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Re: Betreuungserfahrung im Kindergarten
Melanie - 27.04.2009, 09:26Betreuungserfahrung im Kindergarten
Guten Tag,
ich bin ganz neu im Forum und suche einenTipp oder Kontakt zum Thema Kindergartenbetreuung.
Von meinen Zwillingen ist mein Sohn Elias 4 1/2 Jahre) betroffen.
Wer kann mir einen Kontakt vermitteln zu einem Kindergarten, der ein Morbus Perthes Kind betreut und Erfahrungen hat?
Die Hauptbefürchtung des Kindergarten Trägers ist. dass SIe ihn als chronischkranken die ganze Zeit beaufsichtigen und einzeln betreuen müssen, aus der Angst heraus, wenn etwas passiert, dass Sie voll haften.
Ich freue mich sehr über jede Info.
Danke. Melanie
Diagnose März 2009
linke Hüfte
Therapie KG, Krücken, Rollstuhl
Poliklinik Aachen und Klinikum St. Augustin bei Bonn
Re: Betreuungserfahrung im Kindergarten
Sternenmaus - 27.04.2009, 13:37
Hallo Melanie,
einen Kindergarten kann ich Dir nicht empfehlen, aber mal erzählen wie es bei uns ist!
Bei Lucas wurde im August 2007 der MP entdeckt und da sein Bein geschont werden sollte, geht er erst seit Januar 2009 mit Rollstuhl in den ganz normalen konfessionellen Kindergarten!
Es läuft super gut, der Kindergarten ist ebenerdig und in den Garten geht eine Rollstuhlrampe! Allerdings haben wir zu allererst die Erzieherinnen über die Krankheit und das Krankheitsbild von Lucas informiert, um ihnen nämlich die Angst zu nehmen! Das wichtigste ist eigentlich, das darauf geachtet wird, dass diese Kinder nicht rumrennen und rumhüpfen!
Für Notfälle haben die Erzieherinnen unsere Rufnummer und gut ist es! wir haben nicht groß darüber gesprochen, dass das Bein aus der Hüfte springen kann usw.! denn er soll ja im Rollstuhl sitzen!
Mittlerweile haben wir den Erzieherinnen auch unsere Erlaubnis gegeben, dass wenn Lucas im Garten ist, eine halbe Stunde auch ohne Rollstuhl rumlaufen kann, einfach um mit den anderen Kindern sich mal auszutoben!
Dein Kind muss nicht ständig beobachtet werden oder einzeln betreut werden, dass ist absoluter Quatsch! Es sollte nur darauf geachtet werden, dass er im Rollstuhl bleibt und nicht rumhüpft! Kommt es doch vor, muss man ihn halt auffordern, sich wieder reinzusetzen. Fertig aus!
Es liegt an Dir den Erzieherinnen die Angst vor dieser Krankheit zu nehmen! Haften tun sie genauso wie bei ganz gesunden Kindern!
Kopf hoch und nicht abmelden, sondern dafür kämpfen dass Dein Kleiner dort bleiben kann!
lg susanne
Re: Betreuungserfahrung im Kindergarten
simse - 27.04.2009, 20:38
Hallo Melanie,
auch bei uns war es mit dem Kindergarten zuerst ein Problem.
Auch hier hatte der Träger zuertst Probleme.
Bei uns hat sich Sven´s damaliger Orthopäde eingeschaltet und das Problem war nach einem Gespräch mit dem Verantwortlichen dann ziemlich schnell gelöst.
Sven hatte seinen Rollstuhl allerdings nur für Ausflüge, ansonsten durfte er mit seinen Gehstützen unterwgs sein.
Er war aber auch schon etwas älter, aber er hat das wirklich gut gemacht.
Die Erzieherinnen mussten ihn natürlich ab und zu ermahnen, aber im großen ganzen hat es echt gut geklappt.
Auch die Kindergartenkinder haben ihn immer unterstützt, ihm die 2. Krücke die Treppe hochgetragen und Sachen hinterhergeschleppt.
Sven hat also die Kindergartenziet in toller Errinnerung.
Inzwischen kam er in die Schule.
Da war der Anfang auch etwas holprig, da er kurz vor der Einschulung eine IVO hatte, d.h. der Oberschenkelhals wurde "gekippt", das die Gefahr eines Herausrutschens aud er Hüftpfanne bestand.
Die ersten Wochen Schule waren also nur im Rollstuhl möglich.
Inzwischen ist die KLasse dann vom Hochparterre umgezogen in den ebenerdigen Teil der Schule und Sven darf auch wieder mit seinen Krücken rumflitzen.
Damit ist er einer der schnellsten in der Schule, und auch hier klappt die Integration wunderbar.
Die Lehrer ermahnen in in der Pause zwar auch nal, aber meistens hält er sich schon an seine "Perthesregeln".
Ich hoffe und gebe dir wirklich den Rat euren Orthopäden mal beim Träger anrufen zu lassen- bei uns hat es damals jedenfalls sofort gewirkt.
Liebe Grüße
Simone
Re: Betreuungserfahrung im Kindergarten
Melanie - 27.04.2009, 20:58
Hallo liebe Susanne,
vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Ich bin überrascht, dass Dein Kind im Rollstuhl in den Kindergarten geht bzw. auch die meiste Zeit im Rollstuhl sein muss.
Die Klinik in Aachen meinte zu uns, dass Elias schon laufen darf bzw. mit Krücken.
Müßte er im Rollstuhl zum Kindergarten, würde der Kindergarten komplett die Betreuung ablehnen, da der Kindergarten nicht ebenerdig ist.
Ich dank Dir aber und du hast Recht, aufgeben darf man nie. Zum Glück versuche ich immer wieder alles positiv zu sehen, auch wenn mal kleine Ausrutscher nahen, in denen ich einfach mal 30 Minuten nur heulen möchte um danach wieder in meiner Kraft zu sein.
Ich hoffe sehr, dass ich den Kindergarten überzeugen kann, Elias beim Essen und bei der Mittagspause nicht ausserordentlioch betreuen zu müssen. Hoffentlich darf er bis 14.15 im Kindergarten bleiben.
Ich wünsche Euch einen positven und kurzen Krankheitsverlauf und vielen Dank noch mal.
LG Melanie
Re: Betreuungserfahrung im Kindergarten
Sternenmaus - 29.04.2009, 09:07
Hallo Melanie,
bei Lucas ist es so, dass er sich zur Zeit im Wiederaufbau des Hüftkopfknochens befindet und da ist Entlastung sehr wichtig!
Wir haben erst den Versuch Kindergarten ohne Rollstuhl gestartet, hatten dann aber einen Termin bei Frau Prof. Dr. Meurer und die erklärte uns, das die Hüfte völlig überfordert ist, dadurch hatte Lucas mehr Schmerzen! Sie legte uns das mit dem Rollstuhl ans Herz und es hat funktioniert!
Wie gesagt, Lucas braucht ab und zu einen Hinweis von den Erzieherinnen, dass er doch nicht hüpfen darf! und dann funktioniert es wieder! Beim Essen oder spielen in der Gruppe benötigt er nicht mehr Aufmerksamkeit als gesunde Kinder!
Ich denke die Erzieherinnen in Eurem Kiga müssen nur aufgeklärt werden, dann funktioniert es auch.
Ich drücke Euch fest die Daumen, dass alles klappt!
Die auf und abs bei MP sind einfach schlimm und auch wir haben die, da könnten wir auch heulen, aber es geht immer und es gibt einfach Tage da läuft es super!
lg susanne
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