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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Seraphine Forum: Nebelheim Forenbeschreibung: ~ Our last hope ~ aus dem Unterforum: See Antworten: 1 Forum gestartet am: Sonntag 21.06.2009 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Gewundene Gewandheit Letzte Antwort: vor 14 Jahren, 9 Monaten, 5 Tagen, 12 Stunden, 42 Minuten
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Re: Gewundene Gewandheit
Seraphine - 19.07.2009, 14:48Gewundene Gewandheit
Für eine Naga war es ein sehr merkwürdiges Gefühl, viel Kleidung zu
tragen. Kleidung behinderte, sie sog sich mit dem kühlen Nass voll und
zogen einen vermutlich weiter in die Tiefe, als man wollte.
Für Seraphine Slithice alias Dämmerungsklang waren Kleider nichts
außergewöhnliches. Sie hatte den Gold- und Diamantenschmuck, den
man ihr früher gab, schon des öfteren abgelegt und sich in einen der
großen, schwarzen Umhänge gehüllt, um ihre Gestalt zu verbergen. Wenn
man sich an land bewegen wollte, ohne erkannt zu werden, musste man
dies tun. Dann taten auch die Kapuze und sie Handschuhe not... es war
nicht einfach.
Doch Dämmerungsklang liebte die Menschenwelt zu sehr, als sich auf
immer vor ihr zu verstecken, sie kam nicht mit dem leben zurecht, dass
ihr in die Seegraswiege gelegt wurde, schon garnicht, wenn man ihr eine
Bürde zu tragen aufband, die sie am liebsten in die Tiefen der stillen
gewässer versenken würde.
Vorsichtig tauchte sie aus dem Wasser auf und die schwarze Oberfläche
kräuselte sich leicht.
Es war tiefste Nacht: Zeit der Sirenen. Der kleine, schmale Halbmond
über ihr verbreitete nur spärrliches Licht, doch die Sirene war es
gewohnt, in der dunkelheit zu sehen. Ihre Augen waren nicht weit zu gut
wie die von ihrer ehemaligen Freundin Nachtschimmerschuppe, doch sie
konnte sich zurechtfinden, und das war, soweit sie wusste, das wichtigste.
Bei dem Gedanken an Nachtschimmerschuppe seuftzte sie.
Was habe ich alles für diese Welt aufgegeben? Es ist zu viel, um es zu
zählen, da würden nicht einmal die Harfenseiten der Magnar- Medusa
ausreichen...
Seraphine unterdrückte den Impuls, leise anfangen zu singen, ein
normaler Drang einer Sirene, wenn es Nacht war. Aber wie schon gesagt,
sie war geübt darin, sich gegen normales Empfinden einer Naga zu
wiedersetzen.
Vielleicht war sie die einzige Verräterin.
Das kann mir egal sein...
Sie fuhr sich mit ihren krallenartigen Händen über die Schuppen, und, wie
erwartet, perlte das Wasser ab, bis sie trocken war.
Dann blickte sich Dämmerungsklang um und wisperte leise in die
schwarze Nacht: Rionne!
Sogleich kam die kleine Coatl angeflogen und ließ ein schweres, dunkel
Päckchen vor die Naga fallen.
ich danke dir, Rionne.
Die Coatl setzte sich auf ihre Schulter und schlang den Schwanz um ihren
Hals, damit sie ihren kleinen Kopf an dem Dämmerungsklangs reiben
konnte. . .
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