Interview mit Turiya in der Oshotimes

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    Re: Interview mit Turiya in der Oshotimes

    kirana - 03.07.2009, 10:31

    Interview mit Turiya in der Oshotimes


    quote: „Ja, in Pune I habe ich gedacht, die Erleuchtung steht direkt vor der Tür. Wir waren alle immerzu in irgendwelchen Erleuchtungszuständen. Immer kurz vor oder kurz nach einem Satori.“
    Turiya

    Feature zum Themenschwerpunkt des Monats

    Seifenblasen wollen platzen

    Startherapeuten sind begehrte Menschen. Für ihre Klienten sind sie Leuchttürme, die in die Dunkelheit strahlen. Doch wer den anderen so auf einen Thron hebt, empfindet auch bald das Bedürfnis, ihn dort wieder runterzuholen und festzustellen: Das ist ja auch nur ein Mensch mit Schwächen. Ein Gespräch mit Turiya über Schäume, Träume und wahrhaftige Essenz.

    von Ishu und Anandi

    Als erfolgreiche Gruppenleiterin bist du eine sehr begehrte Frau – wie ist das für dich?
    Schön wär’s … (lacht) Wenn man älter wird, ändert sich das ein bisschen. Natürlich bist du auf eine bestimmte Art und Weise begehrt. Wenn du Leuten helfen kannst, dann projizieren sie auch schnell etwas auf dich und denken, du bist das Gelbe vom Ei.

    Wenn du zum ersten Mal eine Gruppe machst, denkst du natürlich: Die da vorne sitzt, ist schon lange angekommen.
    Ja, das ist Teil des Spiels. Von meiner Seite versuche ich allerdings, diese Illusion nicht zu bestärken. Aber natürlich gibt es in mir auch eine Seite, die das liebt. Das Ego liebt es, gebraucht zu werden, special zu sein. Jeder will etwas Besonderes sein – das gehört auch zum Lernprozess. Du kennst das doch auch: „Ich möchte auch mal auf der Bühne stehen, Saxophon spielen und alle klatschen!“ (lacht)

    Das heißt, du kannst die Bewunderung durchaus genießen?

    Manchmal kann ich das genießen und manchmal geht es mir furchtbar auf den Wecker, wenn die Leute an mir drankleben. Wenn sie mich auf einen Sessel heben und von mir etwas annehmen, was ich gar nicht bin.

    … um dich dann bei nächster Gelegenheit wieder vom Thron zu stürzen …
    Ja, das ist die Dynamik. Nachdem sie dich in den Himmel gelobt haben, suchen sie nach Schwächen, um sich selber nicht mehr klein zu fühlen. Ich kann das auch verstehen. Ich mache das ja selbst so. Das ist einfach menschlich.

    Hat sich dein Umgang mit dieser Dynamik im Laufe der über 35 Jahre, die du jetzt als Therapeutin arbeitest, verändert?

    Natürlich. Ich gehe damit heute viel entspannter um. Früher war es mir sehr wichtig, gut dazustehen und etwas zurückzubekommen. Heute weiß ich, dass ich Distanz zu den Teilnehmern brauche, um wirklich klar sehen zu können, wo ihr Problem liegt. Und natürlich ist es manchmal toll, von Leuten angehimmelt zu werden, nur darfst du dich nicht davon abhängig machen. Meine Arbeit setzt ja viele Energien frei. Da gibt es immer wieder echte Glücksmomente. Wenn ich merke, ich kann gut mit jemandem arbeiten – wenn ich merke, es macht plötzlich Klick und das Licht geht an. Das ist sehr befriedigend. Zum Teil ist es ja Detektivarbeit. Ich frage mich: „Was ist da los? Wo könnte ein Schlüssel sein?“ Und wenn man den gefunden hat, er passt ins Schloss und die Tür geht auf, dann liebe ich meine Arbeit. Dazu braucht man Klarheit und keine Verstrickung mit dem Klienten. Wenn ich nach Bewunderung schiele, dann stopfe ich ein inneres Loch, weil ich mich selber schlecht fühle. Dann benutzt du die Teilnehmer. Das ist Machtmissbrauch. Da gilt es, genau hinzugucken.

    Was hilft, das bei dir selbst klar zu sehen?

    Da gibt es bestimmte Warnsignale. Ich merke das, wenn ich versuche, es allen recht zu machen – den Gruppenteilnehmern und meinem Co-Therapeuten. Dann bin ich nicht in meiner Mitte und werde manipulierbar. Da kommen dann Fragen wie: „Findet er mich noch gut, wenn ich dieses oder jenes mache?“ Das ist ein signifikantes Warnsignal. Natürlich gibt es auch bei mir Zeiten, wo ich mehr in mir ruhe und andere Zeiten, wo ich mehr aus dem Gleichgewicht bin. Als Gruppenleiterin bin ich auch Teil des Lernprozesses und das, womit Leute mich konfrontieren, hat auch oft etwas mit mir zu tun. Ein Gefahrensignal ist auch, wenn die Leute etwas auf mich projizieren und ich merke: „Uups, da hakt es ein.“ Beispiel – eine Teilnehmerin sagte zu mir: „Du bist so dominant wie meine Mutter!“ Sofort machte es bei mir Klick, denn tatsächlich hatte auch ich eine sehr dominante Mutter. Da bin ich dann in meinem eigenen Film drin und ich weiß: „Da gibt es auch für mich was zu gucken.“

    Du bist jetzt seit mehr als 30 Jahren als Therapeutin tätig. Sicher hast du für dich selbst viele Durchbrüche erlebt, aber du lebst nicht im Zustand des ewigen Lichtes, der endgültigen Erlösung …

    Nein, den strebe ich auch gar nicht an.

    Hast du den nie angestrebt?

    Doch natürlich, das ist aber schon lange her …(lacht). Die Illusion habe ich aufgegeben. Heute sehe ich mehr, dass es darum geht, beide Seiten zu integrieren. Ich habe eben nicht nur Licht, sondern auch Schatten in mir. Die Aufgabe ist, damit wach zu sein. Wenn du immer nur zum Licht willst, ist das Dunkle unabwendbar. Das holt dich garantiert irgendwann ein.

    Ich habe so viele Geschichten über die Magie vom Pune der siebziger Jahre gehört. Gab es damals wirklich die Idee: Wir strengen uns jetzt kräftig an, dann werden wir erleuchtet und alles wird gut?

    Ja, in Pune I habe ich gedacht, die Erleuchtung steht direkt vor der Tür. Wir waren alle immerzu in irgendwelchen Erleuchtungszuständen. Immer kurz vor oder kurz nach einem Satori. Dann kam die Ranch und da hat Osho plötzlich etwas ganz anderes angelegt. Plötzlich haben wir gearbeitet von morgens um Sieben bis abends um Zehn. Da war nichts mehr mit Erleuchtung.

    ( leelalove@aapt.net.au)



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