, und doch an niemanden bestimmtes zugleich gerichtet.
    Die Schatten sammelten sich um sie herum, verdichteten sich zu kleinen Bällen und umflogen sie, begierig darauf, nach allem zu schnappen, was sich Sharjin näherte. Der Biss der Schatten.

    Sharjin unterdrückte ein Kichern. Ja, die Schatten waren hungrig und sie wollten gefüttert werden. Noch außerhalb des Lichtscheines der Fackel blieb sie stehen, blickte zur Rechten Menschenfrau und begann sich zu konzentrieren. Sie schickte ihre Gedanken aus, die sich Tentakeln gleich auf die Reise machten, tasteten, fühlten und sich dem Geist der Frau näherten. Diese Frau schien ebenfalls von einem inneren Feuer erfüllt zu sein, die Macht des Glaubens. Doch sie war abgelenkt und anstatt mit vollem Herzen bei ihren Litaneien zu sein, verfolgte sie einige unsittliche Gedanken. Sharjin sah einen der Mönche in ihrem Geist aufblitzen. Ein Bett... Laken... zerwühlt.

    Sharjin nutzte die Lücke und griff zu. Sie erstickte die innere Flamme mit den Schatten und übernahm die Kontrolle über den Körper der Frau.
    Sie hieß Anja, soviel erfuhr Sharjin. Und ihre Begleitung trug den Namen Sofie. Was für grässliche Namen! Sie forschte weiter in dem Geist der von ihr übernommenen Person, drang forsch weiter und sah, wie Sofie besorgt zu Anja hinübersah, der ein leiser Schmerzenslaut über die Lippen gekommen war.
    "Alles in Ordnung, Schwester?", fragte sie.
    Anja nickte nach einigen Momenten. Sharjin verstand nun die Worte der Menschen, doch es war so schwer, sie richtig einzuordnen. "Ich...", Sharjin kramte im Wortschatz der Frau. "Ich ... habe nur..."
    Sharjin grinste plötzlich. "... nur Bauchweh. Ich bin... guter Hoffnung."
    Es war eine glatte Lüge, aber angesichts der unsittlichen Bilder, mochte es eines Tages zur Wahrheit werden. Und soviel hatte sie von den Klosterfrauen bereits gelernt. Die Paarung galt als äußerst sündhaft. Im Klosterleben durfte es soetwas nicht geben. Es war sogar ein Grund, hinaus geworfen zu werden.

    "Du... aber wie?", erkundigte sich Sofie. Sharjin rollte eine kleine Schweißperle die Stirn hinab. Sie durfte nicht so lange spielen.
    "Das geht dich nichts an, du..." Anja gab einige Schimpfwörter von sich, deren Bedeutungen sich Sharjin verschlossen. Aber angesichts der Gesichtsfarbe der anderen Frau wusste sie, dass sie getroffen hatte.
    Anja griff zum kleinen Streitkolben, der an ihrem Gürtel hing, holte mit aller Wucht aus und schlug auf Sofie ein.
    Diese war derart von dem plötzlichen Angriff überrascht, dass sie nicht an Gegenwehr dachte. Sharjin kicherte nun wirklich leise, doch die beiden bemerkten sie noch immer nicht.
    Erst jetzt erhob sich Sofie, griff zu ihrer eigenen Waffe und blockte den nächsten Angriff von Anja. Sharjin hatte mittlerweile Mühe, Anja zu kontrollieren und sie gegen ihren eigenen Willen agieren zu lassen. Doch noch hielt sie den Körper in ihrem mentalen Griff, zwang ihn mit aller Kraft anzugreifen.
    Sie hielt die Kontrolle noch einige weitere Hiebe aufrecht, dann lockerte sie den Griff und umschloss ihren Stab fester. Mit lauter Stimme rief sie in der Dunklen Sprache "Agrekuta", es war das Machtwort für Schmerz.

    Sharjin sah, wie eine der Frauen zusammen zuckte, sich an den Kopf fasste, als stünde ihr Gehirn in Flammen, was es auch indirekt tat. Die Nerven spielten verrückt, sandten Schmerzimpulse aus und wahre Wellen an Pein. Die Frau ließ die Waffe fallen, während Anja sich nun wütend auf Sharjin stürzte.
    "Möge de Dunkle Mutta dich mit ihrn Schattn verbrennen!", rief Sharjin und noch ehe Anja sie erreicht hatte, fuhr eine dunkle Schattensäule aus dem Boden, die die Frau umhüllte. Wie Flammen loderten die Schatten an ihrem Gewandt, und begannen ihr Festmahl. Erstaunlicherweise hielt sich die Frau weiterhin auf Beinen.
    Sie begann sich erneut zu konzentrieren, sandte ihre Gedanken aus, die sie zu einem großen Schwert formte, mit dem sie mental zuschlug. Die Frau erreichte sie, doch sogleich stürzten sich die Schatten, die Sharjins Körper umspielten, auf den Mensch und diesmal reichte es. Anja ging zu Boden und blieb dort liegen.
    Sharjin lachte kühl. Die Schatten taten sich nun gütlich.
    Dann trat sie zu der anderen Frau, die sich langsam von der Schmerzattacke erholte. Sie breitete ihre Arme aus, berührte die Frau nur flüchtig und murmelte: "Dein Blut sei mein Leben!"
    Sofort begannen sich die Augen der Frau zu verdrehen und Sharjin spürte, wie Sofias Kraft auf sie überging, während Sofia selber geschwächt wurde.

    Noch bevor auch sie zu Boden ging, holte Sharjin mit ihrem Messer aus und durchschnitt ihr die Kehle.
    Ein fieses Lachen entrang sich ihrer Kehle, dann wandte sie sich ab.
    Die Schatten hatten genug gefressen... Es war Zeit für andere Dinge.

    Kurz bückte sie sich, um eine kleine Münze, die aus Anjas Tasche gerollt war, aufzusammeln. Sie spuckte drauf, putzte sie an der Robe ab, grinste und verstaute die Münze dann in ihrer Geldkatze.

    Dann schlenderte sie fast gemächlich zum See, pfiff einmal auf ihrer kleinen Flöte und wartete, bis der Raptor ihrem Ruf folgte und erschien.
    Sie brauchte noch einen Namen für ihn... aber der würde ihr auch noch einfallen.

    Sie ritt zurück in die Richtung von Undercity. Unterwegs ließen die Schatten ab von ihr und Sharjin begann leicht zu zittern. Als ob ein Schutzschild von ihr genommen worden wäre, überspülten sie wieder all die Emotionen, vor denen die Schatten sie schützten.

    Die geplatzte Verabredung mit Jinjlo, der Streit mit Obscurus und das unbestimmbare Gefühl des Verlustes. Der Wunsch nach Zweisamkeit, vielleicht nach ein wenig Aufmerksamkeit eines starken, stattlichen Trolls...
    Sie biss sich auf die Zunge, um die Gefühlsduseleien zu vertreiben. Einige Gefühle waren Schwäche und je mehr sie mit den Schatten verschmolz, umso mehr verabscheute sie diese Emotionen. Und doch waren sie ein Teil von ihr, selbst wenn sie sie gerne verbarg hinter ihren Litaneien.
    Die Dunkle Mutter hatte sie zu sich gerufen und dann, als sie ihrem Ruf gefolgt war, und die Katastrophe passierte, war sie die einzige gewesen, die für Sharjin dagewesen war. Zumindest hatte es Sharjin immer so empfunden. Die Schatten, die sie sanft in den Schlaf wiegten, ihr Dinge zuflüsterten... Mit ihrer Hilfe hatte sie vieles erreicht, was sie sonst nie hätte erreichen können.

    Sie hätte der Tradition ihrer Familie folgen müssen, Anglerin werden sollen, doch das wollte sie nie. Die Schatten hatten ihr eine Flucht geboten... und Trost.
    Sharjin war ganz aufgegangen in ihrem Glauben, auch wenn er teilweise fanatische Züge annahm und ihr einen leichten Hang zur Grausamkeit verlieh. Dennoch, irgendwo in ihrem Inneren steckte noch die Sharjin von damals, das fröhliche, vergnügte Mädchen, das unbeschwert mit den anderen gespielt hatte. Nur seit dem Ereignis nicht mehr. Sie hatte sich abgekapselt, bis sie schließlich auf eigene Faust Sen'jin verlassen hatte, um ihre Ausbildung zu beginnen. Ihre Eltern hatten dies nie gutgehießen, doch sie würden Sharjin nie wieder vorhalten machen.

    Kurz kamen ihr die Bilder der Katastrophe wieder vor Augen, die Schreie hallten in ihrer Erinnerung wider, so wie damals...
    Erneut biss sie sich in die Zunge, versuchte die Erinnerungen und den mentalen Schmerz mit physischem Schmerz zu bekämpfen. Dann rief sie erneut die Schatten, suchte ihre eisige Kälte... und ließ die Erinnerungen ein weiteres Mal zurück.



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 22.06.2006, 13:41


    War Sharjin in den letzten Tagen ein wenig aufgeblüht, so kam für sie ein herber Rückschlag nach dem nächsten.

    Sie saß in ihrer Hütte, die Beine eng an sich gezogen, und zitterte am ganzen Leib.
    Nicht nur, dass Krieg mit den alten Feinden drohte, nein, auch die Geißel griff an. Überall schwebten Nekropolen über der Erde, die untoten Diener der Seuche breiteten sich aus.
    Sharjin dachte an den gestrigen Tag zurück. Ungläubig hatten Zulujin, Sirí und sie zu der Nekropole über Thunder Bluff gestarrt. Schon alleine der Anblick hatte gereicht, um den Mut zu verlieren angesichts dieser Herausforderung. Doch in der Verzweiflung blieb nur der Mut... Sie beschlossen, die Sache näher zu untersuchen und machten sich auf den Weg hinunter. Eine Dienerin der Argentumsdämmerung stand auf dem Hügel unten an der Stadt. Sie sprach perfekt Orkisch, obwohl sie eine Menschenfrau war und beauftragte sie, die Diener der Geißel zu bekämpfen und die magischen Beschwörungskreise zu untersuchen, was sie dann auch taten.

    Doch als Sharjin den Kreis betrat, begannen sich Energien zu sammeln, Symbole erschienen aus dem Nichts, reihten sich zu Wörtern aneinander und umschwirrten Sharjin. Die Welt um sie herum begann zu verblassen.
    Aus der Ferne hörte sie gellende Schreie. Schreie, die so voller Schmerz gefüllt waren, dass sich Sharjins Nackenhaare aufrichteten. Es war nicht nur eine Stimme die schrie, es waren dutzende, hunderte. Dazwischen das Weinen von Kindern, Schluchzen, Stöhnen. Und dazwischen eine einzige Stimme, die lachte.
    "Ihr werdet alle Sterben. Ihr braucht euch gar nicht erst wehren, denn ihr zögert nur das Unvermeidliche hinaus. Die Zeit arbeitet für mich und bald... gehört ihr alle mir..."
    Das Lachen schien von überall und nirgends zu kommen, und es klang so, als würden Stimmbänder, die seit Jahrzehnten nicht mehr gesprochen hatten, nun wieder beansprucht. Die Stimme klang heiser, krächzend und doch so durchdringend, dass sich in Sharjin alles sträubte.
    Das Schlimmste war jedoch, dass sie diese Stimme schon einmal gehört hatte... vor ettlichen Jahren. Sie war dünn gewesen, wie aus weiter, weiter Ferne... Und doch hatte sich jede Nuance von damals unweigerlich in Sharjins Gehörgang gebrannt.

    Die Umgebung verblasste vor ihren Augen und sie fühlte sich, als ob sie schweben würde, sah die Welt von oben, sah Azeroth, Kalimdor und die östlichen Königreiche. Überall schwebten die Nekropolen und warfen so ein tödliches Netz über die unschuldige Welt. Eine grüne Flüssigkeit floss von den Nekropolen herab, und wie Geifer oder Sabber rann er über die Erde, vermengte sich mit den Flüssen und verdarb sie.
    Die Bilder veränderten sich.
    Sie sah Schatten. Zuerst freute sie sich, Diener der Dunklen Mutter... Verbündete! Doch dann blickte sie ihnen in die Augen und sah dort nur Hass lodern. Hass auf alles Lebende.
    Neben ihnen tauchten Untote Kolosse auf, viermal so breit wie ein Troll und doppelt so hoch. Ihre Bäuche waren aufgeschlitzt, an den Hälsern klafften breite Wunden. Das Fleisch war blass-grau und Sharjin nahm den Geruch der Verwesung wahr.
    Neben den Kolossen wurden weitere Wesenheiten sichtbar, Ghule, Skelette, geisterhafte Schemen. Erst waren es nur eine handvoll, dann waren es mehr als ein halbes Dutzend... Immer mehr und mehr wurden sichtbar, zehn, zwanzig, hundert, tausende...
    Und zwischen den Reihen erblickte sie ein Augenpaar, dass ihr ebenfalls unheimlich bekannt vorkam. Aber es konnte nicht sein, sie hatte damals selber gesehen wie...

    In diesem Augenblick wurde alles schwarz um sie herum. Ihre Beine gaben nach und gnädige Ohnmacht ergriff sie.
    Doch selbst als sie in die Schwärze eintauchte, schien etwas nach ihr zu greifen, etwas in ihr zu berühren...

    Sharjin zitterte noch immer. Die anderen hatten sie wieder aufgepeppelt und nur stockend hatte sie berichtet, was sie gesehen hatte, soweit ihr Mund die schreckliche Wahrheit entließ.
    Über diese Augen hingegen hatte sie kein Wort verloren. Niemand wusste etwas von der schrecklichsten Zeit ihres Lebens. Niemand... außer Kuljin. Ihm hatte sie sich anvertraut und es war ihr danach besser gegangen. Er schien sie zu verstehen und fast war es ihr als ob da etwas ...

    Sharjin vertrieb die Gedanken, auch wenn die Erinnerung, diese eine Berührung, ihr Kraft gab. Was sie gesehen hatte, war schrecklich und als sie nach Tanaris geritten waren und auch die anderen es mit eigenen Augen erblickt hatten, was Sharjin ungleich schlimmer gesehen hatte... da wusste sie, dass ihre Vision... oder die Bilder, die sie gesehen hatte, wahr waren.
    Kuljin hatte ihnen zudem noch in Tanaris eines der Nester der Silithiden gezeigt. Und Sharjins Verstand weigerte sich, auch das noch aufzunehmen.
    Riesige Tentakel oder beinähnliche Auswuchse ragten dort aus dem Boden und wie die Beine eines umgedrehten Käfers zuckten sie rythmisch...

    Sie waren in die Kuhstadt zurück gekehrt, hatten einen Kriesenrat abgehalten, und Sharjin sah immer wieder diese Bilder, hörte immer wieder das Lachen und dieselbe Stimme sprach mittlerweile sogar laut zu den Tauren, untergrub ihre Moral und eliminierte ihre Hoffnungen...

    Verzweifelt versuchte Sharjin, ihren Schutzwall wieder zu errichten, versuchte die Unnahbarkeit heraufzubeschwören, sich in die Schatten zu flüchten und die Dunkle Mutter um Vergessen zu bitten, doch es gelang ihr nicht. Es war wie damals... sie hatte keinen Schutz, keine Hilfe... alles schien vergebens und wenn die Bilder wahr wurden... dann ... würde es bald kein Leben mehr geben, nur noch das unirdische Leben der Verlassenen und der Geißel.
    Sie hörte die spöttischen Stimmen auf der Versammlung, sah Zweifel in ihren Augen, doch als Jannja mit Hohn, so wie es in Sharjins Ohren klang, anfing, ihr über die Glaubenssätze der Dunklen Mutter etwas zu erzählen, rastete eine Sicherung in Sharjin aus.
    Sie erhob sich, hielt die Hand kurz zum Abschied hoch und ging.

    Natürlich... Emotionen waren ein Zeichen von Schwäche... Hass und Kälte waren eine gute Maske ... aber sie waren nur eine Maske, unter der es brodelte und Sharjin war nicht in der Lage, diese Maske aufrechtzuerhalten, nicht nach diesen Bildern. Nicht nach dem vorwurfsvollen Blick in den Augen der untoten Trollin...

    Kurze Zeit später war Tschandra zu ihr gekommen, doch Sharjin hatte sie nach kurzem Wortwechsel weggeschickt. Sie wollte alleine sein, ertrug die Nähe nicht und litt.
    Sollten einige es doch als spaßige Herausforderung betrachten, sie wussten nichts... sie wussten nichts über Verluste, wussten nichts über Dinge, die ihr aufgezwungen worden waren.
    Und ... sie wussten nichts von den Gefühlen einer Mutter...



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 27.06.2006, 01:45


    Sharjin hockte neben dem langsam erkühlenden Leichnam von Kuljin. Ihre Hände waren in sein Blut getaucht, während sie leicht zitternd betete.
    "Dunkles Mutta, helfens mir zu rettn diesn Körpa und fügn wieda zusammn, was gebrochn is..." - "Xhaz nargash irka ghol, vatrasz petron klat rakha nrhomka."
    Sie wechselte zwischen der Dunklen Sprache und Trollisch hin und her, genauso wie sie zwischen ihren Gefühlen gefangen war. Sie verfluchte sich, die Welt, den Houngan, den sie getroffen hatte und sogar Kuljin selber.
    Während sie dennoch weiter betete und auch Ghede um Gnade anflehte, liefen vor ihrem geistigen Auge die Bilder erneut ab, wie in einem Schnelldurchlauf.

    Sie erwachte, ein normaler Tag. Sie aktualisierte endlich den Zettel am Trollsbrett mit ihren Angeboten, schrieb den Bericht nieder für die Trolle über den Besuch in Uldaman, und eigentlich hatte sie dann Schildkröten jagen wollen. Hatte anfangen wollen, doch für die Modenschau Dinge zu nähen und hatte über die Schrifttafeln berichten mögen. Doch der Häuptling hatte angefragt, ob nicht vielleicht wer mit in die Höhlen der Oger kommen wolle. Sharjin meldete sich. Die anderen Dinge konnten notfalls warten. Wenn jemand aus dem Stamm Hilfe brauchte, hatte das Priorität. Auch Jannja wollte mitkommen und während sich Sharjin mit dem Trollmagier in Grom'Gol traf und beide auf die Ankunft von Kuljin warteten, trafen sie auf Zamjin und Karajiri, die zusammen zum Arathi-Hochland wollten, um dort gegen den Windgeist zu kämpfen. Zamjin schien nervös ob der Aufgabe zu sein, und die Oger konnten warten. Kuljin, Sharjin wie auch Jannja sagten ihre Hilfe zu und gemeinsam wollten sie sich der Herausforderung stellen. Sie reisten von Grom'Gol zu Tarrens Mühle, teilweise über Zeppelin, teilweise per Windreiter und trafen sich dort vor Ort. Doch kaum waren sie am Ort des Geschehens angelangt, schien der Häuptling andere Dinge im Sinn zu hegen, als er den gewaltigen, roten Drachen sah, der am Fluss entlang flog. Sofort stürzte er dem gewaltigen Wese hinterher, rief, dass alle ihm folgen sollten und Sharjin tat, was er verlangte. Sie folgte ihm, wenn auch als einzige und hatte ihre Mühen, ihn nicht in den Flammen des Drachen verbrennen zu sehen. Zugleich kämpften Zamjin, Karajiri und Jannja tapfer gegen den Windgeist, doch auch sie schafften ihr Vorhaben.
    Es ging zurück nach Grom'Gol, wo wieder die Expedition mit den Ogern gestartet werden sollte... doch dieses mal trafen sie auf Bloodjin, der in den Stamm aufgenommen werden wollte und sie stellten einander vor, redeten und redeten und die Zeit verging.
    Dann, - die Bilder flogen noch immer im Zeitraffer vor Sharjins Augen - jagten sie in den Ruinen im Norden des Dschungels die beiden verrätischen Trolle, deren Köpfe in einem Ritual wieder zum Sprechen gebracht werden sollte, um Erkundigungen über den Verbleib von Yanniku einzuholen. Doch bevor die Köpfe Informationen preisgeben wollten, sollte ein Zeichen von Mut dargebracht werden. Es sollten drei Trophäen gesammelt werden und eine zerschlissene Rüstung als Opfer gebracht werden, die einem der stärksten Trolle gehörte. Danach galt es in der Felsadermine für das Ritual singende Splitter zu besorgen, wo sich auch Zulraja der Truppe anschloss. Wieder nach Grom'Gol zurück, eine kurze Pause in Orgrimmar, um Geschäfte zu erledigen, zurück nach Grom'Gol, und dann... dann endlich der Aufbruch zu den Ogern. Fast der halbe Tag war vergangen, aber es zählte nicht. Sie hatten gemeinsam Dinge erledigt, gemeinsam gekämpft und Blut vergossen...
    Der Kampf bei den Ogern war hart, wenn auch kurz. Die Rückkehr nach Grom'Gol, weitere Gespräche... Orgrimmar, das Treffen mit der verrückten Trollin, Meditation... und dann, endlich, das Gespräch mit Kuljin. Mit über 6 Stunden Verspätung...

    Die Zeit wurde langsamer...

    Kuljin erkundigte sich, ob Sharjin etwas über den Verbleib von Pauly wüsste. Der Häuptling machte sich Sorgen... Sharjin berichtete über das, was sie dazu wusste, was nicht viel war. Sie redeten kurz über den Stamm, das Treffen mit den Blutwölfen... doch etwas bedrückte den Häuptling, quälte und nagte an ihm. Sharjin spürte es und zugleich wieder den Sog. Mitgefühl... Fürsorge... eigentlich hätte es ihr egal sein müssen. Gefühle waren Schwäche, außer Hass und Zorn. Kuljin hätte lernen müssen, seine Sorgen zu verdrängen, nein, zu vergessen und sich ganz dem Verlust hinzugeben, der Leere und der Rache. Es hätte Sharjin egal sein müssen, aber es war ihr nicht egal. Sie war keine perfekte Anhängerin der Mutter, auch wenn es ihr oft gelang, die kühle, herablassende Schulter zu zeigen. Aber sie war auch nur ein Troll und selbst wenn sie sich bemühte, sie konnte ihre Gefühle nicht ganz abschalten, nur reduzieren... köcheln lassen.
    Er erzählte ihr etwas von einem unguten Gefühl. Und er sollte Recht behalten.
    Kuljin schob es auf die Umgebung, schob es auf die Erfahrungen, die er mit der Umgebung an sich verband, und Sharjin verstand sein Vorgehen. Sie gingen in die Hügel, blickten in den Himmel, doch noch immer war die Umgebung die gleiche, wie die quälende Umgebung der Vergangenheit.

    Sie beschlossen, nach Orgrimmar zu gehen. Sharjin schlug den Strand vor, als abgelegenen Platz, doch Kuljin bestand auf die Hütte der Loas. Sharjin willigte ein und sie wollten sich dort treffen. Ihr kam in den Sinn, ihre Kleidung zu wechseln. Sie wollte die Magiestoffsachen anziehen, die zwar knapp waren, aber in der sie die Hitze des Abends gut ertrug. Vielleicht konnte sie ihn damit ein wenig ablenken. Und für sie war es der Versuch, in die Normalität zurück zu kehren... Warum sollte sie ihren Körper verstecken? Zudem wusste Kuljin, was ihr widerfahren war. Er war umsichtig und einfühlsam. Er verstand sie... und Sharjin fühlte sich ihm dadurch irgendwie verbunden. Er hatte ihre Gefühle geweckt, was sie in heftigen Zwiespalt gebracht hatte, bei dem sie sich entscheiden musste... Sie hatte sich für die Dunkle Mutter entschieden, doch wenn sie Kuljin ansah, seine Trauer in seinen Augen las, dann war die Dunkle Mutter fern und sie war nur eine einfache Trollfrau.
    Und wenn sie es nicht übertrieb oder sich hineinsteigerte, was war daran verkehrt, sich ihrer Natur als Trollin hinzugeben?

    Sie ging zum Tal der Geister, wartete und wunderte sich ein wenig über den Troll, der dort angelte. Es stellte sich heraus, dass er auch ein Houngan war. Und dass er mitlauschte, was Kuljin und sie beredeten. Der Häuptling war dabei, Sharjin zu beichten, was ihm auf dem Herzen lag. Sie wollte ihm Trost spenden, ihn ablenken, ihm wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern, doch als der fremde Troll herantrat, waren diese Wünsche verflogen.
    Kuljin bot dem fremden Troll, der vergeblich angelte, Köder an, doch dieser lehnte ab, fragte, was er und Sharjin hier tun würden und Kuljin klärte ihn auf, dass Sharjin eine Mambo wäre. Sie erhob sich und spürte seine gierigen Blicke auf ihrem Körper. Instinktiv trat sie in die Schatten, zog sich zurück und verhüllte ihren Leib mit Dunkelheit. Doch der fremde Troll machte nur seine Witze. Was für ein Luxuskörper... und sie solle ihn doch nicht verbergen... Mit diesem anzüglichen Unterton in der Stimme... genauso wie die Diener der Geißel, bevor sie ihr den "Zuchttroll" schickten, um sie zur Welpengebärmaschine zu machen und sie gegen ihren Willen zu schwängern.
    Sie erhob die Hand, wie um ihn zu schlagen, drohte ihm, er solle soetwas nicht noch einmal sagen, doch sich sprach in der Dunklen Sprache.
    Nach ihrer Prüfung hatte sie sich geschworen, immer, wenn die Schatten sie umarmten, würde sie in der Dunklen Sprache sprechen. Sie wusste, dass niemand sie dann verstand, doch es gab einen Weg, an diejenigen, die sich der Mutter als würdig erwiesen und die keine Feinde waren, eine Verbindung herzustellen, dass ihre Worte verstanden werden konnten.
    Doch als Houngan einer anderen Loa durfte Sharjin dies nicht. Also ging sie die Verbindung mit Kuljin ein, bat ihn, zu übersetzen, was dieser eher missmutig in Kauf nahm. Der andere Troll schien sich aufzuregen, dass er sie nicht verstand, doch sie wollte nicht aus den Schatten gehen, sich nicht erneut... entblößen und nicht seine Blicke auf ihrem Körper spüren. Er reizte sie weiter und Sharjin drohte ihm ein weiteres Mal. Auch Kuljins Tonfall wurde gereizter, doch er schien eher noch Sharjin schützen zu wollen. Doch dann explodierte auch Kuljin, meinte, er würde nicht den Vermittler im Streit zwischen den Loas spielen und ging die Treppe hinauf. Sharjin meinte, ein süffisantes Grinsen des fremden Trolls zu sehen und als sie seinen Kommentar hörte, dass sie ja nicht mal vernünftig sprechen könnte, blickte sie zu Kuljin. Er wusste doch, dass sie nur so sprechen konnte. Warum sagte er nichts? Warum erwiderte er nichts? Warum sah er sie nur an und seufzte?
    Sie fühlte sich mit einem Mal unerwünscht und ihr Fluchtinstinkt meldete sich. War sie ihm egal? Sie hatte doch nur helfen wollen, bis der fremde Troll diese so lange herausgeschobene Sache unterbrochen hatte. Sie fühlte sich bloß gestellt. Und sie tat nur ihre Pflicht an der Dunklen Mutter.
    Zorn brodelte in ihr auf, Zorn auf sich selber, dem Häuptling, nein - einem Troll generell - Vertrauen geschenkt zu haben. Sie hatte sich ihm offenbart, zeigte ihm ihre verletzte Seite und nun, wo er doch genau wissen musste, dass der verbale Dolch des Fremden Trolls ihr Herz getroffen hatte, zog er sich zurück...
    Sie schnaubte und flüchtete tiefer in die Schatten, in die Gefühlskälte, wollte es nicht wahrhaben, wollte nicht akzeptieren, was sie wahrzunehmen glaubte. Sie ging an dem Troll vorbei, zischte ihm noch ein "Du bist eh unwürdig, diese Sprache zu verstehen" zu, was er natürlich nicht verstand, und sprang hinunter über die Dächer Richtung Bank. Sie schnappte sich ihre Angel und ging, fluchend und schimpfend, Richtung Ausgang. Sie kämpfte innerlich mit den Tränen. Es fühlte sich an wie Verrat, als ob der Häuptling es billigen würde, wenn sie angegriffen wurde. Und dieser Angriff war tiefer gegangen als jede Fleischwunde. Die Erinnerung an die schrecklichen Stunden im Verlies kamen wieder hoch. Wie man ihr die Kleider vom Leib gerissen hatte, wie der Troll über sie hergefallen war, sabbernd, geifernd und gewalttätig. Wie sie 9 Monate an eine schmale, metallne Pritsche gefesselt war, während Leben in ihrem Leib heranwuchs, und wie man ihr dieses Leben aus dem Leib gerissen hatte, man es vor ihren Augen für Experimente benutzte...
    Sie hatte sich damals vorgenommen, alle Männer zu hassen, doch die Zeit heilte viele Wunden und mit Kuljin war sie bereit gewesen, sich wieder einzulassen. Langsam, ganz langsam geschah die Annäherung, vorsichtig auf beiden Seiten. Aber vermutlich, so schalt sie sich nun auf dem Weg zum Strand, hatte sie in einfache Gesten, Blickte und Worte zuviel hinein gedeutet, hatte sehen wollen, was nicht da war. Ein Häuptling musste stark sein für seinen Stamm. Er durfte sich keine Gefühle erlauben, so wie auch sie sich als Mambo der Dunklen Mutter keine Gefühle erlauben durfte.
    Und doch... sie alle waren nicht perfekt. Niemand war das. Vielleicht würden noch viele weitere Jahre vergehen, bis sie alles störende abstellen konnte. Doch sie war 26 Jahre jung, war nicht einmal ein Troll mittleren Alters sondern relativ jung noch. Sie hatte viel erlebt in den wenigen Jahren ihres Lebens... und sie fühlte sich überfordert.

    Sharjin stapfte zum Meer, warf ihre Angel aus und versuchte ihre Gedanken zu ordnen, sich zu beruhigen, doch es brodelte in ihr. Sie hoffte, dass Kuljin ihr vielleicht nachkäme. Sich entschuldigte... vielleicht, dass sie sich ihm in die Arme werfen könnte... vielleicht... aber nein... sie wartete vergebens. Sie wusste nicht, was geschah, hörte nur irgendwann Schritte und hörte Tschandras Stimme. Tschandra wusste nichts... erst als Zulujin sie gedrängt hatte, sich im Spiegel zu offenbaren hatte auch Tschandra von Sharjins Vergangenheit erfahren. Sie vermied es, ihre Vergangenheit anderen aufzudrängen, auch wenn andere oftmals nicht wussten, warum sie so reagierte, wie sie es tat.
    Aber alles hatte seine Gründe... seine Ursachen. Und sie war es ja auch gewohnt, verachtet und gehasst zu werden. Warum sollte es anders sein? Oder sich je ändern? Ihre Hoffnung war enttäuscht worden. Sie knurrte Tschandra nur an, wollte sie wegschicken, warf ihr vor, nichts zu verstehen und nichts von den Pflichten der Dunklen Mutter gegenüber zu wissen. Sie tat Tschandra Unrecht damit und sie wussten es beide. Doch Sharjin wollte alleine sein, ihre Gedanken ordnen... Lediglich Kuljin hätte sie nicht abgewiesen.
    Sie kappte die Verbindung mit dem Windkanal, schottete ihren Geist ab und knurrte nur, als sie schwach Yis' Stimme in ihren Gedanken hörte. Sharjin litt und wie ein waidwundes Tier fühlte sie sich in die Ecke gedrängt, wollte nur ihre Wunden lecken.
    Sie verfluchte sich, dass sie so törricht war, sich jemanden anvertraut zu haben. Sie verfluchte sich auch dafür, Gefühle für Kuljin entwickelt zu haben... sie durfte nicht, und doch, selbst wenn sie sie zu kappen versuchte, sie waren doch irgendwo noch da. Sie war nicht perfekt. Und auch dafür hasste sich Sharjin.

    Dann spürte sie einen stechenden Schmerz in der Herzregion. Sie sah sich um, und hörte dann die Schatten flüstern, dass die Dunkle Mutter sich seiner angenommen hätte. Kuljin!
    Sie stieß einen kurzen Schrei aus und vergaß ihren Zorn, ihre Abneigung. Er brauchte Hilfe. Rasch... Sie rief Knurrla zu sich, verdrängte alle anderen Gedanken und ritt rücksichtslos durch Orgrimmar. Sie rempelte Passanten an, als sie den Turm hochrannte und den Stimmen der Schatten folgte, die ihr den Weg wiesen.
    Sie trieb dem Reittier ihre Mithrilsporen in die Flanke, bis das Tier blutete und sie beinahe abwarf. Und doch sollte es schneller fliegen! Die Zeit drängte und nur noch Sorge umspülte ihren Geist, auch wenn sie wusste, dass sie es hätte ignorieren sollen. Wäre sie eine gute Priesterin der Dunklen Mutter gewesen, hätte es ihr egal sein müssen, hätte sie keine Gefühle zeigen dürfen außer Befriedigung, dass er, der sie im Stich gelassen hatte, nun seine Strafe erfuhr. Sie wünschte sich, komplett gefühlskalt zu sein, aber sie war es nicht. Ganz und gar nicht...
    In Ashenvale angekommen, nahm sie sich das erst beste Reittier, schwang sich darauf und noch immer knapp bekleidet nur mit einer Angel bewaffnet, stürzte sie sich den Weg entlang und folgte den Schatten, hindurch durch jede Menge Feinde, die übermächtig schienen. Ein Greif griff sie an, und fast hätte er sie erwischt, als sie sich aus ihrer Verwirrung löste und die Kräfte des Schattens beschwor. Sie schaffte es gerade so, ihn zu töten, versetzte ihm den finalen Schlag mit der zerbrechlichen Angel und war froh, dass diese nicht dabei zerbrach.
    Sie schalt sich eine Närrin, so bewaffnet gegen die Feinde anzutreten, doch sie hatte keine Zeit... Kuljin... Er brauchte sie!

    Wie von Furien gehetzt blickte sie sich um, bereit, sich jedem Feind zu stellen, der kommen würde. Sie würde alles tun, um ihn zu retten, wenn es möglich war, merkte, wie die Tränen der Verzweiflung in ihr aufstiegen und vergaß in all ihrer Panik, ihren Gefühlen, die Welt um sich herum. Vergaß den Stamm um Hilfe zu fragen... Sie war nicht perfekt.
    Dann fand sie seinen Leib, blutend, zerschunden und verfluchte sich. Sein Puls war nicht mehr fühlbar und nur die Loas konnten ihn hier wieder ins Leben zurück bringen. Sie wusste nicht, ob die Dunkle Mutter, deren Schatten ihr über das Schicksal Kuljins berichtet hatten, gnädig war, sein Leben zu retten. Er musste in einer Kurzschlussreaktion hier hergelaufen sein... Der Häuptling trug keine Waffen, keine Rüstung, nur sein rituelles Wams und die Robe. Genauso wie sie im Sumpf... während ihrer Prüfung.
    Sie strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du Narr..." schalt sie ihn, sanft und doch verzweifelt. "Warum machens du nur sowas?"
    Sharjin spürte etwas nasses an ihrer Wange hinab laufen, hörte das leise Klatschen, als die Träne auf seine Wange fiel, sich mit dem Blut vermischte und zu Boden lief. Hastig kramte sie in ihren Taschen, versuchte, die Blutung zu stoppen und beschwor zugleich die Dunkle Mutter. Doch Zweifel nagten erneut in ihr. Hatte sie richtig gehandelt? Hätte sie anders auf den fremden Priester reagieren sollen? Hätte sie ihn einfach auslachen und bei Kuljin bleiben sollen? Hätte sie Tschandra am Strand von der Sache berichten sollen? Was hatte Yis gewollt? Und warum war es ihr jetzt nicht möglich, Verbindung zu den anderen wieder herzustellen?
    Sollte sie froh sein, dass die Dunkle Mutter so gehandelt hatte? Oder angesichts ihrer Schmerzen im Herz hatte sie sich doch falsch entschieden. Hätte sie Kuljin etwas sagen sollen über ihren Gefühlstaumel seinetwegen? Hätte sie ...
    Ihre Gedanken drehten und wirbelten. Sie wechselte zwischen der Dunklen Sprache und Trollisch. Sie wusste nicht, was richtig war und was falsch. Dennoch betete sie, blieb auf dem kalten Stein neben dem immer kühler werdenden Körper des Häuptlings, betete und hoffte... während die Nacht heranbrach und die Zeit quälend langsam verstrich. Sie konnte nichts anderes tun und so hockte sie an seiner Seite, fühlte sich schuldig und war gefangen in ihren Gefühlen. Nein, sie war wahrlich nicht perfekt, aber wer - außer den Loas selber - konnte das schon sein?
    Eine weitere Träne rann ihr die Wange hinab. "Bittens, lassens das Muisek wieda zurück kehrn inne Körpa... bitte..."



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 12.07.2006, 11:42


    Sharjins Welt hatte sich mittlerweile verändert.
    Durch ihre Gebete und ihre beharrliche Bitte hatte sie Kuljin wieder ins Leben zurück geholt und der Wirbel ihrer Gedanken und Emotionen hatte sich langsam gelegt.
    Sie schätzte das Leben nun viel mehr als zuvor, tauchte nur noch selten in die Schatten ein und lebte eher die sanfteren Seiten der Dunklen Mutter. Sharjin wirkte ruhiger, gelassener, ja sogar freundlicher, als noch Wochen zuvor. Und das alles nur, weil sich doch eines der - sonst eher gefürchteten und gehassten Gefühle - in ihr Herz geschlichen hatte und sich dort mehr als nur beharrlich festkrallte.
    Die Liebe zu Kuljin und die damit einhergehende Verantwortung auch für den Stamm, der sie sich stellte, so gut es ging.



    Re: De Mambo Sharjin

    Sharjin - 21.08.2006, 17:15


    Sharjin seufzte und blickte aufs Meer hinaus. Im Kopf wirbelten ihr ettliche Dinge im Kopf herum. Dinge, die Kuljin ihr gesagt hatte, die er ihr in stundenlangem Gespräch versucht hatte, klar zu machen und die nicht zu ihr durchgedrungen waren.
    Fast hätte sie ihm ihr Wams vor die Füße geworfen und wäre gegangen, geflüchtet... Doch wovor? Vor der Angst, zu Versagen und Verlassen zu werden. Vor der Angst vor weiteren Missverständnissen. Dabei waren ihre Gefühle für ihn aufrichtig und umgekehrt ebenso, auch wenn sie das nicht sehen konnte. Das Gefühl, geliebt zu werden, war ihr einfach fremd und sie stellte es fast ununterbrochen in Frage, aus Angst, es könne nur eine Illusion sein, auf die sie hereingefallen war.

    Sie fröstelte und legte die Arme um sich. Sie war ohne Ziel durch die Gegend geirrt. Kuljin fehlte ihr, doch sie wagte nicht, ihn aufzuwecken. Sie wollte ihm nah sein und hatte doch zugleich Angst, ihn zu verletzen. Und sie fühlte sich hin- und hergerissen zwischen den Verantwortungen für den Stamm, dem Pflichtbewusstsein und dem Wunsch, ein wenig Zeit für sich zu verbringen. Sie wollte nur da Beste für den Stamm, ertrug es nicht, wenn es zu kleineren Reibereien kam und fühlte sich selber irgendwie dafür verantwortlich. Doch sie musste sich zusammen reißen. Die Trolle waren alt genug, die Dinge selber zu regeln, auch wenn alles in ihr schrie, sich einzumischen, und am besten mit einem Fingerschnippen sämtliche Probleme aus der Welt zu schaffen.
    Sie war sich bewusst, dass es keine Heile Welt war, auch wenn sie sich nach all den bitteren Erlebnissen im Grunde danach sehnte. Doch sie konnte nicht aus ihrer Haut und so hatte sie sich auch selber verflucht, als sie sich in die Auseinandersetzung von Krazzekk und Tschandra eingemischt hatte.
    Tschandra... sie hatten zwar viel gemeinsam erlebt, doch hatte es sie nicht zusammen geschweißt. Sicher, Tschandra tat viel für sie und Sharjin war ihr dafür dankbar, doch sie sah Tschandra wie jeden anderen Troll im Stamm an. Sie waren nicht die besten Freunde, auch wenn es oftmals so aussah und Sharjin ging meist ihre eigenen Wege.
    Sie hatte versucht, ihr Einmischen rückgängig zu machen, doch es würde zweifelsohne zu weiteren kleineren Reibereien kommen. Sharjin hatte ein schlechtes Gewissen und irgendwie fühlte sie sich hilflos.

    Sie ballte die Fäuste, blickte aufs Meer und grübelte weiter.



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