Danazol

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    Re: Danazol

    phoenix - 28.05.2006, 18:32

    Danazol
    Wirkungsweise
    1. bremst die Bildung und Freisetzung von Steuerhormonen aus der Hirnanhangsdrüse, wodurch die zyklischen Veränderungen und der Eisprung komplett unterdrückt werden;
    2. bremst bereits auf der Ebene der Eierstöcke direkt in den Eibläschen die Zellen, die Eierstockhormone produzieren. So kommt es:

    * zu einer Hemmung des Eibläschenwachstums,
    * zu erniedrigten Östrogenspiegeln im Blut
    * zum Ausfall des Eisprungs und damit
    * zum Fehlen der Gelbkörperhormonphase, was zum völligen Ausfall der Gelbkörperhormonproduktion in den Eierstöcken führt.

    Darüber hinaus hat Danazol selbst direkte gelbkörperhormonähnliche und auch den männlichen Hormonen ähnliche Wirkungen am Endometrioseherd, die noch durch hohe Konzentrationen des biologisch freien, von Eierstöcken selbst gebildeten Testosterons verstärkt werden.
    Als zusätzlicher Wirkungsmechanismus ist die Beeinflussung des Immunsystems von Bedeutung, da sowohl die Zahl als auch die Konzentration von Auto-Antikörpern bei Endometriosepatientinnen unter Danazolbehandlung absinken.

    Behandlungserfolg
    Durch verschiedene Studien in den 70er und 80er Jahren zeigten sich recht gute Behandlungserfolge:

    * Die subjektiven Beschwerden verschwanden in ca. 90% der Fälle.
    * Ein Eintrocknen der Endometrioseherde und Endometriosezysten konnte in ca. 60% der Fälle, mittels Bauchspiegelung objektiv kontrolliert, nachgewiesen werden.
    * Bei Kinderwunschpatientinnen lagen die Schwangerschaftsraten nach 6-monatiger Behandlung bei 30% - 40%.

    Nebenwirkungen
    Neben zahlreichen, allerdings oft nur geringgradig ausgeprägten Nebenwirkungen, die die Patientinnen unter Umständen in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigen, kommt es zu:

    * einer Verminderung der ovariellen Östrogenproduktion,
    * Gefahr der Vermännlichung durch androgene Wirkung,
    * einer Gewichtszunahme.

    Die medizinisch relevante unerwünschte Nebenwirkung stellt die Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels und des Leberstoffwechsels dar. Eiweißsubstanzen, die Cholesterin im Blut transportieren, werden in ihrem Verhältnis zueinander verschoben, so daß theoretisch das Risiko einer Arteriosklerose bei Langzeitanwendung diskutiert werden muß.

    Behandlungsdauer
    Aus o.g. Gründen ist nach heutiger Auffassung im Normalfall die Behandlungsdauer auf sechs Monate zu begrenzen.



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