Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin TCVM

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    Re: Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin TCVM

    Nadja - 03.06.2006, 23:12

    Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin TCVM
    Eine erste Beschreibung der Tätigkeit von Tierärzten im alten China findet man im Werk "Die Riten der Zhou". Man bedient sich hier bereits getrennter Begriffe für einen Tierarzt der innere (Shou bing - Shou steht für das Tier, Bing für ein inneres Leiden) und einen der äussere Leiden (Shou yang - Yang bedeutet Geschwür) behandelt. Die grundlegenden, auch heute noch bedeutenden Theorien der TCVM (Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin) stammen aus dem im 3. Jh. v. Chr. geschriebenen "Inneren Klassiker des gelben Kaisers", welcher als Basiswerk sowohl der Traditionellen Chinesischen Humanmedizin wie auch der Veterinärmedizin gilt. Auch die "Diskussion über kälteverursachte Krankheiten" aus dem 3. Jh. n. Chr., die sich mit der Differentialdiagnose und der Nutzung verschiedener Therapieprinzipien beschäftigt, sowie die Entwicklung einer Materia Medica spiegeln das Wissen der chinesischen Human- und Tiermedizin wieder. Die aus der Han-Dynastie datierende Ausgabe der Materia Medica soll 365 verschiedene Arzneimittel für Mensch und Tier enthalten haben. Man findet hier Angaben wie: "Aconitum ochranthum heilt Krankheiten des Rindes, Paulowina fortunei heilt Hautgeschwüre beim Schwein, Arsentrisulfat heilt Hautflechten und Krätze." Diese frühen Werke zeigen, dass die chinesische Human- und Tiermedizin auf dem gleichen Weltbild und demselben Konzept von Kranksein beruhen.

    Schon sehr früh fand jedoch eine Spezialisierung statt und es wurden spezifische Werke zur Tierheilkunde veröffentlich, die sich von humanmedizinischen Büchern unterschieden. Im Jahre 83 n. Chr. entstand das Werk "Die Beurteilung der sechs Haustiere". Zu den sechs vom Menschen genutzten Haustieren zählte man im alten China Pferd, Rind, Schaf, Schwein, Huhn und Hund. Zur selben Zeit sollen auch die ersten als "Pferdeklassiker" und "Rinderklassiker" bezeichneten Bücher entstanden sein. Zur Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie schrieb Jia Sixie das Buch "Die wesentlichen Techniken des Volkes", welches u.a. speziell Fragen des Garten- und Ackerbaus, der Tierhaltung und Tierzucht und der Veterinärmedizin behandelt. Während der Liang-Dynastie erschien der "Klassiker über die Behandlung von Pferden von Bo Le". Während der Sui Dynastie (6. - 7. Jh.) erfolgte eine rasche Entwicklung der Diagnostik und Therapie in der Tiermedizin. Aus dieser Zeit stammt z.B. auch das Werk "Pferdeklassiker". In diesem Buch wurden zahlreiche Krankheitsbilder, Haltungs- und Fütterungsanweisungen, Rezepte sowie auch die Therapie mittels Akupunktur und Moxibustion beschrieben.

    Unter der Tang-Dynastie (7. - 10. Jh.) erfuhr Chinas Pferdehaltung, Pferdezucht und Pferdemedizin einen starken Aufschwung. Für ihre expansive Politik benötigten die Tang eine ständig wachsende Anzahl guter Pferde. Kirgisische, arabische und tibetische Pferde wurden importiert und es entstand ein - im Verhältnis zu den heute in China anzutreffenden Pferden - grossrahmiges, schlankes Tier. Es verwundert also nicht, dass die Gründung der ersten Schule für Tierärzte während der Tang-Dynastie erfolgte. Li Shi schrieb zu dieser Zeit die "Sammlung über die Pflege der Streitrösser durch die Stallknechte", welche eine Zusammenfassung der Erfahrungen der vorherigen Generationen darstellt und detailliert die Medizintheorie, die Technik der Akupunktur und Moxibustion, Operationstechniken, den Medikamenteneinsatz und Futtermethoden diskutiert. Das später in Japan erschienene Basiswerk der traditionellen japanischen Tiermedizin wurde von diesem abgeleitet. Im Jahre 1608 verfassten die Brüder Yu Benyuan und Yu Benheng, zwei Tierärzte, die "Sammlung von Yuan und Heng über das Behandeln von Pferden".

    Bis in die heutige Zeit gab es eine kontinuierliche Weiterentwicklung der TCVM. Gemäss der chinesischen Tradition wurden die klassischen Basiswerke von jeder Generation zitiert, kommentiert und abgeschrieben. Dabei fügte man neue Erfahrungen hinzu und liess Überholtes weg. Auch heute noch werden die klassischen Werke der TCVM in modernen chinesischen Lehrbüchern der Tiermedizin zitiert und kommentiert und finden in der täglichen Praxis Anwendung.

    (Pferdebehandlung mit Traditioneller Chinesischer Veterinärmedizin, Michael Heerde)



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