Chirurgische Behandlung von Verwachsungen

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    Re: Chirurgische Behandlung von Verwachsungen

    phoenix - 02.06.2006, 11:01

    Chirurgische Behandlung von Verwachsungen
    Chirurgische Behandlung von Verwachsungen
    Es ist nicht möglich weiterhin die Vorteile der minimal invasiven Chirurgie bei Adhäsionen zu ignorieren. Obwohl auch diese Techniken und Behandlungen nicht ohne Risiko sind, sollte man nicht die Vorteile dieser Methode leugnen. Patienten mit symptomatischen Adhäsionen wünschen sich normalerweise die minimal invasive Therapie.

    Während die Vorteile der laparoskopischen Lösung von Darmanteilen im Vergleich zur klassischen Laparotomie (Baucheröffnung über einen großen Bauchschnitt) bisher in Studien noch nicht bewiesen werden konnten, ist es offensichtlich möglich mit einer Laparoskopie die auf einer Sauerstoffmangelversorgung beruhenden Schäden der peritonealen mesothelialen Zellen durch das Trauma, die Austrocknung, den Talg sowie die Tupfer und die verlängerten Blutungen zu verringern.

    Laparoskopische Chirurgie ist auch eindeutig von Vorteil als Zugangsmethode bei Unfruchtbarkeitsoperationen aufgrund ihres geringeren Risikos in Bezug auf die Neubildung von Adhäsionen. Ähnliche chirurgische Ergebnisse sind in der Behandlung der Endometriose und bei ausgedehnten Adhäsionen erzielt worden. Die chirurgischen Vorteile der Laparoskopie beinhalten die Panorama-Darstellung der Beckenregion und deren optischer Vergrößerung mit Techniken, die auch in der Mikrochirurgie verwendet werden. Letztendlich kommt der Patient in den Genuss der gleichzeitigen Diagnose und Behandlung sowie aller weiterer Vorteile der minimal invasiven Chirurgie zu den Bedingungen eines guten kosmetischen Ergebnisses sowie einer schnellen Erholungsphase.

    Laparoskopische Lösung der Adhäsionen
    Obwohl eine laparoskopische Lösung der Adhäsionen sehr zeitaufwendig sein kann (2 bis 4 Stunden) und technisch für den Chirurgen sehr anspruchsvoll ist, werden viele Frauen am gleichen Tag der Behandlung entlassen. Es werden größere Bauchschnitte vermieden, die Komplikationsrate ist sehr niedrig und die Wiederherstellung der vollen körperlichen Aktivität ist nach ca. einer Woche gegeben. Die Ausdehnung, Dicke und Vaskularisation (Gefäßversorgung) von Adhäsionen variiert sehr stark.

    Komplizierte Adhäsionsformen existieren in Form von Verwachsungen mit dem parietalem Peritoneum (innere Bauchhaut) und/ oder anderen Netzen.

    Die peritoneale Adhäsiolyse wird unterteilt in Enterolyse (Lösung von Darmschlingen), welche die Lösung des großen Bauchnetzes mitbeinhaltet und eine Rekonstruktion der weiblichen Reproduktionsorgane (Eileiter- Eierstock Lösung und „cul-de-sac“ Sektion mit einer Ausschneidung tiefer Endometrioseherde).

    Darmverwachsungen werden eingeteilt nach ihrer Lokalisation in:
    * Oberer Bauchraum
    * Unterer Bauchraum
    * Becken
    * Kombinationen der oben Genannten

    Adhäsionen im Bereich des Nabels werden den oberen Adhäsionen zugeordnet, da man für sie einen oberen abdominellen Blickwinkel benötigt, um sie zu trennen. In Fällen von Adhäsionen im kleinen Becken ist entweder der Eileiter mit dem Eierstock verbunden oder der Eierstock mit der seitlichen Begrenzung des kleinen Beckens verbacken. Das Rektosigmoid (der gerade und sigmoidale Dickdarm) kann beide verdecken. Seltener sind das große Netz (eine Aussackung der Bauchhaut die vom Magen ausgehend die naheliegenden Organe in der Bauchhöhle bedeckt) und kleinere Eingeweide betroffen.

    Adhäsiolyse im kleinen Becken
    Einer der Indikatoren, um den Grad der Schwere und der benötigten Sachkenntnis zu beurteilen, ist die Anzahl der vorangegangenen Laparotomien (Bauchschnitte). Die Häufigkeit der Darmobstruktionssymptome gibt ebenfalls Auskunft über die Notwendigkeit einer Operation.

    Eine gut definierte Strategie ist wichtig für eine geplante Adhäsiolyse. Im Allgemeinen werden die Fälle in drei Abschnitte eingeteilt:
    1.) Trennung aller Adhäsionen von der vorderen Wand des parietalen Peritoneums (innere Blatt der Bauchhaut). Kleine Eingeweideschlaufen, die während dieser Prozedur gefunden werden, werden getrennt indem man ihre vordere Bindung als Gegenzug nutzt.
    2.)Trennung aller Adhäsionen im Bereich kleiner Darmabschnitte sowie des großen Netzes im Becken. Für das Rektosigmoid, das Coecum und die Appendix (gerader und sigmoidaler Dickdarm, Coecum und Blinddarm) werden ebenfalls oft Trennungen während dieses Abschnitts der Prozedur erforderlich.
    3.). Eileiter-Eierstock Auffälligkeiten werden dann behandelt, falls notwendig.

    Mit minimal invasiver chirurgischer Herangehensweise sind im Allgemeinen Entlassungen am selben Tag üblich, selbst nach langen Behandlungssitzungen. Die physikalische Motilität des Darmtraktes wird durch eine frühzeitige Entlassung und eine reine Flüssigkeitsdiät für 2 bis 4 Tage gefördert. Patienten werden nach dem Eingriff dazu angehalten schrittweise zu ihrer normalen Beschäftigung zurückzukehren.

    Teilweise auftretende Obstruktionen der kleinen Darmschlingen, während der Woche nach der Operation, beruhen auf einem mechanischen Ileus (Darmstillstand) und werden durch eine intravenöse Flüssigkeitsgabe und eine Magensonde behandelt, im Falle eines ebenfalls vorliegenden Erbrechens.

    Wenn einen Peritonitis (Bauchfellentzündung) in den Tagen nach der Operation auftritt, so muss angenommen werden, dass während der Operation eine unbemerkte Verletzung der Darmschlingen stattgefunden hat, die adäquat behandelt werden muss.
    Ein sich postoperativ bildender Abszess kann durch die Haut hindurch unter Ultraschall Kontrolle, oder eventuell mit den Mitteln einer Laparoskopie, drainiert werden. Selbst mit atraumatischen Techniken besteht die Möglichkeit wiederkehrender Adhäsionen.

    Quelle: www.verwachsungen.de Dr.Daniel Kruschinski



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