Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, ...

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    Re: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, ...

    J.Elle - 14.06.2009, 16:53

    Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, ...
    Heiratswillige Strandhengste

    Djerba ist ein beliebtes Terrain liebeshungriger Schweizerinnen:



    Am begehrtesten sind die Strandreiter auf ihren arabischen Hengsten

    SonntagsZeitung-Redaktorin Chris Winteler konnte sich im tunesischen Djerba vor eindeutigen Angeboten kaum retten

    Am Ende des viertägigen Aufenthaltes auf Djerba will mich noch einer heiraten. Dabei bin ich doch schon fast ausser Landes, habe eben die Zollkontrolle passiert, eine Stunde noch bis zum Rückflug in die Schweiz. Ich muss noch meine paar Dinar loswerden. «Française? Italienne? Deutsch?», fragt der Verkäufer im Souvenirshop Aladin. «Ahh Schweiz! - Wo ist dein Mann?» «Warum wollen Sie das wissen?», frage ich zurück. «Ich bin ehrlich», säuselt er, «ich liebe Europäerin, viel schöner als unsere Frauen.» «Quatsch», sage ich. «Doch», beharrt er, «und auch viel besserer Charakter.» Will heissen: Sex gibts schon vor der Ehe. Aber: Falls das meine Bedenken wären, würde er mich gleich jetzt heiraten, sofort. Ich müsste auch gar nicht auf Djerba leben, ihn einfach zirka einmal im Monat besuchen kommen - so sein Plan. Und treu wäre er mir auch, verspricht er noch. Was für ein Gespräch! Er will meine Telefonnummer - höchste Zeit für den Abflug.

    Die Frauen sprechen von Romantik, nicht Sextourismus

    Seinen Namen kenne ich nicht, der Souvenirverkäufer ist bloss ein weiterer Tunesier, der mir in den letzten paar Tagen etwas zu nahe gekommen ist. Der Auftrag war klar: nach Djerba fliegen und testen, ob man als allein reisende Frau von den einheimischen Männern tatsächlich so unverschämt angebaggert wird, wie das heimkehrende Urlauberinnen erzählen.

    Unschuldige Europäerinnen als Opfer sexbesessener Araber? So einfach ist es nicht. Djerba, die südlich gelegene Insel Tunesiens, ist beliebtes Terrain liebeshungriger Schweizerinnen. Selbstverständlich würde keine von Sextourismus reden, lieber von Romantik, von Leidenschaft, davon, umschwärmt, begehrt, auf Händen getragen zu werden. Von einem schönen jungen Mann. Kein Sex gegen Bares. Sie lädt ihn zum Essen ein, schenkt ihm ein neues Handy, um in Kontakt zu bleiben, schickt ihm später vielleicht einen Laptop, um Bilder auszutauschen. Der Tunesier verspricht sich von einer Liaison mit einer Ausländerin - neben Sex und finanzieller Unterstützung - oft auch eine bessere Zukunft in einem fremden Land.

    «Er ist so zärtlich, er liest mir jeden Wunsch von den Lippen»

    Einen Mann kennen zu lernen ist einfach: «Man wird so oft angesprochen. Man hat die Wahl», sagt Silvia, 52, Sachbearbeiterin aus Bern. Seit der Scheidung vor sechs Jahren reist sie mehrmals jährlich nach Djerba. Aktuell verliebt ist sie in Achmed, 30, Kellner in einem Hotel: «Mit ihm fühle ich mich ungemein weiblich, er ist so zärtlich, so einfühlsam, er liest mir jeden Wunsch von den Augen.»

    Nicht jede Frau, die Ferien auf Djerba bucht, ist auf Männerjagd. Jede Frau aber wird sich gegen aufsässige Tunesier wehren müssen. Ich verbringe je zwei Nächte in zufällig ausgewählten Hotels, einmal Mittelklasse, einmal Luxus. Das Durchschnittsalter im Les Sirenes Beach, drei Sterne, dürfte in der Vorsaison um die 70 sein. Gefrühstückt wird im stickigen Saal und nicht an der wärmenden Sonne: «Wind», sagt der Kellner, «nicht gesund», und greift sich an die Hüfte. Viele Frauen, alleine, zu zweit. Manch eine kommt seit einem Vierteljahrhundert hierher, bis zu fünfmal pro Jahr.

    Auch die Kellner sind nicht mehr die Knackigsten, gemeinsam mit den Gästen sind sie in die Jahre gekommen. Die Frauen haben ihnen einiges beigebracht, Tunesier sind sprachbegabt. «Guete Morge, bitzeli müed?», empfängt mich der Koch hinter dem Buffet. Jede Frau hat ihren Lieblingskellner, manch einer riecht nach ihrem bevorzugten Rasierwasser. Seine Spässchen, seine kleinen Berührungen werden geschätzt.

    Unbestrittener Star jedoch ist der Pianist, um die 50, ein Spund quasi. Wie gefühlvoll er in die Tasten greift, diese funkelnden Augen - jede himmelt ihn an. Das Abendessen hat er am Tisch einer Blonden verbracht, am nächsten Morgen sieht man ihn Hand in Hand mit einer Brünetten, auch sie im Rentenalter, am Strand spazieren.

    Die Kellner registrieren und begutachten jede neue Frau

    Die Zimmerboys sind jung, Schweizerdeutsch können auch sie. «Sali du», grüsst mein Boy und grinst recht unverschämt. «Djerba gut, ja? Sonne gut, Strand gut, tunesische Mann gut.» Bin ich nun gerade sexuell belästigt worden? Mein Nachthemd ist liebevoll auf dem Kissen arrangiert - will er mir damit etwas sagen? Ist es Anmache, wenn er mir ein Blümchen ins Zimmer stellt, mir von weitem zuwinkt?

    Tui-Reiseleiterin Susanne Hoyer sagt: «Ein flotter Spruch vom Personal gehört einfach dazu.» Das soll man nicht so ernst nehmen, locker bleiben, man habe ja Urlaub. In den letzten Jahren sind bei Tui jedenfalls keine Beschwerden wegen sexueller Belästigung seitens des Hotelpersonals eingegangen. Schliesslich riskiert der Angestellte seinen Job, falls die Direktion davon erfährt.

    Im Luxushotel Yadis sind die Gäste jünger, ebenso die Kellner. Sie tuscheln, schauen zu meinem Tisch - jede neue Frau wird registriert und begutachtet. Am zweiten Abend bietet mein Kellner an, mir das Städtchen Midoun zu zeigen - nach dem «non, merci» bedient er mich weiterhin freundlich, tadellos. Auch hier, viele Frauen, alleine, zu zweit. Zum Beispiel Karin, 38, Geschäftsfrau aus Zürich, sie geniesst eine Woche Verwöhnprogramm im Thalasso-Zentrum. Einen Ferienflirt sucht sie nicht. Dass die Tunesier bei den Frauen gut ankommen, kann sie allerdings schon verstehen: «Sie sind charmant und wissen genau, was Frauen hören wollen.»

    Am Strand jedoch wird der Charme zur reinen Anmache: Ausser auf den hoteleigenen Liegestühlen - von ihnen haben sich die Einheimischen fernzuhalten - ist jede Frau, jung oder alt, dick oder dünn, schön oder unscheinbar, dem Aufriss tunesischer Männer ausgesetzt. Test 1, ignorieren: Ich lege mich in den Sand. «Bonjour, ça va?» Über mir steht ein Mann in Hoteluniform, «Securité» steht auf seinem Hemd. «Française? Italienne? Deutsch?» Ich lese. Er fragt weiter, steht einfach da, geschlagene fünf Minuten. Endlich: «Okay, you no speak», sagts und verschwindet hinter der Düne.

    Verträumt legt die Frau ihren Kopf an die Schulter des Reiters

    Test 2, mitmachen: junger Mann, Jeans, offenes Hemd. Seine Begrüssung zu erwidern, ist Einladung genug, er lässt sich nieder. Es folgt ein Schwall Komplimente, auf die manche Frau während ihres gesamten Ehelebens vergeblich hofft. «Habibi», Liebling, bringt er mir auf Arabisch bei. Ali will mir den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens zeigen - ich solle ihn um 18 Uhr hier am Strand treffen. Das geplatzte Rendez-vous hat er gut verdaut: Zwei Tage später hält er eine andere im Arm, zusammen schauen sie aufs Meer.

    Nein, ich will nicht reden. Was gehts dich an, woher ich komme, in welchem Hotel ich wohne, wie lange ich bleibe, ob ich verheiratet bin, einen Freund habe oder alleine bin? Beim Spaziergang am Strand wird man ständig angequatscht, unverschämt angemacht: «Du Liebe machen?», grinst ein Halbwüchsiger, «faire amour?» zischelt ein Alter.

    «Das Problem ist erkannt», weiss Tui-Mitarbeiterin Ursula Alouini-Widmer. Das Tourismus-Ministerium habe sich dafür eingesetzt, dass vermehrt zivile Polizisten am Strand patrouillieren. Seit 1995 arbeitet die Schweizerin auf der Insel, ist «glücklich verheiratet» mit einem Tunesier, der als Hotelrezeptionist arbeitet. Sie sagt: «Viele Europäerinnen geniessen hier die Aufmerksamkeit, die ihnen zu Hause fehlt.» Nicht selten würden sich Schweizerinnen beim Reiseveranstalter erkundigen, ob sie ihren tunesischen Freund mit ins Hotel nehmen dürfen - was nicht erlaubt ist. Regelmässig beobachtet sie, wie «teilweise tolle Frauen» am Flughafen von ihrem Lover verabschiedet werden, kaum ist sie weg, hetzt er in die Ankunftshalle, wo er die nächste Liebe in Empfang nimmt.

    Am begehrtesten, am berüchtigsten auch, seien die Strandreiter. Jene wilden Burschen, die auf ihren Pferden - selbstverständlich reiten sie nur Hengste - über den Strand galoppieren und Frauen für Reitausflüge (und mehr) gewinnen wollen.

    Es ist ja so romantisch, zu zweit auf einem Pferd zu sitzen, das Meer entlang in den Sonnenuntergang zu reiten. Sie hält den jungen Mann eng umschlungen, schmiegt sich an ihn, lehnt ihren Kopf verträumt auf seine Schulter. Davon, dass er, mit der Zunge schnalzend, von oben herab einer anderen zuzwinkert, will sie in diesem Moment nichts wissen.


    das Original gibts hier:
    http://www.sonntagszeitung.ch/reisen/artikel-detailseite/?newsid=80377?newsid=80377

    Und wer iss dran schuld (wer hats erfunden)? Nein, nicht Ricula.

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