NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

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    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 18.12.2009, 12:01

    NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?
    DAS war VORHER: http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-33-120.html

    OFFENER BRIEF

    As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuh
    Lieber Bruder Hasan

    Hier meine Gedanken für Dein meeting mit seiner Exzellenz heute Abend.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Die juristischen Verhältnisse findest Du im Buch (das Du ja jetzt hast) "Streit um das Minarett" kompetent auf den Seiten 79, 80, 82,83,90,93,94 ... beschrieben.

    Leider sind Verbände unter Hisham Maizar eher unüberlegt und nach Strassburg gegangen - OHNE sich mit den anderen Verbänden abzusprechen - nichts desto trotz wird durch diesen Schritt die Schweiz zu einer juristischen Stellungnahme gedrängt und ein internationales, offizielles Protokoll wird eröffnet. (Nachtrag 2013: offenbar wurde dieses Ansinnen, nachdem es von den Nationalverbänden protegiert wurde, doch wieder zurück genommen ... manchmal hilft es eben doch, KLARE Wort ins BLAUE zu sprechen ;-) )

    Leider ... weil sie:
    1.) kaum Erfolg haben werden (sie sind nicht direkt betroffen, weil sie kein Baugesuch eingereicht haben, welches abgelehnt wurde ..) und

    2.) durch dieses konfrontative Vorgehen weiteren Zorn der MEHRHEIT der eher "militanten" Verfechter der direkten Demokratie auf sich ziehen, anstatt kompetente Kooperation einzufordern und

    3.) weil diese(r) Kanton(e) ohnehin die Initiative abgelehnt habt(ten).

    Weiters:
    Wir Muslime haben das DIKTAT des (selbst ungerechten oder selbstgerechten) Souveräns zu respektieren, solange uns das Gebet zu verrichten ermöglicht wird.

    Wir Muslime sollten das EINMALIGE Experiment auf der Welt, das der Schweizerischen direkten Demokratie nicht einschränken wollen, nur weil das Ergebnis uns nicht passt. WENN - dann ist es die Aufgabe des Wahlvolkes (die Muslime sind dies mehrheitlich NICHT! )

    Unser Interesse MUSS darin liegen, die Meinung des Souveräns (des Volkes) derart über uns, die Muslime - durch POSITIVES Beispiel zu verändern, dass eine ERNEUTE VOLKSABSTIMMUNG in einigen Jahren, NACHDEM wir unsere konstruktiven gesellschaftspolitischen Beiträge glaubhaft abgeliefert haben, diesen Passus WIEDER aus der Verfassung streicht. DAS ist MEINE (EUROPÄISCHE) Vorstellung über ein, in der SCHWEIZ angebrachtes Verhalten und Vorgehen der Muslime.

    Alles andere wird der SCHWEIZER Verfassung meiner Meinung nicht gerecht (sondern orientiert sich an den Traditionen der klassenkämpferischen Revolution, um es überspitzt auszudrücken). Auch wenn manche Muslime, oder welche vom Schlage eines Thomas von Aquin vielleicht eher meinen, eine konstitutionelle Monarchie oder ein Kalifat wäre die gerechtere Herrschaftsform ... worüber man in der heuigen Schweiz ganz zu Recht eben auch begründeter Weise ganz unterschiedlicher Auffassung sein kann.

    Dies soweit dazu.

    Noch ganz allgemein.
    Die Muslime in der Schweiz sollen endlich ihre SCHWEIZERISCHE muslimische (sozialpolitische) bürgerliche Identität entwickeln und sich ihrer nationalistischen, heimatländischen, politischen Wurzeln entledigen oder sich definitiv als politische Flüchtlinge oder Exilanten definieren.
    Alles andere ist HALBHERZIG und dient NIEMANDEM - am allerwenigsten den Muslimen der heutigen und künftigen Generation(en).

    Selbst der Traum einer globalen Umma, lässt sich nur über die TREUE zum Boden, auf dem man steht, sich bettet und auf dem man BETET verwirklichen!



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 18.12.2009, 17:38


    Schatten des Minaretts
    Der Dialog zwischen den Religionen braucht Optimisten.

    http://videoportal.sf.tv/video?id=0d2c743f-2154-4618-a14b-2e20aa19e624&referrer=http%3A%2F%2Fwww.sf.tv%2Fsendungen%2Fkulturplatz%2Findex.php



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 19.12.2009, 19:05


    Besser spät als nie?

    http://www.tachles.ch/Editorial.61.0.html?&tx_ttnews[issue_id]=525&tx_ttnews[tt_news]=7150&tx_ttnews[backPid]=304&cHash=280ca3f771
    von Gisela BLAU

    Tacheles hat folgendes geschrieben: Moderat. Als fortan «laufenden Prozess» bezeichnet der Staats- und Völkerrechtsprofessor Daniel Thürer von der Universität Zürich den Vorschlag für einen Toleranzartikel in der Verfassung (vgl. S. 9), den er gemeinsam mit dem emeritierten Staats- und Völkerrechtler Jörg Paul Müller von der Universität Bern entworfen hat. ...

    Bedürfnisse. Dieser neue fünfte Absatz würde lauten: «Die Religionsgemeinschaften nehmen in ihrer Darstellung im öffentlichen Raum, etwa bei Gebäuden, Aufrufen, Kleidervorschriften für ihre Mitglieder oder Symbolen aufeinander und auf das Empfinden und das Wohl der übrigen Bevölkerung Rücksicht. Sie vermeiden ein bedrängendes Auftreten und tragen zu einem von Toleranz getragenen
    Zusammenleben bei. Sie fügen sich in ihrem Wirken in die Anforderungen einer demokratischen Gesellschaft ein und respektieren die Menschenrechte aller.» Damit würden die legitimen Bedürfnisse der Befürworter der Minarett-Initiative aufgenommen, aber in nicht diskriminierenden Regeln dargestellt, heisst es im Kommentar der beiden Staats- und Völkerrechtler.

    Kleidervorschriften. Was verstehen Müller und Thürer unter Kleidervorschriften? Etwa auch die Kleidung der ultraorthodoxen Juden? «Nein», sagt Müller. «Hier geht es um das Zusammenleben in unserer pluralistischen säkularen Gesellschaft, in der es allen wohl sein soll. Eine Burka erlaubt keine Kommunikation und kann Ängste wecken, vor allem, wenn sie schwarz ist. Das ist bei der Tracht frommer Juden nicht der Fall.» Gleich argumentiert Daniel Thürer.

    Wie immer die Bedürfnisse sind, wie immer sich jemand zu kleiden wünscht ...
    Langsam denke ich, dass mir KLARE und EINDEUTIGE Verbote lieber sind, als undefinierte Formulierungen, die jeder nach Belieben zu interpretieren vermag ... wenn man mag und darf ... Lieseli ...

    Dass eine schwarze Burka, an schwarze Raben, sprich Totenvögel erinnert, sage ich seit mehr als 10 Jahren ... bunte Burkas ? :oops:
    Doch dass man verbieten will, was Ängste hervorrufen KANN ... DAS meine Herrschaften geht eindeutig zu weit.

    Mir machen jedenfalls ERHOBENE ZEIGEFINGER Angst - und anderen Menschen KÖNNEN erhobene Zeigefinger Angst machen ... und Bleistifte können jedenfalls Angst machen - was machen wir jetzt?



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 21.12.2009, 21:08


    Wer die untere Sendung verpasst hat, kann es hier nachholen. Empfehlenswert:

    STANDPUNKTE

    Herausforderung ISLAM
    http://videoportal.sf.tv/video?id=03e9eb00-3ac4-4702-9e28-b738f8e583e3

    M.Hanel hat folgendes geschrieben: Na ja, so empfehlenswert ist die Sendung nicht.
    Einerseits wid verlangt - davon rede ich schon seit Jahren - dass die Muslime den Qur'an in seiner Vollkommenheit und Gänze nicht mehr berücksichtigen sollen (siehe auch unter Interviews). Diese Forderung wird, nachdem man "die Muslime besiegt hat" dann auch an die Juden und Christen herantragen. Dabei spricht man dann von "integriertem" oder "liberalem Islam", den man gerade noch zu akzeptieren bereit ist. Also hier geht die Spaltung, der Streit zwischen Atheisten (und "liberalen Religiösen", das sind die, welche ihre Quelltexte zensieren möchten) und sogenannten fundamentalistischen Religiösen, die eine Korrumpierung ihrer Quelltexte nicht hinzunehmen bereit sind.

    Auf der Strecke bleiben die REALEN Probleme und die Menschen.
    Die Religösen bleiben unbefriedigt und fühlen sich angegriffen.
    Und umgekehrt die A-Religiösen.

    Und die Populisten können je nach Bedarf auf die EINEN und/oder die ANDEREN verweisen und sogar BEWEISEN, dass DIESE (oder eben die andern) SCHULD an der Misere sind.

    HIER geht es NICHT darum WER Recht hat und wer nicht .. (oder eigentlich geht es den Herrschaften genau DARUM) sondern es ginge darum, WIE können die JEWEILS berechtigten Anliegen in KOOPERATION MIT dem Anderen erledigt werden.



    Morgen Dienstag um 16 Uhr (Schweizer Zeit) ist die VIOZ in Indien :-)
    http://www.ndtv.com/news/videos/video_live.php?id=LIVE_BG24x7

    Pressemitteilung von heute vom Justiz-Departement:
    http://www.admin.ch/aktuell/00089/index.html?lang=de&msg-id=30873



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 28.12.2009, 22:57


    Minarette

    Die Schweizer haben gewählt: Sie wollen keine Minarette in ihrem Land. Die erste Reaktion im übrigen Europa war
    Verurteilung und Empörung, dann aber waren auch andere Stimmen zu hören. Die Realität ist, dass die Schweizer
    einfach die Wahrheit gesagt haben, denn wenn man ein Referendum abhält und die Leute befragt, ob sie Kultstätten
    anderer Religionen in ihrer Nachbarschaft haben möchten, wird die Mehrheit mit großer Wahrscheinlichkeit nein sagen.
    Es sind ja nicht die Kultstätten an sich, die die Schweizer verboten haben und in dieser Hinsicht haben sie recht. Ein
    Minarett ist nicht unbedingt ein notwendiger Bestandteil eines islamischen Gotteshauses: Eine Moschee ohne Minarett
    ist immer noch eine Moschee. Die ursprüngliche Aufgabe des Minaretts war es, Menschen zum Gebet zu rufen. In der
    heutigen Zeit hat die Technologie mittels Lautsprechern diese Funktion übernommen. Das Minarett wurde so zu einer
    Art Wahrzeichen des Islam, sozusagen als erkennbarer Teil seiner Architektur und Geschichte. Was man aber nicht
    behaupten kann ist, dass ein Verbot von Minaretten die Muslime an der Ausübung ihres Glaubens hindert. Das wäre nur
    der Fall gewesen, wenn die Schweizer den Bau von Moscheen oder muslimischen Gebetsräumen verboten hätten, was
    bekanntlich nicht der Fall ist.

    Bei der Darstellung des Ergebnisses wird auch mit Zahlen auf eine Weise hantiert, die Fehlschlüssen Vorschub leistet.

    Es trifft zu, dass 57,5% für ein Minarettverbot gestimmt haben, aber da sich nur 54% der Wahlberechtigten (zugegeben
    immerhin mehr als die Hälfte) an der Abstimmung beteiligt haben, entspricht das tatsächlich nur 31%, also weniger als
    einem Drittel.

    Falsch ist aber mit Sicherheit, in Minaretten ein Symbol für einen Herrschaftsanspruch des Islams zu sehen und aufgrund
    dieser Fehleinschätzung ihren Bau zu verbieten mit der Folge, dass Muslime diskriminiert werden. Oberflächlich
    betrachtet ist das Ergebnis des Schweizer Referendums eine Frage der Architektur und nicht der Religion. Minarette
    können schön sein und die islamische Architektur ist für ihre herausragende Ästhetik bekannt. So gilt z.B. das Taj Mahal
    in Indien (mit 4 Minaretten ohne eine Moschee zu sein) als weltweit schönstes Bauwerk.

    In der Zeitung “Die Welt” erschien am 5. Dezember 2009 zu diesem Thema ein Artikel von Alan Posener unter dem
    Titel “Deutschland, deine Minarette (Die Ästhetik der Moscheen)”
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article5433328/Deutschland-deine-Minarette.html .

    Hier einige Auszüge:
    Friedrich der Große von Preußen, der von Orthografie wenig, von Liberalität dafür mehr verstand als mancher
    Heutige: „Alle Religionen seind gleich und guht, wan nuhr die leute, so sie profesieren, erliche Leute seindt;
    und wen türken und heiden kähmen und wolten das land pöblieren, so wollen wier sie Mosqeen und Kirchen
    bauen.“
    In Preußen entstand 1842 die erste Moschee – entworfen im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. vom
    Hofarchitekten Ludwig Persius, um das Pumpwerk zu beherbergen, das den Park von Sanssouci mit Wasser
    versorgte. Das Minarett war in Wirklichkeit ein Schornstein.
    Der Stil dieser falschen Moschee machte Schule: Als ein Vierteljahrhundert später Deutschlands größte
    Synagoge in Berlin entstand, wurde sie – wie die meisten Synagogenneubauten dieser Zeit – im „maurischen“
    Stil errichtet, als woll-ten christliche Mehrheitsgesellschaft und jüdische Minderheit gleichermaßen das
    Fremde, Orientalische am Judentum betonen. Die „National-Zeitung“ urteilte, die Synagoge sei „eine Zierde
    der Stadt“, weil sie „inmitten eines recht nüch-ternen Stadtteiles uns in die phantastischen Wunder einer
    modernen Alhambra einführt“. Ach, Preußen!

    Auch in Sachsen betrachtete man das Fremde mit Wohlgefallen. Wer heute die Elbe bei Dresden überquert
    und den Blick von der Brühlschen Terrasse und dem Schloss abwendet, entdeckt flussabwärts eine gewaltige
    Moschee, deren von innen erleuchtete Kuppel die der Frauenkirche in den Schatten stellt und deren Minarette
    alle Kirchtürme der Stadt überragen. Es handelt sich um die ehemalige Tabakfabrik „Yenidze“, erbaut

    1908/1909 von Heinrich Hammitzsch. Weil die städtische Bauordnung vorschrieb, Fabriken nicht als solche
    erkennen zu lassen, wählte man passend zum Tabak aus dem Osmanischen Reich eben die Form einer
    Moschee, mit Minaretten als Schornsteine. So ändern sich die Empfindlichkeiten.

    Zu einem Ärgernis werden Moscheen und Minarette erst, als sie nicht von Deutschen in ästhetischer,
    sondern von Zugewanderten in religiöser Absicht gebaut werden. Was bislang als exotische Bereicherung
    des Stadtbildes empfunden wurde, erscheint plötzlich als Bedrohung.

    Damit wird klar: Es kommt nicht darauf
    an, was gebaut wird, sondern wer etwas baut. Und wo.
    Die ersten „Gastarbeiter“ aus der Türkei und Flüchtlinge aus dem Libanon oder vom Balkan (wo ja, von
    Tirana bis Sarajevo, die Moschee zum europäischen Stadtbild gehört) mieten oder kaufen für ihre religiösen
    Bedürfnisse leer stehende Fabrik- oder Lagerhallen in Hinterhöfen oder draußen vor der Stadt. Gegen diese
    ärmlichen, hässlichen, oft unbeholfen geschmückten Räumlichkeiten hat niemand etwas einzuwenden.

    Aber genauso wenig wie eine Kirche einen Glockenturm, gotische Gewölbe oder die Grundrissform eines
    Kreuzes besitzen muss, sind Kuppel oder Minarette für Moscheen vorgeschrieben; schon gar nicht Minarette
    einer bestimmten Form. Und so wie die Gestalt der Moschee in Marokko ganz anders ist als in China, in
    Andalusien ganz anders als in Anatolien, so wie sie sich in der Begegnung mit der christlichen Architektur der
    Spätantike veränderte, so kann sie sich in der Auseinandersetzung mit der westlichen Moderne verändern.

    Als deutschstämmiger Muslim fragt man sich immer wieder, warum eine Moschee in Deutschland so auszusehen hat wie
    beispielsweise in der Türkei ohne sich dem gewachsenen mitteleuropäischen Stadtbild anzupassen. Ebenso unbeantwortet
    bleibt die Frage, warum Moscheen in Deutschland nach z.B. Fateh (= Eroberer) und anderen osmanischen Sultanen
    benannt werden. Einige heißen gar Aya Sofiya (Hagia Sophia), die die Hauptkirche des byzantinischen Reiches war
    (vergleichbar mit der Peterskirche im Vatikan) und die der islamischen Tradition widersprechend von den Osmanen in
    eine Moschee umgewandelt wurde, inzwischen aber ein Museum ist. Die wahrscheinlich unbeabsichtigte Provokation ist
    offenbar. Der Vollständigkeit halber darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Christen in Andalusien mit schlechtem
    Beispiel vorangingen und schon früher die große Moschee in Cordoba in eine Kirche umfunktioniert hatten.

    Die andauernde Vermischung von Islam mit ethnischer Kultur und Migrantenidentität, die viele nach wie vor nicht
    abgelegt haben oder gar nicht ablegen wollen, erschwert es vielen Deutschen, einen Zugang zum Islam zu finden. Die
    Vermutung drängt sich geradezu auf, dass sich deutlich mehr Deutsche dem Islam zuwenden würden, wenn seine tatsächlichen
    Lehren ihnen näher gebracht und nicht durch einen ethnisch-kulturellen Schleier verzerrt würden.

    Bedauerlicherweise machen es die Muslime hierzulande den Nichtmuslimen ziemlich leicht, sich nicht vom Islam angesprochen
    zu fühlen. Sie betrachten ihn bestenfalls als einen Aspekt türkischer, arabischer oder orientalischer „Kultur“,
    der mit dem eigenen Leben nichts zu tun hat.

    Herausgeber: Abdullah Leonhard Borek • E-Mail: alb-borek@t-online.de
    Erscheint in loser Folge. In Zusammenarbeit mit Discover Islam und Ahmed Al Fateh Islamic Center Bahrain.
    Abdruck der Beiträge unter Quellenangabe gestattet und erwünscht.
    Namentlich gezeichnete Fremdbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder.

    __________________________________________________________________________________________________



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 07.01.2010, 12:29


    Interviw mit Jean Ziegler
    http://www.weltwoche.ch/index.php?id=537222

    «Das Buch muss eine Waffe sein»Auch mit 75 Jahren führt Jean Ziegler seinen leidenschaftlichen «Kampf der Ideen» weiter. Dass die Dritte Welt das westliche System angeblich hasst, findet der ehemalige Soziologieprofessor und heutige Uno-Funktionär aus Genf richtig.
    Von Peter Keller und Philipp Gut

    Muss die vergangene Minarett-Abstimmung nicht als Zuckung dieser «uralten Demokratie» verstanden werden?
    Die Analyse der Weltwoche ist falsch. Hier hat ein rassistischer, ganz gefährlicher Einbruch der Irrationalität stattgefunden.

    Was soll rassistisch sein an einem Minarett-Verbot? Es geht um Gebetstürme.
    Ich folge der Argumentation von SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer – ein gescheiter Mann, aber gefährlich. Er sagt, das Minarett sei ein Gebäude, aber gleichzeitig auch Ausdruck der immanenten Gewalt und Aggression des islamischen Glaubens. Darum müsse dieses Symbol verboten werden. Einen Zusammenhang herzustellen zwischen einem Gebäude und einer Idee, ist völlig irrational. Es gibt 1,5 Milliarden Muslime, mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung, denen kann man doch nicht pauschal sagen: «Ihr habt eine Religion, die immanent gefährlich ist für alle anderen Kulturen, und darum müsst ihr auf die Knie.» Und das noch per Verfassung!

    Die Abstimmung ist eine Antwort auf den Islamismus. Auch bei uns gibt es radikale Imame, wie der geheime VBS-Bericht aufzeigt.
    Das ist ein Polizeiproblem. Das hat nichts mit der Verfassung, nichts mit den 1,5 Milliarden Muslimen zu tun.

    Aber mit dem Koran.
    Nein. Nichts! Haben Sie den Koran gelesen?

    Ja. In einer Übersetzung.
    Ich auch. Haben Sie auch das Alte Testament gelesen? Na also. Nachdem die Israeliten die Stadt Jericho eroberten, wurden bis zum letzten Kind alle Bewohner ermordet.

    Das Neue Testament ist die Korrektur seines gewalttätigen Vorläufers.
    Oh, wie subtil . . . Wo sind Sie in die Schule gegangen? In Einsiedeln? Bei den Benediktinern? Das sind schon Haarspaltereien, die Sie hier anzubringen versuchen. Alle monotheistischen Religionen sind Stammesreligionen mit gewalttätigen und intoleranten Elementen.

    Warum sind Sie dann ausgerechnet zum Katholizismus konvertiert? Zu einer zentralistischen Papstkirche mit Unfehlbarkeitsdogma?
    Das Papsttum sollte abgeschafft werden. Was meinen Glauben betrifft, antworte ich mit Victor Hugo: «Ich hasse alle Kirchen, ich liebe die Menschen, ich glaube an Gott.»

    Das Problem ist nicht, was in den Büchern steht . . .
    . . . doch, doch. Es stimmt schon: Im Koran ist Gewalt und Blut. Es gibt Suren, die furchtbar sind, die absolut im Alten Testament stehen könnten.

    Aber nicht im Neuen Testament. Sie finden dort keinen Aufruf zur Tötung von Ungläubigen. Die Biografie Mohammeds ist eine ganz andere als das Leben Christi, der sich am Ende ans Kreuz nageln liess. Mohammeds Truppen massakrierten die jüdische Bevölkerung von Medina.
    Und was haben die alten Juden in Samaria gemacht?

    Wir reden von Mohammed, der ein Religionsstifter ist und gleichzeitig ein Massaker verantwortet. Von Jesus können Sie keine Gewalt ableiten.
    Das stimmt.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 11.01.2010, 22:56


    Heute Abend um 22.50 Uhr auf SF1:
    http://www.tvprogramm.sf.tv/details/217fb89d-6c1d-44e9-ba2b-b8756309a124

    10.1.2010: Wie weiter nach dem Minarettverbot?
    http://videoportal.sf.tv/video?id=66f4589e-e42f-438f-99b7-7f7722a2cb70

    Diesen Sonntag auf SF1 um 10 Uhr:
    http://www.tvprogramm.sf.tv/details/0f336f83-0a25-4c6e-80bc-8f9905283ee4

    Diesen Sonntag auf SF1 um 10.30 Uhr:
    http://www.tvprogramm.sf.tv/details/99fa256b-3708-41a0-a3b8-17e43a852c25



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 26.01.2010, 13:53


    VOX Analyse

    Hier die Statistik (Franz. und Deutsch)
    http://islam-in-ch.googlegroups.com/web/vox101_Bericht.pdf?hl=de&gsc=fbjTNQsAAAAXb72YMUTv_8tG8tKKQpqU

    Siehe Link oben und folgende Berichte dazu:
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/vox-analyse_zur_minarett-initiative_1.4616364.html
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-These-der-islamkritischen-linken-Frau-habe-ich-nie-vertreten/story/10924097
    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Warum-schweigt-der-Seher--30237889


    25.01.2010, VOX-Analyse zur Minarettverbots-Initiative:
    http://www.ipw.unibe.ch/content/aktuelles/index_ger.html#e7827



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 19.02.2010, 10:04


    Minarett-Initiative: Frauen-Rolle im Islam ausschlaggebend

    Die Rolle der Frau im Islam war grossenteils für das Ja zur Anti-Minarett-Initiative im vergangenen Herbst verantwortlich. 83 Prozent der Stimmenden hätten sich zudem früh zu einem Ja oder Nein entschieden. Dies erbrachte eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Demoscope in Adligenswil. Es befragte im Januar 1006 Personen.

    Weiterlesen:
    http://www.jesus.ch/index.php/D/article/151-Schweiz/50346-Minarett-Initiative:_Frauen-Rolle_im_Islam_ausschlaggebend/



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 19.02.2010, 10:15


    TV-Pfarrer Fliege über Minarett-Verbot: „Das Problem ist nicht der Islam sondern Überfremdung“


    http://www.openpr.de/news/398239/TV-Pfarrer-Fliege-ueber-Minarett-Verbot-Das-Problem-ist-nicht-der-Islam-sondern-Ueberfremdung.html

    16.02.2010 - 08:28

    Politik, Recht & Gesellschaft Pressemitteilung von: nexworld.TV

    Leonberg. Eine tiefsitzende Angst vor Überfremdung im eigenen Kulturkreis hat TV-Pfarrer Jürgen Fliege als eigentlichen Grund für das Minarett-Verbot in der Schweiz ausgemacht. Im Gespräch mit dem Religionswissenschaftler und Philosophen Dr. Christoph Quarch macht Pfarrer Fliege allein archaische Ängste für das Votum der Schweizer gegen den Bau neuer Minarette verantwortlich. Es gehe bei dieser Diskussion nicht um den Islam als Religion, sondern, so Fliege, um eine als Bedrohung erlebte - und im Vergleich zur eigenen Kultur - zu hohe Geburtenrate bei Migranten. Die Schweiz sei da Modell auch für Deutschland.

    Der Evangelische Theologe, der bis 2005 mit einer eigenen Talkshow bei der ARD auf Sendung war, äußerte sich als Gast des Internet-TV-Formats „MeinungsBilder“ (Titel der Sendung: „Zukunft der Religionen“), das alle vierzehn Tage mit einer neuen Folge auf nexworld.TV abgerufen werden kann. Pfarrer Fliege sieht die Ur-Angst, von „türkischen Gemüseständen“ überrannt zu werden, als wesentliche Ursache einer fortschreitenden Fremdenfeindlichkeit im westlichen Kulturkreis. Einen Konflikt der Religionen gäbe es eher nicht, sondern eine Angst machende Diskrepanz bei der jeweiligen Fruchtbarkeit. „Es geht nicht um Türmchen“, so Jürgen Fliege wörtlich, sondern allein um eine schrumpfende Zahl an Nachkommen in christlichen Familien.

    Sollte laut Pfarrer Jürgen Fliege diese Entwicklung nicht zu stoppen sein, könnte das für die gesamte Kultur verheerende Folgen haben. Wenn ein Volk seine Wurzeln verliere, dann werde dessen Kultur untergehen. Fliege fordert als Ausweg aus der Misere von den westlichen Kirchen eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte der eigenen Religion. Kirche müsse wieder als ein Ort der gelebten Liebe erlebt werden können und den Gläubigen neue Angebote für die Entwicklung der eigenen Spiritualität bieten. Wer eine lebendige Glaubensheimat habe, wolle diese auch wieder aktiv an eigene Kinder weitergeben.

    Link zur Sendung:

    www.nexworld.tv/sendereihen/meinungsbilder/story/news/die...

    (Sie müssen nexworld.TV-Mitglied sein, um die Sendung in voller Länge sehen zu können. Eine nexworld.TV-Mitgliedschaft gibt es schon ab 35 Euro für ein Quartal / 95 Euro für ein Jahr.)

    Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 16.03.2010, 18:01


    Die Frage um die es geht ist, was hat sich verändert seit der Minarett-Initiative?

    Pascal Lechler, Korrespondent ARD Hörfunk, Correspondant de la Radio Publique Allemande Palais des Nations Bureau C 217
    CH-1211 Genève 10
    Tel.: +41-22-734 04 19
    Mobil: +41 79 357 53 91
    Fax: +41-22-740 13 23

    befragt Muhammad Hanel:

    Hanel:
    Man ist als Muslim ganz allgemein definitv demotiviert, geneigter, sich vom Engagement für die Öffentlichkeit zurückzuziehen.
    "Säkulare Muslime" so etwas soll es ja geben, nutzen die Gunst der Stunde und wetteifern mit ihren Pendants, jenen Muslims, welche den "EINZIGEN wahren" Weg gefunden haben (der neu gegründete Zentralrat - der nun alle jungen und jung gebliebene Frustrierten unter deren einfach gestrickten, schwarz-weissen Banner zu vereinen weiss) ... also der Extremismus wurde gestärkt, die eher gemäßigte Mitte demotiviert. Man kann nur sagen BRAVO!

    Kritik wird nun lauter geäußert.
    Das bringt Vorteile mit sich (interne Kritik muss nun ernster genommen werden) - in der Kritik stehende Muslime, bemühen sich daher doch um etwas mehr Professionalität. Mal luege ob diese Bemühungen belohnt werden -
    wie auch Nachteile (die frechen Besserwisser auf muslimischer und nichtmuslimischer Seite bringen ihre haarigen Argumente und stopfen (oder versuchen es mit immer mehr Erfolg) damit ihrem Gegenüber das Maul ... echt zum Spucken ...

    Ein allgemeiner Anstieg des Aggressionsniveaus wird festgestellt.
    Man gibt einander (immer den anderen) die Schuld für das Debakel ... oder wird hochmütig, weil man sich auf dem besten (Schweizer), einzigen (Muslime) Weg weiss.

    Wie lebt es sich jetzt als Muslim in der Schweiz?

    Hanel
    Nicht mehr so gut wie vorher, denn nun ist es klar ... es ging ja nicht gegen die Muslime (Frank A. Meyer), sondern gegen den Islam. Wenn man gegen solchen Schwachsinn noch argumentieren muss, der von "höchster" medialer Ebene verzapft wird, muss man ja - will man nicht aggressiv werden - verzagen oder sich sehr zurückhalten und -nehmen.
    Und, wie schon gesagt - wenn man versucht den Mittelweg zu gehen (was ja dem Muslim religiöser Auftrag ist) so wird man von extrem rechts und links, starken Winden ausgesetzt ...

    Spüren Sie Feindseligkeiten?

    Hanel:
    Man hört von solchen - speziell gegen Kopftuch tragendende Frauen ... das ist aber eigentlich nichts Neues.
    Ich persönlich spüre schon deutlicher als vorher gezeigte Abneigung und Ablehnung aus Blicken und Gesten und Abwendungen. Nicht zu schlimm, aber doch spürbar und langsam Besorgnis erregend.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 25.03.2010, 13:14


    http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/MinarettStreit-in-der-Stadt-der-HochofenTuerme/story/22390905

    Minarett-Streit in der Stadt der Hochofen-Türme

    In einer Kleinstadt im deutschen Saarland drohte die Debatte um ein symbolisches Minarett zu eskalieren. Erst die De-facto-Kapitulation der ansässigen Muslime besänftigte die wütende Bevölkerung.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    Haimax - 08.04.2010, 12:32

    Minarette sind nicht nötig!
    Islamprediger Vogel ist gegen Bau von Minaretten


    Bern - Für den deutschen Islamprediger Pierre Vogel alias Abu Hamza sind Minarette «kein notwendiger Bestandteil unserer Religion». Er ist deshalb gegen den Bau von Minaretten. (bert/sda)

    Ein Minarett sei nichts anderes als eine Verschönerung der Moschee, sagte Vogel in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
    Das Geld für seinen Bau sollte besser in muslimische Jugendarbeit investiert werden, um kriminell gewordene Muslime auf den rechten Weg zu bringen, führte der Deutsche aus. Er selbst habe noch nie Hass oder Gewalt gepredigt, fügt Vogel an.

    http://www.news.ch/Islamprediger+Vogel+ist+gegen+Bau+von+Minaretten/419471/detail.htm



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 13.05.2010, 20:50


    MEDIENMITTEILUNG COMMUNIQUE AUX MEDIAS ■ MEDIA RELEASE
    Genf, den 13. Mai 2010
    105. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG in Genf

    Wieviel Religion verträgt der Staat?

    Zum Auftakt der Delegiertenversammlung am 12. Mai diskutierten führende Vertreter aus allen grossen Parteien der Schweiz angeregt und kontrovers unter Leitung der Journalistin Esther Mamarbachi, Produzentin über das aktuelle Thema «Wie viel Religion verträgt der Staat?».

    Es nahmen teil die Nationalräte Martine Brunschwig Graf, FDP, Christophe Darbellay, CVP, Oskar Freysinger, SVP, Ueli Leuenberger, Grüne und Ada Marra, SP, sowie Sabine Simkhovitch-Dreyfus, Vizepräsidentin des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG). Sie betonte, dass im Anschluss an die Annahme des Minarettverbotes die Wahrung der Religionsfreiheit und des Diskriminierungsverbotes auch für die Juden in der Schweiz bedeutender denn je sei. Seit Jahren praktizierte Lösungen, welche es ihnen erlauben Ihren Glauben zu praktizieren, werden in Frage gestellt. Auch als Schweizer Bürgerin sei sie darüber besorgt, dass der aktuelle politische Diskurs die eigentlichen Probleme nicht löse und sich negativ auf das gesellschaftliche Zusammenleben auswirke.

    Diversité Juive
    Am nachfolgenden Festakt pries SIG-Präsident Herbert Winter Genf als «Leuchtturm für das Schweizer Judentum und für die Werte, die es hoch hält». Die Stadt der Diplomatie, in der 1936 der World Jewish Congress gegründet wurde, strahle «jene Weltoffenheit aus, der wir uns besonders verbunden fühlen». Ganz nach dem Motto des Abends «Diversité Juive» seien in Genf die vielfältigen herkunftsmässigen und religiösen Schattierungen des Judentums vertreten.

    Im Zentrum der Rede von Winter standen die schwierigen Folgediskussionen nach der Annahme der Minarettsverbots-Initiative. Nun sei die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen Staat und Religion, aber auch zwischen direkter Demokratie und Rechtsstaat neu und unerwartet gestellt worden. Zwingendes Völkerrecht und verfassungsmässige Grundrechte, wie zum Beispiel die Religionsfreiheit, seien unverhandelbar, und «sie dürfen unter keinem Vorwand zur Disposition stehen». In seinen weiteren Ausführungen unterstrich Winter, dass Israel den Schweizer Juden «sehr am Herzen liege», der SIG aber nicht «Sprachrohr der israelischen Regierung» sei.

    Wahl von Francine Brunschwig in die Geschäftsleitung
    Die Delegiertenversammlung wählte am nächsten Tag Francine Brunschwig aus Lausanne als neues Mitglied in die Geschäftsleitung. Sie übernimmt das Ressort Kultur. Dem statutarischen Teil gingen Workshops zu Themen, die die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz berühren – regionale Zusammenarbeit, jüdische Bedürfnisse und Staat, sowie Zukunft der jüdischen Gemeinden – voraus.

    Anfragen: Herbert Winter, Präsident SIG, Tel. 079 206 67 03

    Fotos und die Präsidialansprache können unter www.swissjews.ch heruntergeladen werden.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 15.05.2010, 15:13


    PROTOKOLL über die Gespräche am RUNDEN TISCH zwischen der Schweizerischen Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen EKM und Vertretern aus der MUSLIMISCHEN BEVÖLKERUNG

    Zitat: P.P. CH-3003 Bern-Wabern. EKM, A-Post
    Sekretariat EKM
    Quellenweg 6, CH-3003 Bern-Wabern Tel +41 31 325 91 16
    ekm@bfm.admin.ch / www.ekm.admin.ch
    Bern-Wabern, 7. Mai 2010

    Fortsetzung des Dialogs mit muslimischer Bevölkerung

    Sehr geehrte(r) Frau/Herr ...

    Sie haben am 23. Januar 2010 auf unsere Einladung hin an einem Runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen Bevölkerung teilgenommen. Ziel dieses Runden Tisches war es, im Nachgang zur überraschenden Annahme der Initiative "Gegen den Bau von Minaretten" gemeinsam über eine Verständigung zwischen einheimischer und zugewan-derter Bevölkerung zu reflektieren. Die vielfältigen Herausforderungen, die sich bei Integrationsprozessen stellen, sollten thematisiert und Fragen des Verhältnisses von Religion und Gesellschaft, welche über den interreligiösen Dialog hinausgehen, diskutiert werden.
    Sie haben an dieser Diskussion aktiv teilgenommen und sowohl Befürchtungen über negati-ve Entwicklungen geäussert als auch mögliche Massnahmen formuliert, wie verschiedenen problematischen Bereichen begegnet werden kann. Die Resultate aus dieser Diskussion haben wir in einem zusammenfassenden Protokoll festgehalten, welches wir Ihnen gerne mit diesem Schreiben zur Verfügung stellen. Wir danken Ihnen an dieser Stelle nochmals sehr herzlich für Ihre Offenheit, Ihre konstruktive Kritik und die Hinweise, was sowohl die Verant¬wortlichkeiten der Mehrheitsgesellschaft als auch der muslimischen Gemeinschaften anbelangt.

    Wie Sie möglicherweise wissen, ist in der Zwischenzeit einige Dynamik in den Prozess des Dialogs zwischen Bundesbehörden und islamischen Gemeinschaften gekommen. Bundesrä-tin Eveline Widmer-Schlumpf, die auf Bundesebene die Federführung für diesen Dialog inne hat, wurde über den Inhalt und den Verlauf der Diskussionen unseres Runden Tischs infor-miert. Sie hat sich am 23. Februar in einem erweiterten Kreis mit Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen Bevölkerung getroffen.

    An diesem Treffen waren auch einige von Ihnen anwesend.
    Wir sind informiert worden, dass in den nächsten Monaten der Dialogprozess in Form von thematischen Plattformen stattfinden wird. Im Rahmen der Diskussion an unserem Runden Tisch ist ebenfalls darauf hingewiesen worden, dass es sinnvoll wäre, sich konkreter Frage¬stellungen anzunehmen.

    Das Bundesamt für Migration BFM ist nun beauftragt worden, spezifische Fragen an diesen Plattformen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der muslimischen Bevölkerung und von islamischen Organisationen zu diskutieren und Lösungsansätze für konkrete Probleme zu finden. Wir sind froh, dass einige von Ihnen auch an diesen Diskussionen teilnehmen werden. Dem Bundesamt für Migration haben wir das Protokoll unseres Treffens zur Kenntnis zugestellt.

    Wir wissen aber auch, dass nicht alle von Ihnen zu diesen Treffen eingeladen werden. Es ist aus verständlichen Gründen leider nicht möglich, den Kreis der Beteiligten immer wieder zu ändern. Diejenigen, die an den geplanten Plattformen nicht teilnehmen werden, können ihr Anliegen schriftlich direkt an die verantwortliche Person im BFM richten:
    Mario Gattiker, Vizedirektor, Bundesamt für Migration, Quellenweg 9, 3003 Bern-Wabern (mario.gattiker@bfm.admin.ch)

    Aufgrund der Entwicklungen in diesem Dialogprozess haben wir uns entschieden, auf eine Fortsetzung unseres Runden Tisches zu verzichten. Es macht aus unseren Augen keinen Sinn, parallel und im gleichen Zeitraum Veranstaltungen auf Bundesebene durchzuführen, die dieselben Zielsetzungen haben. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

    Für die EKM ist dieser Dialog äusserst wichtig, und wir freuen uns, dass die Notwendigkeit eines solchen Prozesses rasch erkannt und an die Hand genommen wurde. Allen Beteilig-ten, aber auch den nicht direkt Involvierten wünschen wir viel Erfolg und gutes Gelingen in diesem Prozess, welcher für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land von grösster Bedeutung ist.
    Mit freundlichen Grüssen
    Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen
    Der Präsident
    Francis Matthey
    Bem-Wabem, 23. Januar 2010

    Runder Tisch / Table ronde 23.1.2010
    Teilnehmerliste / Liste des participants
    Vertreterinnen und Vertreter der muslimischen (Migrations-)Bevölkerung Repräsentant(e)s de la population musulmane (migrante)

    Mahamed ABDI Association Kalkal, Sion
    Bekin ALIMI Islamische Gemeinschaft Wil; Dachverband islamische Gemeinden der Ostschweiz
    Osman BESIC Ostschweiz Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen EKM
    Andrä CHAPPOT Union des associations des musulmans de Fribourg
    Ender DEMIRTAS Fondation Communaute Musulmane de Geneve
    Halit DURAN Verband Aargauer Muslime
    Fatih DURSUN Vereinigung der Islamischen Organisationen Zürich VIOZ
    Serkan ESER Basler Aleviten Verein
    Kais FGUIRI Commission fädärale pour les questions de migration CFM
    Danielle GONIN JMAA Association des Suissesses Musulmanes de Fribourg
    Amira HAFNER-AL-JABAJI Interreligiöser Think Tank
    Sakib HALILOVIC Dzemat der Islamischen Gemeinschaft Bosniens, Schlieren
    Djula HASIC Moslemischer Frauenverein Sumejja, Zürich
    Irfan IMREK Föderation demokratischer Arbeitervereine, Neuchätel
    Bashkim ISENI Albinfo.ch, Lausanne; Universite populaire albanaise, Geneve
    Radouan JELASSI Moschee di Lugano; Lega dei Musulmani del Ticino
    Saida KELLER-MESSAHLI Forum für einen Fortschrittlichen Islam, Zürich
    Rifa'at LENZIN Iras Cotis
    Aissa SAFWA Mädiatrice communautaire, Lausanne
    Emine SARIASLAN Forum für die Integration der Migrantinnen und Migranten FIMM, Bern
    Valentina SMAJLI Integrationsnetz Zug; Secondas Plus Luzern
    Walter Tariq TARNUTZER Ahmadiyya-Bewegung des Islam in der Schweiz; Mahmud Moschee Zürich
    Magueye THIAM Association de la Migration Africaine, Geneve
    Mirsada VOSER Bosnisch-islamischer Verein Basel
    Hatice YÜRÜTÜCÜ Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen EKM
    Hamit ZEQIRI Kompetenzzentrum Integration Schwyz

    Bern-Wabern, 29. Januar 2010
    Runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen (Migrations-)Bevölkerung vom 23. Januar 2010
    Anwesend Siehe Teilnehmer/innen-Liste im Anhang
    Ort Kursaal Bern

    Begrüssung durch den Präsidenten der EKM

    Francis Matthey begrüsst die Teilnehmenden. Er hält fest, dass die Annahme der so genannten Mina-rettinitiative in der Kommission grosse Bestürzung und Betroffenheit ausgelöst hat. Fragen rund um Grundrechte, Religionsfreiheit, das Diskriminierungsverbot und die Chancengleichheit seien mit dem Ausgang dieser Abstimmung auf die Probe gestellt. Die Kommission gehe davon aus, dass das Minarett-Verbot nicht zur Hauptsache als Akt der Diskriminierung der in der Schweiz lebenden muslimischen Bevölkerung, sondern vielmehr als symbolisches Zeichen gegen Ängste, die im Zusammenhang mit einem fundamentalistisch geprägten Islam in Verbindung gebracht werden, zu interpretieren sei. Musliminnen und Muslime seien Teil der schweizerischen Bevölkerung und im Wesentlichen gut in die Gesellschaft integriert. Der Grossteil der muslimischen Bevölkerung praktiziere ihren Glauben in einer Art und Weise, wie dies auch für die Mehrheit der Angehörigen anderer Religionen der Fall sei. Nur ein kleiner Teil der muslimischen Bevölkerung in der Schweiz sei streng religiös.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Das soll aber jetzt nicht heissen, dass grundsätzlich "streng religiös Prkatizierende" als nicht integrationsfähig gelten, oder doch?

    Francis Matthey weist darauf hin, dass Bundesrätin Widmer-Schlumpf bereits im Vorfeld der Initiative Kontakte zu muslimischen Dachverbänden pflegte. Im Anschluss an die Abstimmung lud sie am
    21. Dezember 2009 erneut Vertreter dieser Verbände zu einem Treffen ein. Ziel war es zu erfahren, wie die Betroffenen das Abstimmungsresultat deuteten. Die Ziele, welche die Kommission mit ihrer Einladung zu diesem Runden Tisch verfolge, seien etwas anders gelagert. Vorrangig sei es zu erfahren, welches die Bedürfnisse der sehr heterogenen muslimischen Bevölkerung in der Schweiz sind. Die meisten Schweizer Muslime würden ihre Religionszugehörigkeit bzw. das Praktizieren ihres Glaubens nicht gegen aussen manifestieren. Man könnte sie als die "schweigende Mehrheit" unter den Schweizer Muslimen bezeichnen, die sich nicht unbedingt durch die Sprecher der genannten Verbände vertreten fühlten. Es seien diese Stimmen, welche die EKM interessierten und die am Runden Tisch die Möglichkeit erhalten sollten, sich zu äussern.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Es sei erlaubt anzumerken, dass oben erwähnte Mitglieder des Runden Tisches, die Vertreter der muslimischen Bevölkerung DOCH 2/3 mehrheitlich Delegierte der verschiedenen muslimischen Verbände sind.

    In einem ersten Schritt wolle man deshalb die Situation der schweizerischen Muslime aus der persönlichen Perspektive der Anwesenden erörtern. In einem zweiten Schritt sollen mögliche Bedürfnisse geklärt und ev. weiter zu verfolgende Aktivitäten diskutiert werden.

    Francis Matthey stellt die anwesenden Mitglieder der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen EKM und deren Sekretariat sowie die weiteren geladenen Gäste vor:

    Georg Kreis, Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR und
    Doris Angst, deren Geschäftsführerin,
    Michele Galizia, Leiter der Fachstelle Rassismusbekämpfung im Eidgenössischen Departement des Innern,
    Luzius Mader, Vizedirektor des Bundesamt für Justiz.

    Er begrüsst ausserdem die beiden Übersetzerinnen.

    Einleitende Worte der Geschäftsführerin der EKM

    Simone Prodolliet weist auf die Studie "Muslime in der Schweiz. Identitätsprofile, Erwartungen und Einstellungen" hin, welche die Kommission (damals EKA) im Jahr 2005 veröffentlicht hat. Sie habe gezeigt, dass die muslimische Bevölkerung in der Schweiz sehr heterogen sei. Nicht nur setze sich diese aus Menschen aus sehr unterschiedlichen, hauptsächlich europäischen Herkunftsregionen zusammen; die muslimische Bevölkerung sei auch in ihren religiösen Orientierungen unterschiedlich, in der Mehrheit praktizierten Musliminnen und Muslime in der Schweiz einen offenen, "moderaten" Islam, viele von ihnen seien säkular orientiert.

    Die Zusammenstellung der Teilnehmenden des Runden Tisches sollte dieser Vielfältigkeit möglichst Rechnung tragen und dabei sowohl die verschiedenen Herkunftsregionen als auch die breite Palette religiöser (oder eben nicht religiöser) Praxis berücksichtigen. Eine absolute Repräsentativität sei wohl nie ganz möglich. Im Falle einer Weiterführung des Dialogs sei es deshalb durchaus möglich, den Kreis noch zu erweitern.
    Die geladenen Gäste des Runden Tisches werden einzeln vorgestellt.

    Inputs von EKM Mitgliedern

    Osman Besic und Hatice Yürütücü mussten sich wegen Erkrankung entschuldigen. Kais Fguri erläutert stellvertretend für die Mitglieder der EKM die aus seiner Sicht wesentlichen Fragen, die sich im Nachgang zur Minarettinitiative stellen.

    Die Annahme der Initiative wurde als Affront gegen die muslimische Bevölkerung empfunden, selbst für all jene, die ihren Glauben nicht praktizierten. In diesem Sinne sei es als eine schwere Niederlage aufgefasst worden. Man solle dies aber nicht auf dieser Feststellung beruhen lassen, sondern vorwärts schauen. Dem negativen Bild, das während des Abstimmungskampfs über die in der Schweiz lebenden Muslime entstanden sei, müsse konstruktiv entgegengewirkt werden. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer würden oftmals keine persönlichen Kontakte zu "Muslimen" pflegen. Deren Bilder seien das Produkt der Berichterstattung über Muslime in den Medien. Als Erwachsenen-bildner habe er Kontakt zu Schweizerinnen und Schweizern, die ihm über ihre Ängste erzählten. Hier könne er einhaken, könne sensibilisieren, könne differenziert Einblick geben in den Alltag des musli-mischen Teils der Schweizer Bevölkerung. Im Rahmen seines Mandats als Mitglied der EKM habe er vor geraumer Zeit Gelegenheit erhalten, der Frage nachzugehen, wer die im Wallis lebenden Musliminnen und Muslime seien. Er habe aufzeigen können, dass es sich bei der Mehrheit um Personen handle, die überhaupt nicht dem Bild entsprechen, das man von ihnen in der Öffentlichkeit hat.

    Kais Fguiri gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Runde Tisch einen Beitrag zu einem besseren Verständnis des Lebens der muslimischen Bevölkerung in der Schweiz leisten und zu einem Austausch innerhalb der muslimischen Bevölkerung beitragen kann.

    Gespräch am Runden Tisch

    Francis Matthey lädt die Teilnehmenden des Runden Tischs ein, sich ehrlich, klar und offen zu den verschiedenen, im Vorfeld versandten Fragen zu äussern. Er weist darauf hin, dass das Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und dass keine Journalisten anwesend sind.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Änderte denn dies etwas? NEIN - Ganz im Gegenteil. Unter den Augen der EKM wollten Journalisten sich doch hüten - anders, als möglichst professionell und wahrheitsgetreu zu berichten ... sowie wie hier im Fall. Was heisst: Zitat und kritischer Kommentar. Ja, nu ... :roll: )
    Im Anschluss an die Veranstaltung werde im Rahmen eines "point de presse" allgemein zu Fragen Stellung genommen werden. Es werde jedoch nicht auf Äusserungen einzelner Personen Bezug genommen.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Das kommt dem EKM ja auch nicht gleich zu (obschon eine entspr. Analyse ebenfalls der Öffentlichkeit vorzulegen wäre - sondern ist eben Frage des öffentlichen Diskurses. Jedenfalls haben sowohl die muslimische Bevölkerung und auch die nichtmuslimische vollen Anspruch darauf, über die Positionen informiert zu werden. Hier handelt es sich nicht um ein "privates" Thema, sondern um eines in höchstem Masse öffentliches.
    Im Verlauf des Gesprächs wurden unterschiedliche, manchmal widersprüchliche Meinungen geäussert. Die Vielfalt der Positionen wird in der Folge thematisch gebündelt wiedergegeben. Manche Aussagen finden sich wiederholt in unterschiedlichen Argumentationen.

    • Wie stellt sich die Situation für die Teilnehmenden heute — nach der Annahme der AntiMinarett-Initiative dar?

    Sich angegriffen fühlen
    Aus den Voten kommt eine starke persönliche Betroffenheit zum Ausdruck. Einzelne Sprecherinnen und Sprecher fühlten sich diffamiert, diskriminiert. Auch bei den Schweizer Muslimen habe das Abstimmungsresultat Verletzungen hinterlassen. Für die Musliminnen und Muslime habe sich die Situation heute zugespitzt. Zum Beispiel sei es schwierig geworden, Räume für Aktivitäten islamischer Gruppen zu mieten. Man befürchtet, dass es Schwierigkeiten geben könnte, Visa für Koranleser während des Ramadan zu erhalten. Es gebe politische Vorstösse, die es Muslimen verbieten wollen, Schwimmbäder auf privater Basis zu mieten, um Schwimmkurse für erwachsene Männer und Frauen durchzuführen. Feindselige Haltungen gegenüber Musliminnen und Muslimen seien salonfähig geworden.

    Das Gefühl haben, von der Politik instrumentalisiert zu werden
    Muslimische Migrantinnen und Migranten würden sich in zwei Welten fühlen. In der einen Welt — der Welt des Alltags — wird ihnen von Seiten von Arbeitgebern und Behörden in der Regel viel Verständnis für deren Situation entgegen gebracht. In der anderen Welt — der Welt der Politik und der Medien — würden sie häufig verunglimpft und an den Pranger gestellt.
    Muslime würden mit Terroristen in einen Topf geworfen. Dabei beschäftigten sich die Muslime in der Schweiz mit denselben Dingen wie alle anderen Schweizerinnen und Schweizer. Es gehe darum, seine Existenz zu sichern, den Alltag zu bewältigen, Kinder zu erziehen, die Wirtschaftskrise zu überwinden. Wie andere Schweizerinnen und Schweizer auch bemühe man sich um ein friedliches Miteinander und bezahle Steuern.

    Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung
    Angesichts der Diskrepanz zwischen der konkreten alltäglichen Situation und den Bildern, welche über sie in der Öffentlichkeit vermittelt werden, sähen sich Musliminnen und Muslime ständig in die Lage versetzt, sich zu rechtfertigen. Die Muslime in der Schweiz hätten das Resultat der Minarettinitiative nicht verdient. Sie sind gut integriert, kommen ihren Pflichten nach. Sie fühlen sich sprachlich, sozial und ökonomisch integriert. Von aussen sei die Wahrnehmung jedoch ganz anders: ständig rufe man nach Massnahmen, mit welchen die Integration der muslimischen Bevölkerung verbessert werden soll. In Wirklichkeit stelle sich jedoch kein besonderer Bedarf nach Integration — nicht mehr und nicht weniger als bei andern Bevölkerungsteilen. Was im Alltag funktioniert, wird in politischen Reden und entsprechenden Diskursen angezweifelt.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Ein wesentlicher Punkt, welcher sich in der aktuellen "Burqa-Diskussion" wiederholt und sich ganz allgemein darin äussert, dass äussere "Symbole" (im Bau, in der Kleidung, in manchem Verhalten) auf überhebliche und vereinnahmende Art fremddefiniert wird und aus dieser - realitätsfernen, nur EINE Wahrnehmungswelt berücksichtigende Art - abgelehnt und BEKÄMPFT wird. Dieses "Balken im Auge und Brett vor dem Kopf" Vorgehen - kann nirgend anderswo als in den aggressiven KONFLIKT münden, da es mit "Augenhöhe", Gleichberechtigung, Respekt, Umsetzung objektiv definierter Kriterien u.dergl. nichts zu tun hat.

    Trotz Vertrauensverlust Bereitschaft zur Kooperation
    Die politische Kampagne zur Anti-Minarett-Initiative wurde als verletzend empfunden. Alle bisherigen Bemühungen zur Integration seien wie weggewischt worden. Das Abstimmungsresultat führte vielerorts zu einem Vertrauensverlust und wachsendem Misstrauen gegenüber der schweizerischen Gesellschaft. Trotz Schock und Verletzungen blieben die muslimischen Gemeinschaften jedoch ruhig und besonnen. Sie erklärten sich sogar bereit, mitzuwirken und nach Möglichkeiten zu suchen, um das Bild der Muslime zu verbessern und um deren Integration — wo wirklich nötig — zu fördern.

    Enttäuschung über die staatlichen Institutionen
    Die Befürworter der Anti-Minarett-Initiative hätten nicht primär die schweizerischen Muslime im Visier gehabt. Angst erzeugten Taten und Aktionen muslimischer Extremisten, etwa in Afghanistan, in Pakistan oder in Somalia. Im Abstimmungskampf sei es den Gegnern der Initiative nicht gelungen, ein differenziertes Bild der muslimischen Bevölkerung in der Schweiz zu vermitteln. Wie der Rest der Bevölkerung habe auch die muslimische Bevölkerung Angst vor fundamentalistisch geprägten Strömungen des Islam. Man zeigte sich enttäuscht, dass Bundesrat und Parlament die Vorlage für gültig erklärt haben. Damit sei auch der Weg frei gemacht worden, welcher Raum für eine diffamierende Kampagne gegeben habe. Die Begründung, dass das Volk mündig sei, stimme zwar; dieses sei mit der Art, wie das Thema von den Parteien in der Öffentlichkeit debattiert wurde, jedoch überfordert gewesen.
    Zu sagen: "Im Abstimmungskampf sei es den Gegnern der Initiative nicht gelungen, ein differenziertes Bild der muslimischen Bevölkerung in der Schweiz zu vermitteln." So sei hier ganz ohne Sarkasmus gesagt. DIESE Aufgabe war und IST gar nicht schwer ... daher ist/war es weniger eine Frage des Gelingens, sondern ... man WOLLTE einfach nicht wirklich! Ehrlichkeit ist schon nötig, will man eine nachhaltige Kooperation auch wirklich beginnen! :idea: )

    • Welche Bedürfnisse ergeben sich aus der Sicht der Teilnehmenden des Runden Tischs? Muslimische Bevölkerung in der Schweiz differenzierter darstellen

    Die muslimische Bevölkerung der Schweiz ist heterogen. Es wäre wichtig, nicht alle Muslime über den gleichen Leisten zu schlagen. Leute, die Mädchen beschneiden, seien zwar Muslime, die Mädchenbeschneidung als solche sei jedoch nicht im Koran begründet, sondern eine kulturelle Tradition, die in einigen islamischen Ländern verbreitet ist, in andern hingegen nicht. Hier müsse genau unterschieden werden; Kultur sei nicht gleich Religion. Für die Aufrechterhaltung von Traditionen sei die Herkunft vielfach wichtiger als die Religion. Gleiches gelte für symbolische Zeichen der Bekleidung. Während das Tragen von religiösen Zeichen bei manchen Gruppen gesellschaftlich akzeptiert sei, werde es bei Muslimen kritisiert.

    Handlungsbedarf liegt (auch) bei der Schweizer Bevölkerung
    Seit der Annahme der Minarettinitiative gehe es dem muslimischen Teil der Schweizer Bevölkerung nicht wirklich schlechter geht als früher. Nicht die Musliminnen und Muslime seien schockiert gewesen vom Abstimmungsresultat, sondern vor allem Schweizerinnen und Schweizer. Es frage sich, ob es nach der Abstimmung wirklich an den Musliminnen und Muslimen sei, sich stärker für ihre Anliegen einzusetzen oder ob sich nicht viel eher die Schweizerinnen und Schweizer stärker engagieren müssten, indem sie der muslimischen Bevölkerung mehr Verständnis und Akzeptanz entgegen bringen müssten.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Das haben wir von Anbeginn gesagt: Es kann nicht sein, dass 4% der Bevölkerung 96% zu belehren wünschen. http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-33-45.html#770 DAHER unsere Zurückhaltung. Und all jene, welche besserwisserisch im Nachhinein behaupten, die Muslime hätten sich im Vorfeld lautstarker äussern müssen, sage ich noch besser wissend: "dann wäre das Ergebnis vielleicht noch ungünstiger gewesen - jedenfalls wäre dadurch die Initiative auch nicht abgelehnt worden :twisted: ")

    Es ist Aufgabe des Staats, allen Teilen der Bevölkerung Schutz zu bieten
    Der Islam sei in den letzten 10 Jahren von der Politik instrumentalisiert worden. Begonnen habe es mit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA, später nutzten Politiker den Mord an Theo van Gogh in den Niederlanden (2004) und den Karikaturenstreit in Dänemark (2006), um auf die "Gefahr des Islams" aufmerksam zu machen. Mit der Anti-Minarett-Initiative habe nun auch die Schweiz ihr "Problem mit den Muslimen" entdeckt. Es frage sich, was wohl als nächstes komme. Die Ausschaffungsinitiative? Die Fronten würden sich zunehmend verhärten. Es frage sich, welches der Beitrag der Muslime zur Verbesserung dieser Situation denn überhaupt sein könne. Es bestehe die Gefahr, dass sich die angegriffenen Muslime nun gegenseitig die Schuld zuschieben würden. Es sei jedoch die Aufgabe des Staates, allen Teilen der Bevölkerung Schutz zu bieten. Es stelle sich die Frage, ob Muslime als Minderheit anerkannt werden sollten/könnten.

    Bei der Schweizer Bevölkerung das Interesse wecken
    Bei der Schweizer Bevölkerung sei der Islam wenig bekannt, die Bilder in den Medien seien meist negativ, das friedliche Zusammenleben kein Thema. Viele Schweizerinnen und Schweizer seien gegenüber der muslimischen Bevölkerung ignorant. Sie interessierten sich nicht dafür, wer die Musliminnen und Muslime wirklich sind. Es sollte nach Wegen gesucht werden, um dieses Interesse bei der Schweizer Bevölkerung zu wecken. Muslime sollten in öffentlichen Diskussionen stärker in Erscheinung treten. Die Initiative dazu sollte jedoch nicht nur von individueller Seite ausgehen. Vielmehr sollte die Zusammenarbeit mit staatlichen Integrationsstellen gestärkt werden.

    Jugendliche vor radikalen Gruppierungen schützen
    Die Muslime in der Schweiz hätten das Abstimmungsresultat nicht verdient. Sie seien gut integriert. Das Resultat könnte das friedliche Zusammenleben gefährden. Viele junge Muslime fühlten sich ausgegrenzt und diffamiert. Sie müssten geschützt werden vor Gruppierungen, die sich diese Frustration zu Nutzen machen wollten. Es könnte unter Jugendlichen zu einer stärkeren Hinwendung zum Islam kommen, und es bestehe eine gewisse Gefahr der Radikalisierung, was es zu verhindern gelte.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Ein IMHO ganz wichtiger und nicht zu unterschätzender Punkt.
    Was nützt es, wenn 400.000 Muslime von 5 sich als besonders gläubig erachtenden, quasi in Geiselhaft genommen werden, weil sie in ihrer berechtigten Frustration mit gesellschaftlichen und intellektuellen Anforderungen nicht mehr klar kommen und doppelbödigen Demagogen in die Hände fallen, die ALLES Interesse haben, den Frieden auf Erden zu verhindern, weil sie DADURCH ihre Pfründe verlören? Denkt mal ein bisschen mehr nach, als bisher - ALLE :!: Siehe auch: http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-230.html#1154

    Massnahmen in die Wege leiten, um den Rückzug der muslimischen Bevölkerung zu vermeiden
    Muslime seien mehrheitlich gut integriert. Sie würden sich öffnen, an Studien teilnehmen, zum Moscheebesuch einladen. Dennoch fühlten sich Muslime immer wieder zurückgestossen. Es dürfe nicht geschehen, dass sie sich sagen: "Das Reden hat ja doch zu nichts geführt, lasst uns doch endlich in Ruhe." Dem könne nur entgegen gewirkt werden, indem die Schweizer Bevölkerung die muslimische Bevölkerung akzeptiere und respektiere. Die Annahme der Minarett-Initiative bedeute die Ablehnung von Vielfalt. Man müsse sogar befürchten, dass gewisse Teile der muslimischen Bevölkerung sich zurückzögen und sich zu einem mehr orthodox orientierten Islam hingezogen fühlten.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Oder etwa nicht? Abgesehen davon ... "orthodox" ist was schlechtes - und "mehr orthodox" noch etwas schlechteres? Orthodox ... woher stammt dieses Wort? Für wen wird es im allgemeinen Sprachgebrauch angewandt? Welche Assoziationen sollen hier geweckt werden?
    Abgesehen davon - orthodox oder nicht - auch ich selbst verweigere mich den mainstream Medien, denn jene Vertreter welche sich bislang an mich herangemacht haben - haben den vorgeschossenen Vertrauenskredit BELEGBAR aufgebraucht! Diese Kreditwürdigkeit muss erst wieder hergestellt werden. Signale aus "anderen Niederlassungen" dringen - Gott sei Dank - schon in unsere Kanäle.

    Strategien im Umgang mit ausgrenzenden politischen Parteien entwickeln
    In Zukunft sollte darüber nachgedacht werden, wie in der Schweiz künftig mit politischen Parteien umgegangen werden soll, die bestimmte Bevölkerungsgruppen instrumentalisierten und für ihre Anliegen missbrauchten. Von Seiten der Muslime wurde im Vorfeld der Abstimmung der Dialog mit Vertretern dieser Parteien gesucht. Dieses Engagement trug jedoch wenig dazu bei, der Instrumentalisierung entgegenzuwirken. Nicht nur Muslime, sondern auch Schweizerinnen und Schweizer, welche diese Instrumentalisierung und anti-muslimische Polemik öffentlich kritisierten, wurden diffamiert. So geriet beispielsweise auch der Präsident der EKR wegen seines Engagements unter starken politischen Beschuss.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Da braucht man nicht lange nach Strategien zu suchen.
    Nehmen wir die Leute einfach beim Wort - hüben wie drüben. Dann wird sich schon zeigen, wo, bei wem die Wahrheit UND Aufrichtigkeit echt und nachhaltig ist.
    Doch ich fürchte, dass DIESE Strategie wieder viel zu einfach und erfolgversprechend ist, um umgesetzt zu werden. :evil:

    Basisarbeit bei der Schweizer Bevölkerung verstärken
    Im Anschluss an die Abstimmung konnten zwei unterschiedliche Strömungen ausgemacht werden. Die eine stellte sich auf den Standpunkt, dass in der Vergangenheit im Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben zwischen der muslimischen und der Mehrheits-Bevölkerung viel Aufwand betrieben worden sei. Dies habe leider keine Früchte getragen. Man könne sich deshalb die Mühe fortan sparen.

    Die zweite Strömung vertritt die Meinung, dass nun erst recht etwas getan werden müsse. So hätten sich viele Stellen, die im Bereich der Migration und der Integration tätig seien, gefragt, was bisher falsch gelaufen sei und was künftig besser gemacht werden müsse. Leider wurde dieser Diskurs auf eher abstrakter Ebene geführt und nicht im Dialog mit den direkt Betroffenen. Aus dem Blickfeld geraten seien die Schweizerinnen und Schweizer. Man wisse nicht, was diese von der muslimischen Bevölkerung halte. Um diese Menschen zu erreichen, müsste die Basisarbeit verstärkt werden, gerade auch im Hinblick auf Diskussionen, die im Nachgang der Abstimmung zur Minarettinitiative — z.B. die Burka-Diskussion — aufgebracht wurden.

    Muslimische Bevölkerung muss selber aktiv werden
    Musliminnen und Muslime sollten stärker auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machen. Eine Sensibilisierungskampagne müsste jedoch auch in den Regelstrukturen verankert sein. In Zusammenarbeit mit Integrationsdelegierten könnten beispielsweise gezielt Veranstaltungen durchgeführt werden. Diskussionen müssten überall dort stattfinden, wo Menschen zusammenleben. Auch das Forum für die Integration der Migrantinnen und Migranten FIMM sei aufgerufen, Lobby-Arbeit zu leisten. Diese verschiedenen Initiativen würden eine zivilgesellschaftliche Querschnittaufgabe darstellen. Diese sollte unbedingt koordiniert werden. Wenn Integration als Teilnahme und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und als gegenseitiger Prozess verstanden werde, dann müssten Musliminnen und Muslime die Aufgabe selbst an die Hand nehmen. Hierzu würden sie jedoch Unterstützung brauchen. Ein solches Engagement solle von Seiten der Behörden Anerkennung erhalten.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Da wollen wir mal gespannt sein, ... ob die Muslime ihre Angelegenheit endlich WIRKLICH SELBST in die Hand nehmen oder sich lieber an der Hand nehmen lassen oder die unterstützende Hand selbstgefällig zurückweisen ... ja - viele Möglichkeiten gibt es, das RICHTIGE falsch zu machen.
    Gleiches ist übrigens über die behördliche Anerkennung zu sagen!
    SO WETTEIFERT um das GUTE!

    Aufeinander zugehen ("Travail de proximite")
    Muslime integrieren müsse in erster Linie heissen, die Sichtweise der Schweizer Bevölkerung auf Musliminnen und Muslime zu verändern. Die Schweizer Bevölkerung müsse wissen, dass man vor der muslimischen Bevölkerung keine Angst zu haben brauche.,
    Hanel hat folgendes geschrieben: Sondern vor einigen, im wahrsten Sinne "Verrückten" welche es NATÜRLICH auch unter Muslimen gibt - aber mind. genauso unter deren GEGNERN!

    Die Änderung der Sichtweise erfordere eine Arbeit des aufeinander Zugehens ('Travail de Proximite"). Es sei wichtig zu wissen, welches die Haltungen seien, die sich bei jenen Menschen verbergen, die Angst vor Musliminnen und Muslimen haben und ihnen Misstrauen entgegen bringen.

    Islam als Teil der schweizerischen Gesellschaft betrachten
    Muslim innen und Muslime hätten sich lange Zeit unauffällig verhalten oder gar "versteckt" (z.B. Vortäuschen einer Schweinefleisch-Allergie, um kein Schweinefleisch essen zu müssen). Heute wolle man sich selbstbewusster zeigen. Man solle ohne Probleme auf seine religiöse Zugehörigkeit verweisen dürfen. Muslim innen und Muslime sollten öffentlich zeigen, dass sie nichts tun, was verboten ist. Imame sollten künftig hier ausgebildet wurden, denn sie müssten das kulturelle Umfeld, in dem sie arbeiten, kennen. In der Volksschule sollte der Islam wie andere Religionen im Fach Lebenskunde/Philosophie Teil des Pflichtstoffs sein.

    Die Muslime müssen zeigen, was schweizerischer Islam ist
    Identitäten sind facettenreich: Jemand kann in der Schweiz geboren sein, kann Sport lieben, kann sich für soziale Fragen interessieren und gleichzeitig Muslim sein. Die Debatten rund um die Minarett-initiative hätten jedoch die religiöse Zugehörigkeit (das Muslim-Sein) ins Zentrum gerückt.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Es ist ja traurig genug - SOLCHES überhaupt sagen zu müssen ...

    Es müsse jedoch immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es nicht "den" Islam gebe, sondern vielfältige Ausprägungen davon. Die Muslime in der Schweiz müssten sichtbar machen, was ein schweizerischer Islam ausmachen könne. Dabei seien religiöse, spirituelle und kulturelle Aspekte voneinander zu trennen. Die Herangehensweise müsse aus zwei Richtungen erfolgen, von Seiten Musliminnen und Muslime und von Seiten der schweizerischen Mehrheitsgesellschaft. Schweizer Bürger muslimischer Konfession sollen nicht ständig in die Lage versetzt sein, sich rechtfertigen zu müssen. Sie hätten das Recht, ihre Religion zu praktizieren. Das spiele sich hauptsächlich im Privaten ab, aber auch Teile der Öffentlichkeit würden davon betroffen. Im Grossen und Ganzen würde damit aber niemand gestört.

    Das Schicksal in die Hand nehmen: Handeln statt lamentieren
    Moralisierende Reden zum "Unwohlsein, welches die Anti-Minarett-Initiative bei der muslimischen Bevölkerung hervorgerufen hat", zur "Reduktion der muslimischen Bevölkerung auf ihre religiöse Zu-gehörigkeit", zum "Druck, welcher auf Musliminnen und Muslime ausgeübt wird, sich zu integrieren" und zur "fehlenden Dialogbereitschaft von Seiten der Schweizer Bevölkerung" würden niemanden weiter bringen. Was es brauche, sei eine aufrichtige und vorwärtsgerichtete Informationsarbeit, durch die Musliminnen und Muslime selbst und durch die Behörden. Diese sich gegenseitig ergänzende Arbeit müsse von den Muslim innen und Muslimen selbst getragen werden.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Jedenfalls ... also ...?

    Eine Möglichkeit bestünde darin Diskussionsplattformen zu schaffen:
    zwischen Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft
    zwischen Muslimen und anderen Religionsgemeinschaften
    zwischen muslimischen Gruppen unterschiedlicher Ausrichtung (u.a. auch Aleviten, Nicht-Praktizierende etc.)
    - zwischen Musliminnen und Muslimen in Bezug auf spezielle Fragen wie Frauenrechte, Homosexualität, Austritt aus der Religionsgemeinschaft etc.

    Partnerschaft zwischen der muslimischen Bevölkerung und den kantonalen Behörden
    Muslime seien es müde, als separater Teil der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Als Teil der Gesellschaft wollten sie sich sicher und geschützt fühlen, wollten gefragt und gehört werden. Ein geeignetes Gefäss für den Austausch wären durch die (kantonalen) Behörden getragene Diskussionsplattformen für Gemeinschaften von Muslimen verschiedenster Ausprägung. Plattformen mit dem Ziel, Vorurteile zu bekämpfen und Strategien zu entwickeln, sollten eingerichtet werden. In einigen Kantonen würden solche Strukturen bereits existieren. Wo nicht, müssten entsprechende Gefässe geschaffen werden.
    Hanel hat folgendes geschrieben: Davon reden wir schon seit 4 Jahren.
    Aber nicht Diskussionsplattformen wollen wir, sondern kantonal vernetzte ARBEITSGEMEINSCHAFTEN. Schluss mit den QUATSCHVEREINEN! Kooperative Arbeitsgemeinschaften braucht das Land - das liegt doch auf der HAND!

    Musliminnen und Muslime als Akteure der Integrationsförderung
    Musliminnen und Muslime sollten sich im Bereich der Integrationsförderung stärker engagieren. Vielfach sei jedoch zu wenig bekannt, wie man zu Mitteln komme, um Begegnung zu ermöglichen — auch zwischen Religionsgemeinschaften. Wer ein Spiel spiele, müsse aber die Spielregeln kennen. Hier bestehe zum Teil noch Nachholbedarf. Der Zugang zu staatlichen Fördermitteln müsste ermöglicht werden.
    Selbstkritik — hin zu einem modernen, offenen und aufgeklärten Islam
    Es nütze nichts, zu lamentieren und zu sagen, wie schlimm das Abstimmungsergebnis für die Muslime sei und wie gut die Muslime doch seien. Selbstkritik tue Not. Es gebe viele Muslime, die sich von ihren Gemeinschaften nicht wirklich getragen fühlten. Fragen der Menschenrechte hätten in den letzten Jahren kaum Platz gehabt. (Moderate) Musliminnen und Muslime in der Schweiz sollten sich selbstkritisch eingestehen, dass sie das Feld jenen überlassen haben, die tendenziell orthodoxe Auslegungen des Islam vertreten hätten. Diese seien denn auch eher in der Öffentlichkeit gehört worden. Die Mehrheit der Muslime sei nicht regelmässig in der Moschee anzutreffen. Nun gelte es, diese Stimmen zu vernetzen. Gerade junge Menschen seien oft zwischen den Herausforderungen eines modernen Lebens und den Ansprüchen, die Eltern mit einem vielleicht eher konservativ ausgerichteten Islam an sie herantrügen, hin und her gerissen und hätten Beratung und Unterstützung nötig. Es bräuchte so etwas wie eine "Beratungsstelle für Menschen mit muslimischem Hintergrund", welcher Musliminnen und Muslime, welche einen aufgeklärten Islam leben wollten, unterstützten.
    Hanel hat folgendes geschrieben: SELBSTKRITIK ... also ... was ist das ? :roll:
    ÜBERFÄLLIG: ÖFFNUNG - GESPRÄCHS- und DENKDISZIPLIN ...
    Nun es gibt vielversprechende Ansätze: Freitagsclub, Ummah ...

    Zusammenfassung der wichtigsten Anliegen / Fazit

    Francis Matthey schliesst die Runde mit der Feststellung, dass es schwierig sei, zum aktuellen Zeitpunkt ein generelles Fazit zu ziehen.
    Die Zusammenstellung der verschiedenen Diskussionslinien und der eingebrachten Perspektiven in einem Protokoll soll Grundlage für die Diskussion über ein weiteres Vorgehen sein. Die wichtigsten Punkte sollen im Rahmen eines Folgetreffens Gegenstand der Diskussion sein.

    Input von seiten der Bundesbehörden

    Luzius Mader vom Bundesamt für Justiz zeigt sich beeindruckt von der Vielfalt der Beiträge der Anwesenden. Diese würden aufzeigen, dass der Islam und die Muslime in der Schweiz kein monolithischer Block seien. In diesem Sinne seien die Muslime "typisch schweizerisch" wie andere Teile der Gesellschaft auch.

    Luzius Mader informiert, dass Bundesrätin Widmer-Schlumpf im Februar erneut zu einem Treffen mit Vertretern aus der muslimischen Bevölkerung einlädt. Der Kreis der sechs Personen, die im Dezember zu einem Gespräch mit Bundesrätin Widmer-Schlumpf geladen waren, soll erweitert werden. Im Zentrum der Diskussion sollen nicht mehr wie am 21. Dezember 2009 die Analyse zur Abstimmung stehen, sondern handlungsorientierte Ansätze zu spezifischen Fragen. In der Bundesverwaltung be-fassen sich gegenwärtig verschiedene Ämter mit Fragen von Religion, von Migration/ Integration, von Diskriminierung/Rassismus und mit aussenpolitischen Aspekten. Das Minarett-Verbot ist Thema im Rahmen der Tätigkeit der Schweiz im Europarat und im Rahmen eingereichter Klagen beim Europäi-schen Gerichtshof in Strassburg. Es wird auch Thema im Rahmen des Besuchs des Sonderberichter-statters der OSZE zu Diskriminierung von Muslimen in der Schweiz sein.

    Michele Galizia von der Fachstelle Rassismusbekämpfung macht darauf aufmerksam, dass es wichtig sei, die Verletztheit ernst zu nehmen. Auch wenn an diesem Runden Tisch noch keine klaren Strate¬gien entwickelt werden konnten, seien die Beiträge wichtige Elemente, um in weiteren Diskussionen zu konkreten Lösungen zu finden. Dies brauche aber Zeit. Wo der Bund und die Kantone mithelfen können, würden diese ihren Beitrag leisten.

    Schlusswort und Einladung zum Mittagessen
    Francis Matthey dankt den Teilnehmenden, dass sie ihre Erfahrungen und Einschätzungen offen in die Diskussion eingebracht haben. Er lädt die Teilnehmenden zum gemeinsamen Mittagessen ein.

    Hanel hat folgendes geschrieben: SCHAUN wir also - wie sich die Fortsetzung des abgebrchenen DIALOGS mit der FEDPOL - http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=43715060nx17898&t=177&highlight=fedpol fortsetzt oder abgebrochen wird ...



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 21.05.2010, 23:08


    Medienmitteilung des Interreligiösen Think-Tank vom 21. Mai 2010

    Analyse zur Anti-Minarett-Initiative

    Nach seinem Engagement im Vorfeld der Anti-Minarett-Abstimmung legt der Interreligiöse Think-Tank nun eine Analyse zur Rolle verschiedener Akteure sowie des "Frauenthemas" in der Abstimmungsdebatte vor. Viele der analysierten Muster wiederholen sich in der laufenden Debatte um ein Burka-Verbot.
    Die Initiative, die den Bau von Minaretten in der Schweiz auf Verfassungsebene verbietet, wurde am 29. November 2009 mit 57,5 Prozent angenommen.

    Der Interreligiöse Think-Tank hat sich aktiv in die Abstimmungsdebatte eingebracht und sich bereits im Mai 2009 mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gewandt. Am 9. November 2009 hat er ein Argumentarium "16 Gründe für ein Nein" verfasst und an die Medien verschickt und am 18. November einen "Offenen Brief an Julia Onken" veröffentlicht – als Reaktion und Stellungnahme zu ihrem Aufruf an ihr Frauennetzwerk, aus frauenrechtlichen Gründen für die Minarettverbots-Initiative zu stimmen ( www.interrelthinktank.ch ; <Statements>).

    Daneben waren Mitglieder des Interreligiösen Think-Tanks als Meinungsmacherinnen gegen die Initiative engagiert, z.B. als Gesprächsteilnehmerinnen auf öffentlichen Podien, als Autorinnen in verschiedenen Publikationen und mit Auftritten im Schweizer Fernsehen.

    Die Analyse stützt sich auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen der Mitglieder des Interreligiösen Think-Tanks in deren engerem und weiterem ( inter-)religiösen, gesellschaftlichen und medialen Umfeld.

    Die wichtigsten Punkte in Kürze:

    1. Der Genderaspekt bzw. das Frauenthema wurde im Abstimmungskampf mehr und mehr ins Zentrum gerückt und instrumentalisiert. Dies hatte entsprechend grosse Mobilisierungskraft, nicht zuletzt unter Frauen.

    2. Das Agieren der Medien hat nicht zur Differenzierung und zur sachlichen Meinungsbildung beigetragen. Vorurteile wurden eher bestätigt als hinterfragt.

    3. Die Mehrheit der Stimmbevölkerung hat Politik aus dem Bauch heraus betrieben.

    4. Politische Parteien und Wirtschaftverbände haben die Stimmung in der Bevölkerung falsch eingeschätzt und sich nicht genügend gegen die Initiative engagiert.

    5. Die obersten Gremien der Landeskirchen haben sich klar und eindeutig gegen die Initiative ausgesprochen, doch sie fanden mit ihrer Nein-Parole bei ihrer Basis wenig Gehör. Auf regionaler und lokaler Ebene war das Verhalten der Kirchen bzw. Gemeinden ambivalent.

    6. Jüdische Dachorganisationen wie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und die Liberalen Juden der Schweiz sowie jüdische Vereine sprachen sich bereits im Vorfeld der Abstimmung für ein "Nein" aus. Auch hier gab es jedoch eine Diskrepanz zwischen der Position der Leitungsgremien und einem Teil der Basis.

    7. Die muslimischen Verbände und Gemeinschaften haben sich zu spät und zu wenig koordiniert in die Debatte eingeschaltet. Sie haben zwar ein sachliches Argumentarium erstellt, das auf die Argumente der Initianten Bezug genommen hat, aber es ist ihnen nicht gelungen, damit in der Öffentlichkeit und in den Medien Gehör zu finden.

    8. Interreligiöse Organisationen haben sich stark engagiert. Sie wurden jedoch als wichtige Akteurinnen, die seit langem in diesem gesellschaftspolitischen Feld tätig sind, von den Medien übergangen.

    Der Interreligiöse Think-Tank geht in seiner12-seitigen Analyse drei Punkten ausführlicher nach: der Rolle des "Frauenthemas" und der Frauen, der Kirchen und der Medien vor und nach der Anti-Minarett-Abstimmung, und formuliert einige Postulate für künftige Debatten.

    Vollständige Analyse (PDF):

    http://www.interrelthinktank.ch/file_list.php?mastertable=news&masterkey1=114

    http://www.interrelthinktank.ch/file_download.php?field=file_url&key1=149



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    Haimax - 02.07.2010, 11:47

    Zum Nachdenken!
    Frau Hirsi sagt das klar:Das Minarettverbot ist ein Ja zu Toleranz

    Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali über die Abstimmung in der Schweiz, Imame in Europa und Steuergelder für Muslime Die Abstimmung über das Minarettverbot in der Schweiz hat rund um die Welt eine Kontroverse ausgelöst. Im Gegensatz zu anderen interpretiere ich den Baustopp für Minarette als eine Zurückweisung des politischen Islam, nicht als eine Zurückweisung der Muslime.Das Minarett ist ein Symbol der islamistischen Vormachtsstellung, ein Herrschaftszeichen, das im Lauf der Geschichte zu einem Symbol der islamischen Eroberung wurde. Es wurde erst Jahrzehnte nach der Gründung des Islam eingeführt.

    In Europa wie in anderen Regionen rund um die Welt diente die Moschee zu Beginn nur als Gebetshaus, als Kompass in Richtung Mekka. Die ersten grossen Moscheen mit hohen Minaretten kamen in Europa erst auf, als die Zahl der Muslime beträchtlich gestiegen war. Viele dieser Moscheen entwickelten sich von Gebetshäusern zu politischen Zentren. Imame können dort heute die Überlegenheit der eigenen Religion predigen, den Lebenswandel der Nichtgläubigen in Europa verurteilen, Juden und Homosexuelle offen verdammen und die Gläubigen auffordern, sich von Nichtmuslimen abzuschotten. So können sich Gläubige rund um diese politischen Ziele organisieren und die Einführung von Formen der Scharia fordern, als Erstes im Familienrecht. Diese Entwicklung lässt sich vielleicht nicht so stark in der Schweiz, wohl aber in vielen anderen Ländern Europas feststellen.

    Das Minarett, dessen Bau nun in der Schweiz verboten wurde, ist also eines der Symbole dieses politischen Islam, der den Muslimen nicht nur einen spirituellen Rahmen geben will, sondern vorschreibt, wie die Politik, Gesellschaft und die Menschen funktionieren sollen. In diesem Sinn ist das Minarettverbot für mich ein Ja zu Toleranz und zum Einbezug der Muslime - Dinge die der politische Islam ablehnt.Die Europäer entwickelten im Umgang mit dem politischen Islam in den letzten Jahren gegensätzliche Antworten. Die einen weisen zwar nicht die Muslime als Bürger ab, wohl aber wehren sie sich gegen umstrittene Praktiken, die im Namen des politischen Islam Einzug gehalten haben. Sie kämpfen gegen Ehrenmorde, den heiligen Krieg, die Aufrufe zur Abschottung und Ghettoisierung, kurz: gegen die Doktrin der Überlegenheit des Islam.

    Die andere Antwort auf den politischen Islam predigt den Pragmatismus und setzt auf den Dialog. Ihre Vertreter vergleichen den Islam mit dem Christentum und Judentum. Sie sind bereit, einige der umstrittenen Forderungen zu akzeptieren in der Hoffnung, dass die Radikalen sich irgendwann mässigen werden.Diese beiden Haltungen gegenüber den Muslimen werden von zwei sehr unterschiedlichen Gruppen vertreten. Die Gegner des politischen Islam sind vor allem in der Arbeiterklasse zu finden, viele von ihnen haben täglich Umgang mit Muslimen als Nachbarn, Klassenkameraden oder Arbeitskollegen. Die Dialogbereiten sind die kosmopolitischen Eliten von Diplomaten, Managern, Globalisierungsgewinnern, Politikern und Journalisten. Sie sorgen sich um das internationale Image ihres Landes und fürchten die Gegenmassnahmen muslimischer Länder.Diese Pragmatiker haben zwar teilweise Recht, wenn sie sagen, dass es sehr lange dauert, bis die Muslime in Europa integriert sind. Ihre Aufrufe zum Dialog sind durchaus vernünftig. Aber solange sie die Muslime in ihren Ländern nicht klar vor die Wahl stellen, sich zu entscheiden zwischen den Werten ihres Gastlandes und jenen ihrer alten Heimat, werden sie weiterhin Überraschungen erleben, wie wir sie in der Schweiz gesehen haben.

    Der Umgang mit dem Islam hat mit Aussenpolitik nichts zu tunDie Reaktion der Eliten in der Schweiz, der EU oder der Uno zeigen genau das beschriebene Muster: Die Schweizer Regierung schämt sich, die Schweden, die zurzeit die EU präsidieren, verurteilten das Minarettverbot als intolerant und fremdenfeindlich.Dabei ist besonders bemerkenswert, dass der schwedische Aussenminister Carl Bildt öffentlich sagte, das Abstimmungsergebnis aus der Schweiz sei «schlechte Diplomatie». Dabei übersieht er, dass es hier um eine innenpolitische Diskussion um den Islam geht. Sie hat mit Aussenpolitik nichts zu tun. Im Gegenteil: Die Abstimmung in der Schweiz zeigt uns, dass der Umgang mit dem Islam ein rein innereuropäisches Problem ist. Es gibt zwar internationale Konfrontationen zwischen dem Islam und dem Westen - etwa im Irak, im Iran, in Afghanistan und Israel. Aber diese Auseinandersetzung sollte nie verwechselt werden mit den lokalen Problemen der Integration von dauerhaft ansässigen Muslimen in Europa.Die Europäer wurden von ihren politischen Führungen immer wieder aufgefordert, die Muslime zu tolerieren und zu akzeptieren. Und das haben sie bis heute auch getan. Man sieht das an den Steuergeldern, die für Muslime ins Gesundheitswesen, in den Wohnungsbau und in die Sozialhilfe investiert worden sind. Man sieht das auch an den Hunderttausenden von Muslimen, die nach wie vor an die Türen Europas klopfen und um Einlass bitten. Wenn jene Recht hätten, die nun laut aufschreien, Europa sei nicht tolerant, wenn es also einen weit verbreiteten Fremdenhass gegen Muslime gäbe, würden wir heute keine Einwanderung sehen, die Muslime würden im Gegenteil den Kontinent verlassen.
    Ayaan Hirsi Ali, 40, geboren in Somalia, ist Islamkritikerin, Frauenrechtlerin und war Parlamentarierin in den NiederlandenPubliziert am 06.12.2009
    von: sonntagszeitung.ch



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 06.07.2010, 09:56


    Moscheen und Minarette

    Aus dem SP Positionspapier (Juli 2010)
    http://www.sp-ps.ch/uploads/tx_userpressemitteilungen/100701_Positionspapier_Fraktion_Islam.pdf

    Das Recht, die eigene Religion frei ausüben zu können, ist Teil unserer verfassungsmässigen
    Ordnung. Dazu gehören auch die entsprechenden Kultusstätten mit ihren Symbolen. Die SP
    hat sich deshalb klar gegen die Anti-Minarettinitiative ausgesprochen, die im November 2009
    vom Schweizer Volk angenommen wurde. Da die Schweiz an die EMRK gebunden ist, wird
    das Minarettverbot im Rechtsalltag nicht durchsetzbar sein.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    Haimax - 06.07.2010, 16:25


    Höre heute zum ersten mal, dass das Minarett Teil der EMRK ist.

    Viele Menschen haben kein Minarett und fühlen sich nicht in den Menschenrechten beschnitten.

    Was die SP anbelangt, ist es erstaunlich, dass gerade diese sich auf die Menschenrechte berufen. Die SP fühlt sich am wohlsten unter den Despoten dieser Welt! Diese da sind z.B. und unter anderem die Regierungen von Kuba, Iran, Libyen und weiteren. Frau Calmy macht ja regelrecht, im Menschenrechtsrat vor diesen den Bückling.

    Komisch ist nur, dass in Ländern mit Minaretten die Menschenrechte nicht geachtet werden. Also denke ich, dass Minarette nicht die Menschenrechte garantieren!

    Die Glaubens- und Religionsfreiheit ist hier für alle garantiert im Gegensatz zu den Minarett-Ländern. Das darf auch einmal gesagt werden, auch wenn's für viele nicht bequem ist.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 28.09.2010, 10:36


    Hier wird die Auseinandersetzung mit dem Thema weiter dokumentiert.

    Stellungnahmen der KIOS/FIDS (Herbst 2010) ... Schreiben dan BR WIDMER SCHLUMPF usw. ...

    http://muslime.forumprofi.de/thema-anzeigen-muslim-arbeitspapier-treffen-20.9.2010-t27.html#52



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 28.09.2010, 10:48


    Hier der Brief an NR WIDMER SCHLUMPF mit den Anliegen der MUSLIME

    16. Mai 2010

    Sehr geehrte Frau Bundesrätin Widmer-Schlumpf

    Wir möchten Ihnen für die Initiation der Treffen mit Repräsentanten muslimischer Organisationen sehr danken. In Ihrem Einladungsschreiben vom 17. Februar 2010 haben sie u.a. folgende Fragen gestellt:

    „Wo stehen wir bei der Integration der Musliminnen und Muslime in der Schweiz? Greifen die bisherigen, eher auf sozio-kulturelle Bedingungen ausgerichteten Massnahmen? Wo sollten allenfalls mit Blick auf religiöse Aspekte besondere Anstrengungen unternommen werden? Wo sind allenfalls Ergänzungen oder Anpassungen sinnvoll?“

    Mit grosser Freude haben wir in Ihrem Einladungsschreiben vom 28. April 2010 zur Fortsetzung des Dialogs gesehen, dass Sie ein Ziel vorgeben, welches ein gemeinsames Anliegen ist.

    „Ein Ziel des Dialogs ist, dass die Musliminnen und Muslime in der Schweiz als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft akzeptiert werden, sich als solche auch wahrgenommen fühlen und dass das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf der Grundlage unserer Verfassung von gegenseitiger Offenheit und Respekt geprägt ist.“

    Nichts anderes erstrebt die islamische Glaubensgemeinschaft. Für die Erreichung dieses Zieles und die Beantwortung Ihrer obigen Fragen sind untenstehend einige Bereiche aufgelistet, für die gemeinsam konstruktive Lösungen erarbeitet werden sollten, damit es möglich wird, die öffentliche Akzeptanz für die islamische Glaubensgemeinschaft in der Schweiz zu erreichen:

    1. Errichtung von Grabfeldern für Muslime
    Die Bestattung von Musliminnen und Muslimen in der Schweiz ist bis auf wenige Gemeinden nicht möglich. Mit einem Gutachten von Prof. Dr. Walter Kälin konnte die Exekutive des Kantons Zürich überzeugt werden, dass dafür eine Lösung gefunden werden muss. Somit konnte nach mehr als 10-jähriger Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich, ein Grabfeld für Muslime errichtet werden. Da das Begräbniswesen in der Kompetenz der Kantone resp. Gemeinden liegt, wurden weitere Vorstösse in den Gemeinden mit grösseren muslimischen Bevölkerungsanteilen unternommen, aber leider ohne Erfolg. Wie die Beispiele im Kanton Zürich zeigen, überfordert die alleinige Lösung dieses Problems die Muslime. Insbesondere stehen die Musliminnen und Muslime mit nur Schweizer Staatsangehörigkeit vor unlösbaren Problemen. In Form von „regionalen“ Friedhöfen (Vereinbarung zwischen den Gemeinden) könnten Lösungen gefunden werden. Der Bund könnte die Muslime beim Erreichen solcher Lösungen unterstützen. Auch die Schaffung von Privatfriedhöfen wäre denkbar, wenn die Behörden die islamischen Träger unterstützen würden.

    2. Ausbildung von Imamen und ReligionslehrerInnen in der Schweiz
    Es gibt keine Ausbildungsmöglichkeit für Imame und ReligionslehrerInnen an den Schweizer Hochschulen. Die Untersuchung des Schweizerischen Nationalfonds, durchgeführt von der Universität Zürich «Imam-Ausbildung und islamische Religionspädagogik in der Schweiz», hat gezeigt, dass mehrere Instanzen (Muslime, Parteien, Universitäten) solch eine Möglichkeit begrüssen. Aber nach den letzten Berichten wird das Dossier zwischen Bundesrat, Uni Konferenz und Rektoren Konferenz herumgereicht. Hier gibt es Handlungsbedarf.

    3. Öffentlich-rechtliche Anerkennung der islamischen Glaubensgemeinschaft durch die Kantone
    Der Islam als Religion und dessen Bekenner sind in der Schweiz als Glaubensgemeinschaft nicht öffentlich rechtlich anerkannt. Die fehlende Anerkennung erschwert die gleichberechtigte Behandlung der islamischen Glaubensgemeinschaft bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Die Republik Österreich kennt seit 100 Jahren die öffentlich-rechtliche Anerkennung und Gleichbehandlung des Islams mit anderen Religionen, die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) genießt den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Gerade vom säkularen Staat mit seiner Verpflichtung zur Neutralität gegenüber den Religionen erwarten wir eine gleichwertige Behandlung der islamischen Glaubensgemeinschaft in der Schweiz. Dadurch wäre es endlich möglich, dass die islamische Glaubensgemeinschaft eine unabhängige schweizerische Infrastruktur aufbauen könnte, um ihre gesellschaftlichen Aufgaben als Religionsgesellschaft zu erfüllen.
    Gleichzeitig erstreben auch wir die Schaffung einer demokratisch verfassten rechtlichen Struktur der islamischen Glaubensgemeinschaft in der Schweiz, die an die historischen Erfahrungen an derer Religionsgemeinschaften (Katholische Kirche, Reformierte Kirche, Jüdische Gemeinschaft) der Schweiz angenähert ist.

    4. Würdiger öffentlicher Raum zur Errichtung von Moscheen
    In der Schweiz befinden sich die meisten Gebetshäuser und Moscheen an peripheren Örtlichkeiten, oft in Industriegebieten. Die Gebetsstätten sind in oft in Garagen, Kellern oder aufgelösten Industrie- oder Fabrikgebäuden untergebracht. Das zeigt die fehlende Akzeptanz der Öffentlichkeit gegenüber der islamischen Glaubensgemeinschaft und deren auch sichtbaren Präsenz. Es ist an der Zeit, die Frage nach dem Stellenwert von Sakralgebäuden im öffentlichen Raum, in den Baureglementen und Zonenplänen der Gemeinden und Kantone zu berücksichtigen. Die historisch bestehenden Bestimmungen benachteiligen die Errichtung islamischer Sakralbauten
    an würdigen Örtlichkeiten.

    5. Anstellung der muslimischen Frau mit Kopfbedeckung in der Verwaltung
    Das Tragen einer Kopfbedeckung (Kopftuch etc.) ist für gläubige muslimische Frauen eine religiöse Vorschrift. Manche Musliminnen halten sich daran, andere nicht, und dies ist eine freie, persönliche und individuelle Entscheidung der Frau. Dieses persönliche Freiheitsrecht sollte in seiner Ausübung nicht eingeschränkt werden. In allen Religionen gibt es Menschen, welche mehr oder weniger „praktizierend“ sind. Das Bundesgericht hat entschieden, dass Lehrerinnen in den öffentlichen Schulen kein Kopftuch tragen dürfen. Wir respektieren diesen Entscheid. Dieser Entscheid heisst aber nicht, dass in den Verwaltungen, am Schalter oder im Backoffice, auch keine Musliminnen mit Kopfbedeckung eingestellt werden dürfen. Frauen mit Kopftuch werden aber im Alltag und in der Praxis diskriminiert. Universitätsstudien zeigen (z.B. Uni Zürich, Studie des Institutes für Politikwissenschaft, PD Dr. Thomas Widmer, 2008), dass zahlreiche Arbeitgeber nicht bereit sind, Frauen mit Kopftüchern eine Arbeits- oder Lehrstelle anzubieten. Besonders belastend für muslimische Frauen und ihre Familien ist die Verbreitung des negativen Images in der Öffentlichkeit, muslimische praktizierende Frauen seien unterdrückte, rückständige Individuen und bedürften der Befreiung durch die Öffentlichkeit. Wir betrachten diese Haltung als pädagogischen Rassismus. Muslimische Frauen brauchen keine – und sei es eine auch noch so wohlgemeinte – Bevormundung; sie sprechen für sich selbst und vertreten ihre Anliegen selbstbewusst durch ihre eigenen Organisationen.

    Die Anstellung muslimischer Frauen mit Kopfbedeckung in den Gemeinde- und Stadtverwaltun-gen würde sehr positive Signalwirkungen erzielen. Der Bund kann hier eine Vorbildrolle übernehmen.

    6. Kopftuchverbot in den Schulen verhindern
    In verschiedenen Kantonen wird das Kopftuchtragen der Schülerinnen verboten bzw. der Schülerin wird verboten, durch die Schultüre einzutreten. (Ein Fall im Kanton St. Gallen ist rechtshängig.) Hier sind Massnahmen notwendig, damit muslimische Schülerinnen nicht diskriminiert und von der Ausbildung ausgeschlossen werden.

    7. Überparteiliche parlamentarische Kommission
    Zunehmend werden Musliminnen und Muslime parteipolitisch missbraucht und bei den Abstim-mungen durch Inserate immer wieder angegriffen (z.B. beim Schengen-Abkommen, bei der erleichterten Einbürgerung, bei Kantonsrat- und Nationalratswahlen in verschiedenen Kantonen). Eine überparteiliche Kommission mit Vertretern aller Parteien könnte mit Musliminnen und Muslimen definieren, innerhalb welcher, vor allem juristischen, aber auch gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Muslime in der Schweiz ihre Religion ausüben mögen (es gibt in der katholischen Kirche keine unterschiedlichen Regeln für Italiener, Spanier, Portugiesen, Schweizer sondern einfach nur für Katholiken). Religion sollte von der Herkunft getrennt werden, da sie doch grundsätzlich nicht als ethnische Integrationsfrage zu behandeln ist. Weiter kann in dieser Kommission definiert werden, wie Musliminnen und Muslime besser ihren Beitrag leisten können, um von Politik und Gesellschaft festgestellte Mängel in einer von Konsens geprägten Kooperation zu beheben. Solcherart sollte man übergriffigem Missbrauch von jedweder Seite vorbeugen können.
    B. Positive, symbolische Zeichen für die Akzeptanz des Islams in der Öffentlichkeit setzen
    Glückwünsche seitens des Bundesrates an die Muslime zu den beiden grossen religiösen Festen (Fest des Fastenbrechens, Opferfest).
    Teilnahme / Zusammentreffen der Politiker an verschiedenen Anlässen, z.B. beim Abendes¬sen im Fastenmonat Ramadan mit den islamischen Gemeinden.
    Errichtung kantonaler "Runder Tische" mit Vertretern der Behörden, Kirchen und der islamischen Glaubensgemeinschaft zur Erarbeitung konkreter Massnahmen für gesellschaftliche Anliegen und Förderung der Akzeptanz des Islams und der islamischen Glaubensgemeinschaft in der Öffentlichkeit. Stichwort: "Integration durch Kooperation".
    Würdige religiöse Präsenz, "Wort des Islams" im DRS-Programm bei Feiertagen.

    Sehr geehrte Frau Bundesrätin Widmer-Schlumpf, wir würden uns sehr freuen, wenn wir an unserem nächsten Treffen diese Themen diskutieren, konkrete Massnahmen definieren und das Vorgehen für die Umsetzung dieser Massnahmen vereinbaren könnten.

    Mit freundlichen Grüssen
    Dr. Farhad Afshar
    KIOS Präsident
    Dr. Taner Hatipoglu
    KIOS Vizepräsident,VIOZ Präsident


    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    Vielen Dank an KIOS und VIOZ!



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 29.10.2010, 19:26


    Ein Jahr nach dem Ja zum Minarett-Verbot

    Die Debatte um die Integration von Musliminnen und Muslimen in der Schweiz hat sich jüngst verschärft. In einer Serie schauen wir im Echo deshalb einige Aspekte muslimischen Lebens etwas genauer an. Diese Woche ging es einerseits um islamischen Unterricht an der Primarschule in Kreuzlingen und anderseits haben wir gezeigt, wie Deutschland mit einer sogenannten Islamkonferenz versucht, den Dialog zwischen Staat und dem muslimischen Kulturkreis zu fördern. Simone Fatzer im Gespräch mit Religionswissenschaftler Andreas Tunger.

    Radiobeitrag:
    http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/top/de/drs/sendungen/echo-der-zeit/2646.bt10156609.html


    Stellungnahme des INTERRELIGIÖSEN THINKTANKS

    Der Interreligiöse Think-Tank ( www.interrelthinktank.ch ) zeigt sich ein Jahr nach der Anti-Minarett-Abstimmung besorgt über die gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land.

    Wie der Interreligiöse Think-Tank vorausgesagt hatte, fühlen sich nun auf beiden Seiten die Kräfte am äusseren Rand bestätigt und im Aufwind. Das gesellschaftliche Klima ist härter geworden und Fremdenfeindlichkeit wird immer hemmungsloser propagiert – aktuell durch die Initiative zur Ausschaffung krimineller Ausländer, die gegen rechtliche Gleichbehandlung und rechtsstaatliche Prinzipien verstösst. Auch die Instrumentalisierung von Frauenrechten und Gleichstellungsfragen für eine islamfeindliche Politik, die bereits in der Abstimmung zur Anti-Minarett-Initiative erfolgreich war, geht mit der Lancierung politischer Vorstösse zu Burka- und Kopftuch-Verboten weiter. Die Erfolge der unspektakulären und langfristigen Arbeit interreligiöser Organisationen und AkteurInnen dagegen werden von einer breiten Öffentlichkeit weiterhin kaum wahrgenommen. Alles in allem sind dies keine guten Vorzeichen für einen gesellschaftlichen Dialog, der auf Sachlichkeit, Mässigung, Kompromiss- und Lösungsbereitschaft abzielt.

    Zum Glück gibt es aber auch andere Entwicklungen: Vielen StimmbürgerInnen und auch manchen kantonalen und eidgenössischen Gremien ist erst mit der Abstimmung vom 29. November 2009 klar geworden, welche Auswirkungen der Ausgang auf das politische Klima in unserer Gesellschaft hat. Verschiedene Kreise versuchen seither das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, dass Initiativen im Rahmen des Rechtsstaates und den Grund- und Menschenrechten zu verbleiben haben.

    Es ist zu hoffen, dass möglichst viele Gruppierungen und Einzelpersonen, denen die Bewahrung einer rechtsstaatlichen und offenen Schweiz und der gesellschaftliche Zusammenhalt aller BewohnerInnen unseres Landes ein Anliegen ist, durch ihr Engagement und ihre Einflussnahme auf politischer und gesellschaftlicher Ebene auf pragmatische und faire Lösungen hinweisen und hinwirken.

    Vollständiger Beitrag hier: http://dl.dropbox.com/u/12921313/Ein%20Jahr%20Anti-Minarett-Abstimmung.pdf


    Stellungnahme des Interreligiösen Think-Tank vom 17. November 2010: Ein Jahr nach der Anti-Minarett-Abstimmung

    Link zur Stellungnahme:
    http://www.interrelthinktank.ch/file_download.php?field=file_url&key1=164

    Sternstunde Religion vom 21. November 2010, SF 1, 10.30 – 11.00 Uhr:
    Ein Jahr nach der Minarett-Abstimmung: Muslime in der Schweiz – Amira Hafner-Al-Jabaji und Cebrail Terlemz im Gespräch mit Brigitta Rotach

    Link zur Sendung: http://www.tvprogramm.sf.tv/details/b9c06afa-1748-4ff3-83a5-47c88b032d46


    Buch zum Herunterladen als pdf-Datei:
    "Damit es anders wird zwischen uns. Interreligiöser Dialog aus der Sicht von Frauen"

    Das von Doris Strahm und Manuela Kalsky herausgegebene Buch, u.a. mit Beiträgen der ITT-Mitglieder Amira Hafner-Al Jabaji, Rifa'at Lenzin und Doris Strahm, ist vergriffen und kann kostenlos als pdf-Datei bezogen werden.

    Link zum Buch: http://www.doris-strahm.ch/Strahm_5_06.pdf

    Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache:

    Der Interreligiöse Think-Tank als institutionell unabhängiger Zusammenschluss von Exponentinnen des interreligiösen Dialogs in der Schweiz finanziert sich allein durch Spenden und Projektbeiträge von Stiftungen u.a. Falls Sie unsere unabhängige Denk-Arbeit wichtig finden und Sie unterstützen möchten, freuen wir uns über eine Spende auf unser Postcheck-Konto 60-396290-6.

    Um unseren administrativen Aufwand möglichst klein zu halten, werden wir die Spenden nur auf Wunsch verdanken (dazu bitte auf der Überweisung E-Mail-Adresse angeben). Wir hoffen, dass Sie dafür Verständnis haben, und danken Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Interreligiöser Think-Tank

    www.interrelthinktank.ch



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 21.11.2010, 00:59


    Mahnmal mit explosiver Botschaft
    Von Dölf Barben.
    http://www.derbund.ch/bern/Mahnmal-mit-explosiver-Botschaft/story/26963986?dossier_id=572

    Das Aktionskomitee Stopp Minarett bringt die Langenthaler Stadtregierung in Verlegenheit – denn das Minarett-Mahnmal ist nicht harmlos. Die islamische Gemeinde sieht darin einen Angriff auf ihre Identität



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 23.11.2010, 12:51


    Schweizer Minarett-Verbot
    Mitte-Links-Parteien, Medien und Muslime tragen Mitschuld
    http://www.migazin.de/2010/11/23/mitte-links-parteien-medien-und-muslime-tragen-mitschuld/

    Ein Jahr nach dem Schweizer Minarett-Verbot sehen Experten die Schuld auch bei den Mitte-Links-Parteien, Medien und Muslimen. Außerdem sei die Akzeptanz des Verbots beim Volk stark unterschätzt worden.



    Re: NACH der ABSTIMMUNG: WIE geht es WEITER?

    M.M.Hanel - 22.01.2011, 22:33



    Hier die VORGESCHICHTE dazu
    IZRS will zweite Runde
    http://muslime.forumprofi.de/thema-anzeigen-izrs-will-neue-minarett-volksabstimmung-t31.html#86


    Ring frei für Runde zwei
    von Rebekka Salm

    In der Schweiz ist der Bau von Minaretten verboten. Geht es nach dem Islamischen Zentralrat der Schweiz, soll sich das schleunigst ändern. Erreicht werden soll das wieder ganz auf Schweizer Art – an der Urne.

    http://www.zenithonline.de/815.html



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