Briten wollen Taliban spalten

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    Re: Briten wollen Taliban spalten

    ErEnAlP - 28.07.2009, 15:11

    Briten wollen Taliban spalten
    Briten wollen Taliban spalten
    Von Carsten Volkery, London

    Die Nato-Operation "Pantherkralle" gegen die Taliban war zwar ein Erfolg, doch jetzt rätselt die Regierung in London über die nächsten Schritte in Afghanistan. Außenminister Miliband plant direkte Verhandlungen mit dem Gegner - und will gemäßigte Kräfte zum Überlaufen bewegen.

    London - David Miliband will Gespräche mit den Taliban - und schwenkt damit auf eine Linie mit den Militärs. Die Forderung des britischen Außenministers, Verhandlungen mit den Widersachern in Afghanistan aufzunehmen, erheben Generäle und Politiker in Nato-Ländern seit längerem. Die Kommandeure der Alliierten am Hindukusch haben obendrein den Kontakt zum Gegner nie abbrechen lassen.


    REUTERS
    Britische Soldaten in Afghanistan: Suche nach Überläufern
    Milibands Nato-Rede vom Montag wurde in den Heimatmedien mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen. Endlich reagiere die Regierung auf die wachsende Skepsis der britischen Bevölkerung zum Afghanistan-Krieg, lautete der Tenor. Seit Monaten wird beklagt, dass London keine Strategie habe, um den zunehmend aussichtslos erscheinenden Afghanistan-Krieg zu beenden. Milibands Botschaft an Afghanistans Präsidenten Hamid Karzai, die moderaten Taliban einzubinden und den Gegner so zu spalten, wurde nun als Fortschritt wahrgenommen.


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    Afghanistan David Miliband Hamid Karzai Taliban Operation Pantherkralle Gordon Brown
    zu SPIEGEL WISSEN Selbst das konservative Massenblatt "Daily Mail" konnte sich für Milibands Vorschlag erwärmen. "Mit den Taliban zu reden, könnte vielleicht etwas Hoffnung bringen", hieß es im Leitartikel. "Schließlich hat es schon in anderen scheinbar unlösbaren Konflikten geholfen, sich mit Terroristen zusammenzusetzen." Auch der Nordirland-Konflikt sei nur gelöst worden, indem die britische Regierung sich auf die Republikaner zubewegt habe. "Wir sollten nicht davor zurückschrecken, mit den Taliban zu reden", schrieb auch der "Independent".

    Milibands Vorstoß kam am Tag, als die "Operation Pantherkralle" der Alliierten in der Provinz Helmand nach fünf Wochen beendet wurde. Die Offensive wurde in London als Erfolg gewertet: 3000 Soldaten, neben Briten auch noch Amerikaner und Dänen, haben 500 Taliban aus ihrem Rückzugsgebiet vertrieben. Premierminister Gordon Brown feierte den "heldenhaften" Vorstoß. Die "tragischen menschlichen Kosten" seien nicht vergeblich gewesen, sagte er dem "Evening Standard".

    Nach wochenlangen Negativschlagzeilen über fehlende Hubschrauber nutzte die Labour-Regierung den erfolgreichen Abschluss der Offensive, um zu unterstreichen, dass die Nato-Koalition in Afghanistan Fortschritte macht.



    Doch warf das Ende der Operation umgehend die Frage auf: Was folgt nun? Britische Kommandeure stellten laut "Times" klar, dass weitere Offensiven nur mit zusätzlichen Soldaten zu bewältigen seien. Noch immer ist ein Drittel des Landes in der Hand der Taliban, und die Zahl der Angriffe auf westliche Soldaten nimmt zu. In den vergangenen drei Monaten gab es nahezu tausend Attacken mit Straßenbomben gegen Soldaten des Vereinigten Königreichs. Die Zahl der britischen Toten ist auf 191 gestiegen - allein im Juli starben bislang 22.

    Generäle verlangen mehr Soldaten

    Um eroberte Gebiete zu halten, so die Argumentation der Kommandeure, braucht es mehr Truppen. In London wird laut "Guardian" erwogen, das britische Kontingent von derzeit 9000 auf über 10.000 aufzustocken. Gleichzeitig soll jedoch der Dialog mit den Taliban forciert werden. Kämpfer der zweiten und dritten Reihe sollen zum Überlaufen bewogen werden. "Es ist ein Skandal, dass es nach sieben Jahren des Aufstands noch immer keinen Weg für Taliban-Kämpfer gibt, ihre Waffen niederzulegen", zitiert die "Mail" einen Nato-Strategen.




    Die Doppelstrategie, mehr Truppen zu schicken und gleichzeitig den Dialog mit den Taliban zu suchen, erscheine widersprüchlich, schreibt der "Independent". Angesichts der heterogenen Struktur der Taliban sei sie aber sinnvoll. Moderate Kräfte könnten so herausgelöst werden.

    Die Forderung nach einer politischen Lösung in Afghanistan - und auch die jüngste Debatte über mangelnde Ausrüstung britischer Soldaten - zeigen, dass die britische Öffentlichkeit zunehmend die Geduld mit dem Militäreinsatz verliert. Längst gilt: Diesen Krieg kann man nicht gewinnen. In einer neuen Umfrage im Auftrag des "Independent" sagten 58 Prozent der Befragten, dass die Taliban militärisch nicht zu besiegen seien. 52 Prozent sagten, die britischen Truppen sollten sofort abgezogen werden. Vor zwei Wochen hatte eine Umfrage im Auftrag der BBC ein ähnliches Ergebnis gebracht.



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