Geh Näher ran

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    Re: Geh Näher ran

    kathi669 - 26.05.2006, 12:46

    Geh Näher ran
    Geh näher ran!

    Wie Federn schweben die Flocken, die sich aus Eiskristallen gebildet haben, zu Boden. Sie haben die Welt in eine Traumwelt verwandelt, alles sieht aus als wäre es von einer Sahneschicht bedeckt.
    Diese Sternenklare Nacht, so schön.
    Der Mond scheint hell und spendet dieser Welt ein faszinierendes blaues Licht.
    So schön, alles ist wie ein Traum.
    du stehst da oben auf diesem Hügel und blickst hinab. Hinab auf dieses Dorf. Aus den Schornsteinen steigt der weisse Rauch und verliert sich schon bald im sternenklaren Himmel. Aus den Fenstern dringt das gelbe Licht ins Freie und taucht diesen Ort in ein warmes Kleid.
    Traumhaft, es gibt nichts schöneres.
    Wer an so einem schönen Ort leben darf muss unglaublich glücklich sein, denkst du dir und wünscht dir insgeheim auch einer dieser Menschen zu sein. Vor deinem geistigen Auge kannst du sie sehen, die glücklichen Menschen, wie sie lachen, wie sie tanzen, wie sie lieben.
    So schön, so viel Liebe.
    du spürst geradezu die Liebe die von diesem Ort ausströmt. Geh näher ran, schau den Menschen zu. du näherst dich einem Fenster und dein Herz fängt an zu pochen. du kannst es nicht erwarten in diese glücklichen Gesichter zu sehen.
    Ja, ich will sie sehen.
    Ein Pärchen sitzt an einem Tisch. Auf dem Tisch stehen Kerzen und ein Flasche Wein. Er hält ihre Hand und spricht zu ihr. du hörst nicht was er sagt, die Fenster sind zu und doch kannst du an seinem Gesicht erkennen dass er etwas liebes sagt.
    Sie schaut ihn nicht an.
    Ihr Blick ist nach unten gerichtet. Starr und leer scheint ihr Blick zu sein. Sie sieht alles nur sehr verschwommen. Verschwommen in einem Meer aus Tränen. Warum? fragst du dich. Schau dir ihren Arm an.
    Ich sehe Flecken an ihrem Arm.
    Blutergüsse! Geh weiter, das wolltest du nicht sehen. Geh zum nächsten Fenster, es gibt ja noch so viele.
    Ja, schnell weg.
    du blickst durch ein anderes Fenster und siehst endlich das was du wolltest. Eine glückliche Familie. Sie lachen und reden. Manchmal prosten sie sich zu. Sie feiern. Kinder spielen mit ihren Spielzeugen die ihre Onkel, Tanten und Großeltern mitgebracht haben. du kannst erkennen wie glücklich alle sind.
    Ja, es ist schön, so schön.
    du willst noch mehr glückliche Menschen sehen. Geh ums Haus, dieses Haus hat noch mehr Zimmer. In einem anderen Zimmer erkennst du einen Mann und ein kleines Mädchen. Er ist ihr Onkel. Das Mädchen sitzt auf seinem Schoss und er erzählt ihr eine Geschichte. Es ist ein Geheimnis das niemand erfahren darf.
    Das ist lieb, er kümmert sich rührend um sie.
    Ja, ihr Onkel hat sie sehr lieb. Deshalb streichelt er sie auch. Er streichelt ihren Kopf, er streichelt ihr Gesicht, er streichelt ihren Bauch. Warum lacht das Mädchen nicht? Es scheint als hätte das Mädchen Angst. Wovor? Er streichelt ihre Beine...
    NEIN, ich will das nicht sehen.
    Es hätte ja sein können dass es dir gefällt, du wolltest doch glückliche Menschen sehen. du wolltest doch liebende Menschen sehen.
    Ich will wieder auf den Hügel.
    du glaubst du könntest wieder diesen wunderschönen Ort sehen. Doch du weißt ganz genau dass sich dieser Ort verändert hat. du wirst diesen Ort nie wieder so sehen. Geh weiter, zum nächsten Haus.
    Ich habe Angst.
    Angst? Wovor? Hast du Angst der Ort könnte sich noch mehr verändern oder hast du Angst du könntest liebende und glückliche Menschen sehen? Lass dich überraschen. Schau durch das Fenster.
    du siehst einen Menschen auf dem Boden sitzen. Er hat ein Messer in der Hand.
    Was hat dieser Mensch vor?
    Langsam führt er das Messer an seinen Arm. Er zittert am ganzen Körper. Die Klinge berührt seine Haut. Langsam zieht er die Klinge über seinen Arm während sich der Stahl immer tiefer in die Haut bis zum Fleisch gräbt. du siehst das Blut das aus dem Schnitt fließt und all die unzähligen vorherigen Schnitte überdeckt. Kannst du den Schmerz sehen die dieser Mensch fühlt?
    NEIN, ich versteh das nicht. Ich will hier weg.
    du kannst nicht weg, es gibt noch so viele Fenster durch die es zu blicken lohnt. Geh weiter, zum nächsten Fenster und dann zum nächsten Fenster. Immer weiter und weiter. Ich zeige die all die glücklichen Menschen. Die Mörder, Vergewaltiger, Betrüger, Egoisten, Lügner und noch viele andere. Und wenn du Glück hast kannst du auch mal einen glücklichen Menschen sehen.
    Ich will hier weg, ich will nichts mehr sehen.
    Lauf weg, lauf so weit du kannst. Diesen Ort jedoch wirst du nie verlassen. Dieser Ort ist nicht mehr der Ort den du am Anfang gesehen hast. Dieser Ort ist überall. du willst nichts mehr sehen? Dann verschließ deine Augen, mach das was alle anderen glücklichen Menschen auch tun. Weglaufen und die Augen verschließen.
    Wer bist du? Warum tust du mir das an?
    Ich tue dir das nicht an. All die glücklichen Menschen tun die das an. Also lauf weg und verkriech dich in deinem Loch aus dem du hervorgekrochen bist. Mir kannst du nicht entfliehen. du kannst deine Augen nicht vor mir verschließen. Denn ich bin die

    R E A L I T Ä T !



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