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Re: Cottbus lernt aus den Fehlern der Vergangenheit
Sammy - 16.05.2006, 08:55Cottbus lernt aus den Fehlern der Vergangenheit
Cottbus lernt aus den Fehlern der Vergangenheit
Aufsteiger setzt auch in der Bundesliga auf das Kollektiv
Cottbus - Um 22.00 Uhr ging am Rathaus das Bier aus, doch die Spieler und Fans von Energie Cottbus bewiesen Flexibilität: Weitergefeiert wurde flugs die Nacht über in der angesagten Diskothek "CB", schließlich galt es den zweiten Bundesligaaufstieg des Vereins nach 2000 zu feiern. Zuvor war nach dem entscheidenden 3:1 (1:1) gegen 1860 München das Stadion der Freundschaft zum größten Fanshop der Welt mutiert, Fans hatten Stücke des Rasens herausgerissen und verwerteten alles, was an den historischen Tag erinnerte.
Cottbus hatte die Konkurrenten Fürth, Freiburg und Karlsruhe hinter sich gelassen, und Trainer Petrik Sander jubelte: "Ich habe immer gesagt, daß unsere gute Ausgangsposition nichts mit Glück zu tun hatte. Deshalb war ich auch davon überzeugt, daß wir am Ende den dritten Platz halten werden."
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Daß der Erfolg von Cottbus einer Sensation gleichkommt, belegt die Tabelle der vorangegangenen Spielzeit 2004/2005, als die Lausitzer erst auf der Zielgeraden den Zweitligaverbleib geschafft hatten. Dadurch, daß der Verein finanziell klamm ist, führte der Erfolg nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung. Und die gemeinsamen Jubelszenen belegten deutlich: Hier hat sich ein Team gefunden, jeder kämpft für den anderen.
"Wir haben uns den Erfolg als Mannschaft hart erarbeitet und verdient", sagte Torschütze Kevin McKenna nach dem Triumph. Auch Vragel da Silva, der nach dem 0:2 in Offenbach am vorletzten Spieltag noch scharf kritisiert worden war, sagte überglücklich: "Jeder motiviert hier jeden. Ich bin froh, in diesem Team spielen zu dürfen." Dieses dürfte zum großen Teil auch in der kommenden Erstligasaison in derselben Besetzung auflaufen. Petrik Sander jedenfalls kündigte an: "Wir wollen den Spielern, die diese Sensation vollbracht haben, auch die Chance geben, sich in der Bundesliga bei uns zu beweisen."
Daß Cottbus dabei als krasser Außenseiter und Abstiegskandidat gelten wird, ist auch Sander klar. "Wir wollen hier bei Energie eine Art gallisches Dorf aufbauen. Wir haben keine Chance - und genau das ist unsere Chance", sagte der Trainer, der den Kader dennoch verstärken will. Klubpräsident Michael Stein sagte: "Das Grundkonzept steht soweit, wir müssen es jetzt nur noch mit Leben erfüllen."
Stein lobte gleichzeitig den Trainer: "Petrik Sander ist der Vater des Erfolges. Er hat es verstanden, schnell aus dem Schatten von Eduard Geyer herauszutreten." Und dessen Philosophie, auf erfahrene Einzelkönner zu setzen, verfolgt Sander nicht. "Wir", sagt der Trainer, "wollen nicht die gleichen Fehler wie früher machen."
Unbedingt gehalten werden sollen Abwehrchef Gregg Berhalter, Vragel da Silva und Lars Jungnickel, deren Verträge auslaufen. Kenan Sahin, Martin Hysky und Steffen Baumgart erhalten dagegen voraussichtlich keinen neuen Vertrag. Als mögliche Zugänge werden bereits Maik Wagefeld von Zweitligaabsteiger Dynamo Dresden) und Sanders Wunschspieler Pavel David (Rot-Weiß Erfurt) gehandelt. Bereits in knapp zwei Wochen wollen die Verantwortlichen den kompletten Erstligakader zusammengestellt haben. Der Etat wird angesichts der höheren Einnahmen durch Fernsehgelder in der Bundesliga wahrscheinlich von 9,7 auf 19,7 Millionen Euro erhöht.
Auch wenn es Energie Cottbus schwer haben wird, in der ersten Bundesliga zu bestehen - die Möglichkeiten sind nach Überzeugung der Lausitzer auf jeden Fall gegeben. "Für die Fans und die Region bedeutet der Aufstieg unglaublich viel", sagt Trainer Petrik Sander. "Wir wollen sie nicht enttäuschen."
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