Dream, boy [ab: 16]

Das MM-Slasharchiv
Verfügbare Informationen zu "Dream, boy [ab: 16]"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: skold_in_suspenders - Omega - James Bathory - Chepre
  • Forum: Das MM-Slasharchiv
  • Forenbeschreibung: Das Archiv von Mansonslashfic, wo unsere Werke zu finden sind!
  • aus dem Unterforum: Depri
  • Antworten: 18
  • Forum gestartet am: Mittwoch 15.11.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Dream, boy [ab: 16]
  • Letzte Antwort: vor 14 Jahren, 5 Monaten, 9 Tagen, 9 Stunden, 33 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Dream, boy [ab: 16]"

    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 01.11.2009, 15:05

    Dream, boy [ab: 16]
    Disclaimer: Diese Fic ist Produkt meiner kranken Phantasie und ich steht dazu :happy: Geld verdiene ich nicht damit, nein, alles freiwillig... nur für meine Lieblingsslasher.

    Anm. d. A.: Ich bin tim-verrückt, jawohl.

    zur Story: Ein laaanger Weg mit vielen Steinen drin. Die Pairings dürft ihr identifizieren ;)

    ____________________________________________________

    Dream, boy

    Part I

    Der Fernseher dudelte vor sich hin und warf ein farbiges, schwaches Licht in den dunklen Raum. Tim schnippte Asche in den Aschenbecher und zog anschließend an der Zigarette. Mit überschlagenen Beinen saß er auf dem Sofa und wippte leicht mit dem Fuß, der in der Luft schwebte. Dumpfen Blickes sah er auf den Fernseher, ohne sich überhaupt dafür zu interessieren, was dort lief. Im dunklen Flur klapperte etwas, dann kam Manson in das Wohnzimmer und stellte etwas auf dem niedrigen Couchtisch, bevor er sich neben Tim hinsetzte. Dieser schielte ihn kurz von der Seite an und starrte dann wieder auf den Bildschirm. Er war in eine blaue Dunstwolke gehüllt, die seine blauen Augen noch geheimnisvoller erscheinen ließen. Manson füllte etwas Weißes vorsichtig in eine flache Schüssel, was er mit einer Kreditkarte sorgfältig in feine Linien trennte. Diese Prozedur dauerte, da er ab und zu glasig auf den Fernseher starrte und inne hielt. Die vielen leeren Flaschen auf dem Tisch behinderten nur geringfügig seine Sicht, aber auch er schien wenig für das Programm übrig zu haben. Tim nahm seinen letzten Zug und löste seine überschlagenen Beine, sodass er sich bequem vorbeugen und den Stummel im Aschenbecher ausdrücken konnte. Danach verharrte er mit aufgestützten Ellenbogen auf den Knien und beobachtete Manson bei seinem Tun. Dessen schwarze Strähnen hingen ihm fettig ins Gesicht, als er fahrig, aber sorgfältig die weißen Streifen von einander trennte.
    Er schob die flache Schüssel in Tims Richtung und rollte einen Dollarschein zusammen. Tim nahm diesen entgegen und betrachtete kurz die vier Linien, die unschuldig vor ihm lagen. Er steckte sich den gerollten Schein in ein Nasenloch, hielt das andere mit dem Zeigefinger zu, beugte sich herunter und atmete eine Line in einem Zug weg. Dann legte er den Kopf in den Nacken, schniefte noch einmal tief ein und rieb sich mit dem Finger den Nasenflügel. Manson hatte sich bereits eine weitere Dollarnote zusammengerollt und zog das flache Schüsselchen wieder zu sich herüber. Er tat es Tim gleich, nur, dass er kurz wartete und anschließend noch eine Line nahm. Tim saß währenddessen wieder zurückgelehnt dort und starrte benommen auf den flackernden Fernseher.
    „Was ist, schon schlapp? Die andere ist noch für dich“, bemerkte Manson und schob die Schüssel mit der verbliebenen Line erneut in Tims Richtung. Dieser schüttelte matt den Kopf.
    „Ich bin nix mehr gewohnt“, grummelte er darauf. Manson zuckte mit den Schultern und griff sich eine angebrochene Whiskeyflasche, die zu den Füßen seines Kollegen stand.
    „Wenig“, sagte er, als er sie inspizierte und kippte sich einen kräftigen Schluck in den Rachen, um aus dem Wenig mehr zu machen. Tim hatte es sich in der Zwischenzeit überlegt und zog sich seine zweite Line rein. Mit geschlossenen Augen verharrte er nach vorn gebeugt und atmete tief durch. Er nahm die Flasche an, mit der Manson ihn anstupste.
    Dita hatte ihren Mann aus eben diesem Grund verlassen. Nach Monaten der Unentschlossenheit hatte sie endlich ihre Sachen gepackt und war gegangen. Manson hatte erst recht nicht von den Drogen gelassen, als er es erfuhr. Sie förderten eher seine Stimmungsschwankungen, als dass sie diese eindämmten, sodass er mal vollkommen ruhig und plötzlich furchtbar aggressiv wurde. Nachdem er die Einsamkeit nicht mehr ertragen konnte, hatte er alle möglichen Leute kontaktiert, mit denen er ausgelassen Partys feierte. Tim war der Einzige, der seitdem beinahe durchgehend bei ihm blieb. Er wohnte nicht weit weg und ging manchmal nach Haus, um seiner Frau zu signalisieren, das alles in Ordnung war. Doch sie hatte einen Grund, beunruhigt zu sein, denn seitdem er dauernd bei seinem Kumpel rumhing, war er oft vollgedröhnt. Viel zu oft. Sie konnte von Glück sagen, dass sie nie erlebte, wenn Manson und ihr Mann bis obenhin dicht waren.
    Lustlos stellte Tim die Flasche wieder auf den Boden und stand auf, um auf die Toilette zu gehen. Dort angekommen schaltete er das Licht an und blinzelte in einen unmöglichen Saustall: Überall klebte irgendein Scheiß; hier ein Stück Pizza oder ein Rest Kotze, der an der Kloschüssel heruntergelaufen und angetrocknet war, dort Blut am Badewannenrand und irgendwo auf dem Boden eine Urinpfütze. Haare überall, Straßendreck, der von den Schuhsohlen abgefallen war. Der blonde Bassist und Gitarrist stellte sich größtenteils unbeeindruckt breitbeinig vor die Kloschüssel und zielte mit einem gelben Strahl hinein.
    Tim hatte die letzten Tage kaum etwas gegessen, geschweige denn geschlafen. In der letzten Nacht randalierte Manson in der Küche, schmiss Porzellan an die Wand und schrie sich die Seele aus dem Leib. Tim brachte sich selbst in Gefahr, als er den verzweifelten Mann wieder auf den Teppich bringen wollte und kassierte einen Tritt in die Magengrube, worauf eine Beule am Hinterkopf folgte, als er hinfiel und gegen die Tischkante schlug. Die Nacht davor hatte sich der große Antichrist im Bad die Arme aufgeschnitten. Tim hatte ihn dort weinend und zusammengekauert in der leeren Badewanne aufgefunden und ihm die Unterarme verbunden, nachdem er ihm die Klinge entwendet hatte. Das war die Hölle. Allein der Drogenkonsum machte es Tim möglich, den guten Willen aufrecht zu erhalten und andere Leute vor Manson zu schützen. Er hatte Dita gedroht, sie umzubringen. Er hatte Ginger backstage zusammengeschlagen, als sie neulich ihr letztes Konzert vor der Pause gaben und er hatte Rob Holliday eine Zigarette auf dem Unterarm ausgedrückt...
    Der blonde Schwede starrte müde ins Nichts und verließ wieder das Bad. Die Nacht würde genauso lang und unerträglich werden wie die vergangenen Nächte. Tage, Nächte... Tims Rhythmus war ins Schwanken geraten. Ebenso sein Bewusstsein. Er taumelte zurück ins Wohnzimmer und fiel plump auf das Sofa. Manson saß abwesend dort und hielt eine Zigarette in der Hand, die er vermutlich vergessen hatte. Sie war fast weggebrannt, die Asche neigte sich gefährlich nach unten. Tim zündete sich selbst eine an und sah an die Decke. Das Zeug tat langsam seine Wirkung.
    Niemand von beiden wusste, wie lange sie schweigend dort gesessen hatten. Der Fernseher flackerte noch immer bunt vor sich hin, die Whiskeyflasche war bereits zur Hälfte leer. Manson hatte sich irgendwann an Tims Seite gelehnt und einen Arm um dessen Schulter gelegt. Leise Tränen liefen seine Wangen herab. Der Blonde hob seine Hand und strich mit ihr sachte unter dem Kinn her und legte sie schließlich auf die nasse Wange. Manson schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf an Tims, reckte sich leicht und küsste kraftlos Tims Mundwinkel. Eine kurze Starre schien das gesamte Wohnzimmer einzufrieren. Doch als ob dies die Ruhe vor dem Sturm gewesen wäre, stürzten sich plötzlich die beiden Männer aufeinander und strichen sich gegenseitig aufreizend über die T-Shirts und Schenkel, während sie sich wollüstig küssten. Das Kokain pulsierte ihnen durch die Blutbahnen und veranlasste das deutlich gesteigerte sexuelle Verlangen. Manson griff mitten in der heißen Zungenschlacht nach einer Hand Tims und fuhr mit ihr fest über seinen schwellenden Schritt, immer wieder. Er drängte im Kuss stöhnend nach der Befreiung seiner Erektion, die sich immer fester gegen den Jeansstoff und den Reißverschluss presste. Mit einer geschickten Hand kam der Schwede diesem stillen Wunsch nach und bebte ein wenig, als Mansons Hand ihm dieselbe Freude machte. Schnaufend saugte Manson an seiner Unterlippe und legte sich schließlich auf Tim, zog ihm ungeduldig die Hose bis zu den Knien herunter und fand mit seinen gierigen Fingern das Loch, was er suchte. Der blonde Mann zuckte irritiert zusammen, als zwei Finger in sein Inneres stießen und wusste nicht, wie ihm geschah. Er keuchte Manson überrascht in den Mund und schloss wieder benommen die Augen, um das skurrile Spiel weiterzuspielen. Oder weiterspielen zu lassen. Die pure Lust strömte ihm durch den Körper und benebelte jede Vernunft. Er presste ihn an sich und schrie schließlich auf, als Manson ungeduldig in ihn eindrang. Für kurze Zeit konnte er sich kein bisschen bewegen und ließ es einfach geschehen. Der Sänger hatte sich in Tims Schenkel vergriffen und sie hoch- und zur Seite gedrückt, sodass er ungehindert stoßen konnte. Tim krallte sich in die Seitenlehne hinter seinem Kopf und japste immer wieder schmerzverzerrten Gesichtes auf. Schweiß schoss aus seinen Poren und ließ seine freigelegte Haut im matten Fernsehlicht glänzen. Er konnte und wollte dieses Spiel nicht beenden. Das Verlangen hatte sich ins Unermessliche gesteigert und obwohl er ebenso große Schmerzen hatte, fühlte er das Verlangen siegen. Manson zog sich irgendwann abrupt aus Tim zurück und ergoss sich gepresst stöhnend auf dessen Unterbauch. Erschöpft brach er auf den Körper des anderen zusammen. Tim nutzte die letzte heftige Lustwelle und half mit der Hand nach. Sein Saft kam stoßweise heraus und bekleckerte Mansons Hals. Die weiße, warme Flüssigkeit kroch stetig herunter und durchfeuchtete den Kragen des T-Shirts. Manson jedoch bekam nichts mehr mit. Tim spürte dessen heißen, stoßartigen Atem seine Haut abkühlen. Berauscht und endlos ermüdet stierte er ins Nichts und driftete in einen unruhigen Schlaf ab.
    Als Tim die Augen aufmachte, lief der Fernseher immer noch. Jedoch fiel Tageslicht durch die geschlossenen Gardinen hinein und so konnte er zumindest schätzen, wie spät es ungefähr war. Langsam hob er den Kopf und spürte einen stechenden Schmerz im Nacken. Stöhnend kniff er die Augen zusammen und fühlte mit einer Hand nach. Seine Nackenmuskeln waren steinhart. Sekunden später realisierte er, dass er untenherum nackt und völlig versaut war. Getrocknetes Sperma auf dem Unterbauch und dem Genital selbst, möglicherweise auch Speichel. Tim versuchte sich aufzurichten, merkte dann aber einen weiteren Schmerz, der sich gut mit dem im Nacken messen konnte. Sein Arschloch drohte aufzureißen, er fühlte die Krusten am Sofa kratzten und hängen bleiben. Es dauerte eine Ewigkeit, aber er dachte er würde es nie schaffen: Tim stand auf seinen Füßen, den Körper gekrümmt und leicht schwankend. Der Kreislauf brauchte eine Zeit, um hinterherzukommen. Ohne sich um seine Hose zu kümmern, die um die Knöchel schlotterte, versuchte er vorsichtig Schritt für Schritt aus dem Wohnzimmer zu kommen. Dabei konnte er nicht verhindern, dass die Krusten teilweise aufrissen. Ein kleines Rinnsal von Blut lief sein Bein herab. Durchatmend lehnte er sich an den Türrahmen und horchte in das Haus hinein. Von unten drangen Geräusche zu ihm hoch. Nach dem kurzen Innehalten steuerte Tim das Bad an, um im Medizinschrank rumzuwühlen. Als er auch das Bad erreicht hatte, schloss er sich darin ein und öffnete den verdreckten Spiegelschrank. Der Inhalt war katastrophal, ungeordnet. Fläschchen waren umgekippt, teilweise sogar ausgelaufen und ausgedrückte Zigaretten befanden sich zwischen ihnen (Tim konnte sich nicht sicher sein, ob er es vielleicht gewesen war). Ächzend durchwühlte er die Fläschchen und fand sogar saubere Watte. Unter Schmerzen hatte er sich schließlich das mit Desinfektionsmittel getränkte Wattebäuschchen zwischen die Backen geklemmt und die Hosen hochgezogen. Dann verließ ihn sein Bewusstsein.


    Ihr wollt mehr??...



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Omega - 01.11.2009, 15:14


    Stille......... BÄM SEX!

    ... ja, mehr bitte^^



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 03.11.2009, 19:09


    Weiter geht's... *noch auf den ansturm hoff* :happy:
    ____________________________________________________

    „Skold!“ Er erkannte Mansons wütende Stimme. Die abgeschlossene Badezimmertür erzitterte unter den Schlägen und Tritten, Putz rieselte von der Decke. Tim versuchte, sich aufzurichten. Vergeblich.
    „SKOLD!! Komm da raus!!“, dröhnte Manson. Er war sturzbesoffen und randalierte ohne Gnade weiter. Tim sah keinen Sinn darin, die Tür aufzuschließen, denn in wenigen Momenten würde diese sowieso unter der von außen einwirkenden Gewalt nachgeben. Sein Kopf schwirrte, ihm war schlecht. Plötzlich knallte die Tür mit aller Wucht auf die Fliesen, japsend zog er die Beine an und bedeckte seinen blonden Schopf mit den Händen. Der Sänger stieg über die Tür hinweg, bewegte geradewegs auf Tim zu und hockte sich hin.
    „Hey“, sagte er und eine starke Fahne drang in Tims Nase, „ich dachte, du wolltest dich umbringen...“
    Tim blickte zögernd unter seiner Hand hervor. Ohne Vorwarnung brach ein Schwall Mageninhalt aus seinem Mund hervor. Manson packte ihn, zog ihn hoch und lehnte ihn über das Klo, während er einen Arm um die Brust des Schweden gelegt hatte, damit er nicht in die Kloschüssel fiel. Doch das meiste des Erbrochenen war bereits quer über die Fliesen verteilt. Tim war am Ende.

    Als er den Raum betrat, lag Ginger matt auf dem Bett. Er trug eine Halskrause und wurde durch einen Tropf mit Schmerzmitteln versorgt. Der Drummer schaute auf. „Hey, Gin. Wie geht es dir...“
    Tim setzte sich neben seinen Kollegen auf das Krankenbett und musterte ihn mit seinem unberechenbaren Eisblick.
    „Ich glaube, besser als dir“, krächzte er feixend und lächelte schief. Ein eiskaltes Lächeln umspielte Tims Lippen und sein Blick versprühte eine Mordslust. Er lehnte sich betont langsam zu Ginger rüber und legte sanft eine Hand unter dessen Kinn.
    „Wenn ich meine Hand nur ein bisschen hoch bewege, könnte ich dir das Genick brechen...“, flüsterte er. Ginger funkelte zurück, ergriff Tims Hand und drückte sie weg.
    „Was du schön lassen wirst... Du hast sowieso schon verloren.“

    Tims Gesicht war nass. „Ich kann das aber nicht mehr, ich bin nicht dein persönlicher Psychologe!“
    Manson zündete sich eine Zigarette an und sah Tim seltsamen Blickes ins Gesicht. „Alle haben mich hier sitzen lassen. Alle.“
    „Ach und ich soll eine Ewigkeit hier bleiben?!“, schrie Tim und ballte seine Fäuste. Manson blieb ruhig und beobachtete den Schweden gelassen.
    „Tim...“, sagte er und kam näher, „ich habe mich für Dinge entschuldigt, die schief gelaufen sind, aber... du kannst jetzt nicht einfach abhauen... ich würde dich in so einer Situation auch nicht sitzen lassen.“
    Tim machte Manson deutlich, dass dieser nicht näher kommen sollte. Seine hellen Augen funkelten gefährlich.
    „Du willst mich auch zu einem Loser machen? Der seine Frau einfach sitzen lässt? Nur, damit du nicht alleine sein musst?! Du hättest es verdient, du Wichser!“
    Manson begann schrill zu lachen. „Ganz ehrlich, Skold, als wenn du noch Gefallen an Erin findest!... Johnnys süßer Arsch hat es dir doch verdammt angetan...“ Seine Augen glänzten wahnsinnig und er lachte Tim wieder ins Gesicht. Dieser verlor nun endgültig seine Beherrschung und ging auf Manson los.
    Die ohnehin schon ramponierte Küche war nicht mehr als eine solche zu erkennen. Alles, was kaputt zu hauen war, war im Eimer. Tim schrie und versuchte sich von Manson loszureißen, der auf ihm thronte und ihn an den Boden tackerte. Doch die Schreie verebbten langsam, bis Tim vor lauter Erschöpfung nur noch laut atmen konnte. Blut lief aus seiner Nase, über seine Lippen.
    „Bleib ruhig, bleib ruhig. In zwei Tagen darfst du gehen... Faggot.“
    Tim starrte Manson in das irre Gesicht und kämpfte mit der blinden Wut und der aufkeimenden Angst. Er war besiegt worden. Er hätte von vorneherein auf sie hören sollen. Und jetzt waren sie nicht mehr da, hatten ihn mit einem wissenden Lächeln zurückgelassen. Pogo, der Manson lange kannte, hatte Tim wie Ginger geraten, die Band zu verlassen.
    „Bist du bescheuert... der blafft sowieso nur“, hatte Tim gesagt. Er dachte, er wäre mit Manson gut befreundet, denn dieser hatte ihm den in letzten neun Jahren nie etwas getan. Letztendlich hatte Pogo die Band verlassen und somit hatte der Verfall weiter seinen Lauf genommen.
    Erst Zim, Twiggy, dann John, schließlich Pogo und dann hatte Dita Manson verlassen. Und Tim würde es auch tun.
    „Ich verlasse die Band“, platzte es aus ihm heraus. Zwar hatte er schon längere Zeit mit dem Gedanken gespielt, denn Pogos Worte waren nicht zuletzt eindringlich gewesen, aber ihn nun im vollkommen falschen Moment unüberlegt ausgesprochen. Manson reagierte erst mal gar nicht. Doch dann lachte er, als wollte er sagen, dass er Tim nicht gehen lassen würde. Der Blonde schloss die Augen und wünschte sich weit, weit weg.

    Die Show war vorbei, erleichtert stürmten sie den Backstagebereich und den Kühlschrank. Bier, Cola, Whiskey, Absinth... Pogo schubste Tim beiseite und kicherte, als dieser ihn wiederum zur Seite drängte. „Komm schon, reich mir das Bier, Bier“, sagte Tim amüsiert und versuchte Pogo in den Arm zu beißen, der ihm bewusst ins Gesicht gedrückt wurde. „Aber nur, wenn du versprichst, mir den Whiskey über zu lassen – hey!.“ – „Naa... das kann ich so ohne weiteres nicht versprechen!...“
    Ginger und John versuchten währenddessen einen Groupie auf ihre Seite zu ziehen und stapelten immer mehr auf: „Die Drums... ja, sehr vielseitig; also, ähm... man ist viel beschäftigt...“ – „Gitarre ist mein Leben! Wenn du willst, kann ich dir was vorspielen...“
    Tim hatte mittlerweile sein Bier bekommen und sich prompt damit bekleckert, da er sich weiterhin mit Pogo kabbelte. Doch nachdem auch Pogo seinen Whiskey verschüttete, ließ er lieber von Tim ab, der zu guter letzt noch seinen Iro zerwuschelte und ging zu Manson, der etwas zum Scheiße bauen entdeckt hatte.
    „Soll ich dir was vorspielen?“, hörte er John fragen und schlich grinsend an dessen Seite und drückte Ginger zum Groupie hin, das sich nicht entscheiden konnte.
    „Ja, gerne darfst du mir was vorspielen“, antwortete er und packte bestimmt Johns Arm, um ihn von der Tür wegzuziehen. „Ey!“, protestierte John.
    „Mach dir nichts draus, Ken hätte sowieso gewonnen“, lächelte Tim und legte lässig einen Arm um seinen Kollegen. „Komm, wir pfeifen uns ein Bierchen rein... ist noch eins im Kühlschrank.“
    Etwas widerwillig folgte der Gitarrist dem Bassisten, der sich zu Pogo und Manson auf das abgekatschte Sofa fläzte. Er klopfte auf den leeren Platz neben sich. Seufzend setzte John sich und nahm einen Schluck von dem eiskalten Bier.
    „Hahaa, John hat verloren“, trällerte Manson und zog seinem Gitarristen an den Haaren. Pogo freute sich mit und grinste. „Hast wohl Kenny aus Mitleid eine überlassen, bevor er wieder gefrustet ist.“ Manson und er lachten.
    „Nee, mal im Ernst“, meinte John verärgert und schlug Mansons Hand weg, „das war ein geiles Gerät!“
    Pogo breitete die Arme aus und reckte die Brust hervor. „Bin ich das nicht auch?“, fragte er dann mit hochgezogener Augenbraue und rieb seine Nippel, während er einen Kussmund machte. John betrachtete ihn argwöhnisch und schüttelte den Kopf.
    „Oh, da ist echt jemand sauer“, bemerkte Manson und rülpste lautstark. Tim schenkte ihm einen kurzen Seitenblick und setzte seine Bierflasche ab.
    „Ich hab John mal lieber entführt, bevor er sich noch den Schwanz wund scheuert.“
    Sie lachten auf und John musste mitlachen. Tim legte wieder einen Arm um John und strich mit der freien Hand verführerisch über dessen Kinn. Verwirrt sah John auf und prustete dann los.
    „Ich glaube, du hättest das Groupie am nötigsten! Hol’s dir, bevor ich dran glauben muss!...“
    Tim grinste noch breiter und sah John aus seinen Schlafzimmeraugen an.
    „Ich kann mir immer und überall eins holen, wenn ich will...“, meinte er selbstbewusst und beugte sich ebenso selbstbewusst vor, um John einen Kuss aufzudrücken und ihm darauf die Zunge in den Mund zu schieben. John spielte mit und schlang seine Arme um Tims schwitzigen Hals. Manson und Pogo grölten und applaudierten.
    „Du geile Sau“, zischte John, als sie sich voneinander getrennt hatten und klapste seinem Kollegen auf den Schenkel. „Ich weiß“, schnurrte Tim und bleckte wie eine Raubkatze die Zähne. Ihre Schminke war von der spontanen Kussattacke ganz verschmiert.
    „Skoll.“ Tim hob sein Bier und stieß mit den dreien an.


    ~ 8) lol ~



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Omega - 03.11.2009, 19:17


    Na da kann sich das arme, unattraktive Gingerchen ja freuen, dass ihm das Groupie überlassen wird^^



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 03.11.2009, 19:18


    Tjahaa :D - Hey, du bist fies, Ginger ist :love: *tehe*



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    James Bathory - 04.11.2009, 23:27


    Also ich würd zu Ginger auch never ever nein sagen ;)
    Ich muss gestehen, ich blicke noch nicht ganz durch. Aber das klärt sich bestimmt IN DER FORTSETZUNG!!!!!! :D



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Chepre - 05.11.2009, 12:24


    Ja genau IN DER FORTSETZUNG die hoffentlich bald kommen wird xD



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 05.11.2009, 15:47


    Ich liebe euch, ihr lebt :love:
    Ich verspreche... bald kommt 'ne Forsetzung *indianderehrenwortxD*



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 08.11.2009, 01:46


    etwas kürzer, aber immerhin ;)
    ____________________________

    Das Wasser umgab seinen Körper wie eine zweite Haut. Warm, dicht. Trotzdem fror er und fühlte sich unbehaglich. Rasierte Beine schlangen sich um seine und die Zehen bohrten sich massierend in sein Sitzfleisch. Reglos blieb Tim in der Wanne sitzen und versuchte, alles um sich herum zu vergessen.
    Dass Manson ihn zusammengeschlagen hatte, dass Manson ihn darauf ins Bad geschliffen und ausgezogen hatte, dass Manson den benommenen Tim in die gefüllte Wanne gelegt hatte, dessen Gesicht rasierte, schminkte und dass er sich dazugesellte. Geschminkt.
    Nun saßen sie dort. Tims Gesicht wirkte skurril mit dem Make-up, welches die anlaufenden Schwellungen verbergen sollte. Das blaue Auge war schwarz überschminkt worden, die aufgeplatzte Lippe brauchte nicht mehr mit Lippenstift betont werden; Manson hatte Tims Blut benutzt, um sie anzumalen. Das Wasser hatte eine hauchzarte Rosatönung, die durch das feine Rinnsal entstand, dass von Tims Kinn kroch.
    Zwei verschiedenfarbige Augen sahen ihn aus einem bühnenreif geschminkten Gesicht an, eine Maske, die den Wahnsinn verharmlosen wollte. Mansons rote Fingernägel glänzten im künstlichen Licht, er fuhr mit seinen nassen Händen über Tims Knie, die aus dem Wasser ragten. Tim fühlte immer noch ein dumpfes Mitleid. Sein schwammiger Kopf, der mitunter noch von den Drogen zerrte, empfand sogar etwas für den Sänger. Er versuchte den Schmerz auszublenden, der ihn sehnsüchtig an Erin erinnerte und stattdessen wollte er nur das Jetzt fühlen. Die Hände, die über seine Beine strichen, die Zehen. Doch sie erinnerten ihn noch schmerzhafter an eine weitere Person, die in den dunklen Gängen seiner Erinnerung herumschlich. Tim schloss die Augen und wollte sterben, jetzt in dieser Sekunde. Er wollte alles verlassen; alles, damit er die grenzenlose Freiheit haschen konnte. Die Ketten legten sich immer enger um ihn und schnitten mit ihren rostigen, massigen Gliedern in sein Fleisch... unerwartete Stricke gesellten sich hinzu und versuchten seine Kiefer zu zerbrechen, indem sie diese abschnüren wollten. Sein Herz schlug dumpf und hart.
    Die Hand rutschte von seinem Knie an seinem Schenkel herunter und verschwand dort irgendwo im Wasser. In Tim flammte etwas auf, als sie einen empfindlichen Punkt berührte, der sein schwaches, aber vollgepumptes Blut in Wallung brachte. Er hatte vergessen, wie es war, sich zu wehren. Er hatte vergessen, die Tage zu zählen. Er hatte vergessen, wie sich Hunger anfühlte. Die Hand vollführte ein gar blumiges Vorspiel, traute sich bald mehr von dem willenlosen Körper zu erobern. Immer mehr Haut rutschte auf Tims, bald fand sogar kaum noch Wasser dazwischen platz.
    Schon routiniert schlangen sich seine Schenkel um den wollüstigen Mann, der sich nahm, was er wollte. Tim klammerte sich an den Wannenrändern fest und wartete auf den zerreißenden Schmerz, obwohl seine Wunde schon seit Tagen wieder verheilt war. Aber es tat nicht mehr weh; überrascht öffnete er die Augen und sah gerade eben noch die dunkelroten Lippen auf sich zukommen.

    Die Suite war klein und billig, aber erträglich genug für eine Nacht. Die Wände waren weiß, doch die Raufasertapete nahm bereits einen fiesen Grauton an und war an einigen Stellen abgerissen. Die zwei Einzelbetten standen nebeneinander an einer der kargen Wände, neben dem Fenster befand sich ein undekorativer, klotziger Holzschrank, der an Krankenhaus erinnerte. Die Koffer standen bereits an die Betten gelehnt. Tim stöhnte auf und ließ sich resigniert auf die Bettkante nieder. Die Tür öffnete sich und John kam hinein.
    „Na, großartige Scheiße“, grummelte er und schloss die Tür hinter sich. Tim sah ihn aus müden Augen an und zündete sich eine Zigarette an. Vom Zimmer nebenan drangen zerstörerische Geräusche durch die Wand. John seufzte und zog mit dem Rücken zu Tim sein Top über den blonden Kopf. „Keine Groupies am Start?“, versuchte Tim John zu ärgern. Dieser drehte sich zu Tim um und schaute ihn fragend an. Tim musste lächeln und schüttelte dann den Kopf, senkte schließlich seinen Blick und stieß nachdenklich Rauch aus. Diese braunen Augen irritierten ihn. Warum musste er sich ausgerechnet heute mit John das Zimmer teilen? „Ich hab dich doch“, sagte John schließlich, als er seinen Koffer öffnete, um Wäsche herauszuholen und warf dem verwirrt dreinblickenden Bassisten ein smartes Grinsen zu. Tim öffnete den Mund, bekam aber kein Wort heraus. John grinste weiter vor sich hin und verschwand mit seinen Sachen im Bad.
    Nach einiger Zeit kehrte er zurück. Tim lag ausgestreckt auf seinem Bett und hatte die Hände auf die Brust gelegt, die Finger ineinander verschränkt. Wie ein Toter. Nur mit dem Unterschied, dass er statt im Anzug nur noch mit Shorts bekleidet dort lag. Johns Augen schienen für einen Moment aus den Höhlen kullern zu wollen, verwirrt blieb er in Tims Höhe stehen. Der Bassist hatte John seit dem Hineinkommen nicht aus den Augen gelassen, nun aber zuckte sein Mundwinkel anzüglich in die Höhe und verlieh dem Gesicht aus Eis Leben. Er löste seine Hände voneinander und machte eine lockere, entwaffnete Geste, mit der er sich gleichzeitig John großzügig anbot. „Das ist nicht dein ernst“, flüsterte John fast schon entsetzt und legte langsam das Handtuch, mit dem er sich soeben die Haare abgerubbelt hatte, auf sein Bett. Tim hob fragend die nichtvorhandenen Augenbrauen, als ob er nicht verstanden hätte, was John gesagt hatte. Er musterte ihn von oben bis unten mit einem heißen Funken Verlangen in den blauen Augen, bevor er geschmeidig aufstand und vor John stehen blieb. „Warum hast du dich überhaupt wieder angezogen?“, hauchte er und zog missbilligend an dem ausgewaschenem, blauen T-Shirt seines Bandkollegen. Diesmal blieb John die Sprache weg, aber er musste unwillkürlich grinsen, während er ungläubig aber völlig fasziniert Tims Gesichtszüge las. Seine Fingerspitzen fuhren klammheimlich über die nackten, muskulösen Seiten. „Hmmm...“, machte er, nur ein paar Millimeter von Tims sinnlichen Lippen entfernt, „damit du mich ausziehen kannst?...“ Tims Lippen haschten leise nach Johns. „Das ist eine gute Idee...“ Er atmete Johns Atem genüsslich ein, bevor er sich erneut und intensiver dessen Lippen widmete. Leise schlichen seine Hände erst über das T-Shirt, dann drunter. Leicht verzückt fuhr er mit dem Zeigefinger um den Bauchnabel. Eine Zunge drängelte sich zwischen seine Lippen. Angetan davon hieß er sie willkommen und strich mit seiner hinüber. Johns Hände glitten immer wieder über seine Seiten, erweiterten schließlich das zu erkundende Gebiet und fühlten die kräftigen Schultern, den Rücken, den breiten Nacken. Tim hörte mit der Zeit auf, sich zu fragen, was eben vor sich ging. Sein Kopf war nicht mehr da, wo er sich normalerweise befand... er hatte ihn verloren.

    ~...~



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Omega - 08.11.2009, 02:03


    sexy motherfucker *sing*



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    James Bathory - 08.11.2009, 15:55


    Ich sag nur eins: Fortsetzung! :)



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 10.11.2009, 22:25


    Die Geschichte nimmt ihren Lauf...
    ___________________________________

    „Du hast doch nicht vor, mich hier wieder sitzen zu lassen?!“
    „Nein... ich...“
    „Was ‚ich...’!? Ich glaube langsam, ich habe einen egoistischen Arsch geheiratet! So wie es dem Klischee entspricht...“
    Sie verstummte und wurde seltsam ruhig. Ein trauriger Ausdruck vertrieb die wütende Maske von ihrem Gesicht. Ihr Körper entspannte sich und wirkte im Gegensatz zu eben verletzlich und schwach.
    Er sah zu Boden, auf dem die Asche lag. Der kurze Glimmstängel befand sich zwischen seinen immer noch zitternden Fingern. Die Ruhe schien mehr mit dem bläulichen Rauch in der Luft zu entschwinden, als umgekehrt. Tim nahm einen letzten nervösen Zug und drückte die Zigarette im Aschenbecher auf dem Tisch aus, als er aufstand. Das Schweigen zwischen dem Ehepaar wirkte wie ein Vakuum, das alles langsam zerdrücken wollte.
    „Du gehst doch nicht fremd, oder“, flüsterte sie und hob ihren feuchten Blick. Ihre Stirn war zerfurcht von Sorgenfalten, ihre perfekten Augenbrauen waren zusammengezogen und ließen sie einfach jämmerlich wie ein Häufchen Elend erscheinen. Tim ging vorsichtig einen Schritt auf sie zu, Tränen kochten auf, als ihre Worte ihn erreichten.
    „Nein“, antwortete er erstickt aber bestimmt, „ich... gehe doch nicht... fremd. Ich habe dir doch erzählt, wo ich warum bin...“
    Sie sah ihn an. Lange. Hinter ihren Augen spielte sich eine Menge ab und Tim wusste, was. Er kannte seine Frau, seine geliebte Erin. Er kannte sie so gut, dass er wusste, wie man Unreinheiten überschminkte, ohne dass sie sichtbar würden.
    Natürlich ging er ihr bei Manson nicht fremd. Aber er war ihr fremdgegangen... schnell schob er die flüchtige, aufkommende Erinnerung beiseite und fasste sie zart bei den Schultern. Und begegnete ihrem grübelnden Blick ohne ihn fallen zu lassen.
    „Ich bin bei Brian, weil es ihm schlecht geht. Keiner kümmert sich wirklich um ihn... er ist ein guter Mann, nur hat er etwas verloren, was ihn aus der Fassung gebracht hat.“
    „Ich weiß“, antwortete sie kühl und unterbrach den Blick. Anstatt dessen starrte sie an seinem Oberkörper vorbei, ins Nichts.
    „Aber ich habe das Gefühl, dass du schon bei ihm eingezogen bist... wie oft warst du letzte Woche hier, und vorletzte? Anderthalb Tage? Ich habe sogar mehr von dir, wenn du einen vollen Terminkalender hast...“
    Tim wusste, was Erin meinte. Er seufzte lautlos und ließ seine Hände zu ihren heruntersinken.
    „Du hast recht“, sagte er, „ich bin zu oft und zu lange bei ihm.“
    „Du kannst nicht ewig jemandem beistehen. Er hat nur eine Freundin verloren!... Mein Gott... wie viele hatte er davor? Und: Wer kümmert sich dann um mich, wenn du nicht da bist??“
    „Es war seine Frau...“
    Ihre Augen blitzten erneut auf und sie entzog sich seinen Händen.
    „Warum nimmst du Brian wieder in Schutz?“ Tim atmete ein und sah sie verwirrt an.
    „Erin. Das-“
    „Tim. Du weißt, dass es seine Frau war, aber dass ich deine bin, hast du wohl vergessen...“
    Sie warf ihm einen Blick zu, der ihn zum Schweigen und Stehen bleiben verdammte. Dann drehte sie sich vorerst zögernd um, verließ aber dann das Wohnzimmer.

    Die Gedanken an ihren letzten Streit ließen ihn verzweifelt aufschluchzen. Weitere Tränen würden nicht mehr auffallen. Sein Gesicht war eine einzige Trauerlandschaft. Das Wasser war kalt und schmutzig, aber er lag wie gelähmt dort und sah keinen Sinn, die Starre zu überwinden. Wortfetzen hallten in seinem Kopf und machten seinen Blick milchig. Er war allein.
    Irgendwann, nach gefühlten Stunden, hatte er endlich das Bad verlassen und war nackt und tropfend in ein leeres Schlafzimmer gegangen. Manson hatte viele Schlafzimmer, doch nur wenige wurden benutzt. Dieses hier war noch unberührt, aber durch wochenlanges Vernachlässigen verstaubt. Tim hatte keinerlei Interesse daran, die Tür zu schließen oder sich irgendwie abzutrocknen und anzuziehen. Er ließ sich einfach auf das Bett fallen, rollte sich in die Decke ein und driftete sofort weg.
    Von Alpträumen geplagt wachte er abrupt auf. Schnaufend und schwitzend schälte er sich aus der Bettdecke und setzte sich bebend auf die Bettkante und verdeckte sein ramponiertes Gesicht mit den Händen. Er fühlte sich noch weniger erholt als vorher und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sein unterversorgter Körper begann sich zu wehren.
    Mühevoll stand er auf und näherte sich dem rustikalen Kleiderschrank, der neben dem verhangenen Fenster stand. Es war ein teurer, kitschiger Mahagoni-Schrank mit einem eingelassenen, körpergroßen Spiegel. Tim blieb erstarrt vor diesem stehen und glotzte sich an. Er konnte seine Rippen durchschimmern sehen, die Muskeln schienen zu verkommen. Überall Schatten und Furchen. Sein Gesicht war die Hölle: Ein zugeschwollenes Auge, ein dickes Nasenbein. Eine wunde Lippe und verschmierte Schminke über das ganze Elend verteilt. Weiß mit schwarz und verkrustetem Blut. Er schluckte trocken und sah seinen Adamsapfel hüpfen. Als hätte sein Magen mitgeschaut, begann er heftigst zu protestieren, sodass Tim speiübel wurde. Aber er konnte nicht kotzen und wenn, dann nur Galle. Bemüht, sie zurückzuhalten, öffnete er den Schrank. Er war bis auf ein paar Kleidungsstücke leer geräumt. Dies musste eines von Ditas Zimmern gewesen sein. Tim sah hilflos die hier gelassenen Kleider an.
    Unbeholfen ging er die Treppe hinab. Seine Stiefel in der einen Hand, die andere hatte er eisern um das Geländer geklammert. Der Stoff schnürte sich hauteng um seine Taille, seine Beine dagegen froren unter dem dünnen Tüll und der Seide. Das dunkelviolette Material schimmerte fliederfarben bis pink in dem künstlichen Licht und verlieh Tim ein skurriles Äußeres. Die dünne dunkelgrüne Strickjacke wärmte seine Schultern nur geringfügig.
    Stufe für Stufe ging er hinab in das Erdgeschoss, dass er seit Tagen nicht mehr betreten hatte. Tim biss seine Zähne zusammen.
    „Wohin des Weges, Lady.“
    Die kühle Stimme ließ Tim zusammenfahren und er drehte sich herum. Manson stand auf der obersten Stufe und sah auf ihn herab. Er inspizierte Tims Notoutfit genau und seine Reaktion schien unberechenbar. Doch eins war gewiss: dieser Blick verhieß nichts Gutes.
    „Nach Hause“, entgegnete Tim tonlos und ließ seine Stiefel auf den Boden sinken, ohne Mansons Blick loszulassen. Er war zu allem bereit, obwohl sein Körper ziemlich geschwächt war. Der Sänger stieg gemächlich die Treppe hinab.
    „Du bist zu Hause.“
    Tim starrte ihn an, rührte sich nicht. Er war höchst alarmiert. Manson baute sich nah vor ihm auf und strich mit einer Hand verträumt über das Dekoltee. „Du hast es lange nicht mehr angehabt...“, murmelte er ohne Tim in das Gesicht zu sehen. Das Herz wummerte kräftig gegen seinen Brustkorb, aber er ließ Manson machen, wollte ihn nicht unnötig reizen. Wie es schien, wandelte er gerade auf Messers Schneide. Tim drehte den Kopf zur Seite, als Manson die Nase sanft in seiner Halsbeuge vergrub und die Arme um seinen drahtigen Körper legte. „Bleib“, flüsterte er heiß gegen seine Halsschlagader und drückte ihn, während er in Tränen ausbrach. Tim schluckte und spürte seine Beine weich werden. Er musste seinen Plan ändern und vor allem auf einen anderen Zeitpunkt verlegen. Zögernd schlang er seine Arme um Mansons Hals und ließ sich wieder zurück ins obere Geschoss tragen. Bis nach der nächsten Abenddämmerung würde er Dita sein und dann so schnell wie möglich verschwinden.

    ~ the sound of silence~



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Omega - 10.11.2009, 23:04


    Langsam wird das echt krank :o



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    James Bathory - 11.11.2009, 19:54


    schön skurril



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Chepre - 11.11.2009, 19:57


    skurril ist guuuut xD
    Weiter^^



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    skold_in_suspenders - 18.11.2009, 19:13


    Söööö... nach einer Woche gibt's mal 'ne kleene Forsetzung.
    ________________________________________________________

    Eine Gänsehaut überfiel seinen Körper. Er musste daran denken, dass er ihm das letzte Mal am Anfang der Tour so nahe gewesen war. Jetzt war Halbzeit. Verdammt lange her. Mit seiner linken Hand fuhr er fest durch das blonde Haar und intensivierte den Kuss. Tätowierte Arme, die man im Dunkeln nicht sehen konnte, umarmten den begehrenden Körper leidenschaftlich - und die Hände... Stark atmend unterbrach Tim den Kuss, verharrte aber Nasenspitze an Nasenspitze mit John. Er strich dem Workaholic über die Wange und löste ein Lächeln aus. „Du bist heiß“, flüsterte Tim und setzte angetan einen Kuss auf Johns Mundwinkel, leckte sich darauf über die Lippen. „Ich weiß...“ Sie verfielen wieder in einen hungrigen Kuss. Tim fuhr mit den Fingern spielerisch über Johns Hosenbund der Hüftjeans. Er biss ihm in die Unterlippe, zog leicht dran, saugte und ließ sie los. John nahm Tims Hände sanft und drückte sie zurück. „Tim?“ Die Luft schien zu vibrieren. Die Hände des Gitarristen fuhren geschickt unter Tims ausgeleiertes Top und brachten ihn zum Aufschnappen. Genüsslich zog er ihm das Kleidungsstück über den Kopf und ließ es fallen. Tim erkannte trotz Dunkelheit kurz ein leises Aufglimmen der nussbraunen Augen.
    „Ich... habe seitdem immerzu an dich denken müssen und auch von dir geträumt“, wisperte er und biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Eine deckende Stille breitete sich schnell aus. Die Atemlosigkeit war förmlich zu spüren. Vor Tims inneren Auge rasten Bilder im Zeitraffer vorbei. Etwas war gestorben, etwas anderes dafür geboren. Doch er traute sich nicht, das Auge zu öffnen. Ihre Haut kühlte ab. „John... ich will nicht, dass etwas ernstes draus wird, weißt du...“ Als er merkte, dass sein Freund und Kollege weiter zuhören würde, fuhr er unsicher fort: „Ich mag dich, sehr. Da ist mehr, als... beruflicher Kontakt, Freundschaft... aber generell – du bist verheiratet und ich auch.“ Tim spürte, dass John nickte. Ein leises Räuspern.
    „Deiner Meinung bin ich auch, Tim. Ist mir gerade so blöd rausgerutscht... ich weiß auch nicht.“ Beide mussten verlegen lachen und nahmen zögernd erneut Körperkontakt auf. Kein Wort fiel mehr, denn die Lippen waren wieder versiegelt.
    Die darauffolgenden sechs Tage waren erholsam für Band und Crew. Mitten in Nebraska, wo fast niemand auf die Idee kam, Marilyn Manson zu jagen. Dank Manson, Pogo und John herrschte nie Langeweile, denn irgendwas war immer. Tim und Ginger waren eher zurückhaltend, aber Albernheiten waren sie generell nicht abgeneigt. So passierte es zum Beispiel, dass die Hotelküche über Nacht geplündert und mit Rinderinneren „geschmückt“ wurde. Ansonsten wurde tagsüber mehr geschlafen, gegen Abend unterhielten naive Groupies und gut aufgelegte Prostituierte den Trupp. Tim und John kommunizierten, geschweige denn trafen sich im Laufe der Pause weniger, denn es ergab sich kein passender Zeitpunkt. Im Stillen musste sich Tim doch schon zähneknirschend gestehen, dass ihm Johns Frauentick zunehmend gegen den Strich ging. So eskalierte am letzten freien Abend die Situation.
    Sie lagen zusammen im Bett und erholten sich soeben von dem spontanen Schäferstündchen. Die Lust hatte sie überraschend am Schopf gepackt, sodass sie schnell in Tims Zimmer verschwunden waren, damit der Rest nichts mitbekam – sie legten Wert darauf.
    „Was bedeute ich dir?“, warf Tim plötzlich in den Raum und pustete ruhig Zigarettenrauch in die schwere Luft. John hob seinen Kopf von der öligen Brust des Schweden und schaute ihn verwirrt an.
    „Das habe ich dir doch schon gesagt?“
    „Bin ich auch nur so ein... Spielzeug?“ Der seltsame Unterton in der Stimme des Bassisten ließ John erneut stutzten, sodass er hellhörig wurde und Tim lauernd zurückfragte, was damit gemeint sein sollte. Tim konnte für diesen Moment nicht mehr verbergen, was tief in seinem Herzen lag: Die Eifersucht.
    „Ich will nur keine Nutte sein, ok?! Was ich sehe, ist, dass du ständig mit einer ins Bett hopst! Was soll ich mir dann bitte für Gedanken machen?“
    „Du bist wohl voll gegen die Wand gegangen! Warum bist du dann jetzt mit mir hier? Warum machen wir das?! Wir ficken nur, Tim, warum machst du so einen Aufstand? Außerdem benutzen wir Kondom, Mann! Wo ist dein Problem? Wir haben es doch geklärt!...“
    Bevor er sich selbst verriet, schwieg Tim. Er rollte sich von John weg und bat ihn so unhöflich aus seinem Hotelzimmer. Nach einigen totgeschwiegenen Minuten verließ John tatsächlich den Raum.

    ~ hach... meine Ideen für eine weitere Fortsetzung überschlagen sich ~



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    Omega - 18.11.2009, 19:24


    Ooohhhh... mein obergeiltes Liebblingspärchen! :love 2:



    Re: Dream, boy [ab: 16]

    James Bathory - 19.11.2009, 13:21


    :cry: Habt euch lieb!
    Ja man, ich will mehr :D



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Das MM-Slasharchiv

    Crossover-Sektion??? - gepostet von Omega MM am Freitag 29.06.2007
    Nothing compares to you (ab 14; Warnungen: depri, svv) - gepostet von James Bathory am Freitag 16.03.2007
    Benutzertitel?? - gepostet von Omega MM am Donnerstag 29.03.2007
    Das Owned-Spiel - gepostet von James Bathory am Donnerstag 06.03.2008



    Ähnliche Beiträge wie "Dream, boy [ab: 16]"

    Wie gehts weiter - Bromosel (Montag 04.09.2006)
    bin dabei wenns kla geht ! - Dj One Shotz (Sonntag 18.03.2007)
    so geht es nicht weiter - my-key (Mittwoch 19.09.2007)
    SUCHE JEMAND FÜR DONNERSTAG ZUR GANG BANG PARTY - nike88 (Montag 06.12.2010)
    Wie geht`s euch heute? - Jen (Freitag 22.09.2006)
    was geht in de ferien? - Drummergod mio (Freitag 04.08.2006)
    forum geht wieder - SvanSick (Sonntag 24.12.2006)
    Los geht's.... - ChRiStIaN (Dienstag 10.04.2007)
    Sehr geehrte Damen und Herren, - Alf (Mittwoch 30.04.2008)
    jetzt geht es los - martina (Sonntag 22.01.2006)