ich bin dann mal weg

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Alle Beiträge und Antworten zu "ich bin dann mal weg"

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 03.11.2009, 18:29

ich bin dann mal weg
Hallo zusammen,
ab Mittwoch - 4.11.2009 - werde ich vermutlich bis auf weiteres offline sein,
da ich mich sehr kurzfristig für ca. 4 Wochen in der MHH einer Chemotherapie unterziehen muss. Der Verdacht auf Leukämie hat sich heute leider bestätigt.

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 03.11.2009, 22:21

Ach du Scheiße... Falls du das heute abend noch liest, gute Besserung! Bist du in der MHH? Kann man dich besuchen? Wie ist deine Prognose?

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 04.11.2009, 22:11

Stefan,

falls Du dies noch irgendwie lesen kannst, von mir alles Gute, hoffentlich geht alles gut, ich bin in Gedanken bei Dir.

Ganz liebe Grüße

Dein ehemaliger Sitznachbar

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 07.11.2009, 17:10

Stefan via UMTS aus der MHH
Dank des Fortschritts der Technik ist mittlerweile Mobiltelefon und Notebook mit Online-Zugang auch im Krankenhaus möglich, daher schon jetzt wieder eine Nachricht von mir.
Ich habe akute myeloische Leukämie (AML 4) siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Akute_myeloische_Leuk%C3%A4mie

Am Samstag beiginnt eine 7-tägige Chemotherapie, danach ca. 2 Wochen Beobachtung in der MHH, da Immunsystem schwer gestört.
Ich liege auf Station 42 Hämatologie. Dies ist eine Spezialstation. Die Zimmer haben Klimaanlage mit keimfreier Luft. Die Wasserhähne haben Filter für keimfreies Wasser. Vor Betreten der normalen Zimmer müssen die Hände desinfiziert werden. Es gibt noch Spezialzimmer, die nur mit speziellen Kittel und Mundschutz betreten werden dürfen. Kein Zutritt auf die Station haben Kinder und Erkältete und Schnittblumen und Mehr-als-zwei-Besucher-pro Patient. Zur Zeit liege ich in einem "normalen" zwei-Bett-Zimmer.

Einerseits würde ich mich über Besuch freuen, anderseits wird es mir während der Chemo vermutlich nicht sehr gut gehen und in den vierzehn Tagen danach darf ich mein Zimmer nur noch mit Mundschutz verlassen, da ich aufgrund der extremen Schwächung des Immunsystems durch die Chemo sehr anfällig für Krankheiten sein werde, die mich dummerweise dann umbringen könnten.

Daher lieber keinen Besuch.

Sobald ich wieder kann (je nach Nebenwirkungen Chemo - und Ihr es möchtet (ich will hier keinem mein Leid aufdränen - kann ich neues von mir berichten. Blog ist ja auch irgendwie Journalismus.

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 09.11.2009, 12:47

Re: Stefan via UMTS aus der MHH
Stefan hat folgendes geschrieben: ich will hier keinem mein Leid aufdrängen
Neeneenee, mach hier mal schön den Blogger. Wir wollen wissen, wie's dir geht. Auch Karoline hat mich gebeten, sie auf dem Laufenden zu halten.

Also: Denn man viel Kraft für diese Woche!

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 09.11.2009, 20:00

Blog 1
Ich versuche mal von der Leukämie zu berichten.
Es wäre schön, wenn es ab und an kurze Zeichen gibt, damit ich weiß, ob noch jemand mitliest.

Rückblick:
Anfang 2009 beim Blutspenden in der MHH wegen Eisenmangel zurückgestellt. Ich Spende dort ca. alle drei Monate Blut.
Einige Wochen später wieder, noch niedrigerer Wert, wieder einige Wochen später nochmals niedrigerer Wert trotz Einnahme von Eisenpräperaten. Hinweis der MHH zum Hämatologen zu gehen, da dass Blutbild durchaus Auffälligkeiten hat.
Im August zum Hämatolgen, nach einigen Untersuchung Anfang September erste Knochenmarkentnahme.
Dann der sehr denkwürdige Dienstag, 29.09.2009.
Meine Mutter ist am 21.09.2009 routinemäßig aufgrund eines Krebstumors in der MHH operiert worden und seitdem nicht aus der Narkose aufgewacht.
Am diesem Dienstag haben mir die Ärzte um 16 Uhr mitgeteillt, dass es keine Therapiemöglichkeiten mehr gäbe. D.h, alle Medikamente werden abgesetzt, die Dosen der Schmerzmittel verdreifacht und die Sauerstoff zufuhr auf das Minimum von 30% reduziert. Der Körper entscheidet, wann er sterben will.
Um 17 Uhr hatte ich meine planmäßige Besprechung mit dem Hämatologen über das Untersuchungsergebnis.
Zu dem Zeitpunkt, bei dem meine Mutter der Sterbeprozess eingeleitet wurde, aber ich erfahren, dass bei mir der Verdacht auf eine Vorform der chronischen Leukämie besteht. Sehr früh erkannt, noch Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.
Um 19 Uhr mich von meiner Mutter in der MHH "verabschiedet (Der Hämatologe ist unweit von der MHH).
Um 23 Uhr der Anruf der MHH, dass es bald vorbei sei.
Es ging dann sehr schnell, bevor ich wieder in der MHH war ist meine Mutter um 23.11 mit 61 gestorben, genau 70 Wochen nach meinem Vater, der 60 einfach umgekippt ist.

Im Oktober die zweite Knochenmarkentnahme, um die Krankheit einzugrenzen.
Am Dienstag (!), 3.11. Anruf vom Hämatologen, ich solle noch am selben Tag vorbeikommen.
Zwischen den beiden Entnahmen hat sich mein Knochenmark extrem verschlechter. Aus Verdacht chronische ist Fakt akute Leukämie geworden.
Ca. 50 % meines Knochenmarks hat der Krebs zerstört.
Lebenserwartung ohne Behandlung einige Wochen bis wenige Monate. Durch den kompletten Wegfall des Immunsystems wird eine Wunde oder Infektion zum Tod führen.
Am MIttwoch, 4.11. Aufnahme in der MHH.

Fazit:
Ohne die Blutspendeversuche hätte ich die Erkrankung nicht bemerkt und wäre vermutlich über den Jahreswechsel an einer Erkältung gestorben.
Zu mal mein Blutbild für einen Hausarzt noch immer eher unkritisch wäre, so in der Richtung: Das sollte wir beobachten, kommen Sie in drei Monaten zur nächsten Untersuchung vorbei.

Soviel von heute von mir,
demnächst die Fortsetzung

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 09.11.2009, 22:21

Bin weiter dabei
Hi Stefan,

Du nervst natürlich gar nicht mit Deiner Geschichte. Erste Frage: Kann ich etwas tun? Gibt es nicht irgendwelche Markspenden, die bei entsprechendem Blutbild helfen könnten? An wen müsste ich mich wenden?

Ansonsten: Hab dieses Jahr schon zuviele Freunde/Bekannte/Verwandte verloren, Du wirst nicht dazu gehören!

Immer schön weiter bloggen, ich bin weiterhin bei Dir.

PS: Ich habe auch meine beiden Eltern innerhalb eines Jahres verloren, Mutter durch Krankheit, Vater durch einfaches Umkippen mit 58.

Ganz liebe Grüße

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 09.11.2009, 22:29

Was ist denn das für ein Smilie? Hab ich nicht willentlich eingefügt, gemeint war das Alter meines Alten, 58.

Grüßle

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 10.11.2009, 09:08

Lieber Stefan,

vielen Dank, dass du das alles mit uns teilst. Ich kuck hier täglich drauf. Herzliches Beileid wegen deiner Eltern.

Das heißt, du hattest also vorher auch überhaupt keine Symptome, dass da vielleicht irgendetwas nicht stimmt?

Weiterhin alle guten Wünsche...

Norbert, den Smiley müsstest du noch nachträglich wieder wegbekommen, indem du bei deinem Beitrag auf "edit" klickst und dann unten ein Häkchen bei "Smileys deaktivieren" machst.

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 10.11.2009, 12:05

Hallo Stefan, habs gerade erst gelesen. Bin betroffen und sende dir positive Gedanken. Außerdem bin ich natürlich sprachlos, weil ich gerne was Schlaues, was Richtiges dazu sagen würde, aber mir fällt nichts ein. Am besten wahrscheinlich in der einfachen Sprache: Ist Scheiße, bleibe hart, zieh das durch, in drei Monaten gehen wir einen trinken. Oder so. Weiß doch auch nicht.

Ablenkung hingegen könnte gut sein. Mal an was anderes denken. Oh, wenn ich heute abend von der Arbeit komme (wo ich jetzt erstmal hin muss), erzähle ich von dieser abgefahrenen Donaufahrt. Ich war der Jüngste, mit Abstand...

Bis dann alles Gute
Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 10.11.2009, 21:47

So, da bin ich wieder. Bei 70 Prozent der Patienten wird laut Wikipedia eine komplette Remission erreicht. Das klingt ja nicht ganz schlecht.
Ein Kumpel von mir hatte Hodenkrebs, kam mit der Chemo ganz gut zurecht. Das ist wohl auch typabhängig. Aber gut, wenn es danach besser geht, kann man ja auch ein paar Tage kotzen.
Die Kraft meiner positiven Gedanken hast du auf jeden Fall.

Zur Donaufahrt: Tja, fünf Tage durch die Lande geschippert. Gut gegessen. Budapest war beeindruckend, ein Lichtermeer. Die Stadtführungen hingegen waren nicht so toll. Megaviele Infos in kurzer Zeit. Und ich muss ja sagen, dass mich die Geschichte von Gebäuden doch nur sehr marginal interessiert. Ich brauche dann zumindest eine menschliche Geschichte dahinter.
Die meisten Passagiere waren so ab 60 Jahren aufwärts. Aber meine Tischnachbarn beim Essen waren auf jeden Fall nett, also das war okay. Insgesamt eine nette Erfahrung für wenig Geld. Fahrtkosten und Trinkgeld. Ich kam zu der Fahrt, weil eine Kollegin sie gebucht hatte, dann aber spontan doch nicht antreten konnte. Und bei einer Stornierung hätte sie auch kaum Geld zurück bekommen. Tja, so war das.
Bin insgesamt nicht so der Reisetyp. Mir einen Beamer zu kaufen, was ich neulich gemacht habe, ist cool, dafür gebe ich gerne Geld aus. Aber für so Reisen eher weniger. Obwohl solche Erfahrungen natürlich auch nicht zu unterschätzen sind.
Dieser Beamer hingegen ist wirklich ultrageil. Da macht das gucken wieder richtig Spaß. Serien natürlich.

Fernsehen kannst du doch bestimmt auch, oder? Kennst du eigentlich Chuck? Läuft sonnabend nachmittags auf Pro Sieben. Ist GANZ leichte Unterhaltung, hat aber einen gewissen Charme finde ich. Wobei die Staffel jetzt auch irgendwann aus läuft, glaube ich. Und Pro Sieben wollte die zweite Staffel auch gleich zeigen, jetzt aber wohl doch nicht, so genau weiß ich das nicht.

Samstag beginnt die Chemo? Und bis dahin heißt es für dich einfach abwarten, ja? Das ist natürlich auch krass. Zumal es dir körperlich eigentlich nicht schlecht geht, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Dann kämpf gegen die sich aufdrängenden düsteren Gedanken an. Ist natürlich ein super schlauer Ratschlag von mit. Aber auch meine Überzeugung, ich glaube an die Kraft der positiven Gedanken, zumindest an die eigenen.

Lass ab und zu mal was von dir hören. Erzähl mal ein bisschen Klatsch aus der MHH. Und all das andere natürlich. Bis dann

Tobias

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 11.11.2009, 00:49

Mensch, Stefan, du machst aber auch keine halben Sachen, oder?

Ich kann nur sagen, dass es mir unendlich leid tut, was du alles durchmachen musst! Von deinem Vater hatten wir ja schon gehört (was es nicht leichter macht), aber dass du deine Mutter so kurz danach verlieren musstest, ist einfach unfassbar. Du weißt, ich kann das zumindest teilweise nachempfinden.

Aber wir kennen dich alle als einen toughen Typen! Darum weiß ich, dass du das schaffst! Wie Toby schon gesagt hat, versuche - so schwer es auch ist - positiv zu denken!

Meine Schwester schlägt sich jetzt schon seit 4 Jahren mit dem elenden Krebs rum, und ich erwarte, dass du mindest soviel Kampfgeist zeigst!!!!! (und ich meine diese Ausrufungszeichen!!! :))

Nochmal: du schaffst das!

Ich denke an dich! Und wenn wir uns das nächste Mal im Jack the Rippers treffen, dann trinken wir einen auf dich und dass du die Leukämie geschlagen hast!

Ganz dicke Umärmelung,
K

Re: ich bin dann mal weg

Juliane - 11.11.2009, 11:29

Hallo Stefan,

wenn auch nur kurze, so doch aus Bremen kräftigende Grüße und ganz viele stärkende Knuddler

Juliane

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 11.11.2009, 12:57

Fortsetzung

@Micha
Gab es Anzeichen für die Erkrankung?
Ja, bloss die sind erst als Vorzeichen aufgefallen als die Diagnose feststand.
In meinem Fall war dass seit Jahren trockene Haut in den Ohren, entzündete Barthaare, Nachtschweiss und manchmal etwas Mattigkeit.
Nichts gravierendes eigentlich.

@Tobias
Fernsehen geht, wir teilen uns zu zweit ein Gerät. Kann aber auch über das Notebook DVDs schauen.

Hatte etwas Nerven gekostet, die Unterbringung im Vier-Bett-Zimmer zu verhindern. Zwei-Bett ist schon nicht der Hit, aber vierer muss nun wirklich nicht sein. Platzmangel ist ein Problem in der MMH. Manche Untersuchungsräume sind auf Wandschrankniveau.

Chemotherapie
Meine Leukämie (AML 4 - alle Fachwörter sind bei wikipedia erklärt) behandelt die MHH wie folgt:
Es wird ein zentraler Venenkatheder (ZVK) gelegt, dass heißt, ein Schlauch mit drei Hähnen kommt aus meinem Hals raus.
Über diesen ZVK wird Blutentnommen, Medikamente gespritzt und die Chemo verabreicht.
Über einen 8 m Schlauch bin ich mit der Infusionsmaschine verbunden, kann mich also im Zimmer frei bewegen. Da die Pumpen auch Akku-Betrieb haben, kann ich mit der Maschine auch auf den Gang. Die Station darf ich momentan sowieso nicht verlassen.

Seit Samstag (1. Tag Chemo) bekomme für 7 Tage über je 24h eine Natriumchloridlösung zur Wässerung und das Gift Cytarabin. An den Tagen 3 bis 5 zusätzlich das Gift Daunorubicin als 3 h Tropf.
Nebenwirkungen bei mir bisher: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit und absolute Mattigkeit.
Was z.B. dazu führte, dass ich am Dienstag überhaupt nichts auf Reihe bekommen habe.

Nach diesen 7 Tagen bin ich 14 Tage zur Beobachtung. In dieser Zeit ist mein Imunsystem praktisch nicht mehr vorhanden und eine Erkältung könnte mich umbringen.
In dieser Zeit wird auch eine weitere Knochenmarkprobe genommen.Je nach Ergebnis gleich die nächste Chemo oder Pause.

Alternativen zur Chemo
Würde ich gar nichts machen, wäre ich laut meinem Hämatologen in einigen Wochen bzw. wenigen Monaten tot vermutlich aufgrund einer simplen Erkältung o.ä..

Vorteil an Station 42 ist, dass aufgrund der schwere der Erkrankung und der anspruchvollen Pflege relativ viel Personal da ist und die auch recht schnell da sind. Ist halt kein Blinddarm.
Auch wird man schnell mit Medikamenten vollgepumpt. Nebenwirkung sind nicht mehr wirklich relevant.

Knochenmarkspende ist zur Zeit noch kein Thema. Wenn es akut wird, kann hier auf der Station eine Blutprobe abgegeben werden.
@Norbert - vielen Dank für das Angebot

@all - vielen lieben Dank für Eure aufmunternden Worte!!!

Demnächst mehr aus Zimmer 3
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 11.11.2009, 17:09

Und wir danken dir nochmals, dass du das alles mit uns teilst. Bleib tapfer! Du hast mit deinem Blut wahrscheinlich einigen Menschen das Leben gerettet, da ist es nur gerecht, dass die besondere medizinische Aufmerksamkeit durch dasselbe Blutspenden nun deins rettet! In Gedanken sind wir bei dir.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 12.11.2009, 11:34

Fortsetzung

Die Chemo ist jetzt bei Tag 6 und damit fast vorbei. Da ich nun kein Daunorubicin mehr bekomme, wird es mir wohl auch wieder besser gehen. Vermutlich aufgrund dieses Giftes hatte ich die letzten Tage Fieber und Schüttelfrost.
Dazu eine extreme Mattigkeit, die ich so noch nie erlebt habe. Ich habe eigentlich Durst, starre aber über 20 Minuten auf die Flasche Wasser direkt neben mir bevor ich mich zum Trinken aufraffen kann.

Auch wenn ich den Selbstmord von Robert Enke nicht nachvollziehen kann und speziell der Medienhype mich stark stört, kann ich grundsätzlich verstehen, warum eine Krankheiten einen dazu bringen kann. Zum Glück bin ich nicht soweit mit den Nerven runter.

Was mich madig macht ist der tagelange Durchfall (letzte Nacht alle zwei Stunden) und die Fremdbestimtheit des Tagesablaufes.
ca. 6:30 Blutabnahme
ca. 7:45 Blutdruck und Temperatur
ca. 8:15 Frühstück
ca. 9:00 Uhr Sozialer Dienst
ca. 10:00 Putzfrau
ca. 12:00 Mittag
ca. 15:00 Putzfrau
ca. 18:00 Abendessen

ca. bedeutet plus/minus 30 min.
Dazwischen noch Ärzte und Krankenschwestern zum Verbandswechsel, Medikamentengabe, Blutprobe und so weiter.

Großes Abenteuer ist übrigens das Waschen. Der Katheder am Hals sollte nicht nass werden, um Entzündungen zu verhindern. Das erfordert einiges an Verrenkung beim Duschen, könnt Ihr ja mal ausprobieren.

Hoffe, dass ich heute mal den ganzen Tag fit bin und vielleicht mal wieder etwas mit dem Rad auf Flur trainiere, damit meine Muskeln nicht völlig abbauen. Momentan bewege ich mich nicht wirklich viel.

Bis demnächst,
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 14.11.2009, 12:31

Hallo Stefan,

was bedeutet denn "ca. 9:00 Uhr Sozialer Dienst"? Kommt da ein Seelsorger?

Ist heute dein letzter Gift-Tag? Was sagen die Ärzte zur bisherigen Ergebnis der Behandlung?

In deiner Situation kann ich mir vorstellen, dass für dich der Medienhype um Robert Enke nervig ist. Ich finde diesen Hype tatsächlich mal dem entsetzlichen Geschehen angemessen. Robert Enke war der einzige Sportler und einzige Promi, der in "Hanoman" erwähnt wurde:

http://www.michael-fredrich.de/hanoman/Hanoman09.htm

Jetzt muss ich mir überlegen, wie ich diese Szene für die Albumausgabe umschreibe - hab noch keine Idee!

Ich werde jetzt übrigens ein paar Tage verschwunden sein, wenn ich also keine Antworten schreibe, liegt das nicht an Desinteresse! Donnerstag sollte ich zurück sein.

Alles Gute weiterhin!!!

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 14.11.2009, 16:13

@Micha zu Enke
Ich finde es gut, wenn aufgrund des Selbstmordes das Thema Depression im Spitzensport - speziell Profifussball - aber auch im Berufsleben diskutiert wird und vielleicht zukünftg nicht wie Migräne als Weichereitun verhöhnt wird.
Was mich nervt ist die Berichterei über die Trauernden. Ewig der Zoom auf die Grablichter mit Enke-Konterfei, der schwarze Bilderrahmen mit Enke-Bild usw..
Die Presse schlachtet diese Trauer komplett aus und dadurch wird die Teilnahme von Einigen am Trauermarsch oder der Besuch am Gedenkplatz zum Event und nicht zur echten Trauer. So ähnlich wie damals die Mega-Konzerte von Tina Turner usw.. Da musste man dabei sein, auch wenn man TT ggf. gar nicht kannte/mochte.

Vielleicht geht mir aufgrund der erst kurz zurückliegenden Beerdigung meiner Mutter diese Pseudo-Trauer auf den Keks. Nichts gegen die Fussball-Fans, aber wer kannte Robert Enke wirklich privat.
Und wirklich schade ist, dass das Thema Depression in den Hintergrund rückt und vermutlich in zwei Wochen (nach dem 96 Spiel mit Trauerflor und Gedenkminute) in den Medien dazu nichts mehr kommt. Investigativer Journalismus ohne übertriebenen und in der Regel inszenierten Knall gibt es ja kaum noch.

Fortsetzung
Heute ging die Chemo zu Ende. Bis morgen noch am Tropf mit Flüssigkeit, dann Freiheit ohne Schlauch.
Hauptnebenwirkung bei mir massive Störungen beim Stuhlgang, die sich jetzt hoffentlich wieder Verflüchtigen.

Jetzt beginnt die Zeit des Zusammenbruchs meines Immunsystems. In den nächsten Tagen werden meine Leukocyten ihren Tiefstwert erreichen. Der normale Mensch hat ca. 4.400 bis 13.000 Leukos pro µl Blut, bei mir ist der Wert jetzt unter 1.000.
Daher werde ich wohl die Tage meine erste Blutkonserve bekommen.

Mein Zimmer darf ich jetzt nur noch mit Mundschutz verlassen (hält halbe Stunde). Die Station besser gar nicht und wenn dann nur mit Abmeldung.
Also Radfahren auf dem Ergotrainer mit Mundschutz ist schon etwas blöd.

Sozialer Dienst bedeutet, dass Mo - Fr eine ehrenamtliche in der Regel ältere Dame reinschaut und Besorgungen anbietet (Zeitschriften etc.) für Bettlägige bzw. Isolierte wie ich.

Demnächst mehr
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 14.11.2009, 19:12

Gerade gab's beim Freundschaftsspiel England-Brasilien in Doha eine Gedenkminute für Enke. Fällt das unter Medienhype, Event oder Anteilnahme? Ich denke, das ist ehrliche Anteilnahme, Trauer wohl nicht.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 14.11.2009, 20:27

Micha hat folgendes geschrieben: Gerade gab's beim Freundschaftsspiel England-Brasilien in Doha eine Gedenkminute für Enke. Fällt das unter Medienhype, Event oder Anteilnahme? Ich denke, das ist ehrliche Anteilnahme, Trauer wohl nicht.

Wenn Fussballer für einen Kollegen eine Gedenkminute abhalten, ist dies Anteilnahme.

Wenn mehrere Kamerateams auf Trauernde draufhalten und endlos darüber berichten ohne neue Fakten oder Erkenntnisse, dann ist es Medienhype. Wenn aufgrund (!) der Berichterstattung Leute ohne sonderlichen Bezug zum Fussball dann dorthin fahren, ist es ein Event.

Meine Definition,
allerdings kann ich vermutlich dieses Thema im Moment nicht sachlich betrachten.

Fortsetzung
Nachdem ich nun zweimal 250ml Fremdblut zur Stärkung meines Abwehrsystems erhalten habe, ist Blutdoping bei mir positiv besetzt.

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 14.11.2009, 22:04

Stefan,

ich verfolge Dein Chemo-Tagebuch sehr gespannt und mit starkem Mitgefühl.

Ich gebe Dir in allen punkten Recht, was das Enke-Mitgefühl angeht, ein nerviger Medienhype, die Leute betrauern mehr sich selbst als eine Person, die sie nur aus den Medien oder vielleicht aus dem Stadion kannten. Natürlich hatte auch ich ein Bild von einem extrem sympathischen Spitzensportlers, aber es ist eben ein Medien-Bild, ich kannte den "echten" Robert Enke nicht, vielleicht hatte er ja auch schlechte Seiten, in der HAZ ist er jedoch Jesus.
Ich seh schon, wieso hab ich einen Journalistik-Kurs belegt, hätte bestimmt besser Medien-Kritik belegen sollen (wusste ich aber damals auch schon). Madsack hat jedenfalls massiv von dem Selbstmord profitiert, man schaue sich nur diese samstägliche Ausgabe an, da sind schon einige 100.000 verdient worden.

Zum Thema Depression muss ich natürlich sagen, dass es wirklich gut wäre, wenn dieser Fall ein wenig mehr Verständnis hervorrufen würde. Einige von Euch wissen ja, dass auch ich einige Zeit ordentlich darunter gelitten habe und mich deshalb 6 Jahre lang einer Therapie unterzogen habe. Und es ist genau so, dass man das natürlich niemanden wissen lassen will (außer seiner Partnerin und dem besten Freund vielleicht), weil was glaubt wohl ein Arbeitgeber oder auch andere, wie tough man wirklich ist, wenn man Depressionen hat. Aber keine Sorge, meine Therapie war insofern erfolgreich, dass ich mittlerweile sehr gut damit umgehen kann und es momentan keine starken depressiven Schübe bei mir gibt.

Stefan, wenn ich es richtig sehe, verläuft Deine Behandlung wohl einigermaßen "wie vorhergesehen", auch wenn dies außerordentliche körperliche und psychische Einschränkungen bedeutet. Deshalb: keine Infektionen einhandeln, damit der Körper langsam sich wieder regenieren kann!

Habe hoffentlich nicht zu viel über mich gefaselt, will mich bestimmt nicht mit Enke vergleichen, aber vielleicht sind ein paar persönliche Worte über Depressionen besser als diese merkwürdige Medienwaschmaschine. Was ich positiv sehe: die Haltung des DFB und deren Spieler, Zwanziger ist sicher der beste DFB-Chef seit 100 Jahren, er meint es wohl ehrlich (auch wenn ich das auch nur über die Medien weiß).

Eigentlich sollte es hier genug sein, aber ich wollte doch noch erzählen, dass bei meiner Beschäftigung bei Honeywell alles Spitz auf Knopf steht, mein Projekt (REACh) könnte so richtig gegen die Wand fahren, wofür ich sicherlich nur ein Teil Mitschuld hätte, aber die Kleinen werden, wie immer, als erstes geköpft. Würde mich aber vielleicht auch befreien.

So, jetzt ist genug, alles Gute, ganz besonders für Stefan,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 15.11.2009, 16:28

@ Norbert
Vielen Dank für Deine ehrlichen und persönlichen Worte.
Ich lese / höre lieber ausführlichen von Menschen die ich persönlich kenne ihre Meinung und Gefühle als von einer Mediengestalt.
Es ist schön, dass dieses Forum die Möglichkeit zu dieser Art von Kommunikation bietet (und wir sie auch nutzen).
Norbert, ich wünsche Dir viel Kraft und ein in Deinem Sinn befriedigende Lösung des Honeywell-Problems.

Fortsetzung
Nachdem ich nun von dem Schlauch befreit bin und mich theoretisch frei bewegen könnte, tatsächlich an der Stationstür aus Vorsicht erstmal Schluß ist, ein erstes Fazit.
Die Chemo bisher nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe, allerdings treten einige Nebenwirkungen wie Haarausfall erst danach auf. Noch sind die Haare fest, Glatze stört mich allerdings nicht, hatte mich nie getraut es auszuprobieren und die Haare wachsen ja auch wieder.
Komischer Gruppenzwang, mit Haaren fühle ich mich nicht ganz dazugehörig.
Was mir wirklich zusetzt ist der der Durchfall mindestens alle zwei Stunden. Der mir allerdings lieber ist, als noch schmerzhafterer Verstopfung. Blutungen im Darm wären jetzt sehr schlecht.

Was im Nachgang eigentlich der Hammer ist, ist die kurze Zeit, in der ich die Entscheidung treffen musste.
Dienstag 16:30 die Mitteilung, dass ich AML habe und am Mittwoch um 9 Uhr Einfinden in der MHH für einen mehrwöchigen Aufenthalt. Zwar hat der Arzt Zeit gehabt, aber der Schock benebelt. Eigentlich wollte ich wenn möglich keine Chemo machen, schon wegen der Krankengeschichte meiner Großmutter und Mutter. Hätte ich noch zehn Jahre, würde ich ernsthaft darüber Nachdenken, zu Leben als gäbe es keine Morgen und dann Schluß.
Wenn der Arzt aber sagt, dass ich in spätestens einigen Wochen oder wenigen Monaten schon an einem einfachen Infekt oder Schnittwunde sterben werden, erscheint Chemo und ggf. eine Knochenmarkspende die einzige Alternative, trotz der möglichen tödlichen Nebenwirkungen. Es ist ein Vabanque-Spiel und was nützt die Wahrscheinlichkeit, wenn ich selbst der Ausreißer aus der Statistik sein sollte.

Und dann siegt die praktische Feigheit vorm Tod. Nach jeden Strohhalm greifen, denn woher das Geld für den Lebensunterhalt, die Krankenversicherung und die Erfüllung der Träume für mich und Steffi?
Gerade wenn ein Traum das Abreisen von bestimmten Zielen ist und nicht das preiswerte Biersaufen vor ALDI.

In dunklen Stunden hilft die realistische Betrachtung der Situation beim Durchhalten.

Mein persönliches Fazit, ich werde, sobald die weitere Entwicklung meines Krankheitsverlaufes deutlicher ist, die Themen Testament, Patientenverfügung und lebenswertes Leben (ab wann macht es keinen Sinn mehr), schriftlich fixieren, in der Hoffnung die Zeit für den dafür nötigen Abstand zu haben und nicht bereits vorher schon entsprechende Entscheidungen treffen zu müssen (Amputationen, künstliche Ausgänge) bzw. nicht mehr Entscheiden zu können ("matschiges Hirn").

Klar, kann alles gut gehen, deswegen mache ich es ja,
aber shit happens

Ich bin sehr froh, in diesem Forum über diese Gedanken schreiben zu können. Und ich bin sehr froh über Steffi, Dir mir Draußen den Rücken freihält, auch wenn es für sie selbst eine sehr schwere Zeit (Vollzeiterwerbstätigkeit, der ganze Haushalt alleine, die Nachlassauflösung und die Belastung, dass der Mensch, mit dem mensch seit fast 20 Jahren zusammen ist, so krank ist).

Euer
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 16.11.2009, 22:36

Stefan,

ich bin weiterhin bei Dir. Sollte es dazu kommen, dass Du eine Knochenmarkspende benötigst, bin ich dabei, auch wenn die Chance einer Verträglichkeit leider gering ist.

Ich glaube, dass Du bislang alles richtig entschieden hast, auch wenn das in einem so benebelten Hirn sicherlich außerordentlich schwierig ist.

Ich bin auch froh, dass es dieses Forum gibt, auch wenn ich es ja eine Zeitlang sehr vernachlässigt habe. Ich denke jedenfalls jeden Tag an Dich und ich hoffe, dass Du das alles gut durchstehst.

Was soll ich noch sagen, schreib weiter, damit wir wissen, wie es Dir geht.

Ganz, ganz liebe Grüße, auch an Deine Frau,

Norbert

PS: Was ist schon mein Honeywell-Problem, das löst sich so oder so, gell?

Re: ich bin dann mal weg

Karoline - 19.11.2009, 22:20

Hallo, ich bin's..
Hi Stefan,

es tut mir sehr leid, was Du in den vergangenen Monaten alles ertragen musstest und nun auch noch Deine Erkrankung. Das ist, um es nur mal kurz auf den Punkt zu bringen, einfach nur SCHEIßE. Ich weiß, ich erzähle nichts Neues, aber auch ich wollte mich doch nun wenigstens mal zu Wort melden, nachdem mich Michel informiert hatte und ich nun alle Beiträge zum Thema "Ich bin dann mal weg" durchgearbeitet habe. Da siehst Du, ich, die Computerspezialistin habe mich umgehend im Forum angemeldet obwohl soetwas doch so gar nicht mein Ding ist. Mir ist klar, dass dies die einzige Möglichkeit ist, Kontakt zu Dir aufzunehmen und da habe ich natürlich sofort alles Nötige getan. Also, erstens wünsche ich Dir, dass Du die Chemo einigermaßen gut verträgst. Diese elenden Nebenwirkungen haben es ja in sich! Weiter drücke ich Dir ganz besonders fest die Daumen, dass bei der nächsten Knochmarkentnahme das richtige Ergebnis heraus kommt. Sollte es irgendetwas geben, was ich für Dich tun kann, werde ich das natürlich umgehend umsetzen. Allerdings werde ich auf gar keinen Fall auch nur in Deine Nähe kommen, da um uns herum seit Wochen alle mit dem "Schwein" infiziert sind.

Mein lieber Stefan, halt die Öhrchen steif! Ich denk an Dich, schicke Dir ganz viel meiner positiven Energie, viel Kraft und umarme Dich.

Karoline

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 20.11.2009, 02:11

Hallo Stefan, ich habe in den vergangenen Tagen auch oft an dich gedacht und an unsere gemeinsamen großen Zeiten in Berlin.:)

Also erstmal kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass Muskeln eindeutig überschätzt werden. Es geht auch ohne!

Und als Medienmensch kommentiere ich Enke mal so: Das mit den Medien und den Konsumenten ist ja auch ein gegenseitiger Prozess. Natürlich können die Medien, zum Teil massiv, die Meinung der Masse beeinflussen. Und es ist in der Tat fraglich, ob ein Fernsehsender über Stunden im Hintergrund zeigen muss, wie ein Flugzeug in ein Hochhaus fliegt und anschließend ein Mensch aus diesem Haus fällt.

Aber in vielen Fällen reagieren die Medien auch einfach auf das, was die Leute haben wollen. Ich glaube schon, dass die Teilnahme an diesem gemeinsamen Trauerprozess (oder Anteilnahme oder was auch immer) für viele wichtig war. Man wollte informiert sein. Okay, ich nicht so, weil Fußball nicht meine Welt ist. Aber ich denke, dass die meisten Anteilnehmenden schon vorher einen Bezug zu diesem Sport hatten.

Wie man darüber berichtet, ist dann wieder eine andere Sache. In diesem speziellen Fall und unserer heutigen Welt wäre aber in jedem Fall darüber berichtet worden. Wenn nicht in den Medien, dann auf Twitter und den Blogs. Die auch in diesem Fall zum Teil mal wieder schneller waren, als die offiziellen Nachrichtenorgane. Eine Flut von Informationen wäre also in jedem Fall gekommen. Und die ist vielleicht ehrlich und authentisch, macht sich aber um ethische Grenzen sicherlich keine Gedanken. Will sagen, diese Berichterstattung sollte auf keinen Fall die offizielle ersetzen. Klingt natürlich von jemandem, der seinen Job verlieren würde, wenn keiner mehr die offiziellen Organe konsumiert, etwas eigennützig, ist aber auch so meine Meinung.

Dann darf man auch die Handelnden selbst nicht ganz außer Acht lassen. Dass die Presse von Jacksons Tod berichtet ist doch klar. Doch es waren, soweit ich weiß, die Verwandten, die seine weinende Tochter ans Mikro gezerrt haben, damit sie heulend diese Worte netten Worte über ihren Vater sagen kann.

Dann gibt es noch die Amokläufer, die natürlich so durchgeknallt sind, dass wir das nicht wirklich nachvollziehen können. Die aber zumindest zum Teil bestimmt auch einkalkulieren, dass sie mit dieser Tat unsterblich werden und das auch ein bisschen geil finden. Aber die Lösung kann ja nicht sein, darüber nicht zu berichten. Dass in jeder Woche irgendeine Doku über den zweiten Weltkrieg läuft, ist ja auch nicht verkehrt. Daraus lernt man ja auch und vergisst nicht. Kompliziertes Thema.

Okay, also fang dir nichts ein und lass dich schön weiter dopen. Und schreib weiter von deiner hoffentlich fortschreitenden Genesung.

Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 21.11.2009, 22:52

Hallo Stefan,

gibt es was Neues? Wie entwickelt sich dein Zustand? Können wir außer unserer Anteilnahme noch etwas für dich tun? Ich muss zugeben, dass im Moment nichts zu sagen weiß.

Weiterhin alles Gute,

Micha

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 22.11.2009, 19:08

Vielen Dank für Eure Unterstützung.
My last word bzgl. Enke:
- Titelstory Stern ist "Family Enke" und nicht "Depression im Spitzensport"
- kein Bericht über den Lokführer und ob die Bahn Opfern von Selbstmördern überhaupt Unterstützung zu kommen lässt. Ich befürchte, dass der arme Mann als Weichei bezeichnet wird, wenn er Probleme hat zu fahren und sicherlich einige ihn als "Enke-Killer" beschuldigen.

Fortsetzung
Seit Montagabend ging es mir zu schlecht zum Online Gehen. Ich versuche mal halbwegs sinnvoll die Tage wiederzugeben, auch wenn mir hier das Gefühl, welcher Tag eigentlich ist, ziemlich abhanden gekommen ist.

Seit Sonntag hatte ich leichte Brustschmerzen beim kräftigen Atmen. Dr. K ordnete Röntgen an, was aber nicht stattfand. Montag wurde es langsam schlimmer. Zur Mittagszeit, bei Anwesenheit von Dr. S und einem AIP bekam ich beim Trinken eines Glas Wasser einen Blitzartigen Schmerz im Brustbein / Speiseröhre. Diese Schmerz wurde dann zu einem dauerhaften Atemschmerz.
Dr S hörte nichts am Herzen und meinte zum AIP, Schmerz könne man sich auch einbilden. Zu Dr. S: seit Oktober auf der Station, faul, überheblich, null sozialkomptenz und auch schon bei den Schwestern unten durch. Da Diskussion zwecklos nach seinem Verschwinden nach Schwester geklingelt und nach Dr. K verlangt Zu Dr. K: Angst vor Entscheidungen, immer auf Nummer sicher, reagiert aber auf Patientenschilderungen. Dr. K verordnete Schmerzmittel und musste feststellen, das sie die Röntgenanforderungen vergeigt hat, daher auch Montag kein Röntgen.
Die Schmerzen waren mittlerweile dauerhaft. Keine Atembeschwerden (Luft kommt) nur alles unter Schmerzen. Irgendwo zwischen Sack Kartoffeln auf der Brust und Hammer auf Finger bei jedem Atemzug.

Nach einigem hin und her kam gegen 20 Uhr der für mehrere Stationen zuständige diensthabende Arzt. Der Mann hat Erfahrung und mache gleich selbst das EKG. Das Stations-EKG ist schon etwaqs älter mit Metallklammern für Hände und Füsse. Erinnerte mich an "Einer flog über das Kuckkucksnest" und die Elektroschocks.
Die Kurve gefiehl gar nicht und schon lernt man den Unterschied zwischen jungen Ärzten und Erfahrenen kennen. Der Erfahrene geht mit der Kurve direkt zum Kardiologen. Dort war der Oberarzt greifbar (Hobby Kardiologie, was die Anwesenheit bei dieser Uhrzeit erklärt) und schon er mit einem Herz-Echo neben meinem Bett und echote mich durch. Er konnte nichts erkennen, was aber nicht unbedingt was zu sagen hat, wenn sich erst wenig Flüssigkeit im Herzbeutel angesammelt. Da seine Frage auf ein Röntgenbild von mir mit "das wurde vergeigt" beantwortet wurde, stand dann auch noch eine Röntgenärztin mit mobilen Gerät am Bett und röntge vor Ort.
Nach einigen Medikamenten ging es dann wieder besser.
Am nächsten Morgen hörte ich dann von einer Krankenschwester, das Verdacht auf Herzinfarkt bestand.
Nach mehreren Untersuchung habe ich dann heute nach mehrmaligen Nachfragen endlich erfahren, dass ich vermutlich nichts am Herzen habe.
Übrigens eine bekannte, wenn auch seltenere Nebenwirkung der Chemo.

Am Donnerstagmorgen (gegen 4 Uhr) schmerzte mein linkes Knie. Es war dick und heiß. Schwestern informiert, auf Ärzte vertröstet. Gegen 9 (mehr Schwellung, mehr Schmerzen) Untersuchung durch Dr. K und Anforderung eines Chirugen. Mehrmaliges Nachfragen, wo der Facharzt blieb ohne Ergebnis (viel Betrieb in der Notaufnahme).
Gegen 16 Uhr Visite mit Dr. K, AIP und Oberarzt. Ja, Knie sieht nicht gut aus, nochmals Nachfrage in der Notaufnahme. Hier auch vom Oberarzt die vernünftige Idee, das Knie zu kühlen.
Gegen 18 Uhr Dr. K, Oberarzt und Intensivmedizinierin kommen um mich auf die Intensivstation, weil mein Kreislauf absacke (ich hänge seit Dienstag an einem 24h EKG mit stündlicher Blutdruckmessung).
Ich werde laut.
Das der Blutdruck runtergeht, kann ja wohl mal passieren, wenn mensch seit 14h steigende Schmerzen trotz Schmerzmittel hat und das Schmerzmittel Blutdrucksenkung als Nebenwirkung hat. Außerdem bräuchte ich keine bessere Beobachtung sondern endlich einen Schnippler.
Ergebnis: Ich bleibe im Zimmer, der Oberarzt selber ruft den Oberarzt in der Notaufnahme an. Der ist in einer schweren Not-OP bis ca. 19:30 und kommt dann selbst vorbei.
Gegen 20:15 kam er tatsächlich, gegen 21 Uhr wurde mein Knie punktiert und 70ml Kniegelenkflüssigkeit entnommem (zum Vergleich, der Rekord liegt bei 150ml).
Schmerzen bedeutend weniger, Knie wieder beweglicher.
Am Freitag um 19 Uhr wieder Punktion (70ml).
Schmerzen bedeutend weniger, Knie wieder beweglicher.
Samstag
Schmerzen bedeutend weniger, Knie wieder beweglicher.
Sonntag
Knie beweglicher, aber erneute Anschwellung
Facharzt will wegen Infektionsgefahr und Sinnlosigkeit nicht erneut punktieren (nur wenn knallrot und ganz dick).
Ursache Chemotherapie muss erst abklingen, bis dahin Verband und Füsse hoch.

Fazit:
Speziell in der MHH muss ich um jede Information um meinen Zustand kämpfen. Die drei Stationsärzte sind erst seit Oktober dabei und haben Schwierigkeit mit den Besonderheiten der Krebspatienten. Normaler Patitent kommt krank rein, wird behandelt (Blinddarm raus u.s.w.), ZUsatnd wird besser und entlassen.
Krebspatienten kommen krank rein und werden durch die Behandlung richtig krank, an verschiedenen Stellen.
Wenn Du Dich auf die einfachen Ärzte veräßt, bis Du häufig verlassen. Mit Oberarzt geht vieles erst so, wie es eigentlich laufen soll.

Traurig aber wahr.

Bis bald
Euer Stefan

PS: Heute die klassische Nebenwirkung: Blanker Schädel.
Na endlich, ich fühlte mich schon als Aussätziger.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 23.11.2009, 07:54

Hallo Stefan,

danke fürs auf-dem-Laufenden-Halten. Leider ist deine Schilderung eine weitere Bestätigung des trüben Bildes, das die MHH bisher bei mir abgegeben hat. Aber du wirst dich da durchbeißen.

> Am nächsten Morgen hörte ich dann von einer Krankenschwester, das Verdacht auf Herzinfarkt bestand.
> Speziell in der MHH muss ich um jede Information um meinen Zustand kämpfen.

Haben die Angst vor einem negativen Placeboeffekt?

> Ursache Chemotherapie muss erst abklingen

Konntest du schon aus den Ärzten herauskitzeln, ob die Chemo auch den erwünschten Effekt hat? Oder kann man das erst nach ein paar Wochen sagen?

Alles Gute, besonders auch für dein Knie,

Micha

P.S.: Mein letztes Wort zum Thema "Lokführer": Ich habe gehört, dass statistisch gesehen jeder Lokführer im Berufsleben drei Selbstmörder überfährt. Es ist leider ein bisschen alltäglich, aber wie der einzelne darauf reagiert, kommt natürlich auf seine Persönlichkeit an. Trotzdem denke ich, dass auf die Erschütterung des Lokführers überwiegend mit Verständnis reagiert wird. Es ist wirklich nicht die rücksichtsvollste Art des Selbstmords.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 24.11.2009, 20:21

Fortsetzung

Die MHH hat uach durchaus positive Momente. Das Pflegepersonal auf meiner Station ist sehr motiviert, das ist viel Wert.
Auch der AIPler scheint ein guter zu sein. Zumindestens kann er 1a Zugänge legen und meine Knochenmarkpunktion hat er auch gut hinbekommen. Vermutlich Mittwoch gibt es wohl das erste Zwischenergebnis zur Chemo und wie es dann weitergeht (weitere Chemo vermutlich).

Heute Doppler-Untersuchung der Beine (3-D Ultaschall), keine Thrombose wäre bei Leukämie auch eher eine medizinische Sensation).

Die Untersuchung hatte zwei "highlights"
Anruf 10 Uhr auf Station, ich kann kommen (also Infusion unterbrechen, Verband erneuern und aufSchieber des Bettes) warten. Schieber kommt nicht, Anruf Doppler, dauert zu lange, aus Liste gepflogen.
FRUST
Nachmittags, nach knapper Stunde warten im Warteraum endlich dran.

Vorher bekam ich noch Entwässerungsmittel gegen Wasser in den Beinen.
Daher mußte ich zweilmal zur Ente greifen.
Tja, auf dem Zimmer wollte ich die Ente leeren, aber sie war weg.
Liegt jetzt irgendwo mit 600ml Urin.

Bis auf das schmerzende Knie geht es mir soweit gut.

Bin als Patient recht bliebt,
vier Studentinnen übten Patientenbefragung an mir,
eine Schwesternschülerin übte Aufnahmegespräch zur Erstellung eines Pflegeplan und am Montag hat ein Student sein Staatsexamen an mir abgelegt.
Da Schwerpunkt Orthopädie wurde das Bein recht gründlich untersucht. War eine interessante Geschichte.

Viele Grüße
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 24.11.2009, 22:18

Hallo,

ich bin es mal wieder, schaue jeden Tag rein, kann aber nicht jeden Tag schreiben. MHH ist schon ganz besonders, meine einzige Krankenhauserfahrung, läppisch gegen Stefans Erleben, aber in der Konsequenz genauso, Termin heute, ach nee, morgen, keiner sagt einem was, dann geht wieder alles ganz schnell.

Stefan, ich hoffe ganz inständig, dass die ganze Quälerei sich für Dich lohnt. Und Glatze kann doch auch ganz cool sein!

Ich möchte hier auch noch mal zwei, drei Sätze zu meiner "Honeywell-Situation" loswerden, auch wenn ich eigentlich dafür einen neuen Thread aufmachen müsste, aber dazu habe ich keine Lust und vielleicht ist es für Euch ja auch o.k., wenn ich es hier tue, da müsst Ihr auch keine Antworten erstellen.

Das Projekt wird aller Vorraussicht nach bis zum 30.11. durch sein, einigermaßen klappen, aber nur, weil ich seit geraumer Zeit meine 10 Std. netto am Tag arbeite, aber der Druck auf mich hat stetig zugenommen, sodass ich an Schlaflosigkeit in Verbindung mit enormem Herzklopfen leide. Konsequenz: Ich werde den Vertrag nicht verlängern, einen Arzttermin habe ich auch schon. Das soll hierzu erstmal alles sein, vielleicht später etwas ausführlicher, und bitte nicht missverstehen, ich will mich keineswegs mit Stefans Leiden auf eine Stufe stellen, aber vielleicht ist es für Dich, Stefan, ja auch ein kleines Wenig befreiend, wenn Du von Nachrichten liest, die sich nicht nur auf Deine Situation beziehen, sondern von einer weiterhin existierenden Welt der Steinerschen Mitkombattanden zeugen. Diese Welt existiert, und ich wünsche zutiefst und freue mich darauf, wenn Du wieder daran Teil haben wirst, sehr bald!

Stefan, meine Gedanken sind weiterhin jeden Tag bei Dir, Du bist sehr tapfer, besonders auch in Deinen Schilderungen, die Du Dir hier in unserem Forum abringst. Wir sind alle ganz Ohr, oder sollte ich besser sagen, ganz Auge, was den Fortgang Deiner Therapie anbelangt.

Ich hoffe, ich bin nicht zu schwülstig mit meinen vielen altmodischen Worten, aber das ist nun mal die Stimme, die ich habe, und alles, alles ist zutiefst so gemeint.

In diesem Sinne freue ich mich auf jeden Fortschritt, den Du, Stefan, hier vermelden kannst und bin ganz banger Hoffnung, wenn Du die Grausamkeiten schilderst, die Du erleiden musst. Mehr als die Kraft der Worte bleibt leider nicht in dieser Situation, da ein Besuch im Moment ja nicht angeraten scheint. Sollte ein Besuch irgendwann sinnvoll erscheinen, so lass es uns wissen, ich bin sofort da.

So, jetzt soll es genug sein, weiterhin die allerbesten Wünsche für Dich, beten tu ich nicht, aber Du ja auch nicht, also "nur" die inständigen Gedanken, sei ganz lieb gegrüßt,

Dein Norbert

Und für alle Anderen: auch liebe Grüße, denkt an Stefan.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 25.11.2009, 18:30

Hallo Norbert,

lass es einfach raus.
Bis vor kurzen hätte ich nicht geglaubt, dass es mir als Schreiber weiterbringt. Aufgrund Eurer Rückmeldungen und auch E-Mails etc. von Anderen fühle ich mich mit meinem Schicksal (z.B. Chaos MHH) nicht mehr allein.
Ich finde es daher gut, wenn Du hier Deine beruflichen / gesundheitlichen Probleme schilderst. Dieses sind für Dich existenziell.
Das der Beruf auf die Gesundheit gehen kann, habe ich in Berlin gemerkt. Seit dem neuen Job bin ich wesentlich zufriedener und ausgeglichener.

Fortsetzung
Die Knochenmarkentnahme hat nichts wirklich neues gebracht.
Es achsen wieder Zellen, ob Gute (Knochenmark) oder Böse (Krebs) ist jedoch noch unklar.
Die Entnahme nächste Woche bringt dann hoffentlich Klarheit.

Heute endlich ein Termin beim Chirurgen. Vermutlich Gicht oder Athrose. Am Donnerstag vermutlich schaut der Rheumatologe drauf. Bis dahin Schmerzmittel.

Ich sehe mich noch wie Dr. House Nicodin einwerfend am Krückstock.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 26.11.2009, 22:12

Hallo Stefan,

danke für Dein positives Feedback. Schön, wenn meine Äußerungen hier nicht fehl am Platze sind (schon wieder altmodisch). Das Forum hat sich ganz schön verändert, alles ist persönlicher, aber ist ja vielleicht auch ein Fortschreiten. Solange wir Worte finden, Gefühle auszudrücken, zeugt dies ja von einer gewissen Lebendigkeit, und daran kann Dir ja nun nur besonders gelegen sein.

Deshalb sind wir alle gespannt auf Deine Fortschritte, wie auch immer, und ich kann alle nur auffordern, wann immer Ihr könnt, ein paar Worte in unser Forum zu schreiben. Ich weiß, wovon ich schreibe, bin ja leider sonst oft sehr schreibfaul.

Wie immer, die allerbesten Genesungswünsche an Stefan, ich freue mich auf ein paar Beemish (beamish? bemish? am liebsten Guinness) im Jack-The-Rippers im nächsten Jahr,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 27.11.2009, 17:19

Fortsetzung

10 KG Wasser in fünfTagen abgebaut,
Knie schwillt ab,
insgesamt steigen die positiven Werte, es geht voran.
Was exakt Knie und Herz angergriffen hat, werden wir wohl nie erfahren, Viren oder Bakterien waren es nicht.

Die Knochenmarkentnahme war ohne konkretes Ergebnis.
Der Anteil von Krebszellen liegt jetzt geschätzt bei 25 - 30 % (vorher 50%).
Unklar, ob diese Krebszellen einfach von der Chemo nicht erwischt wurden oder resistent sind.
Zumindestens wird jetzt die Option Stammzellentransplantation erwogen.
Mal schauen, was die Entnahme nächste Woche für Ergebnisse liefert.

Die Stationsärzte waren der Meinung, das Morhin das Schmerzmittel sei,
interessanterweise wirkt das Zeug bei mir gar nicht.
Der diensthabende Arzt hat dann letzte Nacht meine Knieschmerzen mit Paracetamol als Infusion verabreicht. Das hat geholfen.

Leider hat sich der Zustand des Knies wieder verschlechtert. Starke Einschränkungen in der Beweglichkeit. Aber keine Entzündung. Vermutlich Überlastung. Vielleicht aufgrund der Krämpfe bei meinen Verdauungsproblemen.
Der Chirurg hält Morphin für das Knie für Mumpitz.
Jetzt gibt es dreimal täglich Paracetamol und Voltaren-Tabletten.
Außerdem soll ich selber etwas Gymnastik machen und soll auch Krankengymnastik bekommen.

Endlich mal eine klare Ansage die überzeugt.

Besuch ist prinzipiell möglich (nicht mehr als zwei, keine Blumen, nichts zu essen), da ich im Großen und Ganzen über den Berg bin. Ihr dürft keine Erkältung o.ä. haben und müsst Mundschutz tragen.
Uhrzeit am Besten nachmittags bis 18:30 (danach kommt meistens Steffi).
Vorher mal durchklingeln, nicht das ich gerade dann beim Arzt bin oder punktiert werde.
Momentan liege ich halt im Bett, sobald das Knie wieder will, kann ich auch mal auf den Gang der Station.

Euer
Stefan
0160 2974810
Station 42, Zimmer 3
(Hauptbettenhaus, Knoten C, 2. Stock)

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 29.11.2009, 01:32

Hallo Stefan, auch ich nehme noch teil. Krass, das sozusagen aus erster Hand zu lesen. Wenn es jemand schildern würde, den ich nicht kenne, wäre es eben nur eine furchtbare Geschichte unter vielen, aber so... wird einem bewusst, wie klein doch die eigenen Sorgen sind. Wie zum Beispiel, dass die Supermärkte schon zu haben und ich leider vergessen habe, Klopapier zu kaufen. Das sind so die Sorgen von uns hier draußen.

Positiv immerhin, dass du anscheinend bei den Studentinnen gut ankommst. Das freut doch bestimmt.

Was ich das letzte mal noch ganz vergssen habe, anzusprechen, ist die Sache mit der Fremdbestimmung. Ich lag ja in meiner Kindheit auch vergleichsweise oft im Krankenhaus. Da war man mit der Diabetes-Behandlung noch nicht soweit. Das war auch immer etwas, was mir schwer auf die Nerven ging. Man hatte kein eigenes Leben mehr. Selbst Entscheidungen, die man durchaus trotz Krankheit noch hätte treffen können, wurden einem abgenommen. Ist der Grund, weshalb ich mich vor Krankenhäusern auch fürchte. Schon der Geruch lässt diese alten Kindheiterinnerungen wieder hoch kommen. Aber ich komme natürlich trotzdem auch mal zu Besuch. Wenn ich keinen Kreislaufkollpas kriege, wegen dieser Maske. Das ist ja das andere Problem. Als ich einmal eine aufhatte, musste ich sie mir nach zwei Minuten wieder abreißen, weil ich keine Luft bekam. Vielleicht habe ich sie auch falsch aufgesetzt.

Heute (Sonntag) ginge eventuell, aber da kommen bestimmt auch noch andere Besucher, oder? Ich würde dann eher mal an einem Wochentag in der kommenden Woche kommen. Will mir da sowieso mal einen Tag freinehmen. Da melde ich mich dann.

Möge die Gesundheit mit dir sein. Und auch ich denke an dich. Vielleicht bringt es was. Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 29.11.2009, 11:02

@ Tobias
Die schwere eines Problems ist immer relativ. Vor vier Wochen hätte mich das Fehlen von Klopapier nach Geschäftsschluss auch ungeheuer genervt.

Die Fremdbestimmtheit ist nach meiner Meinung mit ein Problem bei der Heilung. Der selbstbestimmte Tagesablauf in den eigenen Wänden ist sicherlich besser für die Seele als ein Krankenhaus. Geht nur nicht bei jeder Krankheit.

Besuch ist unter der Woche besser, einfach vorher mal durchrufen.
Da ich wieder halbwegs auf den Beinen bin, können wir auch den Stationsflur, da muss dann nur ich die Maske tragen.
Toll sind die Dinger nicht, die Schwestern stöhnen ganz schön beim Bettenmachen mit Maske.

Fortsetzung
Am Wochenende ist medizinisch nicht viel los.
Am Samstag bekam ich Gehhilfen und nach zweimal den Flur rauf und runter ohne Krücken - das erstmal aus dem Zimmer seit über einer Woche - war ich dann zweimal mit Krücken in der Ladenpassage - nach über drei Wochen mal raus aus der Station.
Wahnsinn.

Das rechte Bein ist aber noch unwillig.
Morphin hilft dagegen nicht, bei Paracetamol muss wohl die Dosis erhöht werden, daich die wirklich hilfreichen Medikamente aufgrund der blutverdünnenden Wirkung nicht nehmen darf.

1. Advent in der MHH,
hätte ich nie gedacht

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 30.11.2009, 18:00

Hallo Ihr Lieben,

erstmal ein Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich verfolge den Thread, aber irgendwie weiss ich immer net so recht, was ich schreiben soll...

Stefan, was macht das Knie? Haette ich ja nie gedacht, dass da Paracetamol tatsaechlich Morphin uebertrumpfen kann. Na, ich hoffe, dass es weiterhin die Schmerzen im Zaum haelt (und das Studenten und Studentinnen weiterhin ein wenig Abwechslung in deinen Altag bringen :)).

Ja, ja, Krankenhaeuser sind schon unangenehm. Ich war zwar bei meinem Langzeitaufenthalt im Krankenhaus noch zu klein, um wirklich was in Erinnerung zu behalten, aber immerhin hat meine Abneigung gegen Pfefferminztee bis heute gehalten. Den habe ich wohl damals zu oft bekommen :) Na ja, und die Erinnerungen an meine Mutter im Krankenhaus sind natuerlich auch nicht die besten. Abgesehen von den Schwestern und Pflegern, die waren wirklich top, haben sich immer gut gekuemmert, auch um mich als Angehoerige. Aber so aehnlich hoert sich das ja auch in der MHH an.

@Norbert: Ich werde es hier mal wie Norbert halten und den Thread einfach weiterfuehren. Macht, glaube ich, nicht wirklich Sinn, einen anderen Thread zu eroeffnen, oder? Wie auch immer: tut mir leid, dass du bei der Arbeit so viel Stress hast/hattest! Ist heute dann lso dein letzter Tag bei Honeywell? Jedenfalls ist es wohl die richtige Entscheidung, den Vertrag nicht zu verlaengern, wenn es dir so auf die Gesundheit schlaegt!

Bei mir war jetzt gerade auch ein bissl in der Schwebe, was wird. Eine andere Firma wird den redaktionellen Teil vom CORDIS Projekt, fuer das ich ja im Moment noch arbeit, uebernehmen. Und ich hatte es mir wohl dank meiner Loyalitaet gegenueber meiner Firma ziemlich schnell mit den Herrschaften da verscherzt. Die wollten mich jedenfalls nicht uebernehmen als Subcontractor. Da war ich dann schon ein bissl besorgt, dass ich vielleicht meinen Job verliere. Aber jetzt sieht es so aus, dass ich in einem anderen Projekt von meiner Firma unterkomme, und schon Anfang 2010. Mal schauen, was das gibt. Sollte auf jeden Fall interessant werden. Weiss noch nicht genau, was da meine Aufgabe sein wird, aber das werde ich morgen herausfinden.

So, nun habe ich euch aber genug vollgeschwallt :)

Haltet alle die Ohren steif, meine Lieben - vor allem natuerlich Stefan! Kann mich nur Norberts Worten anschliessen und dir sagen, dass ich tagtaeglich an dich denke.

Liebe Gruesse aus B,
K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 01.12.2009, 16:06

@ Kirsten
schön wieder von Dir zu hören
und viel Glück im Job!
Morphin ist im Gegensatz zu Paracetamol oder Ibuprofen kein geeignetes Mittel gegen Gelenkschmerzen.

@ Norbert
genau, wie ist die Sache mit Honeywell ausgegangen?

FORTSETZUNG
Seitdem ich seit Sonntag Ibuprofen und Quarkwickel bekomme, sind die Schmerzen im Knie fast weg. Immer noch etwas unrund, aber es wird.

Die zweite Knochenmarkpunktion hat einen prinzipiellen Erfolg der Chemo gezeigt. Am 5. November waren 50 % der Knochenmarkzellen Krebszellen, jetzt sind es nur noch ca. 20 %.
Daher startet am Mittwoch meine zweite Chemo mit anderen Medikamenten. Gleichzeitig nehme ich an einer Studie teil, die die Wirkung eines Zusatzmedikaments, dass die beiden eigentlichen Chemo-Präperate verstärken soll untersucht. Bei dieser Studie erhalten alle Teilnehmer das Medikament (keine Blindstudie). In der ersten Phase wurden ca. 450 Patienten weltweit getestet. Es verlief recht erfolgsversprechend. Jetzt geht es um die richtige Dosierung. Daher erhalte ich als Teilnehmer der 2. Studienphase eine höhere Dosis. Vereinfacht ausgedrückt: Das Medikament ist nicht im Handel erhältlich, es ist nicht zugelassen und die exakte Dosierung wird nun an mir und anderen ermittelt.
Nachteile für mich: Die Nebenwirkungen der Chemo können heftiger ausfallen.
Vorteile: Die Chemo kann ggf. besser wirken.
Außerdem tue ich etwas Gutes.

Genaugenommen stehe ich mit dem Rücken an der Wand.
Keine Chemo = in Kürze tot
Chemo = längeres Leben mit dem Risiko, an den Nebenwirkungen der Chemo zu versterben
Da fällt die Studie nicht weiter ins Gewicht.

Leukämie ist behandelbar aber nicht heilbar. Selbst wenn die Chemo alle Krebszellen tötet oder eine Stammzellentransplantation das Immunsystem neu startet und die Krebszellen absterben, können diese immer wieder auftauchen. D.H. lebenslange regelmäßige Untersuchung und ggf. erneut Chemo.

Mit etwas Glück kann ich die Feiertage und den Jahreswechsel außerhalb der MHH verbringen. Im Januar startet dann Chemo drei und je nach Therapiefortschritt im Anschluss Chemo vier (ist Standard). Gleichzeitig beginnt nun auch die Suche nach Stammzellenspendern.
Es ist jedoch nicht möglich, explizit für mich zu spenden (geht nur bei Angehörigen, liegt letztendlich an den Kosten des Tests)

Hinweis für alle, die irgendetwas tun möchten:
Jeder Gesunde kann z.B. bei der MHH
http://www.mhh-blutspendedienst.de/
Blut oder Thrombozyten spenden und erhält dafür sogar eine Aufwandsentschädigung.
Ähnliches bieten auch andere Unikliniken an.
Übrigens, 250ml behandeltes Blut kosten ca. 122
Dadurch, dass ich Blutspender bin, wurde meine Leukämie überhaupt so früh erkannt.

Außerdem kann sich jeder kostenlos beim Stammzellenregister http://www.nkr-mhh.de/
als Spender registrieren lassen.
Dazu ist lediglich die Abgabe von 5ml Blut nötig, direkt beim NKR oder über kooperierende Hausärzte (siehe Liste auf NKR).
Die Spende selber (wenn ein Empfänger gefunden wurde) ist eine mehrstündige Blutspende.
Also lediglich etwas Zeitaufwand.
Knochenmark in einer OP unter Vollnarkose wird heutzutage nur noch in Ausnahmefällen entnommen.
Weitere Infos zum Thema z.B. hier
http://www.bkkdb.de/content/knochenmarktransplantation.html?dbiquery=1%3Aleuk%26auml%3Bmie

Mit einer Blutspende (ich brauchte z.B. während der Chemo mehrere Fusionen und auch Thrombozyten) und der Registrierung als Spender kann jeder den an Leukämie Erkrankten helfen.

Euer Stefan

PS: Heute gab es den zweiten Zentralenvenenkatheder und vier Studenten haben mich zur Übung untersucht.
Es geht doch nichts über Abwechslung.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 01.12.2009, 20:49

Da bin ich wieder.

Nun ja, alles was Du, Stefan, so schilderst, lässt ja doch hoffen, wenn die Kresbzellen im Blut weniger werden. Hauptsache ist wohl erstmal, dass Du die vielen Chemos gut überstehst.

Da Ihr ja alle so neugierig seid, wie es mit Honeywell weitergeht, hier die neuesten Fakten und Spekulationen (muss natürlich vorsichtig sein, da die Augen im Netz ja überall sind!):

Ich war heute zunächst bei ABIS Albrecht (der Leihfirma) und habe meiner Disponentin die Lage geschildert. Die sucht bereits für mich was anderes, hat aber darauf hingewiesen, dass, sollte Honeywell mich weiterhin beschäftigen wollen, ich bei Ihrem Chef vorsprechen muss (Jürgen Albrecht, kenn ich recht gut). Der will mich natürlich nicht so einfach da herauslassen. Allerdings kann es gut sein, dass ab 1.1. ganz Honeywell Kurzarbeit macht, dann dürften sie eh keine Leiharbeiter mehr beschäftigen und ich wäre ohnehin raus. Darüber verhandeln anscheinend der Werksleiter (pro Kurzarbeit für alle) und mein Chef (fordert Ausnahme für den Einkauf).

Danach war ich beim Arzt und habe dem meine Symptome geschildert. EKG war recht positiv, keine großen Anomalien. Blutdruck deutlich zu hoch. Der Arzt hat mir dringend angeraten, mich ein paar Tage zu erholen und mich für den Rest der Woche krank geschrieben. Außerdem muss ich ein Belastungs-EKG machen, Termin steht noch aus, schließlich könnte eine erbliche Disposition bestehen, siehe mein Vater.

In den nächsten Tagen kann ich also nachdenken und nachfühlen, was ich will und was gut für mich ist und was die Umstände so bringen.

Ach so, ja, mein Projekt REACH habe ich termingerecht zum 30.11. durchgebracht, ob es noch ein paar wenige Löcher gibt, kann noch nicht beurteilt werden. In den Knast wird jedenfalls deswegen niemand gehen müssen.

Jetzt aber zurück zu Stefan, ich würde Dich gern besuchen kommen, wie wär es am Donnerstag (Freitag ginge auch), ich kann ja nun auch tagsüber, ich soll ja laut meinem Arzt tun, was gut für mich ist.

Jeden Tag denke ich an Stefan, in der Hoffnung, dass es hilft.

Reicht bis hierhin,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 02.12.2009, 11:16

Hallo Norbert,

da scheinst Du ja halbwegs sauber aus der Geschichte rauszukommen.
Gut, dass der Arzt krankgeschrieben hat, Bluthochdruck kann böse Ende.
Meine Mutter hatte mal morgens 220 und wollte noch zur Arbeit.

Die ersten Tage der Chemo dürfte ich noch fit sein.
Vormittags ist schlecht, zu viel Aktion.
Nach dem Mittag (ca. 13 Uhr) ist es in der Regel ruhiger.
Do oder Fr sind ok, Steffi kommt meistens nach 18:30.

Daher wäre Nachmittag ideal,
zur Vorsicht aber mal durchklingeln
0160 2974810
nicht das Du gerade in dem Moment kommst, wo Visite ist oder ich bei einer Untersuchung (ergibt sich manchmal sehr spontan).

Station 42, Zimmer 3
ist im Hauptbettenhaus K6 (das Ding mit der Einkaufspassage) im 2. Stock, Aufzug Knoten C.
Wenn Du auf den MHH Lageplan schaust,
http://www99.mh-hannover.de/service/lageplan/index.html
ist der kürzeste Weg mit dem Rad die Zufahrt über die Frauenklinik K11 (Heise-Verlag) oder die Einfahrt über Stadtfelddamm, da Knoten C ganz hinten, Richtung K9 und nicht Richtung Rettungshubschrauber / Besucherparkplatz liegt.

Bis denn
Stefan

Damit Du mich wieder erkennst und natürlich für alle zur Info:
Stefan am 2.12. mit ZVK am Hals in seinem Bettchen.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 04.12.2009, 14:39

Hallo zusammen,

am Donnerstag kam Norbert vorbei, worüber ich mich sehr gefreut habe. Norbert hatte allerdings auch Glück, ich war zu dem Zeitpunkt auch guter Dinge. Im Anschluss merkte ich allerdings, wie anstrengend ein Besuch sein kann. Das geht auf keinen Fall gegen Norbert, wir haben uns prima unterhalten. Aber ich war halt ständig bei der Sache, wollte erzählen und zu hören. Und dies ist momentan sehr anstrengend.

Also bitte nicht auf Teufel komm raus mich besuchen wollen. Ich freue mich über Besucher, aber bitte vorher durchklingeln. An einem schlechten Tag hätten wir beide nichts davon.

FORTSETZUNG
Seit Donnerstag läuft die zweite Chemotherapie.
Interessanterweise ist sie identisch mit der Chemo meines Bettnachbarn, nur ist es seine Dritte.
Einzige Unterschied ist, dass ich an einer Studie teilnehme und ein Zusatzmedikament bekomme und mehrere zusätzliche EKGs machen muss.

Das Knie bessert sich, ist aber immer noch unbefriedigend.
Da die Quarkwickeletwas falsch angewendet wurden (die gestrige Nachtschwester war die erste, die sich damit auskennt,
habe ich am Knie einen Ausschlag. Der Quark kommt nicht direkt auf die Haut, dazwischen muss Gaze/Mull. Hätte ich Montag wissen sollen.
Daher jetzt wieder CoolPacks. Müssen die Schwestern öfters kommen, geht dafür aber auch wesentlich schneller.
Werde jetzt auch von einer Krankengymnastikerin betreut.
Der gefällt das Knie auch nicht, aber Übungen und Massagen bringen Fortschritte.
Ist jetzt auch Wettlauf mit Zeit, wie lange ich noch die wirksamen Schmerzmittel nehmen kann.

Heute auch mal längeres Gespräch mit den beiden Stationsärztinnen gehabt.
Meinem Bettnachbarn (seit neun Wochen in der MHH) und mich störte es, dass es immer heißt, nach der Chemo können sie erstmal nach Hause, Weihnachten zu hause klappt usw..
Außerdem wären wir gerne etwas besser in die Änderung der Medikamentation eingebunden, kurze Erklärung würde ja völlig reichen.
Nach einigen hin und her (Arbeitsüberlastung, nicht genug Zeit - kann ich alles verstehen, nützt mir als Patient aber nichts) erfuhren wir Beide folgendes.
Bis vor kurzen waren tatsächliche viele Patienten nach der ersten Chemo wieder fit. Warum auch immer ist dies jetzt nicht mehr so. Die betrifft uns Beide und noch andere Patienten.
Daher wurde gerade nicht beim Einführungsgespräch darauf hingewiesen, dass die Behandlung durchaus vier Monate mit fast ausschließlichem Aufenthalt in der MHH dauern kann und ich besser als Termine bis Ende Februar absage und auch 2010 nicht planen sollte.

Fazit: Frustration, dass der Rügenurlaub über die Feiertage, auf den sich Steffi und ich seit Monaten gefreut haben, gestrichen ist
und vage Hoffnung, Weihnachten nicht in der MHH zu verbringen.

Psychologie gibt es beim Umgang mit Patienten nicht wirklich.
Werde wohl nächste Woche mal mit einer Psychologin reden, kann nicht Schaden.

Irgendwie Pech, dass es nicht so läuft wie es laufen könnte.
Sei es drum, es gibt keine Alternative.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 04.12.2009, 23:44

Hallo an alle,

bin ja auch seit drei Tagen krank, aber fühle mich ein wenig entspannt, wenn nicht der hohe Blutdruck wäre.

Ich habe mich bei Stefan sehr wohl gefühlt, aber es tut mir natürlich Leid, wenn Du, Stefan, das Ganze auch als anstrengend empfunden hast. Mir war es ein starkes Bedürfnis, Dich zu sehen, Anette hat mich auch gefragt, wie ich mich danach gefühlt habe, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es ist mir leicht gefallen, nach all den fürchterlichen Krankenhausbesuchen bei meiner Mutter damals, aber wie gesagt, es war ein unbedingtes Bedürfnis, so F2F, wie man heutzutage sagt, Deine Einstellung mit Deinen Plänen für das nächste Jahr machen jedenfalls Mut, Ziele zu haben ist bestimmt genau das Richtige.

Ich habe Dich, nach anfänglicher Müdigkeit, sehr lebendig erlebt, das gibt Mut, und ich hoffe Du stehst diese verdammten Chemos durch, mir hat es jedenfalls sehr geholfen, Dich nicht nur in diesem Forum zu ERLEBEN, sondern auch live, am Tropf, mit Muskelschwund, so bist Du mir noch ein wenig näher gerückt, heute bin ich gejoggt, fast eine Stunde, und was man da so denkt, da habe ich auch gehofft, dass Du auch bald, im Frühling, wieder dabei bist. Ich bin dabei auch an der Ihme und der Leine gelaufen und habe mir vorgestellt, dass ein Boot im Fluss mich überholt und Stefan sitzt darin.

Heute Morgen war ich in der Ernst-August-Gallerie, habe um 9:30 Uhr einen Kaffe genommen, um danach bei H&M zwei schöne Hemden zu kaufen. So einfach und schön kann das Leben manchmal sein. Es lohnt sich!

Ich bin hoffentlich nicht zu gefühlsselig, Ihr wisst schon, die altmodischen Worte, aber was solls, ich bin froh um dieses Forum,

Liebe Grüße an alle

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 05.12.2009, 14:55

@ Norbert
Danke für Deine ehrlichen Worte.
Auch mir hat Dein Besuch sehr gut gefallen, es danach merkte ich, wie anstrengend eine Stunde Gespräche mittlerweile für ist.

Ist mir auch Freitagnachmittag aufgefallen. Habe mir eine Folge "Mit Schirme, Charme und Melone" angeschaut und war danach so fertig, dass ich erstmal eingenickt bin.

FORTSETZUNG
Dritter Tage der Chemo zwei, erst Nebenwirkungen wir gestörtes Temperatur empfinden, leichtes Fieber, Probleme mit dem Magen und Wasser Ansammlung im Körper tauchen wieder auf.
Das mit dem Wasser ist eigentlich nicht überraschend, ich bekomme 3 Liter Flüssigkeit im 24h Tropf plus dass, was ich eigentlich noch trinke.
Zum Glück gibt es Entwässerungsmittel.

Dem Knie geht es langsam besser, anscheinend bringt viel Kühlung plus die Übungen der Krankengymnastikerin das Knie voran.

Was werde ich froh sein, wenn wieder mein Leben zurück habe und einfach so Kaffee Trinken gehen kann.
Allerdings werde ich Norbert wohl nie beim Joggen mit meinem Kajak überholen, mehr als 8 - 10 km/h über längere Distanz habe ich auch letzten Sommer nicht geschafft. Als Training bin ich meisten 12 km (6 hin, 6 zurück)auf dem Mittellandkanal in 90 Minuten gepaddelt

Euch allen
wünsche morgen prall gefüllte Schuhe

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 07.12.2009, 02:41

Hallo Stefan, ich bin ein schlechter Mensch (nicht das das eine neue Erkenntnis wäre). Ich wollte dich auch am Donnerstag besuchen, hatte mir auch extra deswegen den Tag frei genommen. Dann allerdings hat am Mittwochabend ein Virus meinen Rechner so zerschossen, dass er gar nicht mehr hoch fährt. Und wo wir neulich noch darüber gesprochen haben, dass das Vergessen von Klopapier im normalen Leben echt nerven kann, ist das natürlich schon ein ziemlicher Supergau, eben abgesehen von Krankheiten.

Ich hatte dann kurzzeitig über einen Neuanfang nach gedacht. Wollte alle meinen Sachen in den Hof schmeißen, ein großes Feuer anzünden und fortan ein einfaches Leben als Fischer in Spanien führen. Nur ich, Hemmingway und der Fisch. Aber stattdessen bin ich also am nächsten Tag los und habe mir einen neuen Rechner (bzw. Notebook) gekauft. Verbrachte dann den Tag damit, diesen einzurichten. Wusste ja immerhin, dass Norbert kommen wollte. Das hat ja wohl auch geklappt.

Ich würde dann demnächst noch einen Versuch starten, wenn es passt. Wobei, wenn jetzt wieder die Chemo läuft, wirst du vermutlich ziemlich am Ende sein, oder? Mein nächster Versuch klappt auf jeden Fall.

Und, das muss ich natürlich erwähnen: Mit Schirm, Charme und Melone ist natürlich auch eine voll geile Serie. Ich habe die beiden Staffeln mit Emma auf DVD. Groß. Nicht jede Folge, aber doch einige. Was ja für die sechziger Jahre durchaus erwähnenswert ist. Rückblickend gesehen sind die Serien vor den Neunziger kaum als groß zu bezeichnen.

Ansonsten sieht das mit der Glatze doch eigentlich ganz cool aus. Ich hatte mal ein Gespräch mit einer Psychologin vom Arbeitsamt. Das war eine krasse, aber durchaus reinigende Erfahrung. Kann wirklich gut sein, denke ich.

Ich wünsche dir, dass du die Weihnachtstage zu Hause verbringen kannst. Seelische Entspannung und Gesundheit kann definitiv auch heilsam sein. Aber das geht natürlich nur, wenn der Körper (dieser verschissene krankheitsanfällige Körper, sage ich jetzt mal als chronisch Kranker) mit macht.

Wenn du Bock hast auf Besuch, sag Bescheid. Dann werde ich definitiv zeitnah (wie wir Journalisten so gerne sagen) vorbei kommen.

Gut, meine Kraft an dich und euch alle
Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 07.12.2009, 17:00

@ Tobias
Über Deinen Besuch würde ich mich sehr freuen.
Es gilt wie bei Norbert, am besten nach 14 Uhr und vorher anrufen, ob ich fit bin oder doch einen Termin habe (beides kann sich kurzfristig ändern).

FORTSETZUNG
2. Chemo vierter Tag, noch halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen.
Das Knie ist immer noch unwillig.
Highlight des heutigen Tages war die Visite mit Oberarzt:
ER: Was sind das für Pusteln auf dem Knie?
Ich: Reaktion auf den Quarkwickel
ER: WER hat das denn angeordnet, das ist doch Rückfall in die Steinzeit.
Steht das überhaupt im Behandlungsplan (Buch in dem alle meine Werte und verabreichten /verordneten Medikamente stehen)?
Stationsärzte: Hektischen Blättern, hier steht's, wir waren es nicht.

Der Gesichtsausdruck des Oberarztes beim Wort "Quarkwickel" war einfach Spitze.

Weiteres Highlight: Lungeröntgen
Da ich Fieber hatte (ab 38,5 ist Alarm), werde ich mit Antbiotika vollgepumpt und die Lunge muss geröntgt werden.
Und das ging mal wirklich flott.
Mitteilung, Röntgen hat Zeit.
Schieber steht mit Rolli vor der Tür.
Quasi gleich rein ins Röntgen.
Wieder raus, Schieber wartet draußen und wieder zurück.
Nur das Warten auf den Fahrstuhl dauerte und darüber war ich froh,
denn gegenüber Knoten C ist ein Ausgang und die recht milde Dezember Luft weht rein.
Wieder frische Luft nach fünf Tagen - Wahnsinn.

Die Behandlung (bis auf die Unwissenheit / Unfähigkeit einiger jungen Ärzte) ist in der MHH auf sehr hohem Niveau.
Das Manko ist letztendlich die begleitende Betreuung.
Die Psychologie bei der Behandlung scheitert neben der Ausbildung vor allem an der Erfahrung und der Zeit.
Chef und Oberarzt sind selten beim Patienten, die drei Stationsärzte sind zwar Dr. aber noch ohne Erfahrung, wobei mir unklar ist, wie man Dr. S. überhaupt auf Patienten loslassen konnte.
Soweit ich gehört habe, haben wohl schon Patienten die Behandlung durch ihn verweigert.
Die diensthabenden Ärzte am Wochenende und beim Nachtdienst schaffen es trotz 170 Patienten auf vier Stationen wesentlich besser auf die Patienten einzugehen.

Werde vielleicht nach der Chemo (wenn ich nicht mehr 24h am Tag am Tropf hänge) mit der Psychologin reden.
Ich hoffe, es gibt Besprechungszimmer, auf dem Zimmer finde ich (nicht nur als Datenschützer) bedenklich.
Privatspähre gibt es ja auch im Zwei-Bett-Zimmer nicht, aber etwas muss bei einigen Dingen schon sein.

Vielleicht sollten die Verantwortlichen der öffentlichen Institution MHH mal wieder einen Blick in das Grundgesetz werfen:
Atrikel 1 Satz 1 Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Was mich momentan wirklich belastet ist, dass ich nie alleine bin.
Mein Bettnachbar und ich bekommen zeitgleich die gleiche Chemo, d.h., 6 Tage zu 24 h in einem Raum.
Davor ist immer einer von uns beiden für eine halbe Stunde mal raus auf den Gang oder gar mal raus aus der Station.
Geht jetzt leider nicht, und das belastet zunehmend (Lagerkoller).
Der Ausflug heute zum Röntgen war daher ein echter Höhepunkt.
Bin sehr froh, dass ich gut mit meinem Mitbewohner auskomme.
Dass kann sonst schnell zum Alptraum werden.

Viele Grüße
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 08.12.2009, 02:43

Hi Stefan, okay, diese Woche ist es der Freitag an dem ich frei habe. Dann klingel ich nachmittags mal durch. Brauchst du irgendetwas? Bücher, DVDs? Ich habe hier mehr als 100 Serienstaffeln, alle original gekauft, nicht aus dem Netz gezogen oder so. The Shield, Sopranos, Sleeper Cell, 24, Band of Brothers, Dr. House, Six Feet Under, Deadwood, Damages, Sex and the city, Weeds, Kings of Queens, Mit Schirm, Charme und Melone, Raumschiff Orion, Babylon V... Whatever you want.

Dass das Psychologengespräch unter vier Augen ist, ist ja wohl klar. Das wäre ja echt noch ein Highlight, wenn die Psychologin da rein kommt und mit dir über dich, dein Leben und die Krankheit spricht und dein Nachbar zwei Meter weiter zuhört.

Okay, dann soweit erstmal. Alles Gute
Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 09.12.2009, 19:34

Etwas kürzer, da mein erstes Mailing im Datennirwana verschwand

@Tobias
Danke für das Angebot, habe aber genug vor Ort. Komme aufgrund der Fremdbestimmtheit in der MHH und teilweiser Lethargie aber kaum zum Schauen.
Wie gesagt, vorher anrufen, damit sich Dein Kommen lohnt.

FORTSETZUNG
Chemo ist zu Ende
Gesternabend wurde auch mein linkes Knie dick.
Anstatt FRühstück gab es heute drei Stunden Notaufnahme mit Untersuchung, Röntgen und Punktion.
Immerhin war ich zu Mittag zurück, obwohl ich zur Zeit eher keinen Hunger habe.

Immerhin kann ich seit der Krankengymnastik am Dienstag die Beine wieder besser bewegen und auch besser gehen. Sieht trotzdem nach Opi aus.

Aufgrund einiger Fieberanfälle wurde heute der Zentrale Venenkatheder entfernt und ich habe wieder einen Zugang an der Hand. Die Ärztin hatte einen schlechten Tag, es klappte es im dritten Anlauf und hatte etwas von einem Gemetzel.

Da ich über den Zugang rund um die Uhr Flüssigkeit bekomme (Entlastung der Nieren), muss ich einerseits auch Nachts auf die Handhaltung achten und außerdem jetzt auf das Klo mit Fusionsständer und der quietscht und verheddere mich gerne in seinen Rollen, weil die Beine nicht so richtig wollen.

Das Leben ist schön,
nur leider nicht immer.

Viele Grüße aus der MHH
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 10.12.2009, 21:45

Bin etwas ungehalten, weil auch mein schöner Beitrag nicht im Forum erscheint. Kann irgendwie nicht den Beitrag uploaden.

Norbert.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 10.12.2009, 21:47

Jetzt geht's, hab aber keine Lust, alles zu wiederholen. Morgen vielleicht.

Stefan, Dir alles, alles Gute,

Liebe Grüße

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 11.12.2009, 12:45

Huhu, Ihr Lieben.

Tut mir ja leid, dass das Forum sich in letzter Zeit oefter verweigert hat :(. Ist echt nervig, wenn man ne schoene lange Nachricht schreibt und dann ist es ploetzlich alles weg, ich kenne das... (und hoffe, dass mir nicht dasselbe Schicksal blueht :))

Wie geht's dir, Stefan? Hoffe, die Chemo-Nebenwirkungen klingen langsam ab... Weisst du schon mehr darueber, ob du Weihnachten zu Hause verbringen kannst? Waere ja sicherlich erfreulich, mal aus der ganzen Fremdbestimmung auszubrechen fuer ein Weile...

Ich habe es tatsaechlich mal geschafft, zwei ganze Wochen zu Weihnachten frei zu bekommen. Hatte ich schon ne ganze Weile nicht mehr, glaube ich. Bei den wenigen Urlaubstagen, die mir im Jahr so zustehen, ist das auch nicht so einfach. Und wenn ausserdem das Team nicht so gross ist, muss man sich halt arrangieren. Aber gluecklicherweise hat sich 'der Klient' (aka Europaeische Kommission) dieses Jahr erbarmt und wir muessen keine Artikel veroeffentlichen zwischen Weihnachten und Neujahr.

Im neuen Jahr bin ich dann schon in einem anderen Buero und einem anderen Projekt, wo ich unter anderem fuer Updates auf Barroso's Website zustaendig sein werde, allerdings mehr von der Koordinationsseite her als journalistisch. Mal schauen, was das gibt... Wird aber nur fuer 6 Monate sein und dann werde ich vermutlich an das naechste Projekt weitergereicht - d.h. hoffentlich. Sonst kann es doch noch sein, dass ich wiedermal auf Jobsuche gehen muss. Aber ich denke, im neuen Jahr sollte ich das dann ohnehin mal tun. Gucken kostet ja nix :)

Beste Gruesse an alle & hang in there, Stefan!
K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 12.12.2009, 11:16

@Kirsten
an Barroso's Website gearbeitet klingt im CV gut.
Projekte sind sicherlich nervig, aber in vielen Verbänden etc. wird zum Teil nur noch in Projekten gedacht.
Viel Erfolg!

@Micha
Finde ich gut, dass Du weiterhin Cartoons einstellst. Der Staubsaugervampir gefiel mir besonders.

FORTSETZUNG
Tobis musst eich leider Freitagnachmittag absagen, da sich bei mir eine Erkältung androhte. Immer noch unklar, ob sie jetzt kommt oder nicht. Vermute als möglichen Grund Verkühlung bei der Warterei am Mittwoch und Donnerstag auf den Gängen.
Da herrscht eine echte logistische Lücke in der MHH.

Das dumme an den Nebenwirkung ist, ich weiß nie, ob und wann sie kommen. Bis jetzt Fieber und die beider Knie, sonst soweit ganz gut, traue dem Frieden aber nicht.

19. DEzmeber wird punktiert, danach bin ich schlauer.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 12.12.2009, 20:49

Hallo Stefan,

in letzter Zeit hab ich nicht so viel zu diesem Faden beigetragen, weil mir einfach nichts Tröstliches eingefallen ist. Mir selbst geht's im Moment auch nicht besonders, aber im Vergleich zu dir hab ich es ja noch gut, da darf ich eigentlich gar nicht klagen.

Danke für dein Lob über den Vampir-Cartoon. Der ist mir beim Umzugshelfen eingefallen. Die Zeichnung ist auch ungewöhnlich gut geungen, deswegen kommt er so gut rüber, obwohl der Gag eigentlich nur Mittelmaß ist. Nach Neujahr hingegen werde ich mich wieder auf "Die Auserwählten" und die Hanoman-Album-Ausgabe konzentrieren und keine weiteren Cartoons machen. Bei "Hanoman" habe ich jetzt etwa 57% geschafft, hoffe aber, dass die restlichen 43% nicht nochmal eineinhalb Jahre dauern.

Lustig: Hannover hat heute im Spiel gegen Mönchengladbach 6 Tore geschossen und Gladbach nur 2. Trotzdem hat Gladbach gewonnen, weil drei hannoveraner Tore Eigentore waren. Endstand: 5:3. Wettmafia?

Trotzdem denke auch ich viel an dich und sende ständig in Gedanken gute Wünsche. Hoffentlich nützt es.

Herzliche Grüße,

Micha

P.S.: Vorsichtshalber habe ich vor dem Abschicken dieses Beitrags den Text in der Zwischenablage abgespeichert.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 12.12.2009, 20:50

Und die Nachricht ist natürlich nicht im Orkus gelandet.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 14.12.2009, 13:30

Hallo,

es gibt nichts wirklich neues zu berichten.
Noch halten sich die Nebenwirkungen der Chemo in Grenzen, die ERkältung beschränkt sich auf leicht belegte Stimme und leichte Schluckschmerzen.

Nur die Knie wollen nicht besser werden. Beide angeschwollen und beide senden einen Dauerschmerz, den weder Kühlung noch Opiate beikommen.
Jetzt suchen die Rheumatologen noch hach einer Möglichkeit.
Erstaunlich, dass ich mit den Schmerzen schlafen kann.

Klärendes Gespräch mit Dr S bzgl. Einbildung von Schmerzen.
Sei Missverständnis, hat sich entschuldigt und war insgesamt sehr umgänglich. Er war die letzten zwei Wochen auf einer anderen Station, hat ihn - zunächst - zum Positiven geändert.

Ansonsten warten auf die Punktion am 21.12.,
dann herrscht etwas mehr Klarheit.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 15.12.2009, 22:24

Nu, da bin ich wieder, aber meine schöne Geschichte ist weg. Kann man eben nicht einfach nochmal erzählen, das ist nicht die gleiche Geschichte.

Dennoch nochmals Honeywell. Also, ABIS Albrecht, mein Arbeitgeber, versucht alles, um mich weiter bei Honeywell zu beschäftigen. Und Honeywell, der Honigbrunnen, schmiert mir soviel Honig um meinen nicht vorhandenen Bart, dass es schon sehr klebt. Die Essenz aus meiner verlorengegangenen Geschichte war, dass im Headquarter in Morristown (New Jersey) ein Townhallmeeting lief, in dem eben das Projekt, in dem ich zum Coreteam gehörte, lobend erwähnt wurde und in einer Powerpointpräsentation erschienen ist. Namentlich waren alle 5 Coreteammitglieder aufgeführt, also auch ich, und es gab Applaus für die hervorragende Leistung, einen abgebildeten Pokal und es wird wohl auch eine monetäre Gratifikation in vierstelliger Höhe geben (ich rede nicht von Dollar). So hält man sich seine Mitarbeiter bei Laune.

Quintessenz für mich: gut, ich bin zwar nicht mehr jung, aber ich brauche das Geld trotzdem, und ich werde wohl einem neuen Vertrag zustimmen. Wenn da nicht die Kurzarbeit wäre: hier wird alles ausgesessen, alle Honeywellmitarbeiter müssen daran teilnehmen, aber der Einkauf hat einfach vergessen(sic!), zu melden. Was das für mich heißt? Ich weiß es nicht, es geht wohl erst mal weiter, aber ich kann auch ganz schnell raus sein, und ich werde ab sofort sehr verstärkt nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb Honeywell/Albrecht suchen. Besser aus einer Beschäftigung was Neues suchen, als aus der Arbeitslosigkeit.

Das soll erstmal reichen aus Hollywell.

Stefan, die Kniee müssen abschwellen, damit Du endlich wieder laufen kannst. Mit den angeblich eingebildeten Schmerzen wollen die Ärzte sich wohl ein wenig aus der Verantwortung stehlen. Ich freue mich, wenn Du endlich schreiben wirst, dass Du wieder durch die Flure läufst.

Wie immer, für Dich alles erdenkliche Gute, jeden Abend positive Gedanken an Dich, und vielleicht ja noch ein Besuch im Januar. Was ist jetzt mit Weihnachten? Zuhause oder doch in der MHH?

Ganz liebe Grüße an Dich, aber auch an alle anderen aktiven Forumler,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 16.12.2009, 18:32

Hallo,

etwas kürzer heute, da neuer Zugang in der linken Armbeuge und daher erstmal nur Ein-Finger-System.

Endlich wurde ein Behandlungsplan für die Beine zusammen mit den Rheumatologen erstellt. Die Therapie auf Medikamentenbasis wird mehrere Wochen dauern, ich hoffe das Beste.

Gestern Gespräch mit Psychologin. Interessante Erfahrung.
Ansonsten nichts wesentliches, warten auf die Punktion am 21.

Viele Grüße aus der MMH
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 16.12.2009, 22:03

Hi,

auch ich etwas kürzer heute. Endlich eine klare Behandlungsstrategie für Deine Kniee, Stefan, ist doch mal was. Psychologiegespräche sind gut, lass es Dir sagen, ich hab mich lange genug dagegen gesträubt, aber mir hat es sehr viel gebracht und geholfen. Vor allem über Ängste zu sprechen mit einem "Profi" und nicht mit der Freundin oder Freunden empfinde ich als sehr befreiend.

Bei Honeywell machen wir jetzt wirklich alle Kurzarbeit, aber man will mich unter allen Umständen halten und ich soll daran teilnehmen, muss nur noch irgendwie geregelt werden. Heißt konkret: ich habe wohl drei Tage im Monat zusätzlich frei, was ich nicht so schlecht finde, was das monetär heißt, ist noch unklar.

Alles Liebe an alle und gute Heilung an Stefan,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 16.12.2009, 22:19

Ach, nochwas,

ich war heute auf der Weihnachtsfeier bei den Leuten der Computerzeitschrift T3N (übrigens gibt's auch einen Wikipedia-Artikel), für die ich nebenbei korrekturlese, war sehr lustig, wir haben wirklich gekegelt im Hubertusrestaurant/Hotel, ist genauso Retro, wie es sich anhört. Schon sehr strange, aber eben lustig. Ich habe besser nicht gesagt, wann ich das letzte mal gekegelt habe, da waren so einige Anwesende noch nicht geboren, keine Übertreibung!

Damit wäre ich auch schon bei

@Kisrten: war süß von Dir, als Du bei unserem letzten Treffen im Jack-the-Rippers mich gefragt hast, ob ich bei Honeywell nicht auch die ein oder andere attraktive Kollegin hätte, was ich leider verneinen musste. Daran musste ich auf der Feier heute denken, denn es war KEINE EINZIGE unattraktive Frau anwesend (immerhin 3), aber - es war auch keine älter als Anfang Zwanzig. Da kommen bei mir leider nur Vatergefühle auf...

Jesco war als ehemaliger übrigens auch eingeladen, konnte aber nicht.

Ciao,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 17.12.2009, 17:58

@ Norbert
Wieso Vatergefühle, nimm Dir ein Beispiel an Münte.
Wo er nun definitv nicht Pabst wird, lässt er es noch mal ordentlich krachen.
Ok, die Frau ist vermutlich schweinemäßig intellektuell, darum lesen wir ja auch den Playboy wegen der Artikel...
T3N hatte ich mal kurz gelesen als ich Typo 3 auspobieren wollte.
Das Projekt hatte sich zerschlagen und ich habe etwas mit Joomla ausprobiert. Lohnt sich nur für tatsächliche Projekte mit mehreren Admins und Redakteuren, sonst zu komplex in der Einarbeitung.

Ich hoffe für Dich, dass bei Honeywell alles klappt, bzw. ein geeigentes Stellenangebot um die Ecke kommt. Reduzierung des Gehalts aufgrund Kurzarbeit ist hoffentlich nicht so hoch.

Nach 60 Tagen ist jetzt bei mir das reguläre Gehalt ausgelaufen. Bin gespannt was von der Krankenkasse nach Abzug der Sozialabgaben noch gezahlt wird. 70% minus Abgaben.
Werde im Januar wohl den ersten Antrag stellen.
Die Steuererklärung für 2009 wird dann auch lustig.

FORTSETZUNG

Zustand wie gehabt.
Bei der Krankengymnastik gibt es leichte Fortschritte.
Heute mit Gehhilfen ein paar mal den Gang rauf und runter.
Jetzt muss ich die Muskeln vorsichtig wieder aufbauen.
Will ja (hoffentlich) nächste Woche unfallfrei in meine Wohnung in den ersten Stock kommen und zu mindestens kleine Spaziergänge machen können.
Obwohl einfach nur im eigenen Sessel sitzen schon ein Traum ist.

Viele Grüße aus der MHH
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 21.12.2009, 08:10

Hallo Stefan,

ich hoffe, das hat mit deinem Heimaturlaub zu Weihnachten geklappt? Ich wünsche dir schon mal ein schönes Weihnachten, so weit es die Umstände zulassen.

Herzliche Grüße,

Micha

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 21.12.2009, 18:43

Hallo,
gerade waren die Ärzte da,
momentan keine Krebszellen mehr laut Ergebnis Punktion vorhanden!
Je nach Entwicklung meines Blutbildes kann ich vielleicht am 24. für zwei, drei Tage raus.
Falls ich noch Bluttransfusionen auch über Weihnachten bräuchte, leider nicht.
Hängt also alles von der Entwicklung der Werte bis 24. ab.
Also Entscheidung auf den letzten Drücker.
Hoffen und Gesund leben, dann sollte es klappen.

Danach geht es vermutlich mit leichter Chemo weiter und wenn alles gut geht, keine Stammzellentransfusion.

Viele weihnachtliche Grüße aus der MHH.
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 21.12.2009, 22:23

Hallo Stefan,

hört sich doch erstmal ganz gut an! Hoffe inständig, dass Du Weihnachten zu Hause bist! Hättest Du Dir wohl auch nicht gedacht, dass Weihnachten mal so eine Bedeutung für Dich erfährt...

Bei mir ist alles Paletti, wie man früher so gesagt hat, morgen noch arbeiten und dann 2 Wochen Pause. Bin immer müde und könnte so viel schlafen.

Alles Gute für Dich und an alle anderen im Forum,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 22.12.2009, 07:42

Stefan hat folgendes geschrieben: Hallo,
gerade waren die Ärzte da,
momentan keine Krebszellen mehr laut Ergebnis Punktion vorhanden!
COOL!!!!

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 23.12.2009, 10:06

Hey guys,

das klingt doch super, Stefan! Ich hoffe, die Entscheidung fällt positiv aus und du kannst nach Hause für ein paar Tage!

Ich mache mich gleich auf den Weg nach Heyersum. Drückt mir die Daumen, dass es sich gut fährt...

Melde mich die Tage nochmal im Forum.

Bis dahin schon mal frohe Weihnachten and alles Liebe an euch!

K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 23.12.2009, 17:24

FRUST

Meine Leukozytenzahl war heute zu niedrig, keine Entlassung am 24..

D.h., bis auf weiteres jeden morgen Blutentnahme und das Ergebnis, das gegen Mittag, frühen Nachmittag vorliegt, entscheidet, ob ich am nächsten Tag gehen kann oder nicht.
Das kann am 26., am 28. oder wann auch immer sein.
Warten und Hoffen.

Mein Bettnachbar kommt definitiv nicht raus. Es ist ein Spender gefunden worden und er bleibt bis zur Transplantation Mitte Januar in der MHH.
Er ist schon drei Wochen länger drin, das ist hart.

Stefan
der sich damit abgefunden hat und wieder positiv seine Beinübungen angeht.
Treppensteigen ist die nächste Herausforderung.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 24.12.2009, 11:26

Menno. Diese verdammten Leukozyten. Da fällt mir ein, Andreas Haude hat doch immer Leukozyten gespendet. Bekommst du denn auch so was wie Leukozytentransfusionen? Die Frage ist durchaus ernst gemeint, auch wenn ich die Vorstellung ein bisschen witzig finde, dass Stefan nun eventuell etwas von Haudi in sich hat...

Ich wünsche dir natürlich trotz der widrigen Umstände einigermaßen angenehm verlaufende Weihnachtsfeiertage. Und wir drücken natürlich weiter alle die Daumen.

Hab ich schon von meinen neuen Nachbarn erzählt? Die sind in meinem Haus in die Erdgeschosswohnung gegenüber von meiner Wohnungstür eingezogen. Es sind Nachbarn des Grauens. Beide dick und fett, sie auch noch hochschwanger, ihre Hauptbeschäftigung ist Rauchen und auf Hartz-IV-Bescheide warten. Und da unsere beiden Wohnungstüren Briefschlitze haben, habe ich diesen Qualmgestank ständig auch bei mir im Flur. Wenn die ihre Tür mal aufmachen, um die Wohnung zu verlassen, habe ich dann kurzfristig auch mal eine hustenreizfähige Rauchkonzentration bei mir. Möbel haben sie auch nach zwei Wochen offenbar keine, aber außen an ihrer Wohnungstür den auf einem Holztäfelchen eingebrannten Sinnspruch "Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen" angebracht. Die müssen aus einer dieser Nachmittags-Talkshows entlaufen sein.

Das fällt mir gerade ein, weil ins Haus gegenüber just in diesem Moment eine sehr schöne Frau einzieht, das kann ich von meinem Arbeitsplatz hier aus sehen... Hätte die nicht bei mir hier einziehen können? Statt den anderen?

Und allen noch einen guten Rutsch!

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 24.12.2009, 11:51

Micha hat folgendes geschrieben: Das fällt mir gerade ein, weil ins Haus gegenüber just in diesem Moment eine sehr schöne Frau einzieht, das kann ich von meinem Arbeitsplatz hier aus sehen... Hätte die nicht bei mir hier einziehen können? Statt den anderen?

Wenn sie gegenüber wohnt, kannst Du sie besser beobachten!

Leukozyten gibt es nicht als Infusion,
jedoch Blut und Thrombozyten. Letzteres dürfte Haude gespendet haben, denn diese Spende dauert länger und bringt mehr Geld.
Ach ja, nur mal so am Rande, weil ich es zufällig gesehen habe:
Ein Beutel Blut (250ml) kostet um die 140
Ein Beutel Thrombozyten kostet um die 600

Tja, ich hatte ungefähr sechsmal Blut und viermal Thrombozyten.
Schätze, ich hole mir gerade die Krankenkassenbeiträge der letzten Jahre zurück.

Stefan
immer wartend und fast immer online

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 24.12.2009, 14:10

Ach, dann sind es die Thrombozyten, die Haudi spendet. Und? Hast du seine Thrombozyten erwischt? Gehst du deiner Umgebung schon auf die Nerven?

> Wenn sie gegenüber wohnt, kannst Du sie besser beobachten!

Also, durchs Fenster sieht man nichts, und auf der Straße könnte ich sie auch sehen, wenn sie hier wohnte.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 24.12.2009, 14:19

Stefan hat folgendes geschrieben: Stefan
immer wartend und fast immer online
Verfolgst du den Flug des Weihnachtsmanns auf maps.google.de? Die orten den per GPS. Ist schon eine tolle Technik, das gab's früher nicht!

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 25.12.2009, 11:51

Am 24. Dezember um 14 Uhr machte mir Frau Dr. Markus das vielleicht schönste Weihnachtsgeschenk:
Meine Leukozytenzahl ist ausreichend hoch, sie hat mich aus der MHH entlassen,
ich bin wieder zu hause und habe mein altes Leben fast wieder.
Bin aufgrund von 15 KG Gewichtsverlust und meinen Knieproblemen arg wackelig auf den Beinen,
aber wieder in Freiheit zu sein hat mir ungeheuren Auftrieb gegeben.

Am 30. Dezember werde ich in der MHH ambulant erneut am Knochenmark punktiert. Vom Ergebnis hängt die weitere Behandlung ab.
Keine Krebszellen, dann vermutlich leichte Chemo und diese ggf. sogar ambulant, wenn erneut Krebszellen, dann wieder Einlieferung in MHH und harte Chemo und Vorbereitung auf Stammzellentransplantation, so fern Spender vorhanden. Ich bin bereits auf der Suchliste.
Anfang 2010 bin ich dann schlauer.

Euch und Euren Familien / Angehörigen / Freunden eine ruhiges Fest und einen gesunden Rutsch ins neue Jahr.
Gesundheit ist durch nichts zu ersetzen.

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 26.12.2009, 11:45

Stefan,

liebe Grüße von mir, ich freue mich sehr für Dich, dass Du endlich wieder zu Hause sein darfst!

Alles, alles Gute

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 28.12.2009, 21:27

Das Positive, das du da geschrieben hast, Stefan, freut uns alle sehr!!! :) Toi, toi, toi für die Untersuchung am 30sten.

Stefan hat folgendes geschrieben: Gesundheit ist durch nichts zu ersetzen.
Gesundheit wird meistens überbewertet, die körperliche zumindest. Wenn das Leben an sich schön ist und man durch den Tod herausgerissen wird, ist es egal, ob es eine Krankheit oder ein Unfall war. Das einzige wirklich Wichtige im Leben ist die SEELISCHE Gesundheit und die Fähigkeit, Glück zu empfinden. Und DAS ist mein Wunsch für EUCH alle fürs neue Jahr.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 30.12.2009, 17:29

Am heutigen 30. Dezember bin ich am Morgen in der hämatologischen Ambulanz der MHH untersucht worden (Blutbild plus Knochenmarkpunktion).
Heute Nachmittag hat mir die Ärztin das Ergebnis mitgeteilt. Auch hier zeigte sich der große Unterschied zwischen den Assistenzärzten auf der Station, die erst seit Oktober dabei sind, und einer Fachärztin, die seit über drei Jahren hämatologische Patientengespräche führt.

Die Anzahl der Krebszellen wird unterteilt in
unter 5%
5 bis 10 %
10 bis 20 %
usw.
0% gibt es nicht, da immer mal eine Krebszelle auftaucht.

Laut der heutigen Punktion habe ich deutlich unter 5 %.
Habe mich also seit 21. Dezember nicht verschlechtert, auch meine Regeneration läuft gut.
Mal abgesehen von der Heilung der entzündeten Knien, dem Wiederaufbau an Körpergewicht und Muskelmasse.

Aber es besteht bei mir die Gefahr, dass die Krebszellen wiederkommen und diese ggf. resistenz gegen die bisherigen Chemomittel werden.

Daher bin ich ab Montag für die stationäre Aufnahme in der MHH vorgesehen, um meine dritte Chemotherapie zu beginnen, trotz Knieentzündung und niedrigem Körpergewicht.
Ab Montag bedeutet, dass zunächst ein Bett frei sein muss.
Kann daher sein, dass ich erst Dienstag oder Mittwoch aufgenommen werde.
Diese 3. Chemo wird ca. 3 bis 4 Wochen dauern, vom Erfolg hängt die weitere Behandlung ab. Vermutlich wird es direkt im Anschluss oder nach einer Pause eine 4. Chemo geben.
Grundsätzlich muss ich damit rechnen, dass ich eine Stammzellentransplantation erhalte sofern ein geeigneter Spender gefunden wird.

Werde also die nächsten Tagen noch ordentlich zu hause aufräumen.

Soweit von zu hause, demnächst wieder aus der MHH
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 04.01.2010, 21:49

and again

Wie bereits bei der ambulanten Untersuchung am 30. Dezember angekündigt, bin ich seit 4. Januar nachmittags wieder Gast der MHH.
Immerhin 11 Tage Freigang.
Der Witz ist, Bett und Tisch ist neu, der Platz derselbe wie letztes Jahr: Zimmer 3 am Schrank.
Allerdings wurde mein alter Zimmergenosse verlegt und jetzt habe ich einen neuen, Jahrgang 1936 aber relativ fit. Dummerweise ist er am Vormittag gekommen und liegt daher am Fenster.
Morgen geht es dann wieder richtig los mit Zentralen Venenkatheder und allem Schnickschnack...

Demnächst also wieder mehr aus dem Abenteuerland MHH

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 04.01.2010, 22:59

Hallo an alle und an Stefan,

bei Dir hoffe ich, dass Du an der 5%-Hürde scheiterst. Hört sich doch aber alles in allem ganz gut an. Mir geht es noch ganz gut, muss ja morgen wieder zum Ami-Schuppen. Habe mich aber wirklich gut erholt.

Neues Jahr, neues Glück,

2010 rockt,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 06.01.2010, 11:47

Huhu Ihr Lieben,

wollte Euch eben endlich mal ein gutes, (wieder) gesundes, erfolgreiches Neues Jahr wuenschen. Nach anderthalb Wochen in deutschen Landen bin ich seit Samstag wieder in Bruessel. Die neue Arbeit im neuen Buero hat sich ganz gut angelassen. Heute wird wohl etwas ruhiger, aber naechste Woche wird sich das auf jeden Fall aendern mit den Hearings der neuen Kommissare. Exciting times...

Stefan, ich hoffe, die neue Chemo verlaeuft bisher gut. Aber die niedrige Krebszellenzahl hoert sich doch schon mal gut an! Lass dich nicht unterkriegen!

Liebe Gruesse an euch alle,
Kirsten.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 07.01.2010, 12:22

@ Norbert & Kirsten
schön wieder von Euch zu lesen!

Mittlerweile 3. Tag Chemotherapie.
Die Therapie vertrage ich zur Zeit ganz gut,
das einzige wirklich nervige - neben der Tatsache, dass ich in der MHH und nicht zu hause auf dem Sofa liege - sind die entzündeten Kniee.
Ich fühle mich wie Rentner, Steffi wollte mir schon einen Krückstock oder Rollator andrehen.
Durch den Ständer mit den Infusionen bin ich ja schon stark in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Mit unsicheren Knieen und dem Ständer durch den Flur zu eiern ist dann doch eine Herausforderung.

Muss ich jetzt durch.
Denn O-Ton Prof: "Ich bin schon froh, wenn die Kniee sich nicht verschlechtern".
Das ist das Einfache an Leukämie, keine langen Überlegungen. Du machst die Chemo mit den Nebenwirkungen oder Du lässt es und genießt Deine letzten Wochen. Sicherlich eine Alternative ab einem gewissen Alter bzw. allgemeinen Gesundheitszustand, nicht jedoch für mich.
Deswegen sind auch die Ärzte so für die Stammzellen-Transplantation. Zwar hammerhart für den Körper (da ist die reguläre Chemo ein Spaziergang), dafür ist der Krebs dann auch erstmal weg.
Gut, ich könnte nach der 3. Chemo jetzt sagen "Danke, das war's" und mit etwas Glück tauchen in den nächsten 10 bis 20 Jahren keine Krebszellen mehr auf. Nur, das weiß keiner, genauso gut könnte ich auch schon diesen Sommer wieder über 5 % Krebszellen kommen.
Dumme Sache.

Demnächst mehr aus der verschneiten MHH
Stefan

Nachtrag
Für alle, die meinen, wir hätten gerade einen richtigen Winter
http://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/fotostrecke/2008/12/29_sk1.htm

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 07.01.2010, 21:32

Hallo,

Winter ist, viel Schnee, da kann ja wohl auch Micha nicht meckern, auch wenn er leider nicht in den Ski-Urlaub fahren kann.

Die Bilder aus dem "Jahrhundert-Winter" 78/79 sind fantastisch, die älteren unter Euch können sich noch erinnern. Ich habe damals verzweifelt versucht, die vielen Knaller, die mir mein alter Bruder besorgt hat, zum Zündeln zu bringen, mit superdicken Fäustlingen, mann, war das scheiß schwierig, es war so scheiß kalt Silvester '78. Aber es war auch so wunderschön für mich Dreizehnjährigen, Schlitten fahren auf'm Dorf, Schnee, wohin ich auch schaute. Heute in der Stadt bin ich ja meist gegen Schnee, weil es ja meist nur Matsch und Schmutz bedeutet, aber diesmal bin ich zufrieden, alles so schön weiß.

Stefan,

die Nachrichten schaun ja nicht so schlecht aus, halte durch, und wenn Du dich für die Transplantation entscheidest, so ist die Aussicht auf Erfolg doch wohl ein Durchhaltegrund. Ich bin wie immer bei Dir.

Schöne Grüße an alle im Forum (ich wundere mich, welche Nichtregistrierten hier wohl immer vorbei schauen, und who the the Fuck is Andreas als "Registrierter Benutzer"? Haudi?

Ciao

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 10.01.2010, 18:11

@ Norbert
Winter 78/79 war auch der Winter, wo man selbst in Peine noch mit Langlaufski durch das Moor laufen konnte. Echt coole Zeit.
Und im Winter 09/10 ist in SH und Meck-Pom Katastrophenalarm.
Drei Meter Schneeverwehungen und Autobahnsperrung plus Dammbruchgefahr, dass ist ordentlich.

MHH
Da es aus der MHH nichts wirklich neues zu berichten gibt - außer heute letzter Tag Chemo und ein 74-jähriger Bettnachbar ist zwar ruhig, müffelt aber etwas - mal was anders: MUSIK

Da mein MP3-Player (500 MB) etwas in Jahre gekommen ist, habe ich mir pünktlich zur dritten Chemo einen Sandiks sansa (8 GB) mit Philipps InEar-Kopfhörer geschenkt.
Die Kopfhörer dämpfen ganz gut die Aussengeräusche und ich kann auch damit schlafen, was in der MHH recht praktisch ist.

Da ich nicht mehr die Zeit hatte, von diversen CDs einzelne Songs zu rippen, habe ich mir ein paar über legale Downloads besorgt.
Musikstar ist ganz gut, Musikload - seit bei der Telekom - ist schrunz, der Login funktioniert nur noch über Internet Explorer. Gilt übrigens auch für das Telekom Kundencenter. Login klappt nich tvollständig über Firefox, auch nicht in der IE-Emulation, sondern nur mit IE selbst. Schrottig progammiert.
Sehr simpel funktioniert die Sache bei Amazon.
Interessant, manches gibt es nicht legal online, z.B. vieles von Frank Zappa oder Kate Bush.

Da habe ich mir auch endlich meinen Lieblingssong von Revolverheld besorgt.
Da es im Forum Betroffene gibt, hier der Text

Zitat:
Revolverheld - Freunde bleiben

1. Strophe:

Du siehst heute morgen anders aus
Und du wirkst auf einmal fremd
Du sagst, die Luft bei uns ist längst schon raus
Das Bett auf deiner Seite ist gemacht
Allein' gefrühstückt hast du auch
Ich glaube, alles hier ist gut durchdacht

2. Strophe:

Du sagst, du hättest drüber nachgedacht
Und würdest alles jetzt verstehen
Und dass es für dich keinen Sinn mehr macht
Du fragst, ob wir uns denn mal wieder sehen
Vielleicht in irgendeinem Café
Es wäre für dich an der Zeit, zu gehen

Bridge:

Und dann schaust du mir in mein Gesicht
Und sagst: "Ich hoffe, ich verletz' dich nicht"

Refrain(2mal):

Pack deine Sachen ein und raus
Du bist hier jetzt nicht mehr zu Haus'
Und scheiss auf Freunde bleiben

3. Strophe

Du sagst, dass du bald andere Freunde hast
Wenn du die Stadt verlässt
Du hättest bei mir viel zu viel verpasst
Du würdest sicher noch mal wieder kommen
Wann weißt du nicht genau
Es gibt ja aber auch noch Telefon

Bridge:

Und dann schaust du mir in mein Gesicht
Und sagst: "Ich hoffe, ich verletz' dich nicht"

Refrain(2mal):

Pack deine Sachen ein und raus
Du bist hier jetzt nicht mehr zu Haus'
Und scheiss auf Freunde bleiben

Bridge:

Und wenn ich in mein Badezimmer geh'
Und deine Flecken an meinem Spiegel seh'
Dann merk ich, dass ich mir nicht eingesteh'
Dass ich zwar nie richtig alleine war
Keinen Tag im letzten Jahr
Doch deine Liebe keine war

Ending:

Scheiss auf Freunde bleiben
Scheiss auf Freunde bleiben

Refrain(3mal):

Pack deine Sachen ein und raus
Du bist hier jetzt nicht mehr zu Haus'
Und scheiss auf Freunde bleiben

Ending:

Scheiss auf Freunde bleiben

Bis demnächst
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 11.01.2010, 07:57

Stefan hat folgendes geschrieben: Da es im Forum Betroffene gibt, hier der Text
Ich bin leider leicht behindert, was sich dadurch auswirkt, dass ich Andeutungen meistens nicht verstehe. So auch diese nicht. Ich bitte um Erläuterung.

Zum Thema Schnee: Ich liebe Schnee, aber es gibt nun mal kein richtiges Leben im falschen, darum nützt er nicht viel.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 11.01.2010, 10:53

Micha hat folgendes geschrieben: Ich bitte um Erläuterung.

Seitdem wir uns durch Procon kennen, gingen nach meinem Kenntnisstand mehrere Beziehungen in die Brüche. Da Revolverheld ein Beziehungsende besingt, ist die Zielgruppe des Liedes im Forum gegeben.
Zwar bin ich nicht Zielgruppe, aber Freund von klaren Ansagen, daher mag ich das Lied, besonders im Vergleich zu wischiwaschi Gesülze in manch anderen Texten.
Was will Silbermond mir mit "Krieger des Lichts" sagen?
Ich bezweifle, dass die das Buch von Paulo Coelho gelesen haben.

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 17.01.2010, 12:56

Hallo Mitleser,

gesundheitlich nichts neues, die dritte Chemo vertrage ich gut,
hoffentlich verträgt der Krebs sie nicht auch gut.

Mein 75-jähriger Bettnachbar hatte mich am Mittwochvormittag verlassen,
so dass ich tatsächlich ans Fenster rutschen konnte und die Nacht auf Donnerstag allein verbracht habe, was irgendwie ungewohnt war.

Donnerstagnachmittag kam dann Nachschub. Ein 51-jähriger Bosnier wurde direkt aus der Ambulanz stationär aufgenommen. Verständigung klappt gut.
Er ist relativ ruhig, kein Radio und kein Fernsehen, dafür viel Schlafen, allerdings mit Schnarchen.
Insgesamt angenehm.

Aus Langeweile habe ich angefangen, meine eigene Homepage http://www.stkramer.de zu aktualisieren.
Dabei ist es mir gelungen, die Navigation IE inkompatibel zu gestalten.
D.h., der Aufklappeffekt funktioniert bei Firefox, Opera und Safari aber nicht bei IE.
Es gibt da zwar einen IE-Hack, aber den habe ich jetzt mal aus Prinzip weggelassen (IE sucks), zu mal die Navigation prinzipiell auch ohne Aufklappmenus möglich ist.

Soweit aus der MHH, jetzt mit direkten Fensterblick auf die weisse Landschaft
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 18.01.2010, 16:20

Glückwunsch zum Fensterplatz, Stefan :) Obwohl im Moment dürfte es ja nicht soo viel zu sehen geben - außer weiß, weiß, weiß, oder taut es so langsam bei euch? Hier ist der Schnee schon seit ein paar Tagen weg und es ist auch ein ganzes Stück wärmer geworden.

Tja, ansonsten bin ich hier im neuen Job mehr als gefrustet. Immer wenn ich glaube, langsam aber sicher mal Land zu sehen, kommt wieder irgendeine neue Aufgabe dazu. In den zwei Wochen, die ich mittlerweile hier bin, habe ich bereits zwei Mal ans Hinschmeissen gedacht. Bei CORDIS war's, glaube ich, nur ein Mal in zwei einhalb Jahren. Kann nur besser werden, hoffe ich...

Frustrierte Grüße aus Brüssel,
Kirsten.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 18.01.2010, 22:49

Hallo,

bin auch mal wieder da. Kirsten, hoffentlich bessert sich Dein Job, blöder Job, da kenn ich mich aus. Vielleicht erst mal abwarten, wäre doch schade, wenn es so bliebe.

Stefan, das Weiß schwindet, aber der bessere Ausblick wird kommen...

Tja, mein Job ist zur Zeit langweilig, ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist, eigentlich muss ich weg, aber wenigstens bin ich nicht mehr so unter Druck.

Mehr hab ich nicht im Moment, Stefan, hoffentlich ist dies Chemo gründlich, ich bin weiterhin gespannt und guter Hoffnung, dass es gut geht, ich geh jetzt ins Bett, macht es erst mal gut,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 22.01.2010, 07:21

Da ich nichts Gutes zu erzählen habe, schreibe ich momentan hier sehr wenig. Aber es gibt Neues von meinen neuen Nachbarn, die vor 6 Wochen bei mir eingezogen sind. Ihr erinnert euch?

Micha hat folgendes geschrieben: Hab ich schon von meinen neuen Nachbarn erzählt? Die sind in meinem Haus in die Erdgeschosswohnung gegenüber von meiner Wohnungstür eingezogen. Es sind Nachbarn des Grauens. Beide dick und fett, sie auch noch hochschwanger, ihre Hauptbeschäftigung ist Rauchen und auf Hartz-IV-Bescheide warten. Und da unsere beiden Wohnungstüren Briefschlitze haben, habe ich diesen Qualmgestank ständig auch bei mir im Flur. Wenn die ihre Tür mal aufmachen, um die Wohnung zu verlassen, habe ich dann kurzfristig auch mal eine hustenreizfähige Rauchkonzentration bei mir. Möbel haben sie auch nach zwei Wochen offenbar keine, aber außen an ihrer Wohnungstür den auf einem Holztäfelchen eingebrannten Sinnspruch "Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen" angebracht. Die müssen aus einer dieser Nachmittags-Talkshows entlaufen sein.

Nun, und seit gestern haben sie... Möbel!

Die habe ich gestern gegen 19:20 durchs Fenster gesehen. Und als ich eine halbe Stunde später zurückkam, standen die ersten zwei leeren Bierflaschen oben auf dem Schrank.

Ihren Fußboden kann ich natürlich von der Straße aus nicht sehen; über die Zahl der dort stehenden leeren Bierflaschen kann man nur mutmaßen. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sie die Bierflaschen auf den Schrank stellen. Und dass sie den Schrank nicht an die Wand stellen, sondern mitten im Raum lassen.

Sehen wir's positiv: Der Typ hat in den 6 Wochen nur ein einziges Mal im Treppenhaus rumgebrüllt. Und von dem Alkoholgestank, über den sich ein Nachbar aus dem zweiten Stock beklagte, bekomme ich nichts mit, weil ich den unter dem Zigarettenrauch nicht wahrnehmen kann.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 22.01.2010, 09:24

Micha hat folgendes geschrieben: Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sie die Bierflaschen auf den Schrank stellen. Und dass sie den Schrank nicht an die Wand stellen, sondern mitten im Raum lassen.

Nun ja,
praktisch betrachtet kommen die beiden so leichter an Bierflaschen ran, die unter den Schrank gerollt sind.

Ist Dein Briefschlitz eigentlich aktiv, also kommt da tatsächlich die Post durch oder hast Du auch einen richtigen Briefkasten?
Dann könntest Du Deinen Schlitz zu machen und ein Problem wäre weniger.
Ansonsten herzliches Beileid.

Stefan
aus der MHH

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 23.01.2010, 00:00

Stefan hat folgendes geschrieben: Ist Dein Briefschlitz eigentlich aktiv, also kommt da tatsächlich die Post durch?
Ja

Stefan hat folgendes geschrieben: oder hast Du auch einen richtigen Briefkasten?
Nein

Und das ist das Problem! Bei denen nämlich auch. Zum Glück scheinen die inzwischen etwas mehr zu lüften, es ist nicht mehr so häufig so schlimm wie am Anfang (was sich sicher wieder ändern wird, nachdem ich das nun hier geschrieben habe), nur als die gestern die Möbel reingetragen haben und länger die Wohnungstür offen hatten, war's mal wieder heftig.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 25.01.2010, 19:23

Freiheit Teil 2

Ich bin am heutigen Montag aus der MHH entlassen worden.
Morgen ist ambulante Blutentnahme und Freitag ambulant die Knochenmarkpunktion.
Nächste Woche Montag habe ich einen Termin im Knochenmark-Transplantationszentrum, da vermutlich ein Spender gefunden wurde.
Dann klärt sich hoffentlich auch, wie ungefähr mein Jahr 2010 aussehen wird.
Medikamente sind jetzt zum Größtenteil absetzt, nehme nur noch ein Antibiotika und das Mittel gegen die Knieentzündung.
Mit den Knieen geht es zum Glück aufwärts, Mittwoch ist dann auch erstmalig Krankengymnastik außerhalb der MHH.

Die nächsten Tage genießen und dann schauen was kommt.
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 25.01.2010, 21:13

Stefan,

das hört sich doch relativ gut an! Hoffentlich ist es wirklich ein passender Spender, 2010 kann also ein wirklich gutes jahr für Dich werden! genieße die tage zu hause so gut es geht, und natürlich wieter berichten...

Micha,

Beileid auch von mir zum Qualmgestank. Zu den Bierflaschen kann ich nur sagen: wer wirklich biertrinkend philosophieren will, trinkt ja wohl Dosenbier, zumal dieses ja auf anderen Planeten zu ominösen Erlösungszwecken zweckentfremdet werden - bin gespannt, wie es weitergeht.

Norbert,

hau doch Deinem Chef mal zur Abwechslung eins auf die Fresse. Dann würde Honeywell dich wohl endlich entlassen - falsch gedacht, ich bekäme auch dann wohl einen Golden Award.

Alles Gute an alle,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 26.01.2010, 10:42

Hey Stefan,

das hört sich nun wirklich ganz gut an, oder? Der Spender wird bestimmt passen! Immer positiv denken und so.

Micha, selbst ich als Raucherin habe ein wenig Mitgefühl mit dir. Kann mir vorstellen, dass das unangenehm ist... Vielleicht solltest du ihnen ein paar Broschüren zum Thema Raucherentwöhnung durch besagten Briefschlitz werfen? Nur so ein Vorschlag...

Norbert, beim Zuschlagen immer schön dran denken: Handgelenk muss fest und gerade sein, und versuch mit den Knöcheln von von Zeige- und Mittelfinger zu treffen, sonst wird's schmerzhaft :P

Liebe Grüße,
Kirsten.

PS: Gerade wurde ein Buch veröffentlicht, an dem ich mitgearbeitet habe. Wenn Ihr Interesse habt: http://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/docs/inspiring_researchers_en.pdf

Ich habe zum Beispiel die Artikel über Aquachem, Cronus-EU, Hydrogen 1S-2S, Exner-Borisov, BCR und noch eine ganze Reihe mehr geschrieben. Das war mal ein Projekt, das Spaß gemacht hat :)

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 26.01.2010, 22:01

Stefan hat folgendes geschrieben: nehme nur noch ein Antibiotika
"Antibiotika" ist Plural, es müsste heißen "ein Antibiotikum".

Aber ansonsten hört sich das bei dir ja immer besser an! :)

Norbert redet offenbar jetzt mit sich selbst... oder chattet er mit sich selbst?

norbert hat folgendes geschrieben: wer wirklich biertrinkend philosophieren will, trinkt ja wohl Dosenbier, zumal dieses ja auf anderen Planeten zu ominösen Erlösungszwecken zweckentfremdet werden - bin gespannt, wie es weitergeht.
Meinst du mit meinen Nachbarn oder mit "Die Auserwählten"?

"Die Auserwählten" macht sich, oder? Der Anfang war ja ein bisschen zäh, aber inzwischen ist die Story philosophisch, psychologisch, mitunter spannend und ein paar Überraschungen gab es, denke ich, auch schon. Und lustig find ich's auch. Nur schade, dass Zeichnen so schwierig ist.

Die 44. Folge ist jetzt online, leider zwei Tage nach dem 75. Jubiläums des Dosenbiers.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 31.01.2010, 19:42

- Blockwart Update -

Der Schrank meiner neuen Nachbarn steht mittlerweile an der Wand. Nur die Türen müssen sie noch einhängen.

Der Typ hat neuerdings so eine Art Nazi-Haarschnitt, vielleicht soll es aber auch ein Gangsta-Rapper-Style sein.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 02.02.2010, 13:45

Hier mal wieder was neues von mir.

Meine Blutwerte und das Ergebnis der Knochenmarkpunktion sind sehr gut, bin momentan praktisch krebsfrei. Dummerweise kann der Krebs jedoch jederzeit wiederkommen. Die gegenwärtig empfehlenswerteste Behandlung bei Leukämie ist die Stammzellentransplantation, auch wenn diese mit anderen Risiken verbunden ist. Ich habe mich daher für eine Transplantation entschieden.
Es wurde auch schon eine passende Spenderin gefunden. Sollte die entsprechenden Untersuchungen bei der Spenderin positiv verlaufen, kann die Transplantation Anfang März beginnen.
Bis dahin kann ich mich zu hause erholen und muss noch einige ambulante Untersuchungen machen.

Für die Behandlung werde ich ca. 2 Monate in der MHH bleiben, davon teilweise in der Isolation (Zutritt nur im Vollschutz mit Kittel und Maske).
Danach mit enger ambulanter Begleitung zu Hause weitere Genesung. Im Herbst könnte dann die Behandlung beendet sein. Das ist der Idealfall. Sollte es aufgrund der Transplantation zu Komplikationen kommen (Organversagen, Herzstillstand...) dauert es entsprechend länger bzw. klappt nicht.

Ich werde den Februar zu Hause genießen und das Beste hoffen.
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 08.02.2010, 11:18

Hey Stefan,
Freut mich riesig zu hören, dass so gut zu verlaufen scheint! Und auch, dass schon eine Spenderin für dich gefunden wurde. Bleibt es dabei, dass die Transplantation im März vonstatten geht?

Dass du dann wieder für zwei Monate und auch noch so isoliert in Krankenhaus musst, ist natürlich nicht so schön... Darum hoffe ich, dass du die Zeit zu Hause jetzt ordentlich genießen kannst!

Bei mir gibt's nicht viel Neues zu erzählen im Moment, also war's das erstmal.

Ganz liebe Grüße,
Kirsten.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 09.02.2010, 21:39

Hallo an alle,

auch bei mir läuft im Moment alles recht ruhig, habe sogar manchmal was zu lachen auf der Arbeit, darf eine deutsche Übersetzung von einer amerikanischen Software durchschauen und glaube manchmal an eine Bedienungsanleitung eines koreanischen Elektroartikels, der mit einem Übersetzungsprogramm erstellt wurde, oder weiß jemand, was "rasen Sie Meter" wohl im amerikanischen Original bedeutet haben könnte?

Stefan,

ich wünsche Dir, dass die Spende passt und Du auch dieses Martyrium der anschließenden Isolation überstehst. Das heißt ja wohl soviel, dass wir erst im Herbst ins Jack-The-Rippers Bier trinken werden, gell? Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir, hoffentlich kannst Du die Zeit zu Hause genießen.

Liebe Grüße auch an alle anderen Forumler

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 10.02.2010, 08:13

norbert hat folgendes geschrieben: oder weiß jemand, was "rasen Sie Meter" wohl im amerikanischen Original bedeutet haben könnte?

Nach kurzer Rücksprache mit Steffi dürfte im Original etwas in der Richtung:
"Starten Sie den Einheitenzähler" gestanden haben, also das die Funktion, die irgendwelche Einheiten zählt, gestartet wird.

Jack the Ripper im Herbst ist auch meine Planung.

Frohes Schaffen und sturzfreie Fortbewegung
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 10.02.2010, 10:05

Stefan hat folgendes geschrieben: sturzfreie Fortbewegung
Stefan
Zu spät... war aber ein sehr glimpflicher Sturz, bin beim Versuch, in mein Auto zu steigen, auf der linken Hinterbacke gelandet. Beide Beine gerieten dabei unter das Auto, gut, dass ich nicht gleichzeitig damit auch noch gefahren bin.

Bei meinen Nachbarn hatte ich jetzt die Hoffnung, dass sie bald die Türen an ihrem Schrank anbringen würden, denn eine Woche lang war eine der Türen vorne an den Schrank angelehnt. Inzwischen steht sie aber wieder an der Wand.

Seit das Baby da ist, scheinen sie tatsächlich vorerst auf es Rücksicht zu nehmen, denn seit dem Zeitpunkt bis jetzt geht die Rauchbelästigung gegen Null. Aber es ist natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ihre Selbstdisziplin nachlässt und sie munter weitermachen wie zuvor.

Ich habe das Baby bislang noch nicht gehört, aber es scheint noch da zu sein. Soeben kam eine mir unbekannte Person in DPD-Uniform mit einer Packung Pampers an die Haustür und ging ohne wieder fort.

Wie viele von den zwei Monaten sind denn erfahrungsgemäß Isolationszeiten bei der Knochenmarktransplantation? Auch von meiner Seite wünsche ich dir einen schönen Februar und weiterhin gute Neuigkeiten. Genieß vor allem den Schnee, der kann für uns alle der letzte gewesen sein, wenn anschließend die Klimaerwärmung weitergeht.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 11.02.2010, 21:40

Hallo Steffanie,

Ihr habt die volle Punktzahl, "race meter" ist die richtige Rückübersetzung, also das Zählen der Zugriffszeit, bravo.

Micha,

bei Honeywell gab es an einem Tag drei Schnee-Unfälle an einem Tag, wobei doch die Maxime gilt, "null Unfälle", aber es gibt eine höhere Kraft, als die Policies eines Unternehmens, nur versteht dies Amerika nicht (aufgrund des Blizzards an der Ostküste Amerikas müssen jetzt alle Honeywell Employees in America von Zuhause arbeiten - im Headquarter Morristown liegen im Moment beachtliche 2 Zentimeter Schnee - na, da muss ich wohl morgen auch Zuhause bleiben). Ein Mitarbeiter hat einen Unterschenkelhalsbruch, wer ist Schuld? Der fehlerhafte Streudienst.

Bleibt nur zu hoffen, dass alle gesund durch den Winter kommen,

be safe, wie der Amerikaner sagt,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 12.02.2010, 01:03

Hi, ich war mal kurz weg, bin aber wieder da. So wie es bei dir auch sein sollte, Stefan. Eine befreundete Ärztin hat mir mal auseinandergesetzt, das so eine Knochenmarktransplantation wirklich kein Spaziergang ist. Aber positiv denken: Bier trinken im Herbst. Darauf kommt es an!

Ansonsten geht mir dieser Winter aber sowas von auf die Nerven. Mein Auto war schon zweimal in der Reparatur. Einmal musste mich der ADAC sogar abschleppen. Bedeutet: Ich musste viel zahlen und konnte nicht arbeiten, also kein Geld reinholen. Es reicht, echt!

Ansonsten läuft aber alles. Ich werde im April das erste Mal Patenonkel. Die Kommunikation mit dem zwei Monate alten Menschen lassen aber noch ernsthaft zu wünschen übrig. Ich weiß nie, ob sie gerade stirbt oder nur Luft holt. Was mich wiederum an den Rand eines Herzinfarktes bringt. Aber man lernt ja dazu.

Ansonsten gibt es eigentlich nichts weiter. Wenn ihr an der Kröpcke-Uhr vorbei kommt, könnt ihr dort auf einem Werbebanner innerhalb der Uhr neben einem Foto meinen Namen sehen. Dort stellt ein Springer Künstler gerade aus. Ist ja auch was: Einmal in der Kröpcke-Uhr.

Okay, also Gesundheit für alle und immer an das Bier denken!

Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 17.02.2010, 18:31

So,
ich hoffe mal,
- Micha sitzt nicht in U-Haft weil er seine Nachbarn gemeuchelt hat
- das Auto von Tobias tut seinen Dienst
- Norbert ist kein Opfer des Winters geworden
- Kirsten saß nicht im Vorortzug

Am Dienstag war großer Untersuchungstag.
Da auch die Spenderfreigabe vorliegt, gehe ich am 23. Februar wieder in die MHH zur Vorbereitung auf die Transplantation am 4. März.
Station 79 liegt etwas ab vom Schuss und ist nur über Schleusen zu betreten. Besucher müssen Schuhe und Kleidung wechseln beim Betreten.
Das ist dann teilweise verwirrend, da Ärtze, Pfleger, Patienten und Besucher im selben blauen Fummel rumrennen.

Mal schauen, was da auch mich zukommt.

Euer Stefan
@Micha
bzgl. des Djinni-Zerstörers
Auf explainthisimage.com war in den Kommentaren ein Hinweis auf den Park

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 18.02.2010, 09:19

> ich hoffe mal,
- Micha sitzt nicht in U-Haft weil er seine Nachbarn gemeuchelt hat

Das hat sich vorgestern angehört, als ob die das selber machen würden. Dabei hätte ich noch lobend erwähnen wollen, dass neulich einmal ihr Fernseher aus war, obwohl sie zuhause waren. Wahrscheinlich waren sie aber bloß beim Griff zur Chipstüte aus Versehen auf die Fernbedienung gekommen.

Na denn toi, toi, toi, Stefan, ich will natürlich auch dieses Frühjahr/diesen Sommer wieder grillen und hoffe dich dieses Jahr wieder dabeizuhaben!

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 18.02.2010, 15:32

Hey,

das scheint ja dann mal recht fix gegangen zu sein mit der Spenderin. Ich drücke dir auf jeden Fall schon mal jetzt die Daumen, das die Voruntersuchungen gut laufen und dann natürlich die Therapie, Stefan!!! Aber du wirst ja wohl auf der Isolierstation auch Internet haben, oder? Dann können wir ja zumindest so Kontakt halten - und ganz ohne Schleusen und spezielle Kittel :)

Na ja, dass ich diese Nachricht eingestellt habe, wird euch wohl verraten, dass ich gesund und munter bin und nicht in besagtem Vorortzug saß...

LG,
K

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 18.02.2010, 19:55

kirsten hat folgendes geschrieben: Na ja, dass ich diese Nachricht eingestellt habe, wird euch wohl verraten, dass ich gesund und munter bin und nicht in besagtem Vorortzug saß...
Na, ich weiß nicht... das ist bestimmt nur'n Trick!

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 22.02.2010, 12:05

Micha hat folgendes geschrieben: Na, ich weiß nicht... das ist bestimmt nur'n Trick!

Yup, klar. Alles Tricks. Ich habe hier schon seit Ewigkeiten keine Antwort mehr eingestellt. Läuft alles vollautomatisch :P

PS: Es sind gerade mal zwei Stunden der neuen Arbeitswoche vorbei und ich hab schon Kopfschmerzen... Gah!!!

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 22.02.2010, 15:08

kirsten hat folgendes geschrieben: Es sind gerade mal zwei Stunden der neuen Arbeitswoche vorbei und ich hab schon Kopfschmerzen... Gah!!!

Guter Schnitt,
denn normalerweise
"Montagmorgen acht Uhr und die Woche hat keine Ende"

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 03.03.2010, 06:54

Hallo Stefan

geht die Transplantation bald los? Ist ja jetzt Anfang März.

Alles Gute,

Micha

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 10.03.2010, 13:44

Huhu, Ihr Lieben.

Gab ja hier schon lange keine Neuigkeiten mehr... Hat jemand was gehört von Stefan?

Also, Stefan, falls du das hier liest: ich hoffe, es geht dir gut und die Transplantation ist gut verlaufen!!! Lass von dir hören, wenn du kannst!

Liebe Grüße auch an den Rest der Bande,
Kirsten.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 10.03.2010, 19:18

Hallo Ihr,

von mir gibt es nicht viel neues zu berichten, ich hangele mich so durch den Job und bin sehr oft sehr müde.

Stefan,

ich hoffe es geht Dir gut und wir hören bald wieder gute Nachrichten von Dir!

Kirsten,

schön, auch von Dir mal wieder was zu lesen!

An alle anderen auch schöne Grüße vom müden

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 12.03.2010, 09:02

Hallo,

hatte mich rar gemacht, da ich nach der Stammzellentransfusion am 5. März völlig durch den Wind war.
Mittlerweile komme ich halbwegs mit den Nebenwirkungen klar, aufgrund Fieber und Schüttelfrost war ich allerdings ziemlich gaga.
Meine Mundschleimhäute haben sich verabschiedet, ich kann daher nur noch über die Vene Essen und Trinken, da Schlücken höllisch schmerzt. Auch Sprechen ist nicht sonderlich toll.
Wenn das neue Immunsystem sich so um den 18. März aufbaut, bessert sich die Lage hoffentlich. Dann beginnt allerdings auch die Zeit, wenn sich das neue Immunsystem gegen den Körper richtet. Nicht wundern, wenn dann erstmal wieder Funkstille ist.

Bis hoffentlich bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 12.03.2010, 11:20

Oh Mann, Stefan, das hört sich ja echt hart an! Aber wenn ich's mir jetzt so überlege, was habe ich eigentlich erwartet? Kann ja nicht spurlos an einem vorübergehen, wenn das Immunsystem komplett ersetzt werden muss...

Auf jeden Fall: Hang in there! Ich wünsche dir, dass es dir möglichst schnell besser geht! Und danke, dass du uns trotz allem auf dem Laufenden hältst!

Fühl dich geknuddelt! (Der Rest der Mannschaft natürlich auch :))

K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 26.03.2010, 20:03

Hallo zusammen,

meine Regeneration verläuft voll nach Plan, also zur Zeit sehr gut,
vielleicht komme ich Ostern raus.

Nach vier Wochen Zwei-Bett-Zimmer liege ich nun bis zu meiner Entlassung im Einbett-Zimmer.
Denn ich habe einen Darmvirus. Der stört mich nicht, da ich mit Antibiotika vollgepumpt bin, der stört gesunde Besucher nicht, da deren Immunsystem Virus locker platt macht, nur meine geschwächten Mitpatienten könnten Erkranken. Daher Isolation und keinen Spaziergänge auf dem Flur.
ABER ich darf in Schutzkittel, mit Mundschutz und Handschuhe die 30 Meter den Flur lang huschen und durch die Schleuse nach draußen.
Und das jederzeit, da ich nicht mehr an Schläuchen hänge.
Allerdings ist meine Haut so empfindlich, dass ich auch bei bedecktem Wetter Sonnencreme Faktor 20 auftragen sollte. Allerdings trage ich Jacke mit Kaputze und Mundschutz, da ist nicht mehr viel freie Haut.

Mir fällt zwar etwas die Decke auf den Kopf, aber gut, das ist der Preis, den ich zahlen muss.

Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 28.03.2010, 01:23

Hallo Stefan, das klingt ja doch alles ziemlich super, auch wenn es dir zurzeit noch nicht so gut geht. Ich hatte Angst um dich. Aber die Kurve scheint ja doch nach oben zu zeigen. Sehr cool!!!
Bei mir ist mittlerweile diabetesbedingt die Netzhaut angegriffen. Deshalb wird sie jetzt zum Teil entfernt. Weg gelasert. Ich bin begeistert. Allerdings, sagte meine Ärztin, je weniger Netzhaut ich habe, desto besser für mich. Dann können sich die Blutungen weniger ausbreiten. Auf mein Sehen soll sich das nicht auswirken. Der Rest der Netzhaut soll alles komplett übernehmen. Ist also nicht so dramatisch. Wurde sozusagen nur angezählt. So ist das eben mit dem Älterwerden. Die Krankheiten kommen, es geht bergab. So wie mit 20 wird es nie mehr. Aber muss ja auch nicht. Wär ja sonst wie ein Sommer ohne Regen.

Jau, dann können wir ja vielleicht wirklich mal im Herbst oder Spätsommer ein Bier zusammen trinken. Wir alle natürlich. Auf das Leben! Und den Rest.

Bleibt alle weiter gesund oder werdet es. Bis dann
Tobias

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 28.03.2010, 01:35

Hey guys,

Stefan, ich freue mich so sehr, dass es für dich langsam aber sicher aufwärts geht. Ich glaub, nicht nur Tobias, sondern wir alle hatten Angst um dich. Aber ich freue mich riesig - wie alle anderen sicher auch, dass du auf dem aufsteigenden Ast bist. Wäre ja super, wenn du zu Ostern einen kleinen Trip aus dem Krankenhaus machen könntest. Und wie Toby schon sagte: das Bier im Herbst ist schon fest eingeplant!

Tobias, das ist ja auch nicht so klasse, was du im Moment über dich ergehen lassen musst... Aber du hast sicher recht: das Alter kriegt uns halt alle irgendwann... Hang in there, man!

Bei mir gibt's gesundheitlich nix zu berichten - zum Glück, würde ich mal sagen. Aber vielleicht erinnert Ihr Euch, dass ich in meinem Job letztens nicht so glücklich war. Barroso macht einfach keinen Spaß! Na ja, nun hab ich ein Angebot bekommen, füür drei Jahre als Übersetzerin für die Kommission zu arbeiten, und das werde ich wohl annehmen: mal eben das Gehalt um 40% zu erhöhen, ist doch sehr verlockend. Abgesehen von den zusätzlichen Urlaubstagen und anderen Geschichten. Bin mir noch nicht sicher, ob ich so richtig glücklich darüber bin, aber so sieht das aus...

Liebste Grüße aus B,
K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 01.04.2010, 19:06

@ Tobias
als Brillenträger wird mir immer ganz anders, wenn es um Augen Erkrankung und Operationen geht.
Wünsch Dir viel Glück und stets Augenlicht!

@ Kirsten
Klingt auf dem Papier gut, ausprobieren. Zumindestens ist die Verbesserung finanziell und von den Zusatzleistung, dass es sich auf jeden Fall lohnt!

@ Micha
Gute Besserung. Auch wenn der Verband in blau ist, sehr ärgerlich!

Ostern in der MHH

Leider leide ich eine Blaseninfektion (Beschädigung der Schleimhäute) als Nachwirkung der Chemotherapie. Daher bleibe ich über Ostern, also bis auf weiteres in der MHH.
Ist momentan auch besser so, da ich mehr auf der Toilette hocke als im Bett liege.
Ansonsten läuft es prächtig.

Viele Grüße
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 03.04.2010, 11:02

Und hier ist meinOstergruß, auf den Stefan sich bezieht:
http://www.michael-fredrich.de/01Ostergruss.htm

Ich wünsche mir und allen anderen Rekonvaleszenten, allen voran natürlich Stefan, gute Besserung.

So behindernd ist der Gips übrigens nicht gar nicht, theoretisch könnte ich sogar etwas zeichnen, aber es es ist derzeit NOCH schwieriger als es sonst schon ist. Nur bei allem, was mit Wasser und Hygiene zu tun hat, ist er etwas im Weg. Und dadurch, dass ich manche Sachen momentan mit links mache, habe ich gemerkt, dass auch der linke Daumen bei jenem Sturz was abbekommen hat.

Ich selber werde über Ostern versuchen, meinen Husten endlich auszukurieren, und bis auf einige Einkäufe am heutigen Tage die Wohnung über Ostern nicht verlassen. Mit dem Leben da draußen hab ich ja eh nicht viel zu tun.

Also: Schöne Ostertage! (Ist Ostermontag in Belgien eigentlich ein Feiertag?)

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 03.04.2010, 11:45

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 03.04.2010, 22:01

Hola Euch allen,

von mir schöne Ostergrüße!

Stefan, Dir alles Gute, möge Dein Immunsystem durchstehen und Du bald richtig wieder auf den Damm kommen! Und immer an unser Bierchen im Spätsommer/Frühherbst denken!

Micha, gute Bessereung, Gips ist ja nicht so schön! Mal mal ruhig was drauf!

Von mir nix Neues im Job, ich mag ihn nicht, aber ich muss noch einige (wohl 39) Wochen durchstehen. Ich habe heute im Petanque mit meinem Freund Michael das Saisoneröffnungsturnier im Petanque in Hannover Kleefeld ohne richtige Einstellung und ohne Form gespielt, und wir sind dritter von 95 geworden, waren also nicht so schlecht und haben ein wenig Preisgeld abgegriffen. Bin Ostern in Berlin und schau mir das Pergamonmuseum an.

Alles Gute an alle,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 04.04.2010, 03:24

Hallo Ihr Lieben,

frohe Ostern euch allen! Nachdem ich Freitag noch arbeiten musste - ich hatte eigetnlich immer gedacht, dass Karfreitag in einem Land, wo viele Katholen leben Feiertag sein müsste, aber na ja - genieße ich jetzt das 3-Tage-Wochenende. War heute bei nem klassischen Konzert. Die nächsten zwei Tage werde ich aber wohl mit häuslichen Pflichten und DVDs verbringen.

Micha, vielen Dank noch für deine Karte aus dem Skiurlaub, die du wohl noch vor deinem Sturz geschrieben haben musst. Ich sag ja immer: es gibt gefährlichere Sachen als Kampfsport! Z.B. Skifahren... Vergiss nicht, die Komik-Bestellung bei mir abzugeben!

Stefan, was macht das Immunsystem? Hoffe, die Blaseninfektion hat sich schon gebessert! Ich bin mir sicher, dass du nächstes Jahr wieder fröhlich Ostereier suchen wirst" :)

Norbert, die Unzufriedenheit mit dem Job kann ich mittlerweile so gut verstehen! Hang in there und viel Spaß in Berlin :)

Take care everyone!
K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 04.04.2010, 16:50

Hallo Mitleser,

die Blasenfunktion hat mich komplett zerlegt.
Vorher lief alles super. Entlassung absehbar und körperlich guter Zustand.
Jetzt dreht sich alles um die Blase.
Habe zwei Tage praktisch auf der Toilette verbracht, auch nachts, also kein Schlaf.
Seit letzter Nacht mit externen Blasenkatheder (Kondom mit Urinbeutel) zu mindestens im Bett liegend statt auf der Toilette sitzen. Immerhin dösen, Schlafen bei ständigen Harndrang schaffe ich nciht.
Leider ist auch das Wasserlassen an sich manchmal schmerzhaft.

Durch das fast permanente Sitzen bzw. jetzt Liegen hat die Muskulatur stark abgebaut.

Leider nicht absehbar, wann die Blase sich regenerieren wird.

Tja, Durchhhalten, mehr bleibt nicht.
Immerhin sind minimale Verbesserungen zu erkennen.

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 10.04.2010, 19:45

in memoriam Peter Runge

Peter ist Anfang Oktober 2009 mit schweren Atembeschwerden in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses gegangen. Nach eingehender Untersuchung wurde er sofort in die Hämatolgie der MHH eingewiesen.

Anfang November bezog ich das zweite Bett in seinem Zimmer und so verbrachten wir die nächsten sieben Wochen zusammen und standen zwei Chemotherapien gemeinsam durch.
Am 24. Dezember wurde ich entlassen, er musste aufgrund einer Pilzerkrankungen bleiben. Auch ist ein Spender gefunden worden, weshalb er Anfang Januar, am Tag als ich wieder in der Hämatologie aufgenommen wurde, auf die Transplantationsstation 79 wechselt.
Als ich Ende Februar ebenfalls auf der Station 79 aufgenommen wurde, war er bereits nicht mehr auf der Station.
Aufgrund seiner diversen Vorerkrankungen (OPs im Bauchbereich) traten bei der Transplantation bzw. der sehr harten Chemotherapie Nebenwirkungen auf, die letztendlich zum Herzversagen führten.

Er kam aus Schaumburg wie auch Steffi. Da die Welt ein Dorf ist, ist die beste Freundin meiner Schwägerin die Ex-Frau von Peter. Daher habe ich davon erfahren.

Peter und ich haben viel über unsere Situation, die prinzipiell sehr ähnlich war, unterhalten. Wir hatten beide die Ansicht, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen und keine wirkliche Entscheidungsfreiheit mehr haben. Die Alternative zur Behandlung war immer für uns der zeitnahe Tod in Folge der Leukämie.

Der Tod von Peter hat mit gezeigt, dass es richtig war, jetzt die Stammzellen-Transplantation zu machen.
Heute bin ich 41 und körperlich und geistig voll da.
Ich hätte alternativ zur Transplantation auch einfach darauf Vertrauen können, der Krebs ist weg und kommt nie wieder.
Wenn er allerdings zurückkommt, müsste ich wieder mehrere Chemos machen und auf einen Spender warten. Aufgrund meines dann höhereren Alters und vermutlich dann vorhandenen Erkrankungen wäre eine Transfusion wesentlich riskanter.

Meine momentane Harnwegsinfektion ist zwar schmerzhaft aber nicht tödlich und sehr wahrscheinlich ohne Folgeschäden bald zu Ende. Ich habe bislang sehr viel Glück gehabt.

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 12.04.2010, 21:06

Stefan,

es tut mir außerordentlich Leid, dass Peter es nicht geschafft hat. Umso mehr ist Deine Entscheidung richtig, scheiß aufs Pissen, was für ein Bild, dass Du Deinen Weg gehst. Hoffentlich geht alles gut, ich bin bei Dir, denk immer auch an unser Treffen im Herbst.

Die Welt außerhalb der Klinik ist beschissen, aber irgendwie kann sie auch schön sein, ich hab es selbst erlebt in Berlin und auch hier in Hannover, also halte durch, Grüße auch an alle,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 20.04.2010, 13:32

Hallo,

da läuft es halbwegs planmäßig und dann kommen die Rückschläge.

Aufgrund meiner Magenverstimmung am Sonntagmittag sind wegen der starken Schmerzen nun auch meine Rückenschmerzen wieder da.
Die Rückenschmerzen hatte ich früher eine zeitlang und konnte diese mit Kieser-Training und Kanu gut in den Griff kriegen (Muskulatur stützt Rücken).
Nach acht Wochen liegen auf einer zu weichen Matratze und ohne Training seit November sind die Muskeln futsch und der Schmerz wieder da.
Jeden Tag den ich eher raus komme bedeutet also eher der Beginn des Wiederaufbaus der Muskulatur.

Leider ergab der Gastro-Ultraschall am Montag, dass es zwar nicht der Blinddarm ist, aber es gibt eine Entzündung im Bereich des Übergangs vom Dünn- auf den Dickdarm.
Um sicher zu gehen, was das ist, gibt es Mittwoch oder Donnerstag eine Darmspiegelung mit Probenentnahme.
Was freue ich mich.
Vom Ergebnis (Virus, Abstossungsreaktion aufgrund der Transplantation, unbekannt) hängt dann die Behandlung und damit auch die Dauer des stationären Aufenthalts ab.
Also diese Woche keine Freiheit, vielleicht nächste Woche ambulant.

Dieses ewige hin und her macht mich wahnsinnig.

Immerhin nichts lebensbedrohliches.

Grüße aus der MHH
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 20.04.2010, 15:09

Nächste Woche ambulant? Das war mir gar nicht klar, dass du so nah an der Freiheit bist. Ich habe gehört, dass Darmspiegelungen heute nicht mehr so schmerzhaft sind wie vor 25 Jahren, als ich das mal über mich ergehen lassen musste. Aber du bist ja nun schon ganz anderes gewöhnt.

Bin mal gespannt, wie das mit meinem Daumen wird. Diese Woche tut er mehr weh als die letzten beiden Wochen. Vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen? Eigentlich soll Freitag der Gips ab, es hängt aber ein bisschen von dem Vulkan auf Island ab. Mein Chirurg hängt nämlich noch irgendwo auf der Welt im Urlaub fest. Schon kurios, dass ein Vulkänchen auf einem Atlantikinselchen hier für einen Komplettausfall des Luftverkehrs sorgt. Tja, Leute, DAS ist die Globalisierung.

Sollte es irgendjemand geben, der mich trotz Stefans Berichten wegen meines eingegipsten Daumens bemitleidet: Das ist wirklich gar nicht so schlimm. Das Leben insgesamt ist deutlich schmerzhafter als diese geringfügige Beeinträchtigung. Trotzdem mache ich die Erfahrung, ich wegen des Gipses deutlich mehr Mitleid zu bekommen als wegen der Dinge, die mich wirklich belasten. Das wiederum fällt mir schwer zu begreifen.

Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis deiner Darmspiegelung und deine baldige Verambulantierung, Stefan!

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 21.04.2010, 01:38

Ein Juchu für die Darmspieglung! Na ja, Stefan, sag dir immer nur, dass du schon schlimmeres durchgestanden hast. Und die Spiegelung wird jetzt nur gute Ergebnisse bringen! Good luck for that!

Tja, so Verletzungen an den Händen können schon böse beeinträchtigen, Micha. Hoffe aber, auch das wird bald besser.

Heute neues Job interview bei mir. Warum gehe ich da eigentlich noch hin? Na ja, man weiß ja nie... Könnte ja interessanter sein.

Liebste Grüße und, Stefan, halte durch!
K xoxo

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 21.04.2010, 08:33

21.4. um 1:38 Uhr? Haste reingefeiert, Kirsten? ;)

Und um wieviel Uhr ist das Vorstellungsgespräch? Hoffentlich kannst du ausgeschlafen hineingehen! :shock:

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 21.04.2010, 17:15

Richtig erkannt, Micha :) Hätte ich nicht tun sollen, aber als ich das erkannt hatte, war es auch schon zu spät. Na ja, ist halt irgendwie schon Tradition. Mache ich eigentlich jedes Jahr...

Vorstellungsgespräch war um 12 Uhr. Und ich muss sagen, ich war nicht so brilliant wie beim ersten :D Denke mal, dass sie sich für jemand anderen entscheiden werden - und auch wenn es für einen Web editor ist, ist viel Projektmanagement involviert und das liegt mir ja nun nicht wirklich... Na, mal schauen.

Grüßle,
K

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 21.04.2010, 19:59

Was mich wirklich bekümmert: Heute haben die Straßen-Philosophen ihr 5. Jubiläum und ich habe nichts, was ich zur Feier des Tages hätte hochladen können...

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 23.04.2010, 23:54

Hallo Forum,

in den nun mehr acht Wochen in der MHH war ich nicht ganz untätig und habe meine Hausseite überarbeitet:

http://www.stkramer.de

In Stefans Sammelsurium sei besonders empfohlen Musik und Unterhaltung.
Bei Lip Dub ist mir aufgefallen, das zwar Studenten aus Kanada, USA, Frankreich und Polen anspruchvolle Videos - teilweise sogar als einen Take - herstellen, deutsche Studies aber nicht. Liegt vielleicht daran, dass in anderen Ländern die Studenten eine engere Beziehung zu ihrer Uni haben.
Hier in D, besonders in H, läuft doch keine(r) in T-Shirts oder Sweater mit Uni-Logo rum.

Viele Grüße
Stefan

PS: Beide Seiten sind noch nicht fertig und werden noch ergänzt

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 27.04.2010, 15:21

Huhu,

hab ich mir doch gleich mal dein ge-revampte Seite angeschaut. Hast recht, die Unterhaltungssektion im besonderen ist sehenswert. Die Smilies haben mir aber auch gefallen, besonders dieser hier:

Liebste Grüße aus dem stickigen Büro,
K

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 29.04.2010, 09:38

Hi Stefan,

ich könnte dir noch weitere Smilies mailen, ich habe auch eine kleine Sammlung auf meiner Festplatte, darunter viele, die nicht in deiner Sammlung sind.

Leider hast du auf deiner Unterhaltungsseite meinen Namen falsch geschrieben. Ich heiße "Fredrich" mit Nachnamen, nicht "Friedrich". Soll ich dich noch auf weitere islambezogene Cartoons hinweisen?

Von diesen Lipdubs habe ich noch nie gehört. Seltsam. Das sollen Juristen sein in dem Montreal-Lipdub? Das sollen wir glauben?? Aber ich finde es lustig, dass die am Schluss "I fought the law, and the law won" singen.

Die Musiksammlung ist auch sehr schön, vieles dabei, was ich auch mag. Nur die Beach Boys sind unterrepräsentiert. ;

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 01.05.2010, 07:27

@ Kirsten
Danke für das Lob, in der MHH ist viel Zeit für sowas

@ Michael
Sorry, das i hat sich heimlich eingeschmuggelt.
Musste eine Auswahl aus Deinen Cartoons treffen und die Beide trafen gerade meine Stimmung beim Erstellen der Seite
Similies gerne, danke!
Bei Musik wie gesagt alphabetisch aber unvollständig.
Bin noch am ergänzen - die Seite lebt!

Und nun die Überraschung:
Ich sitze wieder am Notebook zu Hause!!!!

Wurde am 30. April nach kurzer Diskussion ("eigentlich müssten Sie noch eine Nacht zur Beobachtun bleiben" - "Nx da!") ging es in die Freiheit.
Am Dienstag beginnt dann die ambulante Behandlung. Und natürich, wenn irgendwas auffälliges ist (Fieber, Ausschlag sonstiges) geht es sofort in die Ambulanz bzw. Notaufnahme.

Die Stammzellen-Transplantation ist zu 100% erfolgreich, da am 50 Tag nach Transplantation das gesamte Blut vom Spender produziert wird (Blutgruppe 0) und kein ursprüngliches Blut (Typ B) von mir produziert wird. So soll es sein.
Und nun bin ich eine Chimäre, denn mein Blut hat eine andere DNA als der Rest.

Insgesamt bin ich noch klapprig, Darmvirus, Blasenentzündung und Hautirratationen sind noch nicht auskuriert und ich brauche morgens 10 Minuten um meine tägliche Tablettenration zusammenzustellen, aber es geht voran.

Zwischenfazit
Ich hatte sehr viel Glück, dass die AML relativ früh erkannt wurde und die Nebenwirkungen der Transplantation insgesamt harmlos sind.
Der Vergleich mit Mitpatienten ist da hilfreich. Auch wenn ich in Isolation lag und das Pflegepersonal bzw. die Ärzte darüber nicht sprechen, nicht jeder überlebt die Transplantation.
Neben meinen Ex-Bettnachbarn Peter sind mir mindestens zwei kritische Fälle bekannt geworden. Eine ältere Frau, die auf die "Sterbestation" verlegt wurde, da nicht mehr therapierbar und ein jünger Mann (unter 30), der aufgrund von Hautabstoßungen wohl verstorben ist.

Wie geht es weiter
Im Rahmen der ambulanten Betreuung werden die Medikamente zurückgefahren und ich mache mich gleichzeitig körperlich wieder fit.
Mit etwas Glück kann ich ab Herbst wieder am normalen Leben teilnehmen und auch wieder arbeiten gehen.
Bis dahin gelten noch Vorsichtsmaßnahmen, die dann kontinuierlich gelockert werden. Dies betrifft Kontakt mit Menschen (Mundschutz, kein Händeschütten usw.), Tieren (keine), Mutter Natur (keine Gartenarbeit) und Einschränkungen beim Essen (nur durchgegart bzw. geschält) also z.B. keine Nüsse, Erdbeeren, Blattsalate.

Da das Leben nun neu beginnt, haben wir uns eine neue Wohnung gemietet, im Juli ist dann Umzug. Nette Vier-Raum-Dachgeschosswohnung in Vahrenwald mit urigem Zuschnitt.

Soweit erst mal aus der Freiheit
Euer Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 02.05.2010, 09:15

Hallo Stefan,

das sind ja mal richtig gute Neuigkeiten! Ich freu mich riesig für Dich, endlich zu Hause! Bei Deiner guten Grundkonstitution sollte die Step-By-Step-Wiederkehr ins volle Leben doch zu schaffen sein.

Ich mache inzwischen ein Coaching, um mit der unguten Honeywell-Lage zurecht zu kommen. Aber werde wohl auch noch ein wenig durchhalten müssen dort.

Gleich muss ich los, Halb-Marathon laufen, bin schon sehr nervös, aber ich wollte das ja unbedingt.

An alle schöne Grüße, und Micha, ich freue mich, dass wieder ein neuer Cartoon auf Deiner Seite erschienen ist (mit Deiner Tel.-Nr.?), es scheint Dir also wieder besser zu gehen, zumindest Deinem Arm.

Bis bald,

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 02.05.2010, 19:26

norbert hat folgendes geschrieben:
Gleich muss ich los, Halb-Marathon laufen, bin schon sehr nervös, aber ich wollte das ja unbedingt.

Hallo Norbert,

wie war der Halbmarathon?
Ich war heute nicht so in Stimmung und Zustand an der Ecke Werderstraße / Isernhagener Str. zu stehen, diesmal ging nur der Marathon an unserer Wohnung vorbei. War zumindestens gutes Laufwetter.

Coaching extern oder über Honeywell?
Wir hatten sowas auch mal beim DSGV wegen schlechtem Betriebsklima.
Am Ende erklärte dann der Externe warum die Stimmung schlecht, wussten bloß alle schon vorher.

Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 03.05.2010, 07:18

norbert hat folgendes geschrieben: (mit Deiner Tel.-Nr.?)
Ist so'n Klo-Grafitti.

norbert hat folgendes geschrieben: es scheint Dir also wieder besser zu gehen
Kann man so nicht sagen.

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 03.05.2010, 19:53

Hi,

tja, die ersten 15 km des Halbmarathons gingen leicht und schnell, dann wurden die Beine schwer und ich wurde wieder langsam, also 3/4 der Strecke hunderte von Läufern überholt, dann wurde ich wieder überholt, aber ich habe es geschafft, und ich bin ganz stolz auf mich (Zeit: 1:59:52 Std.).

Micha, tut mir leid, dass es Dir nicht wirklich besser geht, aber ich hoffte vor allem, dass Du anscheinend wieder zeichnen kannst.

Kirsten, was ist denn aus deinem "ungeliebten" Job geworden? Mein Coaching findet bei meiner Zeitarbeitsfirma ABIS statt, die wissen schon Bescheid, dass mein Job ziemlich scheiße ist.

Macht es erst mal gut, Grüße an alle

Norbert

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 03.05.2010, 23:28

norbert hat folgendes geschrieben: tja, die ersten 15 km des Halbmarathons gingen leicht und schnell, dann wurden die Beine schwer und ich wurde wieder langsam, also 3/4 der Strecke hunderte von Läufern überholt, dann wurde ich wieder überholt, aber ich habe es geschafft, und ich bin ganz stolz auf mich (Zeit: 1:59:52 Std.).

Gratulation,
Zeit klingt gut und im Gegensatz zu unserem Oberbürgermeister bis Du tatsächlich angekommen!

Heute das erste mal wieder mit dem Fahrrad in der Lister Meile gewesen.
Die Leute schauen schon etwas blöd, wenn ich mit Glatze und Mundschutz durch die Läden streife. Und nach dem Ausflug war ich platt.
Es geht voran, keine Frage.

Viele Grüße
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Tobias - 05.05.2010, 23:08

Vahrenwald? Mensch, dann kommst du ja zu mir! Guter Stadtteil, alles schön ruhig. Aber du hast hier ja eh schon um die Ecke gewohnt, oder? War das auch schon Vahrenwald?

Das ist ja schön, dass anscheinend wirklich alles gut wird und wir vielleicht unser Bier im Herbst einnehmen können. Ach, deine Webseite muss ich mir unbedingt noch angucken. Mache ich gleich.

Micha: Es irritiert mich auch immer wieder, dass Menschen fast jegliches körperliche Gebrechen bemitleiden, auch wenn es durchaus zu ertragen ist, bei anderen Dingen aber oft eher verständnislos schauen. Woher kommt das wohl? Sehen wir die Welt doch alle so unterschiedlich? Ist wohl so.

Nochmal Stefan: Schon alt, aber ich wollte dir da immer nochmal zustimmen. Silbermond gehen gar nicht. Diese Stefanie Kloß ist echt ein Feindbild. Ich meine, Sicherheit, Beständigkeit, mit Mitte 20??? Was hat die denn bitte für ein Problem? Hannovers Kinder (wie auch in anderen Städten) leben in Armut und sie singt Schlager. Da fällt mir echt nichts zu ein. Schlimm, ganz schlimm.

Ansonsten läuft bei mir soweit alles. Gebt auf euch alle acht.

Tobias

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 06.05.2010, 08:25

Auch ich freue mich über Stefans Rückkehr in die Freiheit und auf ein haariges Wiedersehen. Kannst du noch gut kucken, Tobias? Um Kirsten dagegen mache ich mir etwas Sorgen, auch auf E-Mails reagiert sie nicht.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 06.05.2010, 16:28

Tobias hat folgendes geschrieben: Vahrenwald? Mensch, dann kommst du ja zu mir! Guter Stadtteil, alles schön ruhig. Aber du hast hier ja eh schon um die Ecke gewohnt, oder? War das auch schon Vahrenwald?

Genau,
ich wohne zur Zeit am östlichen Rand von Vahrenwald, da meine Seite der Isernhagener zu Vahrenwald gehört, die gegenüberliegende bereits zur List.
Jetzt geht es auf Deine westliche Seite der Vahrenwalder in die Franckestr. mit direktem Blick auf die Conti und das Uni-Hochhaus.

Blödes Wetter heute, da macht rausgehen keinen Spaß
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 07.05.2010, 08:21

Stefan hat folgendes geschrieben: Blödes Wetter heute, da macht rausgehen keinen Spaß
Dafür aber mit 'nem heißen Tee drinnen im Warmen sitzen und rauskucken.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 07.05.2010, 16:24

Micha hat folgendes geschrieben: Dafür aber mit 'nem heißen Tee drinnen im Warmen sitzen und rauskucken.

Ist nach neun Wochen "Haft" in einem vollklimatisierten Isolierzimmer (keine zuöffenden Fenster) nicht wirklich eine Alternative.

Radfahren bei leichtem Niesel geht auch, danach dann 'nen schön Pott Kaffee.

Stefan

PS: Falls heute jemand in der HAZ das Bild zum Artikel über die Parkplatznot auf dem MHH Gelände gesehen hat, dass war die Straße vor meinem Fenster (ich lag im 2. Stock).

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 18.05.2010, 14:27

Hallo Forum,

war schön am Samstag beim Grillen Karoline, Micha und Norbert mal wieder live und in Farbe zu erleben. Resozialisierung ist doch was feines.
Hat auch alles nicht geschadet, den die heutige Routine Untersuchung in der KMT-Ambulanz war wieder gut, die Werte die steigen sollen steigen, die, die sinken sollen, sinken. Alles im Plan. So soll es sein.

Da ich ja ab 1. Juni Kleingarten-Besitzer sein werde, könnten wir dann auch mal bei mir im Garten Grillen (Vahrenwald, Abzweig vom Rübekamp).
Frage speziell an Kirsten, wann bist Du mal in der Region Hannover?

Bis demnächst
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 19.05.2010, 15:14

Und hier die Bilder zu Stefans Posting. Bei den Temperaturen konnte man mal so richtig chillen.

Wie man die auf seine Festplatte kriegt, wisst ihr ja alle.

Nächstes Grillen bei Stefan. Wann?

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 19.05.2010, 15:17

Ach, wie doof, dass ich das Grillen verpasst habe. Aber am Samstag war ich auch schon wieder auf dem Heimweg nach Brüssel. Bin auch im Moment nicht so richtig kommunikationsfreudig...

Tja, Stefan, was den nächsten Besuch in DE angeht: das wird wohl erst zu Weihnachten sein - wenn alles so bleibt, wie geplant. Ich hab einfach beschlossen, dass es nicht sein kann, dass ich meinen Urlaub immer in Deutschland verbringe. Darum ist der jetzt anderweitig verplant. Und für n Wochenende - auch wenn's mal ein längeres ist - ist mir das einfach zu viel Fahrerei...

Freut mich aber auf jeden Fall, dass Ihr Spaß hattet! Vor allem dass Stefan auch dabei sein konnte!

LG and Euch alle,
K

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 20.05.2010, 07:59

kirsten hat folgendes geschrieben: Ach, wie doof, dass ich das Grillen verpasst habe.
Wärst du denn gekommen, wenn du davon gewusst hättest? Ich ärger mich gerade, nicht darauf gekommen zu sein, dich in die Mail einzuschließen, mit der ich vorigen Dienstag die anderen benachrichtigt hatte. Aber wir hatten so lange nichts von dir gehört, dass ich nicht davon ausgegangen war, dass du woanders als in Brüssel sein könntest... :(

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 20.05.2010, 12:26

Nee, keine Sorge. Ne Mail hätte auch nix geändert, weil ich am Samstag wie gesat schon auf dem Heimweg nach B war - und da ich meinen "Eingewöhnungstag" nach dem Urlaub nicht missen möchte, hätte ich das auch nicht geändert. Ist mir sonst alles zu stressig. Außerdem hab ich ja auch erst in Brüssel wiedermal den Computer angeschaltet.

Also, nicht ärgern über die E-Mail :)

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 17.06.2010, 12:55

Mal wieder was neues vom Glatzkopf (ja, ja mit dem Haarwuchs ist es wirklich nicht dolle...)

Der hundertste Tag nach Transplantation ist nun auch schon vorüber. Die große Untersuchung (EKG, Oberkörperultraschall, Lungentest) zeigte keinen Befund.
Also alles im grünen Bereich.
Da heute auch die Trockentoilette in der Paketpost war, kann ich mich langsam an die Grillplanung im Schrebergarten machen.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 23.06.2010, 16:59

Mensch, Stefan, freut mich riesig zu hören, dass alles so gut läuft! Weiter so!

Bei mir geht der alte Job endlich langsam dem Ende entgegen. Noch 7 Arbeitstage, dann Urlaub und am 16. geht's mit nem Training bei den Übersetzern los. Bin froh, wenn es soweit ist! :)

LG aus B,
K

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 24.07.2010, 20:53

Am 16. Juli sind wir in die Franckestraße gezogen. Die Jungs von der Umzugsfirma muss bei der Bullenhitze 110 Umzugskartons und diverse Möbel in den 4. Stock schleppen. Auch der IKEA-Lieferservice war nach 500 kg Möbel etwas platt.
Am Donnerstag hat dann auch die Telekom geschafft, den Anschluss freizuschalten. Nur Kabel Deutschland plant größere Maßnahmen, dass zieht sich noch.
Mal die Frage in die hannöversche Runde, nutzt jemand von Euch DVB-T und wie sind die Erfahrungen? Überlege, statt Kabel doch DVB-T zu nutzen. Das Haus (mehrere Eigentümer) hat zwar Kabelanschluss, da ich seit längeren der erste bin mit einen neuen Anschluss müsste die gesamte Anlage saniert werden.

Sobald ich oder mein Onkel oder ein Elektriker die obsukre Wechselschaltung (drei Schalter, zwei Lampen) im Wohnzimmer verstanden hat, werden dort auch zwei statt einer Lampe brennen.
Im Laufe der Woche kommt noch des endgültige Räumen der alten Wohnung und dann die Übergabe.

Bis bald
Euer Stefan

PS: Gesundheitlich den Umständen entsprechend top. Werde prima, nur die Haut zeigt eine Abwehrreaktion (sieht aus wie Sonnenallergie). Begeistert die Ärzte, nervt mich da es juckt, ist aber am Abklingen und es bleiben hoffentlich keine dauerhaften Verfärbungen.

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 25.07.2010, 19:42

Stefan hat folgendes geschrieben: Mal die Frage in die hannöversche Runde, nutzt jemand von Euch DVB-T und wie sind die Erfahrungen? Überlege, statt Kabel doch DVB-T zu nutzen.
Ich möchte beides nicht missen!

Schön, dass es dir gesundheitlich so weit ganz gut geht. Vielleicht grille ich dieses Jahr nochmal, dann sag ich wieder Bescheid.

Re: ich bin dann mal weg

kirsten - 27.07.2010, 13:47

Huhu Ihr Lieben,

wow, Stefan, das hört sich ja nach einem riesigen Unternehmen an, dieser Umzug. Na ja, kann ja nicht jeder mit eine Kleinwagenladung auskommen ;). Obwohl ich mir mittlerweile wohl auch schon genug Kram zugelegt habe, um diese Wagenladung zu üerschreiten...

Hoffe, es geht bei dir immer weiter aufwärts!

Was DVB-T angeht, kann ich zwar nichts zu Hannover selbst sagen, aber in Heyersum funktionierte es prima, als ich's mal ausprobiert habe. Allerdings ist mein Vater dann irgendwann auf DVB-S umgestiegen. Ach, wäre das schön, wenn das hier auch so gut zu empfangen wäre. Aber leider hinkt ja Belgien bei vielem doch eher mal hinterher.

Habe übrigens mittlerweile meinen neuen Job angetreten. Soweit ganz gut, wenn auch ein bissl einsam im Einzelbüro vor sich hin zu übersetzen.

Liebe Grüße,
K

Re: ich bin dann mal weg

Micha - 28.07.2010, 08:25

kirsten hat folgendes geschrieben: Habe übrigens mittlerweile meinen neuen Job angetreten. Soweit ganz gut, wenn auch ein bissl einsam im Einzelbüro vor sich hin zu übersetzen.
Da solltest du mal zwei Wochen als zu Hause arbeitender Zeichner tätig sein. Dann würde dir dein jetziger Job nicht mehr so einsam vorkommen. Aber es ist natürlich immer noch besser als starker Stress.

Re: ich bin dann mal weg

Stefan - 11.08.2010, 08:24

Hallo,

mal wieder ein Lebenszeichen von mir.
Die Genesung geht voran, Werte sind so wie sie sein sollen, die Ärzte sind zufrieden und ich muss nur noch alle zehn Tage in die KMT-Ambulanz.
Habe jetzt auch einen Antrag auf Schwerbehindertenausweis gestellt, da ich als Transplantierter vermutlich drei Jahre lang als zu 100% behindert gelte.
Werde wohl auch dieses Jahre nicht mehr in den Beruf zurückkehren können.
Hatte mich auch erst überrascht, aber ich habe mittlerweile gemerkt, dass ich nicht nur körperlich sondern auch geistig abgebaut habe. Vor einem Jahr war ich wesentlich besser in der Lage, mehrere Sachen parallel abzuarbeiten bzw. mich damit sinnvoll zu beschäftigen, auch die Konzentrationsfähigkeit hat gelitten.
Da ist noch ein langer Weg...

Der Umzug ist im großen und ganzen geschafft. Mein Arbeitszimmer ist noch immer chaotisch, der Rest der Wohnung aber mitlerweile im Großen und Ganzen in Ordnung.

Bis bald
Stefan

Re: ich bin dann mal weg

norbert - 16.08.2010, 21:27

Hallo an alle,

auch ich bin immer noch da. Erstmal alles Gute an Stefan, schön, dass Du halbwegs auf dem Damm bist, auch wenn das "Schwächeln" natürlich nicht so toll ist, aber wenn Du auf Dich Acht gibst, solltest Du mit Deiner Genesung weiter vorankommen. Ich hoffe sehr, dass es Dir bald besser gehen wird, schließlich warten wir alle ja noch auf ein Bier im Jack-the-Rippers...

Ich habe am 17.08. ein Gespräch mit Hern Albrecht von ABIS-Albrecht, will mal sehen, ob ich nicht dem Gehalt ein wenig näher komme, das ich bei Honeywell direkt verdienen würde. Habe aber eine ganz gute Verhandlungsposition.

Die Schwangerschaft, jetzt können ruhig alle mitlesen, die noch nichts davon wissen, ist gut vorangeschritten, Anette geht es gut, der Termin ist der 16.11., also noch drei Monate. Alles ist soweit o.k., ich kann es aber kaum noch abwarten - endlich Vater.............. Ich freue mich extrem..........

Macht es erst mal gut soweit,

Euer Norbert

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