E39 Niveauregelung

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    Re: E39 Niveauregelung

    Helmut 523 i - 14.12.2008, 17:42

    E39 Niveauregelung
    Hinterachs-Luftfederung (Niveauregulierung)

    Einleitung
    Die Aufgabe der Hinterachs-Luftfederung ist es, die Höhe des Fahrzeugaufbaus unter allen Beladungszuständen möglichst genau auf einem vorgeschriebenen Sollwert zu halten. Durch das weitgehend konstante Niveau bleiben die geometrischen Daten der Hinterradaufhängung wie Radsturz und Vorspur unabhängig von der Zuladung. Im E39 wird erstmals bei BMW die gesamte Hinterachslast bei Sonderausstattung Niveauregulierung durch Luftfedern getragen. Die Regelung dieser Anlage erfolgt unter allen Betriebsbedingungen automatisch und ohne Eingriffsmöglichkeit für den Fahrer.

    Die Hinterachs-Luftfederung ist so ausgelegt, daß unnötige Regelungen weitgehend vermieden werden.

    Das System bietet folgende Vorteile:

    - die Regelung ist unabhängig vom Fahrzeugmotor

    - eine Einzelrad-Regelung ist möglich

    - Unterscheidung zwischen Beladungs- und Fahrzustand

    - Schiefbeladungen können erkannt und ausgeregelt werden

    - Eigendiagnosefähigkeit

    - Regelunterbrechung bei Kurvenfahrt und/oder Beladung

    Das Gesamtsystem besteht aus folgenden Komponenten:

    - Luftversorgungsanlage (LVA)

    - zwei Luftfederbeine

    - zwei Höhenstandssensoren an der Hinterachse (links/rechts)

    - Elektronisches Steuergerät

    - Kontrollampe (Standard-Kombi) bzw. Textanzeige (High-Kombi)

    Folgend sind die Systemkomponenten beschrieben:

    Luftversorgungsanlage (LVA)
    Die Luftversorgungsanlage besteht aus

    - Abdeckhaube mit innenliegender Schallisolierung

    - Kompressor

    - Kompressorrelais

    - Magnetventilblock

    - Luftrohre incl. Verteilerblock

    Der Kompressor liefert einen maximalen Betriebsdruck von 13,5 bar. Der Kompressor ist wartungsfrei. Der Elektromotor selbst ist ein Gleichstrommotor.

    Wichtig!

    Zur Verhinderung der thermischen Überlastung des Kompressors wird die Einschaltdauer des Elektromotors überwacht: maximal 8 Minuten !

    Über das Kompressorrelais wird der Kompressor mit Strom versorgt.

    Wichtig!

    Das Kompressorrelais kann nicht gewechselt werden ! Bei Schäden am Kompressorrelais muß die gesamte LVA getauscht werden.

    Zur Steuerung des Luftstromes vom Kompressor zu den Federbeinen und umgekehrt werden Magnetventile eingesetzt. Jeder Luftfeder ist ein Ventil zugeordnet. Die Ventile können einzeln angesteuert werden.

    Die pneumatischen Leitungen (Luftrohre) stellen die Verbindung zwischen dem Magnetventilblock und dem Verteilerblock her. Die Rohre sind farblich codiert: blau für rechts, rot für links. Als pneumatische Schnittstelle zwischen der LVA und den Luftrohren zu den Federbeinen wird ein Verteilerblock eingesetzt, der ebenfalls an den Anschlüssen für die Luftrohre farblich codiert ist. Der Verteilerblock ist im Gepäckraum unterhalb des rechten Längsträgers untergebracht.

    Luftfederbeine
    Das Luftfederbein besteht aus einem Luftbehälter, einem Rollbalg sowie einem Zusatzvolumen. Der Rollbalg bildet die luftdichte und bewegliche Verbindung zwischen dem Luftbehälter und dem Dämpfer und trägt mit seiner wirksamen Innenfläche über den vorherrschenden Luftdruck die jeweilige Fahrzeuglast.

    Höhenstandssensoren
    Die Höhenstandssensoren sind hinten links und rechts jeweils am Führungslenkerlagerbock angebracht. Ihre Anlenkung erfolgt jeweils über eine Koppelstange durch die Hinterachslenker. Durch den jeweiligen Auslenkwinkel erhält das Steuergerät Informationen über den aktuellen Höhenstand des Fahrzeugs. Beide Sensoren arbeiten nach dem Hall-Prinzip.

    Ist das Fahrzeug mit der Sonderausstattung Leuchtweitenregulierung ausgestattet, ist der rechte Sensor als Doppelsensor ausgeführt.

    Steuergerät
    Das Steuergerät ist in seiner Modulbox im Gepäckraum unterhalb des rechten Längsträgers verbaut.

    Signallampe/Textmeldung
    Die Signallampe des Luftfeder-Systems befindet sich zentral im Standard-Kombi neben der Anzeige für ASC. Beim High-Kombi erfolgt eine eventuelle Fehleranzeige in der Textzeile.

    Funktionsweise Gesamtsystem
    Das System wird von einem Mikroprozessor gesteuert und arbeitet ab dem Öffnen einer Tür oder Klappe bis ca. 16 Minuten nach Verlassen des Fahrzeugs. Der elektrische Antrieb des Kompressors macht das System unabhängig vom Fahrzeugmotor.

    Folgende Signale werden im Steuergerät der Luftfederung ausgewertet:

    - Verbraucherabschalt-Signal

    - Höhenstand links

    - Höhenstand rechts

    - Klemme 15

    - Fahrzeuggeschwindigkeit

    - Motor EIN/AUS

    - Information über den Zustand der Türen und Kofferraumklappe

    Das Fahrzeugniveau wird über die Luftmenge im Luftfederbein bestimmt. Die Anpassung der Luftmenge im Luftfederbein an eine geänderte Beladung des Fahrzeugs geschieht durch Ansteuerung des Kompressors und/oder der Ventile in der Luftversorgungsanlage.

    Die LVA fördert Luft aus dem Gepäckraum über die von der Regelelektronik geschalteten Magnetventile in die Bälge, bis das Sollniveau erreicht ist.

    Ein Druckbegrenzungsventil schützt die Anlage vor Überdruck.

    Beim Absenkvorgang (Fahrzeugbeladung wird verringert) werden von der Elektronik die entsprechenden Magnetventile und das Auslaßventil angesteuert. Die Luft strömt ungedrosselt in die Umgebung.

    Wichtig!

    Das System kann nur einwandfrei funktionieren wenn folgende Punkte gewährleistet sind: Der Bandmontage-Modus und der Transport-Modus müssen gelöscht, der Höhenstands-Offset richtig ausgeführt sein ! Die Anweisungen zum Löschen des Bandmontage-Modus und des Transport-Modus sowie die Durchführung des Höhenstand-Offsets befinden sich im Diagnoseprogramm unter dem Punkt "SERVICE-FUNKTIONEN". Werden der Bandmontage-Modus und/oder der Transport-Modus gelöscht, ist grundsätzlich der Höhenstands-Offset durchzuführen !

    Das Sicherheitskonzept soll durch Überwachung von Signalen und funktionsrelevanten Prametern eine Fehlfunktion des Systems, insbesondere ungewollte Regelvorgänge, unterbinden. Bei erkannten Fehlern wird das System abhängig von der betroffenen Komponente abgeschaltet. Der Fahrer wird von der Störung mittels Signallampe bzw. Textzeile im Kombi informiert. Erkannte Fehler werden im Fehlerspeicher abgelegt. Die Anzahl der speicherbaren Fehler ist auf drei begrenzt.

    Regelung
    Beide Fahrzeugseiten werden individuell geregelt, d.h. auch der Soll-/Ist-Vergleich wird für beide Seiten einzeln durchgeführt. Bei der Ausführung von Aufregelungen (Heben) wird die zulässige Einschaltdauer des Kompressors überwacht.

    Schiefstand
    Unter Schiefstand (im Stand) wird die Situation verstanden, wenn ein Rad auf einem Hindernis steht, die anderen 3 Räder dagegen ebenerdig. Da dieser Schiefstand nicht ausgeglichen wird, entsteht somit nach Abfahrt vom Hindernis kein entgegengesetzter Schiefstand. Bei großen Zuladungen in diesem Zustand wird entsprechend ausgeregelt, damit die Bodenfreiheit nicht beeinträchtigt wird. Die Erkennung auf Schiefstand erfolgt nur im Normal- bzw. Klappen-Modus und solange kein Geschwindigkeitssignal vom Steuergerät erkannt wird.

    Regelarten
    Folgende Regelarten des Systems werden unterschieden: Vor-/Nachlauf-Modus, Normal-Modus, Klappen-Modus, Bandmontage-Modus und Transport-Modus.

    Vor-/Nachlauf-Modus
    Im Vor-/Nachlauf-Modus wird nur dann auf die Sollhöhe aufgeregelt, wenn das Niveau die Sollhöhe im Mittel um 40 mm unterschreitet. Damit wird die Batteriebelastung vor Motorstart reduziert, da nur bei großen Zuladungen aufgeregelt wird, um die Bodenfreiheit vor Wegfahrt zu erhöhen. Kleine Zuladungen ergeben nur geringe Einfederwege; es ist daher ausreichend, diese erst bei Motorstart auszugleichen.

    Normal-Modus, Klappen-Modus
    Im Normal- oder Klappenmodus wird jeweils auf Sollhöhe geregelt. Im Normalmodus werden beispielsweise die Hinterachslaständerungen, die durch Tankentleerung während der Fahrt oder durch den aerodynamischen Auftrieb des Hinterwagens bei hohen Geschwindigkeiten auftreten, ausgeregelt. Im Klappenmodus werden kurzzeitige Beladungsänderungen während des Stillstandes bei geöffneter Klappe ausgeglichen.

    Bandmontage-Modus
    Im Anlieferzustand ist ein neues Steuergerät im Bandmontage-Modus, d.h. das Steuergerät ist deaktiviert. Damit werden Regelvorgänge nicht ausgeführt, das Sicherheitskonzept arbeitet nur eingeschränkt. Im Kombi ist die Fehleranzeige aktiviert.

    Wichtig!

    Löschen des Bandmontage-Modus nur mit Diagnoseprogramm möglich (SERVICE-FUNKTIONEN) !

    Nach dem Löschen des Bandmontage-Modus ist grundsätzlich der Höhenstands-Offset durchzuführen. Vorgehensweise siehe Diagnoseprogramm Menü SERVICE-FUNKTIONEN, "Höhenstands-Offset".

    Transport-Modus
    Der Transport-Modus bewirkt eine Höherstellung des Fahrzeughecks um ca. 30 bis 40 mm um Beschädigungen des Fahrzeugunterbodens beim Transport vom Werk zum Händler zu vermeiden. Es werden keine Regelvorgänge ausgeführt, im Kombi ist die Fehleranzeige aktiviert.

    Wichtig!

    Löschen des Transport-Modus nur mit Diagnoseprogramm möglich (SERVICE-FUNKTIONEN) ! Zum Zwecke des Weitertransportes kann der Transport-Modus auch gesetzt werden (SERVICE-FUNKTIONEN). Dies unabhängig davon, ob der Transport-Modus bereits gesetzt war oder nicht.

    Nach dem Löschen des Transport-Modus ist grundsätzlich der Höhenstands-Offset durchzuführen. Vorgehensweise siehe Diagnoseprogramm Menü SERVICE-FUNKTIONEN, "Höhenstands-Offset".

    Hinweis bei Ausfall des K-Buses
    Wenn das Steuergerät keine Signale vom K-Bus erhält, gelten die zuletzt erhaltenen Signale (z.B. Türen, Geschwindigkeit) weiter und das Steuergerät bleibt im zuletzt eingestellten Modus bis zur Abschaltung durch das Verbraucherabschalt-Signal. Beim nächsten Neustart bzw. grundsätzlich bei Neustarts mit ausgefallener Kommunikation, bleibt das Steuergerät im Vor-/Nachlauf-Modus, der Fahrer wird durch die Fehleranzeige im Kombi über die vorliegende Störung informiert.



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