Neue Erkenntnisse zur Luftfeuchtigkeit in Wüstenterrarien

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    Re: Neue Erkenntnisse zur Luftfeuchtigkeit in Wüstenterrarien

    Hoppe-Terrarienbau - 06.09.2009, 11:23

    Neue Erkenntnisse zur Luftfeuchtigkeit in Wüstenterrarien
    Neue Erkenntnisse zur Luftfeuchtigkeit in Wüsten-/Steppenterrarien

    Kürzlich besuchte der bekannte Buchautor Andree Hauschild uns in unserem Hoppe-Terrarienbau. Andree Hauschild ist Autor der Bücher "Die Bartagame", "Blauzungenskinke", "Bartagamen und Kragenechsen" u.a.

    Jahrzehntelange Erfahrungen im Umgang mit Bartagamen und seine dadurch erworbenen Kenntnisse über Verhalten und optimale Haltungsbedingungen machen ihn sicherlich zu einem der bedeutendsten Kenner dieser Reptilien.

    Wir haben uns lange über die Anforderungen an die Gestaltung eines Terrariums für Wüstenreptilien unterhalten, um daraus vielleicht weitere Erkenntnisse zu ziehen, um unsere exklusiven Terrarien noch weiter optimieren zu können.

    Andree Hauschild lobte dabei unseren Ansatz, unsere HC-Terrarien möglichst naturnah zu gestalten, indem wir z.B. weitestgehend auf künstliche Pflanzen verzichten. Wir verwenden seit einiger Zeit vielfach echte verdorrte Wüstenbüsche und Gräser, exotische Wurzelknollen, getrocknete Dornenblumen (echtes Outback-Material) u.v.m. Die Auswahl wird in einigen Wochen auf unserer dann komplett aktualisierten Homepage zu finden sein.

    Er sagte jedoch auch, dass Wüsten und Steppen in der Natur natürlich doch noch ganz anders aussähen, aber dass wir einen gesunden - und optisch natürlich hervorragenden Kompromiss zwischen Natur und ästhetischer Optik für ein Terrarium gefunden hätten. Ein wirklicher Wüstenabschnitt sei einfach zu langweilig, um einen optischen Blickfang im Terrarium zu schaffen.

    Hauschild: So erzeugt man die richtige Luftfeuchtigkeit

    Eine der wesentlichsten und für uns neue Erkenntnis war sein Hinweis zur richtigen Luftfeuchtigkeit im Wüstenterrarium. Laut Andree Hauschild wird dies von vielen Wüstenreptilienbesitzern falsch gehandhabt.

    Unsere Wüstenterrarien sind zu trocken!! Fast alle Häutungsprobleme sind auf zu geringe Luftfeuchtigkeit zurückzuführen. Er gab uns folgende Empfehlung. Alle Terrarianer sprühen ihre Terrarien zumeist abends mit der Sprühflasche ein. Aber falsch.

    Falsch:
    Sprüht nicht die Felswände ein, auch keine Sonnenplätze, obwohl die durch die extrem hohen Temperaturen natürlich die Luftfeuchtigkeit sehr schnell erhöhen - aber nur ganz kurzfristig. Dekoration speichert keine Feuchtigkeit.

    Richtig:
    Sprüht enorme Mengen Wasser auf den Sand, eventuell noch auf Korkäste. Bei Holzterrarien, egal ob OSB oder in unserem Falle furnierte Holzterrarien, lasst einen 10 cm breiten Rand zum Holz, den ihr zum Schutz des Holzes nicht einsprüht. Sprüht so lange bis der Sand wirklich 3-4 cm tief feucht geworden ist.

    Die meisten von uns sprühen sicherlich, bis die Oberfläche feucht ist. Bohrt man dann mit dem Finger ein Loch in den Sand, ist gerade mal 1mm feucht und nach 1 Stunde ist die Luftfeuchtigkeit zwar angestiegen, der Sand bereits aber wieder trocken.

    Andree Hauschild führte aus, dass in den Wüsten durch den starken Unterschied in der Temperaturen zwischen Tag und Nacht, die Luftfeuchtigkeit zur Nacht extrem ansteigen würde und die Wüstenechsen morgens wirklich nass aufwachen. Auch Pflanzen und Boden seien oft mit Nässe überzogen. Sand in der Wüste sei nur in der obersten Schicht wirklich trocken. Einige Zentimeter tiefer sei er dauerfeucht. Und die Tiere in ihrem natürlichen Habitat hätten nie Häutungsprobleme.

    Ich habe mich nun an seinen Rat gehalten. Nach einem ganzen Liter Wasser, den ich also auf meinen Sand gesprüht habe, kam der "Bohrtest" und - uupps - ich hatte gerade Mal 2-3 mm angefeuchteten Sand. Also habe ich weitergesprüht, bis ich wirklich etwa 4 cm tief den Sand angefeuchtet hatte (rundum war ein trockener Rand zum Schutz des Holzes natürlich berücksichtigt).

    Die Luftfeuchtigkeit stieg, etwas höher als sonst - aber: sie blieb über Stunden erhalten. Die oberste Sandschicht trocknete schnell ab, aber die unteren Schichten blieben noch lange Zeit feucht. Der Rhythmus hat sich nun eingespielt. Ich muss nicht mehr jeden Tag so viel sprühen, da der Sand nicht mehr ganz austrocknet.

    Das Verhalten meiner Bartagamen hat sich nicht verändert. Aber ich vertraue der Erfahrung eines Fachmannes, der es wissen sollte. Berichtet über eure Erfahrungen.

    Viele Grüße
    Reiner Hoppe vom
    hoppe-terrarienbau-exclusiv.de




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