Prolog

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    Re: Prolog

    Dieudonne - 05.11.2009, 19:40

    Prolog
    Damals als ich Claude kennen lernte, war er ein richtig toller Mann, zumindest war er das eine Zeit lang, er war sehr nett, zuverlässig und immer für mich da. Außerdem sah er auch unglaublich toll aus. Claude hatte Augen, die wie das Meer schimmerten und sein silbernes Haar ließ seine Augenfarbe noch mehr zur Geltung kommen. Je länger ich mit ihm Zusammen war, umso mehr liebte ich ihn, ein ganzes Jahr war ich mit ihm überglücklich. Als ich ihm eines Tages sagte, dass ich ein Kind von ihm erwarte, war es aus mit unserem Glück. Claude veränderte sich, er sprach nicht mehr mit mir, schaute mir nicht mehr in die Augen und kam nur noch selten nach Hause, er meinte er müsse länger arbeiten. Dann kam der Tag, an dem er mich verließ, ohne dass er mir eine Erklärung dafür lieferte. Claude hatte einen Brief geschrieben, dass ich nicht mehr auf ihn warten sollte, er würde sowieso nicht mehr kommen.
    Ich seufzte traurig und streichelte über meinen runden Bauch. Bald würde es so weit sein, das spürte ich. Mein Kind würde ohne einen Vater aufwachsen und das stimmte mich traurig, wieso lässt er uns alleine?

    Am darauf folgenden Tag war es so weit, nachdem ich es geschafft habe einen Krankenwagen zu rufen wurde ich von meinem Haus, das mitten in der Stadt lag in das Krankenhaus gefahren. Auf dem Weg dorthin dachte ich, ich würde es nicht aushalten, darum gaben sie mir schmerzmittel um mich ruhig zu stellen. Es tat trotz Schmerzmittel schrecklich weh, bei jeder Wehe schrie ich so laut ich konnte, das alles war aber schon bald vergessen, als mein Baby endlich in meinen Armen lag. Die Krankenschwester, die mir mein Kind, nachdem es gewaschen und abgetrocknet wurde, gegeben hatte, sagte mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht
    „Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen“.
    Ich strahlte vor Glück mein kleines Mädchen an.
    „Sie ist so süß“
    Ihr kleiner Körper, der noch etwas blau schimmerte und das dunkle Haar, das ihr am Kopf klebte, würden andere vielleicht nicht als süß bezeichnen, aber ich fand sie einfach hinreißend.
    Sie hielt mit ihrer winzigen Hand meinen Zeigefinger, als sie die Augen öffnete, zuckte die Krankenschwester neben mir zusammen, ich dagegen sah ihre faszinierenden, silbrig blauen Augen an. Wie ungewöhnlich, dachte ich und bewunderte noch etwas länger diese wunderschönen Augen. Bei diesem Anblick kam mir der perfekte Name für sie in den Sinn. Ihre Augen leuchten wie der Mond, ich nenne dich Selene…Wie die Mondgöttin! beschloss ich und streichelte vorsichtig über Selenes kleinen Kopf. Die Krankenschwester die neben dem Bett stand, war entsetzt von Selenes Augen. Sie gab einen erschrockenen Ton von sich und flüsterte
    „Ihre Augen…sie ist verflucht“
    beleidigt schaute ich zu dieser Frau hinauf, instinktiv verstärkte ich meine Umarmung, um mein Kleines vor allem zu schützen was ihr Leid zufügen wollte.
    Was? Mein Kind ist doch nicht verflucht! Ist sie etwa verrückt? Da viel mir eine Legende ein, indem Kinder mit silbernen Augen vom Teufel besessen waren. Glauben die etwa wirklich daran? Als auch die anderen ihre Augen sahen, verließen sie so schnell es ging das Zimmer. Sie hatten einen Eid geleistet jeden zu helfen deshalb wurde ich und Selene in ein Einzelzimmer untergebracht, das war mir eigentlich ganz recht, so hatte ich wenigsten immer mein Baby in meiner Nähe.
    Natürlich wollten sie uns so schnell wie möglich loshaben, das hatten sie uns schon klar gemacht, als sie ihre Augen sahen und verängstigt aus den Raum rannten.
    Ganze drei Tage mussten wir noch in dem Krankenhaus bleiben, da etwas mit meinem Blutdruck nicht stimmte, als er sich wieder verbesserte ließen sie uns mit Freude wieder gehen.
    „Wie kann ein kleiner Engel wie sie es ist von dem Teufel besessen sein?!“
    schimpfte ich während ich meine Koffer in der kleinen Wohnung packte. Ich tauschte mein ganzes Erspartes gegen eine kleine Waldhütte, die weit genug von der Stadt entfernt war, damit wir unsere Ruhe hatten, sie war nicht groß, aber wir hatten Strom, Wasser und für mich und meinen kleinen Engel würde es reichen. Lächelnd stand ich im Türrahmen mit der schlafenden Selene in den Armen
    „Manche nennen es klein, ich nenne es gemütlich“
    sagte ich mit gedämpfter Stimme, um sie nicht zu Wecken.
    Es war schwer, für Selene zu sorgen. Ihr alles beizubringen was sie wissen musste, aber sie war es wert! Sie wurde mit jedem Tag schöner, ihre langen schwarzen Haare, die ich ihr meistens hochsteckte, ließen ihre Augen noch mehr erstrahlen. Selene lernte sehr schnell damit umzugehen, dass sie nichts sehen konnte, schon bald kannte sie jeden Quadratzentimeter des Waldes der unser Zuhause von der Stadt trennte.
    Heute war Selenes neunter Geburtstag und das musste natürlich gefeiert werden, allerdings lief das bei uns anders ab. Wir luden keine Gäste ein und einen Kuchen hatten wir auch nicht, stattdessen kuschelten wir uns in eine Decke und dann erzählte ich ihr den ganzen Tag Geschichten bis sie einschlief, sie wollte oft etwas von ihrem Vater hören. Was sollte ich ihr nur erzählen? Die Wahrheit? Nein, also log ich sie an, erfand Abenteuer die er in seinem Leben erlebt hatte und wo er schon überall war, nur um sie glücklich zu machen. Ich hatte das Gefühl, sie hörte mir gerne zu, da ich ihr alles genau erzählte, konnte sie sich ein eigenes Bild von der Welt machen.
    Ich stand vor einem alten Badezimmerspiegel, dessen Rahmen wunderschön verziert war und kämmte meine Haare, dabei überlegte ich welche Geschichte ich ihr heute erzählen könnte. Heute würde ich ihr von ihrem verrückten Onkel Jeb erzählen, der jeden Tag einen anderen Streich spielte, vielleicht gab es ja sogar so einen Verwandten, ich hatte auf jeden fall noch nie das Vergnügen, ihn kennen zulernten. Ich war nicht mehr so Gesund wie ich es eigentlich sein sollte, wie oft konnte ich ihr noch Geschichten erzählen? Zur Erinnerung dass es mir nicht gut ging bekam ich einen Hustenanfall und spuckte Blut in meine Hand, die ich vor meinem Mund presste. Über das Spülbecken gelehnt und keuchend beruhigte sich mein Körper wieder. Mit einer Hand hielt ich meine Haare zusammen, damit sie nicht nass wurden, als ich mich bückte um schnell meinen Mund mit klarem Wasser auszuspülen. Ich tupfte meinen Mund mit dem Handtuch ab und ging dann zu Selene, die neben mir im Zimmer spielte, dabei nuschelte ich
    „Ich hoffe ich lebe noch lange genug für dich mein Schatz“.
    Als sie mich mit ihrem strahlenden Lächeln anschaute, war plötzlich alles andere Vergessen, wir feierten ihren Geburtstag wie jeden anderen, den wir zuvor gefeiert hatten. Danach wurde es immer schlimmer, ich spuckte mehrmals Blut und mein Körper wurde immer schwächer. An dem Tag vor Selens 10ten Geburtstag erwachte ich nicht mehr aus der Dunkelheit der Nacht.



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