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Krauss, Nicole - Kommt ein Mann ins Zimmer




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Krauss, Nicole - Kommt ein Mann ins Zimmer

Beitragvon marilu » 18.05.2006, 18:14

Momentan lese ich ja "Die Geschichte der Liebe" und bin hin und weg! Was habe ich mich gefreut, als ich vorhin in der Buchhandlung ein Leseexemplar zum nächsten Roman von Nicole Krauss gefunden habe! Ich hoffe, dass es genauso wunderbar sein wird!!! :jep:

Leider gibt es noch keine Coverabbildung bei Amazon. Es erscheint aber auch erst im September 2006.

Die Geschichte von Samson Greene, Englischprofessor an der Columbia Universität, der ziellos durch die Wüste in Nevada irrt. Erklärung: ein Tumor im Gehirn. Er lässt den Tumor operativ entfernen, muss zukünftig aber damit leben, dass er keine Erinnerung mehr an sein Leben ab 24 Jahren hat. Seine Frau Anna holt ihn zurück nach New York und hofft trotz aller Widrigkeiten auf eine Wiederaufnahme des vergangenen Lebens. Aber Samson ist unfähig, seine Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen. Und so flüchtet er vor dem Alltagsstress.
Als ihm eine neue Therapie vorgeschlagen wird, nutzt er seine Chance...

Das Buch ist eigentlich Krauss' Debütroman von 2002. Mal sehen, was er zu bieten hat.
Zuletzt geändert von marilu am 14.04.2007, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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von Anzeige » 18.05.2006, 18:14

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Beitragvon Pippilotta » 28.09.2006, 19:27

So, das Buch ist mittlerweile erschienen, und so siehts aus:

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Herzliche Grüße
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Beitragvon Pippilotta » 01.01.2007, 19:49

In der Zwischenzeit habe ich nun das Buch auch gelesen!

[center]KOMMT EIN MANN INS ZIMMER NICOLE KRAUSS[/center]

Samson Greene, Universitätsprofessor, 36 Jahre alt, wird in der Wüste von Nevada – nach Tagen der Abgängigkeit – aufgefunden. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab einen - zwar gutmütigen – Kopftumor, mit der operativen Entfernung desselben gerät aber die Erinnerung an die letzten 24 Jahre in Verlust. Nach der OP kann sich Samson nur mehr an Dinge erinnern, die bis zu seinem 12. Lebensjahr geschehen waren.
So erkennt er weder seine Frau Anna, noch kann er seinen Beruf ausüben bzw. weiß nicht einmal, dass seine Mutter – die alleinerziehend war und weshalb eine sehr enge Beziehung bestand – bereits verstorben war.
Unfähig, in seinem alten Leben Fuß zu fassen, verlässt er seine Frau und stellt sich – naiv, nichtsahnend und doch voller Hoffnung auf Heilung – einem Arzt und dessen vermeintlich revolutionärem Forschungsprojekt hin.


Es ist eigentlich der Debutroman der jungen amerikanischen Autorin, der aber erst aufgrund des Welterfolges von „Eine Geschichte der Liebe“ übersetzt wurde und weltweit erschien.

Wiederum wurde eine sehr interessante Thematik gewählt und wurden die Probleme, die Hilflosigkeit und Konsequenzen, die der Gedächtnisverlust mit sich zieht, sehr anschaulich, sehr einfühlsam und wohl auch sehr realitätsnah beschrieben.
Auf weiten Strecken allerdings ist dieser Roman unausgereift, ausschweifend und auch übertrieben, ich glaubte mich stellenweise in ein Science-Fiction-Abenteuer versetzt.

In anderen Passagen, z.B. zum Ende hin – begegnet man jenem unverwechselbaren, reifen, einfühlenden und tragischkomischen Stil, den die Autorin in „Eine Geschichte der Liebe“ fast schon zur Perfektion trieb. Sei es das wiederkehrende Bild der „Wüste“, das im Leben des Protagonisten immer wieder eine Rolle spielt und zuletzt für die große Erinnerungslücke steht oder das Gefühl der Einsamkeit, das von allen Seiten beleuchtet wird, es gelingt der Autorin ganz großartig, diese Gefühle und Verbindungen herzustellen und auch im Leser zu erwecken.

Trotz allem – v.a. aufgrund der letzten Kapitel (das Zusammentreffen mit dem senilen Großonkel Max) – ein sehr lesenswertes Buch!

Aufgrund des nachhaltigen und nachhallenden Schlusses vergebe ich doch :stern: :stern: :stern: :stern: (obwohl es mitten im Buch nicht danach ausgesehen hat).
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Beitragvon Krümel » 01.01.2007, 20:49

:?: Zeitgenössisches :?:
BildLiebe Grüße,
Krümel



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Beitragvon marilu » 01.01.2007, 20:49

Danke für deine Meinung! Ich werde mit der Lektüre noch etwas warten. Ich hatte es vor einigen Monaten angelesen, konnte aber nicht in die Geschichte finden und habe deshalb das Leseexemplar vorerst wieder zurückgegeben.
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
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Beitragvon Pippilotta » 02.01.2007, 06:27

Krümel hat geschrieben::?: Zeitgenössisches :?:


Ja! Würde ich schon sagen! Danke fürs Verschieben! :wink:
Herzliche Grüße
Pippilotta


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