Besuch in Brüssel

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    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 30.07.2009, 16:10

    Besuch in Brüssel
    Hallo Leute,

    vorletzten Montag habe ich im Rahmen einer kleinen Belgien-Reise (urlaubsmäßig) Kirsten in Brüssel besucht.

    Hmmm... zwei innige Proconler.

    Wir hatten einen echt angenehmen Nachmittag und Abend mit kleiner Kneipentour (Belgien, das Land des Biers) und Brüsseler Stampfkartoffeln namens "Stoemp".

    Wie ich in dem anderen Faden bereits erwähnt habe, habe ich in Brüssel den neuesten Band meiner Lieblings-Comicserie "Spirou & Fantasio" gekauft. Und wie der Zufall wollte, spielt dieser neue Band nicht nur in Brüssel (1942, während der deutschen Besatzung), sondern es wird auch "Stoemp" erwähnt, und sogar das Higgs-Boson, ein Elementarteilchen, über das Kirsten und ich kurz gesprochen haben und uns darüber lustig machten, was für abwegige Themen wir hier besprechen...

    In den Armen des Roboters übrigens die Titelfigur Spirou.

    Die Reise war aber ohnehin für mich gemacht. Dieses Jahr hat sich der Wallonische Tourismus den Comic zum Thema gemacht, was ich nicht vorher wusste, und in jedem Museum, das ich ansteuerte, gab es eine Sonder-Ausstellung zum Thema Comic. Und der Rezeptionist in der Jugendherberge in Namur hatte sogar Comics studiert, an der legendären Kunstschule Saint-Luc in Brüssel. Mit dem konnte ich mich natürlich gut unterhalten! :) Noch dazu gab es in Namur eine Sonderausstellung mit Originalen von... Wilhelm Busch!

    Zu erwähnen ist noch, dass ich gleich in der ersten Jugendherberge mein Handy verlor, das aber glücklicherweise gefunden wurde und ich dann auf der Rückfahrt abholen konnte (was aber letztlich einen Umweg von etwa 1 1/2 Std. bedeutete, auch wenn's auf der Karte ganz nah aussah).

    Besuchenswert sind übrigens Namur und Bouillon, beide sehr hübsche Orte, während Lüttich trotz des niedlichen Namens eine sehr hässliche Stadt ist.

    Außerdem habe ich gelernt, dass "Pümpel" auf finnisch "Karhupumppu" heißt, was übersetzt so viel wie "Bärenpumpe" bedeutet.

    Und danke nochmal, Kirsten, dass du für mich deinen Krav-Maga-Kurs hast ausfallen lassen... :roll:



    Re: Besuch in Brüssel

    kirsten - 31.07.2009, 10:36


    Hi Micha,

    nettes Foto. Und es ist sogar das komplette Tor drauf! :)

    Und der Rest deiner Reise hoert sich ja auch gut an! Freut mich auf jeden Fall, dass das kleine Belgien dir gefallen hat. Ich mag's schliesslich auch. Hey, aber sag nichts gegen Luettich! Ich weiss, ist nicht die huebscheste Stadt, aber es gibt auch schoene Eckchen. Und ich liebe Luettich! Aber es sei dir verziehen :)

    Wie gesagt, hab mich gefreut, dass du hier warst und der nette Nachmittag/Abend war es wert, das Krav Maga Training mal zu schwaenzen. Mach ich aber wirklich nur aeusserst selten! :)

    K



    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 31.07.2009, 11:29


    kirsten hat folgendes geschrieben: Hey, aber sag nichts gegen Luettich! Ich weiss, ist nicht die huebscheste Stadt, aber es gibt auch schoene Eckchen.
    Stimmt, zwei habe ich sogar selbst gesehen. Das eine ist so ein Karee mit Lokalen, da stehen in der Mitte Bäume mit breitem und tiefem Astwerk, dank derer man die Häuser nicht so sieht. Die Häuser sind nämlich überwiegend grau und voller Abgasablagerungen. Die zweite ist ein wunderschönes, etwa 10x20m großes Blumenbeet vor der Kathedrale, da kann man sich gut hinsetzen. Aber möglichst so, dass man die Kathedrale im Rücken hat, damit man die nicht sieht.

    Tatsächlich haben alle, mit denen ich seither über Lüttich gesprochen haben gesagt, dass auch ihnen die Stadt nicht gefällt. Was liebst du denn an dieser Stadt? Vielleicht kucken wir einfach nicht richtig hin.



    Re: Besuch in Brüssel

    kirsten - 03.08.2009, 10:00


    Hm, ja, was ich an Luettich liebe... schwer in Worte zu fassen. Ist mehr so'n Gefuehlding, fuerchte ich, als etwas das sich an Gebaeuden, etc. festmachen laesst. Auf mich hat Luettich einfach den Effekt: hinkommen und sich zu Hause fuehlen. War immer so, schon als ich das allererste Mal hingefahren bin mit 14... Mehr faellt mir da auch nicht zu ein...



    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 05.08.2009, 06:28


    Mir sind noch zwei Sachen über die Belgienreise eingefallen, die ich erzählen wollte. Eine hab ich inzwischen wieder vergessen, darum erzähle ich noch rasch die andere.

    Wie ihr wisst, bin ich ja ein großer Fan der Musik der Beach Boys. Und Dienstag morgen, vorm Auschecken (Aus-checken), hörte ich plötzlich auf dem Flur ein paar jugendliche männliche Stimmen, deren eine plötzlich anhob: "Round, round, get around, I get around..." Die andere fiel reflexartig mit dem Falsettpart ein, gab aber nach einem halben Takt auf, während die andere die letzten beiden Takte des Intros noch beendete.
    Da wär ich natürlich gerne hingelaufen - leider saß ich gerade in dem Moment auf dem Klo... (So ein großer Fan bin ich dann doch nicht!) :)



    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 17.08.2009, 15:24


    Noch ein lustiges Detail: Als ich am Dienstag damals in Brüssel nochmal in den Comicladen wollte, in dem wir am Vortag gewesen waren, konnte ich ihn nicht wiederfinden. Ich war zwar in einem auf derselben Straße, aber nach etwa drei Stunden Stöbern fiel mir auf, dass es zwar auch ein sehr großer, aber eben ein ganz anderer Laden war als der vom Vortag... Danach habe ich dann nochmal den ersten gesucht, konnte ihn jedoch nicht aufspüren!

    Hast du da schon mal nach dem bestellten Comic gefragt?



    Re: Besuch in Brüssel

    Stefan - 17.08.2009, 17:41


    Das "Etwas nicht wiederfinden" wird anscheinend immer populärer:

    Die Tage in Braunschweig fand ein Rentner sein Auto nicht wieder.
    Nach vergeblicher Suche rief er seinen Sohn an, der ihn abholte.
    Währenddessen wartet seine Frau auf Beifahrersitz auf ihn.

    Nach drei Stunden kam die Frau Passanten komisch vor und riefen die Polizei. Diese brachte dann die Frau nach Hause.


    Drei Osteuropäer parkten ihren Transporter in der Nähe eines Supermarktes in Hannover und fanden diesen nach dem Einkauf nicht wieder. Nachdem sie die ganze Nacht gesucht hatten, meldeten sie sich bei der Polizei. Die fand den Transporter dann.


    Von daher hatte Micha doch noch irgendwie Glück gehabt.
    Stefan



    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 17.08.2009, 17:58


    Eine ältere Frau hatte ihr Auto in Reparatur gegeben. Die Werkstatt hatte angeboten, es ihr nach Hause zu bringen, den Wagen in der Garage abzustellen und ihr den Schlüssel in den Briefkasten zu werfen. Der Schlüssel kam zurück, nicht aber das Auto selbst. Es wurde als gestohlen gemeldet. Zwei Jahre später fand man es - in der Nachbargarage. Der Mieter hatte kein Auto und nutzte seine Garage nicht...



    Re: Besuch in Brüssel

    kirsten - 17.08.2009, 21:39


    Micha hat folgendes geschrieben: Hast du da schon mal nach dem bestellten Comic gefragt?

    Nee, sorry, hab ich noch nicht. Am Wochenende. Versprochen!



    Re: Besuch in Brüssel

    Stefan - 18.08.2009, 16:44


    Weil es gerade so schön zu Comic und ComicShop passt,
    der passende Beitrag über Ingo Wende aus der HAZ vom 18.08.
    Stefan

    Der Lucky Luke der Comic-Szene

    Den Unterhalt für seinen ersten Laden verdiente Ingo Wende auf Flohmärkten. Heute gibt es das Comic-Geschäft schon seit 25 Jahren. Privat liest er aber lieber ein Buch.

    Ganze 10 000 Mark bekam Ingo Wende von seiner Bank, nachdem er dort seinen alten VW Bulli als Kreditsicherheit angegeben hatte. Vielleicht lag es an seinem Vorhaben, am Raschplatz, der damals noch als Treffpunkt von Trinkern und Drogensüchtigen galt, einen Comic-Laden eröffnen zu wollen. Vielleicht war es aber auch das Auftreten von Wende: Er war mit seinen beiden Geschäftspartnern in die Bank gekommen, alle drei Männer trugen lange Bärte, lange Haare und Ledermäntel. „Wir wollten uns auf keinen Fall vor den Anzug- und Krawattenträgern verbiegen“, sagt Wende lachend, und seine mittlerweile ergrauten langen Haare wippen dabei. Das Geld der Bank reichte damals kaum. Seinen Laden eröffnete Wende vor genau 25 Jahren trotzdem.

    Mit dem Kredit konnte zumindest die Mietsicherheit für den ersten Comic-Laden am Raschplatz bezahlt werden, doch lief das Geschäft in den Anfangstagen eher schleppend. „In den ersten Wochen saßen wir im Laden, legten die Füße hoch und tranken Bier“, beschreibt Wende schmunzelnd den ausbleibenden Kundenstrom. Also fuhr der Hannoveraner an den Wochenenden auf Flohmärkte und verkaufte Bücher und Antiquitäten. „Mit dem Geld haben wir dann die Miete und neue Comics bezahlt — bis der Laden lief“, sagt der 59-Jährige — auch wenn es noch fünf Jahre dauerte, bis das Geschäft tatsächlich Gewinn erwirtschaftete.

    Der Erfolg hatte schließlich mehrere Gründe. So verkaufte Wende Comics von Dschungelheld Akim, von Weltraumflieger Fulgor und Ritter Falk, die der hannoversche Lehning Verlag in den fünfziger Jahren veröffentlichte. „Nach dem Krieg galten Comics oft noch als verbotene Literatur — darum gab es kleine Piccolo-Formate, die man damals heimlich unter der Schulbank oder der Bettdecke las“, erzählt Wende. Genau diese Exemplare verkaufte er dann in den achtziger Jahren an Sammler. Außerdem kam Wende zugute, dass vor 25 Jahren noch viele englische Soldaten in Hannover stationiert waren. „Die entdeckten ganz schnell unsere vielen US-Comics für sich.“ Heute bietet sein Comic-Laden nach eigenen Angaben die größte Auswahl an US-Comics in Norddeutschland.

    Dabei hat Wende für US-Comics eigentlich nur wenig übrig. Er mag vor allem Tim und Struppi, Asterix und den Desperado Blueberry. Zum Comic ist der gelernte Großhandelskaufmann auch eher zufällig gekommen. Nach der Bundeswehr und seiner Zeit als Wirt der Kneipe „Ziegelei“ entdeckte er das Nischendasein der Hefte als Verkaufanreiz. „Es gibt zwei Arten von Comic-Händlern“, sagt Wende. „Die einen vertreiben Comics aus purer Leidenschaft, die anderen sehen zusätzlich den wirtschaftlichen Aspekt.“ Wende zählt sich eher zur zweiten Gruppe. „Viele Händler sind Sammler, die ihre Schätze nicht loslassen wollen — die möchten gar nicht verkaufen.“

    Dass er einmal vom Comic-Verkauf leben kann, hätte der 59-Jährige nicht gedacht. Eigentlich wollte er es auch nur zehn Jahre probieren und ist dann dabei geblieben. Das Geschäft laufe gut, auch wenn er noch immer 60 Stunden in der Woche arbeiten müsse, um auf seine Kosten zu kommen. Comic-Verkäufer seien Idealisten, er selbst sei eine Art Lucky Luke, der eher wenig Aufsehen um seine Person macht.

    Vor zweieinhalb Jahren ist Wende mit dem Comic-Laden wegen des Raschplatz-Umbaus in die Nordmannpassage ans Steintor gezogen. Er verkauft in den ehemaligen Räumlichkeiten einer „Nordsee“-Filiale und lagert seine Bestände im alten Kühlraum. „Früher hatten wir 400 Quadratmeter Verkaufsfläche, heute sind es nur 140“, sagt Wende. In zweieinhalb Jahren möchte er wieder umziehen, in eine größere Immobilie. Mehr möchte er noch nicht verraten.

    Für Wende ist die Entwicklung des Comic-Marktes schon erstaunlich. „Früher gab es nicht mal genug Comics, um unsere Regale zu füllen“, sagt Wende. Doch seit Mitte der neunziger Jahre habe sich der Comic als Kulturgut etabliert, und mittlerweile verkaufen auch die großen Buchhandlungen die bunten Hefte und Bände. „Als wir monatlich 1000 ,Werner’-Comics verkauften, haben die Buchhandlungen reagiert“, sagt Wende, „aber zum Glück behandeln sie die Sparte immer noch so stiefmütterlich, dass die Fans dann doch eher zu uns kommen.“

    Neben dem Image des Comics vom Schmuddelheft zum literarisch-künstlerischen Werk hat sich auch die Art der Comics in Wendes Sortiment verändert. Mit Titeln wie „Dragonball“ und „Sailor Moon“ erhielten Ende der neunziger Jahre asiatische Mangas Einzug in die Comic-Geschäfte. „Viele alte Händler haben sich zunächst gesträubt, wir haben es probiert“, erzählt Wende. „Heute erziele ich mit Mangas den größten Teil meiner Umsätze.“ Dazu veranstaltet sein Team Zeichenwettbewerbe oder lädt zu einem sogenannten Cosplay-Contest ein. Dabei verkleiden sich Fans als Comic-Helden.

    Wende glaubt, dass Comics die Menschen positiv verändern können. Sie regten die Phantasie an, man könne darin versinken. Er selbst greife aber immer öfter zum Buch. „Es ist wie das Arbeiten in einer Schokoladenfabrik — am Abend eines langen Arbeitstages hat man keine Lust mehr auf Pralinen.“
    [Jan Sedelies]

    http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Serie-Zuhause-in-Hannover/Der-Lucky-Luke-der-Comic-Szene



    Re: Besuch in Brüssel

    Micha - 24.08.2009, 06:46


    Kurioserweise habe ich die Ausgabe der HAZ, in der das drinstand, geschenkt bekommen.

    Wie sieht's aus mit dem Comic, Kirsten? :)



    Re: Besuch in Brüssel

    kirsten - 24.08.2009, 09:41


    Micha hat folgendes geschrieben: Wie sieht's aus mit dem Comic, Kirsten? :)

    Ja, ja, draengel mal nicht! :P Ich bin tatsaechlich - extra fuer dich - am Samstag in die Stadt. Ergebnis: Leider noch nicht angekommen. Ich hab gesagt, ich warte noch ein paar Wochen, d.h. bis vor meinem Deutschland-Besuch. Ich werd dann kurz vorher nochmal reinschauen, aber wenn es dann nicht da ist, fuerchte ich, kannst du's vergessen. Ich denke, dann sollte ich die Bestellung stornieren und lieber dein Geld wieder mitbringen, oder?

    Sorry, dass ich keine besseren Nachrichten habe...



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