Phönixseele

Teufelchen's RPGs
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    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 22.10.2009, 14:45

    Phönixseele
    Auch wenn er den Übergang schon dutzende Male vollzogen hatte, an das seltsame Gefühl das damit einher ging, würde er sich nie gewöhnen. Die Empfindung Stück für Stück auseinander genommen und dann mit brutaler Gewalt wieder zu einem Ganzen zusammen gepresst zu werden, war ihm zwar nicht neu, dennoch verlor sie dadurch nichts von ihrer unheimlichen Wirkung. Manche zynische Stimmen behaupteten gar, das die Person, die am anderen Ende des Portals wieder heraus kam, eine vollkommen andere sei als die, die zuvor hinein gegangen war und lediglich Erinnerungen an jenes vergangene Selbst auf eine exakte Kopie übertragen wurden, die dann dem fürchterlichen Irrtum erlag eben jene Person zu sein, die unwiederbringlich in dem Raum zwischen den Welten verloren gegangen war. Eine Vorstellung die mehr als eine furchtsame Seele teilte.
    Rahvin schüttelte diesen finsteren Gedanken ab und zwang seine Gedanken, sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren. Vorsichtig aber bestimmt streckte er seine steifen Glieder, die dabei umgehend protestierend aufschrien und sich vehement gegen eine sofortige Benutzung nach jener Tortur, die die Reise dargestellt hatte, zur Wehr setzten. Nur mit Mühe gelang es ihm dieses Unwohlsein zu ignorieren und beiseite zu schieben. Im Vergleich zu seinem ersten Übergang, war sein jetziger Zustand zwar nur ein müder Abklatsch dessen was er damals durchgestanden hatte, aber dennoch hatte auch dieser ihn stark geschwächt. Die Reise forderte jedes mal aufs neue ihren Tribut und wer nicht in der Lage war, ihn zu entrichten, zahlten am Ende einen noch viel höheren Preis.
    Während Rahvin allmählich das Leben in seinen Körper zurück zwang, unterzog er seine Umgebung einer flüchtigen Untersuchung. Nichts deutete darauf hin, das etwas anders gelaufen war, als es der Plan vorgesehen hatte. Die stillgelegte Lagerhalle, die schon vor Jahren aufgegeben worden war, lag ruhig und dunkel da und lediglich das matte Mondlicht, das durch die zersprungenen Fensterscheiben hinein fiel, erleuchtete spärlich das Terrain. Bei dem Gedanken, wie verwirrend er es empfunden hatte in dieser Welt nur einen Mond anstatt von Dreien am Nachthimmel vorzufinden, hätte er fast humorlos aufgelacht. Dies war nur eins von unzähligen Dingen gewesen, die auf ihn äußerst befremdlich und beunruhigend gewirkt hatten. Das Leben der Menschen hier unterschied sich so drastisch von dem, welches die Wesen in seiner Welt führten, das man mehrere Tage benötigen würde, um alle Unterschiede aufzuzählen.
    Inzwischen hatte Rahvin jedoch genügend Zeit in dieser Welt verbracht, um sich unerkannt unter die Bevölkerung mischen zu können. Und er hatte mittlerweile auch die Vorzüge zu schätzen gelernt, die die wissenschaftliche Lebensweise der Menschen dieser Welt mit sich brachte.
    Rahvin gewährte seinem Körper noch einige wenige Minuten, um sich zu erholen, dann stemmte er sich mit zusammengebissenen Zähnen in die Höhe und schwankte auf zittrigen Beinen auf den, im blassen Licht kaum zu erkennenden, Ausgang der Lagerhalle zu. Noch immer wollte ihm sein Körper nicht recht gehorchen und so brauchte er zwei Anläufe um die schwere Metalltür auf zustoßen und ins Freie zu gelangen.
    Kaum hatte er einen Schritt vor die Tür gesetzt, flammten auch schon zwei grelle Lichter auf, die Rahvin zwangen hektisch die Arme hoch zu reißen und seine Augen zu bedecken.
    „Mach das verdammte Fernlicht aus, Sammael! Oder ich schwöre dir, ich zerlege deinen Wagen und dich gleich mit!“
    Dröhnendes Gelächter antwortete ihm, das deutlich zeigte, das sich der Angesprochene nicht im Mindesten von dieser Drohung beeindrucken ließ. Dennoch stellte Sammael die Lichter seines Wagens aus, so das Rahvin zumindest ansatzweise wieder etwas sehen konnte. Sobald sich seine Augen einigermaßen von der Lichtattacke erholt hatten, gewahrte er auch die massige Gestalt Sammaels, der mit einem wölfischen Grinsen im Gesicht, lässig an der Fahrertür des Fahrzeuges stand.
    „Das würde ich dir nicht raten, Junge“, sagte er im beiläufigen Plauderton, während er mit der Handfläche seiner Linken die Motorhaube tätschelte, wie ein Reiter den Hals seines Pferdes.
    „Denn dann müsste ich dir weh tun und ich bin mir sicher, das seine Lordschaft davon nicht sonderlich angetan wäre.“
    Rahvin fuhr sich ein letztes mal mit der Hand über die Augen, dann schlurfte er zu Sammael hinüber, den er nun deutlicher erkennen konnte. Es war auch schwer den Hünen jetzt noch zu übersehen. Weit über zwei Meter groß und mit Oberarmen ausgestattet, die selbst einen Bären vor Neid erblassen lassen würden, konnte man ihn gar nicht übersehen. Die auffälligen blonden Harre und die breite Narbe über in seinem Gesicht komplettierte das Ganze zu einer geradezu nicht zu ignorierenden Fassade.
    „Lass gut sein, alter Mann. Gib mir lieber die Sachen, die du besorgen solltest.“
    Sammael verbreiterte sein Grinsen noch etwas, wandte sich dann aber um und marschierte zum Kofferraum. Während der Hüne darin herum kramte, ließ sich Rahvin erschöpft auf dem Beifahrersitz nieder. Anstatt aber sogleich damit zu beginnen sich seiner Kleidung zu entledigen und die von Sammael herangeschafften Klamotten über zustreifen, die ihn weit weniger in dieser Welt auffallen lassen würden, schloss der Schwarzhaarige die Augen und lehnte sich stöhnend gegen die Sitzpolster.
    „Schlafen kannst du, wenn du tod bist“, knurrte Sammael und ließ damit Rahvin erschrocken hochfahren.
    Er war für wenige Sekunden eingenickt und hatte so den hünenhaften Blondschopf gar nicht bemerkt.
    „Hier! Sieh zu, das du dich fertig machst. Wir haben noch einiges vor.“
    Rahvin unterdrückte ein erneutes Stöhnen und machte sich gehorsam ans Werk.
    „Du hast es aber mächtig eilig“, stellte er schlecht gelaunt fest. „Hast du noch etwas vor, oder warum scheuchst du mich so?“
    Der Hüne schüttelte nur in gespielter Enttäuschung den Kopf.
    „Ihr jungen Leute vertragt aber auch gar nichts mehr heutzutage.“
    Es dauerte einen kleinen Moment bis Rahvin der seltsame schelmischen Unterton auffiel, mit der Sammael seine Aussage versehen hatte. Neugierig geworden runzelte er die Stirn. Sammael schlug diesen Ton nur an, wenn er mit etwas hinterm Berg hielt.
    „Heraus damit, alter Mann!“ Verlangte Rahvin. „Ich seh dir doch an, das du es kaum abwarten kannst deine Neuigkeiten zu erzählen.“
    Erneut erschien das bekannte Grinsen auf dem Gesicht den Hünen.
    „Ich weiß wie wir den Stein finden.“



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 24.10.2009, 15:45


    Blitze zuckten durch den schwarzen, Wolken verhangenen Nachthimmeln.
    Wind und Regen zerschnitten die kalte Luft.
    Es war eine Nacht indem man nicht einmal seinen Hund vor die Tür jagen würde.
    Alle jene die das Glück hatten vier Wände zu besitzen verbargen sich in diesen.
    Nur vereinzelte Seelen trieben sich, Schutz suchend auf den schmutzigen, vom Regen überfluteten Straßen herum.
    Die schweren Eisenketten knarrten protestierend, als zwei in gewachsten Mäntel gehüllte Gestalten die aus massiven Eichenholz bestehende Zugbrücke herunter ließen.
    Kaum knallten die Planken auf den Steinernen Sockel, donnerten auch gleich Eisen beschlagene Hufe über diese Hinweg.
    Fünf Reiter schwer gerüstet auf schwarzen Schlachtrössern jagten wie von Dämonen verfolgt an den Torwächtern vorbei, dem steinernen, riesigen Bauwerk am ende der Stadt entgegen.
    Bedrohlich wie ein Mahnmal ragte die Feste des Barons Allister Vaclaw über die Dächer.
    Blitze erhellten das Obsidianschwarze Mauerwerk in dessen Nischen kleine rote Augen in die Ferne starrten.
    Raben-Artige die Schutz vor dem Sturm suchen.
    Auf dem Hof eilten den ankommenden Reitern Burschen entgegen, verbeugten sich tief und nahmen die Pferde entgegen.
    Mit beiden Händen Stieß der größte voran laufende Reiter die zweiflüglige Eisen beschlagene Eingaspforte auf und trat ein.
    Mit unterwürfiger Haltung nahm man den Männer die Durchnässten Mäntel ab.
    Ohne der Dienerschaft, die sich zur Linken und Rechten versammelt hatten, einige der späten Nachtstunde wegen sogar noch im Nachtgewand gekleidet, eines Blickes zu würdigen ging die Gruppe den langen von Fackeln erleuchteten Gang entlang.
    Nachdem sie einen von Steinsäulen flankierten Saal erreicht hatten wand sich der voran Gegangene um und begann mit tiefer Ehrfurcht gebietender Stimme an zu Sprechen.
    „Eure Dienste werden nicht weiter benötigt. Geht mir aus den Augen.“
    Wieder folgten Verbeugungen bevor die vier Reiter hinter einer Tür Verschwanden.
    „Romin!“
    Ein Blitz erhellte das von einer Narbe gezeichnete Gesicht des Sprechers.
    Rote nasse Haare hingen strähnig über die Schultern und Augen, dessen stechender Blick des Raum absuchte.
    Durch ein lautes Krächzen machte sich Romin, der auf einem Dachbalken saß bemerkbar.
    Der schief gelegte Kopf schaute erst zu der Gestalt hinab um gleich darauf zu seinem Herren hinab zu gleiten ihn einmal zu umrunden und schließlich auf der Linken Schulter zu landen.
    Behutsam fast schon liebevoll Strich Allister über die langen Feuerroten Federn des Vogel-Artigen....



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 25.10.2009, 04:38


    Joana sah auf die Uhr und schnitt eine Grimasse.
    Es war später als sie angenommen hatte.
    Sie nahm die Zügel von Balitca wieder auf und trieb die Stute in einen langsamen Trab in Richtung heimatlichen Stalls.
    Es war bereits dunkel geworden, aber da sie heute nicht querfeldein, sondern an den Straßen unterwegs gewesen war, war es ihr nicht vorgekommen als sei es schon spät.
    Wahrscheinlich machte sich Helen bereits Sorgen, dass etwas passiert war, denn ihr Handy hatte Joana vorsichtshalber gleich aus gelassen.
    Sie mochte es nicht, wenn man sie bei einem Ausritt anrief und Balitca reagierte immer nervös auf das Klingeln des Handys.
    ,,Na dann lass uns mal nach Hause'', murmelte sie laut.
    Es dauerte ein Weilchen bis sie auf dem Gestüt wieder ankam, da war sie wohl weiter geritten, als sie eigentlich vorgehabt hatte, aber das Wetter war angenehm gewesen und sie musste sich einfach beruhigen.
    Sie ging eigentlich immer nur reiten, wenn sie sich aufgeregt hatte, meist über ihre Eltern und ihre leidigen Themen.
    Ihre Mutter kritisierte immer ihren Klamottenstil und das was sie studierte.
    Wieso was nützliches für die Zukunft studieren, wenn sie eh heiraten und Kinder bekommen würde?
    Da hätte es doch auch Literaturwissenschaften oder Kunstgeschichte getan.
    Ihr Vater kritisierte sie immer ihre Umwelt- und Tierliebe und ihre Proteste gegen die Erschließung neuen Baulandes in irgendwelchen Mooren oder Wäldern.
    Eigentlich stritt sie sich immer mit ihrem Eltern, wenn sie sie sah, was glücklicherweise selten vorkam, da beide ja immer beschäftigt mit irgendwelchen trivialen Dingen waren und sich so, zumindest nicht um ihrer Älteste, die ja jetzt eh erwachsen war, kümmern konnten.
    Sie sprang von ihrem Pferd, nahm die Zügel in die Hand und führte Baltica zu den Stallungen wo sie sie absattelte und dann trocken rieb.
    Es war still um sie herum, man hörte nur die allabendlichen Geräusche, das scharren von Hufen, das Malmen von Zähnen.
    Sie brachte die Stute in ihre Box, wo man den Trog bereits mit Hafer gefüllt hatte, gab ihr noch ein paar Leckerlies und schloss die Boxentür von außen.
    Eine Weile blieb sie noch in der Stallgasse stehen, brachte dann Sattel und Zaumzeug in die Sattelkammer und ging ins Haupthaus, wo die Gutsleiterin bereits beim Abendbrot saß.
    Ohne anzuklopfen betrat sie die große Wohnküche durch die Terassentür.
    ,,Ich bin wieder da, Baltica ist versorgt und ich mache mich jetzt auch auf den Weg.''
    ,,Willst du nicht mit uns essen?'' fragte sie Helen, doch Joana schüttelte den Kopf.
    ,,Nein, ich esse nachher mit meiner Familie.''
    Das war gelogen.
    Sie aß seit Jahren alleine, außer am Sonntag, da war immer Familienessen angesagt, was sie hasste.
    Helen mustere sie eindringlich, seufzte dann leise und nickte.
    ,,Melde dich, wenn du zu Hause bist, ich möchte morgen nicht aus der Zeitung erfahren, dass man dich in irgendeinem Straßengraben gefunden hat, Joe.''
    Joana verzog die Lippen, nickte jedoch.
    ,,Ich klingel durch, keine Sorge. Schönen Abend noch.''
    Sie verließ die Küche wieder und ging zurück zum Stall wo ihr Fahrrad stand.
    Zwar hätte sie auch mit dem Auto fahren können, aber sie fuhr zum reiten lieber mit dem Rad, weil sie jetzt nach Pferd stank.
    Sie schwang sich auf das Rad, holte ihren MP3-Player aus der Jacke und setzte die Kopfhörer auf, dann fuhr sie los.
    Der Stall lag außerhalb des kleinen Vorortes wo sie lebte und das bedeutete, dass sie jetzt wieder ein gutes Stück Landstraße vor sich hatte.
    Aber den Weg nach Hause würde sie mittlerweile auch blind finden.
    Sie fuhr die Strecke seit Jahren.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 26.10.2009, 10:09


    Das Herrenhaus der Familie Valentine lag ruhig etwas außerhalb der großen Stadt, allerdings nicht so weit, dass es mit dem Rad nicht zu erreichen wäre.
    Das zweistöckige Gebäude im Landhausstil wurde von einem großzügigen garetn umringt, der eigentlich nur für Partys genutzt wurde, schon lange flanierte die Hausherrin nicht mehr hier hindurch so wie sie es getan hatte, als sie schwanger gewesen war.
    Die Kiesauffahrt wurde hinter dem dunkelgrünen Gittertor mit altmodisch wirkenden Laternen gesäumt, die ein eher trübes Licht abgaben, aber vollkommen ausreichten.
    Von drinnen war das Anwesen modern eingerichtet worden, wenn auch ab und an noch ein altes Möbelstück in dem Aranagement ins Auge fiel, wie eine alte Standuhr oder ein schwerer Sekretär.
    Spätestenz das Obergeschoss allerdings war frei von solchen Dingen, dennn dies war das Reich der Töchter des Hauses.
    Wie es sich gehörte hatte jedes der Mädchen nicht nur ein sehr geräumieges Zimmer, sonder auch ein eigens ebenfalls nicht kleines Bad, es wäre wohl eine Zumutung gewesen, wenn sich zwei der Schwestern bei den morgendlichen Vorbereitungen eines hätten teilen müssen.
    Gähnend streckte sich Lilian einmal, sank dann zurück in das warme parfümierte Wasser der runden Badewanne, streckte dabei den Fuß über den Rand hinaus und schaltete mit dem Zeh ein Lied weiter an der Anlage die am Rand der Wanne stand.
    Seuftzend legte sie den Kopf in den Nacken wodurch einige der losen Strähnen, sie aus dem hochgesteckten Dutt herausbaumelten nass wurden.
    Es fehlte eigentlich nur noch ein Glas Sekt une eine nette Begleitung in der Wanne, dann wäre es perfekt gewesen, aber ihre Mutter verbot ausdrücklich Männerbesuch im oberen Stockwerk.
    Dabei war sie doch keine fünf mehr...
    Schließlich, nachdem sie sich fast eien halbe Stunde in dem Schuambad geaalt hatte stand sie langsam auf und stieg aus der Wanne, griff dabei nach den bereitgelegten Handtüchern und begann sich fahrig abzutrocknen ehe Lilian in den Satinkimono stieg, den sie immer als Bademantel benutzte.
    Ihr Blick streifte die Uhr, Joanna müsste bald von ihren Vichern wieder da sein, was ihre große Schwester an diesen stinkenden Tieren fand konnte sie einfach nicht nachvollziehen.
    Im Vorbeigehen zog Lilian noch den Stöpsel aus der Wanne, das müsste reichen, die Seifenspuren konnte Maddy, das Hausmädchen, morgen früh wegmachen.
    Barfuß durchschritt sie ihr Zimmer, stieg dabei über den ein oder anderen haufen Kleidung und Schuhe, die wild in dem ganzen Raum herumlagen und steurte sie Treppe an, die nach unten führte.
    Sie würde noch etwas Obst essen, das war gut für die Haut, dann auf ihre Schwester warten, sie wollte von ihr noch Hilfe in ein zwei Aufgaben, die ihr ihr überstrenger Biologielehrer aufgedrückt hatte.
    Herrgott, verstand dieser Mann nicht, dass es Wichtigeres gab als sein Fach?
    In der Küche angekommen schlatete sie ersteinmal das Licht ein, nahm sich dann ein paar Trauben und eine Birne ehe sie sich auf die Arbeitsplatte neben den Fenster, von dem aus sie die Einfahrt sehen konnte setzte.
    Sie überschlug die glatten Beine, wobei der weiche Stoff so verrutschte, das man eben diese sehr gut sehen konnte, aber es war außer ihr momentan eh niemand hier.
    Wo sich Amy herumtrieb wusste sie nicht, aber die kam eigentlich auch immer zurück sobald es dunkel wurde, schließlich hatte die Jüngste Angst im Dunkeln, man musste sich also keine Sorgen machen.
    ,,Joe seh zu, ich brauche meinen Schlaf...'' moserte sie leise vor sich hin während sie in einer der Trauben biss.



    Re: Phönixseele

    Plue - 26.10.2009, 19:03


    Mit einem leisen Summen hüpfte Amy, die Jüngste des Hauses Valentine, die Treppe herunter. Eine große Schüssel hielt sie in der Hand und war eigentlich nur auf dem Weg, sich endlich Nachschlag zu holen. Sie saß schon seit einiger Zeit in ihrem Zimmer, futterte ihr Lieblingsmüsli und starrte auf den flimmernden Bildschirm. Dass sie, obwohl sie schon die ganze Zeit am Mampfen war, immer noch Hunger besaß grenzte an ein Wunder. Es gab niemanden in ihrer Stufe, der es mit ihr aufnehmen konnte - wenn es ums Essen ging. Und dass sie trotz all dem Zeug, das sie in sich hinein stopfte nicht zunahm hatte ihr schon den ein oder anderen neidischen Blick eingebracht. Auch wenn sie viel zu naiv war um diesen zu bemerken oder deuten zu können...
    Amy stolperte auf der mit Teppich ausgelegten Treppe und schaffte es nur im letzten Moment, sich am Geländer festzuklammern. Dass ihr dabei ein bisschen von der übrig gebliebenen Milch heraus schwappte quittierte sie mit einem leisen, entsetzten Quieken. Ihrer Mutter war dieser Teppich heilig und obwohl es auch ein Hausmädchen morgen hätte wegmachen können, sollte sie das lieber selbst in die Hand nehmen. Bevor es eintrocknete und einen wirklich schlimmen Fleck gab, mit dem die Haushälterin Müh und Not haben würde.
    So sauste das Mädchen hastig hinunter, stürmte in die Küche und war so damit beschäftigt, einen Lappen nass zu machen, dass sie ihre ältere Schwester ebenso wenig bemerkte, wie sie sich darüber wunderte, dass das Licht an war. So rannte sie denn wieder aus der Küche, nachdem sie noch schnell ihre Schale auf die Ablage geknallt hatte. Dass sie über ihrem Eifer sogar vergaß, dass sich die Küchentür automatisch hinter einem Schloss brachte ihr einen roten Abdruck auf der Stirn bei, den sie jedoch geflissentlich ignorierte. Sie stiess die Tür auf, rauschte aus der Küche - immer noch im festen Glauben, völlig allein gewesen zu sein - und liess Lily, die nicht die Zeit gehabt hatte, groß auf das seltsame Benehmen ihrer Schwester zu reagieren, wieder allein. Allerdings dürfte die sich nicht sonderlich über Amys merkwürdiges Gebahren wundern, war die Jüngste der Schwestern doch schon immer etwas... anders gewesen.
    Nachdem sich die Orangehaarige (ihre Eltern regten sich ständig darüber auf, dass sie sich die Haare färbte, doch Amy liess sich davon nicht sonderlich beeindrucken) genügend um den Milchfleck gekümmert hatte kehrte sie in die Küche zurück, stiess ein erleichtertes Seufzen aus und wusch den Lappen. Danach räumte sie gewissenhaft ihre Schale in die Spülmaschine, ehe ihr einfiel, dass sie ja eigentlich mehr Essen für sich hatte holen wollen.
    "Verdammt...", fluchte sie leise und riss den Kühlschrank auf. Dann musste sie wohl mit etwas anderem Vorlieb nehmen. Ihre Augen flogen über den Inhalt des Kühlschranks und zielsicher griff sich das Mädchen einen Johgurt aus dem Kühlschrank. Dazu nahm sie sich noch ein paar Milchschnitten, ehe sie eine Chipstüte aus dem Regal neben dem Kühlschrank kramte. Zufrieden ihre Beute begutachtend wandte sich Amy wieder um. So liess es sich leben. Essen, fernsehn gucken, danach eine Weile auf dem Bett liegen und vor sich hin träumen... vielleicht würde sie sich auch einfach wieder auf dem flauschigen neuen Teppich rollen, der seit neustem in ihrem Zimmer lag. Er war weiss, sehr weich und in der Mitte prangten ein paar Welpen. Er erinnerte Amy also zugleich an Schnee und war niedlich - eine perfekte Mischung!
    Doch ehe sie wieder in ihr Zimmer zurück kehrte warf sie noch einen Blick aus dem Fenster - und entdeckte direkt daneben Lily. "UAH!" Fast hätte das Mädchen ihre Beute fallen gelassen, so geschockt war sie von dem Anblick ihrer Schwester. "Lily... erschreck mich doch nicht so!" - maulend blickte Amy zu der Älteren auf, sich gar nicht des Umstandes bewusst, dass sie diese einfach übersehen hatte, während sie in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen war.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 27.10.2009, 00:01


    „Müssen wir uns diesen Mist wirklich anhören?“ Fragte Rahvin mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme, wobei er gleichzeitig auf den CD Player von Sammaels Wagen deutete.
    Gerade eben noch hatten Martha Reeves and The Vandellas ihren Oldie “Nowhere to Run“ geschmettert und nun begann Kinks auch noch mit “All Day And All Of The Night“ Rahvins Gehörgänge zu foltern.
    „Mein Auto, meine Musik“, erwiderte der Hüne knapp, ohne dabei seinen Blick von der Straße zu nehmen, was an sich ein äußerst vorbildliches Verhalten gewesen wäre, wenn sie nicht schon seid einer gefühlten Ewigkeit im dicksten Londoner Feierabendverkehr stecken würde, der sie im besten Fall im Schritttempo und schlechtesten Falls gar nicht vorwärts kommen ließ.
    „Diese Musik war in den 70ern vielleicht angesagt, aber heute gilt sie durchaus schon als Lärmbelästigung.“
    Sammael grunzte lediglich, ließ sich aber sonst auf keine Antwort herab. Stattdessen schlug er ein paar mal wütend auf die Hupe, so als könne er die endlose Schlange von Fahrzeugen mit dieser Methode einfach beiseite fegen.
    Rahvin seufzte und bemühte sich weiterhin die Krawatte seines Anzuges ansatzweise so zurecht zu zerren, das es wenigstens auf den ersten Blick anständig aussah. Wieso musste der alte Mann auch nur diese Ausrede von einer Garderobe für ihn aussuchen?!
    Der Schwarzhaarige warf einen Blick in den kleinen Beifahrerspiegel und verzog angeekelt das Gesicht. Er sah lächerlich aus. Sein Aufzug bestand aus einem schwarzen Jacket, zu dem eine gleichfarbige Hose und Schuhe gehörten. Das weißes Hemd, das er darunter trug bildete dazu einen krassen Kontrast. Rahvins Stolz hatte es ihm verboten zusätzlich noch die schwarze Sonnenbrille aufzusetzen, die Sammael ihm gereicht hatte. Der alte Mann hatte in letzter Zeit eindeutig zuviele Agentenfilme gesehen. Als er seine Reflexion weiter betrachtete, viel ihm auch noch etwas anderes, weitaus besorgniserregenderes auf. Seine Haut, die normalerweise schon recht farblos war, schien nun geradezu bleich und im Gegensatz dazu hatten sich unter seinen grauen Augen tiefe schwarze Schatten gebildet. Seine, sonst sehr scharf geschnittenen Züge, wirkten kränklich, nahezu hager. Der Übergang hatte ihm weit mehr zugesetzt, als er zunächst angenommen hatte. Auch das leichte zittern seiner Hände gemahnte Rahvin daran, das er noch längst nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war.
    „Du weißt also, wo wir den Runenstein finden?“ Fragte er schließlich, nachdem er die Musterung seiner selbst abgeschlossen hatte.
    Erneut erklang das zornige Hupen des Wagens.
    „Nein, weiß ich nicht“, gab Sammael zurück.
    „Aber du sagtest doch...“
    „... ich sagte, das ich weiß WIE wir den Stein finden. Ich habe kein Wort davon gesagt WO.“
    Rahvin atmete hörbar aus.
    „Dann hast du vielleicht die Güte mich zu erleuchten“, patzte er zurück.
    „Du spürst es nicht?“ Sammael klang aufrichtig verwundert. „Ich dachte Krähe hätte dich längst mit der Nase drauf gestoßen.“
    Rahvin verzog verärgert die Brauen, lauschte dann aber widerwillig in sich hinein. Krähes Präsenz war augenblicklich wahrnehmbar. Wie immer, wenn Rahvin und sein Seelentier einander geistig berührten, geschah dies ohne Dialog oder ein anderes Zeichen von Sympathiebekundung. Er wusste zwar, das viele Erwachte regelrechte Diskussionen mit ihren Seelentieren aus trugen, doch für ihn haftete dieser Vorstellung lächerliches an. Für ihn wirkte es so, als würde man mit sich selbst reden. Schließlich war Krähe mehr ein Teil seiner selbst als ein eigenständiges Wesen. Dies war auch ein Grund gewesen, warum Rahvin ihr keinen ausgefalleneren Namen gegeben hatte. Krähe war... nun eben Krähe.
    Jetzt, wo er seine inneren Sinne zur Hilfe nahm, spürte Rahvin tatsächlich etwas. Es war nicht das gleiche Gefühl das sich einstellte, wenn ein anderer Erwachter in der unmittelbaren Umgebung war, obwohl er auch dieses dank Sammael deutlich spürte. Es war etwas anderes, mehr eine Art Erinnerung, ein flüchtiges Echo eines Erwachten und seines Seelentieres.
    „Ist das der Stein?“ Fragte Rahvin irritiert.
    Sammael schüttelte den Kopf.
    „Nein, das nicht, aber es ist eine Art Fährte. Jemand mit latenten Fähigkeiten, hat den Stein in seinem Besitzt. Daher auch das schwache Echo. Schwierig zu verfolgen, aber nicht unmöglich.“
    „Mit anderen Worten, wir halten die Nasen in den Wind und folgen der Spur?“
    Der Hüne nickte.
    „Exakt.“
    Rahvin zog verwirrt die Stirn in Falten. Dann wanderte seine linke Braue nach oben. Er spürte noch mehr.
    „Nun, dann haben wir wohl ein Problem“, meinte er.
    „Wieso, was ist?“
    Der Schwarzhaarige schüttelte kaum merklich den Kopf.
    „Es ist nicht ein Echo. Es sind drei!“



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 27.10.2009, 10:57


    In seinen ausladenden Gemächern angekommen, bog Allister sofort in sein Arbeitszimmer ein.
    Lediglich vereinzeltes flackern der verteilten Kerzen und Fackeln erhellten die Räumlichkeiten.
    Ein Schreibtisch mit einem Samt bezogenen Sessel dahinten und unzählige Regale bis zum bersten gefüllt mir Schriften, Dokumenten und Büchern befanden sich in diesen Zimmern.
    Licht das von draußen durch die drei mannshohen verglasten Fenster hätte hinein dringen können, hielten schwere rote Samtvorhänge, die wohl seit etlichen Jahren nicht mehr geöffnet wurden, auf.
    Überall verstreut lagen Papiere zu Stapel aufgetürmt, schreib Utensilien, aufgefaltete Karten oder Bücher herum.
    Selbst auf dem kargen Steinboden ragten Türme von auf einander gestapelten Wälzer in die Höhe.
    Unterlagen die in den Regalen wohl keinen Platz mehr gefunden hatten.
    Die anderen Räume seiner Gemächer machten kaum einen besseren eindrucke.
    Wer sich hier nach schmückenden Gegenständen oder gar nach Blumen, oder Pflanzen um sah suchte vergebens.
    Diesen, seiner Meinung nach unnötigen Tand hatte der Baron vor einigen Jahren entfernen lassen.
    Das einzige was sich gegen die Räumung behaupten konnte war ein drei Schritt hohes in Gold gerahmtes Gemälde, das über dem ausladenden Bett im Schlafgemach thronte.
    Es zeigte Allister in jungen Jahren mit einer sanft lächelnden, Blond Haarigen Frau in seinen Armen.
    Mit einem lauten schallenden kreischen umrundete Romin das Arbeitszimmer, wirbelte dabei mit seinen langen Schweif einige Staubflusen auf die sich auf den Regalen verbergen wollten und landete schließlich auf der Lehne des Sessels in den sich nun auch der Baron setzte.
    Vorsichtig zog er eine Sublade des schweren Eischentisches auf.
    Ihr Innhalt war entgegen des Raumes fast schon akribisch ordentlich Sortiert.
    Eine mit Schnitzereien verzierte Schatulle, die er auch gleich mit beiden Händen heraus nahm und auf die Tischplatte stellte, einige Schreibfedern nach grüße Sortiert, ein schmuckloser Dolch und eine halb zerknüllte Zigaretten Schachtel befanden ich darin.
    Eine der beiden über gebliebene Glimmstängel zog Allister mit spitzen Fingern heraus legte sie sich auf die Lippen und Schnippte einmal mit Daumen und Zeigefinger, wodurch die Zigarette wie von selbst an fing zu qualmen.
    Mit einem kehligen Seufzer ließ er sich in den Sessel sinken und zog einmal kräftig an dem Glimmstängel um den Rauch in ringförmigen Wölkchen wieder aus zu pusten.
    „Wie oft den noch rauche ist nicht gesund.“ Begann der Phönix laut zu Krächzen und schickte dabei die Worte mitten in die Gedanken des Burgherren.
    „Halt deine Klappe.“ Erwiderte dieser knapp und zog noch einmal tief an der Zigarette…



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 27.10.2009, 12:34


    Joana brauchte fast eine halbe Stunde nach Hause und als sie endlich da war, ließ sie ihr Rad einfach mitten auf der Einfahrt stehen, da sie keine Lust mehr hatte es noch in den Schuppen zu bringen; klauen würde es eh keiner und sie wollte einfach nur noch unter die Dusche.
    Kurz blieb sie vor der kleinen Treppe stehen, die hoch zum Haupteingang führte und eine Zeit lang war sie versucht genau durch diesen zu gehen und den Ärger zu riskieren den es nun mal mit sich brachte mit dreckigen Reitstiefeln über den teuren Teppich in der Eingangshalle zu laufen.
    Aber sie umrundete schließlich das Haus zur Hälfte und betrat es durch den Wirtschaftsraum, welcher normalerweise nicht genutzt wurde und ihr so als Abstellplatz für ihre Reit- und Hockeysachen diente.
    Im Raum zog sie sich die Stiefel aus, brachte sie zu einem großen Waschbecken, wo sie sie sauber machte, da sie die Stiefel morgen wieder in ihrem Auto unterbringen wollte, so dass sie gleich nach der Uni mal wieder zum reiten konnte, und ließ sie dann zum abtropfen in einer Ecke stehen.
    Dann verließ sie den Raum überquerte den langen dunklen Flur und kam dann im Eingangsbereich des Hauses an.
    Aus der Küche hörte sie Geräusche, also waren anscheinend ihre Schwestern zu Hause.
    Wer anders konnte es nicht sein, die Haushälterin war bereits zu Hause und ihre Eltern waren angeblich auf irgendeiner Geschäftsreise und hatten ihr, mal wieder, die komplette Verantwortung übertragen.
    Sie betrat die Küche und fand tatsächlich ihre beiden Schwestern vor.
    Amy war mit Essen beladen und Lily saß auf der Fensterbank und aß ein wenig Obst.
    ,,Bin wieder da'', meinte sie, obwohl natürlich jeder sehen konnte, dass sie zu Hause war, aber das sagte sie immer.
    Ohne ein weiteres Wort ging sie zum Kühlschrank, machte diesen auf.
    Vor ihrer Dusche brauchte sie dringend etwas zu essen.
    Hier in der Küche merkte sie, dass sie nach Stall und Pferd stank, aber ihr war das egal, sie mochte den Geruch, doch bei Lily war es ganz anders, was ihr aber egal war.
    Aufmerksam durchsuchte sie den Kühlschrank doch sie fand ihren Zitronenjoghurt nicht, von dem sie sicher gewesen war, dass er heute Mittag noch da gewesen war.
    Sie konnte sich denken wer ihn genommen hatte, doch sie sagte einfach mal nicht, es war ja nur ein Joghurt, schloss den Kühlschrank und nahm sich ein paar Tomaten.
    ,,Amy bleib nicht mehr so lange wach, du hast morgen Schule und Lily, renn hier nicht halbnackt in der Gegend herum, du erkältest dich nachher und ich muss dich dann wieder ertragen.''
    Sie holte sich ein Brett und ein Messer und stellte sich direkt neben Lily hin und fing an die Tomaten klein zu schneiden.
    ,,Ach und Amy, sag bitte Clara morgen früh, dass sie bitte Zitronenjoghurt einkaufen soll. Danke schön.''



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 27.10.2009, 17:02


    Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Lilian ihre kleine Schwester dabei, wie sie in die Küche gestürmt kam, anscheinend hatte sie sie nicht einmal bemerkt.
    Für Lily lebte Amy in ihrer eigenen Traumwelt, die sich eigentlich nur mit der echten überschnitt, wenn es ums Essen ging, ansonsten sah sie keine Parallelen.
    Alles in allem waren die drei Schwestern so unterscheidlich wie es eigentlich nur möglich war, obwohl sie das selbe Blut in sich trugen, auch wenn Lilya insgeheim davon ausging, dass sie alle von verschieden Vätern stammten und nur nur durch das blonde Haar ihrer Mutter sich ähnlich sahen.
    Erst als iher Schwester fast einen Herzkasper davontrug als sie sie entdeckte räusperte sich Lilian, sie hatte es vorher nicht für nötig gehalten.
    ,,Ich sitze schon die ganze Zeit hier, aber ich wollte dich nicht unterbrechen wo du doch gerade ein Stell-Dich-Ein mit deinem ebsten Freudn dem Kühlschrank hattest.'' erwiederte sie mit wippendem Bein, schob dich dabeie ien Traube in den Mund.
    ,,Ich finde deinen Stoffwechsel immer wieder faszinierend, da könnte man wirklich fast neidisch werden, Amy.''
    Gerade als ihre jüngere Schwester etwas erwiedrn wollte betrat die dritte Tochter des Hauses die Küche, sofort rümpfte Lilian die Nase, Joanna stank nach Pferd, Stall und Mist.
    Obwohl ihr eine bissige bemerkung auf der Zunge alg schluckte sie diese heruner, schließlich wollte sie, dass ihre große Schwester noch etwas für sie tat.
    ,,Jo~oe?'' flötete sie deswegen lächelnd, stieg dabei von der Arbeitsplatte herunter als diese neben ihr anfing Tomaten zu scheniden, so nahe wollte sie ihr ungewaschen dann doch nicht sein.
    ,,Du warts doch immer gut in Naturwissenschaften, nicht wahr? Du hilfst deiner kleinen Schwester doch sicher bei ein zwei Aufgaben, die ihr dieser böse böse lehrer aufgedrückt hat, ja?'' meinte sie zuckersüß, setzet dabei ein engelsgleiches Lächeln auf.
    ,,Natürlich revangiere ich mich, ich lag dich gerne zu einem Cocktailabend ein, was sagts du?''



    Re: Phönixseele

    Plue - 27.10.2009, 20:04


    "Hooo~?! Du warst die ganze Zeit schon da?" erwiederte die überraschte Amy, liess sich dann an dem Küchentisch nieder und breitete ihr Essen vor sich aus. Den Teil über ihren Stoffwechsel überging sie geflissentlich. Vielleicht hatte sie ihn auch einfach überhört.
    Mit einem leisen Ratschen entfernte sie den Deckel von dem Zitronenjohgurt vor sich und leckte ihn genüsslich ab. Sorgfältig - als wäre sie gerade bei einem alten, gut einstudierten Ritual - faltete sie ihn zusammen und legte ihn beiseite. Dann hob sie feierlich den Löffel und schob ihn in die milchige halb-dicke Flüssigkeit vor sich.
    Wohlig vor sich hin schmatzend hob sie die Hand um die Älteste der Valentine Töchter zu begrüßen. Über ihren Einwand, dass sie bald schlafen müsse blickte sie nur etwas verwundert auf die Uhr. Erschrocken zog sie die Augenbrauen hoch, dass es schon so spät war hatte sie gar nicht mitgekriegt. Wie immer war die Zeit einfach vorbei gestrichen, ohne dass sie es bemerkte. Zeit war schon etwas seltsam unregelmäßiges und unlogisches...
    Als die Sprache dann auf Zitronenjohgurt fiel, blinzelte Amy entsetzt und starrte auf ihren Löffel. Die Hälfte war noch da also griff sie nach dem Becher und hielt ihn Joana mit einem unschuldigen Lächeln entgegen.
    "'n Halber is' hier noch..."
    Stolz darauf, dass sie es gemerkt hatte und ihrer Schwester den Rest sogar noch anbot legte sie den Kopf zur Seite. Sie fühlte sich gerade sehr erwachsen und uneigennützig. Ja, so war sie nunmal: die aufopfernde, liebevolle, manchmal etwas ungeschickte kleine Schwester.
    Fröhlich stellte sie den Johgurt schliesslich auf den Tisch, wo ihn sich Joe jederzeit abholen konnte, ehe sie sich eine Milchschnitte schnappte, genüsslich das Packpapier abriss und herzhaft hinein biss.
    "Ih esch nur noch schnell auf..." nuschelte Amy zwischen zwei Bissen und lächelte beide Schwestern an. Sie saßen nicht oft Abends in der Küche zusammen und der Jüngsten gefiel dieses flüchtige Gefühl der Gemeinschaft, das sonst so oft fehlte in ihrer Familie.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 27.10.2009, 22:47


    „Was machen wir jetzt?“ Fragte Rahvin.
    Noch immer kam ihr Fahrzeug nur im Schneckentempo voran, denn scheinbar hatte es sich jeder Bewohner Londons, der über einen fahrbaren Untersatz verfügte, in den Kopf gesetzt genau in diesem Moment Selbigen auf die Straßen der Stadt los zulassen. Zu Fuß wären sie eindeutig schneller gewesen.
    „An dem Plan ändert sich nichts. Aufspüren, einpacken, zurück bringen!“
    Sammael wirkte nicht beunruhigt, doch Rahvin glaubte auch nicht, das er innerlich so gelassen war, wie er nach außen hin vorgab. Er hatte zwar, auch nach den vielen Jahren die sie sich jetzt schon kannten, nie wirklich gelernt den Älteren wirklich zu durchschauen, aber mit der Zeit hatte er zumindest ansatzweise verstanden was hinter der eiserne Fassade des Hünen vor sich ging.
    „Wie kann es sein, das der Stein gleich drei Fährten hinterlässt?“ Meinte der Schwarzhaarig, mehr zu sich selbst als an den Fahrer des Wagens gewandt. „Er ist ja wohl kaum in mehrere Stücke zersprungen.“
    Dann wäre von London auch nicht mehr sehr viel übrig, fügte er in Gedanken hinzu.
    Der Runenstein war eines der wenigen Artefakte, die mit Hilfe mächtiger Seelentiere geschaffen worden waren und unter diesen wenigen, war der Stein mit Abstand das mächtigste. Kein Wunder also, das der Gebieter ihn in seinen Besitzt bringen wollte. Doch das erklärte immer noch nicht, woher die drei unterschiedlichen Spuren stammten. War es möglich, das hier jemand sein Spiel mit ihnen trieb? Sie waren sicher nicht die Einzigen die hinter dem Stein her waren. Rahvin vielen auf Anhieb gleich mehrere Interessengruppen ein, die sowohl über das Wissen, als auch über die Kraft verfügten, den Stein zu nutzen und mit keiner davon verstand er sich wirklich gut, ganz im Gegenteil. Das Gleiche dürfte auch auf Sammael und den Gebieter zutreffen. Gut möglich, das bereits ein tödliches Wettrennen begonnen hatte, dessen Ausgang im Moment äußerst ungewiss war. Wer immer das Unglück auf sich geladen und den Stein in seinen Besitzt gebracht hatte, würde alsbald eine Menge ungebetenen Besuch bekommen. Besuch zu dem streng genommen auch Sammael und er selbst gehörten.
    „Ich glaube, das wir bald auf einige alte Freunde treffen werden“, mutmaßte Sammael plötzlich, ganz so, als hätte er Rahvins Gedanken gelesen. „Oder auch nicht, wenn wir noch lange hier fest stecken. Dann geht der ganze Spaß nämlich ohne uns los.“
    Wieder musste die Hupe ein paar derbe Hiebe einstecken.
    „Nicht zwangsläufig“, meinte Rahvin und sprach damit einen Gedanken aus, den er schon seid dem Moment im Kopf bewegte, als sie in den Stau geraten waren. „Ich könnte in ein paar Minuten zumindest einer der Fährten zu ihren Ursprung folgen und...“
    „... und dort allein auf Ishammael, Moghedine oder auf jemand noch schlimmeren treffen. Klasse Idee!“
    Rahvin Züge verfinsterten sich.
    „Und du glaubst ich werde nicht mit ihnen fertig? Krähe ist stärker als jeder von ihnen.“
    Sammael schnaufte verächtlich.
    „Schon klar, großer Held, aber die zwei haben etwas was dir fehlt und das ist Erfahrung. Die haben dich schneller am Boden, als du Hoppla sagen kannst.“
    Der Schwarzhaarige ging nicht auf diese Provokation ein.
    „Entweder ich versuche mein Glück mit einen von ihnen oder der Stein geht uns durch die Lappen. Das kannst du ja später dem Gebieter erklären.“
    Der Hüne verzog keinen Muskel. Rahvin wusste, das sich Sammael nicht vor ihrem Meister fürchtete, dafür hatte der alte Veteran schon zuviel gesehen und erlebt, aber er war bedingungslos Loyal. Allein seiner Ehre wegen, würde er nicht zulassen, das der Stein in einer anderen Hand, als der des Gebieters landete.
    „Und wenn es zu brenzlig wird, kann ich immer noch verschwinden.“
    Sammaels Miene verriet immer noch nichts, aber der Jüngere konnte regelrecht spüren, wie es hinter der Stirn des Hünen arbeitete.
    „Du gehst keine unnötigen Risiken ein“, meinte Sammael schließlich ruhig, aber nachdrücklich. „Du erkundest die Lage und greifst nur ein, wenn es ungefährlich ist. Ich will dem Gebieter nicht von deinem Tod berichten müssen, Junge.“
    „Schon klar“, murmelte Rahvin und schnallte sich im selben Moment los. Kaum einen Augenblick später stieß er die Beifahrertür auf und sprang aus dem Fahrzeug, das erneut wegen des massigen Verkehrs hatte halten müssen.
    „Keine leichtsinnigen Aktion, hörst du?!“
    Sammael Stimme klang nun tatsächlich etwas besorgt, etwas was der Hüne aber niemals zugeben würde.
    Rahvin nickte und schloss die Tür noch im gleichen Atemzug. Wann würden die Leute endlich lernen mehr Vertrauen in ihn und sein können zu haben? Es mussten wohl erst noch ein paar Jahre vergehen, bis er es auch dem Letzten unter ihnen bewiesen hatte. Das Alter spielte dabei sicher auch eine gewichtige Rolle. Vielleicht würde sich das in ein paar Wochen schon ändern. Dann, wenn er endlich sechzehn werden würde.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 28.10.2009, 23:14


    ,,Komisch, letzte Woche war ich ein Genie in Geschichte und Geographie und davor war es Mathe, da ich ja etwas studiere wo es eigentlich nur mathematische Zusammenhänge gibt und jetzt bin ich ein Ass in Naturwissenschaften und vor allem in Bio'', meinte Joana spöttisch, schnitt nebenbei seelenruhig ihre Tomaten zu Ende und aß dann ein Stück.
    ,,Und du weißt, dass ich keine Cocktails trinke, weil die mir meist zu süß sind. Ein einfaches Danke tut es auch, denn das höre ich viel zu selten von dir.''
    Sie grinste ein wenig bei diesen Worten und streckte sich dann.
    ,,So, ich geh duschen, dann habe ich Zeit für dich. Am besten du ziehst dir was über, nicht jeder will dein noch vorhandenen Babyspeck bewundern, und dann suchst du alle deine Hausaufgaben raus, die du zu morgen hast, auch die, an die du dich gerade nichts erinnerst. Wir machen das in meinem Arbeitszimmer, da haben wir genügend Ruhe und Platz.''
    Die meisten ihrer Worte meinte sie nicht böse, aber ihre Schwester konnte manchmal ein wenig humorlos sein, fand sie, vor allem wenn es um ihr Äußeres ging und deswegen sagte sie einige Dinge gerne mit Absicht um die Jüngere aufzuziehen.
    Seitdem Joana studierte hatte sie sich ein Arbeitszimmer gegenüber ihres Schlafzimmers zugelegt, weil sie so besser lernen und arbeiten konnte.
    Dafür war eines der Gästezimmer gewichen und sie hatte noch mehr Ruhe, da ihre Eltern und Geschwister ihre Räumlichkeiten in einem gehörigen Anstand zu ihr hatten.
    Sie schob sich noch ein Stück Tomate in den Mund, sah dann auf den Joghurt den Amy ihr überlassen wollte.
    ,,Du kannst ihn ruhig aufessen, ich habe keinen Appetit darauf.''
    Sie blickte zu ihrer jüngsten Schwester hin, besah sich ihre Beute, trat dann an sie heran und entzog ihr die Chipstüte, die sie zurück an ihren angestammten Platz im Schrank legte.
    ,,Die kannst du morgen essen und auch wenn du den Magen einer Kuh hast, solltest du abends nicht mehr so viel essen. Du kannst sonst nicht schlafen oder bekommst Alpträume.
    Hast du noch Hausaufgaben, die du noch nicht gemacht hast? Wenn ja, dann kannst du dich gerne zu uns setzen und ich helfe dir dabei. Wenn ich schon dabei bin dem anderen hoffnungslosen Fall was beizubringen kann ich das auch gleich bei dir machen.''
    Sie grinste erneut, nahm dann ihren Teller in die Hand.
    ,,Ich bin in einer Viertelstunde fertig.''
    Mit diesen Worten verließ sie die Küche und stieg die Treppen in der Eingangshalle hinauf.
    Ihr Zimmer lag im Westflügel des Hauses, denn sie hasste die Morgensonne, und sie liebte es, denn es verkörperte so ziemlich alles was ihre Eltern hassten.
    In der Ecke über ihrem Bett, welches eigentlich nur ein Matratze auf dem Boden war unter dem ein Lattenrost lag, hing die Flagge von Tibet, einem ihrer Lieblingsländer und die Fahnen von Greenpeace und WWF, denen sie monatlich Geld spendete.
    An den Wänden bei ihrer Sitzecke waren Poster verschiedener Rockbands die sie mochte und alle etwas gemeinsam hatten, sie waren laut, kritisch und ihre Eltern hassten sie.
    Früher stand in der Ecke ihr Schlagzeug, doch dass hatten ihre Eltern bereits nach einer Woche in den Keller verbannt.
    Schneller waren die Handwerker nicht mit der Schallisolierung des neuen Raumes fertig geworden.
    So musste ihr Schlagzeug weichen und sie hatte stattdessen Hängesessel einbauen lassen auf denen man herrlich schaukeln konnte.
    Ihre CD-Sammlung, auf die sie stolz war, lag als einziges ordentlich sortiert neben der riesigen Anlage am Fenster.
    Zwei Türen gingen von ihrem Zimmer ab.
    Die eine führte in ihr Bad und die andere in ihr Ankleidezimmer, welches sie jetzt auch betrat nachdem sie den Teller mit den Tomaten auf ihrem Tisch abgestellt hatte -sie würde sie nachher essen.
    Nur die Hälfte der Klamotten waren ihre, der Rest gehörte Lily, deren Zimmer bereits überfüllt war und deswegen jetzt alles bei ihr ablud.
    Seit wann brauchten Neunzehnjährige eigentlich so viele Klamotten?
    Joana nahm sich einfach eine Boxershorts und ein Hemd, das mal ein Bekannter hier vergessen hatte, als er durchs Fenster türmen musste, da ihre Eltern zu früh von einer Party nach Hause gekommen waren.
    Mit den neuen Sachen schlurfte sie hinüber ins Badezimmer, wo sie sich entkleidete und mühevoll ihre Haare aus dem geflochtenen Zopf, den sie immer trug, wenn sie reiten ging oder allgemein Sport machte, entknotete.
    Es war eine Menge Arbeit, denn ihr Haar war sehr lang und lockig, aber schließlich hatte sie es geschafft und stellte sich dann unter die Dusche.
    Zuerst genoss sie das warme Wasser einfach eine Weile, doch dann beeilte sie sich lieber ein wenig.
    Lily konnte sehr sehr ungeduldig werden und sie hatte keine Lust auf eine Diskussion mit der Jüngeren.
    So verließ sie die Dusche fünf Minuten später wieder, zog sich an und versuchte ihre Haare durchzubürsten.
    Als das endlich überstanden war, ließ sie sie einfach offen, denn an der Luft konnten sie am besten trocknen und lockig würden sie so oder so werden.
    Ihre Reitsachen verschwanden in der Wäschetruhe, wo sie morgen früh zum waschen herausgenommen werden würden.
    So fertig ging sie in ihr Arbeitszimmer.
    Es war sehr schlicht gehalten und beherbergte nur das Nötigste.
    Eine komplette Wand war von einem Bücherregal verborgen, in dem, neben ihren ganzen Fachbüchern für die Uni, auch Romane und andere Sachbücher zu allen möglichen Themen standen.
    Die Mitte des Raumes wurde von einem riesigen Schreibtisch eingenommen, auf dem ihr Laptop und der Monitor und die Tastatur von ihrem PC standen.
    Trotzdem bot die gläserne Arbeitsplatte immer noch genug Platz für Schreibarbeiten.
    Joana saß immer mit dem Rücken zum Fenster, denn sie hasste es, wenn sie nicht sah, wer gerade das Zimmer betreten hatte und sie störte.
    Sie trat an das Regal und zog ein dickes Biologiebuch heraus und legte es auf ihren Schreibtisch, zog zwei Stühle heran und ließ sich auf einen der beiden fallen.
    Dann wartete sie.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 30.10.2009, 09:44


    Mit schmalen Augen sah Lilian ihrer älteren Schwester nach, stemmte dabei die Hände schmollend in die Hüften.
    ,,Jedenfalls habe ich meinen Babyspeck an den richtigen Stellen und bisher hat sie niemand darüber beschwert!'' rief sie Joanna nach, stampfte dann einmal mit dem Fuß auf.
    Sie hasste es, dass Joe ihre empfindliche Stelle kannte, ihr Aussehen, auf das sie am Tag sicherlich 3/4 der Zeit verwendete um es so herzurichten, dass ihr in der Schule meist ein kocketter Blick über die Schulter reichte um einen Jungen auf sich aufmerksam zu machen.
    Es hatte sogar soweit gereicht, dass man sie in der Schülerzeitung zur hübschesten Zwölftklässlerin gewählt hatte, worauf Lily verdammt stolz war.
    ,,Und ich bin kein hoffnungsloser Fall!!'' rief sie noch einmal die Treppe hoch, auch wenn sie sich sicher war, dass ihre Schwester sie schon gar nicht mehr hörte.
    Nein, ganz ruhig, Aufregung produziert Falten...redete sie sich dann im Geiste ein, atmete ein zweimal ein und aus bis sie wieder die gewöhnte kühle Arroganz austrahlte, die man von ihr gewohnt war.
    Mit einer wie einstudierten Handbewegung strich sie sich die blonde Mähne von der Schulter, wand sich dann zu ihrer kleinen Schwester um.
    ,,Ich werde mich dann nach oben zu dem Drachen begeben, nachdem ich mich ihrer Ansicht nach geziemt angezogen habe. Selbst wenn du keine Aufgaben haben solltest kannst du ja nachkommen, Amy, sonst gehe ich ihr heute Abend noch an die Kehle oder Ähnliches.''
    Damit wand sich Lilian um und verliieß die Küche, ging über die große Treppe nach oben in ihr Zimmer, sah sich darin einmal um.
    Der Raum war großzügig gestaltet, am auffälligsten war das Rote Himmelbett an seiner rechten Seite, neben dem die Tür ins Bad führte, gegenüber an der Wand unter den meist mit Rollos verhängten Fenstern stand ein modern aussehender Schreibtisch mit Laptop mit Svarovski-Kristalken auf dem Deckel und einigen Büchern und Papieren darauf.
    Hinzu kam eine Sitzecke mit einem großzügigen Sofa und zwei zwar etwas altmodisch wirkenden, aber zum Bett passenden Samtsesseln, dazu ein kleiner Glastisch.
    Daneben war der Plasmafernseher aufgestellt, vor dem sich DVD Hüllen stapelten und über den sie auch Musik hörte, wozu extra in jeder Ecke des Zimmer an der Decke eine Box aufgehängt worden war.
    Sie hatte eine genaue Vorstellung davon wie was sie anziehen wollte, sie musste besagte Kleidungsstücke nurnoch finden, was sich bei der Masse nicht unbedingt immer als einfach gestalltete.
    Sicher wusste sie nur, dass die Teile nicht bei Joanna im Zimer waren, da lagerte sie dicke Winter-Kleidung zwischen, ihre Eltern waren auch zu geizig gewesen ihr ein Ankleidezimmer zu spendieren, was sehr unfair war wo Joe doch ein Lernzimmer bekommen hatte.
    Sollten ihre Erzeuger einmal wieder zuhause sein würde Lily sie darauf ansprechen, ein Mädchen in ihrem Alter und von ihrem Stand brauchte soetwas einfach, zur Not musste sie wieder einmal auf die Tränendrüse drücken zu zeigen, dass das mittlere Kind es immer am Schwersten hatte.
    Okay, sie machte die anderen in ihrem Jahrgang schon neidisch wenn sie alleine ihr Zimmer und Bad beschrieb, aber etwas Luxus war als Valnetine ja wohl erlaubt.
    Seuftzend begann Lilian die einzelnen Kleiderstapel zu durschsuchen indem sie sie aufhob, auseinanderklamüsterte udn dann auf das große Sofa warf wenn es sich nicht um das handelte, was sie haben wollte.
    Schließlich fand sie besagte Teile: eine weite violette Stoffhose, die bis zum Knie reichte und da zusammengeschnürrt wurde, so dass sie etwas aussah wie eine Pumphose und eines ihrer Ed'Hardy Tanktops, das mit japanischen Koi-Karpfen und Blumen bedruckt war.
    Schnell schlüpfte sie in beides, suchte sich dazu noch ihre beigen Plüschpantoffeln heraus und fand sich dann zum Hausaufgaben machen richtig angezogen.
    Auf ihrem Schreibtisch suchte sie nach den richtigen Aufgaben, zum Glück hatte es sonst kein Lehrer gewagt der Klasse etwas aufzugeben, was sie nicht schon längst bei einem Jungen abgeschrieben hatte, der ihr gerne sein Heft und wohl noch einiges anderes überlassen hätte.
    Liliane klemmte sich die Fragebögen unter den Arm, dazu noch zwei Biologiebücher, in die sie wohl noch nie hineingeschaut hatte und machte sich so zu Joe auf.
    Nach einmaligem Anklopfen trat sie ein, ließ sich gegenüber ihrer Schwester auf den Stuhl fallen und legte die Unterlagen vor sich ab, wühlte danach in ihrer Federtasche herum.
    ,,Also...Anatomie der Pflanzen: Einführung, Typspezifikation, Osmose und Transpiration, das wärs auch schon.'' meinte Lily knapp, schlug dabei ihren Block auf, stemmte dann beide Arme auf den Tisch und legte den Kopf auf die gefalteten Hände, blickte zu Joanna hinüber.
    ,,Danke.''



    Re: Phönixseele

    Plue - 30.10.2009, 16:37


    Amy blinzelte leicht überfordert, nickte aber um ihrer Schwester das Gefühl zu vermitteln, alles sei in Ordnung. Dann lehnte sie sich zurück, schnappte sich den Zitronenjohgurt, den sie sich eigentlich extra vom Munde abgespart hatte und löffelte Gedanken verloren vor sich hin.
    Hausaufgaben. Hatte sie Hausaufgaben aufgehabt zu morgen? Was hatte sie morgen überhaupt für Unterricht?
    Es war ein Wunder, dass die Orangehaarige sich nicht fragte, ob sie überhaupt noch zur Schule ging. Denn trotz ihrer absoluten Verplantheit war sie eine recht gute und fleissige Schülerin. Sie musste nur ab und an daran erinnert werden, dass sie in ihrer Freizeit auch mal an den morgigen Tag denken musste.
    "Uuuuh~" meinte sie plötzlich erschrocken, sprang auf und wandte sich zur Uhr. Sie hatte tatsächlich etwas aufgehabt. Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, taperte dann zur Spülmaschine, räumte den Löffel ein und warf danach gewissenhaft ihren Müll weg.
    Erst danach verliess sie die Küche, hastig noch das Licht löschend und floh die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
    In ihrer Tür blieb sie kurz stehen. Mit einem nicht deutbaren Lächeln auf den Lippen sah sie sich um. Kurz schloss sie die Augen und atmete tief ein. Jedes mal wenn sie ihr Zimmer betrat fühlte sich ihr Herz ganz weich und erfüllt an. Vielleicht lag es an den vielen Details, die sie glücklich stimmten - oder an dem Gefühl der Geborgenheit, das sich immer bei ihr einschlich, wenn sie ihr persönliches Reich betrachtete.
    Sie liebte einfach alles an diesem Ort. Die Wände - zur Hälfte in sanftes Gelb getönt, während ein blutroter Streifen sie von dem klaren Weiss des oberen Teils abschnitt - die verschiedenen Poster, das kleine Teeservice in ihrem Regal. Die Bücher, der Fernseher, der Computer. Ihr Teppich, ihr Bett - oh sie liebte dieses große, verführerisch weich wirkende Doppelbett - ihre Kuscheltiere und den ganzen mädchenhaften Einrichtungskram, den ihre Schwestern zum Teil verabscheuten, zum anderen neugierig bewunderten. Nicht, das eine von ihnen sich jemals selbst so ein Teil anschaffen würden - es war alles viel zu kitschig und es fehlte meistens jeglicher praktische Sinn - aber es war doch erstaunlich, wie viel so ein kleines Accessoir doch im Gesamtbild anrichten konnte.
    Dass die eine Wand ihres Zimmers fast ausschliesslich aus Glas bestand machte das Zimmer noch heller und einladender, auch wenn des Nachts natürlich alle Vorhänge sorgfältig zugezogen waren.
    Mit einem fröhlichen Gesumme schwenkte der Blick des Mädchens zu dem Wandschrank hinüber - ihrem begehbaren Kleiderschrank. Sie mochte ihn. Vorallem die Schiebetür machte ihr Freude und sie konnte sich minutenlang damit beschäftigen, die Tür einfach auf und zu zuschieben.
    Als ihr Blick allerdings auf die Ordner mit den Schulsachen und ihre Schultasche am Boden neben ihrem Schreibtischstuhl sah murrte sie leise. Sie schnappte sich die Fernbedienung, schaltete den noch immer laufenden Bildschirm aus, kramte in ihrer Tasche und zog ein Heft, ihre Federtasche und den Schulplaner hervor.
    Nachdem sie sich die Sachen unter den Arm geklemmt hatte schnappte sie sich mit der freien Hand eine offene Kekspackung von ihrer Komode, blickte kurz in den darauf stehenden Spiegel und versuchte, das Peace-zeichen trotz der Sachen in ihren Händen zu formen.
    Sie grinste kurz und verschwand dann in Richtung Arbeitszimmer ihrer Schwester. Dass die Schubladen ihrer Komode mit Sammlungen allerlei, sinnfreier - aber ausnahmslos 'süßer' - Dinge voll gestopft waren wusste ausser ihr zum Glück kaum jemand. Sie hütete ihre Sammlung wie einen Schatz und freute sich immer, wenn sie ein neues Teil hinzufügen konnte. Und wenn es nur eine simple Muschel oder ein hübscher Stein vom Weg war.
    Sie betrat das am heutigen Abend zum Lern-zimmer umfunktionierte Arbeitszimmer ihrer Schwester ohne vorher anzuklopfen, lächelte ihren Schwestern zu und stellte zunächst die Kekse mitten auf den Tisch, ehe sie sich eine Ecke für sich und ihre Aufgaben suchte und einen dazu passenden Stuhl heran rückte.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 31.10.2009, 19:31


    Was den Zeitraum betraf, hatte sich Rahvin geirrt, denn er brauchte deutlich mehr als nur ein paar Minuten um der Fährte zu folgen und sein Ziel zu erreichen. Was jedoch mit einhundertprozentiger Sicherheit stimmte, war die Tatsache das er wesentlich schneller an seinem Ziel ankam, als das mit Sammaels Wagen der Fall gewesen wäre.
    Eine Winböe peitschte ihm entgegen und brauchte seinen, zuvor recht koordinierten Flug rapide ins schleudern. Innerlich fluchend versuchte der Schwarzhaarige wieder an Höhe zu gewinnen und seine Richtung dabei beizubehalten.
    Es war eine Sache, das einem das persönliche Seelentier besondere Fähigkeiten verlieh – in Rahvins Fall das Fortbewegen durch die Luft. Aber es war etwas ganz anderes, diese Fähigkeiten auch effektiv nutzen zu können. Er selbst hatte erst vor kurzer Zeit gelernt, diesen Aspekt von Krähe in der wirklichen Welt zu manifestieren und sich jener pechschwarzen Schwingen zu bedienen, die es ihm ermöglichten der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen, was aber nicht bedeutete, das ihm das Fliegen nicht noch massive Schwierigkeiten bereitete. Das ihn der finstere Nachthimmel vor den Augen Neugieriger verbarg, hatte in diesem Fall gleich einen doppelten Vorteil. So sah kein zufällig nach oben blickender Passant einen schwarzhaarigen Burschen, der mit dunklen Schwingen durch die Luft segelte und gleichzeitig wurde so niemand Zeuge, wie lächerlich dämlich er sich bei seinem versuch am Himmel zu bleiben anstellte. Sammael hatte recht gehabt. Ihm fehlte es wirklich noch an Erfahrung. Zumindest was das fliegen anging.
    Was jedoch das aufspüren anging, da machte sich Rahvin schon besser, auch wenn ihn zunächst verwirrt hatte, das die drei Fährten des Runensteins plötzlich zu einer einzigen zusammen liefen, wo sie doch vorher in völlig verschiedene Richtungen geführt hatten. Wer auch immer den Stein in seinem Besitzt hatte, war anscheinend zu der Ansicht gelangt, das ein weiteres Versteckspiel nicht mehr sehr viel Sinn hatte, aus welchen Gründen auch immer.
    Als er schließlich auf dem ausladenen Gelände, etwas außerhalb Londons landete, waren seine Nerven daher aufs äußerste gespannt. Scheinbar legte es der Finder nun auf eine direkte Konfrontation an, wenn er seine falschen Spuren so leicht aufgab. Das Seltsame war nur, das Rahvin lediglich drei Personen auf dem Grundstück wahrnahm, die über die latenten Fähigkeiten eines Erwachten verfügten, ohne sich dessen jedoch bewusst zu sein. War es vielleicht möglich, dass das Ganze kein ausgeklügeltes Verwirrspiel war, sondern eine ganz banale Angelegenheit? Konnte es Zufall sein, das die Fährte des Steins zu einer Bande potenzieller Erwachte führte, die gar nicht wussten, was sie da bei sich trugen?
    Seine Überlegungen wurde jäh unterbrochen, als er die Anwesenheit eines weiteren Erwachten spürte. Dieser verstand sich im Gegensatz zu den anderen Dreien sehr wohl auf seine besonderen Fähigkeiten und das in einem Ausmaß, das Rahvin zunächst einmal kräftig schlucken ließ. Es war Tatsächlich keine gute Idee gewesen, allein hierher zu kommen. Wer auch immer der oder die andere war, die unbekannte Person verstand mehr von der Macht der Seelentiere als Rahvin. Schon überlegte er, das ein rascher Rückzug wohl die klügste Reaktion wäre, als ihm die Entscheidung auch schon abgenommen wurde.
    Rahvin sah den Angriff im aller letzten Moment, war jedoch zu langsam, um ihm noch entgehen zu können. Aus der Dunkelheit zischte ein tentakelgleicher Schemen aus purer, sich in sich selbst windender, Finsternis heran, wickelte sich in dem Bruchteil einer Sekunde um sein linkes Bein und riss ihn, kaum einen Herzschlag später mit brutaler Gewalt von den Füßen. Rahvin wurde durch die Luft geschleudert, mit einer Wucht die es ihm völlig unmöglich machte den Sturzt durch seine Flügel abbremsen zu können. Laut krachte er gegen die steinerne Außenfassade des Hauptgebäudes. Er keuchte, als ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde und hätte Krähe ihn nicht mit übernatürlicher Widerstandskraft ausgestattet, so hätte sich Rahvin bei dem Zusammenprall mit Sicherheit sämtliche Knochen im Leib gebrochen. Auch so war der Aufprall mehr als stark genug, um bedrohliche Schwärze vor seinen Augen auf flackern zu lassen. Mehr schlecht als recht, rollte sich Rahvin zur Seite und fast im gleichen Augenblick bohrte sich eine weitere, finstere Tentakel genau an die Stelle in die Hauswand, an der er eben noch gekauert hatte. Die Wucht des Angriffes war so stark, das ein enormer Teil der schlangengleichen Finsternis in das Mauerwerk und in den Raum dahinter eindrang. Wer immer sein Gegner auch war, Rahvin wusste schon jetzt, das er ihm nicht gewachsen sein würde.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 31.10.2009, 21:09


    Joana setzte sich ordentlich hin, als ihre Schwester den Raum betrat und warf ihr einen langen kritischen Blick zu, bevor sie ihr Buch zu sich heran zog und aufschlug.
    ,,Das sollten wir doch hinkriegen'', meinte sie gelassen, las sich durch das Inhaltsverzeichnis und blätterte dann auf die entsprechenden Seiten.
    Doch bevor sie den Mund aufmachen und ihrer Schwester anfangen konnte alles zu erklären kam Amy ins Zimmer, ebenfalls mit ein paar Schulsachen unter dem Arm.
    Anscheinend hatte da tatsächlich noch jemand nicht an seine Hausaufgaben gedacht.
    ,,Wenn du Fragen hast, frag einfach'', sagte sie zu ihrer jüngsten Schwester und wandte sich dann wieder Lily zu.
    ,,So Stift zur Hand. Ich helfe dir zwar bei deinen Hausaufgaben, dass heißt aber nicht, dass ich sie auch für dich schreibe.''
    Sie drehte das Buch so, dass auch ihre Schwester sich gut die Bilder darin ansehen konnte.
    ,,Das wird alles ein wenig dauern, am besten du machst dir Stichpunkte zu allen Punkten und schreibst dann einen Text, vielleicht zeichnest du auch was, sieht immer nett aus.''
    Kurz musterte sie ihre Schwester, seufzte dann.
    ,,Oder ich zeichne dir alles...wozu hatte ich sonst 3 Semester Konstruktion, Dinge genau zeichnen sollte ich mittlerweile können. Und es wird ansonsten auch zu spät.''
    Sie nahm sich einen Keks, schließlich hatte Amy die Packung in die Mitte gelegt und das war für sie ein klares Zeichen, dass ihre Schwester teilen wollte, zumindest ging sie davon aus, und steckte ihn in den Mund.
    Während sie kaute überlegte sie wie sie ihrer Schwester alles erklären sollte, schluckte dann.
    ,,Fangen wir einfach bei den Kormophyten an, dass sind die Gefässpflanzen wozu halt alle diploiden Landpflanzen zählen. Der Kormus, also der Vegetationskörper, ist normalerweise in drei Grundorgane gegliedert und zwar in die Achse, die Blätter und die Wurzel. Zu den Kormophyten zählen die Abteilungen der Pteridophyta, also Farngewächse, der Progymnospermophyta, einfach zu merken, dass sind Progymnospermen, und die Spermatophyta, oder einfach auch Samenpflanzen.''
    Während sie weiter sprach und versuchte ihrer Schwester die Grundsteine der Botanik näher zu bringen, warf sie ab und zu einen Blick hinüber zu Amy ob die wirklich ihre Hausaufgaben machte und nicht einfach gedankenverloren aus dem Fenster in den unbeleuchteten Garten sah, aber bis jetzt war noch alles okay.
    Nach fast zwanzig Minuten machte sie eine Pause, denn langsam machte ihre Stimme nicht mehr mit und sie brauchte etwas zu trinken.
    ,,Ich habe Durst, möchtet ihr auch etwas?'' fragte sie daher die beiden anderen, stand dabei auf.
    Als sie die Tür aufmachte schien das Haus kurz zu erbeben, was sie stehen bleiben und irritiert zu
    ihren Schwestern sehen ließ.
    ,,Was war das?'' fragte sie mehr sich selber, als die anderen, trat dann über die Schwelle.
    ,,Ich geh nachsehen, macht ihr eure Hausaufgaben weiter und wartet bis ich zurück komme! Lily, kümmer dich um Amy.''
    Dabei warf sie Lily einen warnenden Blick zu, denn sie konnte sich denken, dass ihre Schwester ihr liebend gerne nachgehen würde, nur damit sie keine Hausaufgaben machen musste.
    Sie ging mit schnellen Schritten durch den dunklen Flur, machte aber, sobald sie am Lichtschalter vorbei kam, Licht an, denn wer auch immer diesen Krach machte sollte wissen, dass das Haus nicht unbewohnt war.
    Kurz spielte sie mit dem Gedanken ob sie nicht den Sicherheitsdienst rufen sollte, aber nachher war es blinder Alarm, deswegen wollte sie erst einmal selber sehen was diesen Lärm und das Krachen verursacht hatte.
    Sie nahm immer zwei Stufen der langen Treppe nach unten und stand dann im Eingangsbereich.
    Das Getöse war aus Richtung des kleinen Südsalons gekommen, also wandte sie sich dorthin, folgte einem Stückchen Flur und riss dann die entsprechende Tür auf.
    Was sie auf der anderen Seite sah, ließ sie nach Luft schnappen.
    Ein Teil der Wand fehlte und gab den Blick auf die dunkle Parkanlage frei.
    Die Möbel, die an der Wand gestanden hatten, waren unter den heraus gelösten Steinen vergraben oder lagen zerbrochen vor ihren Füßen.
    Glas war zersplittert und die Bücher die in diesem Zimmer zu dekorativen Zwecken standen lagen zerstreut herum.
    Joana musste zweimal durchatmen bevor sie den Raum betrat und über die kaputte Einrichtung stieg um zum neu geschaffenen Durchbruch in der Wand zu kommen.
    Das sie ihr Handy oben liegen lassen hatte, bereute sie jetzt und eigentlich hätte sie sofort umdrehen und die Polizei verständigen sollen.
    Aber was sagen?
    Hallo in unserem Haus ist ein Loch, ich weiß aber nicht wieso?
    Lachhaft.
    Zudem wollte sie wissen wer es anscheinend geschafft hatte unbemerkt auf Grundstück zu kommen, wo es hier von Kameras und Sensoren nur so wimmelte; so leichtsinnig ihr Verhalten auch war.
    Angst hatte sie keine, denn das Haus wurde ja ständig überwacht und mittlerweile war sicherlich eine Streitmacht auf dem Weg hierher um für ihre Sicherheit und die ihrer Schwestern zu sorgen.
    Als sie endlich an dem Loch war und hinaus sah, sah sie erst einmal gar nichts, denn ihre Augen waren nicht an das Dunkel, dass da herrschte gewöhnt.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 02.11.2009, 10:06


    Schon nach den ersten Minuten hatte Lilian um ehrlich zu sein ihr Interesse am Thema Botanik verloren, aber wenn sie das nun sagen würde, würde Joe ihr warscheinlich das Buch um die Ohren hauen.
    Zum Glück war Amy noch dazugekommen, auch wenn sie keine von den Kecksen ass, die ihre Schwester hingestellt hatte, so war es doch schonmal besser als mit Joanna alleine zu sein, denn so musste sie ihre Aufmerksamkeit teilen und bekam nicht mit, dass Lili unterm Tisch mit ihren Handy SMS verschickte.
    Wieso musste es soviele verschiedene Pfalnzen geben, konnte man das nicht vereinfachen?
    Hübsche Pflanzen und Nicht-Hübsche Pflanzen zum Beispiel?
    Dann würde die erste Kategorie aus Lilien bestehen, ihrer absoluten Libelingsblume und Namensgeber und die Zweite aus allem anderen, mit der sich Lilian dann aber nicht befassen würde.
    Oh ja, eine Abhandlung über Lilien, das war es doch mal, da könnte wohl selbst sie punkten, aber das würde wohl nicht zur Auswahl stehen.
    Als Joe dann endlich eine Pause machte streckte sich das Mädchen, es war unheimlich anstrengend ihrer Schwetsre über längerer Zeit zu lauschen, da diese sehr schnell sprach und vorallem mit Fachwörtern um sich schmiss, die wohl selbst ihrem Bio-Lehrer die Ohren hätten schlackern lassen.
    Vielleicht sollte ihre Schwester umsatteln und Lehrerin werden, dann könnte sie das wenigstenz einsetzen, außerdem würde sich bei ihr sicherlich niemand trauen im Unterricht zu schlafen.
    ,,Wenn du mir eine Flasche Wasser mitbringst wäre das unheimlich gütig.'' meinte Lilian gähnend, während sich gerade mit dem Stuhl kippelte und sich das kurze Beben deswegen unerwartet traff und fast rücklinks zu Fall brachte.
    Sofort kippte sie den Stuhl nach vorne und krallte sich an die gläserne Tischplatte, wäre es Holz gewesen hätte dieses wohl Spuren von ihren Nägeln aufgewiesen.
    Ihr Herz saß ihr im Hals, als sie sich langsam zu Joe und wand sich langsam über die Schulter zu Joanna um, die sich als Halt den Türknauf gesucht hatte.
    Was war das bitte gewesen??
    ,,Erdbeben in England?'' fragte sie etwas nervös nach, schaute dabei zu ihrer jüngsten Schwester, die so aussah, als wenn sie gleich weinen würde.
    Auf die Aufforderung von Joanna, dass sie sich um Amy kümmern sollte, antwortete Lili nur indem sie das Gesicht verzog, stand dann aber auf und ging zu ihrer Schwester hinüber, setzte sich neben dieser in die Hocke.
    Insgeheim hasste sie es Babysitter spielen zu müssen, sie hatte es früher schon gehast als sie klein gewesen waren, dass Joe immer zu ihren Pferden verschwand wenn sie schlechte Laune gehabt hatte und sie dann mit dem Brüllhals Amy alleine gewesen war.
    Lilian konnte nicht mit Kindern unter einem bestimmten Alter, sie waren laut, stanken, sabberten alles voll und gingen an ihre Sachen, was ihr wohl am Wenigsten passte.
    Zum Glück war Amy mitlerweile aus diesem Alter heraus, doch wirklich wie eine 15 Jährige verhielt sie sich auch nicht, man musste sich nur einmal den Berg Plüschtiere in ihrem Zimmer ansehen, aber egal.
    ,,Keine Angst, Joe klärt das da unten nur schnell, sicher ist gar nichts passiert. Außerdem ist ja noch das Sicherheitspersonal da, es gibt also keinen Grund, zu hyperventilieren, hörst du Amy?'' versuchte sie beruhigend auf die andere einzureden, schaute dabei allerdings immer wieder zu der noch offen stehenden Tür, Joanna hatte sie nicht geschlossen als sie hindurch gejagt war.
    Sie würde so gerne nachsehen...
    ,,Aber...'' begann sie dann, wand sich wieder Amy zu, griff dabei verschwörerisch nach ihrer Hand, nickte ihrer Schwester beim Reden dabei immer zu, damit der Blickkontakt nicht abbrach.
    ,,Wenn Joe in zehn Minuten nicht wieder da ist gehen wir nachschauen ja?Vielleicht braucht ja sogar unser Genie mal Hilfe, man weiß ja nie.''



    Re: Phönixseele

    Plue - 03.11.2009, 19:28


    Hoch konzentriert blickte das junge Mädchen auf ihre Matheaufgaben. Nicht, dass sie besonders erpicht darauf gewesen wäre, irgendwelche pq-Formeln anzuwenden, sich mit Parabeln auseinander zu setzen oder sonst etwas zu behandeln, das mit Zahlen, x-en und y-en zu tun hatte, doch es war nunmal ihre Pflicht als Schülerin. Zudem war es zumindest ein Fach, in dem sie ganz gut zurecht kam, auch wenn man ihr das nicht zutrauen würde.
    Gerade war sie bei einer besonders schwierigen Stelle angelangt und kratzte sich nachdenklich am Kopf als sie kräftig durchgerüttelt wurde, Lilly sich an dem Tisch festkrallte und Joe fast gegen den Türrahmen knallte. Völlig aus dem Konzept gerissen blickte Amy auf, irritiert starrte sie ihre beiden Schwestern an.
    Erdbeben? Sie hatte noch nie eins erlebt. Und eigentlich hatte sie auch nicht vorgehabt, diese Erfahrung zu machen. Ängstlich umklammerte das Mädchen ihre Knie, die sie an den Leib und auf den Stuhl gezogen hatte. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie kaute nervös und ängstlich auf ihrer Unterlippe herum.
    "Sie kommen..." konstatierte die Orangehaarige schliesslich, ohne auch nur im Geringsten auf das einzugehen was Lily ihr zuvor gesagt hatte. Sie schauderte. Also war es heute soweit? Die schrecklichen Monstren, die sich im Dunkeln versteckt hielten und nur darauf lauerten, dass Amy mal den Fehler beging, durch das Dunkle zu laufen oder sich länger in seiner Nähe aufzuhalten waren nun also Licht resistent geworden und versuchten, in das Haus einzudringen.
    Auf die Worte ihrer Schwester, dass sie in 10 Minuten nachschauen sollten, ob Joe nicht doch Hilfe benötigte nickte sie zuversichtlich, schüttelte aber einen kurzen Moment darauf wieder den Kopf. "Wir sollten jetzt runter... sie braucht unsere Hilfe. Sie weiss doch gar nicht, wie man gegen sie kämpft."
    Amys blühende Fantasie ratterte gemeinsam mit ihrem Verstand, während sich ihre Hand fest um die von ihrer Schwester krampfte. Sie hatte Angst. Große Angst. Und das konnte ihr jeder ansehen. Bei dem Gedanken an die roten Augen, die schrecklichen Klauen und die hässlich spitzen Zähne der Vieher, die sie und ihre Schwestern da unten wohl erwarten würden drehte sich ihr der Magen um, aber sie blickte entschlossen drein als sie sich entknotete und aufstand.
    "Komm, Lily. Wir dürfen die arme Joe nicht allein lassen..." Noch während sie das sagte bereute sie ihren Entschluss und wünschte sich, auch nur halb so mutig zu sein, wie sie in diesem Fall gern wäre.
    Dass sie noch immer Angst hatte merkte man jedoch recht schnell, hatte sich ihr Griff doch noch immer nicht gelockert und ihre Pupillen waren klein, die Augen hektisch damit beschäftigt, etwas zu suchen, das man als Waffe missbrauchen konnte um die Gegner ihrer Alpträume zu bekämpfen, von denen sie dachte, sie seien tatsächlich wahr geworden.
    Dass ihre ältere Schwester vermutlich nicht ein Wort von dem verstand, was sie eigentlich meinte fiel Amy gar nicht auf. Und dass es dieser wahrscheinlich ziemlich egal war merkte sie auch nicht.
    Denn Lilys Neugier kam Amys verrückt spielende Fantasie natürlich zu gute - sie hatte ohnehin vorgehabt, Joe nachzugehen und war lediglich aufgrund der Kleinsten da geblieben.
    Also schlichen sie sich gemeinsam aus dem Zimmer, Amy eng an ihre Schwester gedrängt und ihre Hand weiterhin festhaltend - in der freien allerdings einen dicken Briefbeschwerer. Es war das einzige gewesen, was sie als Waffe missbrauchen konnte. Auch wenn er sicherlich nichts nutzen würde gegen die Monster, die ihnen da unten auflauern würden... Ängstlich drängte sich Amy noch enger an Lily heran und wünschte sich, alles wäre nur ein böser Traum und ihrer großen Schwester würde es gut gehen.
    "Ich hab solche Angst...", flüsterte sie Lilian mit weinerlicher Stimme ins Ohr.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 03.11.2009, 21:29


    Hakenschlagend hastete Rahvin über die sorgsam gestutzte Grasfläche des Anwesens, während nur wenige Zentimeter hinter ihm immer wieder aufs neue die schlangenartigen Schattenarme einschlugen und so dem liebevoll gepflegten Rasen einen gänzlich anderen Anblick verliehen. Er wusste nicht wen er in diesem Moment mehr bedauern sollte, sich selbst, weil ihn jede Sekunde eine dieser Schattengebilde aufspießen konnte oder den armen Gärtner, der das ganze Chaos wieder beseitigen durfte. Doch eigentlich glaubte Rahvin nicht recht daran, das es hier bald noch etwas geben würde, was man wieder in Ordnung bringen könnte.
    Eine Woge aus Gras und Erde prasselte auf ihn nieder und erinnerte Rahvin daran, das er lieber wieder daran denken sollte sein Leben zu retten und nicht weiter über Arbeiten bezüglich des vermutlich entstehenden Schadens nachzudenken.
    Etwas streifte seine linke Schulter mit massiver Gewalt, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und riss ihn herum. Rahvin schloss erneut Bekanntschaft mit der Rasenoberfläche. Ein glühender Schmerz hatte sich in seine Schulter gebohrt und als er einen raschen Blick zur Seite warf, gewahrte er die kleine, aber heftig blutende Wunde, die ein winziges Projektil in seinen Körper gerissen hatte. Rahvins Kopf flog herum. Seine Augen weiteten sich, als er einen Mann in der schlichten Kleidung eines Wachmanns sah, der mit beiden Händen seine Waffe umklammerte und mit erstarrten Gesichtszügen die Szenerie beobachtete, die sich ihm bot. Rahvin hatte den Schuss nicht gehört, da er viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war am Leben zu bleiben. Das der Wachmann ausgerechnet auf ihn geschossen hatte, war vermutlich eine Kurzschlussreaktion gewesen. Rahvin konnte es dem armen Teufel nicht verübeln, auch wenn sich dadurch seine Situation nur noch mehr verschlimmert hatte. Er hatte nicht vorgehabt das Unbeteiligte hier hinein gezogen wurden.
    „Verschwinden sie!“ Donnerte der Junge dem Anderen verzweifelt entgegen. „Laufen sie, bevor...“
    Die letzten Worte blieben Rahvin im Hals stecken. Aus der undurchdringlichen Finsternis kam ein Schattenarm geschossen, rammte sich in die Brust des völlig überraschten Mannes und durchschlug dabei Knochen, Fleisch und Sehnen. Ein erstickter Laut kam über die Lippen des Mannes, der wohl ursprünglich ein Schrei hatte werden sollen. Ein dicker Schwall Blut der ihm aus dem Mund floss ließ es jedoch lediglich zu einem gurgelnden Krächzen werden.
    Entsetzt sah Rahvin dabei zu, wie der Schattenarm den Unglücklichen in die Finsternis zog, unfähig mehr zu tun, als dem grausigen Schauspiel mit weit aufgerissenen Augen zu zuschauen. Kurze Zeit herrschte Stille, die nur von Rahvins keuchenden Atem unterbrochen wurde. Dann erklang ein furchteregendes Knacken, das dem Jungen durch Mark und Bein fuhr, ihn jedoch auch aus seiner Starre erwachen ließ. Hastig richtete er sich auf und stolperte einige Schritte weiter auf die offene Rasenfläche hinaus, fort von der Dunkelheit.
    „Du willst schon gehen, mein Junge?“
    Die Stimme ließ Rahvin wie unter einem Peitschenhieb zusammenzucken und herum fahren. Es war, als würde sich bei jedem Wort ein eiskalter Dolch in sein Innerstes bohren. Er wusste zwar nicht zu wem diesige eisige Stimme gehörte, aber sie war eindeutig weiblich.
    „Wer bist du?“ Rief er der Dunkelheit vor sich entgegen.
    Höhnisches Gelächter schallte ihm entgegen. Die eisigen Dolche folgen prompt.
    „Willst du wirklich den Namen derjenigen erfahren, die dir dein schlagendes Herz aus der Brust reißen wird?“
    Rahvin schluckte kräftig. Er spannte die Flügel.
    „Zeig dich!“
    Eine schier endlose Sekunde geschah überhaupt nichts. Dann plötzlich begann die Finsternis auseinander zu wogen und gab den Blick auf die Urheberin des Ganzen preis.
    Eine Frau, die bis auf ihren Kopf und einen Teil ihrer Schulterpartien von fließender Dunkelheit umhüllt war, die ihren Körper enganliegend wie Kleidung umspielte, kam zum Vorschein. Ihre Haut hatte die Farbe von blassen Blau und dort, wo eigentlich die Pupillen hätten sein sollen, waren bei ihr nur zwei, in kalten Licht erstrahlende, Augenhöhlen zu sehen. Um sie herum wogte ein Dutzend Schattenarme, die wie die Köpfe von Schlangen unheilverkündent herum zuckten.
    „Mein Name ist Mesaana“, erklärte sie in beiläufigen Plauderton. „Merk ihn dir gut, den er wird der letzte sein, den du hören wirst. Die Mädchen gehören uns!"



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 04.11.2009, 18:31


    Das Unwetter schritt unbarmherzig auf seinen Höhepunkt zu. Blitze zerrissen den schwarzen Himmel schlugen in die unterspülte Erde ein. Einer, grell wie die Sonne begleitet von einem dumpf dröhnenden Donnerschlag, steckte ein Haus im Armenviertel in Brand. Binnen weniger Wimpernschläge verschlang das Feuer das spröde Holz und suchte sich erbarmungslos in seinem Hunger einen Weg durch die verfallenen, schutzlosen Hütten. Menschen versuchten der alles verzehrende Feuersbrunst erfolglos Einhalt zu gebieten.
    Mit ausdrucksloser Miene beobachtete der Baron das Spektakel aus sicherer Ferne. Schließlich wandte er sich von dem hohen Fenster ab und ging zurück zu dem Schreibtisch.
    „Sie hätte sich schon längst melden sollen,“ sprach er zu sich selbst und klappte dabei den Deckel der hölzernen Schatulle auf.
    Ein eiförmiger, faustgroßer Stein lag eingebettet in rotem Samt darin.
    Auf seiner gräulich rauen Oberfläche schimmerten Schriftzeichen.
    Behutsam nahm er den mit einer silbernen, stabilen Kette verbundenen Gegenstand heraus.
    „Romin wir werden uns selbst darum kümmern es ist zu wichtig, als das ich mich auf diese Stümper verlassen kann.“
    Ohne auf einen Antwort von Seiten des Vogels zu warten landete die Kette samt Stein um den Hals des Gefährten.
    Da der Stein kaum etwas Wog behinderte er nur bedingt durch Schwingbewegungen beim Fliegen.
    „Melafic, Valcas!“
    Es brauchte nur einen recht leisen Rufe um die Zwillinge herbei zu befehlen.
    Valcas, ein recht schlanker, agiler rothaariger Bursche in festen Lederkluft, betrat als erster das Arbeitszimmer dicht gefolgt von seiner Schwester, einer schwer gerüsteten Kämpferin.
    „Herr?“
    „Ich muss mich um einige Dinge kümmern,“ war das einzige was Allister sagen musste so das die Beiden verstanden welche Aufgabe sie zu erfüllen hatten.
    Ohne seine Leibwachen auch nur eines Blickes zu würdigen nahm der Baron den Phönix auf seinen Arm und atmete mit geschlossenen Augen tief ein um Augenblicke später leblos in sich zusammen zu sacken.
    Romin dagegen starrte mit stechendem Blick kurz darauf die Zwillinge an, dann den regungslosen Körper auf dem Boden um schließlich mit einem lauten Aufschrei in einer Feuerkugel zu verschwinden.
    Allister dessen Seele nun komplett in seinem Seelentier eingefahren war, wusste seht wohl um die Risiken dieser Fähigkeit.
    Seine menschliche Hülle war nun vollkommen schutzlos und könnte mit nur einen Schwerthieb vernichtet werden.
    Dennoch musste er sich selbst auf den Weg machen. Es war zu wichtig.
    Der Stein um seinen Hals hatte einen Riss geöffnet durch den er sich nun auf den Weg in diese seiner Meinung nach primitive Welt machte.
    Nur durch die Anwesenheit seines Dieners konnte der Baron sich auf diese Reise begeben denn die Aura die dieser Ausstrahlte war für ihn der Wegweiser.
    Es schien einen Ewigkeit zu vergehen und doch nur wenige Wimpernschläge, bis sich die feurige Hülle die den Phönix vor den Auswirkungen des Springen weites gehen schützte, erlosch und den noch verschwommenen Blick auf einige von der Nacht verhüllte Blätter Preis gab.
    Es dauerte etwas bis er sich wieder voll bewegen konnte und seine Augen die Umgebung deutlicher wahr nahmen.
    Unter ihm lag eine Wiese gezeichnet von den Spuren eines Kampfes. Zwei Gestalten die ihm wohl bekannt waren, aber da war noch mehr.
    Deutlich spüre Allister die Anwesenheit weiterer Personen.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 04.11.2009, 19:48


    Angestrengt versuchte Joana in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch es war unnatürlich dunkel und sie konnte gerade so eben einen Schatten erahnen der über das Grundstück lief, aber sicher war sie sich nicht.
    Konzentriert starrte sie auf einen Punkt im Garten bis sie auf einmal ein Schuss ertönte, der sie zusammen zucken ließ.
    Kurz darauf vernahm sie dann ein Geräusch welches sie mal beim Hockey gehört und mit einem Knochenbruch ihrer Gegenspielerin geendet hatte, nur hier klang es nicht nach nur einem einzigen Bruch.
    Dieses Geräusch sorgte schlagartig dafür, dass sie wieder anfing richtig zu denken.
    Da draußen war jemand der anderen die Knochen brechen und offensichtlich, so unsinnig das auch klingen mochte, auch Wände zerstören konnte.
    Und sie stand immer noch hier herum und starrte Löcher in die Luft, während sie gut sichtbar für alle war, und ihre Schwester oben auf sie warteten und sicherlich Angst hatten.
    Dumme Nuss, schimpfte sie sich in Gedanken, wirbelte herum und verließ eilig den Salon, wobei sie nicht aufpasste wohin sie trat und so verspürte sie kurz darauf einen scharfen Schmerz im rechten Fuß.
    Laut fluchte sie und beeilte sich aus dem Zimmer zu kommen.
    Zeit sich den Schaden anzusehen hatte sie keine, doch sie spürte wie ihre Fußsohle feucht wurde, während sie lief.
    Das würde sie jetzt hoffentlich davon kurieren durchs Haus immer barfuss zu laufen.
    Sie rannte den Flur entlang, ruinierte dabei den teuren Teppich, was sie jedoch nicht störte, weil sie viel zu sehr in Gedanken war.
    Was sollte sie jetzt tun?
    Sich mit Lily und Amy hier im Haus verstecken und warten, dass man sie rettete...oder ihnen etwas antat?
    Nein, sie mussten hier raus, wer auch immer da draußen war, würde sicherlich hier hinein kommen und wer weiß was anrichten.
    Und wohin?
    Ihre Gedanken rasten, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen
    Helen!
    Eine der wenigen Personen denen Joana so etwas wie Vertrauen entgegenbrachte.
    Und mit dem Auto, wenn sie es denn nutzen konnten, war man in nicht einmal zehn Minuten da.
    Sie war an der Treppe angekommen und stieß fast mit Lily und Amy zusammen, die gerade die Stufen hinab stiegen.
    Kurz wurde sie wütend, denn keine der beiden hatte auf sie gehört, doch sie schluckte ihren Ärger und ein paar böse Worte hinunter und lief an den beiden vorbei, wobei ihr immer noch eine dünne Blutspur folgte.
    ,,Wartet hier, bin gleich wieder da. Und geht nicht weiter!''
    Mittlerweile schmerzte ihr Fuß höllisch, aber sie ignorierte den Schmerz weiter und rannte in ihr Zimmer, wo ihre Autoschlüssel lagen.
    Lange musste sie glücklicherweise nicht suchen; der Schlüssel lag auf ihrem kleinen Tisch bei den Hängesesseln, doch sie ließ ihn erst einmal liegen und riss aus ihren Regalen im Ankleidezimmer ein paar Klamotten die sie in einen Rucksack stopfte.
    Weder sie noch Lily waren ordentlich und dem Wetter entsprechend gekleidet und ihre jüngere Schwester würde sicherlich später anfangen deswegen zu jaulen.
    Also nahm sie lieber schnell was mit.
    Sie klemmte ein paar Sneakers unter den Arm, nahm den Rucksack und die Schlüssel und rannte zu ihren Schwestern zurück, die zum Glück immer noch auf der Treppe standen.
    Amy war bleich wie eine Wand und auch Lily sah auch nicht gesund aus.
    Joana blieb vor ihrer jüngsten Schwester stehen, musterte sie kurz und lächelte dann.
    ,,Ich weiß, dass du Angst hast'', meinte sie dann sanft, strich ihr dabei leicht durchs Haar.
    ,,Vertraust du mir?'' fragte sie, wartete bis sie ein kaum merkliches Nicken ihrer Schwester bekam.
    ,,Hier sind Menschen, die uns was böses wollen, wir werden jetzt leise zum Auto gehen und zu Helen aufs Gestüt fahren, dort sind wir in Sicherheit. Dafür musst du allerdings über den dunklen Hof. Du kannst meine Hand nehmen, die Augen zumachen und an die warme süße Schokolade denken, die es bei Helen gibt, bis wir am Auto sind. ''
    Sie wusste, dass Amy schreckliche Angst vor der Dunkelheit hatte, da sie dachte, es würden sich dort Monster verstecken, aber sie mussten nun mal irgendwie zum Auto kommen.
    Sie hoffte, dass keine der beiden sie mit Fragen jetzt löchern würde, denn instinktiv wusste sie, dass sie sich beeilen mussten, zudem wollte sie sich ihren Fuß ansehen und das konnten sie hier nicht.
    Zudem hätte sie wohl sowieso keine Antwort auf die Fragen gehabt.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 05.11.2009, 13:59


    Mit hochgezogener Augenbraue musterte Lilian ihre jüngere Schwester, die sich hier gerade etwas zusammenreimte, was einem schlechten Horrorfilm entsprungen sein könnte, einem sehr sehr Schlechten.
    Natürlich wusste jeder, dass Amy eine blühende Fanatsie hatte, vorallem wenn es um ihr Hasselement Dunkelheit ging, aber das sie so reagieren würde, nur weil Joe eben nachsehen wollt was passiert war, hätte sie nun auch nicht gedacht.
    Lily musste sich einen Schmerzeslaut verkneifen als sich die Finger ihrer Schwester wie ein Schraubstock um ihre Hand schlossen, aber warum hatte sie sie ihr auch hingehalten, selber Schuld.
    ,,Amy, ganz ruhig, bitte vergiss das Atmen nicht, ja?'' meinte die Ältere ruhig, stand dann auf als Amy sich vom Stuhl rutschen ließ, blickte dann zur Tür.
    Sicher, sie wollte unbedingt auch nachschauen, was da unten vor sich ging, wirklich Angst hatte sie um Joanna dabei nicht, auch wenn man es der zierlichen jungen Frau nicht zutraute, wo sie hintrat wuchs später kein Gras mehr.
    ,,Wir gehen jetzt ganz langsam runter, ja? Und bitte drück nicht so fest zu, ich spüre meine Finger nicht mehr.''
    Mitlerweile klebte Amy an der 19 Jährige wie ein Klammeraffe, irgendwie ja ganz süß aber etwas hinderlich was das Gehen anging, doch sie ließ sich nichts anmerken und trat zusammen mit der Jüngeren durch die Tür in den Flur, schaute sich zu beiden Seiten um.
    Hier oben schein neimand zu sein, außerdem war auch überall Licht an, also konnte sich hier schon einmal nichts 'Böses' in den Schatten verstecken.
    Bevor sie gegangen waren hatte Lilian sich noch schnell ihr Handy geschnappt und es in ihre Hosentasche gleiten lassen, man wusste ja nie, vielleicht mussten sie ja die Polizei oder etwas anderes rufen.
    In kleinster Gangart machten sie sich zu zweit auf den Weg den Flur hinunter Richtung Treppe als plötzlich ein Schuß fiel, Amy sofort aufquieckte, dabei den Brieföffner fallen ließ und in die Knie ging, wodurch auch Lily hinunter gezogen wurde.
    ,,Schh...das war sicher jemand vom Sicherheistpersonal, keine Angst. Und sei nicht so laut, wenn da wirklich jemand seien sollte hört er uns sonst noch bei dem Lärm, den du machst.'' flüsterte sie ihrer Schwester zu, die sie dann mit weinerlichen Augen annickte.
    Langsam erhoben sich die zwei Mädchen wieder, wobei Lily das Gefühl hatte, dass sich die Jüngere jetzt noch mehr an sie krallte.
    Kurz schluckte sie, wenn das eben wirklich jemand vom Personal gewesen war, davon ging sie ejtzt einmal aus, war es schonmal kein Erdbeben gewesen welches den Ruck erzeugst hatte, sondern es musste sich um Personen handeln, die jetzt da unten waren...bei Joanna...
    Sie waren gerade am Kopf der Treppe angekommen als ihnen auch schon ihre ältere Schwester mit sehr schnellen Schritten entgegenkam, dabei blutige Fußabdrücke hinterließ, allem Anschein nach musste sich sie irgendwo geschnitten haben.
    Die Teppiche...das würde Ärger geben!
    ,,Was ist passiert?'' fragte Lilian schnell nach, wurde allerdings mit einem ''Wartet hier!'' abgespeist und hielt es dieses eine Mal für gut, auf die Anweisung zu hören.
    Es dauerte einige Momente, die ihr fast unendlich lang erschienen, bie Joe zurückkehrte, ihren Autoschlüssel in der Hand, Turnschuhen unter dem Arm und einem Rucksack auf dem Rücken.
    Während die Älteste versuchte Amy zuzureden, sich über den Hof zu trauen, ließ Lilian den Blick über die Treppe nach unten gleiten, verfolget die Spur, die Joanna hinterlassen hatte, die in Richtung des Südsalons führte.
    Kurz runzelte sie die Stirn, es schienen Geräusche von draußen zu kommen, vielleicht spielten ihre Nerven ihr aber auch in all diesem Stress einen Streich.
    Trotzdem meinte sie etwas gehört zu haben, eine Stimme...
    Hatte da eben jemand gerufen?
    Ihr Blick wanderte zu Amy und Joanna, dann zum Fuß der Älteren und da diese gerade kniete, konnte sie gut erkennen, dass es anscheinend wirklich Glas gewesen sein musste welches ihr die Sohle so zerschnitten hatte, etwas anderes gab es da kaum.
    Und so wollte die Älteste Autofahren, wo man doch sah, jetzt, wo sie sich aufrichtete, dass ihr selbst das einfache Belasten Schmerzen zu bereiten schien?
    ,,Lass mich fahren, dann kannst du Amy auf dem Rücksitz beruhigen, das kannst du besser als ich. Und jetzt komm mir nicht wieder mit dem Spruch, dass ich deine Wagenschlüssel nicht bekomme weil ich zu wenig Erfahrung habe. Mit Glas in der Fußsohle lässt es sich wohl kaum Gas geben.'' forderte Lilian Joe auf, hielt ihr dabei demonstartiv die rechte hand entgegen und hoffte, dass ihre Schwester einwilligen würde, denn sie konnte an ihrem gehetzten Blick sehen, dass es wohl nicht nur sie war, die hier schnell wegwollte.
    Kurz schoßen Lily ihre ganzen Sachen in den Kopf, die sie dann hier zurücklassen musste und sie war fast verleitet, zurückzulaufen und zu packen, aber in Anbetracht dessen, dass hier irgendjemand war, auf den sogar die Sicherheitsleute schon schossen war ihr es doch lieber ihr größtes Gut, sich selbst, in Sicherheit zu bringen, alles andere konnte man neu kaufen.
    ,,Joe!'' mahnte sie ihre ältere Schwester noch einmal mit etwas mehr Nachdruckr, streckte ihr weiter die Hand entgegen und schaute sie aufforder an, auch wenn man wohl selbst in ihrem Blick eine Spur von Angst sehen konnte.



    Re: Phönixseele

    Plue - 07.11.2009, 20:49


    Amy klammerte sich noch immer an Lily, war ein wenig überfordert mit der ganzen Situation und quiekte leise als sie nach draussen blickte. Es war stockfinster draussen. Und obwohl der Kiesweg zum Auto natürlich hell erleuchtet sein würde, wenn sie aus der Tür traten - Bewegungssensoren an den Lampen waren schon praktisch! - machte ihr die Nähe der Dunkelheit trotzdem Angst.
    Allerdings fürchtete sie sich nicht halb so sehr vor der Dunkelheit vor ihr als vor den schrecklichen Monstern hinter ihnen. Wer wusste schon, was sie gerade mit dem armen Wachpersonal anstellten. Und wenngleich sie Mitleid und Sorge mit dem fremden Mann hatte, dessen Arbeit darin bestand, für ihre Sicherheit zu sorgen konnte sie sich nicht dazu durchringen, zu ihm zu gehen und zu helfen.
    Das Blut auf dem Teppich und der schmerzverzerrte Ausdruck ihrer älteren Schwester hatte zudem nicht gerade dazu beigetragen, dass sie sich oder ihre Angst überwinden konnte.
    Sie nickte ihren beiden Schwestern zu, damit diese verstanden, dass sie mit dem Plan einverstanden war und schaffte es sogar Lily freiwillig loszulassen, sich aufzurichten und auf die Tür zu zugehen.
    Ja, sie hatte Angst. Große Angst. Aber sie war 15 und sie musste sich jetzt zusammen reissen oder es würde ihr aller Ende bedeuten - wenn es nicht längst zu spät für sie alle war.
    "Gehen wir..." Ihre Stimme hörte sich leider nicht halb so überzeugt an, wie sie sich gewünscht hätte. Sie war eine Oktave höher als sonst, zitterte und erzählte alles in allem mehr darüber, wie es in ihrem Inneren wirklich aussah, als alles, was ihr Verhalten vorher beschrieben hatte.

    Das Herz, die Tür zu öffnen hatte sie am Ende doch nicht, auch wenn sie es sich fest vorgenommen hatte, also musste eine der anderen ran. Um darüber hinweg zu täuschen bot sie Joe ihre Hilfe an, wegen ihrem Fuß. Das hätte nämlich mehrere Vorteile für sie. Lily müsste vorgehen, die Tür öffnen und Amy selbst würde die Nähe ihrer Schwester haben, ohne dabei zu ängstlich zu wirken. Ausserdem sah die Stelle an Joanas Fuß wirklich böse aus und Amy machte sich Sorgen.
    Sie hätte gern noch ein paar Dinge aus ihrem Zimmer geholt. Eine Taschenlampe zum Beispiel... aber sie hatten wohl wirklich keine Zeit mehr für derartige Aktionen.
    "Lass mich dich stützen, Joe.", meinte sie also, immer noch leicht quietschend und weinerlich klingend. Aber ohne auf möglichen Protest ihrerseits zu achten, schnappte sie der Älteren die Schlüssel aus der Hand und übergab sie Lily, die daraufhin die Tür aufriss.
    Amy schob ihren Arm unter die Schulter von Joana und versuchte, ihr ermutigend zu zulächeln, obgleich der Versuch schrecklich fehlschlug. Ihr Knie fühlten sich nämlich sehr wabbelig an und sie war kurz davor, einfach in sich zusammen zu sinken, zu weinen und auf das Ende zu warten. "Wir... wir schaffen das schon. Zusammen!", meinte sie leise und schniefend. Aber sie glaubte an das, was sie sagte. Solang sie ihre Schwestern hatte war alles in Ordnung. Solange sie sich gegenseitig hatten konnte gar nichts passieren...
    Und mit diesen Gedanken trat Amy mit ihren beiden Schwestern aus dem Haus, um sich auf den Weg Richtung Auto zu machen.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 08.11.2009, 01:27


    Urplötzlich gerieten die Schattenarme in Bewegung. Blitzschnell zuckte das finstere Dutzend heran, so das Rahvin gerade noch genügend Zeit blieb, um zu begreifen was gleich geschehen würde. Schon umschlang eines der Schattengebilde seinen Hals und drückte mit unbarmherziger Kraft zu. Die anderen stießen mit nicht minderer Gewalt in die schwarzen Flügel und durchbohrten sie. Ein gleißender Schmerz explodierte in Rahvins Rücken, fuhr wie flüssiger, heißer Stahl durch seine Glieder und ließ seine Augen hervor treten. Er bäumte sich auf, nicht allein aus Schmerz, sondern auch aus namenlosen Entsetzen. Die Flügel waren nicht wirklich ein Teil der realen Welt und nur der Wille des Schwarzhaarigen hielt sie in dieser verankert. Das bedeutete jedoch nicht, das sie unempfindlich gegen äußere Einwirkungen waren. Ganz im Gegenteil.
    Rahvin stieß einen Schmerzensschrei aus oder zumindest hatte er das vorgehabt, aber da sich noch immer einer der Schattenarme wie ein Schraubstock um seine Kehle geschlungen hatte, kam nur ein ersticktes Röcheln dabei heraus. Längst hatte seine Lunge angefangen protestierend nach Luft zu verlangen.
    Da seine Konzentration nun auf andere Dinge ausgerichtet war, zum Beispiel auf den vergeblichen Versuch Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen, zerbarsten die Schwingen, kaum das die Schattenarme sie zerstückelt hatten.
    Seine Gegnerin war diabolisch genug Rahvin wenige Zentimeter über den Boden zu halten, so das sein eigenes Gewicht ihn erdrosselte. Verzweifelt krallte der Junge die Hände in den wogenden Schatten um die tödliche Umklammerung zu sprengen, aber genau so gut hätte er versuchen können massive Eisenfesseln zu zerreißen. Schon begannen schwarze Punkte vor seinen Augen zu tanzen.
    Mesaana trat derweil seelenruhig näher an Rahvin heran. Dabei hielt sie den Kopf etwas schräg und tippte nachdenklich mit dem Zeigefinger auf ihrer Unterlippen herum, ganz so, als betrachtete sie ein interessantes, aber nicht sehr hochwertiges Kunstobjekt.
    „Es ist zu schade das ich nicht mehr Zeit erübrigen kann, um das Ganze gebührend zu genießen“, sinnierte sie dabei. „Ich habe leider Aufgaben zu erfüllen, die sich nicht länger aufschieben lassen.“
    Der Kopf der blauhäutigen Frau wanderte, wie in Gedanken versunken, auf die andere Seite.
    „Doch zumindest wird dein ziegenliebender Witz von einem Meister dem Schauspiel aus erster Reihe beiwohnen können. Habe ich nicht recht, Allister?!“
    Bei ihren letzten Worten wandte sich Mesaana gelassen um und blickte zu einem der vielen Bäume hinüber, die auf diesem Teil des Anwesens standen.
    „Ich habe ja immer gewusst, das du nicht mehr bist, als ein dreckiger kleiner Feigling aber das du teilnahmslos dabei zusiehst, wie ich deinen Jungen hier in Stücke reiße, ist wirklich putzig.“
    Sie wandte sich wieder zu Rahvin.
    „Womit wir wieder beim Thema wären.“
    Der Junge hatte es inzwischen aufgegeben die Umklammerung mit bloßer Muskelkraft lösen zu wollen. Seine Arme hingen schlaff und kraftlos an ihm herunter. Er röchelte hörbar.
    „Ja?“ Fragte die Blauhäutige. „Möchtest du noch etwas hinzufügen?“
    Wieder gab Rahvin einen erstickenden, undeutbaren Laut von sich.
    Mesaana neigte den Kopf dichter heran, bis ihr Gesicht kaum mehr als eine Handbreite von Rahvin entfernt war. „Nur nicht so schüchtern, mein Junge“, säuselte sie dabei eisig.
    „Du... du hättest nicht...“, brachte Rahvin stockend hervor.
    „Ja? Was hätte ich nicht?“
    Mesaanas Stimme klang aufrichtig belustigt.
    Ein Zittern ging durch den Schwarzhaarigen.
    „... du hättest nicht... so dicht heran kommen sollen!“
    Mesaana erstarrte. Für einen schier endlosen Augenblick wirkte ihr Gesicht wie gefroren. Dann plötzlich mischte sich eine Kombination aus Fassungslosigkeit und Verwirrung in ihr Minenspiel. Die Schattenarme begannen zu flackern und lösten sich ins Nichts auf, aus dem sie gekommen waren. Rahvin krachte würgend auf den Rasen.
    Langsam senkte Mesaana den Kopf und blickte an sich herunter.
    In ihrem Leib steckte eine anderthalb Meter lange, einschneidige Schwertklinge, die sich bis zum Griff durch sie hindurch gebohrt hatte und auf der Höhe ihres Rückgrats wieder zum Vorschein gekommen war. Kein einziger tropfen Blut war zu sehen, nur rauchende Schatten kräuselten sich aus der Wunde. Mesaana starb schnell. Sie hatte ihr Leben bereits ausgehaucht, als ihr Körper schwerfällig auf dem Boden aufschlug.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 08.11.2009, 11:00



    Mit ausdrucksloser Miene beobachtete der Baron das Schauspiel.
    Er sah es nicht für nötig auch nur ein Finger zu rühren und dem Jungen zur Hilfe zu eilen, nicht gegen diese Frau, deren Fähigkeiten dem Seinen nicht mal annähernd gewachsen wären.
    Die Beleidigung ignorierte Allister gepflegt, hatte er von ihr doch nichts anderes erwartet, ungebildet und Plump wie diese Dirne war.
    In aller ruhe breitete der Phönix seine Flügel aus und flog ein Stück näher heran. Interessierte es ihn doch ein wenig, wie sich sein Diener aus dieser Lage befreien gedachte.
    Glaubte dieses törichte Weib den allen ernstes das er sein Gefolge nach Sympathie und Aussehen erwählte so wie sie es tat.
    Diesen Junge fehlte es zwar noch gravierend an Erfahrung, doch er hatte Talent und mit ein wenig Übung sollte er in einige Jahren Meisterlich sein Seelentier beherrschen.
    In diesen Sachen hatte sich Allister noch nie geirrt und so schaute er weiter teilnahmslos auf das Geschehen herab.
    Erst als Mesaana mit vor entsetzten aufgerissenen Augen zu Boden sackte erhob sich der Baron und segelte zu dem Jungen runter, schaute noch einmal zu dem sich langsam in Rauch auf lösenden Weibsbild, nickte zufrieden und ließ schließlich im Gefühls-kalten Tonfall seine Stimme im Schädel des Jungen hallen.
    „Steh auf! Der Stein entfernt sich. Sitzt hier nicht so untätig herum.“
    In dieser Gestalt konnte Allister nicht Sprechen, so wie Menschen es taten dafür waren die Stimmbänder eines Vogels nun mal nicht ausgelegt.
    Deswegen blieb ihm nichts anderes über als sich der kräftezehrenden Gedankensprache, die jedes der Seelentiere ab einem bestimmten Grad beherrschte zu bedienen.
    Ohne auf eine Reaktion von Seiten Rahvins zu warten setzte er seinen Flug in Richtung Haus fort, umrundete dieses und erspähte die über den Weg rennenden Mädchen.
    Zielstrebig steuerte er auf sie zu.
    Dort war der Stein. Eine von ihnen musste ihn haben.
    Knappe zwei Meter hinter den Mädchen stockte der Baron.
    Irgendetwas stimmte nicht. Mit einer scharfen Kurve, bei der der Phönix eine der Weiber mit der Flügelspitze berührte umrundete er sie, um nach einigen wenigen Flügelschlägen auf der Dachrinne der Garage zu landen.
    Wie konnte das sein? Jeder von ihnen strahlte die Kraft des Steines aus. War er zerstört? In drei Teile zersprungen? Nein das konnte nicht sein.
    Ein Runenstein konnte man nur zerstören, wenn seine Kräfte aufgebraucht wurden und dieser hatte schier unerschöpflich viel davon.
    Mit stechendem Blick seiner Rot glühenden Augen und nachdenklich schräg gelegten Kopf, starrte er das Trio scharf an, jede einzeln für einige Augenblicke.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 09.11.2009, 15:43


    Widerstandslos ließ Joana sich die Schlüssel abnehmen, aber wirklich stützen von Amy wollte sie sich nicht lassen, denn ihre jüngere Schwester sah eher so aus, als müsse man sie stützen als umgekehrt.
    ,,Es reicht, wenn du meine Hand nimmst'', meinte sie daher, als sie das Haus gerade verlassen und schnell über den mit Kies ausgelegten Hof gingen.
    ,,Trotzdem danke...''
    Sie wollte noch mehr sagen, doch schlagartig hatte sie das Gefühl, dass sie beobachtet wurden.
    Ihre Sinne waren bis zum zerreißen gespannt und immer wieder sah sie sich um.
    Es war immer noch dunkel, doch dieses mal konnte sie schemenhaft wieder alles sehen, die Bäume, den Garten, dass was ihr vorher nicht möglich war.
    Als sie hinter sich blickte konnte sie gerade noch die Flügel eines großen Vogels erkennen der gerade an ihnen vorbei flog und sich auf dem Garagendach niederließ und von dort auf sie hinunter starrte.
    Sie blieb mitten im Schritt stehen und da sie Amy an der Hand hielt war diese gezwungen ebenfalls stehen zu bleiben.
    Starr blickte sie zu dem Vogel hinauf, der ebenfalls weiter zu den drei Mädchen hinunter sah.
    Ein paar mal blinzelte sie und dachte, dass sie einer Sinnestäuschung erlag, doch das tat sie nicht.
    Vor ihnen auf dem Dach saß ein Phönix.
    Oder zumindest ein Vogel der beinahe so aussah, denn Phönixe waren Sagengestalten und nicht real.
    Vielleicht war es so ein Tropenvogel den einer ihrer Nachbarn sich hielt und der aus seiner Voliare entkommen war.
    Aber das wäre schon ein sehr merkwürdiger Zufall.
    ,,Ich glaube, ich verliere den Verstand'', murmelte sie laut, schüttelte den Kopf.
    ,,Erst das Loch in der Wand, dann diese Dunkelheit und jetzt ein Phönix auf dem Garagendach.''
    Hier ging irgend etwas vor sich was sie nicht verstand und das machte ihr zu schaffen, denn langsam gingen ihr die rationalen Erklärungen aus.
    Denn so sehr Amy eine Träumerin war, so sehr war Joe ein rationaler und logischer Mensch, ansonsten hätte sie nicht ein wissenschaftliches Fach studiert, dass von seiner Logik und Schlüssigkeit lebte.
    Und sie wusste, dass es für alles eine schlüssige Erklärung gab, aber derzeit hatte sie keine und ihr fiel auch keine ein.
    Sie atmete mehrmals tief durch, unterdrückte ihre aufkeimende Angst und zog Amy wieder hinter sich her.
    Phönix hin oder her, Vogel blieb Vogel und solange er dort oben blieb sollte sie ihn ignorieren und sie musste dafür sorgen, dass ihre Schwestern in Sicherheit kamen, alles andere war erst einmal nebensächlich.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 10.11.2009, 10:24


    Doch ein wenig überrascht, dass Joanna keine Wiederworte von sich gab als Amy ihr den Schlüssel entriss und ihn Lily in die Hand drückte nickte das blonde Mädchen, rannte dann an den beiden vorbei Richtung des Abstellplatzes, denn Joe zog es für gewöhnlich vor, den Wagen dort abzustellen als ihn in die überfüllte Garage zu fahren und wohlmöglich einen Kratzer auf den teuren Autos ihres Vaters zu hinterlassen.
    Irgendwie kam sch Lilian im Moment verdammt stolz vor, endlich durfte sie auch einmal fahren, wo sie den Führerschein doch nun auch schon über ein Jahr hatte, aber ihre große Schwester war da immer etwas eigen gewesen, sie selber nutzte ja eher das Fahrrad als das Auto.
    Beim Laufen rutschte Lilian ab und an auf dem Kies aus, konnte sich aber immer wieder fangen, die Schlappen, die sie an den Füßen trug, waren absolut nicht zum Rennen auf solch einem Untergrund ausgelegt.
    Hätten sie doch nur etwas mehr Zeit gehabt, dann hätte sie sich noch umziehen können, was machte es denn bitte für einen Eindruck, wenn sie alle drei in Schlabbersachen bei Joannas Reitlehrerein ankamen.
    Erneut kam es ihr vor, als wenn sie ganz leise weit entfernt Stimmen hören würde undzwar nicht die, von ihren Schwestern, die plötzlich angehalten hatten und die Älteste etwas davon vor sich hinbrabbelte, dass sie langsam den Verstand verliere.
    ,,Na dann gleichst du dich ja endlich mal der familie an, Joe. Und jetzt keine Löcher in die Luft starre sondern weiter, wir...'' begann Lilian, brach dann abrupt ab.
    Nervös blieb sie stehen als sie meinte, Blicke auf ihrem Rücken zu spüren, sah sich ebenfalls um, konnte allerdings nicht viel erkennen, sie war schon zu weit vorgelaufen als dass sie den Vogel auf dem Garagendach hätte erkennen könne, dafür meinte sie jemanden auf dem Rasen liegend zu erkennen.
    Vielleicht war das jemand vom Wachpersonal?
    Erst spielte sie mit dem Gedanken, der Gestalt etwas zuzurufen, aber das wäre wahrscheinlich zu unsicher geworden, was wenn dann die, die es hier anscheinend auf ihr Haus abgesehen hatten, sie bemerken würden.
    Außerdem hatten Joanna und Amy bereits wieder aufgeschlossen und sie sogar schon fast überholt, somit musste auch sie zusehen, dass sie weiterkommen würden.
    Der Hof lag vollkommen im Dunkeln, nur dadurch, dass sich das Licht von der offen gelassenen Haustür in den Scheiben des Autos ein wenig spiegelte konnte man erahnen, wo es überhaupt stand.
    Mit schnellen Schritten kamen sie an dem Geländewagen an, zum Glück hatte Joe an ihrem Wagenschlüssel eine kleine Taschenlampe, sonst hötte Lily niemals das Schlüsselloch gefunden, doch auch so war es schwierig genug, den Schlüssel mit zitternden Fingern dort schnell genug hinein zu bekommen um aufzusperren.
    ,,Los, rein, rein!'' komandierte sie, öffnete den anderen Zweien die Tür, so dass sich ihre Schwestern auf die Hinterbank begeben konnten, dann stieg sie selbst ein, verriegelte sofort von innen die Türen ehe sie sich überhaupt angeschnallt oder den Schlüssel ins Zündschloss gesteckt hatte.
    ,,Du musst mir sagen, wo ich lang muss, Joe. Ich habe keine Ahnung, wo dieses Gut von dieser Hellen ist, ich hasse Pferde.'' raspelte Lilian hastig herunter während sie den Wagen startete und sofort den Rückwärtsgang einlegte, um aus der Bucht heraus auf den Kiesweg zu kommen.
    Als sie den Vorwärtsgang einlegte drehten die Reder durch, so kräftig trat Lily auf das Gas, im Rückspiegel konnte sie kleine Steinchen fliegen sehen, aber schließlich wollten sie alle wohl nicht ernsthaft, dass sie jetzt hier mit Schrittgeschwindigkeit vom Hof tuckerte, nicht unter den gegenwärtigen Bedingungen.
    Hoffentlich wäre vorne auch das Tor auf, sonst würde es ein paar hässliche Kratzer im Lack geben wenn sie dort hindurch brechen müssten...



    Re: Phönixseele

    Plue - 10.11.2009, 15:17


    Amy war froh, dass sie die Hand ihrer Schwester halten konnte, während sie über den Kiesweg flüchteten. Allerdings war ihr schneller Gang in Richtung Auto recht schnell unterbrochen, war Joe doch abrupt stehen geblieben. Nicht, dass Amy das in diesem Moment interessiert hätte, hatte sie doch deutlich irgendwas an ihrer Schulter gespürt. Erschrocken war sie zusammen gefahren, sich gerade noch einen erstickten Schrei verkneifend.
    Glücklicherweise waren ihre älteren Schwestern mit irgendwas beschäftigt, sodass sie den drohenden Nervenzusammenbruch nicht bemerkten und Amy hatte sich auch recht schnell wieder erholt, öffnete wieder die ängstlich zusammen gepressten Augen und blinzelte kurz in die Richtung des Vogels, den ihre Schwester so intensiv anstierte, als würde sie ihn am liebsten auf der Stelle sezieren.
    Noch immer geschockt von der unerwarteten Berührung, der nahen Dunkelheit und dem ganzen Geschehen um sie her liess sie sich widerstandslos weiter ziehen, die Augen allerdings starr auf das anmutige Tier in der schemenhaften Dunkelheit gerichtet, die nur durchbrochen wurde von dem Licht der Aussenlaternen. Sie war anders als Joana, sie wusste, dass das, was sie sah echt war. Sie konnte ein leichtes Schaudern nicht unterdrücken - sie hatte schon immer mehr gewusst als die anderen! Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde, wo all ihre Fantasien, für die sie für gewöhnlich ausgelacht wurde sich als wahrhaftig und vielleicht noch viel grausamer und wilder heraus stellen würden.
    Stark schluckend bugsierte Amy sich auf die Rückbank des Autos, dicht hinter Joe, die sichtliche Mühe hatte, den Schmerz weiter zu unterdrücken. Adrenalin schön und gut, aber ewig würde sie so nicht weiter machen können. Man musste sich darum kümmern. Ein warmes prickelnd ging durch ihre Hände, als sie zitternd das Licht anschaltete um etwas besser sehen zu können und die Finsternis zu vertreiben. Lily hatte derweilen verriegelt und war emsig damit beschäftigt, den Wagen zu starten und wild drauf los zu fahren. Auf ihre Worte, die ohnehin nicht an sie gerichtet waren achtete sie erstmal nicht, sie forderte ihre ältere Schwester einfach mit einer stummen Bewegung auf, den Fuß zu heben, damit sie ihn sich angucken und irgendwas dagegen unternehmen konnte. Zwar mangelte es ihr im Augenblick an Ideen, was sie gegen die Wunde tun konnte - doch ihr würde schon etwas einfallen. Erstmal einen Blick drauf werfen und einschätzen, wie schlimm es war.
    Ein kurzer Blick ging nochmal aus dem Fenster, ehe Lily wie eine irre los bretterte. Er hing Sekundenbruchteile an der Garage fest, dann glitt er weiter nach rechts - versuchte vergeblich die Dunkelheit zu durchdringen und zu erkennen, was da vor sich ging. Als sie es nicht schaffte atmete sie allerdings erleichtert auf. Vermutlich war es besser, dass sie nicht sah, was dort vor sich ging.
    Entschlossen wandte sie sich wieder ihrer Schwester zu, biss sich auf die Unterlippe und versuchte, das Zittern endlich unter Kontrolle zu kriegen. Sie würden das schon schaffen...
    Als ihr Blick allerdings nach vorne ging wich alles Blut aus ihren Wangen und sie quiekte entsetzt. Natürlich war das Tor nicht offen - das wäre eine Nachlässigkeit des Sicherheitsdienstes gewesen, die unverzeihlich gewesen wäre. Trotzdem schien Lily nicht mal im Traum daran zu denken, zu halten und jemanden öffnen zu lassen - sie schien eher noch mehr Gas zu geben und mit schreckgeweiteten Augen wurde Amy bewusst, dass ihre Schwester tatsächlich vorhatte, einfach hindurch zu brechen.
    Verzweifelt blickte das Mädchen die Älteste an, sich innerlich auf den Zusammenprall, den Lärm und den eventuellen Schmerz gefasst machend - denn angeschnallt waren sie alle nicht.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 16.11.2009, 15:57


    ... es ist nicht bekannt, wann zum ersten mal Erwachte über die Erde von Ashar wandelten. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über jene außergewöhnlichen Individuen stammen aus alten Tonschnitzereien der Tiefländer, die sie als mächtige Schamanen und heilige Wesen verehrten. Die ersten kaiserlichen Berichte über Menschen mit Seelentieren liegen über ein Jahrtausend zurück. Zu jener Zeit, in der frühen Geschichte des Reiches, galten die Erwachten als verflucht oder gar besessen. In den äußeren Regionen wurden sie gejagt, wie die Tiere mit denen sie sich verschwistert hatten. Gnadenlos trieb man sie zusammen, verbrannte sie oder knüpfte sie an dem nächstbesten Baum auf...

    - Auszug aus dem “Agaterion“. Neuzeitlich

    Das Atmen wurde mit jedem Luftzug, der seinen Weg durch Rahvins Hals in seine Lunge fand zu einer Tortur, ganz so als wäre die Luft zu einer zähflüssigen Substanz geworden. Stöhnend rollte sich der Junge auf die Seite und übergab sich. Obwohl der eiserne Griff seine Kehle nicht länger umklammert hielt, schien sich noch immer ein stählerner Kragen um seinen Hals zu legen, der ihm unbarmherzig erdrosseln wollte.
    Das Ganze war knapp gewesen, viel zu knapp!
    Seine Gegnerin hatte sich übertölpeln lassen und war für den entscheidenden Bruchteil einer Sekunde nicht aufmerksam genug gewesen. Wäre sie nicht dichter an Rahvin heran getreten, würde dieser jetzt leblos im Grass liegen, während sich Mesaana gemütlich die Nägel feilen würde. Er hatte verdammtes Glück gehabt.
    Mit zitternden Fingern betastete der Junge seinen Hals und zuckte sofort zusammen als er die langen Striemen berührte, die die Schattenarme hinterlassen hatten. Er musste die Verletzung jedoch nicht sehen um zu wissen, das sie lediglich schlimm aussah und nicht halb so schwerwiegend war, wie es den Anschein haben mochte. Dennoch war er im Augenblick weit davon entfernt kampfbereit zu sein. Die Konfrontation, so kurz sie auch gewesen sein mochte, hatte ihm viel seiner Kraftreserven geraubt. So benötigte Rahvin auch zwei Versuche, um sich vom Grassboden in die Höhe zu stemmen und einige zittrige Schritte in die Richtung machen zu können, aus der er die gespaltene Präsenz des Runensteins spürte. Schnell kam er nicht voran. Sein Gleichgewichtssinn spielte ihm Streiche und mehr als einmal, wäre er fast gestürzt.
    Als er das Anwesen schließlich halb umrundet hatte, hörte er das Aufheulen eines Motors und gleich darauf preschte ein Wagen keine zehn Meter an ihm vorbei. Direkt auf das geschlossene Haupttor des Hauses zu.
    Wer auch immer hinter dem Steuer des Geländewagens saß, er war offensichtlich blind vor Panik oder hatte zu viele Kinofilme gesehen, da er offenbar annahm einfach durch ein massives Eisengitter fahren zu können. Auf der Kinoleinwand mochte eine solche Aktion möglich sein, aber hier würde sich lediglich ein unschöner Unfall ereignen. Ein Unfall bei dem der Runenstein mit Sicherheit beschädigt werden würde. Vielleicht sogar so sehr, das die ihm innewohnende Macht ihren zerstörerischen Aspekt entfaltete. Dieses Risiko war nicht tragbar.
    Rahvin nahm all seine Willen zusammen um Krähe ein weiteres mal in der wirklichen Welt zu manifestieren. Doch wie zuvor bei Mesaana erschienen nicht nur die schwarzen Flügel sondern die leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Parierblatt, mit der Rahvin seine Gegnerin getötet hatte. Der Junge hatte Mühe die Waffe stabil zu halten. Immer wieder flackerte das Schwert, wie eine unstete Kerzenflamme. Rahvin zwang sich innerlich zur Ruhe, führte seine letzten Kräfte der Klinge zu und machte sich bereit für die Attacke. Er stieß sich kräftig mit beiden Beinen ab, versuchte an Höhe und Geschwindigkeit zu gewinnen. Der Wagen war ihm schon ein ganzes Stück voraus, so das es eine unheimlich knappe Sache werden würde. Mit der gleich Geschicklichkeit, die man bei einem betrunkenen Albatross zutrauen würde, raste Rahvin an dem Fahrzeug vorbei. Über dem Tor hielt er inne, packte seine Waffe mit beiden Händen und führte einen senkrechten Hieb nach unten. Der Stahl des Seelentieres durchschnitt das Gitter ohne Schwierigkeiten. Wenn der Wagen nun dagegen prallte, würde das Tor einfach beiseite geschleudert werden.
    Wieder flackerte die Waffe und war urplötzlich verschwunden. Auch die Flügel standen nicht mehr zur Verfügung, da Rahvin keine Kraft mehr hatte sie manifestiert zu halten. Das rettende Schwingenpaar, das ihn eigentlich aus der Fluchtrichtung des herannahenden Wagens bringen sollte, löste sich auf. Dann kollidierte das Fahrzeug mit Rahvin und krachte zusammen mit dem unfreiwilligen Mitfahrer durch Tor.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 17.11.2009, 20:33



    Aufmerksam verfolgten die glühenden Augen die flüchtenden Mädchen.
    Kurz schweifte sein Blick ab in Rahvins Richtung ab, bis ein für sein Gehör sehr unangenehmes Dröhnen durch die Nacht hallte.
    Schlagartig wand er sich wieder den Mädchen zu die mittlerweile in eine Art metallene Kutsche gestiegen waren.
    Und diese heulte nun abermals auf um gleich darauf aus dem Unterstand zu preschen.
    Was war das? Verdutzt starrte Allister das Auto an.
    Er hatte noch nie so etwas gesehen. Was auch nicht sehr verwunderlich war, den erst Zwei mal einschließlich der heutigen Nacht, hatte der Baron diese Welt besucht.
    Eine Kutsche aus Metall die sich von allein bewegte, ohne die Zugkraft von Pferden zu benötigen?
    Neugierig breitete der Phönix seine Schwingen aus und schwebte näher heran.
    Er hatte keine Mühe an dem Gefährt vorbei zu fliegen, obwohl es schon jetzt nach wenigen Metern genauso schnell war wie ein Pferdefuhrwerk in voller fahrt.
    Aus dem Augenwinkel konnte Allister erkennen das sich der Junge wieder aufgerappelt hatte und nun mit den schwarzen Flügeln auf das Eisentor zu steuerte. Wurde ja auch Zeit!
    Kaum einen Wimpern Schlag später donnerte der Wagen mit Rahvin auf der Motorhaube und einem lautem Knall durch die Absperrung.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 19.11.2009, 15:09


    Joana war unglaublich erleichtert als sie endlich das Auto erreichten und sie sich neben Amy auf den Rücksitz ihres Wagens setzen konnte.
    Es roch angenehm nach Leder, hinten im Kofferraum lag ein neuer Sattel für Baltica, den sie in den nächsten Tagen mitnehme wollte, und sie entspannte sich augenblicklich.
    Sie wollte sich gerade ein wenig beruhigt zurück lehnen, als sie bemerkte, dass ihre Schwester, die losgefahren war, keine Anstalten machte am geschlossenen Eingangstor zu halten, so dass jemand dieses öffnen konnte.
    ,,Lilian Valentine, halt sofort den Wagen an! Zwar ist dieses Auto nicht mickrig, aber es würde kein Aufeinandertreffen mit dem Tor überleben.''
    Doch ihre Schwester hörte sie nicht und in Gedanken schwor sie sich, dass sie ihre Schwester sehr schwer verletzen würde, wenn ihrem Auto, ihrem kleinen Liebing, etwas geschehen würde.
    Sie atmete tief durch und richtete sich darauf ein, dass ihre Flucht gerade mal bis zum Tor und vielleicht noch fünf Meter dahinter weitergehen würde, als etwas vom Himmel fallen und das Tor mit irgendetwas zu spalten zu schien.
    Auf jeden Fall war es nicht mehr fest verschlossen, als das Fahrzeug dagegen krachte und wen oder was auch immer auf der Kühlerhaube mit sich nahm.
    ,,Halt an!'' schrie Joana noch einmal und dieses mal hörte ihre Schwester sie und bremste so stark, dass sie und Amy fast nach vorne geflogen wären, hätten sie sich nicht gerade noch festhalten können.
    ,,Das war das erste und letzte mal, dass du meinen Wagen auch nur berühren durftest'', schimpfte sie laut, zog sich schnell ihre Sneakers über, denn noch mal über den Kies würde sie nicht barfuss laufen, und verließ den Wagen, um zu sehen was sie da genau mitgenommen hatten.
    Halb auf ihrer Kühlerhaube lag ein Junge in schwarzer Kleidung, der ziemlich mitgenommen aussah und all diese Verletzungen kamen sicherlich nicht von dem Zusammenprall mit dem Auto.
    Fieberhaft überlegte sie.
    Am besten wäre es den Jungen hier zu lassen, denn sie kannte ihn nicht, er war auf ihrem Grundstück gewesen und gehörte sicherlich zu den Einbrechern, aber er war verletzt und ein wenig regte sich doch ihr Gewissen.
    Sie wandte sich um,berwegte sich zwei Schritte zur Fahrertür hin und blickte Lily fragend an.
    ,,Es is ein Junge....mitnehmen oder ihn hier lassen? Er sieht ziemlich schwer verletzt aus und daran ist nicht nur der Zusammenprall mit dem Wagen schuld, ich glaube eher, dass hat ihm bloß den Rest gegeben.''
    Wieso der andere überhaupt so schwer verletzt war wollte sie gar nicht wissen, sie war sich sicher, dass es nicht beruhigend gewesen wäre den Grund zu erfahren.
    Sie drehte sich wieder um und blieb schließlich neben ihm stehen, musterte ihn einmal und tastete nach seinem Puls.
    Vielleicht war er bereits tot und das würde ihre Überlegungen beenden, doch sie fühlte etwas, wenn auch nur schwach und sie spürte Atem als sie ihre Hand leicht über seinen Mund hielt.
    Auch wenn es vielleicht nicht so klug wäre ihn mitzunehmen -sie wusste schließlich nicht wer er war und ob es so gesund war ihn zu bewegen- zog sie ihn von der Kühlerhaube und schleifte ihn zur hinteren Wagentür.
    ,,Amy, setz dich nach vorne bitte, ich bleib hinten bei ihm.''
    Sie wuchtete ihn in den Wagen, atmete tief durch.
    Auch wenn sie viel Sport trieb, war es doch nicht so leicht eine leblose Person zu tragen.
    Schnell umrundete sie den Wagen, stieg auf der anderen Seite wieder ein und schnallte sich als erstes an.
    ,,Du kannst wieder fahren. Links herum und dann immer geradeaus'', sagte sie zu Lily und beugte sich vor, tastete nach einem kleinen Kasten, den sie immer unter ihrem Rücjksitz verstaute.
    Der Erste-Hilfe-Kasten, auch wenn er sicherlich nichts bei dem Jungen bringen würde.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 25.11.2009, 09:45


    Lilian verdrehte die Augen als sich ihre große Schwester wegen ein paar Kratzern im Standartlack und ein paar kleinen Beulchen so aufregte, wollte sich gerade nach hinten wenden um Parole zu bieten als etwas auf die Motorhaube knallte, was Lily zum Aufschreien brachte und sie sofort die Bremse bis zum Bodenblech durch trat, sodass der Wagen mit einem Ruck stehen blieb.
    Sie hatte das Gefühl, als hätte sie kein Blut mehr im Kopf, die Schimpfwörtern von Joe gingen ihr deswegen im Moment am Aller Wertesten vorbei.
    Über das Armaturenbrett starrte sie direkt in das Gesicht eines Jungen, der mit ausgebreiteten Armen auf der Haube lag und alles andere als Okay aussah, was aber nicht alleine von dem Aufprall aus herrühren konnte.
    Bleich wie eine Gipswand und mit Augen, in denen sich eine Mischung aus Panik und Angst spiegelten sah sie zu wie ihre Schwester den Jungen auf der Motorhaube begutachtete, die sicherlich verdammt warm war, zog und sie schließlich fragte, ob sie ihn mitnehmen sollten.
    Erst schüttelte Lilian den Kopf, dann nickte sie, dann schüttelte sie wieder die blonde Mähne.
    ,,...ich weiß nicht...'' gab sie wahrheitsgemäß zurück, sah aus dem Augenwinkel wie anschließend Amy nach vorne neben sie auf den Sitz krabbelte, sich sofort anschnallte, worauf es Lily ihr sofort nach tat.
    Joanna hatte, ehe sie den Jungen mühsam in den Wagen gehievt hatte hoch das Tor aufgesperrt, war nun dabei ihn auf dem Rücksitz notdürftig zu verarzten.
    Mit zittrigen Fingern griff Lilian nach den Autoschlüsseln und versuchte sie herum zu drehen, was ihr beim ersten Versuch allerdings nicht gelang.
    Sie legte sich die Hände auf den Schoß, atmete zwei dreimal durch wobei sie die Augen geschlossen hielt, hob dann langsam wieder den Kopf, es war wieder etwas mehr Farbe auf ihren Wangen, diesmal sprang der Wagen gleich an.
    Mit mäßiger Geschwindigkeit manövrierte sie das Fahrzeug durch das Gittertor, bog dann, wie Joanna es gesagt hatte links herum ab, diese Straße führte in ein Waldgebiet, soviel wusste sie gerade noch.
    Recht herum während sie Richtung Stadt gefahren, diesen Weg nahmen sie und Amy jeden Morgen um zu ihren Schulen zu kommen, nun gut, da durften sie nicht selber fahren, das übernahm der Chauffeur, den sich das Mädchen im Moment deutlich lieber neben sich wünschte als Amy, die sich mit den Fingern an dem Ledersitz unter ihr fest krallte und irgendetwas leise und wie ein Mantra vor hin sich brabbelte.
    Die Nacht war Stock dunkel und sie steuerten geradezu auf einen Wald zu, zu dem ihr Vater ihr immer gesagt hatte, dass sie dort nicht hineingehen sollte, sicher war es nur eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, wie man eben Kindern sagte, sie sollen nicht den Herd anfassen oder Ähnliches, aber trotzdem hatte es sich in Lilians Kopf verankert.
    Joanna nahm diesen Weg immer um zu diesen stinkenden Tieren zu kommen, obwohl es auch eine andere Möglichkeit gab dort hin zu gelangen, aber die Abkürzung durch den Wald war bequemer und ihre Eltern hatten es aufgegeben mit ihrer großen Schwester zu argumentieren und ließen sie einfach gewähren.
    Kaum hatten sie die Baumgrenze erreicht musste Lily die Nebelleuchten einschalten, zwischen den Bäumen hing eine weiße Wand, auch die Geschwindigkeit musste sie erneut drosseln was ihr erlaubte, sich nach hinten zu Joe zu drehen.
    ,,Sicher, dass wir hier durch müssen?'' fragte sie etwas vorsichtig nach, merkte dabei, dass Amy neben ihr deutlich nervöser wurde je weiter sie sich in den Nebel und in den Wald vor pirschten.
    Während sie sich schließlich wieder nach vorne drehte und auf eine Antwort ihrer älteren Schwester wartete konnte sie im Rückspiegel etwas in der weißen Masse erkennen.
    Allem Anschein nach folgte ihnen ein bunter großer Vogel, der sehr exotisch ausschaute und nicht so ganz in das ländliche England passen wollte, eher auf eine Südseeinsel.
    Woher dieses Tier kam wusste sie nicht, vielleicht war es aus irgendeiner Vollere ausgebrochen und folgte nun den Lichtern die vom Auto kamen, aber taten Vögel denn so etwas?
    Hm, egal, es gab jetzt weitaus wichtigere Dinge auf die sie sich konzentrieren musste als auf auf einen flüchtigen Tropenvogel.



    Re: Phönixseele

    Plue - 26.11.2009, 13:41


    Amy bemühte sich sichtlich darum, keinen Laut von sich zu geben, bemerkte dabei gar nicht, dass sie unbewusst vor sich zusammenhanglose Dinge vor sich hinmurmelte. Als sie durch das Tor gekracht waren und der Junge auf die Motorhaube gekracht war, war der einzige Grund, weswegen sie keinen ohrenbetäubend lauten Schrei ausgestossen hatte die Tatsache gewesen, dass sie sich voll und ganz darauf hatte konzentrieren müssen, nicht quer durchs Auto und um zweifelsfall auch durch die Windschutzscheibe zu segeln. Inzwischen war sie der Anweisung ihrer Schwester gefolgt, auf den vorderen Sitz zu krabbeln und klammerte sich verzweifelt an dem Sitz fest. Ihr Blick war von dem weissen Nebel und der sie umgebenden Dunkelheit gefesselt, dennoch schaffte sie es irgendwann, sich davon los zu reissen und nach hinten auf den Fremden zu blicken, der gerade von ihrer Schwester verarztet wurde. Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    Hastig wandte sie sich wieder dem Glas vor sich zu. Mal abgesehen davon, dass ihr schlecht wurde wenn sie falsch herum fuhr (das war auch in der Bahn so, sie musste immer mit dem Gesicht in Fahrtrichtung sitzen) jagte ihr der Anblick des Verletzten einen gehörigen Schrecken ein. Nicht, dass sie hätte beurteilen können, wie schwer und wovon seine Verletzungen herrührten, aber sie kam allgemein nicht besonders gut mit Blut oder Gewalt klar. So grausam ihre Phantasien manchmal sein konnten und so gern sie sich auch in ihren Vorstellungen verlor - irgendwie gingen sie immer gut aus.
    Allerdings wagte Amy es in diesem Moment, daran zu zweifeln, dass ihre Geschichte ebenso glimpflich ausging wie ihre geliebten Fantasy-Filme. Der Nebel um sie her wirkte dick und träge, verschluckte sie und ihre Umgebung hingebungsvoll und verhiess nichts Gutes. Amy zitterte, wagte es nicht, ihrer Fantasie wieder freien Lauf zu geben und zuckte zusammen, als der Wagen einen leichten Hüpfer machte - vermutlich war er nur über einen auf dem Weg liegenden Ast oder Ähnliches gefahren, dennoch jagte ihr schon dieser kleine Ruck einen gehörigen Schrecken ein.
    Sie hoffte nichts mehr, als das bald das angesteuerte Gehöft in Sicht kam und sie endlich aus diesem vermaledeiten Wald heraus kamen. Denn es fühlte sich langsam so an, als würden sie hiesige Ebenen verlassen und bald schon an einem völlig neuen, unbekannten Ort heraus kommen. An einem Ort voller Schrecken, kalt, brutal und von der Dunkelheit regiert.
    Bei der Vorstellung daran quiekte die Orangehaarige leise und ängstlich auf, bohrte ihre Finger noch mehr in das Leder und drehte ihren Kopf wieder zurück.
    Lieber Übelkeit in Kauf nehmen als die Vorstellung von dieser fremden, bösartigen Welt, die sie vielleicht schon hinter der nächsten Biegung erwartete.
    "Kann ich irgendwas tun, Joe?", flüsterte sie mit heiserer Stimme und betrachtete mit wachsendem Entsetzen den Kerl, den ihre Schwester ihnen ins Auto geschleppt hatte. Er sah furchtbar aus.
    "W...wird er überleben?" piepste die jüngste Valentine erschrocken und es hatte sich sogar eine Hand von ihrem Sitz gelöst und in Richtung ihrer Schwester und dem Verletzten ausgestreckt.
    Schliesslich sah sie sich aber gezwungen, zumindest für ein paar Momente wieder nach vorn zu blicken, sonst hätte sie sich wohl oder übel übergeben müssen - und just in diesem Moment brach die Nebeldecke vor ihnen auf. Sie hatten den Wald verlassen. Endlich!



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 26.11.2009, 19:21


    Mit schräg gestelltem Haupt landete Allister auf dem Dach der metallenen Kutsche und beobachtete wie eines der Mädchen aus stieg, zu Rahvin ging und diesen auch noch mit in das Gefährt zog.
    Wie dumm waren diese Kinder eigentlich?
    Öffnen so leichtfertig für Fremde Tür und Tor.
    Nur leider konnte der Junge diese Schanze nicht im geringsten Nutzen. Nicht in seinem Zustand. Zu ärgerlich.
    Als der Wagen sich mit ruckartigen Bewegungen in gang setzte erhob sich der Baron wieder und Folg hinter den schneller werdenden Fahrzeug her.
    Durch die herausragend guten Augen des Raubvogels konnte er sich auch in dieser zwielichtigen Dunkelheit gut zu Recht finden.
    Aufmerksam durchstreiften seine Blicke die Umgebung während er mit Monotonen Flügelschlägen dem lärmenden Fahrzeug folge.
    Die Waldgrenze kam näher und kaum einen Wimpernschlag später befanden sie sich mitten drin.
    Es war totenstill, nur der Motor des Wagens heulte auf.
    Kein Strauch bewegte sich, es herrschte Windstille und durch das Blattwerk der schwarzen, bedrohlich wirkenden Bäume bot sich ein Unheilverkündender tief blauer Nachthimmel dar.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    Unwillkürlich stellten sich seine Kopffedern zu einem Kamm auf als eine fremdartige Kraft begann den gesamten Wagen und auch ihn selbst ein zu hüllen.
    Nebel kam auf erst über den Boden kriechend, türmten sich binnen weniger Sekunden die Wolken zu weiße Berge auf und verschlang alles.
    Ein schwarzer Schatten huschte durch die Nebelwand, er schien überall zu sein. Huschte mal links, mal rechts am Wagen vorbei, schwebte darüber, stand davor oder schwebte hinter her.
    Das unförmige Gebilde änderte stetig seine Form, verschwand um gleich wieder wo anders zu erscheinen.
    Es war Toten still.
    Das einzige was das Schweigen durchdrang war Allisters eigener Puls der in seinem Kopf warnend hämmerte, nicht einmal das Auto was direkt unter ihm die Straße entlang donnerte gab keinen Laut von sich.
    Sie mussten hier weg Schnell.
    Was auch immer es was das sie verfolgte, Allister brannte nicht gerade darauf es heraus zu finden, hatte weit größere Kräfte als der Baron hier aufbringen könnte.
    Ein leiser Spruch in Gedanke rezitiert reichte aus um den Runenstein um seinen Hals zu aktivieren.
    Das Gefährt durchbrach die Nebelwand, zerriss sie förmlich in tausende kleine Fetzen und steuerte geradewegs auf einen verzehrten Spalt zu.
    Es sah aus als würde etwas binnen weniger Wimpernschläge die dämmrige Landschaft aus ein andrer ziehen.
    Das Portal! In seine Welt! Hoffentlich! Allister bat darum, das der Stein noch genügend Kraft aufbrachte um ihn, den Burchen und die Mädchen sicher hinüber zu bringen, schließlich war er nicht dafür gedacht Mehrere Wesen durch die Sphären zu schickten.
    Lange Zeit darüber nach zu denken verblieb ihn nicht, den der Wagen verschwand mit quietschenden Reifen und aufleuchtenden Bremslichtern bereits in dem wabernden Durchgang.
    Noch einmal versuchte die Unheilverkündende Kraft nach ihm zu greifen, zog dem Phönix dabei einige der fast einen Schritt langen Schwanzfeder hinaus, bevor auch er durch den Riss entkam.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 28.11.2009, 11:37


    Erste Hilfe gehörte nicht gerade zu Joanas Stärken, denn an wen, außer sich selber, wenn sie mal wieder sich beim Spielen verletzt hatte, sollte sie es ausprobieren, aber sie schaffte es sich einen kurzen Überblick zu verschaffen und wusste sofort, dass der Junge zu einem Arzt sollte.
    Sie tastete über seinen Körper um zu sehen ob irgend etwas gebrochen war, doch es schien nicht der Fall zu sein, wobei sie sich nicht sicher war, schließlich war sie keine Fachfrau.
    Als sie schließlich fertig war, lehnte sie sich zurück und atmete durch.
    Doch jetzt wo sie langsam ruhiger wurde kam auch der Schmerz im Fuss zurück und ließ sie die Zähne zusammenbeißen, denn jetzt konnte sie sich noch nichtgroß helfen.
    Bleich wandte Amy sich zu ihr um und fragte sie ob sie ihr helfen könne.
    Joana musste ein wenig lächeln, auch wenn es ihr schwer fiel.
    ,,Im Handschuhfach sind Schmerztabletten, kannst du sie mir geben?''
    Zwar würden die ihr nicht sofort helfen, aber den Schmerz für die Zukunft ein wenig eindämmen.
    Sie ließ sich die kleine Schachtel reichen, nahm sich drei Stück heraus und schluckte sie ohne Wasser herunter, wobei sie den leicht missbilligen Blick ihrer Schwester ignorierte.
    Sie hatte Schmerzen und wusste, dass eine oder zwei Tabletten zu wenig sein würden, also wieso nicht gleich drei nehmen?
    Sie zog den Rücksack zu sich heran, tat die Tabletten hinein und zog sich dann ihre Schuhe wieder aus, um ihre Wunde im Schein des kleinen Innenlichtes zu betrachten.
    Die Wunde war nicht groß oder breit, aber tief.
    Bluten tat sie nicht mehr, aber sie war verdreckt und bevor sie sich verbinden konnte musste sie sie erst ordentlich säubern.
    Na das würde ein Spaß werden.
    Joana war es gewöhnt verartzt zu werden.
    Zwar war sie nicht schusselig, aber Sportunfälle passierten häufig und sie hatte aufgehört zu zählen wie häufig sie bereits vom Pferd gefallen war.
    Nur zweimal war es bei ihren Reitunfällen kritisch geworden, einmal hatte sie sich dabei die Schulter gebrochen, was an sich schon schlecht war, aber sie hatte sie alleine auf einem Ausritt befunden und Baltica, die sich vor einem Fuchs erschrocken hatte, war abgehauen, so dass man sie erst Stunden später gefunden hatte, und das andere mal hatte sie sich die Milz angerissen, so dass sie monatelang weder reiten, Hockey spielen noch eine andere Sportart ausüben durfte.
    Und das hatte sie wahnsinnig gemacht.
    Dagegen waren ihre kleinen anderen Verletzungen im Hockey harmlos gewesen, Knochen heilten in der Regel gut.
    ,,Steht vorne vielleicht noch eine Wasserflasche von mir?'' fragte sie Amy, die hektisch zu wühlen anfing und tatsächlich noch eine angebrochene Selter fand.
    Joana nahm sie an sich und packte sie ebenfalls in die Tasche.
    Hier im Auto würde sie nichts machen.
    Sie atmete wieder durch, biss sich dann auf die Lippen, um nicht leise zu wimmern, als sie den Fuss bewegte und sah schnell aus dem Fenster, so dass keine ihrer Schwestern ihr schmerzverzerrtes Gesicht sehen konnte.
    Sie hasste es Schwäche zeigen zu müssen, besonders vor ihrer Familie.
    Draußen herrschte ein dichter Nebel, dichter, als er eigentlich hier in diesem Wald hätte sein sollen, besonders, weil vor wenigen Stunden noch keiner da gewesen war und auch Helen nichts davon erwähnt hatte, zudem passte es nicht zur Jahreszeit.
    Aber gut, das Wetter ging nun mal seine eigenen Wege.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 28.11.2009, 15:45


    ...die Schattenebene wird von vielen Gelehrten als ein dunkler Spiegel der Wirklichkeit bezeichnet. Als ein finsteres Abbild der realen Welt, so wie wir sie kennen. Diese Existenzebene ist der allgemein anerkannte Geburtsort der Seelentiere und somit, im gewissen Sinne, auch der der Erwachten. Andere Völker besitzen ähnliche Kenntnisse, wenn sie auch andere Bezeichnungen gewählt haben. Der Raum zwischen den Welten, das Reich der Träume, das-was-nicht-ist...

    - Auszug aus dem “Agaterion“. Originalschrift

    Das Gefühl des Überganges war ihm inzwischen so sehr vertraut, das er selbst in den Weiten der Schattenebene spürte, wenn sich sein realer Körper einem Portal nährte. Es dauerte eine Weile bis Rahvin diesen Umstand wirklich begriff, war er doch faktisch noch immer ohne wirkliches Bewusstsein.
    Jeder Übergang von einer Welt zur anderen, egal welche das auch immer sein mochte, war mit gewaltigen Schmerzen verbunden. Jemand der nicht zu den Erwachten zählte, war nicht einmal in der Lage die körperliche Belastung zu ertragen und selbst jene die ihr Seelentier zur Hilfe riefen konnten sich alles andere als sicher sein, die Reise unbeschadet zu überstehen. Natürlich gab es auch hier Ausnahmen. Es existierten Artefakte, die den Übergang vereinfachten und die Risiken die dieser mit sich brachte minimierten. Gefahrlos, war es jedoch niemals.
    Vielleicht war es der Umstand, das ein solches Artefakt das Portal geöffnet hatte, durch das sie in diesem Augenblick hindurch fuhren, oder es lag an den mystischen Mächten, die dem gespaltenen Runenstein zur Verfügung standen. Jedenfalls überquerten sie die Schwelle des Durchganges ohne Schwierigkeiten. Und an diesem Punkt, begann die Tortur.
    Portale in andere Welten waren tückisch. Schon ein reisender allein musste sich ungeheuer konzentrieren, um am Ende auch wirklich an seinem gewählten Ziel anzukommen. Bei einer ganzen Gruppe, von der drei Personen nicht einmal den Kontakt zur ihren Seelentieren hergestellt hatten und die Vierte praktisch völlig entkräftet war, konnte schlichtweg alles geschehen. Womöglich kamen sie tatsächlich auf der anderen Seite an, aber ob sie das als ausgebrannte, leblose Hüllen tun würden oder als noch halbwegs lebendige Menschen, sollte sich erst noch zeigen. Viel wahrscheinlicher war ohnehin, das sie einfach ihre “Ausfahrt“ verpassen würden und am Ende sonst wo landeten.
    Rahvins Instinkte, allen voran der der es sich zur Aufgabe gemacht hatte den Jungen am leben zu erhalten, schlugen an. Blindlinks griff sein Bewusstsein nach dem einer seiner Mitreisenden. Er wusste nicht welches der Mädchen er tatsächlich erreichte, oder ob er am Ende nur zu sich selbst sprach. In diesem Moment war schließlich keine Zeit für solche Überlegungen. Als Fixpunkt wählte der Junge die Macht des Steines, lenkte sie so gut er es vermochte in geordnete Bahnen, um den Durchgang stabil zu halten und sie alle damit auf Kurs.
    Gedankenbilder schwappten über Rahvin hinweg. Zusammenhanglose Sinneseindrückte und Erinnerungen, eines der Mädchen, die sich nicht im mindesten an eine feste oder gar logisch nachvollziehbare Reihenfolge hielten. Sammael hatte ihn mehrfach gewarnt, seinen Geist niemals auf diese Art zu öffnen, um mit einem anderen Erwachten Kontakt aufzunehmen. Sein Bewusstsein war in diesem Moment ein offenes Buch und jeder zufällige Beobachter, der die nötigen Fähigkeiten dazu besaß, konnte eine solche Blöße nutzen und sich nach herzenslust in seinem Geist umsehen und dort auf Geheimnisse stoßen, die lieber nicht bekannt werden sollten. In diesem Fall hatte Rahvin jedoch keine Wahl. Wenn er ihre Reise stabil halten wollte, musste er sich der Macht des Steines öffnen, ob er nun wollte oder nicht. Er war auf eine gewisse Weise dankbar, das er im Augenblick nicht die Schmerzen seines realen Körpers spürte. Diese zusätzliche Ablenkung hätte seinen Versuch gänzlich zunichte gemacht. Auch so war der Übergang die Hölle.
    Rahvin wusste nicht genau, wie lange ihre Reise wirklich andauerte, Zeit folgte hier nicht den natürlichen Gesetzmäßigkeiten, aber irgendwann spie sie das Portal auf der anderen Seite aus. Und hier sollten ihre Probleme erst richtig beginnen.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 29.11.2009, 13:55


    Gerade hatte sich Lilian einen Augenblick nach hinten gewandt um zu sehen, was ihre großer Schwester tat, nun, wo sie sich wieder nach vorne drehte glaubte sie kaum ihren Augen.
    Kaum hatten sie den Nebel durchbrochen ragte direkt vor dem Wagen eine Art Riss auf, unten so breit wie die Straße und nach oben immer enger werden, wobei die Ränder ausgefranst hin und her waberten.
    Mit aller Kraft trat Liliy die Bremse durch, doch der Wagen wollte einfach nicht langsamer werden, auch als sie versuchte, die Lenkung herumzureißen geschah überhaupt nichts, das Auto steuerte einfach immer weiter auf diesen Riss zu, wurde regelrecht von ihm angezogen, denn irgendwie kam es ihr vor, als würde das Fahrzeug immer schneller werden.
    Ehe sich die Mädchen versahen 'verschluckte' dieses Portal sie samt dem Geländewagen.
    Kaum hatten sie diesen Riss passierten fühlte sich Lilian als würde von allen Seiten an ihre herumgerissen, bunte Lichter tanzten vor ihren zu gekniffenen Augen hin und her und sie glaubte zu schreien, doch kein Ton verließ ihre Lippen.
    Die Fingernägel tief in das Lenkrad geschlagen krallte sie sich mit aller Kraft an dieses, als wäre es das Einziege, was noch real war.
    Irgendwo entfernt meinte sie Stimmen zu hören, in einer Sprache, die sie nicht verstand und welche sehr exotisch klang, mittlerweile wusste sie um ehrlich zu sein nicht einmal mehr wo oben und unten war.
    Zum einen wurde ihr schrecklich kalt, dann wieder heiß und umgekehrt, alles schien sich zu wandeln, zu verändern und sie gleich mit.
    Irgendwann wurden die Schmerzen, die von all dem Reißen und Ziehen ausging, dazu zu dem immer lauter werden Lärm zu viel für Lilian und sie sackte bewusstlos auf dem Lenkrad zusammen, während um sie herum alles in eine beruhigende Schwärze und Ruhe überging.



    Re: Phönixseele

    Plue - 02.12.2009, 18:15


    Als sie den Riss passierten war Amy seltsamer Weise völlig ruhig. Ihre Hände lagen gefaltet in ihrem Schoß und ohne mit der Wimper zu zucken sah sie dem Kommenden entgegen, während ihre ältere Schwester neben ihr noch verzweifelt versuchte, das Unmögliche aufzuhalten, diesem Schicksal zu entkommen.
    Aber es gab kein Entrinnen. Das hatte es nie gegeben. Amy hatte das gewusst, schon immer gewusst. Und nun, da der Moment der Wahrheit gekommen war, blickte sie mit einem Lächeln nach vorne und auf das, was sie erwartete. Sie verspürte keine Angst, nur einen zarten Hauch des Mitleids, als sie an ihre Eltern und die Schulkameraden dachte, die sie hier zurück liess, in dieser trägen, grauen Welt...
    Der Schmerz, den sie verspürte in der Zeit, die sie durch das Portal reisten war etwas völlig Neues. Es war ein widerliches, unbeschreibliches Gefühl ungeahnter Qualen, die nichts mit dem zu tun hatten, was Amy je in ihrem Leben verspürt hatte. Zeit war zu etwas Unwichtigem geworden, nur das unendliche Leiden hatte noch Bedeutung in diesem kurzen Moment der Ewigkeit, in dem sie zerrissen, ihre Atome gespalten und anschliessend wieder zusammen gefügt wurden.
    Und als das alles endlich vorüber war, sie mit einem lauten Rumpeln wieder auf festen Grund stiessen und mit einem harten Ruck zum Stehen kamen, war sie sich nicht einmal sicher, dass sie, so wie sie jetzt war, auch vorher gewesen war. Vielleicht hatte sich etwas von ihr in den Weiten des Durchganges verloren oder war anders zusammen gesetzt worden? Amy schüttelte entgeistert den Kopf bei derlei Gedanken, wandte sich, als sie sich endlich von dem Schock erholt hatte zur Seite und nach hinten um zu gucken, wie den anderen ging. Erschrocken stellte sie fest, dass ihre sonst so robuste Schwester Lily einfach ohnmächtig zusammen gesunken war. Sie vergewisserte sich schnell, ob sie noch lebte und alle Teile von ihr am richtigen Platz drapiert waren, ehe sie sich Joe und dem Jungen zuwandte.
    Ihr wurde übel. Allein von der schnellen Drehung des Kopfes verschwamm mit einem Mal ihre Sicht, ihr Magen drehte sich um und sie riss die Autotür auf und übergab sich.
    Keuchend und zitternd richtete sie sich schliesslich wieder auf und warf zum ersten Mal einen genaueren Blick auf ihre Umgebung. Eine Umgebung, die nicht hätte fremdartiger sein können. Erschrocken schluckte sie den harten Kloß in ihrem Hals herunter und kauerte sich auf ihrem Platz zusammen, schlug hastig die Tür wieder zu.
    Sie hatte sich ihr Leben lang auf Geschehnisse dieser Art vorbereitet, hatte instinktiv gespürt, dass dieser Tag einmal kommen würde ... und dennoch traf sie all das hier wie die Faust ins Gesicht.
    "Joe...?", flüsterte sie deswegen mit heiserer, hilfesuchender Stimme und wandte sich mit Tränen in den Augen an die Älteste, die hinten im Wagen war.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 04.12.2009, 23:23


    Den Übergang empfand Allister dank seinem feurigen Schutzschild als schnell und ereignislos.
    Kaum hatte er das Portal passiert Riss der Phönix das schützende Feuer hoch, folgte im raschen Tempo dem Wagen aus deren inneren verzehrte Schreie drangen.
    Auch Rahvin konnte er deutlich wahr nehmen. Was machte er den nun schon wieder? Und nun beging der Adligen einen schweren Fehler. Er schenkte dem Jungen seine Aufmerksamkeit
    Gedanken, Bilder, Erinnerungen des Burschen huschten durch Allisters Geist brachte seine Konzentration durcheinander und ließ das Schild wanken.
    Immer mehr Emotionen zwangen sich in den Geist des Barons, hinderte ihn daran einen klaren Gedanken zu fassen. Und dann passierte es. Allister konnte sich nicht mehr in seinem Seelentier halten wurde hinaus gedrängt. Aus der ferne wie durch einen Nebelschleier sah der den Wagen mit seinem Phönix dahinter in einem hellen Riss verschwinden. Und dann wurde es Schwarz.

    Irgendwann kam Allister mit pochenden Kopfschmerz wieder zu sich. Er spürte weiches feuchtes Gras unter sich und sah einen zart blauen Himmel mit zwei sengenden Orangefarbenen Sonnen über sich.
    Zwei Sonnen?
    Ruckartig fuhr er hoch hielt sich dabei die rechte Hand an den dröhnenden Kopf. Das erste was sein Blickfeld streifte war die merkwürdige Metallkutsche aus der ihn eine der Mädchen, die kleinste von ihnen, anstarrte um einen Moment später die Tür wieder zu zu knallen.
    Langsam erhob sich Allister, die Kettenteile seiner schwarzen Rüstung klirrten licht. Romin der Phönix landete auf seiner Schulter.
    Er befand sich auf einer Art Insel. Wenige Meter neben ihm klaffte ein Abgrund in die Tiefe.
    Mit hoch gezogener Augenbraue sah er hinab.
    Die Insel schwebte.
    In der ferne konnte man noch viele andere dieser schwebenden Landstücken erkennen.
    Nein dies war nicht sein Reich.. Nicht einmal seine Welt....



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 06.12.2009, 11:35


    Als sie den Nebel endlich verließen, wollte Joana zuerst erleichtert aufatmen, doch dann kam der Schmerz mit solch einer Wucht, dass sie kurz in sich zusammensackte und laut aufkeuchte.
    Sie presste die Lippen und Augen zusammen und betete sich immer wieder das Mantra herunter, dass es gleich vorbei sein würde, dein kein Schmerz könne ewig währen, dabei versuchte sie nicht zu schreien.
    Schließlich war es vorbei und ein wenig benommen ließ sie sich gegen die Rückenlehne ihres Sitzes sinken, öffnete langsam die Augen und bewegte vorsichtig ihren Körper.
    Ihre Muskeln schmerzten ein wenig, wahrscheinlich weil sie sich so verkrampft hatte, ansonsten ging es ihr gut.
    Dann sah sie aus dem Fenster und musste mehrmals blinzeln, aber das Szenario änderte sich nicht.
    Sie waren definitiv nicht mehr in England, denn dort gab es keine zwei Sonnen.
    Aber das war völliger Blödsinn.
    Dann ertönte die zittrige Stimme von Amy und mit einem Ruck wandte Joana sich vom Fenster ab.
    ,,Ja, ich bin wach.''
    Sie schnallte sich ab und beugte sich vor, so dass sie Amy und Lily sehen konnte.
    Lily war ohnmächtig geworden, was sie nicht sonderlich überraschte, was sie überraschte war, dass Amy es nicht war.
    Anscheinend war ihre jüngste Schwester zäher als sie erwartet hatte.
    ,,Gehts dir einigermaßen gut?'' fragte sie Amy, die ein wenig nickte.
    ,,Gut. Ich brauche jetzt deine Hilfe. Ich muss meinen Fuß verbinden, sonst komme ich von diesem Auto nicht weg. Danach kümmern wir uns um Lily und den Jungen.''
    Sie ließ sich wieder nach hinten sinken, holte aus ihrer Tasche die Wasserflasche und den Verbandskasten und reichte letzteres Amy nach vorne.
    ,,Im Kasten müsste eine Jodlösung sein, reichst du mir die bitte.''
    Joana machte die Autotür ein kleines Stückchen auf, hielt ihren Fuß raus und spülte ihn so gründlich es möglich war mit Wasser aus, zog ihn dann wieder rein und schloss die Tür.
    Das Jod, was Amy ihr gereicht hatte, war zum Glück nicht stark konzentriert und brannte demnach nicht sonderlich auf der Wunde.
    Als sie das hatte ließ sie sich von Amy den Fuß verbinden, was sogar relativ glatt lief.
    Zufrieden betrachtete sie das Werk und nickte beifällig.
    ,,Danke, und jetzt kümmern wir uns erst mal um Lily.''
    Es war angenehm nicht an das da draußen denken zu müssen, solange sie hier drinnen noch etwas ''normales'' tun konnte und sei es ihre Schwester aus einer Ohnmacht zu wecken.
    Aber ihr war klar, dass sie irgendwann mit dem da draußen auseinander setzen musste und das ihr das wahrscheinlich nicht gefallen wird.
    Sie war nun auf gleicher Höhe mit Lily krabbelte halb auf sie drauf und suchte am Rand des Sitzes nach einem kleinen Schalter, den sie nach einigem Tasten auf fand.
    Die Sitzlehne ging nach hinten und Lily lag jetzt halb.
    Viel Ahnung hatte sie nicht von Ohnmachtsanfällen, beziehungsweise wie man was dagegen tun konnte, aber sie wusste, dass das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt wurde und man deswegen liegen musste.
    ,,Amy hilf mir mal ihre Beine hoch zu legen.''
    Und zu zweit schafften sie das auch irgendwie.
    Ein wenig erschöpft ließ sich Joana dann zurücksinken, warf einen Blick auf den Jungen neben sich.
    Sein Zustand hatte sich kaum geändert und vielleicht war es auch gut für ihn gewesen ohnmächtig zu sein.
    Wieder sah sie nach draußen und der Anblick hatte sich immer noch nicht geändert.
    Sie griff nach ihrer Tasche, zog eine Kapuzenjacke heraus und zog sie sich, wie auch ihre Schuhe wieder, über.
    ,,Ich guck kurz mal im Kofferraum nach ob wir was brauchbares haben und seh mich nebenbei mal kurz um, im Auto erkennt man nicht so viel.
    Und keine Sorge, ich bleibe direkt am Auto.''
    Sie lächelte Amy beruhigend zu.
    ,,Pass in der Zeit auf Lily auf, wenn sie aufwacht, dann sag Bescheid.''
    Und dann stieg sie aus dem Wagen und ging zu ihrem Kofferraum und machte diesen auf, um nachzusehen was sie jetzt alles hier hatten.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 08.12.2009, 12:11


    (Bitte nehmt mal etwas mehr Rücksicht auf die Posts von den Leuten vor Euch. Mir ist öffters aufgefallen, dass manche nicht auf die anderen eingehen. Zum Beispielt steht Allister gerade in voller Größe vorm Auto udn wird von Joanna übersehen. Schock hin oder her, der Kerl fällt auf. Bitte einfach mal mehr zur kenntniss nehmen. Danke, Euer Admin ^^)

    Dumpf drangen Stimmen zu Lilian vor, sie spürte, dass sie irgendwie fiel und jemadn an ihren Beinen herumhantierte.
    Sie fühlte sich wie in Watte gepackt, nur sehr sehr langsam kamen ihre Sinne zurück und allen voran schreckliche Kopfschmerzen.
    das erste Lebenszeichen was Lily von sich gab war ein Murren, dann schlug sie mit der flachen Hand nach dem, was ihre Beine festhielt.
    ,,Loslasse...'' lallte sie leise, wollte sich dabei irgendwie aufrappeln und versuchte einen festen Halt unter den noch sehr weichen Armen zu bekommen.
    Nach mehreren Anläufen schaffte sie es, sich irgendwie hochzustemmen, woducrh die Kopfschmerzehn allerdings nur noch schlimmer wurden.
    ,,Bin ich irgendwo vor gefahren?'' murmelte sie leise vor sich hin, blinzelte dann gegen die Helligkeit an die sich vor ihren Augen auftat.
    Ersteinmal sah sie nur garue Schemen, daraus bildete sich dann irgendwie das lenkrad und die Frontscheibe des Geländewagens.
    Gerade wollte Lilian es als okay abhacken als sie hinter der Motothaube eine Person stehen sah, ein großgewachsener Mann mit rötlichem Haar, einer auffälligen Narbe im Gesicht und in eine sehr massiv wirkende Rüstung gehüllt.
    Auf seiner Schulter saß der Vogel, den sie vorhin im Rückspiegel gesehen hatte.
    Sofort schoss ihr der gedanke in den Kopf, dass sie diesen exentrischen Kautz, der anscheinend von einer Faschingsfeier kam, angefahren hatte und wollte sofort aus dem Auto heraus.
    ,,Oh mein Gott, oh mein Gott. Hoffentlich hat er sich nicht verletzt! Bitte nicht, ich bin noch in der Probezeit...'' brabbelte sie vor sich hin, hörte erst gar nicht auf die Worte von Amy, sie solle nicht austeigen und riss die Tür auf, taumelte nach draußen.
    Durch den Schreck hatte Lily auf jeden Fall die hämmernden Kopfschmetrzen füsr erste verdrängt.
    Nun doch etwas vorsichtiger steuerte sie den jungen Mann an, achtete dabei über nicht wirklich auf ihre Umgebung, weswegen ihr auch nicht auffiel, dass es hell war und sie ganz sicher nicht auf Hellens Hof waren.
    ,,Haben sie sich verletzt? Sir? Ich habe vorhin ihren Vogel gesehen, er ist wohl ausgebügst nicht wahr? Jedenfalls scheint er seinen Herren wiedergefunden zu haben.''
    Lilian musterte ihr gegenüber, der gerade etwas verwirrt schien, sie dann aber mit einem stechenden Blick maß.
    Oh, er schien sauer zu sein...



    Re: Phönixseele

    Plue - 10.12.2009, 10:21


    Dankbar dafür, eine Aufgabe zugeteilt zu bekommen machte Amy sich daran, den Anweisungen ihrer Schwester zu folgen und ih Möglichstes zu tun, deren Fuß zu verbinden. Das war eine gute Ablenkung von dem seltsamen Bild, das sich ihr da draussen geboten hatte. Mal abgesehen davon, dass sie - den 2 Sonnen nach zu schliessen - in einer völlig anderen Welt gelandet waren, wovon Amy sich zunächst nicht sonderlich beeindrucken liess, hatte sie eben diesem komischen rothaarigen Kerl mitten ins Gesicht geblickt. Dass sie sich eben übergeben hatte war ihr allerdings so peinlich gewesen, dass sie es nicht wagte, ihn nach seinem Befinden zu fragen, obwohl er doch ziemlich angeschlagen wirkte, wie er da so auf dem Boden hockte - also hatte sie einfach die Autotür schleunigst wieder zugeschlagen und sich anderen Dingen gewidmet.
    Dass Joe sich offensichtlich kein bisschen um die seltsame Umgebung und den berüsteten Mann da draussen scherte, zeigte der Orangehaarigen, dass es ihrer Schwester doch schwerer fiel, sich damit abzufinden, was ihnen zugestossen war. Verdrängung mochte man vermuten.
    Aber Amy blieb still. Sie wusste nicht, ob oder wie sie ihrer älteren Schwester helfen sollte, mit all dem hier umzugehen. Dass sie selbst damit so wenig Probleme zu haben schien war schliesslich nicht das, was man als 'normal' bezeichnen würde. Jedenfalls nicht bei ihr zu Hause.
    Als dann aber auch noch Lily aufwachte und überhaupt nicht mehr mitzuschneiden schien, was hier abging schüttelte die jüngste Valentine den Kopf. Ihr Versuch, Lily davon abzuhalten, nach draussen zu laufen und den seltsamen Mann in Rüstung anzusprechen schlug natürlich fehl, sie selbst traute sich aber auch nicht, hinterher zu laufen.
    Mal abgesehen davon, dass ihr dieser Kerl unheimlich war, war es ihr noch immer unangenehm, wie er sie eben gesehen hatte.

    Gerade wollte Amy schliesslich doch aussteigen und hastig hinter ihrer älteren Schwester her laufen um sie vor größerem Unheil zu bewahren - auch wenn sie noch keinerlei Idee hatte, wie sie das anstellen sollte, da sie selbst diesen Typen als ein wenig... angsteinflössend empfand - , da fiel ihr der ohnmächtige Junge auf dem Rücksitz wieder ein. Ausser ihr schien keiner an ihn zu denken.
    Und sobald ihr Kopf diesen anderen Gedanken gefasst hatte war der vorherige auch schon wie weggewischt. Das lag in der Natur des leicht naiven Mädchens - zu vergessen, was sie vorher gedacht oder vorgehabt hatte, sobald sie sich etwas Neuem widmete.
    So kletterte sie rasch auf den Rücksitz und kümmerte sich zunächst darum, dem armen Tropf in eine halbwegs angenehme Position zu kommen. Joe hatte ihn nämlich nicht gerade rücksichtsvoll behandelt in den letzten Minuten...
    Dann fühlte sie seinen Puls - nur um sicher zu gehen, ob er noch am Leben war und suchte nach dem Wasser, das sie ihrer Schwester vorhin gereicht hatte. Falls er aufwachen sollte würde er sicher ein wenig Flüssigkeit gebrauchen können. Allerdings gingen der Orangehaarigen da auch schon die Ideen aus, was sie für ihn tun konnte und schliesslich hielt sie sich an das, was sie eben von ihrer großen Schwester gelernt hatte - Beine hochlegen.
    Sie wuchtete also die Beine des Jungens hoch und lehnte sie gegen die Fensterscheibe. Dann sah sie ihn erwartungsvoll an, bis ihr langweilig wurde und sie erstmals wieder nach draussen sah um zu sehen, ob es ihren Schwestern auch wirklich gut ging.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 10.12.2009, 20:46


    (Es ist nicht unbedingt notwendig das ihr immer so lange Post schreibt XD da kann man immer so schwer drauf andworten. (Ich zumindest) wenn es so viele spieler sind.)

    Ausgebügst? Sir?
    Was in des Schöpfers Namen redetet dieses Weibsbild vor ihm und überhaupt dieses dreiste Kind wagte es tatsächlich ihn ohne Aufforderung an zu sprechen.
    „Schweig! Weib.“ fuhr er sie an, musterte sie darauf mit seinen stechenden Roten Augen eingehend bevor er einfach an ihr vorbei schritt auf den Wagen zu.
    Ohne sich hinunter zu beugen, spähte er durch die Fenster umrundete das Gefährt langsam. Bis er auf die zweite Schwester, die gerade mit dem Oberkörper im Kofferraum hing stieß. Auch sie begutachtete er schweigend. Anscheinend hatte sie den Baron noch nicht bemerkt obwohl er sich nicht einmal daran dachte sich unauffällig zu bewegen.
    „Den Jungen. Rahvin. Gebt ihn mir!“ herrschte er schließlich die Geschwister an. Und deutete mir seiner rechten Hand auf die Rückbank des Wagens.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 11.12.2009, 13:11


    Ein wenig seufzend sah sich Joana in ihrem Kofferraum um, außer ihrer Sporttasche, Balticas neuen Sattel und einem kleinen Werkzeugkoffer war nichts da.
    Als sie dann auf einmal eine unbekannte Stimme hinter sich hörte, zuckte sie zusammen und stieß dabei mit dem Kopf gegen die Kofferraumtor.
    Laut fluchend wandte sie sich um und blickte in das Gesicht eines Mannes, der sie nicht gerade freundlich musterte.
    Das erste was ihr durch den Kopf schoss, war die Frage, wer Rahvin denn bitte sei.
    Sie wich einen halben Schritt vor ihm zurück, verschaffte sich so mehr Platz und konnte ihren Gegenüber jetzt besser mustern.
    Er war sehr sehr seltsam gekleidet und seine Augen machten ihr Angst.
    Und dann war da noch der Vogel, den sie schon einmal gesehen hatte.
    Der Vogel...
    ,,Sie sind dran Schuld das wir hier gelandet sind; wo auch immer das sein mag'', platzte es aus hier heraus.
    Den Vogel hatte sie auf ihrem Garagendach gesehen und der Mann meinte mit Rahvin sicherlich den Jungen der in ihrem Auto lag und der war garantiert mitverantwortlich für dieses Loch in ihrem Haus gewesen.
    ,,Wer sind Sie überhaupt und was wollen Sie von uns?''
    Sie straffte ihre Schultern ein wenig.
    Zwar hatte sie Angst und war immer noch mit dieser Situation überfordert, aber das würde sie sich nicht zu sehr anmerken lassen.
    Zwei Sonnen und ein Mann in Rüstung, da konnte man doch nur verrückt werden und fieberhaft überlegte sie was sie tun sollte.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 14.12.2009, 08:47


    Lilian zuckte zusammen als dieser Mann sie donnernd verwies, die Klappe zu halten und das mit einer Ausdrucksweise, die man vielleicht im Mittelalter verwendet hatte.
    Anscheinend lebte dieser Kerl seine Rolle als Ritter oder was auch immer er darstellen sollte, man konnte es wirklich auch übertreiben.
    Dann schien er sie nicht weiter zu beachten und begab sich zum Heck des Auto, zu Joanna, die da gerade irgendetwas zu suchen schien, allerdings recht erfolglos und sich tierisch erschrak als er neben ihr auftauchte.
    Völlig verquer schoss es Liliy in den Kopf, das niemand es wagte, sie einfach zu ignorieren und sie stapfte wütend hinterher.
    Dabei kam sie an der Fensterscheibe der Hintertür vorbei, in dem Moment als dieser Kerl den Jungen forderte und sie wand sich um, schaute auf die Rückbank wo dieser Rahvin lag und gerade von Amy in eine stabile Lage gebracht wurde.
    Gerade als sie sich wieder weg drehen wollte erkannte sie etwas in der Fensterscheibe der hinteren Tür und stockte mitten in der Bewegung.
    In der Spiegelung der Glasscheibe...waren das da zwei Sonnen und eine kleine fliegende Insel??
    Ganz langsam wand sich Lilian um, schaute gen Himmel und musste mit Erschrecken feststellen, das es nicht nur eine Einbildung oder eine doppelte Spiegelung war, nein, am Himmel prankten wirklich zwei Sonnen.
    Vor diesen schwebte eine kleine Insel, weiter recht noch eine, bei einem Rundumblick musste sie feststellen, dass es ganz Viele waren und sie sich allem Anschein auch auf eben so einer befanden.
    Was war hier los?
    Schnell huschte Lily an dem Mann in Rüstung vorbei und zu Joe hin, stellte sich schräg hinter ihre große Schwester, da wurde sie mutiger und funkelte den Kerl an.



    Re: Phönixseele

    Plue - 14.12.2009, 22:20


    Amy verstand nicht, was die da draussen redeten - die Tür war noch immer geschlossen - aber sie sah, dass sich der seltsam gekleidete Mann ihrer ältesten Schwester gewidmet hatte, hinter der sich nun auch Lily aufbaute.
    Die Situation wirkte nicht gerade freundlich oder beruhigend und Amy fing an, sich wieder Sorgen zu machen. Zwar war sie hier sicher vor der Dunkelheit - und sie war den zwei Sonnen am Himmel mehr als dankbar dafür - doch der große Mann in Ritterrüstung wirkte nicht so, als wäre er ihnen gegenüber friedvoll gestimmt. Etwas, das der jüngsten Schwester einen kalten Schauer über den Rücken laufen liess.
    Auszusteigen traute sie sich demnach auch nicht, sie beobachtete lieber weiter, was draussen vor sich ging, während sie ihre Hände nervös in ihrem Schoß knetete.
    Fahrig glitt ihr Blick wieder hinunter auf den Jungen, der sich noch immer nicht erholt zu haben schien und um sich ein wenig abzulenken befeuchtete sie den Ärmel ihres Kapuzenpullis und tupfte ihm die Stirn ab. Sie hoffte bloss, dass sich bald alles aufklären und beruhigen würde - denn so wie es im Moment aussah hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie diese Geschichte weiter gehen sollte. Ausserdem hoffte sie, dass ihre beiden Schwestern mit dem großen Mann da draussen allein fertig wurden, denn sie selbst fürchtete sich zu sehr um auszusteigen und ihnen beizustehen...



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 15.12.2009, 20:57


    Etwas kaltes, nasses streifte seine Stirn und riss Rahvin schlagartig aus seinem Dämmerzustand in die Wirklichkeit zurück. Ruckartig öffnete er die Augen und fuhr hoch, doch schon im nächsten Moment büßte er für diese Torheit mit einem stechenden Schmerz, der ihm in die Seite stach und ihm die Luft zum atmen raubte. Der Junge keuchte, erlaubte es sich aber nicht erneut in die Bewusstlosigkeit abzugleiten, aus der er eben erst erwacht war. Mit zusammen gebissenen Zähnen zwang er sich im Hier und Jetzt zu verweilen und gleichzeitig versuchte er die schemenhaften, verschwommenen Flecken vor seinen Augen zu einem erkennbaren Bild zusammen zu fügen. Rahvin hatte keine Ahnung wo er sich im Augenblick befand und dieser Umstand beunruhigte ihn über alle Maßen. Es konnte sonst etwas um ihn herum schleichen, das nur darauf wartete ihn in einem günstigen Moment zu attackieren.
    Um so überraschter war er, als er das junge Mädchen gewahrte, das neben ihm saß. Irritiert öffnete Rahvin halb den Mund, blinzelte verwirrt und klappte ihn dann wieder zu, ohne auch nur einen einzigen Ton von sich gegeben zu haben. Mit sowas hatte er bestimmt nicht gerechnet.
    Der Präsenz des Gebieters wurde er sich erst jetzt bewusst. Innerlich fuhr Rahvin zusammen. Hastig, mühsam damit beschäftigt die Dolchstiche in seiner Seite zu ignorieren, rappelte sich der Junge auf, zwängte sich an dem Karottenkopf vorbei und öffnete die Wagentür.
    Prompt sah er seine Vermutung bestätigt. Sie waren eindeutig am falschen Ort angekommen. Doch bei all den Umständen die gegen sie gestanden hatten, angefangen von der unsicheren Öffnung des Portals bis hin zu der Tatsache, das über die Hälfte der Reisenden nicht für ein solches Unternehmen gerüstet gewesen waren, konnte er von Glück reden, das sie überhaupt irgendwo angekommen waren.
    Vorerst schob Rahvin diesen Gedanken beiseite. Mit gesenkten Haupt trat er bis auf zwei Schritte an den Gebieter heran. Er blieb stumm, da ihm sein Besitzer noch nicht die Erlaubnis ihn seiner Gegenwart zu sprechen erteilt hatte.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 19.12.2009, 22:53


    Leicht erstaunt über die dreiste Reaktion dieses Mädchens, hörte er sich ihre Anschuldigungen an.
    Niemand, nicht einmal die kleinste Ratte, hätte sich so was in seinem Reich erlaubt. Kurz straffte sich der Baron, ging einen Schritt auf das in seinen Augen unverschämte Kind zu und legte ein überlegenes Grinsen auf.
    „So. Ich habe Schuld?“ Während er sprach zog er sich in aller Seelen Ruhe die schweren Ketten besetzten Handschuhe aus und klemmte sie sich mit einem Klirren an den Waffengurt, an dem ein geflämmter Anderthalbhänder ohne Scheide bedrohlich hing. Im einer fließenden Bewegung zog er nun eine zerknitterte Zigarettenschachtel hervor
    „ Mein Name ist nicht von belangen. Törichtes Weib.“ Mittlerweile war die zweite der Schwestern hinzu getreten.
    „Wenn euch euer Leben lieb ist solltet ihr euch eilen und mir meinen Diener hier her bringen.“
    um seine Drohung zu unterstreichen zog er die letzte Zigarette aus der Packung, knüllte das Papier zusammen und ließ es in seiner bloßen Handfläche die reckt vor den Gesichtern der Mädchen in Flammen auf gehen.
    Kurz darauf öffnete sich die Hintertür des Wagens und Rahvin taumelte daraus hervor.
    Während der Junge auf Allister zu kam, steckte sich dieser die Kippe an und zog einmal kräftig daran.
    „Wer gab dir das Recht allein zu handeln? Bist du wirklich so dumm, zu glauben das du mit deinen kümmerlichen Fähigkeiten, die Lakaien der Barones bezwingen könntest?“ Allisters Stimmlage blieb ruhig und beherrscht. „Du hast nicht nur dein jämmerliches Leben leichtfertig riskiert, sondern auch das dieser Mädchen.“



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 20.12.2009, 12:37


    Joana wollte gerade etwas empörtes erwidern, sie ließ sich nicht beleidigen, egal wer vor ihr stand und wie bedrohlich er wirkte, als auf einmal die Zigarettenschachtel ihres Gegenübers in Flammen aufging.
    Sie atmete tief durch.
    Das war sicherlich ein dummer Trick mit denen man Kinder beeindruckte, genauso wie das Schwert an seiner Seite, welches wohl nur eine Artrappe sein konnte.
    Trotz allen wurde ihr bewusst, dass dieser Mann ihnen wirklich gefährlich werden konnte.
    Um sich selber hatte sie keine Angst, aber sie war nun einmal nicht alleine und musste auch an ihre Schwestern denken.
    Sie merkte wie Lily hinter sie trat und sie griff nach hinten, um an die Hand ihre Schwester zu kommen und diese zu halten.
    Der Mann vor ihnen sollte nicht sehen, dass sie zitterte.
    Ihr Vater hatte ihr einst eingebläut nie seinem Gegenüber zu zeigen was man wirklich dachte und fühlte und das würde sie auch hier nicht.
    Als der Junge, Rahvin, aus dem Auto kam, warf sie schnell einen Blick hinein, doch Amy schien es gut zu gehen.
    ,,Da haben Sie ihren ''Diener'' wieder. Das nächste mal lassen wir ihn einfach liegen, denn wie konnten wir wissen, dass ihnen so viel an ihm liegt'', meinte sie ironisch.
    ,,Auf Wiedersehen. Wir haben ja anscheinend jetzt alles geklärt, außer, sie wollen uns dahin zurück bringen wo wir herkamen.''
    Sie drehte sich um und zog Lily einfach mit sich; sie wollte einfach nur schnellst möglich von diesem Mann weg, denn sie wusste, dass er sicherlich nicht begeistert von ihren Worten war, aber sie klammerte sich nun einmal an ihre Ironie, die sie immer benutzte wenn sie unsicher wurde.
    ,,Wo auch immer wir sind, wir sind auf jeden Fall sicherer, wenn diese Leute weg sind'', murmelte sie leise, ging eilig zur Hintertür des Autos und machte sie auf.
    ,,Amy, nimm den Rucksack und komm. Wir gehen!''



    Re: Phönixseele

    Plue - 02.01.2010, 22:45


    Amy hatte den Jungen nicht versucht, aufzuhalten. Allerdings verstand sie ihn nicht. Wieso machte er sich die Mühe, sich so abzuquälen, trotz der Schmerzen, die er ganz offensichtlich hatte. Das alles nur wegen diesem seltsamen Kerl... nunja, scheinbar war er eine entscheidende Persönlichkeit für den Verletzten. Amy wusste es nicht, aber es ging sie auch nichts an, sich dem großen, berüsteten Mann zu nähern wagte sie allerdings auch weiterhin nicht und sie war mehr als erleichtert als sie sah, dass ihre Schwestern zu ihr zurück kehrten. Sie machte auch schnell Platz für die beiden.
    Sicher würden sie erstmal eine Lagebesprechung abhalten und überlegen, was sie nun tun sollten. Amys Blick glitt wieder von der Szenerie ab, während Lily schonmal ins Auto kletterte. Ihr gefiel der Ausblick, den sie aus der Windschutzscheibe hatte. Sie mochte diese zwei Sonnen und all den Kram, den es zu Hause nicht gab. Wenn sie wieder zurück kehren würde, würde sie ihren Freundinnen davon erzählen. Auch wenn die das nur wieder für eine dieser Spinnerein halten würden, die das Mädchen ab und an hatte.
    Schliesslich fing sie sich wieder und ihr faszinierter Blick wandelte sich in einen ratlosen, mit dem sie ihre Schwestern betrachtete.
    "Was machen wir denn jetzt?"



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 03.01.2010, 16:58


    Rahvin erwiderte nichts auf die Fragen des Gebieters. Sie waren ohnehin rhetorischer Natur gewesen, so das jeder Erklärungsversuch sinnlos gewesen wäre. Was hätte der Junge auch antworten sollen?
    Der Gebieter wusste selbst, das seine Darstellung der Dinge weder Hand noch Fuß besaßen. Denn entgegen der Behauptung des Gerüsteten hatte es Rahvin sehr wohl geschafft sich gegen die Schergen ihrer Gegenspielerin zu Wehr zu setzen. Mehr noch, er hatte durch sein Eingreifen höchst wahrscheinlich verhindert, das der Runenstein in die Hände eines anderen als die des Barons gelangte. Von der Tatsache, das der Gebiete niemals in der Lage gewesen wäre rechtzeitig am Ort des Geschehens einzutreffen, wenn Rahvin nicht bereits dort gewesen wäre, einmal ganz abgesehen. Das sein Meister allerdings die Schuld für ihre jetzige Situation auf ihn abwälzte, war jedoch nicht weiter verwunderlich. Es war der Kurzschlussreaktion des Gebieters zu verdanken gewesen, das sie beinahe alle in der Leere zwischen den Welten verloren gegangen waren, eine Tatsache die Rahvin am meisten erstaunte. Natürlich war er der Schuldige, egal ob diese Aussage der Wahrheit entsprach oder nicht, aber das war es auch nicht was den Jungen verwunderte. Es war viel mehr das Vorgehen des Gebieters. Dieser scherte sich zwar einen Dreck um andere Menschen, aber er neigte gewöhnlich nicht dazu sich zu übereilten Aktionen hinreißen zu lassen. Das er es in diesem Fall doch zugelassen hatte, das seine Gefühle über seinen Verstand gesiegt hatten, machte Rahvin klar, wie ungeheuer wichtig dieses ganze Unterfangen für seinen Meister war.
    Inzwischen hatte sich die älteste der drei Schwestern brüsk umgewandt und war zu dem Wagen der drei Frauen zurück gekehrt. Ganz offensichtlich hatte sie den ernst der Lage nicht recht verstanden. Vielleicht war das in dieser Situation jedoch auch ein bisschen viel verlangt. Er konnte verstehen, das Angst in den Köpfen der Drei im Augenblick vermutlich das vorherrschende Gefühl war. Ihm selbst war auch nicht gerade wohl bei dem Gedanken sich in einer fremden, unbekannten Welt zu befinden. Doch ziehen lassen, konnte er die Drei trotzdem nicht, schon allein deshalb, weil sie hier allein nicht lange überleben würden. Er wusste, was nun von ihm erwartet wurde.
    Mit einer knappen Verbeugung, die abermals einen feurigen Schmerz durch seinen Körper jagte, entfernte sich Rahvin von dem Gebieter und folgte der jungen Frau. Diese war inzwischen wieder in den Wagen gestiegen und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Rahvin öffnete sie wieder. Kurz ließ er seinen Blick über die drei Frauen schweifen, dann legte er soviel Selbstvertrauen in seine Stimme, wie er im Augenblick aufbringen konnte und verdeutlichte den Dreien ihre Situation.
    „Du siehst mir wie jemand aus, der sich nicht gerne das Steuer aus der Hand nehmen lässt“, erklärte der Junge sachlich an die älteste der Drei gewandt. „Das kann ich verstehen und bis zu einem gewissen Grad sogar nachvollziehen, aber hier wirst du weder dich noch deine Schwestern mit dieser Einstellung beschützen können.“
    Rahvin machte eine ausholende Geste.
    „Du weißt weder wo du hier bist, noch was für Gefahren hier auf euch lauern. Und was das Wichtigste ist, du weißt nicht, wie ihr von hier wieder verschwinden könnt. Wir dagegen kennen einen Weg.“
    Rahvin atmete einmal tief ein. Was jetzt kam machte ihm gewiss keinen Spaß.
    „Ihr habt zwei Optionen. Option A: ihr steigt aus dem Wagen aus, packt zusammen was ihr mitnehmen müsst und folgt mir und dem Gebieter widerstandslos. Dann bekommen wir keine Schwierigkeiten miteinander und die Chance das wir alle das hier überleben, erhöht sich drastisch. Und Option B... nun sagen wir, Option B sieht nicht so freundlich für euch aus.“
    Rahvin wusste selbst wie zwecklos diese Herangehensweise war. Die Mädchen würden sich von bloßen Worten nicht einschüchtern lassen. Erst recht nicht von Worten die von einem Jungen kamen, den selbst die Jüngste von ihnen um einen guten Kopf überragte. Dennoch wollte es Rahvin zunächst so versuchen. Er verspürte nicht den Drang, andere Maßnahmen zu ergreifen.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 03.01.2010, 18:32


    Ohne seinem Diener noch weiter Beachtung zu schenken begann sich der Baron um zu sehen.
    Sie befanden sich auf einer recht kleinen, rundlichen, schwebenden Insel, die man in nur einigen wenigen Minuten Überblicken konnte. Steine kleiner Gewächse und Knöchel hohes Gras herrschte hier vor.
    Unter diesem Inselgebilde befand sich in mehreren Metern Tiefe eine Heiß wabernde, gold glänzende Sandwüste. Ein Sturz aus dieser Höhe hatte den sicheren Tot zur folge und wenn ein Narr doch einmal das unverschämte Pech hatte dies mit wahrscheinlich dutzenden Knochenbrüchen zu überleben, würde er binnen kurzer Zeit in dieser eintönigen Einöde jämmerlich zu Grunde gehen. Kein tropfen Wasser oder schatten schien es dort zu geben, nur Sand, Staub und stechende Sonne.
    Hinter einem Steingebilde entdeckte Allister schließlich eine Art Hängebrücke. Alt und halb zerfallen, aber dennoch unnatürlich stabil gebaut. Sie führte über viele Schritte frei Hängend zu einer anderen etwas Höher schwebenden und größeren Insel. Auf der man einige angedeutete Baumkrone und auch einige dunkle Rauchschwaden erkennen konnte. Es war der einzige Weg von dieser Insel leben hinunter zu kommen.
    Einen kräftigen Zug an der Zigarette nehmend setzte der Baron sich auf einen der Steine vor der Brücke und begann mit Nachdenklicher Mine den Jungen zu beobachten.
    Er erachtete es als das Beste sich erst einmal zurück zu ziehen, bis diese Torhaften Kinder ihre aussichtslose Lage begriffen.
    Und dann sollten sie sich auf den Weg machen. Schließlich mussten sie auch in diesem Unbekannten Land irgendwann einmal essen und schlafen. Mit einer fahrigen Handbewegung schichte Allister schließlich seinen Seelengefährten los.
    „Du weiß was du zu tun hast. Pack dich.“
    Auf der Stelle breitete der glutrote Vogel seine kräftigen Schwingen aus und flog davon.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 04.01.2010, 21:54


    Joana ließ sich im Wagen neben ihre jüngste Schwester sinken, nahm ihren Rucksack und überprüfte ob noch alles drinnen war.
    Gerade als sie die Frage von Amy beantworten wollte, wurde die Tür erneut geöffnet und der Junge blickte sie drei an.
    Sofort verengten sich ihre Augen und sie musterte ihren Gegenüber aufmerksam.
    Bei seinen Worten musste sie ein verächtliches Schnauben unterdrücken, doch ihr Gesicht blieb ausdruckslos und sie wirkte höchstens interessiert.
    Ihr Vater hatte ihr nicht viel beigebracht, da er meist keine Lust hatte sich mit seinen Töchtern zu beschäftigen, doch er sagte immer, dass man seinem Verhandlungsgegner nicht seine Gefühle zeigen durfte unter keinen Umständen und sie hielt sich daran.
    ,,Beantworte mir ein paar Fragen Rahvin'', sagte sie dann langsam, beobachtete dabei den Jungen genau.
    ,,Wo sind wir hier? Du solltest ja wissen, oder? Und wer sagt, dass wir nach Hause kommen? Selbst wenn ihr einen Weg wisst, heißt das noch lange nicht, dass ihr die Absicht habt uns nach Hause zu bringen, wo ihr doch scheinbar so viel Wert darauf gelegt habt uns von dort erst weg zu holen.''
    Ihr war klar, dass sie auf diese beiden Männer angewiesen waren, auch wenn es ihr nicht gefiel.
    Trotzdem, sie wollte wissen woran sie war, damit sie sich besser auf die Situation einstellen und agieren konnte.
    ,,Was wollt ihr eigentlich von uns?''
    Und diese Frage brannte ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge, seit sie in ihrem Elternhaus das Loch in der Wand gesehen hatte, wollte sie wissen was hier vor sich ging.
    ,,Bekommen wir Antworten? Ansonsten denke ich, dass es schwierig wird uns davon zu überzeugen, dass wir -wie sagtest du gleich?-, widerstandslos mitkommen.''



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 06.01.2010, 17:51


    Die Situation war so absurd, wie sie eigentlich gar nicht hätte sein könne, aber dennoch war sie real und man musste sich einfach daran gewöhnen, es half nichts jetzt herumzuheulen.
    Lily atmete einmal langsam durch, schaute dann zwischen Rahvin und Joe hin und her, er wollte ihnen wohl gerade ein Angebot machen, ohne Veilchen hier mitzukommen, aber ihre Schwester musste wieder diskutieren, ihr größtes Talent.
    ,,Ich denke, es wäre vielleicht dennoch besser, wenn wir ersteinmal mitgehen Joanna. Ich meine, hast du eine brauchbare Idee wie wir hier alleine wegkommen?'' fragte Lily nach, stemmte dabei die Hände in die Hüften und legte den Kopf schreg.
    Sie hatte trotz der Situation ihre alte Schlagfertigkeit zurückerlangt, schulterte sich jetzt den Rucksack und schaute ihre zwei Schwestern an.


    (net lang, ich weiß, sehr es mir nach ^^")



    Re: Phönixseele

    Plue - 06.01.2010, 19:23


    "A...aber..." Amy blinzelte zwischen ihren Schwestern hin und her und nur ab und an wurde ein fragender Blick in die Richtung des Jungen, dessen Name offensichtlich Rhavin war, dann riss sie sich aber zusammen und schaffte es, ihren Satz zu vollenden. "Aber ich hab Angst vor dem komischen Mann."
    Sie blickte dabei zur Seite und knetete nervös die Hände in ihrem Schoß. Sie fand die Vorstellung, diesem komischen Gespann aus Fremden zu folgen wirklich unangenehm. Nicht, dass sie wirklich etwas gegen den kleinen Jungen hatte, der hatte ihr ja schliesslich nichts getan - doch der Kerl in Rüstung bereitete ihr wirklich Sorgen und da der andere ihm offensichtlich bis in den Tod folgen würde fand sie auch ihn inzwischen ein wenig beunruhigend.
    Sie rutschte näher an Joe heran und und griff unsicher nach deren Hand. Doch als sich gerade eine unangenehme Stille ausbreiten wollte grummelte der Magen von Amy so laut, dass es sicherlich noch bis zu dem Rothaarigen hätte dringen können. Verlegen grinste die Orangehaarige in die Runde und rieb sich mit der freien Hand den Hinterkopf. "'Tschuldige... ich glaube, die ganze Aufregung hat mich ziemlich hungrig gemacht...", murmelte sie verlegen.
    Das half zwar niemandem, aber zumindest konnte man annehmen, dass es die Stimmung ein wenig entspannte, sodass man nicht mehr das Gefühl haben musste, dass sich jeder gleich jedem an die Kehle warf.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 09.01.2010, 00:12


    Rahvin musterte die älteste Schwester schweigend und nicht zum ersten mal hatte er das Gefühl das er in seiner Gegenüber keine junge Frau, sondern lediglich einen kindischen Trotzkopf vor sich hatte. Vielleicht war ihre widerwillige Art lediglich Beschützerinstinkt oder einzig und allein aus der für sie wohl unverständlichen und angsteinflössenden Situation entstanden, von der sie sich zweifelsohne überfordert fühlte, aber Rahvins Nerven waren im Augenblick bis aufs Äußerste gespannt und für solcherlei Kraftproben menschlicher Sturheit fehlte ihm jetzt schlicht die Geduld. Er stand kurz davor seine Waffe zu manifestieren und sie, einem glühendem Messer gleich das durch Butter fährt, durch die Karosserie des Wagens zu jagen, um ein für alle mal klar zu stellen, das dies hier keine demokratische Abstimmung war. Der Grund warum er es nicht tat, war ebenso einfach wie ernüchternd, den im Moment war er schlicht zu keiner größeren Kraftanstrengung fähig. Rahvin hatte schon genug Mühe damit, zumindest Äußerlich vorzugeben, sich ohne Schwierigkeiten auf seinen Beinen halten zu können. Jetzt auf jene übernatürlichen Kräfte zurückzugreifen, die ihm Krähe gewährte, wäre ebenso Töricht wie Dumm. Er wäre selbst ein ebensolcher Dickkopf wie die junge Frau, die er vor sich hatte, wenn er sich auf so etwas einließ. So allerdings atmete er lediglich tief durch und nickte dann schließlich.
    „Ihr werdet eure Antworten bekommen, aber nicht hier und nicht jetzt“, erklärte er entschieden. „Sobald wie einen sicheren Unterschlupf gefunden haben, wird euch gesagt werden, was notwendig ist, aber keine Sekunde vorher. Wir müssen sehen das wir von hier verschwinden. Wir sitzen praktisch auf dem Präsentierteller, was so mancheiner sicher für sich auszunutzen weiß.“
    Rahvin hoffte inständig das er zumindest für den Augenblick, zu der hartnäckigen Frau durchgedrungen war, den seine Aussage, das sie hier wohlmöglich in Gefahr sein könnten, war keines Wegs unbegründet. Ihre Ankunft war mit Sicherheit nicht unbemerkt geblieben. Und wenn sie schon nicht auf ihn hörte, dann wenigstens auf ihre blondhaarige Schwester, die zu Rahvins Erstaunen wesentlich vernünftiger reagierte.
    „Außerdem“, fügte er dann nach dem geräuschvollen Magenknurren, der Jüngsten der drei Geschwister, leicht lächelnd hinzu, „lässt sich wohl alles mit vollen Magen sicher besser erklären.“



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 10.01.2010, 13:21


    Schweigend beobachtete der Baron die kleine Gruppe.
    Die Worte die zwischen ihnen fielen verstand er nicht, was schlicht weg daran lag das er die Englische Sprachen, so hatte es Rahvin einmal genannt, nicht beherrschte und sie sich außerhalb der Reichweite seines Runensteines aufhielten.
    Dieser kleine rote unscheinbare Stein, an einem Lederband um seinen Hals ermöglichte die Verständigung mit anders sprechenden Wesen, solange man sich in einem bestimmten Umkreis aufhielt.
    Es war ein sehr hilfreicher Gegenstand den in seiner Welt, wo fast jedes größere Dörfchen seinen eigenen Dialekt hatte, jeder der genügend Gold besaß, von Rang und Namen war so einen Stein bei sich trug.
    Einen letzten Zug nahm Allister von der Zigarette, stieß eine weiße Rauchwolke aus und beobachtete wie sie in der Luft zerfiel, bevor er den glimmenden Stummel über den Rand der Insel schnippte und sich erhob.
    „Rahvin !“ Donnerte seine tiefe Stimme in die Richtung des Genannten.
    „Ich habe nicht vor hier zu Nächtigen.“



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 11.01.2010, 19:07


    Joana konnte nicht anders, als ihrer jüngeren Schwester einen bösen Blick zuzuwerfen, als diese meinte, dass sie doch so einfach mitgehen sollten.
    Natürlich hatte auch sie keine bessere Idee, aber einfach so wie Schlachtvieh mitzugehen gefiel ihr gar nicht.
    Gefallen tat ihr auch nicht Rahvins Antwort, auch wenn sie dazu nichts sagte, sondern nur auf der Lippe rumkaute, während sie Amys Hand hielt.
    Als deren Magen knurrte, unterdrückte sie mit Mühe ein Lächeln und seufzte dann.
    Der Junge hatte wohl recht, dass er und dieser komische Freak draußen am besten wussten wie sie hier wegkamen, schließlich waren sie hierfür auch Schuld.
    ,,Ich bin mit deinen Antworten nicht zufrieden, dass wäre keiner in so einer Situation, aber ich denke, du hast in einem Punkt Recht. Ihr könnt uns nach Hause bringen.''
    Sie ließ Amys Hand los und machte die Tür des Wagens auf.
    ,,Und ich hoffe, dass ich nachher bessere Antworten bekomme.''
    In diesem Moment hörte sie den Mann, der draußen geblieben war, rufen und sofort zogen sich ihre feinen Augenbrauen zusammen.
    ,,Und ich hoffe, dein Herrhat bessere Manieren, als ich denke'' fügte sie leise hinzu.
    Sie stieg aus und streckte sich.
    ,,Aber bevor ich irgendwo hingehe, werde ich mir eine Hose überziehen. Ich werde nicht nur in Boxershorts durch die Gegend rennen! Lily, kann ich meinen Rucksack haben?''
    Ihre Schwester reichte ihr den Rucksack, schnell kramte sie drinnen rum und fand ihre Jeans, die sie aus dem Kleiderstapel gerissen hatte.
    Schnell zog sie die Hose an und umrundete dann das Auto um an die Beifahrerseite zu gelangen, um zu überprüfen ob sie noch etwas in ihrem Handschuhfach hatte, was von Bedeutung sein könnte.
    Doch da war nichts, also holte sie bloß noch ihre Sporttasche aus dem Kofferraum und schulterte diese auch noch.
    Es war schon schlimm genug, dass sie den Sattel und ihr Auto zurücklassen musste, vor allem ihr Auto, aber auf ihre Hockeysachen würde sie nicht verzichten.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 13.01.2010, 10:52


    Lilly verzog das Geishct als ihre ältere Schwester doch wirklich diese Hockey-Sachen mitnehmen musste, die sie hier doch eh nirgend gebrauchen konnte.
    Manchmal fragte sie sich schon, wie Joe es geschafft hatte, einen so guten Abschluss zu machen, wo sie doch bei anderen Dingen irgendwie etwas anders schien, aber das konnte man wohl von fast jeden Mitglied dieser Familie sagen.
    Es gab wohl auch nur einen Mensch, der trotz Stress, möglichen Bedrohungen und alle dem Hunger bekommen konnte und das war Amy.
    Dabei hatte sich die Jüngste doch vor ihrer 'Abreise' erst vollgefuttert.
    Als sich Joanna umgezogen hatte nahm Lilian den Rucksack wieder an sich, griff dann in ihre Hosentasche und holte ihr handy heraus, schob es auf und musterte das Diysplay.
    Es war alles wie immer, mit dem Unterscheid, dass sie natürlich keinen Empfang hatte, doch es gab ihr etwas Sicherheit einen ihr sehr wichtigen gegenstand in Händen zu halten.
    nachdem so weit alle fertig zu sein schienen ging Rahvin voran zu der Hängebrücke, vor der, schon ziemlich ungeduldig, der Kerl in Rüstung stand, der große Vogel war allerdings verschwunden.
    Noch einmal blickte Lily zu dem Auto zurück, das nun etwas verlassen auf der kleinen Insel zurückblieb, allem Anschein nach würden sie nicht auf dem gleichen Weg hier weg kommen wie sie gekommen waren...



    Re: Phönixseele

    Plue - 13.01.2010, 19:11


    Amy sah erstaunt zu, wie die älteste Valentine-Schwester doch tatsächlich einlenkte und lächelte herzerwärmend in die Runde, ohne dass es dafür einen Anlass zu geben schien.
    Gut gelaunt und der Meinung, dass vielleicht doch alles gut werden würd und sie dieses Abenteuer erfolgreich überstehen würden. Vielleicht kamen sie ja auch dazu, eine Welt zu retten oder andersartige große Heldentaten zu vollbringen.
    Dieser Gedanke gefiel Amy so sehr, dass nicht einmal die Angst vor dem berüsteten Mann an der Brücke sie ablenken oder abschrecken konnte. Nichts und niemand konnte ihr und ihrer ansteckend guten Laune gerade etwas anhaben. Zufrieden schob das Mädchen die Hände also in die Hosentaschen ihrer gemütlichen 3/4-Hose, die sie oft zum Schlafen anzog und sah in den Himmel hinauf.
    Sie sinnierte eine ganze Weile angestrengt darüber, wie schön es hier doch war, wie rein die Luft wirkte und wie viel Glück sie und ihre Schwestern gehabt hatten, in ihrem Leben einmal in der Lage zu sein, so einen Anblick geniessen zu können. Dann senkte sie die leicht geblendeten Augen wieder, bis sie ihre Schwestern wieder sah, die einige Schritte vor ihr gingen.
    Amy lächelte verzückt, blieb stehen, nahm die Hände aus den Taschen heraus und drehte sich im Kreis. Die Arme hielt sie dabei leicht vom Körper weg, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Sie wollte sich auch diesen Anblick ganz genau einprägen. Nicht, dass ihr auch nur das geringste Detail verloren ging. Sie wollte sich an diesen Ort für immer erinnern. Vielleicht auch nur, um später(sollte sie wieder in ihrer Welt landen) nicht sich selbst für verrückt erklären zu müssen oder sich genaustens an den Anfang dieser 'Reise' erinnern zu können, wie sie ihr bevorstehendes Abenteuer innerlich schon getauft hatte. Ob sie nun nur wieder in einer ihrer Fantasien gefangen war oder es real war, wie ihre Schwestern vor ihr war ihr dabei herzlichst egal. Denn es war aufregend, spannend und sah nach einer vielversprechenden Geschichte aus, die sie gut weiterspinnen können würde um sich die langweilige Schulzeit zu vertreiben.

    "Uh...", murmelte Amy schliesslich erschrocken als sie bemerkte, wie weit die anderen schon gegangen waren und bevor jemand mit ihr meckern konnte machte sie sich daran, wieder aufzuholen.
    Schliesslich wieder am Ende des Zuges angelangt blickte sie ein wenig verwundert in die Runde, sich fragend, ob und wenn ja, was sie verpasst haben mochte.
    Vermutlich war es nichts von Belang gewesen, denn stumm machten sich schliesslich alle daran, die Brücke zu überqueren. Zum Glück litt sie nicht an Höhenangst...



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 13.01.2010, 20:13


    Rahvin hatte beschlossen als erstes über die Brücke zu gehen, obwohl ihm bei diesem Gedanken nicht gerade wohl war. Die Konstruktion sah zwar stabil aus, aber dieser Zustand konnte nicht über ihr Alter oder die ausbesserungswürdigen Stellen hinweg täuschen, die sich in unregelmäßigen Abständen über das Bauwerk aus Seilen und Holz zogen. Scheinbar war sie seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden. Auch der Umstand, das die Brücke nicht horizontal sondern leicht senkrecht konstruiert worden war, würde eine Überquerung nicht gerade vereinfachen.
    Behutsam setzte Rahvin einen Fuß auf das erste Holzbrett und prüfte gleichzeitig die Stabilität der beiden, parallel verlaufenden, Seile die einen Schritt höher angebracht waren. Die Konstruktion ächzte zwar unter seinem Gewicht, als er schließlich auch den anderen Fuß nachzog, aber sie hielt. Dennoch bewegte er sich nur langsam, fast bedächtig weiter und diese Vorsicht rettete ihn davor, wenige Schritte später in die Tiefe zu stürzen. Rahvin hatte die Brücke nicht einmal zur Hälfte überquert, als das Holzbrett, auf das er soeben seinen linken Fuß gestellt hatte, urplötzlich nachgab und dem Ruf der Schwerkraft ohne zu zögern gehorchte. Hastig packte der Junge die beiden Seile fester, um dem Holzstück nicht in den Abgrund zu folgen. Innerlich zwang er sich selbst zu Ruhe, machte einen weiten Schritt, um die offene Stelle zu überbrücken und marschierte dann, mit noch größere Vorsicht, weiter. Als er schließlich das andere Ende der Brücke erreichte, das gut Zehn Schritt höher lag als das, von dem aus sie gestartet waren, atmete er erleichtert auf. Sorgsam sah er sich um. Dichte, exotisch anmutende Bäume ragten kaum vier Schritt von ihm entfernt auf und bildeten so ein Art natürliches Bollwerk, das mit seinem undurchdringlichen Unterholz und Buschwerk jedem Eindringling den Weg versperrte. Wenn sie sich nicht einen Weg frei schlagen wollten, mussten sie wohl oder übel am Rande des Waldes entlang marschieren, bis sich eine bessere Möglichkeit bot, ins innere der Vegetation vorzudringen.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 13.01.2010, 22:25


    Mit ernster Mine musterte der Baron Rahvin als dieser an ihm vorbei das Konstrukt betrat bevor sein Blick zu den Mädchen wanderte.
    Nicht nur das diese Kinder keinerlei Manieren dem Hochadel gegenüber besaßen, sie waren auch noch bekleidet wie billige Dirnen in einer schmutzigen Gasse, die ihr Fleisch zur schau stellten, um Trunkenbolden ihre letzten Heller aus der Tasche zu entlocken.
    Widerlich.
    Ein Paar sittliche, unauffällige Kleider benötigten sie also auch noch, neben etlichen anderen Dingen.
    Allister wartete schweigend, mit vor der Brust verschenkten Armen, bis die vier vorläufigen Reisegefährten an ihm vorbei waren, bevor er selbst die wackeligen Planken betrat.
    Prüfend achtete er auf seine Schritte.
    Testete die Holzbretter mit einen Fuß bevor er dieser sein gestammtes Gewicht mit samt der schweren Plattenrüstung zu mutete.
    Dabei hielt er einen größeren Abstand von den Mädchen um sie in falle eines Absturzes nicht mit in die Tiefe zu reißen.
    Er selbst würde Leben, aber diesen Kindern die in ihrem Inneren den kostbaren Runen Stein bargen durfte nichts geschehen.
    Erst als die Jüngste der drein die auch das Schlusslicht von ihnen bildete, das sichere Land unter ihren Füßen hatte, beschleunigte er seine Schritte und war nach wenigen Augenblicken ebenfalls auf der anderen Seite.
    „Dreißig Schritt gen Osten…“ begann Allister, den Blick seinem Diener zu gewand an zu sprechen. „…befindet sich ein Pfad der in dieses Waldstück hinein führt, geradewegs auf diese Rauchsäulen zu.
    Dank seines Seelentieres Romin, der weit üben der Insel kreiste, konnte sich der Baron einen groben überblick über ihren Standort verschaffen.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 14.01.2010, 15:12


    Aufmerksam sah Joana sich immer wieder um, hielt dabei ihre unfreiwilligen Weggefährten aber immer scharf im Auge, da sie nicht wusste, was sie als nächstes vorhatten.
    Zum ersten mal nahm sie die Landschaft um sie herum richtig wahr und konnte sie sich ordentlich ansehen.
    Und was sie sah gefiel ihr sehr gut.
    Sie war gerne draußen in der Natur, sei es zu Fuß oder mit dem Pferd, auch wenn das hier anders war als alles was sie bisher gesehen hatte.
    Als sie die Brücke endlich überquert hatte wartete sie auf ihre jüngste Schwester und ergriff dann deren Hand.
    Sie fühlte sich wohler bei dem Gedanken Amy in ihrer Nähe zu wissen, einfach weil sie nun mal die Jüngste war und Joana sich für sie verantwortlich fühlte.
    Lily konnte mittlerweile schon recht gut auf sich aufpassen, auch wenn man es ihr meist nicht anmerkte, aber bei Amy war es in ihren Augen noch was vollkommen anderes.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 15.01.2010, 12:51


    Nur sehr wiederwillig betrat Lilan die schankende Hängebrücke, stockte als sie sah wie Rahvin durch ein Brett hindurtrat und beäugte kurz noch einmal die Tiefe, in die sie stürzen könnten.
    Von da an verfolgte sie eine einfache Taktik, sie trat immer genau dort auf wo Joanna, die direkt vor ihr ging, auch den Fuß hingesetzt hatte, die Stelle musste dann ja sozusagen sicher sein.
    Als sich Lily umwand konnte sie sehen, dass hinter Amy ein ganzes Stück frei war und der Mann ins Rüstung ihnen mit gebührendem Abstand folgte, was vielleicht auch ganz gut war, denn er wog sicher soviel wie sie und ihre kleine Schwester zusammen.
    Glücklich, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten als sie auf der nächsten Insel angekommen waren atmete Lilian erst einmal durch, zückte dann erneut ihr handy.
    Auch wenn sie damit nicht telefonieren konnte, eine Funktion konnte sie auch hier nutzen: Die Fotolinse.
    So stellte sie die Kamera an und zielte gen Berücke, über die sich gerade der Rothaarige nun doch etwas schneller näherte.
    Als Joe sie fragte, was das werden sollte zuckte das Mädchen nur mit den Schultern.
    ,,Beweismaterial, sonst glaubt uns das nie jemand wenn wir wieder zuhause sind. Außerdem kannst du als Abschiedsfoto von deinem Auto sehen.''
    Sie zoomte etwas heraus, so dass man sowohl den Jeep, aber auch die kleine Insel drauf sehen konnte, allerdings auch die Brücke und den Oberkörper des Gerüsteten.
    Mit einem lauten Klick löste die Kamera aus und Lily drehte sich etwas vom Licht weg um zu schauen, ob das Bild etwas geworden war.
    ,,Soll ich noch mit uns drein vor dem Djungel da ein machen?''



    Re: Phönixseele

    Plue - 19.01.2010, 17:37


    Amy freute sich darüber, dass ihre ältere Schwester ihre Hand nahm - auch wenn sie nicht recht verstand, weswegen.
    Allerdings liessen sich die beiden schon recht schnell wieder los als es darum ging, über die Hängebrücke zu klettern.
    Scheinbar wollte Joe erst sich und dann Lily hinüber gehen lassen um zu gucken, dass es auch wirklich sicher war für Amy.
    Vielleicht hatte es auch einen anderen Grund, Amy jedenfalls hatte keine Ahnung und um genau zu sein dachte sie eigentlich nicht einmal darüber nach.
    Summend und sich nach allen Seiten umschauend überquerte sie die Brücke, dabei natürlich einmal mehr, mehr Glück als Verstand habend. Schliesslich war auch sie auf der anderen Seite angelangt und war erleichtert zu bemerken, dass der andere Mann nicht direkt hinter ihr war sondern noch seine Zeit brauchen würde, bis er sie erreicht hatte.
    Er war ihr noch immer unheimlich.
    Auf die Frage ihrer älteren Schwester Lily nickte die Orangehaarige jedoch freudig, schnappte sich Joes Arm und zog sie in eine Position, in der Lily sie besser würde fotografieren können.
    Dabei beachtete sie weder Joes wenig begeisterten Blick, noch die Tatsache, dass sie aus mindestens 2 paar Augen verwundert, wenn nicht genervt angestiert wurden.
    Schliesslich gesellte sich auch Lily zu den Schwestern und schoss das Foto. Erst danach waren die 3 wieder bereit, den seltsamen Fremden weiter zu folgen, wobei Amy wahrscheinlich die Einzige war, die sich nicht gewundert hatte, woher der Rothaarige so genau wusste, wo es einen Weg gab und wo dieser hinführte.
    Für sie war das alles hier überhaupt nicht fragwürdig, sie empfand es eher als spannend.
    Daher hüpfte sie auch recht fröhlich weiter, auf der Suche nach besagtem Pfad, die anderen ein Stück weit hinter sich zurück lassend.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 24.01.2010, 17:24


    Mit einer zornigen Bewegung riss Rahvin der mittleren der drei Schwestern, das Mobilfunkgerät aus der Hand und klappte es zu.
    „Weniger herumalbern! Mehr Bewegen!“ Knurrte er wütend, während er das Handy in seiner Tasche verschwinden ließ und mit der anderen Hand in die vom Gebieter vorgegebene Richtung deutete.
    Er hätte nicht übel Lust gehabt den Apparat über den Inselrand in die Tiefe zu werfen. Wie konnte man sich nur so blauäugig und unreif verhalten, in einer solchen Situation?! War den Dreien den noch immer nicht bewusst, das es sich hier nicht um einen Kindergartenausflug handelte?
    Nur mit Mühe schaffte es Rahvin seine Missbilligung über den Vorfall herunter zuschlucken und es bei einem tadelnden Blick zu belassen. Zornige Worte halfen ihnen im Augenblick auch nicht.
    „Pass auf deine Schwester auf, sonst tut sie sich noch weh“, murmelte er halblaut, mit einem Blick auf die Jüngste, denn auch diese schien ehr zu glauben das es sich bei dem Ganzen um eine äußerst spaßige Situation handelte. Zumindest war die Älteste scheinbar in der Lage den ernst der Lage zu verstehen. Rahvin konnte nur hoffen, das sie ihre Geschwister alsbald an die kurze Leine nehmen würde.
    Mit einem Ruck wandte er sich um, unterdrückte dabei ein Keuchen, als seine Seite sich wieder schmerzhaft bemerkbar machte und schritt eilig in die ihnen gewiesene Richtung. Er hatte jetzt keine Zeit Babysitter zu spielen. Erst recht nicht bei Leuten, die älter waren als er und es eigentlich besser wissen müssten.
    Ganz wie es der Gebieter angekündigt hatte, erreichten sie nach zwei Dutzend Schritten tatsächlich einen kleinen Pfad, der in das dichte Grün hineinführte. Er war eindeutig nicht natürlich Ursprungs, sondern war willentlich angelegt worden und das so trickreich, das man ihn wirklich erst entdecken konnte, wenn man direkt davor stand. Es sei denn natürlich man hatte die Möglichkeit sich die Szenerie aus der Luft zu betrachten. Für einen kurzen Moment überlegte Rahvin erneut seine Waffe herbei zu rufen, entschied sich dann jedoch, wie zuvor, dagegen. Stattdessen betrat er in geduckter Haltung den schmalen Waldweg, der von tief hängenden Ästen überspannt wurde und so eine niedrige Körperhaltung nahelegte. Inständig hoffte er, das die drei jungen Frauen zumindest jetzt genügend Verstand besaßen und sich ruhig verhielten. Oder zumindest so, das sie nicht eine mittlere Katastrophe anrichteten. Er warf der Ältesten über die Schulter einen stummen Blick zu, dann huschte er davon. Er wusste was der Gebieter nun von ihm erwartete.

    Es dauerte nur wenige Minuten, bis er schließlich das Ende des Pfades erreicht hatte. Langsam ließ er sich in die Hocke sinken und betrachtete das Bild das sich ihm bot. Auf einer Fläche von gut hundert Schritt standen mehrere flache Rundhäuser, die aus dem selben Holz gefertigt zu sein schienen, wie die marode Brücke, nur wesentlich fachmännischer und stabiler. Kreisrund standen sich die ein Dutzend Hütten gegenüber, mit den Eingängen zum Zentrum ausgerichtet. In der Mitte des kleines Dorfes, war eine ausladende Feuerstelle errichtet worden, um die herum man an langen Stangen Baldachine befestigt hatte. Etwas abseits der Behausungen befand sich ein niedriges Gatter, in dem Tiere friedlich grasten, die entfernt an hörnerlose Ziegen erinnerten. Auch die Bewohner dieser, in luftiger Höhe schwebenden Insel, waren auszumachen. Sie wirkten grob menschenähnlich, wobei sie kaum eine Körperhöhe von einem Schritt zu besaßen schienen. Die Augen dagegen wirkten auf den schmalen Gesichtern unnatürlich groß und das gleiche traf auf die wuchtigen Ohren zu. Zudem schien eine leichte, gräuliche Pelzschicht auf ihren Körpern zu wachen, die selbst nur mit spärlicher, den Temperaturen jedoch angemessener, Kleidung versehen war.
    Ein Geräusch zu seiner Linken ließ Rahvin aufhorchen und mit einem Schritt im Unterholz verschwinden. Kaum einen Herzschlag später, kroch auf der anderen Seite des Pfades einer der Inselbewohner unter einem niedrigen Ast hervor und stolperte auf den Weg hinaus. Dem Aussehen nach zu urteilen, war das bepelzte Wesen noch recht jung, wobei Rahvin das nicht mir letzter Gewissheit sagen konnte. Scheinbar gelangweilt trottete die Kreatur an seinem Versteck vorbei in Richtung von Rahvins Begleitern. Im ersten Augenblick wollte der Junge den Streuner schon am Kragen packen und ihn ins Unterholz zerren, wo er weit weniger Schwierigkeiten bereiten konnte, entschied sich dann aber doch dagegen. Sie waren zu nahe an den Artgenossen des Wesens, als das Rahvins Aktion lautlos hätte von statten gehen können. Zudem hatte das Seelentier des Gebieters die Situation sicher schon erspäht. Es war sicherer, wenn sich der Gebieter mit dem Wesen befasste. Er hatte da seine ganz eigene Art, Informationen aus Fremden heraus zu bekommen.
    „Na dann viel Glück, Kumpel“ murmelte Rahvin, als das Wesen schon außer Sichtweite war. „Du wirst es brauchen.“



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 26.01.2010, 23:30


    Nachdem Rahvin hinter dem Gestrüpp verschwunden war, stellte sich der Baron mit verschränkten Armen vor den Durchgang und versperrte so den Mädchen den Weg.
    „ Seid Still. Wir warten.“ Erwiderte er in einer unerwartet ruhigen, fast schon netten Thonlagen. Mit Befehlen würde er bei diesen Kindern derzeit wohl kein Gehör finden und dies währe in der Momentanen Situation alles andere als nutzbringend. Zeit um ihnen seine Autorität und Überlegenheit ein zu bläuen würde es später noch genügend geben.
    Nach einigen stillen Augenblicken positionierte sich Allister mit seiner rechten Hand an seinem Schwertgriff neben den Eingang.
    Dank seines Seelentieres, der über dem Wald seine Runden drehte, wusste der Baron über das Dorf, sofern man es so nennen konnte und der merkwürdigen Kreatur, die in ihre Richtung stapfte bescheidet.
    „Wilde… hervorragend.“ Der Misston in seiner Stimme war trotz des leisen Flüsterns nicht zu überhören.
    Hoffentlich war der Runenstein in der Lage die primitive Sprache dieser Wesen, sofern sie so etwas überhaupt besaßen zu übersetzten. Vielleicht konnte man ja sogar mit ihnen Handeln, um zumindest etwas Essbares zu bekommen. Wenn sie glück haben.
    Langezeit darüber nach zu denken hatte Allister jedoch nicht.
    Die pelzige Kreatur schob soeben das Buschwerk bei Seite und trat aus dem Beschatteten Waldpfad hinaus. Zwei, drei Schritte machte es nach vorn bevor dieses Wesen die kleine Gruppe bemerkte. Mit aufgerissenen, von furcht gezeichneten Augen starrte er die Mädchen an. Allister hatte er noch nicht bemerkt da dieser nun in seinem Rücken stand und ihm den Rückweg versperrte.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 27.01.2010, 02:38


    ,,Lily! Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für so einen Schwachsinn! Und Amy, hör endlich auf alles durch eine blöde rosa Brille zu sehen, dass hier ist kein Schulausflug und garantiert keine tolle Sache!''
    Wütend blickte Joana ihre beiden Schwestern an, atmete tief durch.
    ,,Und auch wenn es mir nicht gefällt, Rahvin hat Recht, hört mit diesen Kindereien auf!''
    Immer noch zornig fuhr sie sich durchs Haar und wandte sich ein wenig ab.
    Egal was passieren würde, sie würde auf die beiden aufpassen und sie beschützen, aber das konnte sie nur, wenn die beiden sich nicht wie Kinder benahmen.
    Und eigentlich ist es ja meine Schuld, dachte sie sich, während sie ihre Hockeytasche fester packte, ich habe sie viel zu sehr verwöhnt.
    Und dieses Wissen machte sie wieder wütend.
    Sie hätte schon viel früher strenger zu Amy sein müssen, damit diese nicht andauernd vor sich hin träumte und den Faden zur Realität verlor und bei Lily hätte sie auch besser aufpassen müssen, dann wüsste sie jetzt wann man einige Dinge einfach nicht tat, schon gar nicht in Situationen wie diesen.
    Doch konnte sie es jetzt nicht ändern und nur hoffen, dass sie hier wieder heil raus kamen.
    Sie folgte Rahvin, dabei aufpassend, dass ihre Schwestern ihr auch folgten und sich dabei nicht zu weit von ihr entfernte, bis dieser im Gestrüpp verschwand und sie mit diesem Mann, sie wusste nicht wie sie ihn sonst nennen sollte ohne beleidigend zu werden, was eindeutig an seinem ersten Auftritt gelegen hatte, und meinte, dass sie still sein sollten und das sogar fast freundlich, was sie doch ein wenig verwunderte.
    Aber nun gut, sie war eh noch sauer auf ihre Schwestern und hatte eh nicht vorgehabt mit ihnen zu reden, also zuckte sie bloß mit den Schultern und blieb ein wenig abseits stehen und sah sich um.
    Außer dem Wald war nichts zu sehen, doch dann hörte sie ein Rascheln und kurz darauf stand...ja was stand da eigentlich vor ihnen?
    Es war ein kleines pelziges Wesen, etwas was sie noch nie gesehen hatte und starrte sie und ihre Schwestern erschrocken an, während sie wohl nicht minder erschrocken aussahen.
    Der Mann hatte sich hinter dem Tier, war es eines?, positioniert um ihm so offensichtlich den Weg abzuschneiden.
    Zuerst wollte sie das Wesen warnen, denn die Hand des anderen war eindeutig an seinem Schwert, doch sie unterdrückte die Worte, schloss kurz die Augen und zählte bis 3, dann machte sie sie wieder auf.
    Das Geschöpf war immer noch da und sah sie immer noch entsetzt an.
    Wahrscheinlich hatte es mehr Angst vor ihr als umgekehrt.
    Also hockte sie sich hin, versuchte ein wenig zu lächeln, auch wenn ihr gerade nicht danach war.
    ,,Hallo'', meinte sie mit leiser Stimme, die sie immer verwendete, wenn sie versuchte Baltica, ihre doch manchmal unnötig nervöse Stute, zu beruhigen.
    Und sie hoffte, dass es auch bei dem was auch immer vor ihr auch helfen würde.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 31.01.2010, 08:28


    Mit offenem Mund starrte Lilian diesem Kerl, Rahvin, hinterher, der ihr doch allen Ernstes ihr Handy wegnahm.
    Hatte der sie noch alle?!
    Verstand der denn nicht, dass sie sowohl wie auch Amy etwas Vertrautes brauchten um ihr nicht wahnsinnig zu werden und Amok zu laufen?
    Mit schmalen Augen und stechenden Blicken folgte sie seinem Rücken udn war schließlich froh, dass er im Unterholz verschwand.
    Natürlich stimmte ihre überperfekte Schwester diesem Typen auch noch zu, das war ja wieder klar gewesen.
    ,,Jaja...'' kam es nur schmollden von der Blonden, während die die Arme vor der Brust verschränkte und zusah, wie der Kerl in Rüstung, dessen namen sie glaube ich noch immer nicht einmal kannten, vor dem Durchbruch in den Wald poste.
    Schnaubend ließ sie den Blick wieter schweifen, wackelte dabei immer von einem Bein auf das Andere, eine Marotte von ihr wenn sie sauer war und versuchte, es zu verbergen.
    Ihr Handy würde sie sich wiederholen, schwor sich Lily und wenn sie Rahvin dazu die Finger brechen musste mit denen er es umklammert hielt.
    Da ihre Aufmerksamkeit gerade einiegen vorbeiziehenden Wolken gallt bekam sie die Anwesenheit des 'Neuen' erst mit, als Joanna es mit einem sehr zögerlichen Hallo ansprach.
    Nur mit Mühe konnte sie Lilian einen Schrei verkneifen, dieses Vieh sah wie aus einem dieser ganz schleshten Horrorfilme, wo man den Männer einen Perlz überwarf und sie sich dann als Grauen aus dem Sumpf ausgeben mussten.



    Re: Phönixseele

    Plue - 01.02.2010, 15:10


    Amy blinzelte ein wenig verwundert auf das kleine Wesen hinab, das ihre eine Schwester soeben freundlich zu begrüßen versuchte, während ihre andere es nur völlig entgeistert anstierte. Die jüngste Valentine hingegen besah sich das fremde Etwas zunächst genauer, betrachtete die - ohnehin viel zu großen, inzwischen jedoch zu panikerfüllten Riesenpfützen angewachsenen - Augen des Wesens, seine riesigen, fledermausähnlichen Ohren, seine winzige Statur und den gräulichen 'Pelz'. Nein, es war definitiv nicht menschlich. Nichts destotrotz wirkte es harmlos und fast schon... süß.
    Amy nickte, zufrieden mit dieser grandiosen Schlussfolgerung. Dann glitt der Blick aus ihren rehbraunen Augen hinauf zu dem riesigen Mann in Rüstung, der sich hinter der Kreatur aufgebaut hatte. Kurz blitzte der Gedanke in Amys Kopf auf, wieso er seine Waffe umklammerte, denn sie war sich sicher - ein einfacher Fußtritt würde locker ausreichen, diesen armen Kerl zu zermatschen. So schnell er aber gekommen war, so verschwand er aber auch wieder, ohne dass Amy ihn wirklich greifen oder verinnerlichen konnte. Stattdessen sah sie ihn noch einen weiteren Moment verwirrt an, überliess es dann aber ihrer Schwester, sich um das arme Wesen zu kümmern. Vielleicht konnte sie sie ja dazu überreden, es später als Haustier mitzunehmen.
    Jetzt galt es jedoch, diesen beängstigenden Kerl davon abzuhalten, ihren Schwestern oder dem niedlichen Kerl - den sie in Gedanken schon liebevoll 'Ruk' getauft hatte - etwas anzutun. Auch wenn sie noch immer ein wenig Angst vor ihm hatte, sie glaubte nicht daran, dass er ihnen tatsächlich böses wollte oder sie einfach angreifen würde. So bewegte sie sich zielstrebig auf ihn zu, sah ihm dabei fest in das grimmige Gesicht und wollte ihn schon anfahren, dass er die Waffe weg stecken sollte, denn so würde er den armen Ruk doch verschrecken, dann wurde sie sich aber der Größe und Übermacht dieses Rieses bewusst - in ihren Gedanken spielte sich ein Horrorszenario ab, in dem der berüstete Kerl sich einfach auf sie warf und sie mit seinem bloßen Gewicht, das die Rüstung ihm verlieh, erdrückte - und drehte schleunigst ab, sodass sie sich schliesslich kleinlaut neben ihrer größeren Schwester wiederfand, ebenfalls hockend und dem kleinen Kerl ins verängstigte Gesicht blickend.
    Sie sagte nichts, denn zunächst hatte ihr die Fantasie, die sich noch immer in ihrem Kopf abspielte die Sprache verschlagen - was ihr auch für einen Moment den starken Drang nahm, dem Kleinen über den niedlich übergroßen Kopf zu streicheln, was sie jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit früher oder später einmal ausprobieren würde. Sie musste(!) einfach wissen, wie sich der flauschige Pelz anfühlte...
    Für den Moment begnügte sich Amy jedoch, näher an Joe heran zu rücken und 'Ruk' freundlich anzulächeln. Dadurch, dass sie sich selbst in einer sehr bodennahen Position befand, war sie bei ihm sogar beinahe auf Kopfhöhe, was ihn eventuell beruhigen konnte - genau die Taktik, die auch Joe offenbar verwendet hatte.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 04.02.2010, 18:11


    Bis heute hatte er die Geschichten der Alten immer für genau das gehalten. Die Erzählungen, die von Ungeheuern und Monstern kündeten, die Seinesgleichen fangen und bei lebendigen Leibe verspeisen würden. Bis heute hatte er sie nicht geglaubt. Doch nun standen gleich drei fremdartige Wesen vor ihm, die so seltsam und angsterregend aussahen, wie man sich im allgemeinen Monster vorstellen würde. Riesig waren sie, ohne Fell, so das die bloße Haut zu sehen war und ihre Augen und Ohren wirkten geradezu lächerlich klein.
    Für ihn war klar, das diese Monster nicht lange zögern würden und ihn alsbald fressen würden. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die furchtsame Starre von ihm abfiel und er herumwirbelte, um davon zu laufen. Um die anderen vor den Monstern zu warnen!
    Er kam nicht weit. Hinter ihm war ein riesenhafter Schatten empor gewachsen, ein Alptraum aus Stahl und Metall. Von seinem eigenem Schwung getragen, prallte er gegen das Ungeheuer . Ein brutaler Schmerz zuckte durch seinen Schädel, dann wurde es dunkel.

    Rahvin runzelte die Stirn. Er ließ erneut seinen Blick über die Ansammlung ärmlicher Hütten schweifen, konnte aber erneut keine Gefahr ausmachen, die sie unmittelbar bedrohen würde. Die fremden Wesen wirkten zerbrechlich und auch wenn einige wenige von ihnen mit primitiven Waffen ausgerüstet waren, wirkte es nicht so, das sie diese für etwas anderes als Verteidigungszwecke einzusetzen pflegten. Es schienen friedliche Geschöpfe zu sein. Gut so!
    Jetzt hatten sie zumindest eine Möglichkeit an Unterkunft und Verpflegung und was noch viel wichtiger war, Informationen zu kommen.
    Rahvin nickte zufrieden und verließ sein Versteck lautlos. Es dauerte nicht lange, bis er zu den anderen zurückgekehrt war. Als er die Szene erblickte, die sich ihm bot, wanderte seine linke Augenbraue unwillig nach oben.
    „Könnte mir eine von euch erzählen, was hier passiert ist?!“ Meinte er unwirsch an die Frauen gewandt.
    Im nächsten Moment winkte er schon wieder ab. Er wollte es ehrlich gesagt gar nicht wissen. Stattdessen wandte er sich zu seinem Gebieter um, um weitere Befehle entgegen zu nehmen. Zuvor gab er in knappen Worten wieder, was er gesehen hatte und ergänzte damit das, was der Gebieter dank seines Seelentieres bereits wissen musste.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 05.02.2010, 20:44


    Allister konnte es nicht fassen wie Naiv waren diese Kinder eigentlich? Ganz gleich wie niedlich diese Kreatur auch sein mochte, konnte man sich doch nicht einfach vor sie hin Hocken und mit diesem Ding reden, als sein es ein zahmes Haustier. Wer wusste schon was die fremdartigen Geschöpfe für Fähigkeiten besaßen.
    Misstrauisch und schweigend beobachtete der Baron „es“.
    Ruckartig fuhr das Wesen, hoch als sei es aus einer Starre erwacht, wand sich um und stürmte los direkt auf den Gerüsteten zu.
    Da die kleine Gestallt nicht gewusst hatte das sich hinter ihm so eine Mauer aufgebaute, bemerkte sie Allister zu Spät und schaffte es nicht mehr sich ab zu bremsen. Mit voller wucht knallte Es gegen Allister Beine stieß noch ein helles Quietschen aus bevor das Wesen wie ein Stein auf dem Boden auf prallte und liegen blieb.
    Es geschah alles viel zu schnell, so das der Baron mit seiner schweren Bekleidung nicht darauf reagieren konnte.
    Na hervorragend. Wo war er nur hin geraten.
    Nach kurzem zögern ging er in die Knie und stupste das regungslose Ding an.
    Es Atmete noch wenn auch etwas keuchend. An seiner Stirn war eine stark blutende Wunde aufgeplatzt und der linke Arm war verdreht.
    In diesen Moment kam Rahvin zurück. Nachdem dieser seinen Bericht beendete nickte der Baron knapp und hob schließlich das pelzige Wesen auf seine Arme. Sie hätten es natürlich auch einfach hier seinen Schicksal überlassen können, aber das hatte für sie noch weniger ein Nutzen als es in das Dorf zu bringen und für die Bewohner zu Hoffen das sie es als friedfertige Geste deuteten, anderen falls würden diese es schneller bereuen, als sie ihre Waffen zücken konnten.
    Der Grund warum der Adlige es vor zog das Geschöpf selbst zu tragen, war ebenso leicht zu deuten. Es gehörte sich einfach nicht Frauen derartige Arbeit verrichten zu lassen, mal ganz davon ab gesehen das keine von ihnen kräftig genug war um es auch nur einen Meter weit zu schleppen. Auch Rahvin konnte es auf Grund seiner Verletzungen nicht heben, so musste es Allister eben selbst machen.
    Übertriebene Eitelkeit so wie die meisten Hochadligen sie an den Tag legten war zur Zeit völlig fehl am Platz und würde ihnen nur noch mehr kostbare Zeit rauben.
    „Rahvin! Gib Acht auf die Mädchen, sie sollen Still sein und folg mir, mit ihnen in einem Abstand von zehn Schritt.“



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 08.02.2010, 00:09


    Es kam fast wie es kommen musste; das Wesen hatte Angst, wirbelte herum und lief mitten in den Mann hinein, fiel um und blieb, am Kopf blutend, reglos liegen.
    Und kurz darauf kam Rahvin zurück und bluffte sie und ihre Schwestern sofort an.
    In Joana rumorte es wieder und nur mühsam beherrschte sie sich und schluckte eine wütende Antwort hinunter, obwohl man ihr ansah, dass sie langsam die Schnauze voll hatte wie ein kleines dummes Kind behandelt zu werden.
    Sie wurde langsam müde, schließlich war sie den ganzen Tag in der Uni gewesen, dann reiten und hatte nicht eine Ruhepause gehabt seitdem was zu Hause geschehen war.
    Und wenn sie müde wurde wurde sie gereizter.
    Aber noch beherrschte sie sich.
    ...noch.
    Als der Mann auch noch Rahvin sagte, er solle dafür sorgen, dass sie still blieben, funkelte sie den Jungen wütend an und sie würde was sagen, wenn er sie jetzt zum schweigen auffordern würde.
    Und es wäre nichts erfreuliches.
    Sie war nicht dumm, sie wusste wann sie still zu sein hatte und wann nicht.
    Und ihre Schwestern wussten es auch, meistens.
    Aber sie alle drei wie kleine Kinder zu behandeln und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie an dieser ganzen Misere schuld waren, war nichts was ihr, okay manchmal ziemlich großes, Ego, lange verkraften konnte und ihr Stolz auch nicht.
    ,,Sollten wir nicht, bevor wir weitergehen, seine Blutung stoppen?'' meinte sie dann laut und deutete auf das Geschöpf in den Armen des Mannes.
    ,,Egal wie eilig wir es ja anscheinend haben, es bringt nichts wenn wir es einfach mitnehmen und es dabei zu noch mehr Schaden kommt. Dann können wir es auch gleich hier lassen.''
    Sie kannte sich nicht gut mit Kopfwunden aus, nur mit denen die sie sich selber im Laufe ihrer Jahre zugezogen hatte, und sie wusste, dass es besser war sie jetzt schnell zu verarzten, was keine fünf Minuten in Anspruch nehmen würde, als lange zu warten so das Dreck in die Wunde kommen konnte.
    Und sehr sauber sah das Wesen nicht aus.
    Für den Arm konnte sie nicht tun, aber den Kopf konnte man leicht und schnell verbinden.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 13.02.2010, 13:59


    Lilian beschloss für sich, dieses kpomische perlzige Ding nicht einmal mit dem kleinen Finger anzurühren.
    Wieso ließen sie es eigentlich nicht zurück, es würed ihnen wohl kaum helfen, geschweige schon alleine aus dem Grund, dass man das Vieh gar nicht verstand.
    Mit einem missbilligenden Blick schaute sie dem Kerl in Rüstung hinterher, der jetzt wohl meinte hier seinen Egotrip machen zu müssen und zu zeigen, wie ach so geil er doch war in dem er vorging.
    Eins stand fest, eher würde sie sich eine Klippe hinabstürzen als dem auch nur einmal die Hand zu geben.
    Immer wieder schaute Lily zu Rahvin hinüebr, pelite dabei die Tasche an, in der er ihr Handy verstaut hatte, sollte er mal nicht glauben, dass sie ihm das Teil so kampflos überlassen würde, sie würde es sich wiederholen undzwar in einem Moment, in dem er nicht damit rechnen würde.
    Nun beschäftigte sie sich allerdings ersteinmal damit, mit dem Fuß kleine Steinchen vom Rand dieser Insel zu schieben, da unter ihnen ja nur Sand sein sollte, konnte ja nichts passieren.
    Aus den kleinen Steinchen, die bald alle waren, wurden dann doch schon etwas größere Steinchen und bei einem gab es, kurz nachdem er den Abhang passiert hatte ein dumpfes Geräuch und dann ein Fauchen.
    Sofort machte Lilian einiege Schritte zurück, sah dann einen dunkeln Schatten pfeilschnell an der Insel vorbeijagen.
    Die Luftwirbel der dadurch enstand war so heftig, dass sie sich ducken musste, dann hörte man ein Krachen und aus zugekniffenen Augen konnte die Blonde sehen wie sich die Brücke in ihre Bestandteile auflöste als wenn etwas Riesiges hindurchgeplügt war.
    Da das Spektakel auch den andere nicht entgangen war kam nun leichte Unruhe auf, vorallem wo man die Ahnung hatte, dass immer wieder etwas über und unter der Insel hin und her jagte.



    Re: Phönixseele

    Plue - 13.02.2010, 14:47


    Amy zuckte zusammen, als ihr kleiner Freund besinnungslos zu Boden sank. Doch sie traute sich nicht, zu ihm zu eilen und ihm zu helfen, da der große berüstete Mann sich seiner angenommen hatte.
    Rhavins Bericht hatte sie nicht mal mit halbem Ohr gelauscht, dafür bemerkte sie natürlich, wie er ihre Schwestern - und offensichtlich auch sie - rüge anfuhr, ihm zu berichten, was geschehen war.
    Erleichtert durch diese neu gewonnene Aufgabe - und ungeachtet der Tatsache, dass er es doch nicht so genau wissen wollte -, machte sie sich daran ihm plaudernd zu erzählen, was alles passiert war und dass sie Ruk ja nur hatten helfen wollen... alles in allem wurde es ein ausschweifender und nicht besonders realitätsnaher Bericht des Geschehenen und der Fremde hörte dem organgehaarigen Plappermaul sicher nicht einmal zur Hälfte zu - was diese jedoch nicht davon abhielt, einfach weiter zu reden.
    Dass sich Joe währenddessen um ihren pelzigen Freund kümmerte beruhigte Amy, als sie es bemerkte, so sehr, dass sie erleichtert aufseufzte und ihre ausholende Erzählung endlich unterbrach. Rhavin stöhnte offenbar erleichtert auf, war er doch mit Sicherheit kurz davor gewesen, diesem Karottenschopf einfach den Mund zu stopfen. Er hatte seine Anweisung erhalten.
    Und gerade wollte er damit beginnen, diese auszuführen und Amy(und danach ihre zwei Schwestern) dazu zu bewegen, tatsächlich hinter dem Baron herzugehen - natürlich in dem angewiesenen Abstand - als etwas zischend die Luft zerteilte.
    Amy wirbelte herum, nicht mehr darauf achtend, was die anderen taten und sah nur noch einen riesigen Schatten durch die Brücke krachen. Erschrocken weiteten sich die haselnussbraunen Augen des Mädchens und schreiend duckte sie sich, schlug die Arme über dem Kopf zusammen und kauerte sich schutzsuchend hinter dem noch immer nahen Rhavin zusammen. Nicht, dass er lange dort bleiben würde oder sie beschützen - das würde nicht einmal sie mit ihrer blühenden Fantasie sich vorstellen - doch trotz seiner geringen Körpergröße, wirkte er im ersten Moment des Schrecks wie das nächst beste Versteck. Als Amy jedoch, weiterhin kaum darauf achtend, was mit den anderen war, panisch bemerkte, wie dieses große 'Etwas' offenbar noch immer um die Insel herum flog und sich mit Sicherheit in kürzester Zeit auf seine Beute stürzen würde, schrie sie nur noch panischer auf, denn in ihrem bilder-befüllten Kopf wurde die Vorstellung, von einem großen, Fleisch fressenden Ungeheuer zerfetzt zu werden, sehr real. Ohne noch lange zu überlegen flüchtete sie sich also in das angrenzende Waldstück, schlug sich jedoch nicht den Pfad entlang, den jeder einsehen konnte von oben und auf dem sich der große fremde Mann sicher immer noch aufhalten würde - nein, Amy wählte den anstrengenden aber erstmal sicher wirkenden Weg, mitten durchs Unterholz zu brechen und trotz der Schrammen, die sie sich dabei zuzog weiter zu hasten. Sie würde sich hier erstmal verstecken, irgendwo in einem dichten Gebüsch.
    Aber halt... was war mit ihren Schwestern? Abrupt blieb das junge Mädchen stehen, drehte sich einmal im Kreis und suchte hektisch die Umgebung ab, in der Hoffnung, ihre Schwestern bald zu entdecken.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 15.02.2010, 20:17


    Was war an der Aufforderung “Still sein!“ eigentlich so schwer zu verstehen?!
    Diese zwei durchaus simplen Worte, die in einem sinnvollen Kontext eine ebenso sinnvolle, wie einfach Tätigkeit erforderten, schien den drei jungen Frauen jedoch vollkommen fremd zu sein. Entweder das oder sie legten es gerade zu darauf an sich in Schwierigkeiten zu bringen. Aber egal was auch immer für diesen unbeugsamen Widerwillen verantwortlich war, wenn es sein Ziel war, ihnen wieder und wieder Probleme zu bereiten, dann hatte dieses namenlose Etwas Erfolg damit und zwar auf der ganzen Linie.
    Für einen winzigen Moment lang erwog Rahvin tatsächlich die Diplomatie gänzlich zu vergessen und die Drei mit brutaler Gewalt gefügig zu machen. Das der Gebieter die Mädchen lebendig brauchte, hieß noch lange nicht, das sie dafür auch in einem Stück oder gar unversehrt sein mussten. Vielleicht würde das Abtrennen diverser unnötiger Körperteile eine zeitweilige Gefolgschaft erwirken.
    Knurrend schob Rahvin diesen Gedanken beiseite, ohne ihn allerdings vollkommen aus seinem Geist zu verbannen und spurtete dem flüchtigen Karottenkopf hinterher. Die Jüngste der drei Schwestern hatte sich in heilloser Panik mitten in die dichteste Vegetation geschlagen und das mit einem Erfolg, den Rahvin fast widerwillig anerkennen musste. Was für ungeahnte Kräfte die Furcht in den Menschen zu wecken vermochte, war doch immer wieder erstaunlich.
    Kurz flammte der Gedanke an die zwei anderen Schwestern in dem Jungen auf und das er sie allein zurück gelassen hatte, aber schon im nächsten Augenblick relativierte sich diese Befürchtung von selbst. Die Älteste würde es keine zwei Sekunden auf ihrem Platz aushalten und die mittlere Schwester würde ihnen allein schon aus Angst folgen. Insofern brauchte sich Rahvin darüber keine Sorgen zu machen. Besagte Sorgen waren bei jener seltsamen Kreatur besser aufgehoben, die die Brücke zerstört hatte. Rahvin hatte kaum mehr als einen Schatten erkennen können, aber allein die Silhouette des Ungeheuers, so schemenhaft sie auch gewesen sein mochte, ließ Vermutungen über ihre tatsächliche Größe und Gefährlichkeit schließen und als hätte das Monster seinen Gedanken gelesen, brauste in diesem Augenblick etwas über den Jungen hinweg. Äste und Baumkronen rauschten und knickten gar zur Seite, als die Kreatur mit vier riesigen Schwingenpaaren über ihn hinweg schoss und der Spur des orangehaarigen Mädchens folgte. Rahvin konnte an dem Wesen keinerlei Gefieder ausmachen, selbst die Flügel schienen nur aus gespannten, lederartigen Häuten zu bestehen. Zwei mächtige Hinterbeine, die in drei krallenbewehrten Zehen endeten, gingen in einen massigen, geschuppten Leib über der die Frage auf warf, wie sich das Monster überhaupt in die Lüfte schwingen konnte, ohne von seinem eigenen Gewicht umgehend zurück auf den Erdboden gezwungen zu werden. Der Kopf der Kreatur hatte ebenfalls etwas reptilienartiges an sich. Hätte Rahvin jemals die irdische Sagenwelt studiert so wäre ihm die Ähnlichkeit mit den mythologischen Drachen nicht entgangen. Aber auch ohne den mythologischen Hintergrund dieser Bestie zu kennen, war ihr Ziel dennoch klar zu erkennen. Das Monster war auf der Jagt und es hatte Hunger!
    Rahvin beschleunigte sein Tempo.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 15.02.2010, 23:06


    Die Anfrage auf Verarztung des wilden, von der Ältesten Schwester ignorierte Allister gekonnt. Was kümmerte ihn diese jämmerliche Kreatur. Ob nun Tot oder lebend es würde in Beiden fällen seinen Zweck erfüllen.
    Zielstrebig marschierte er in gebückter Haltung den schmalen Pfad in Richtung des Dorfes. Doch weit kam er nicht, denn der Schrei eines der Mädchen ließ in abrupt stoppen.
    „Romin?“ Der Phönix begann sofort nachdem er den Ruf seines Herren spürte das Geschehene zu übermitteln.
    Allister sah im Geiste das Bild einer Bestie die über den Wald Sauste, Ihm stockte der Atem als er erkannte was dies für ein Wesen war. Ein Drache. Genau wie sein Seelentier der Feuervogel einzig artig war, gab es in seiner Welt einen Baron dessen Seelengefährte ein Drache war. Nur konnte Allister noch nicht abschätzen ob es sich um besagten Baron handelte oder um ein Wesen aus dieser Welt.
    Eine Aura, wie sie Jeder mit Seelentier besaß war nicht aus zu machen, entweder diese Kreatur hatte keine oder es Unterdrückte sie. Ein Mächtiger war durchaus in der Lage dazu.
    Noch während Allister sich den Kopf über diesen Drachen zermarterte ließ er den Wilden achtlos fallen, zog seine Waffe und hastete in Richtung des Schreies.
    Ganz gleich ob Baron oder nicht die Mädchen und somit der Runenstein gehörten ihm. Ihm ganz allein. Kein anderer sollte diesen Stein besitzen. Er war einfach zu Wichtig für Allister.
    Nach wenigen Schritten durch dichtes Gestrüpp, zerteilt mit der wuchtige Waffe erreichte er die Jüngste der drein Mädchen. Suchend stand diese mitten auf einer kleinen baumlosen Lichtung. Hinter ihr wirbelte der schuppige leib des Untiers die Blätter von den Baumkronen. Es kam rasch näher. Zu rasch.
    Allister hastete aus dem Schutz des Waldes heraus, schneller als man es dem gerüsteten zugetraut hätte und erreichte das Kind, warf sie mit sich zu Boden und riss sein schützendes Flamenschild hoch, kurz bevor der Drache über ihren Köpfen hinweg fegte und mit seinen bedrohlichen messerscharfen Krallen nach ihr schnappen konnte.
    Eine der scharfen Klauen Erwischte Allister dennoch am Rücken und riss die schützende Rüstung, samt unterzeug und Haut einen handgroßen Spalt breit auf bevor das Feuerschild zur Gänze aufgebaut war.
    Leise zischte der Baron auf. Als ein stechender Schmerz seinen Rücken durchzuckte, Wand sich aber dennoch die Wunde Ignorierend erst einmal den Kind zu. Sie sah In Ordnung aus. Unversehrt.
    „Bleib dicht bei mir. Das Schild schützt uns.“
    Mittlerweile hatte es auch Rahvin auf die Lichtung geschafft und wurde von dem Baron entdeckt.
    „Rahvin. Die Mädchen! Er will die Mädchen!“ Schrie Allister seinen Diener an. Und stemmte sich dabei Hoch. Den Karottenkopf zog er mit sich.
    „Bleib bei mir Kind.“ Befahl er noch einmal eindringlich und hielt sie mit seiner linken Hand an der Schulter fest.
    Das geschuppte Wesen startete einen erneuten Angriff.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 16.02.2010, 23:11


    Das war kein Drache der da gerade durch den Himmel flog oder?
    Joe stand ein paar Sekunden wie paralysiert da, doch dann schüttelte sie ihre Benommenheit schnell ab und hastete hinter Rahvin und Amy her.
    Lily würde ihr folgen, da war sie sich sicher, und jetzt erst einmal galt es Amy zu schützen, alles andere konnte warten.
    Sie warf ihre Hockeytasche beiseite um so besser laufen zu können und kam schließlich kurz hinter Rahvin an einer Lichtung an, wo sie angewurzelt stehen blieb.
    Der Mann richtete sich gerade auf und zog Amy mit sich, die sehr sehr blass aber unverletzt war.
    Aber er war verletzt, anscheinend als er ihr geholfen hatte.
    Ihr erster Instinkt war es sofort zu Amy zu laufen und sie von da wegzuholen wo sie gesehen wurde, doch sie blieb stehen, denn ihr war bewusst, dass es dumm war.
    Die Worte des Mannes drangen in ihren Kopf und sie blinzelte für den Bruchteil einer Sekunde.
    Was wollte ein Drache denn mit ihnen?
    Das würde sie später auch erfahren sollen, doch jetzt musste sie erst dafür sorgen, dass Amy von dort verschwinden konnte.
    ,,Bleib bei dem Jungen'', wies sie Lily an, die ihnen gefolgt war und so schlug sie sich im Rücken von Rahvin durch das Geäst zur anderen Seite hin.
    Wenn sie den Drachen nur für einen kurzen Augenblick ablenken konnte, konnte Amy verschwinden und der fremde Mann vielleicht das Wesen verletzen.
    Es war eine dumme Idee, aber sie konnte nicht drauf vertrauen, dass diese beiden Männer sie wirklich schützen konnten, sie wusste nichts über sie und so wie sie sie kennen gelernt hatte gefielen sie ihr auch nicht.
    Schließlich kam sie an der anderen Seite an, griff nach einem am Boden liegenden Stein und hob ihn auf.
    Der Stein lag gut in ihrer Hand und sie wartete still bis der Drache wieder zum Angriff ansetzte und warf dann.
    Und sie traf den Drachen am Kopf, was ihn sofort in ihre Richtung fahren ließ, so dass sie sich sofort wieder im Unterholz versteckte und hoffte, dass das Vieh ein paar Sekunden brauchte bis er sie entweder entdeckte und fressen wollte oder sich doch wieder Amy zuwandte.
    Auf jeden Fall hoffte sie, dass zumindest Amy in der Zeit wieder ins Unterholz verschwinden konnte.
    Ihr war es egal ob sie verletzt wurde, aber Amy war ihre kleine Schwester und sie hatte ihren Eltern und sich selber geschworen auf ihre Schwestern aufzupassen.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 17.02.2010, 11:29


    Alles passierte unheimlich schnell, Amy schrie, rannte in den Wald, Rahvin fluchend hinterher, dann auch noch Joe.
    Alleine blieb Lilian einige Sekunden auf der Lichtung, schaute sich dann um und hastete einfach ihrer großen Schwester hinterher, wäre dann fast mit Rahvin zusammengestoßen als dieser plötzlich hinter einem Baum direkt vor ihr auftauchte.
    ,,Was ist das für ein Vieh?'' fuhr sie ihn an, starrte dabei gen Himmel, dann hinüber zu Amy, die allem Anschein nach gerade von dem Kerl in Rüstung beschützt wurde.
    Gerade wollte Lily ihre Schwester etwas fragen als diese auch schon wieder weiter rannte, ihr dabei zu rief, dass sie bei dem Jungen bleiben sollte.
    Warum?
    Als sie wieder hinauf blickte konnte sie sehen, wie sich dieses Vieh gerade wieder auf ihre kleine Schwerste und den Mann in Rüstung stützen wollte, dann aber von irgendetwas abgelenkt wurde und fauchend mit dem Blick das Gebüsch untersuchte.
    Stocksteif stand Lilian da, sie wusste, dass sie eigentlich in Deckung gehen sollte, so wie es alle anderen taten, doch sie schaffte es nicht auch nur einen Muskel zu bewegen.
    Dieser Drache starrte sie genau an, jedenfalls kam es ihr so vor und sie meinte eine Stimme in ihren Kopf zu hören, dunkel, tief und bedrohlich, der sie sich irgendwie nicht entziehen konnte.
    Erneut erhob sich das Wesen, zog einen langen Kreis am Himmel, wobei die eine Flügelspitze über die Baumwipfel rauschte und mehrerer Äste niedermähte, die dann krachend zu Boden fielen.
    Einer davon direkt über ihr und Rahvin, wobei er geistesgegenwärtig weiter ins Dickicht sprang, sie jedoch nach vorne auf die Lichtung.
    In ihren Ohren rauschte es, kurz verlor Lilian die Orientierung, irgendwo hörte sie jemanden schreien, konnte aber nicht einordnen von wo oder um wen es sich handelte.
    Auf den Knien hockend wand sie sich langsam um, sah dabei zwei krallen besetzte Klauen auf sich zukommen und reagierte wie ein verängstigtes Kaninchen: Sie machte sich klein und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    Kurz darauf spürte sie einen stechenden Schmerz an den Schultern, sie wurde irgendwie mitgerissen, dann fehlte der Boden unter den Füßen.
    Ob es aus Dummheit oder Neugier war, sie öffnete die hellen Augen und musste mit Erschrecken feststellen, dass sie sich einige Meter über den Wipfeln der Bäume befand.
    Obgleich des Schrecken kam kein kein Ton über ihre Lippen, erst als sie langsam den Kopf nach oben wand und einen geschuppten Leib erblickte, der in einem langen Hals und schließlich einem Kopf mit riesigem Maul endet schrie sie panisch auf, begann zu zappeln, wodurch dich allerdings die Krallen nur noch tiefer in ihre Schultern gruben.
    Der Drache kommentierte den zaghaften und für ihn wahrscheinlich kaum wahrnehmbaren Fluchtversuch mit einem tiefen Grollen, stieg dabei immer weiter auf und entfernte sich immer weiter von den schwebenden Inseln, zog dabei einen langen Kreis und schoss schließlich pfeilschnell in Richtung Norden davon.
    Lilian zappelte noch einige Minuten, krallte sich dabei an den harten Klauen fest, starrte abwechselnd panisch zwischen dem Wesen und dem so fernen Boden hin und her, bis das Tier es wohl Leid war und noch einmal etwas kräftiger zudrückte, worauf das Mädchen noch einmal spitz aufschrie und dann verstummte.



    Re: Phönixseele

    Plue - 18.02.2010, 19:16


    Mit einem mal ging alles sehr schnell. Zu schnell. Amy war kaum in der Lage, einen Muskel zu rühren, da war der berüstete Mann auch schon bei ihr und riss sie mit ungestümer Gewalt zu Boden. Hätte sie noch Luft in den Lungen gehabt, hätte sie wohl geschrien, als sie sah, wie das Monstrum dem Baron eine Fleischwunde am Rücken zufügte.
    Hatte er sie gerade beschützt? Zunächst hatte das junge Mädchen angenommen, der seltsame Typ würde sie für ihren eventuell missverstandenen Fluchtversuch bestrafen wollen, oder gar vergewaltigen, doch nun sah sie ihn und die entstandene Situation mit neuen Augen. Allerdings hatte sie kaum Zeit, sich der Tragweite dieser Erkenntnis bewusst zu werden, da wurde sie wieder auf die Beine gezerrt und der Drache machte sich bereit für einen zweiten Angriff.
    Amy hatte schon von Drachen gelesen. Und geträumt hatte sie sicherlich noch öfter von ihnen, doch einem ins Auge zu sehen war eine ganz andere Erfahrung, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Panik durchströmte ihren zierlichen Körper noch immer mit der Gewalt eines Feuersturmes und sie konnte sich nur mühsam davon abhalten, einfach wieder davon zu stürmen. Der einzige Halt, den sie zur Zeit hatte, war die schwere und starke Hand auf ihrer Schulter. Zitternd blickte sie zu dem Rothaarigen auf, nickte und biss sich auf die Unterlippe. Dass der Baron ihre Zustimmung auf seine Aufforderung nicht einmal bemerkte, registrierte Amy nicht weiter, denn schon setzte das Ungeheuer zu einem weiteren Angriff an, als es - offenbar von etwas anderem abgelenkt - herum fuhr. Und dann war mit einem Mal Lily da. Erschrocken weiteten sich die braunen Augen der jüngsten Valentine. Sie schrie etwas, doch es ging im allgemeinen Geschehen gnadenlos unter.
    Ohne darauf zu achten, was um sie her geschah riss sie sich schliesslich von Allister los und ehe dieser reagieren konnte sauste die Orangehaarige auch schon los.
    Vergessen war die Angst, vergessen alle Horrorgedanken. Alles, was jetzt noch zählte war ihre Schwester, die in den Krallen der Bestie gefangen war. Aber natürlich war sie zu langsam. Viel zu langsam. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Lily davon getragen wurde und sie konnte nichts tun, um ihr zu helfen. Vermutlich konnte niemand das. Nicht einmal Joe, von der sie immer geglaubt hatte, dass sie alles schaffen und regeln konnte...
    Trockene, heisse Tränen stiegen in Amy auf und ihr schnürte sich die Kehle zu, während sie krächzend hinter ihrer Schwester her schrie. Sie rannte noch immer, stolperte allerdings bald und stürzte schmerzhaft. Verzweifelt blieb sie schliesslich auf dem Boden und sah tränenverschleiert zu, wie Lily immer kleiner wurde.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 23.02.2010, 19:16


    Hilflos musste Allister mit ansehen wie das geschuppte Ungetüm sich eines der Mädchen Packte und mit ihr ab hob.
    Über dies Wendung der Situation war der Baron alles andere als erfreut.
    Als dann auch noch die Jüngste hinter den Drachen her rannte und Rahvin wie zur Salzsäule erstart einfach nur das stand und keinen Finger zu rühren vermochte, platze dem Adligen endgültig der Kragen.
    Mit steinerner Miene und festen schritten schritt er zielstrebig auf das Älteste der Mädchen zu.
    Jetzt war es genug mit der Nachsicht, wenn diese ungehobelten Weiber seinen Befehlen nicht freiwillig folge leisten wollten, werden sie eben dazu gezwungen.
    Bei ihr angekommen baute sich Allister wie ein bedrohlicher Schatten vor dem Kind auf.
    Noch bevor das Mädchen sich zu ihm umwenden konnte Packte sie fest am Oberarm und zog sie mit sich
    „Schweig WEIB! Oder ich reiße dir die Zunge her raus.“ Auch wenn sich die Älteste mit aller kraft zu wehr setzte, war für den fast zwei schritt großen Mann keine große Kraftanstrengung von Nöten um sie in seine auserwählte Richtung, direkt zu Rahvin, zu zwingen.
    „Rahvin! Hol die Kleine wir gehen weiter. wenn sie sich weigert zertrümmer ihr die Beine. Zur Zeit können wie für das andere Mädchen nichts machen. Wir müssen erst einmal für eine Rast und Proviant sorgen!“
    In ihrem Momentanen zustand kamen sie einfach nicht gegen dieses Untier an. Es musste fürs erste genügen das Romin dem Drachen folgte um heraus zu finden wo der das Kind hin schleppte und ob es sich tatsächlich um das Seelentier eines Barons handelte.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 26.02.2010, 00:08


    Zu behaupten, die Kreatur hätte ihm lediglich Respekt eingeflößt, wäre maßlos untertrieben gewesen. Allein der ungeheuerliche Anblick des geschuppten Monsters, hatte in ihm eine instinktive Furcht geweckt, wie sie jedes Beutetier empfinden musste, wenn sein Jäger in nur wenigen Metern Entfernung lauerte, bereit jederzeit den letzten, entscheidenden Schlag auszuführen. Rahvin war sich nicht einmal sicher, ob der Gebieter und er mit der geflügelten Bestie fertig geworden wären, wenn sie beide ausgeruht und über all ihre Kräfte verfügt hätten. Mit einem Seelentier verschwistert zu sein, machte nicht unverwundbar und schon gar nicht allmächtig.
    Er war nicht fähig gewesen, gegen das Untier vorzugehen, als es zwischen ihnen gewütet hatte und auch nachdem es sich mit seiner Beute entfernte, musste erst die peitschende Stimme des Gebieters erklingen, um den Jungen aus seiner Erstarrung zu reißen. Hastig gab er eine Bestätigung von sich, um anzuzeigen das er den Befehl verstanden hatte, aber der Meister wartete seine Antwort gar nicht erst ab. Mit einer Grobheit, die nicht nötig gewesen wäre, packte er die Älteste und zerrte sie mit sich. Rahvin war der unbändige Zorn in den Augen des Anderen nicht verborgen geblieben. Er kannte ihn nur zu gut und er wusste auch, das die Zeit für Spielchen endgültig vorüber war. Von nun an würde die kleinste Widerspenstigkeit, jedes noch so leise Wiederwort mit einer Härte geahndet werden, wie sie sich die Mädchen nicht einmal entfernt vorstellen konnten. Der Jüngsten die Beine zu zertrümmern wäre noch das geringste Übel.
    Inständig hoffte Rahvin, das keine der beiden noch anwesenden Schwestern sich zu einer Leichtsinnigkeit hinreißen lassen würde. Der Gebieter würde keine Gnade kennen und auch Rahvin selbst würde den Befehl wortgetreu ausführen.
    Er ergriff die Jüngste am Arm und zwang sie zu sich herum.
    „Wir gehen!“ War das Einzige, was er ihr sagte.
    Genau wie seinem Gebieter bereitete es dem Jungen keine Schwierigkeiten, das Mädchen zum mitgehen zu bewegen. Trotz seiner geringen Körpergröße verfügte Rahvin über eine Stärke, die der eines ausgewachsenen, kräftigen Mannes mehr als ebenbürtig war. Gehorsam reihte er sich hinter dem Gebieter ein und folgte ihm.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 02.03.2010, 23:20


    Das Joanna fassungslos war, kam selten vor, aber als dieser Drache ihre jüngere Schwester einfach ergriff und mitnahm und keiner in der Lage war was zu unternehmen, war fast zu viel für sie.
    Sie hatte sich keinen Zentimeter von der Stelle gerührt, auch als Amy dem Tier ein paar Schritte hinterher lief und dann hinfiel konnte sie sich nicht rühren.
    Ein paar mal blinzelte sie, bevor sie aus ihrer Starre erwachte.
    Natürlich war ihr sofort bewusst, dass sie dem Drachen nicht folgen konnte, wie auch?
    Jetzt musste sie erst einmal Amy helfen und dann musste sie überlegen was sie tun konnte ohne das es Probleme gab.
    Aber was hatte der Mann gesagt?
    Der Drache wollte sie und ihre Schwestern?
    Sie brauchte dringend Informationen um richtig denken zu können.
    Urplötzlich wurden ihre Gedankengänge unterbrochen und schmerzhaft sog sie Luft ein, als sie grob am Arm gepackt und mitgerissen wurde.
    Der Mann -wieso eigentlich wusste sie immer noch nicht wie er hieß?- brüllte sie an und ein wenig perplex stolperte sie hinter ihm her.
    Doch lange blieb sie nicht untätig, sondern stemmte sich mit aller Macht die Füsse in den Boden.
    ,,Ich kann alleine laufen!'' fauchte sie wütend, versuchte sich vergeblich loszureißen.
    ,,Mir ist schon klar, dass ich meiner Schwester jetzt nicht helfen kann und wenn Sie Amy was antun, dann werde ich mir die Zunge abbeißen und deswegen sterben und das wollen Sie doch nicht wo wir doch anscheinend so wichtig sind, weiß der Geier warum.''
    Wieder stemmte sie sich gegen den Mann und wieder war es erfolglos.



    Re: Phönixseele

    Plue - 03.03.2010, 19:27


    Amy war noch immer hilflos am Zusehen, wie ihre ältere Schwester schliesslich ganz verschwand, als sie grob am Arm gepackt und hochgerissen wurde. Ohne dass sie eine Chance gehabt hätte wurde sie einfach mit geschliffen und der körperliche Schmerz vermochte es sogar für kurze Zeit, sie von dem Verlust ihrer Schwester abzulenken.
    Langsam aber sicher wurde dem kleinen Karottenschopf bewusst wie ernst ihrer aller Lage war und dass dies keiner ihrer wilden Träume war, in denen am Ende alles gut wurde. Lily war fort und niemand hier konnte etwas daran ändern.
    Als Joana sich zu wehren begann, wischte sie sich mit der freien Hand die Tränen von den geröteten Wangen und schüttelte den Kopf. "Joe, bitte."
    Mit einem stummen Flehen bedachte sie ihre ältere Schwester, hoffend dass diese aufhörte, sich zu wehren - denn die jüngste der Drei spürte sehr wohl, dass mit dem rothaarigen Kerl nicht zu spaßen war. Erst recht nicht mehr nach diesem Zwischenfall. Ausserdem war Amy der wilden und sinnlosen Hoffnung erlegen, dass sie, wenn sie bei diesen Beiden blieben und taten, was sie verlangten, vielleicht Lily würden retten können.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wirkte Amy fast erwachsen, doch noch immer schimmerten ihre Augen gefährlich und ihre Unterlippe zitterte, ebenso ihr zierlicher Körper, was allerdings nur Rhavin auffallen dürfte. Und dem war das mit Sicherheit mehr als egal.
    Zumindest sträubte sie sich nicht mehr gegen die Behandlung des kleineren, jedoch sehr viel stärkeren jungen Mannes. Sie folgte ihm nun freiwillig und wenngleich er seinen Griff wohl weder lockern noch lösen würde, würde sie ohne Widerstand auch weniger Sanktion erwarten müssen.
    Ihnen allen würde die hoffentlich bald bevorstehende Rast mehr als gut tun und vielleicht hätten Joe und sie dann auch endlich Zeit, sich zu sammeln und zu besprechen, was sie nun tun sollten. Wenn sie denn eine Wahl hatten...



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 03.03.2010, 20:42


    Rahvin stöhnte innerlich auf. Gerade die der drei Schwestern, die er bislang für die Vernünftigste gehalten hatte, beging nun einen Fehler der kaum mehr zu korrigieren war. Der Gebieter war es nicht gewohnt, das man ihm widersprach oder sich ihm gar offen widersetzte. Die wenigen, die das gewagt hatten, hatten bitter dafür bezahlen müssen.
    Das die Älteste auf den überraschend klugen Rat ihrer jüngsten Schwester hören würde, war zwar wahrscheinlich, jedoch war die offene Beleidigung gegenüber dem Meister, ein Umstand der geahndet werden musste. Und wenn Rahvin nichts unternahm, würde es der Gebieter selbst tun. Die junge Frau konnte danach von Glück reden, wenn sie den Rest ihrer Tage die Nahrung noch durch einen Strohhalm zu sich nehmen konnte.
    „Rühr dich nicht vom Fleck!“ Zischte er der Jüngsten zu, ließ sie los und nährte sich der Ältesten.
    Mit einer fließenden Handbewegung versetzte er der Frau eine schallende Ohrfeige, die sie rücklings ins Gras fallen ließ. Den Gebieter musste diese Tat selbst ein wenig überrascht haben, denn er ließ die junge Frau urplötzlich los. Die Geschlagene selbt blickte desorientiert um sich. Innerhalb eines Lidschlags war Rahvin über ihr, packte sie an den Haaren und zwang ihr Gesicht zu Boden. Laut vernehmlich brüllte er sie an.
    „Wie kannst du es wagen, dem Meister noch immer zu trotzen, dummes Weibstück! Wäre er nicht gewesen, hätte man dich und deine ganze Familie bereits in eurem Heim abgeschlachtet wie Vieh. Zeig gefälligst Respekt!“
    Er beugte den Kopf dich an ihr Ohr und raunte ihr dabei wesentlich eindringlicher und mit fast flehender Stimme, die rein gar nichts mehr mit dem herrischen Ton von vorher gemeinsam hatte, zu.
    „Wenn du deine Schwester jemals lebend wieder sehen willst, dann hör endlich auf dich zu widersetzten. Ihr seid dem Gebieter lebend nützlicher, aber Tod hat er für euch auch Verwendung. Und du bist kurz davor, ihn dazu zu bringen die letztere Variante zu wählen.“
    Er knurrte verärgert, als sich die junge Frau gegen seinen Griff stemmte und zwang sie erneut zu Boden.
    „Ich mache dir ein Angebot. Wenn du ab jetzt gehorsam bist, dann werde ich alles in meiner Macht stehende tun um deine Schwester zurück zu holen. Aber wenn du auch nur noch das kleinste Wiederwort von dir gibst, dann werde ich abwarten, bis dieses Monster mit ihr fertig ist und mir dann lediglich ihren Leichnam holen. Für die Zwecke des Gebieters reicht das vollkommen aus.“
    Ruckartig ließ er sie los und stand auf.
    "Bedenke meine Worte“, sagte er dann wieder laut.
    Bedenke sie, oder wir werden alle draufgehen...



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 03.03.2010, 23:11


    Noch bevor Allister etwas auf diese Dreistigkeit erwidern konnte landete das Weibsbild wuchtig auf dem Boden. Mit verschränkten Armen und steinerner Mine schaute der Baron schweigend zu den Beiden hinab.
    Nach wenigen Augenblicken wand er sich schließlich ab und ging wenn auch langsam zum Waldrand hinüber.
    Seine Aufmerksamkeit galt nun nicht mehr dem widerspenstigen Weib sondern seinem Seelentier.
    Romin kreiste in diesem Moment über einer recht große schwebende Insel, karg und steinig. Unter ihm setzte das geschuppte Untier zur Landung an. Das bewusstlose Mädchen ließ er dabei achtlos in den Sand fallen.
    Der Drache begutachtete noch einmal seine Beute, roch an ihr, und tippte sie mit einer Klaue an bevor sein Mächtiger leib sich auf bäumte und in grauen Rauchschwaden auf ging.
    Zurück blieb in mitten der abklingenden Nebelwand ein Mann, mittleren Alters gewandete in einer Blaugrauen ärmellosen Robe. Auf seiner Schulter schlängelte sich ein geschupptes Wesen entlang. Es ähnelte dem Untier. Nur ohne Arme und Beine. Eine Geflügelte Schlange mit überall auf dem Körper verteilten hornartigen Auswüchsen.
    Also doch ich wusste es. Einer der Mächtigen. Dann wird er sich mit Sicherheit auch die anderen beiden holen kommen. Aber erst einmal muss er wieder zu Kräften kommen, denn eine derartige Verschmelzung mit seinem Seelentier kostet Kraft, viel Kraft.
    Komm zurück Romin.
    „Wir gehen! Wenn wie einen sicheren Platz zum rasten gefunden haben. Reden wir.“ Allister sprach in einer ruhigen aber dennoch befehlenden Stimmlage die deutlich klar machte, dass ein weitrer Widerspruch ohne Umschweife zum Tode führte.




    Re: Phönixseele

    Xiariel - 04.03.2010, 21:02


    Auch wenn Joana gute Reflexe hatte und reagieren wollte, war sie zu langsam.
    Weder konnte sie die Ohrfeige abblocken, noch ihren anschließenden Sturz verhindern.
    Gerade so eben konnte sie einen Aufschrei unterdrücken, als Rahvin an ihren Haaren riss, aber nur weil sie sich auf die Lippen biss.
    Solange ihre Schwester da war würde sie kein Zeichen von Schwäche von sich geben, egal was geschehen sollte.
    Erfolglos versuchte sie sich wieder aufzustemmen, doch Rahvin war stärker, was sie beinahe zur Verzweiflung brachte.
    Seine Worte nahm sie kaum war, doch sie zwang sich zum zuhören.
    Noch nie hatte man sie geschlagen, nicht einmal ihre Eltern hätten es gewagt Hand an sie zu legen, jetzt aber wagte es ein halbes Kind, dem sie auch noch geholfen hatte!
    Vorerst galt es jedoch ihre Wut runterzuschlucken, sie musste an ihre Schwestern denken.
    Als Rahvin sie losließ setzte sich sich erst einmal auf, warf dem Jungen einen so hasserfüllten Blick wie möglich zu und fuhr sich vorsichtig über die schmerzende Wange.
    ,,Ich denke, wir können uns einig werden'', murmelte sie dann, stand auf und klopfte sich den Dreck ab.
    Vorerst zumindest.
    Das verschwieg sie jedoch, winkte Amy zu sich, die sie schweigend an die Hand nahm und dann diesem Möchtegern-Baron folgte.
    Zumindest würde sie bei einem Rastplatz mehr erfahren, zumindest hoffte sie das, und das wollte sie eh von Anfang an.
    ,,Ich werde jetzt nichts mehr machen'', meinte sie dann zu Amy, versuchte ein leichtes Lächeln, was ihr jedoch misslang weil ihre Wange weh tat.
    Sie umfasste die Hand ihrer Schwester fester und starrte dann stur nach vorne auf den Weg.



    Re: Phönixseele

    Plue - 06.03.2010, 15:53


    Amy zuckte zusammen und konnte einen Aufschrei nur durch kräftiges Beissen auf ihre Unterlippe unterdrücken, als der Junge sie schliesslich los liess und ihre Schwester ohne Vorwarnung zu Boden schlug und sie gewaltsam unten hielt.
    Beinahe wäre sie einfach hinter dem jungen Mann her gestürmt, doch sie hatte sich dazu entschieden, ihm zumindest soweit zu trauen, dass sie glaubte, er würde ihnen nichts Böses wollen. Also musste er auch damit irgendwas bezwecken, wenngleich Amy nicht wusste, was es war.
    Eingeschüchtert blickte das leicht überforderte Mädchen dem Baron hinterher, ehe sie erleichtert feststellte, wie die warme Hand ihrer Schwester sich um die ihre schloss. Sie folgte Joe kommentarlos, schmiegte sich nur eng an ihre Seite und betrachtete besorgt die rote Stelle in ihrem Gesicht. Vorsichtig streckte sie die Finger ihrer freien Hand aus und berührte ganz leicht die Stelle, an der Rhavin ihre Schwester geschlagen hatte.
    "Geht es dir gut? Tut dein Fuß noch weh?", hauchte sie ihrer Schwester schliesslich flüsternd entgegen und ein noch besorgterer Ausdruck trat in ihre rehbraunen Augen, als sie den Blick nach unten senkte. Das verzerrte Lächeln von Joe hatte das Mädchen nämlich alles andere als überzeugt.
    Allerdings war sie, wie offenbar inzwischen auch alle anderen, der Meinung, dass ein Rastplatz und eine große Mahlzeit ihnen allen mehr als gut tun würde - und als würde ihre Meinung noch gefestigt werden müssen, grummelte auch promt Amys Magen wieder vernehmlich vor sich hin.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 09.03.2010, 19:21


    Rahvin schloss für einen Augenblick die Augen und atmete tief durch. Nun endlich schienen alle Anwesenden begriffen zu haben, wer den Ton angab und wer zu schweigen hatte. Das erst rohe Gewalt von Nöten gewesen war, um auch zu dem starrköpfigsten Dickschädel durchzudringen, bescherte ihm dabei kein schlechtes Gewissen. Ganz im Gegenteil, es hatte ihm eine nicht unerhebliche Befriedigung bereitet seine strapazierten Nerven und vor allem seine längst überspannte Geduld auf diese Art und weise zu entlasten. Zwar hatte er es in erster Linie getan, um der jungen Frau den Zorn des Gebieters zu ersparen, aber er konnte nicht leugnen, das es ihm durchaus zugesagt hatte, sie zu schlagen. Nun herrschte zumindest Ruhe. Ruhe, die er verdammt nötig hatte. Die Situation war längst außer Kontrolle geraten und jede weitere Störung verkomplizierte alles nur noch weiter.
    Als Rahvin die Augen wieder öffnete, bemerkte er, das die Anderen bereits ein gutes Stück Boden gut gemacht hatten, daher schritt er ein letztes mal kräftig aus, um zu ihnen aufzuschließen. Trotzdem blieb er an der hintersten Position ihrer kleinen Kolonne. Er hatte schlicht und ergreifend, keinerlei Interesse mehr, neben den Frauen herzulaufen, denn insgeheim ahnte er, das es bei der nächsten Widerspenstigkeit nicht ausreichen würde, wenn er dazwischen ging. Beim nächsten mal, wäre es auch gleichzeitig das letzte mal!



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 09.03.2010, 22:23


    Schweigend setzte der Baron seinen Weg fort. Zurück auf den kleinen Pfad bei dem er noch vor kurzem das pelzige Wesen zurück gelassen hatte. Der Wilde war, wie nicht anders zu erwarten verschwunden. Spuren bestehend aus Blut und kleinen Fußabdrücken führten in Richtung des Dörfchens. Unbeirrt ging Allister weiter und erreichte nach wenigen Schritten besagte Siedlung. Vom schützenden Unterholz aus warf er einen prüfenden Blick über den Platzt. Es wirkte verlassen. Kein Wilder war aus zu machen, es wirkte alles so als ob die Bewohner Hals über Kopf geflüchtet währen. Überall lagen Handwerks Utensilien, wie gerade noch benutzt und achtlos weg geworfen herum, Fußspuren, wild durcheinander laufend hatten den erdigen Boden aufgewühlt und verschwanden alle im Wald. Die Behauptung, ob die Wilden vor dem Drachen geflüchtet waren lag nahe.
    Nun kehrte auch Romin wieder zurück. Kurz umkreiste der Feuervogel die Siedlung, befand diese als sicher und landetet schließlich auf der rechten Schulter seines Herren.
    Dem Baron gefiel diese Wendung der Dinge durchaus. Es ersparte umständliche Kraftanstrengungen.
    „ Eilen wir uns. Rahvin such zusammen was uns von Nutzen sein könnte.“



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 10.03.2010, 20:34


    Joana konnte ein zusammenzucken nicht unterdrücken als Amy ihre geschundene Wange vorsichtig berührte.
    ,,Nicht mehr so doll, es geht wieder. Du musst dir um mich keine Sorgen machen.''
    Dieses mal schaffte sie sogar ein Lächeln, seufzte dann aber.
    ,,Ich würde mir eher Gedanken um Lily machen, auch wenn ich nicht weiß wer von uns derzeit schlechter dran ist.''
    Sie sprach nur leise, denn sie hatte keine Lust sich von diesen Leuten wieder schlagen zu lassen, nur weil sie aussprach was sie dachte.
    Schließlich kam ihre kleine Gruppe an ein paar Bauten an, anscheinend lebten hier diese komischen Wesen, auch wenn der Platz jetzt wie ausgestorben vor ihnen lag.
    Da waren wohl alle abgehauen.
    Sie blieb stehen, sah sich aufmerksam um, rührte sich ansonsten jedoch nicht.
    Sollte sie als störrisch und dumm gelten, es war eh egal was sie tat, es würde ihr sowieso negativ ausgelegt werden.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 12.03.2010, 12:04


    Das Geräusch Wind drang wie aus weiter Ferne an Lilians Ohr als langsam ihre Sinne anfingen wieder wach zu werden.
    Unter sich spürte sie feinkörnigen Sand und an ihrer Haut klebte.
    Ihr Kopf war voll mit Watte und Rauch, eine dicke breiige Pampe, so dass Lily zu keinem klaren Gedanken fähig war im Moment, zudem war sie müde, unsagbar müde.
    Die Kraft sich auf zu setzen hatte sie irgendwie noch nicht, außerdem waren die warmen Sonnenstrahlen, die gerade auf sie herab schienen einfach zu angenehm als das man aufstehen wollte.
    Dann schoss ihr ein Schmerz in den Rücken, was sie plötzlich doch dazu bemächtigte, sich aufrurappeln und erst einmal auf allen Viren hocken zu bleiben.
    Ihr drehte sich der Magen um und Blut rauscht in ihren Ohren, doch sie wollte sich jetzt hinsetzen, auch auf die Gefahr hin, gleich wieder um zufallen oder sich zu übergeben.
    Wie aus dem Nichts tauchte vor ein Beutel auf, in dem es verdächtig gluckerte.
    Nur mit Mühe konnte das Mädchen gegen die Sonne anblinzeln um zu erkennen, wer ihr da gerade etwas zu Trinken hinreichte.
    ,,Trinkt erstmal einen Schluck, das wird Euch sicher gut tun, Kleines.'' meinte eine dunkle aber kühle Stimme, dabei griff eine ebenso kühle Hand unheimlich vorsichtig nach ihrer Schulter und schupste sie auf das Hinterteil, so dass Lilian aufrecht saß.
    Nebenbei öffnete der Mann, um etwas anderes konnte es sich eigentlich nicht handeln, das Wasserbeutel und drückte ihr die Öffnung an die Lippen, worauf die sofort anfing fast schon gierig zu trinken.
    Fragen wer er war und wo sie waren konnte sie immer noch, nur wenn sie vorher verdursten würde, würde sie dazu eh nicht mehr kommen.



    Re: Phönixseele

    Plue - 23.03.2010, 20:45


    Amy schluckte als sie sich in dem verlassenen Dörflein umsah. Hier war alles so unglaublich klein und irgendwie auch... primitiv. Trotzdem fand sie den ersten Eindruck dieses Ortes irgendwie friedlich und mit ein wenig mehr Leben wäre es fast schon einladend gewesen. Leider waren hier wie es schien alle Hals über Kopf geflohen. Amy seufzte. Sie vermisste ihren kleinen Freund und hätte natürlich am Liebsten auch all seine kleinen Freunde und seine Familie kennen gelernt, doch so wie die Lage war würde sie dazu wahrscheinlich niemals die Chance kriegen. So blieb ihr nichts weiter, als ihm und all seinen Artgenossen alles Gute zu wünschen.
    Schliesslich bemerkte Amy, die neben ihrer Schwester stehen geblieben war, da diese sie noch immer an der Hand hielt, dass Rhavin sofort dem Befehl des Älteren Folge leistete und betrachtete kurz interessiert dessen Treiben, ehe sie sich wieder dem Studium der Umgebung widmete.
    Als sie sich schliesslich satt gesehen hatte, erinnerte sie ihr Magen wieder daran, dass es da ein Loch zu füllen gab. Zudem schien auch ein weiteres, ganz menschliches Bedürfnis nach Befriedigung zu verlangen und sogleich tapste sie, ihre Schwester wieder loslassend, zu dem großen Rothaarigen hin. Sie schluckte kurz und starrte auf den Staub zu ihren Füßen, ehe sie sich dazu durch rang, ihm endlich ihr Anliegen vorzutragen.
    ...
    "Ich muss mal aufs Klo!", brachte sie schliesslich kleinlaut heraus.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 28.03.2010, 14:13


    Es gab nicht viele nützliche Gegenstände, die Rahvin aus den spärlichen Behausungen zusammentragen konnte. Die primitiven Werkzeuge und andere Gebrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs, die er fand, waren für menschliche Proportionen gänzlich ungeeignet und daher vollkommen nutzlos. Lediglich das eine oder andere fand seinen Weg in die grob gearbeiteten, ledernen Umhängetaschen, die die Bewohner des Dorfes scheinbar bei sich zu tragen pflegten und die Rahvin kurzerhand hatte mitgehen lassen.
    Nahrungsmittel hingegen fand er in ausreichender Menge vor und einiges davon schien durchaus auch genießbar zu sein. Auch frisches Wasser fand er schließlich, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie die Bewohner dieser fliegenden Inseln, dazu gekommen waren. Grundwasser konnte es hier freilich nicht geben. Das ihre Umgebung dennoch in urtümlichen Grün erstrahlte und die Vegetation sich überaus üppig zeigte, wollte daher nicht ganz ins Bild passen. Über solcherlei Mysterien zerbrach sich der Junge jedoch nicht lange den Kopf.
    Rasch stopfte er den letzten Rest der Ausrüstung in die Taschen und eilte zurück auf den Dorfplatz. Wehmütig warf er dabei einen Blick auf die Schlafstätten, der Dorfbewohner. Nur zu gern, hätte er sich auf einer davon ausgestreckt und geschlafen. Er benötigte dringend eine Ruhepause.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 28.03.2010, 18:34


    Mit Hochgezogener Augenbraue schaute Allister an hinab zu dem Mädchen. Was wollte sie? Klo? Was sollte das bitte sein?
    Einige Augenblicke musterte er die Jüngste, deren Augen irgendwie immer Größer zu werde schien, bis er aus ihrer unruhige hin und her hibbelnden Haltung erschießen konnte was ihr auf den Herzen lag. Sie wollte auf ein Abort.
    „Wenn es dich nach Erleichterung verlang, dann geh, aber entferne dich nicht zu weit und Eile dich.“
    Mit einer fahrigen Handbewegung scheuchte er das Mädchen fort. Wies aber sein Seelen Tier noch an der Kleinen zu folgen. Im falle eines Übergriffes konnte der Feuervogel zumindest ein Schützendes Flammenschild um die Kleine legen. Mann konnte ja nie wissen wer sich hier noch herum trieb.
    Langsam begann der Baron nun das Dort zu begutachten. Er ging sich umsehend an den Hütten entlang und beäugte die Primitiven Erzeugnisse der Wilden. Dabei hielt er seine Arme hinter dem Rücken verschränkt. Nur ab und an hob er mal einen Gegenstand an um ihn genauer zu betrachten. Das meiste Stellte sich dabei als für ihr momentanes Vorhaben als nutzlos heraus und landete kurze Zeit wieder achtlos auf dem Boden.
    Lediglich ein Korb mit frischem Obst weckte seine Aufmerksamkeit. Drei der handgroßen grün-roten Früchte nahm er an sich. Zwei davon warf er nach einem warnenden: „Mädchen hier.“ Der Ältesten entgegen so das sie diese ohne Mühe fangen konnte. Die dritte Putzte er kurz an seinem Überwurf ab, und biss hinein. Sie waren etwas sauer aber durchaus schmackhaft. In der Welt der Menschen nannte man diese beliebten Früchte Äpfel, in seiner gab es etwas ähnliches das man Wiki getauft hatte.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 30.03.2010, 20:08


    Joana unterdrückte mit Mühe ein Lachen, als ihre Schwester doch tatsächlich fragte ob sie auf Toilette durfte und der Mann sie irritiert musterte.
    Sie sah ihrer Schwester nach als sie zwischen den Bäumen verschwand und ging ebenfalls ein wenig in diese Richtung falls doch irgendetwas passieren sollte und auf einmal noch so ein Monster auftauchte.
    Gerade als sie sich wieder dem Mustern des Dorfes zuwenden wollte, warf ihr der Mann 2 Äpfel zu.
    Sicher fing sie sie auf, biss sofort in den einen hinein und seufzte zufrieden auf.
    Es schien Tage her zu sein, dass sie das letzte mal was gegessen hatte, und sah sie mal von den paar Stücken Tomate am Abend ab, hatte sie tatsächlich nur gefrühstückt, war dann in der Uni gewesen und dann den gesamten Nachmittag und halben Abend unterwegs mit Baltica gewesen.
    Baltica...
    Sie presste die Lippen zusammen.
    Zwar war sie erst wenige Stunden von ihrem Pferd getrennt, aber es lagen nun wohl Welten zwischen ihnen.
    Sie schüttelte schnell den Kopf, vertrieb die Gedanken an das Tier.
    Es gab wichtigeres.
    Lily war in Schwierigkeiten und sie musste sich erst um ihre Schwestern kümmern, bevor sie an sich denken konnte.
    Mittlerweile hatte sie den Apfel aufgegessen und warf das Kerngehäuse in die Büsche.
    ,,Wie heißen Sie eigentlich?'' fragte sie den Mann in Rüstung auf einmal.
    Irgendwie fiel ihr gerade erst auf, dass sie zwar den Namen des Jungen, Rahvin kannte, aber nicht den ihres anderen Begleiters.
    Auch wenn sie ihn nicht mochte, was unter anderem lag, dass sie ihn nicht einschätzen konnte, so war der Name ein guter Anfang etwas über ihren Gegenüber in Erfahrung zu bringen, vor allem weil er nun mal hier das Sagen hatte, auch wenn es ihr nicht gefiel.
    ,,Ich kann Sie ja schlecht einfach nur so ansprechen, schon alleine, weil es unhöflich ist.''
    Das sie bereits viel unhöflicher gewesen war, war jetzt einfach mal nicht von Bedeutung, schließlich hatte der andere seine Hände auch nicht mit Unschuld gewaschen, jedoch war ihr klar, dass sie seine Hilfe brauchte wenn sie Lily wieder haben wollte und der Mann wusste mehr als er bisher gesagt hatte.
    Na ja, erzählt hatte er bisher auch noch nichts, aber das würde sie ändern.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 31.03.2010, 13:06


    Außer Atmen aber deutlich erfrischter setzte Lily den Wasserschlauch von den Lippen ab, seufzte einmal erleichtert und schaute dann erneut zu dem jungen Mann uf, schirmte dabei mit einer Hand die Sonne ab um das Gesicht ihres Wohltäters zu erkennen.
    Schwarzes Haar rahmte ein ein markantes Gesicht ein, aus dem zwei graue Augen fast schon stechend heraus schauten, die das Lächeln, welches auf den schmalen Lippen lag, allerdings nicht komplettierten.
    ,,So ist es doch schon besser oder nicht?'' meinte er ruhig, wobei diese Schlange, die sich um seinen Nacken wand einmal zischte.
    ,,Wo...wo bin ich?'' begann Lilian leise, stand dann schließlich auch schwankend auf umd sich umzusehen.
    Allem Anschein nach war dies eine dieser schwebenden Insel, allerdings war sie vollkommen kahl im Gegensatz zu der, auf der sie bis vorhin gewesen war.
    Als sie sich strecken wollte spürte sie sofort den stechenden Schmerz in ihren Schultern und unterließ es doch lieber, nachsehen, wie sehr sie verletzt war, wollte sie allerdings nicht.
    ,,Viel kann ich Euch bei meinem Bedauern nicht wiedergeben, ich komme nicht von hier. Ein schrecklicher Zwischenfall brachte mich hier her, ich sitze schon eine geraume Zeit hier fest. Dann vorhin tauchte hier plötzlich ein riesiger schwarzer Schatten auf, der Euch hier abwarf, ein paar Kreise zog und dann in diese Richtung wieder verschwand.'' erklärte der Schwarzhaarige, deutete dabei mit dem Finger in eine Richtung, der Lily mit dem Blick folgte.
    Das hieß, das dort entlang irgendwo ihre Schwestern sein müssten, denn er würde sicher auch sie holen wollen, wofür auch immer.
    ,,Hm...gut...eine Idee, wie man hier weg kommt?''



    Re: Phönixseele

    Plue - 01.04.2010, 17:05


    Amy hüpfte nachdem sie fertig war wieder aus dem Gebüsch hervor, hinter dem sie sich vor fremden Blicken geschützt hatte und war schnellstens an der Seite ihrer Schwester, von deren Seite sie nicht mehr weichen wollte.
    Interessiert und mit einem gierigen Glimmen in ihren Augen blinzelte sie die nicht angebissene Frucht in der Hand ihrer Schwester an, blickte dann aber zu Joe auf und legte kurz den Kopf schief.
    In ihr rangen nun zwei Seiten, gleichermaßen mächtig und beherrschend. Schlussendlich siegte jedoch der Hunger über ihr schwesterliches Bedürfnis, Joe etwas zu gönnen. Sie konnte sich vorstellen, dass diese noch viel hungriger war als sie selbst, hatte Amy doch sehr viel gegessen bevor all das passierte. Allerdings funktionierte ihr Magen auch anders als der nomaler Menschen und so konnte sie nicht anders, als, nach einem entwaffnenden Blick aus großen, braunen Hundeaugen, nach dem unberührten Apfel zu grapschen und vorsichtig daran zu knabbern. Sie wollte erst austesten, ob man ihr böse sein würde, ehe sie sich an dem Apfel wirklich gütlich tun würde...

    Dann schielte sie nach dem Rothaarigen, der offenbar selbst an einer der Früchte herum kaute. Sie fragte sich, ob er auch dem armen Jungen etwas anbieten würde, der jedem seiner Befehle zu folgen hatte. Und sie dachte an Lily, ob es ihr wohl gut ging, ob der Drache sie schon gefressen hatte, oder wie eine Prinzessin irgendwo gefangen hielt und gut behandelte.
    Und dann dachte das junge Mädchen an ihr zu Hause, an ihre Eltern, ihre Freunde und an ihr altes Leben. Doch interessanter Weise war der Stich, den sie bei derlei Gedanken empfand nicht halb so schlimm wie erwartet. Vorsichtig rückte Amy noch näher an Joe heran und blinzelte sie von unten herauf an. "Jooooe~ was machen wir jetzt? Wo ist Lily? Können wir nicht irgendwas tun, um ihr zu helfen?"



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 06.04.2010, 14:26


    Wenn man die Wahl hat ein verdorbenes und verkommenes Reich zu regieren oder die Götter selbst herauszufordern und sein eigenes Schicksal zu ändern... was würde ein König tun?


    Die Abbilder der fünf Reisenden auf jener fernen Welt, spiegelten sich trüb auf der glatten Oberfläche des Wasserbeckens. Durchscheinend wirkten die Bilder, die den beiden Beobachtern zuteil wurden und gaben stummes Zeugnis der Ereignisse wieder, die aus ihrer Sicht schon so weit zurück lagen.
    Ein seltsames Paar starrte auf dieses Fenster, das scheinbar in der Lage war, die Zeit selbst zu durchdringen, so mühelos wie es ein Blick durch eine klare Glasscheibe vermochte das zu offenbaren, was dahinter lag. Die eine der beiden Gestalten wirkte hager, besaß einen kahl rasierten Schädel, der von zahllosen Narben und Hautfalten entsetzlich entstellt war und zudem ein paar, tief in ihren Höhlen liegende Augen, in denen das Licht längst erloschen zu sein schien, was den Unheimlichen jedoch scheinbar nicht davon abhielt seine Umgebung im vollen Umfang wahrzunehmen.
    Der andere Beobachter wirkte jünger, was jedoch bei dem greisenhaften Alter des Ersten der beiden nicht viel bedeutete. Er trug seine schwarzen Haare, in denen sich bereits die ersten grauen Strähnen stahlen, lang und ungepflegt, als hätte sein Schopf seid Jahrzehnten keine Bürste oder einen Kamm zu spüren bekommen. Das gleiche galt für seinen langen Bart, der ihm bis zu Brust reichte. Dies, in Kombination mit der fingerlangen Narbe die sein Gesicht einmal diagonal zu spalten schien, verlieh ihm einen erschreckendes, ganz und gar unansehnliches Äußeres.
    Stumm beobachteten die beiden, die ebenfalls lautlose Szenerie, die sich im trüben Wasser abspielte. Sie wurden Zeuge der Ankunft der fünf Reisenden, ihres Kampfes mit der Drachenkreatur und der Entführung einer der Frauen.
    „Weshalb zeigst du mir Bilder, die längst in Vergessenheit geraten sind, Möbius?“ Zischte der Schwarzhaarige, ohne seine Augen von der glatten Öberfläche des Beckens abzuwenden.
    „Hast du mich von der Folterbank geholt, nur um mich sogleich auf eine andere zu schnallen? Das ist erbärmlich, selbst für dich.“
    Der Angesprochene antwortete nicht sofort. Er maß den Jüngeren mit einem langen Blick, bevor er sich zu einer Erwiderung herab ließ.
    „Wie ich sehe sind dir die Ereignisse, trotz deiner Aussage, noch durchaus geläufig“, stellte er spöttisch fest. „Du erinnerst dich nur allzu gut an jene Zeit, nicht wahr?“
    Der Bärtige antwortete nicht, doch an seinem Gesicht war eindeutig abzulesen, das Möbius mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte.
    „Schön schön“, meinte der Alte zufrieden. „Dann wurde dir noch nicht sämtlicher Verstand aus den Knochen gepeitscht.“
    „Etwas, was ich ganz sicher nicht dir zu verdanken habe!“
    Möbius lachte heiser.
    „Nein, ganz sicher nicht.“
    Er wedelte mit der Linken, ganz so als wolle er einen misslungenen Scherz vergessen machen.
    „Doch du irrst dich, wenn du mir unterstellst das ich dich nur aus dem Kerker des Rates geholt habe, nur um dir einige schöne Bilder zu zeigen.“
    „Du hast eine seltsame Ansicht von schön“, murmelte der Schwarzhaarige, doch Möbius ging nicht weiter darauf ein, sondern fuhr unbeirrt fort.
    „Du bist hier weil ich dir eine einzigartige Gelegenheit biete.“
    „Eine Gelegenheit?“ Fragte der Andere nun ebenfalls mit spöttischen Unterton in der Stimme. „Nun, verzeih mir das ich nicht jedes deiner Worte vertrauensvoll schlucke. Dir folgt der Ruf des Betrügers.“
    „Zu Unrecht, will ich meinen“, ergänzte Möbius und deutete auf die matte Wasseroberfläche. „Das wirst du selbst erkennen, wenn du dir erst angehört hast, was ich anzubieten habe. Du weißt was damals geschehen ist und welche Folgen daraus entstanden. Was mit dem Baron geschah und den Gefäßen, die...“
    „Nenne sie nicht so!“ Zischte der Schwarzhaarige zornig und unterbrach den Älteren damit. „Sie hatten Namen.“
    Möbius gestattete sich ein höhnisches Lächeln.
    „Ein solcher Gefühlsausbruch, nach so langer Zeit? Höre ich da etwa Reue? Wer von uns beiden ist jetzt erbärmlich?!“
    Bevor der Andere etwas erwidern konnte, lenkte Möbius jedoch ein.
    „Aber gut, nennen wir den Untergang unserer Welt beim Namen. Die Damen Valentine. Ist dir diese Bezeichnung genehmer?“
    „Komm zur Sache, Möbius. Ich bin deine Spielchen leid!“
    Erstaunlicherweise tat ihm der Alte den Gefallen.
    „Was wäre wenn wir zwei, du und ich, diese Ereignisse ungeschehen machen könnten. Wenn wir die Macht besäßen den Fluss der Zeit selbst aus seinem Lauf zu zwingen und in Bahnen zu lenken, die unseren Vorstellungen ehr entsprechen?“
    Der Schwarzhaarige wandte nun zum ersten mal seinen Blick von der Wasseroberfläche ab und sah seinen Gegenüber ins Gesicht. Dann begann er schallend und ohne eine Spur von Humor in seiner Stimme zu lachen.
    „Du bist ein Narr, Möbius. Die Geschichte lässt sich nicht neu Schreiben.“
    „Und genau da irrst du dich, mein Freund“, erklärte der Alte während er tadelnd den Zeigefinger hob, wie ein Schulmeister, der einen Lehrling maßregelt.
    „Die Zeit kann beeinflusst werden. Männer wie du und ich sind Reizfiguren der Geschichte. Die Wasser der Zeit umspülen uns wie Steine in einem Fluss. Dieser Fluss sucht den Weg des geringsten Widerstandes. Eine einzige Tat, kann seinen Verlauf vollkommen verändern.“
    Der Schwarzhaarige hatte aufgehört zu lachen und starrte den Alten nun zweifelnd an.
    „Woher willst du das wissen?“
    Möbius zuckte die Schultern.
    „Meine Position als Seher gewährt zuweilen ein gewisses Maß an Allwissenheit, wenn du verstehst was ich damit sagen will.“
    „Es ist wie mit einer Münze, die du in die Luft wirfst. Mit dem richtigen Drall landet sie auf der anderen Seite.“
    Die Züge des Schwarzhaarigen verfinsterten sich.
    „Wie mit einer Münze, ja?“ Er schnaubte verächtlich. „Du behauptest also, du kannst das was geschehen ist, ändern? Eine faszinierende Geschichte, wirklich. Warum ziehst du damit nicht durch die Dörfer und unterhältst die Kinder damit.“
    „Unwissender Narr!“ Knurrte Möbius und zum ersten mal gestattete sich der Schwarzhaarige ein ehrlich gemeintes Lächeln. „Warum diese Auflehnung?“
    „Vielleicht bereitet es mir einfach Vergnügen, dich aus der Reserve zu locken, alter Mann. Du behauptest es sei wie bei einer Münze? Das die Geschichte einen gänzlich anderen Verlauf nehmen könnte? Wie sollte dieser Verlauf den aussehen? Sollen die Schwestern gerettet werden, nur um dann von den Mitgliedern des Rates zu einem Instrument der Vernichtung gemacht zu werden, oder willst du sie gleich auf der Stelle töten, damit wir dieses Chaos dort draußen“, er deutete aus einem der hohen Fenster, „schon früher genießen dürfen? Dein Vergleich mit der Münze hingt gewaltig. Denn egal wie man sie wirft, sie fällt immer auf eine der beiden Seiten und beide sind gleich grauenvoll.“
    Möbius hob abermals den Zeigefinger.
    „Wirfst du eine Münze nur oft genug in die Luft, dann fällt sie eines Tages auf ihre Kante, mein Freund. Lass mich dir zeigen was ich meine, Rahvin.“



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 07.04.2010, 20:02


    Schweigend Biss er noch einmal in die runde Frucht, kaute, Schluckte und beobachtete dabei das Mädchen vor sich.
    „Allister Vaclaw von Isfalon“ erwiderte er auf die Frage der Ältesten in einer Monotonen Stimmlage schließlich.
    Zumindest hatten diese Gören nun endlich begriffen dass ihr stures Verhalten ihn nichts als Ärger einhandelte. Hoffentlich würden sie sich auch weiterhin zurück halten, das machte die Situation wenigsten ein bisschen einfacher.
    Ohne den Mädchen weitere großartige Beachtung zu schenken, wand sich der Gerüstete schließlich um und setzte den Weg fort.
    „Wir gehen weiter.“ Meinte Allister nur knapp mit recht lauter strengen Stimme so, das auch Rahvin, in welche der Hütten er auch immer stecken mochte es deutlich hören sollte.
    Der Feuervogel der die Jüngste begleitet hatte kehrte nun mit dieser zurück umkreiste die Valentine Schwestern ein-, zweimal und landetet auf der Linken Schulter seines Herren. Der lange Feuerrote Schweif des Phönix floss an der Schwarzen Rüstung hinab und verdeckte halb die Wunde auf dem Rücken des Barons.
    Dunkelrotes Blut umrandete das aufgerissene Metall und verschmierte den zerfetzten Stoff darunter.
    Ein brennender Schmerz ging von der Verletzung aus, wurde aber stur ignoriert.
    Allister hatte gerade andere Sorgen als diese Unterarm lange ’’Schramme’’.
    An oberster Stelle stand. Ein einigermaßen geschützten ruhe Platz zu finden.





    Re: Phönixseele

    Xiariel - 11.04.2010, 18:08


    Joana nickte nur, sah dann zu Amy, die wieder auf sie zukam und, als sie den Apfel in ihrer Hand erblickte, wieder diesen schrecklichen Blick eines Karnickels auf Drogen bekam, den sie immer aufsetzte wenn sie etwas haben wollte.
    Sie ließ sich den Apfel abnehmen und schüttelte den Kopf.
    ,,Das Teil war eh für dich. Ich weiß doch, dass du Hunger hast und sonst unerträglich wirst.''
    Ein wenig grinste sie, seufzte dann aber bei Amys Worten.
    ,,Mir fällt da eine Menge ein'', murmelte sie leise und warf den beiden Männern lange Blicke zu, sah dann wieder zu Amy.
    ,,Erst einmal ist es das beste, wenn wir ruhig bleiben, wenn was ist, sag mir erst einmal Bescheid und dann dem Rest, vielleicht fühlen die sich sonst wieder in ihrer Ehre oder weiß der Geier beschnitten und werden brutal. Um Lily kümmern wir uns, wenn wir ein paar essentielle Antworten bekommen haben....wer auch immer sie mitgenommen hat, vielleicht geht es ihr besser.''
    Denn wer sagte ihr, dass diese beiden hier die ''Guten'' waren?
    Niemand...
    Und so wie die sich aufführten waren sie nicht Gut....
    ,,Halt dich einfach bedeckt und sei still...beobachte...'' fügte sie dann hinzu und musterte ihre Schwester eindringlich.



    Re: Phönixseele

    Plue - 20.04.2010, 21:48


    Amy lauschte ihrer Schwester mit riesigen Kulleraugen und nickte hier und da angeregt und zustimmend mit dem Kopf. Sie wollte sich an alles halten, was ihre Schwester ihr sagte, hielt sie diese doch für beinahe allmächtig und auf alle fälle allwissend.
    Dann biss sie lustvoll und laut krachend in den Apfel, genoss den angenehm säuerlichen Geschmack auf der Zunge und kaute vor sich hin, während ihr Blick wieder über die Umgebung schweifte.
    Im beobachten war sie gut, nur schloss sie selten die richtigen Schlüsse daraus. Aber das würde schon alles gut gehen. Immerhin hatte Joe ihr nicht aufgetragen, auch zu verstehen, was sie sah und mitbekam.
    Kurz glitt der Scheinwerfer der tiefen, rehbraunen Augen des Mädchens gen Himmel hinauf und sie betrachtete das Farbspiel dieses fremden Zeltes, das dem ihr Bekannten doch so ähnelte. Und vergnügt stellte sie fest, dass einige der Wolken sich an dem wundervoll blauen Firmament auftürmten wie stumme Riesen, die dem Kampf entgegen flogen. Ohne, dass sie erklären konnte wieso ermutigte sie dieser frische Himmel und fast ein leises Summen auf den Lippen folgte sie mitsamt ihrer Schwester dem Baron, sich dabei die Umgebung genaustens ansehend und auf jede Kleinigkeit achtend.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 22.04.2010, 22:45


    Nachdem sie die wenigen Habseligkeiten auf ihre kleine Gruppe aufgeteilt hatten, die ihnen als mitnehmenswert erschienen waren, schlug der Baron einen Weg tiefer in den Dschungel ein. Kaum hatten sie den Schutz der üppigen,exotisch anmutenden Pflanzen erreicht, wurde es um sie herum schlagartig dunkler. Der dichte Wuchs der hiesigen Flora bildet eine Art natürliches Dach über ihnen und brachte es so sogar fertig, das intensive Licht der beiden Sonnen eine Menge ihrer Kraft zu nehmen. Trotzdem war es alles andere als angenehm, durch den Urwald zu wandern. Die Luft war unangenehm schwül und alsbald traten den Vieren dicke Schweißperlen auf die Stirn. Zusammengenommen mit ihrer Erschöpfung, die nun endgültig ihren Tribut für die erlittenen Strapazen forderte, schleppten sie sich mehr voran, als das sie wirklich gingen, doch der Baron trieb sie unnachgiebig weiter.
    Rahvin wusste, das dieses Verhalten keineswegs aus übertriebener Grausamkeit, sondern ehr aus Verzweiflung geboren war, konnte doch die monströse, fliegende Echsenkreatur jederzeit wieder auftauchen. Auch dies war einer der Gründe warum der Baron es vorzog über sich ein undruchdringliches Blattdach zu wissen, konnte doch das geflügelte Ungeheuer so ihre Spuren nicht aufnehmen. Rahvin klammerte sich zumindest an diese Vorstellung, wie an eine Rettungsleine. Der Schrecken über das Auftauchen der Bestie saß ihm noch immer im Nacken und auf ein baldiges Wiedersehen konnte er gerne verzichten. Einen solchen Feind war, seiner Einschätzung nach, auf offenen Feld kaum beizukommen. Daher ertrug er stumm die widrigen Umstände ihrer Umgebung, auch wenn er nichts lieber getan hätte, als sich an Ort und Stelle auf den Boden sinken zu lassen und zu schlafen. Er hoffte, das sie bald endlich eine längere Rast einlegen würden.
    Lange musste er nicht warten.
    Der Baron gab plötzlich mit einer entschiedenen Handbewegung zu verstehen, das sie halten sollten. Rahvin kniff die Augen zusammen und versuchte das dichte Pflanzenwerk vor ihnen mit einem Blick zu durchdringen. Im trüben Zwielicht gewahrte er eine dunkle Spalte im Erdreich, die scheinbar einige Schritt weit in die Tiefe führte. Der Untergrund auf dem sie standen bestand nun wieder aus massiveren Felsgestein, der zwar immer noch mit dichten Grün überwuchert war, aber den Schluss zuließ, das sich unter ihnen einige Höhlen verbergen mochten. In Rahvin keimte erneut die Hoffnung auf endlich etwas Ruhe zu bekommen. Lange konnte er sich ohnehin nicht mehr auf den Beinen halten und dieser Ort schrie geradezu danach für eine ausgiebige Pause genutzt zu werden.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 23.04.2010, 23:25


    Dank des Feuervogels, der mit gewagten Flugkünsten durch das Blattwerk sauste und die Umgebung nach einem geeigneten Ruheplatz ab suchte, wusste Allister recht genau wo er lang gehen musste.
    Seine Schritte führten ihn Richtung Westen dem Seelenstein und so dem Mädchen entgegen.
    Er würde den Stein zurück holen und wenn das bedeuten sollte diesen Verräter zu erschlagen, aber erst einmal war ein Ruhepause dringlicher.
    Nicht nur das ungewohnte Schwülwarme Klima machte dem Baron der aus einer kühleren Bergregion Stammte zu schaffen.
    Mit jedem Schritt wurde die Rüstung an seinem Leib schwer und drückte auf seine alte längst vernarbte Verletzung an der rechten Schulter.
    Der Anderthalbhänder mit dem er noch zu beginn des Marsches das lästige Blattwerk bei Seite gefegt hatte, lag nun lieblos in seiner Linken Hand und zerfetzte grob die Büsche. Seine Schulter schmerzte und der Schnitt auf seinem Rücken brannte.
    Dennoch verlangsamte Allister das Tempo nicht, biss er endlich fand wonach er Ausschau gehalten hatte.
    Mit knapper Handbewegung ließ der Adlige seine Begleiter inne halten und befahl Romin das Innere des Spaltes zu sichern.
    Augenblicklich huschte der Phönix in das Zwielicht hinein.
    Einige Wimpernschläge später setzte der Baron seinen Weg, mit einem knappen „Ein guter Platz.“ fort und durchschritt in gebückter Haltung die Öffnung.
    Im inneren befand sich eine wenn auch Muffige, aber geräumige Grotte. Durch kleine Wurzel behangene Öffnungen an der Decke schimmerte Sonnelicht hinein und spendete fahle Staub durchdrungene Helligkeit.
    Ein weiterer Durchgang gerade mal so groß, dass die Jüngste der Mädchen hindurch passen könnte führe tiefer in das Erdreich hinein.
    Der Boden war mit vertrockneten Pflanzen Resten bedeckt und ein Rinnsal aus kaltem, Klaren Wasser schlängelte sich den Fels hinab um im nächsten Spalt zu versickern.
    Geräuschvoll schob der Baron die Klinge wieder in die Waffenhalterung.
    „Wir bleiben vorerst hier. Rahvin. Geh mir beim Ablegen der Rüstung zur Hand.“



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 25.04.2010, 21:03


    Stumm folgte Joana den beiden Männern weiter, immer drauf bedacht, dass ihre Schwester neben ihr war und es auch blieb.
    Langsam war sie am Ende ihrer Kräfte und sie hätte nie gedacht, dass einmal der Tag kommen würde an dem sie an ihre körperlichen Grenzen getrieben werde würde, aber der heutige Tag war einfach perfekt.
    Erleichtert seufzte sie auf als sie endlich einen Schlafplatz hatten und ließ sich sofort zu Boden sinken und atmete einmal tief durch.
    Am liebsten wäre sie auf der Stelle eingeschlafen, aber das durfte sie nicht.
    Erst einmal war ihre Wunde dran, dann musste sie sehen ob Amy noch was brauchte und dann würde sie schlafen.
    Also zog sie ihre Schuhe aus, setzte sich um Schneidersitz hin und nahm in Ruhe den Verband ab.
    Die Wunde hatte aufgehört zu bluten und sah zum Glück nicht ganz so schlimm aus wie sie eigentlich gedacht hatte als sie sie das erste mal gesehen hatte.
    Weh tat sie trotzdem.
    Sie nahm aus ihrem Rucksack ein Tuch, machte es nass und wusch noch einmal die Stelle aus, bevor sie nach dem kleinen Jodfläschchen aus ihrem Erste-Hilfe-Köfferchen griff und die Wunde desinfizierte.
    Das tat zwar noch mehr weh, aber sie gab keine Ton außer ein leises Keuchen von sich, und verband danach alles wieder.
    Sie zog ihre Schuhe, im Falle, dass sie hier schnell wieder raus mussten, wieder an und beugte sich zu ihrer Schweser hin, die sich neben sie gesetzt hatte.
    ,,Brauchst du noch was?'' fragte sie sie leise.
    ,,Ich hab keine Decke oder so dabei, aber noch einen Pulli, wenn dir kalt sein sollte sag Bescheid.''



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 30.04.2010, 16:51


    Der schwarzhaarige Mann hatte sich als Dante vorgestellt und obwohl Lilian am Anfang bedenke gehabt hatte als er meinte, sie solle doch ein mal ihr Top lüften schien er nichts böses im Schilde zu führen, wollte sich lediglich die tiefen Kratzer auf ihren Schultern ansehen.
    ,,Hm...leider ist es mir nicht möglich all zu viel auzurichten, Ihr müsst Euch wohl mit etwas ausspülen zufrieden geben, Kind.'' war alles, was er sagte ehe er etwas von dem eiskalten Wasser darüber goss, was Lily zusammenzucken ließ.
    Doch schon etwas erleichtert zog sie sich wieder richtig an und stand wackelig auf, schaute sich noch einmal um.
    Die Insel, auf der sie sich befanden schwebte nicht einmal annähernd so hoch wie die, auf der sie mit ihren Schwestern 'gelandet' waren.
    Dennoch war es wohl keine gute Idee über die glühend heiße Sandwüste zu wandern, wo es weder Schatten noch Wasser zu geben schien.
    Eine andere Möglichkeit schien jedoch nicht in Frage zu kommen, weil die kleine Insel völlig alleine schwebte.
    Noch ehe sich Lilian große Gedanken machen konnte packte sie Dante an der Hüfte, lächelte ihr einmal aufmunternd zu und sprang einfach von dem Rand der Insel.
    Ob sie wollte oder nicht, sie konnte nicht anders als schreien udn sich an dem Mann festklammern, der erstaunlich weich landete und sie dann auch sofort wieder losließ.
    ,,Eine Warnung wäre ja wohl angebracht gewesen...'' stammelte sie vor sich hin, unterdrückte ein Zittern.
    ,,Dann wäret Ihr aber doch sicherlich nicht gesprungen, nicht wahr?''



    Re: Phönixseele

    Plue - 30.04.2010, 17:38


    Auch für Amy reichten ihre Kräfte gerade so. Die letzten Minuten hatte sie sich nur noch dahin geschleppt, nicht einmal mehr die Kraft besessen weiter zu träumen oder sich die Hitze weg zu wünschen. Nichts konnte die tiefe Erschöpfung beschreiben, die sie tief in ihrem Inneren empfand. Wobei ihr vorallem die schwüle Hitze und die schlechte Luft zu schaffen machte.
    Endlich in der kleinen - doch dafür angenehm temperierten - Höhle angelangt warf sie sich neben ihrer Schwester zu Boden und beobachtete aus halb geöffneten Augen das Treiben um sie her. Auf die Frage Joes schüttelte sie nur müde den Kopf. Nach dem Marsch eben und der Hitze war das Letzte, das sie gerade wollte, ein Pulli oder eine Decke. Sie genoss vielmehr die angenehme Kühle der Höhle und wuchtete sich schliesslich in die Höhe um zu dem Wasser zu gelangen. Bei dem kleinen Rinnsal angekommen beugte sie sich vor, hielt mit einer Hand ihre Haare zurück und formte mit der anderen eine Kuhle, in der das Wasser sich für kurze Zeit sammelte, sodass sie daraus trinken konnte. Nachdem sie ihren Durst gestillt hatte spritzte sie sich noch ein wenig erfrischende Nässe ins Gesicht, schüttelte sich danach kurz und kehrte zu ihrer Schwester zurück.
    Sie liess sich während des ganzen Prozesses nicht stören oder irritieren von dem lauten Scheppern, das das Ablegen der Rüstung wohl verursachte. Auf ihrem angestammtem Platze wieder angelangt angelte sie nach der Flasche, von der sie wusste, dass Joe sie in ihrem Rucksack verstaut hatte und kehrte ein weiteres Mal zu dem Wasser zurück, das leise plätschernd aus dem Fels floss, nur um kurz darauf wieder darin zu verschwinden. Es war nicht viel und so dauerte es eine Weile, bis die Flasche annährend voll war, doch Amy war geduldig und vertrieb sich die Zeit damit, sich alles genauer anzusehen.
    Der Rotschopf merkte regelrecht, wie ihre Kräfte mit der Kühle, dem lang ersehnten Wasser und der Ruhe wieder zurück kehrten. Nach und nach, nicht sonderlich schnell, aber doch merklich.
    Mit der Flasche in der Linken kehrte sie schliesslich erneut zurück an die Seite ihrer Schwester, allerdings nur um diese zusammen gerollt auf dem Boden zu finden. Offenbar war der heutige Tag einfach zu viel für sie gewesen und Amy konnte das mehr als verstehen. Sie selbst verspürte eine nicht minder starke Müdigkeit, doch noch zwang sie sich dazu wach zu bleiben.
    Sie war schon groß - und wenn sie bisher noch nicht erwachsen geworden war, so war jetzt der richtige Zeitpunkt, es zu werden. Gleich, ob sie in ihrer Heimat schon als volljährig galt oder nicht, hier würde niemand darauf Rücksicht nehmen! Und sie würde endlich Verantwortung übernehmen müssen und die Konsequenzen für ihr Handeln wirklich spüren. Das war ihr zwar alles in allem nur halb bewusst und sie verdrängte derartige Gedanken ebenso schnell, wie sie auftauchten, dennoch strich sie Joe die hellen Haare zärtlich aus der Stirn, ehe sie das Iod in die rechte Hand nahm und zu den noch immer beschäftigen Mitreisenden brachte.
    Sie hielt beides dem Jungen hin. "Zum Desinfizieren. Aber passt auf, das brennt.", murmelte sie zur Erklärung und auf das Iodfläschen nickend. Als ihr jedoch beides nicht schnell genug abgenommen wurde, stellte sie die Sachen einfach auf den Boden in greifbarer Nähe und tapste zurück. Sie hockte sich neben ihrer Schwester wieder hin, nach einem kurzen Blick nach draussen und einem letzten Gedanken an ihre Eltern und Lily, legte auch sie sich dann hin, rollte sich zu einem kleinen Bündel nah dem Körper Joes zusammen und nickte weg.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 06.06.2010, 12:41


    Nur mit Mühe unterdrücke Rahvin ein resigniertes Seufzen, als er die Anweisung erhielt seinem Herren mit der schweren Rüstung behilflich zu sein. Umständlich nestelte er an den Scharnieren der Panzerung herum, da ihm seine Finger nicht mehr so recht gehorchen wollten. Trotz der Tatsache das er gewöhnlich über weit mehr Muskelkraft verfügte als ein normaler Mensch, schienen die Plattenteile Tonnen zu wiegen und beinahe wäre ihm das reich verzierte Brustteil der Rüstung aus den Händen gerutscht. Irgendwie brachte er es dann doch fertig, seinem Meister die schwere Last abzunehmen und sie einigermaßen ordentlich in der Höhle zu verstauen.
    Dabei streifte sein Blick die beiden Frauen, die sich bereits auf ihren Lagern, dich beieinander, niedergelassen hatten und für einen kurzen Augenblick beneidete er sie, um diesen Luxus endlich etwas Ruhe gefunden zu haben. Als durch seine trüben Gedanken, dann plötzlich die Erkenntnis drang, wie es für die beiden sein musste, sich hier auf einer unbekannten Welt zu befinden die alle ihre Vorstellungskraft geradezu sprengen musste und einem ebenso ungewissen Schicksal entgegen zu blicken, korrigierte er seine Überlegung jedoch rasch wieder. Insgeheim fragte er sich, ob der Meister den beiden nach ihrer Ruhepause Rede und Antwort stehen würde. Rahvin selbst war längst nicht in alle Hintergründe eingeweiht und trotz ihrer momentanen Lage, war er nicht im Stande seine Neugier darüber vollkommen zu unterdrücken. Nur zu gerne hätte er gewusst, was genau der Gebieter mit den Frauen wirklich vor hatte. Natürlich hatte er sich das eine oder andere bereits selbst zusammengereimt und die Informationen, die ihm der Meister gegeben hatte taten dazu ihr übriges, aber das große Ganze war ihm dennoch nicht ganz klar.
    Den Gebieter danach zu fragen, war vollkommen sinnlos. Dieser hatte bereits all jene Informationen preisgegeben, die er für angebracht hielt. Außer einem strengen Tadel, würde weiteres Nachbohren also nichts einbringen. So begnügte sich Rahvin damit, sehnsüchtig auf den Augenblick zu warten, ab dem ihm sein Herr endlich gestatten würde, ein wenig zu schlafen.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 09.06.2010, 15:56


    Schweigend ließ sich der Baron die schwere Rüstung abnehmen. Unter angenehmeren Umständen hätte er dem Burchen wahrscheinlich die Finger abschlagen lassen für sein Ungeschick, aber zurzeit stand Allister nicht im Geringsten der Sinn nach Derartigem. Mit Erleichterung spürte er wie das Gewicht der Platte schwand. Ein Gewicht was er ausschließlich zum schlafen ab zu legen pflegte.
    „Das genügt.“ Scheuchte der Schwarzhaarige schließlich seinen Lakaien davon. „ Kümmere dich um deine Verwundungen, tot bist du mir noch weniger Nütze als du es der Zeit zu tun pflegst. Dann Schaf etwas.“
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren begann er sein schwarz-braunes Obergewand, das mit dicker Baumwolle gefüttert vor den scharfen Kanten der Rüstung schützen sollte ab zu legen
    und wand sich den Gefäßen zu, die auf dem Boden abgestellt wurde.
    Mit dem Jod konnte er nichts anfangen, aber die Flasche mit dem Wasser, die aus einem merkwürdig biegsamen, aber dennoch stabilen Matereal bestand nahm er an sich. Glas war es nicht. Vielleicht aus Pflanzen oder irgendeiner Tierhaut gefertigt?
    Nach kurzer Begutachtung befand er es als ungefährlich und öffnete den Drehverschluss um sich die Flüssigkeit mit einer Hand und einem leisen Zischen über den entblößten Rüchen zu Kippen. Seine Rechte hielt unterdessen den mit Blut verschmutzten Wams den er über der Platte getragen hatte, im Beckenhöhe am Rücken an, um Wasser, Blut und Schmutz auf zu fangen.
    So war nun zwar der Wams für den Baron unbrauchbar geworden aber dafür hatte er noch eine einigermaßen trockene Hose und die Schnittwunde an seinem Rücken war wenigstens grob gereinigt. Das Biest hatte ihn aber auch an einer ungünstigen Steller erwischt.
    Diese Katzenwäsche musste vorerst genügen.
    An der schmerzenden Schulter auf der vorn und hinten je eine Faustgroße schlecht zusammen gewachsene Narbe klaffe konnte er sowieso nichts machen außer Still halten.
    Schnell war das Hemd wieder übergeworfen und ein Ruheplatz direkt vor dem Höhleneingang in beschlag genommen. Seine Waffe lag griffbereit neben ihm und Romin saß mit wachen Augen auf einer Wurzel, bereit seinen Herren bei der kleinsten Ungereimtheit zu wecken.
    Kurze Zeit später war Allister eingenickt.





    Re: Phönixseele

    Xiariel - 11.06.2010, 21:42


    Joana bekam kaum noch mit, dass sich ihre Schwester neben sie gelegt hatte, da war sie schon eingeschlafen.
    Mitten in der Nacht jedoch erwachte sie jedoch urplötzlich.
    Sie brauchte ein paar Minuten um zu erkennen, dass sie nicht zu Hause in ihrem Bett lag und Amy sich mal wieder zu ihr gesellt hatte, sondern dass sie auf einem harten Boden in irgendeiner Höhle lag.
    Es war also doch kein Traum gewesen oder eine Halluzination gewesen.
    Lautlos seufzte sie, befreite sich dann von Amy, die halb auf ihr lag und krabbelte zu dem kleinen Rinnsal um einen Schluck zu trinken.
    Dann ließ sie sich wieder neben Schwester sinken und beobachtete im Halbdunkel die beiden Männer, die schliefen.
    Ihren ersten Gedanken, Flucht, schlug sie sich aus dem Kopf.
    Der Mann, Allister, hatte sich genau im Eingang postiert, also war ein wegkommen unmöglich.
    Und Amy war auch nicht der Typ der sich einfach mal so leise wegschleichen konnte.
    So blieb ihr nur noch die Möglichkeit hier zu bleiben und auf den Morgen zu warten...oder darauf, dass sie wieder einschlief.
    Aber am Morgen würde sie Antworten wollen und danach musste sie ihr weiteres Vorgehen auslegen.
    Joana kuschelte sich wieder neben Amy, schloss die Augen und dachte an Lily.
    Wo auch immer ihre Schwester war, sie musste sie bald finden.
    Auch wenn sie so ihre Probleme mit ihr seit ein paar Jahren hatte, so war sie immer noch ihre Schwester und sie vermisste ihre nervige Art bereits.



    Re: Phönixseele

    TheRealOni - 13.06.2010, 11:41


    Lily hatte kein Zeitgefühl mehr, ohne ihr Handy, was ihr dieser schwarzhaarige Kerl weggenommen hatte, auch keine UHr, so wanderte sie einfach stoisch hinter dem Mann Namens Dante hinterher und es wurde langsam aber stetig immer kühler, da sie Sonne bereits am Horizont versank.
    Unweigerlich begann das blonde Mädchen zu zittern, rieb sich mit den Händen die bloßen Arme und schaute sich suchend um.
    Bisher gab es hier nur Sand und die schwebenden Felsen über ihnen, wo auf einem ihre Schwestern sein müssten, doch von unten sahen die Dinger nun einmal vollkommen anders aus als von oben.
    Mitten in der Bewegung blieb Dante stehen, drehte sich zu Lilian um, lächelte beruhigend und deutete mit der Hand in eine Richtung, wo das Mädchen eine kleinen Steinformation am Boden ausmachen konnte.
    ,,Dort gibt es sicher eine Möglichkeit vor der Kälte der Nacht zu fliehen, die Steine müssten noch einiges von der Wärme der Sonne gespeichert haben.'' meinte der Schwarzhaarige, setzte dann mit harschen Schritt den Weg fort, ihr blieb nichts als weiter zu folgen.
    Es dauerte eine Ewigkeit, jedenfalls kam es Lily so vor ehe sie die Felsen erreichten, die, als das Mädchen die Hand darauf legte, wirklich noch warm waren.
    Durch eine Laune der Natur ragten die Felsnadeln so auf, das sie eine Art Zelt bildeten, unter das man, wenn auch mit etwas Mühe, kriechen konnte.
    Ganz gentlemanlike überließ Dante Lilian den Vorrang, blieb dann an der Öffnung noch einmal stehen und schaute sich misstrauisch um, wobei diese kleine Schlange, die sich den ganzen Tag unter seinem Kragen verkrochen hatte, nervös zu zischen begann.
    ,,Ja...sie sind nicht mehr fern. Und mit dieser hier wird es ein Leichtes sein...'' meinte er leise zu seinem geschuppten Freund, so leise, dass Lily es nicht hatte hören können, dann zwängte er sich selber zwischen den zwei Felsen hindurch in das Innere.
    Die ''Höhle'' hatte einen sandigen Untergrund, doch es war hier drinnen ungewöhnlich warm, da die Steine auch hierhin ihre gespeicherte Hitze abgaben.
    Das blonde Mädchen konnte hier drinnen ohne Probleme aufrecht stehen, Dante hingegen musste sich etwas bücken.
    Ohne ein Wort ließ sich der Mann auf den Boden fallen, lehnte sich mit dem Rücken an einen der Felsen und seufzte einmal, löste dann den Wasserschlauch vom Gürtel und trank einen Schluck, ehe er den Beutel Lilian entgegen hielt.
    ,,Hier, es ist nicht mehr viel. Morgen müssen wir versuchen, Wasser und Nahrung zu finden.''
    Wie er das bewerkstelligen wollte erwähnte er nicht, doch im Moment war ein Schluck Wasser und die Aussicht auf Schlaf alles, was das Mädchen brauchte.
    Hastig nahm sie zwei Schlucke, reichte Dante dann den Wasserschlauch zurück und schaute sich prüfend auf dem Boden um.
    Der Sand war ebenfalls warm und sicher nicht so hart wie Steinboden, weswegen sie sich erst vorsichtig hinsetzte und dann schließlich niederlegte.
    ,,Und meine Schwestern...meine Schwestern müssen wir auch finden... Morgen...'' stammelte sie leise vor sich hin während sie schon im Begriff war, einzuschlafen.
    ,,Natürlich, die Schwestern. Aber nun schlaf, Kind. Schlaf. Ich werde dafür sorgen, dass wir sie finden und ihr dann nicht wieder getrennt werdet, das verspreche ich.''
    Da Lilian die Augen bereits geschlossen und mittlerweile in ein gleichmäßiges Atmen verfallen war konnte sie nicht sehen wie sich ein diabolisches Lächeln über die Züge des Mannes zog während er den Kopf der geflügelten Schlange streichelte.



    Re: Phönixseele

    Plue - 16.06.2010, 13:50


    Amy schlief unruhig. Sie jagte einem Kaninchen hinterher, bekam es jedoch nicht zu fassen. Dass sie diese aufregende und skurile Szenerie nur geträumt hatte, bemerkte sie jedoch erst bei dem leisen und überraschten Aufschrei ihrer Schwester, als Amy ihr in die Schulter biss.
    Verschlafen und geistig noch weit entfernt, blinzelte sie Joe kurz an, murmelte dann eine leise Entschuldigung vor sich hin und bemühte sich darum, sich zu erheben. In ihrem schlaftrunkenen Zustand brachte ihr das zwar einige Schwierigkeiten, doch nach dem 3. Anlauf gelang es ihr endlich und schwankend raunzte sie ihrer Schwester noch ein einfaches "Klo!" zu, ehe sie sich dem Höhleneingang näherte.
    Entweder hatte sie eine schwache Blase oder vorhin zu fiel getrunken. Als sie sich jedoch dem unüberwindbaren Hindernis eines schlafenden Mannes Beine gegenüber sah, gab sie resigniert auf und schlurfte zurück zu Joana. Ein kurzer, verschlafener Blick in die Runde vergewisserte sie, dass alles in Ordnung war, verwirrte sie andererseits aber auch - denn zunächst hatte sie geglaubt, bei sich zu Hause auf dem Boden in Joes Arbeitszimmer eingeschlafen zu sein.
    Wo auch immer sie war, Lily fehlte ihr. Obwohl sie in ihrem noch immer geistesabwesenden Zustand nicht sagen konnte, wieso. Amy kuschelte sich schließlich einfach wieder zu ihrer Schwester, schlang die Arme um diese und drückte ihr Gesicht an ihre Schulter. Langsam kamen die Bilder und Erinnerungen zurück, wurden aber auch schon mit den nächsten Traumbildern vermischt und das letzte, das man von ihr vor dem neuerlichen Einschlafen vernahm, war ein leises und klägliches: "Papa... Mama... Lily..."

    Das nächste Mal wachte Amy auf, als es bereits Morgen war und die Sonne in den kleinen Höhleneingang hinein schien, da der gen Osten gerichtet war - oder zumindest konnte man das daraus schließen. Joe war schon wach, obgleich Amy selbst nicht genau sagen konnte, wie lange schon. Und eigentlich war sie auch die letzte gewesen, die noch geschlafen hatte. Und kam es ihr nur so vor, oder starrten sowohl der rothaarige Mann als auch sein merkwürdiger Begleiter sie böse an?
    Gähnend streckte sich das Mädchen jedenfalls und gähnte ausgiebig ein letztes Mal. Sie fühlte sich ein wenig erfrischt - immerhin!



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 23.06.2010, 23:19


    Mit einem zufriedenen Seufzer leerte der Baron sein Weinglas. Etliches an Arbeit stand noch an, doch nicht mehr zu dieser vorgeschrittenen Stunde. Nun war seine Frau an der Reihen.
    Mit einem sanften Lächeln schlenderte Allister den langen in Zwielicht getauchten Gang Richtung Schlafgemach entlang. Wie von selbst öffnete sich die breite Flügeltür. Dahinter ein Raum in sanftem Kerzenlicht. Ein großes Stoffverhangens Himmelbett und eine Kinderwiege, mehr Möbel befanden sich nicht darin. Eine junge Frau mit hüftlangen blonden welligen Haaren stand vor dem Lager. Auch wenn Allister ihr Gesicht nicht sehen konnte, es lag im schatten. So wusste er doch dass sie lächelte. Aus der Wiege dran ein leisen Glucksen und hinter dem Halbdurchlässigen Vorhang drang eine Kinderstimme hervor. Irgendwas sagte sie aber der Baron verstand es nicht. Trotz der Geräusche lag alles in einer Merkwürdigen Stille. Allister wand sich um schaute zurück in den Gang. Dann eine Ohrenbetäubender Knall, ein Schrei und plötzlich brannte alles. Männer in den Rüstungen der Wache rannten aufgebracht an ihrem Herren vorbei. Allister bewegte sich in Zeitlupe. Sah die Mannen an sich vorbei eilen. Wie sie mit gezogenen Waffen in den Flammenmeer verschwanden. Irgendwer Brüllte Befehle. Aufgebracht und Erregt. Es tat in dem Ohren weh.
    Dann erkannte der Rothaarige das er selbst es war der seine Wachen Anwies die Burg zu verteidigen. Die Eindringlinge zu vernichten und den Stein zu schützen. Alles war so Wirr sein Körper handelte von selbst, erschlug einen Widersacher, dann noch einen und noch weitere. Der Anderthalbhänder fegte durch die Reihen der Eindringlinge bis ihn Irgendetwas mit Wucht an der rechten Schulter traf und ihn gegen eine Wand schleuderte. Allister schrie auf. Ein Mannshoher, faustdicker Dornen artiger Speer hatte sich tief in sein Schulterblatt gebohrt. Heißes Blut drang aus der Brennenden Wunde und tropfte auf den Steinboden.
    Allister konnte sich nicht bewegen, mir weit aufgerissenen Augen starrte er auf die junge Frau die regungslos auf dem Boden lag. hinter ihr stand einen Mann, auch dieser hatte kein erkennbares Gesicht. Im Würgegriff hatte er ein Blondhaariges Mädchen, die ihre kleine rothaarige Schwester fest umklammerte.
    „Keine Bewegung Phönix oder ich töte deine Bälger.“ Hallte es in seinen Ohren wieder.
    Dann griff der Mann nach dem Runen Stein, doch noch bevor seine Fingerspitzen diesen berühren konnten begannen die Schriftzeichen auf der grauen Oberfläche an Rot zu glühen. Binnen weniger Sekunden öffnete sich ein neblig, wabernder Riss und verschluckte Alles…
    „NEIIINNNN.“
    Der Baron Riss seine Augen auf. Schaute sich schweißgebadet um. Ein Traum nur ein Traum. Nein eine Erinnerung. Verdrängt und Vergessen.
    Schweigend stand er auf schlurfte zu dem kleinen Rinnsal. Dort fing er mit seinen zu einer Schale geformten Händen das kalte Wasser auf, um dieses gleich wieder über seinen Kopf frei zu lassen. Die Katzenwäsche wiederholte er mehrmals, bis der Schlaf zur Gänze vertrieben war.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 20.07.2010, 21:18


    Sie war gerade wieder halbwegs eingeschlafen, als sie Amys Zähne in ihrer Schulter spürte und sie überrascht zusammen zucken ließ.
    Sie verzog die Lippen, anscheinend hatte ihre gefräßige Schwester wieder einmal Träume die sich nur ums Essen drehten.
    Dann spürte sie wie Amy aufstand, sich aber kurz darauf wieder neben sie fallen ließ und sich an sie kuschelte und kurz darauf leise wimmerte.
    Zuerst wollte sie sich umdrehen und ihre Schwester trösten, aber diese schlief schon wieder und Joana wollte sie nicht wecken.
    Ruhig blieb sie liegen und starrte die dunkle Wand vor sich an und lauschte dem Wasser, das die Felswand runter lief.
    Schlafen konnte sie jetzt nicht mehr, zwar war sie noch müde, aber die Augen konnte sie nicht mehr schließen.
    Kurz vor Morgengrauen befreite sie sich aus Amys Umarmung, setzte sich ordentlich hin und fing an in den Sand zu ihren Füßen mathematische Gleichungen hinzuschreiben.
    Das machte sie immer wen sie nicht über irgendetwas nachdenken wollte und so konnte sie sich immer gut ablenken, wenn sie über die richtigen Variablen und Konstanten nachdachte die brauchte und nebenbei lernte sie sogar noch was dabei.
    Es wurde immer heller und irgendwann wachte auch ihr Bewacher auf und erfrischte sich beim Wasser.
    Sie sah von ihren Gleichungen auf in das Gesicht des Barons und sofort wusste sie, dass seine Nacht auch nicht besser als die ihre gewesen war.
    Zuerst wollte sie etwas sagen, unterließ es dann doch und sah wieder auf den Boden und schrieb weiter.
    Langsam sollte sie mal wieder anfangen sich Gedanken um ihre Situation zu machen, aber noch hatte sie ein wenig Zeit.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 06.08.2010, 21:35


    Kurz musterte der Baron sein Diener, dann die Mädchen, eine nach der anderen. Auf der Jüngsten verweilte sei Blick einen Moment länger. Ein hauch eines Lächeln streifte seine harten Züge, verweilte, aber nur einen Wimpern Schlag lang. Er konnte sich nicht einmal mehr an das Aussehen seiner Kinder erinnern. Mit jedem dahin kriechenden Jahr verblasste die Erinnerung ein Stückchen mehr. Kurz schloss Allister seine Augen verbannte die verhasste Vergangenheit aus seinen Gedanken und erhob Donnernd seine Stimme.
    „ Genug geruht. Reinigt und Stärkt euch!“
    Ohne auf die Reaktionen der Begleiter zu warten schnappte sich der Rothaarige eine Portion der erbeuteten Lebensmittel und marschierte aus der Höhle. Die frische Morgenluft tat gut. Tief zog er die frische Luft in die Lunge.
    Der Phönix erhob sich unterdessen von seiner Wurzel, auf der er bis eben regungslos im Schatten gesessen hatte und flog hinter seinem Herren her.
    Das Bündel landete, mit bedacht abgesetzt auf einem flachen Stein, den bevor sich der Adlige an dem Fremdartigen Speisen gütlich tat musste er den Bedürfnissen eines Menschlichen Körpers nach gehen.
    „Sie kommen Näher! Er versucht nicht einmal seine Aura zu unterdrücken.“ deutlich konnte der Baron seinen Kontrahenten und auch das Fragment des Runensteines im Körper des Mädchen sprühen.
    „Er beabsichtigt die anderen beiden Bruchstücken zu erbeuten. Nicht mit mir mein Freund. Noch einmal lasse ich mir den Heiligen Stein nicht entreißen.“ Nein nicht noch einmal! Nie wider!
    Das Mahl war nicht besonders üppig, nahrhaft oder gar schmackhaft konnte man es eben so wenig nennen, aber es tilgte zumindest für den Augenblick das Schwächende Hungergefühl.



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 08.08.2010, 19:22


    „Fürchtest du dich?“ Fragte Möbius an Rahvin gewandt und schaffte es dabei tatsächlich etwas in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, das zumindest ansatzweise wie geheucheltes Interesse klang.
    Die beiden Männer standen in einem kreisrunden Raum, der in ebensolchen Maß mit Zierrat geizte, wie er gleichzeitig mit ausladenden Ausmaßen protzte. Hätte sich in seinem Zentrum nicht ein zehn Schritt durchmessender, ebenfalls runder Abgrund in scheinbar bodenlose Tiefe befunden, wäre Rahvin der Nutzen dieser Räumlichkeit niemals klar geworden.
    „Angst?!“ Rahvin spie das Wort förmlich aus. „Nein, natürlich nicht. Ich bin im Begriff mich kopfüber in einen Zeit und dimensionsüberbrückenden Wirbel, aus lebensfeindlicher Energie zu stürzen und darauf zu hoffen, das wenigstens einige meiner Körperteile auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kommen. Das Wort Angst ist leicht untertrieben.“
    Möbius hatte ihm das Ritual erklärt, das ihn durch Raum und Zeit befördern sollte, zurück zu dem Punkt seiner eigenen Geschichte, an dem die Katastrophe ihren Lauf genommen und sich das grauenerregende Schicksal seiner Heimat Bahnen gebrochen hatte. Das Risiko sich im Strudel der Zeit selbst zu verlieren und auf Ewig in die weiten des Kosmos geschleudert zu werden, war gelinde gesagt immens und bestens Falles äußerst wahrscheinlich.
    Tja, willkommen in der ersten Liga, mein Freund, gratulierte er sich in Gedanken selbst, während er beobachtete, wie Möbius mit einem fremdartigen Singsang, der niemals aus einer menschlichen Kehle stammen konnte, den tosenden Wirbel aus bläulicher Energie herbei rief. Binnen eines Lidschlags erfasste ein schier unwiderstehlicher Sog den gesamten Raum und zehrte an den beiden Männern. Nur mit Mühe schaffte es Rahvin auf den Beinen zu bleiben. Möbius hingegen stand unerbittlich wie ein Fels und obwohl der magische Wirbel auch an seinen Kleidern zerrte, schien ihm der Sog nicht einen Millimeter von der Stelle ziehen zu können.
    Der Wunsch sich an einem massiven Gegenstand festzuklammern, wurde bereits im Keim erstickt, da besagte Utensilien nicht zur Verfügung standen. Rahvin gebrauchte bereits seine gesamte Macht, um nicht von den Füßen gerissen zu werden und er kam nicht umhin sich zu fragen, über welche gewaltigen Kräfte der blinde Seher neben ihm verfügen musste, um derart unbeeindruckt sein Ritual fortzusetzen.
    „Jetzt!“ Brüllte Möbius, trotz des ohrenbetäubenden Tosens des Sturmes mit kräftiger Stimme. „Spring in den Wirbel!“
    Rahvin gehorchte. Aus seinem Sprung wurde jedoch nichts, da ihn der Strudel sofort erfasste, als wäre er ein Blatt im Wind, sobald seine Füße den Boden verließen...

    Am Himmel über ihrer Höhle explodierte die Luft oder zumindest schien sich jemand die Mühe gemacht zu haben eben jenen Effekt zu erzielen, denn trotz der Tatsache, das sie alle noch im Schutz des Erdloches saßen, erfüllte ein so durchdringender Knall die Umgebung, das sich selbst die üppige Vegetation ächzend zu beugen schien. Ein Brausen erfüllte die Luft, das herabgefallene Astwerk der Bäume wirbelte herum, wie bei einem Sturm und riss kleine Steine und Klumpen von Dreck mit sich.



    Re: Phönixseele

    Xiariel - 09.08.2010, 18:30


    Joana sah immer noch auf ihre Gleichungen, seufzte dann und verwischte sie, bevor sie aufstand und sich und ihrer Schwester was zu essen besorgte; sich wieder neben sie setzte und anfing zu essen ohne richtig darauf zu achten was es war und wie es schmeckte.
    Solange es satt machte aß sie alles und beim essen merkte sie erst wie hungrig sie eigentlich gewesen war.
    Als sie fertig war, stand sie wieder auf, trank einen Schluck Wasser und wusch sich das Gesicht.
    Jetzt fühlte sie sich besser und vor allen Dingen wacher.
    ,,Amy, wenn du fertig bist solltest du dir zumindest das Gesicht waschen bevor es weiter geht.''
    Wohin auch immer...
    Solange es zu Lily führte war ihr alles recht und selbst wenn man ihr wohl eine Richtung genannt hätte, hätte sie sich eh nicht zurecht gefunden.
    Aber trotzdem mochte sie es nicht sich auf diese Männer verlassen zu müssen und je schneller sie wieder bei Lily waren desto schneller konnten sie abhauen, wohin auch immer.
    Sie hatte sich gerade Richtung Ausgang bewegt als ein lauter Knall ertönte und die Erde ein wenig beben zu schien.
    Ihre Hand schnellte hervor und stützte sich an einer Wand ab, während sie sich eilig Richtung Ausgang bewegte.
    Was auch immer das eben gewesen war, sollte es noch mal geschehen wollte sie unter freien Himmel sein und so nicht Gefahr sein in dieser Höhle durch irgend etwas eingeschlossen zu werden.
    Draußen vor dem Buschwerk lagen überall Äste und Gestrüpp und als sei hier eine Druckwelle von größeren Ausmaß durch gegangen.
    Mit schnellen Schritten bewegte sie sich vom Höhleneingang weg und sie suchte die Umgebung nach dem Baron ab, der vor ihnen raus gegangen war.
    Auch wenn es ihr egal war was mit ihm war, sie brauchte ihn noch und solange musste sie sich auch um seine Sicherheit Gedanken machen.
    Zudem hatte er Amy geholfen, auch wenn er sie erst in diese Lage gebracht hatte.



    Re: Phönixseele

    Plue - 18.08.2010, 19:21


    Amy hüpfte gut gelaunt zur Wasserquelle der Höhle und erfrischte sich an dieser. Nachdem sie noch ihr Gesicht und ihre Hände gewaschen hatte machte sie sich wieder auf den Weg zu Joana, die inzwischen etwas Essbares aufgetrieben zu haben schien.
    Das steigerte die Laune der ohnehin quietschfidelen Rothaarigen natürlich nochmal um einiges und ohne zu zögern biss sie herzhaft in das, was für heute ihr Frühstück sein sollte.

    Kurz nachdem Joe aufgestanden war gab es einen ohrenbetäubenden Knall und der Boden unter ihrem Hintern bewegte sich merklich. Wie von einer Tarantel gestochen schoss Amy nach oben. Sie hatte noch nie ein Erdbeben erlebt - und eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass das je passieren würde.
    Ängstlich folgte sie ihrer Schwester nach draussen. Dort bestaunte sie zunächst die aufsteigende Staubwolke, ehe sie ein wenig davon in die Lunge bekam und schrecklich anfing zu husten. Als sie sich wieder beruhigt hatte standen ihr Tränen in den Augen und mühsam kämpfte sie sich durch die dicker werdende Dreckschicht, die vor ihr in der Luft hing. Joe hatte sie inzwischen aus den Augen verloren - die hatte sich vorhin zu schnell von ihr entfernt um irgendetwas, oder -jemanden zu suchen. Das hielt Amy allerdings nicht davon ab, sich den Einschlagskrater genaustens anzugucken. Und während sich die Umgebung etwas lichtete, meinte sie in der Mitte eine Gestalt liegen zu sehen.
    Erschrocken weiteten sich die rehbraunen Augen des Mädchens und ohne zu zögern stürmte sie los, um was oder wer auch immer da lag zu helfen. Doch noch während sie rannte überkam sie der leise und nagende Verdacht, dass niemand, der so einen Sturz hinter sich hatte, noch leben konnte...



    Re: Phönixseele

    JesusFreak - 22.08.2010, 16:54


    Er hatte damit gerechnet, das es kein leichter Übergang werden würde. Auch hatte er sich vorstellen können, das der Strudel aus Energie und mystischer Kraft seinen Körper bis an seine Schmerzgrenze und durchaus auch darüber hinaus treiben würde. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, das dieser verrückte und durchgehend selbstmörderische Plan tatsächlich funktionieren könnte.
    Den ersten Hinweis, das dies dennoch geschehen war, lieferten die mörderischen Kopfschmerzen. Irgendwann während seines Übergangs durch die Zeit selbst, musste sich eine diabolische Präsenz in seinen Kopf geschlichen haben, die nun mit äußerster Bösartigkeit einen glühend heißen Dolch immer wieder aufs neue in seinen Verstand stieß und diesen dazu genüsslich drehte und wendete. Anders war dieses, gelinde gesagt unangenehme Gefühl, das jeden Moment sein Schädel bersten würde, kaum zu erklären.
    Es dauerte einen Augenblick bis sein Bewusstsein sich dazu herabließ, aus seinem trägen Zustand zu erwachen und ihn wieder aus der Welt der Träume zu entlassen. Stöhnend schlug Rahvin die Augen auf und bereute seine Entscheidung bereits im selben Moment wieder. Das Licht der zwei Sonnen dieser Welt stach mit einer solchen Intensität in seine Augen, das er mehr als einen kurzen Blick auf seine Umgebung nicht ertragen konnte. Dieser kurze Augenblick hatte jedoch gereicht, um ihn darüber aufzuklären, das er tatsächlich den Weg überlebt hatte. Und die Anwesenheit eines ihm nur zu bekannten Karottenkopfes, der neugierig zu ihm hinüber blickte, sagte ihm gleichfalls, das er sogar in der richtigen Zeit gelandet sein musste. Fast hätte Rahvin angefangen zu lachen. Möbius mochte ein intriganter, bösartiger Hurensohn sein, aber er wusste was er tat, das musste Rahvin ihm zugestehen. Dieser Teufelskerl hatte es tatsächlich geschafft ihn hierher zu bringen.
    Mit einiger Mühe erhob sich Rahvin und stellte dabei fest, das er sich einige Rippen angeknackst hatte. Verärgert knurrte er. Er war aus nicht einmal zweihundert Metern Höhe gestürzt. Er ließ ihm alter wirklich langsam nach.



    Re: Phönixseele

    Asarhaddon - 22.08.2010, 19:57


    Ein herabstürzender Ast, hinunter gerissen von der plötzlich auf tauchenden Sturmböe, zwang Alister den Rest seiner kargen Speise bei Seite zu werfen und mit einer geübten vorwärts Rolle dem Gehölz aus zu weichen. Noch in der Bewegung zog der Baron mit der rechten Hand seine Waffe vom Gürtel und kam in einer gehockten, verteidigenden Haltung zum Stillstand.
    Viel Zeit sich zu orientieren hatte er nicht, den irgendetwas schlug mit einem lautem knallen wenige Meter neben ihn auf dem Boden ein.
    Ein Beben durchzog die Erde unter seinen Füßen und wirbelte einen Schwall Staub auf.
    Nachdem sich der Nebel bestehend aus Pflanzenteilen, Erde und trockenem Sand wieder begann auf zu lösen wurde die Sicht auf einen kreisrunden Krater, fast 8 Schritt im Durchmesser frei.
    Im Zentrum des Einschlages lag eine Gestalte, vollkommen unbekleidet und vor schmerzen zusammen gekrampft.
    Noch bevor Alister, mit zum Schutz erhoben Schwert darauf zu gehen konnte, eilten die beiden Mädchen aus der Höhle. Die Älteres schaute sich um traf für einen Moment den Blick des Barons, bevor sie sich ihrer Schwester zu wand, die geradewegs auf die Person im Krater zu rannte.
    Das konnte doch nicht war sein. Wie naiv waren diese Weibsbilder eigentlich!
    Alister schob Joana grob zur Seite und hechtete den dummen Kind hinter.
    Mit drei großen Schritten holte er das Mädchen ein, warf ihr einige patzige Worte entgegen und pachte die Rothaarige schließlich grob am Oberarm, wobei die kleine nun auf Zehenspitzen stehen musste um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren.
    „Dummes Ding! Bleib zurück. Oder gelüstet es dir nach dem Tode!“
    Noch bevor sie etwas erwidern konnte, schob er sie zurück zu ihrer Schwester.
    Mittlerweile versuchte die Gestalt im Zentrum dieser Unruhe sich zu erheben, wurde nun aber von der Hand des Adligen an der Kehle gepackt und in die Luft gerissen. „Wer Bist d....“ begann Alister stoppte jedoch mitten im Satz und musterte sein nach Luft ringenden Gefangenen, mit schmalen stechend roten Augen.
    Schwarze Haare lang wild und ungekämmt flossen über die Entblößen Schultern. Einige graue Strähnen die so gar nicht zu dem alter des Mannes passen wollten brachen die Schwärze. Ein Bart der an einigen Stellen bis zur Brust reicht und an andren Stellen kaum mehr als stoppen war, verlieh dieser Gestalt ein gar abstraktes Aussehen, ebenso wie eine Narbe die sich noch deutlich auf der Stirn abbildete, aber mit jeden Zentimeter verblasste den sie auf dem Gesicht hinab kroch. Auf dem Nasenrücken verschwand sie gänzlich. Alister konnte beim besten willen das Alters diese Manne nicht genau einschätzen. Irgendwas zwischen 20 und 40 vielleicht auch älter Oder Jünger?
    Aber das was den Baron wirklich stutzen lies war die Aura des Mannes. Er kannte sie, oder besser gesagt einen Teil davon, konnte es aber im Augenblick nicht zuordnen.
    „Wer Bist du!“ Alister lockerte seinen Griff gerade so weit das der Fremden genügend Luft zum Antworten bekam.



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