Die Rache des Tänzers

Maya und Domenico
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    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 14.05.2009, 16:17

    Die Rache des Tänzers
    das ist eine geschichte, die ich vor zwei jahren schon geschrieben habe, die ersten zeilen wurden von unserem deutschlehrer vorgegeben. ich freue mich sehr über kritik und persönliche meinungen.


    Die Rache des Tänzers

    Vorsichtig mache ich einen Schritt zurück und während mir das Gespräch mit dem Fremden durch den Kopf geht, spüre ich plötzlich einen leichten Widerstand an meiner linken Ferse. Ohne mich umzudrehen, ziehe ich meinen Fuß zurück.
    Paso Doble. Der seltsame Mann hatte etwas von Paso Doble gesagt! Auf einmal wusste ich, was da hinter meinem Fuß auf dem Boden lag. Verzweiflung stieg in mir auf, während ich den Zettel aufhob, der unter dem Schnuller lag. Der Lieblingsschnuller meiner kleinen Tochter. Die Schrift, in der der Brief geschrieben war, bestand aus altmodischen Lettern und ließ nichts von dem grauenhaften Inhalt erahnen.
    „Ein Tanz gleicht einem Kampf. Ein rotes Tuch weckt den Zorn eines Stieres. Rot wird zum Symbol für Blut. Der Kämpfer kann dem Stier nicht entkommen. Blut fließt. Er ist tot.“
    „NEIN!“ Mein Schrei zerriss die Stille des sonnigen Nachmittags. Ich kannte die Puzzleteile. Alles fügte sich zusammen.
    „Oh, mein Gott. Oh, mein Gott!“ In meinem Kopf drehte sich alles. Wieso ausgerechnet meine liebe kleine Tochter?
    Irgendjemand musste mir helfen, ich konnte es unmöglich alleine schaffen, mein Baby vor seinem Mörder zu beschützen. Aber wer? Schließlich waren ich und der Verfasser des Briefes die einzigen, die die Drohung auf dem Papier verstanden! Die Polizei würde es als Lächerlichkeit abtun und meine Freundinnen wussten nichts von meiner Bekanntschaft mit dem Tänzer. Das heißt, sie wussten nichts davon, wie er in Wirklichkeit war, wenn er nicht gerade auf dem Parkett stand. Also musste ich es alleine wenigstens versuchen. Für meine kleine Lara. Blieb mir überhaupt eine Wahl? Ich hob den Schnuller auf, den ich beim Lesen des Briefes fallen gelassen hatte und rannte ins Haus zurück. Laras Babywäsche, die ich vorher begonnen hatte aufzuhängen, ließ ich einfach stehen. Mein Kind war wichtiger als seine Kleidung. Im Haus brachte ich meinen Laptop so schnell wie möglich in Gang, doch es kam mir unendlich langsam vor.
    „Carlos diLoreno“ tippte ich in das Suchfeld von Google ein. Ich scrollte mit der Maus über die verschiedenen Anzeigen. Langsam wurde ich ungeduldig. Endlich! Ich hatte das Richtige gefunden: „Steckbrief und Interview des Weltklassetänzers Carlos diLoreno“. Darauf klickte ich und die Website öffnete sich. Zuerst dachte ich, dass nichts dabei war, das mir hätte helfen können. Verzweifelt wollte ich aufgeben, doch dann fiel mir etwas ins Auge. Ich sah genauer hin und begann zu lesen: „ … Niemals könnte ich mir vorstellen, Kinder zu haben. Nicht wegen des Jobs. Sie wären mir nur lästig und ich glaube, ich würde sie nicht aushalten …“ Entsetzt starrte ich in den Bildschirm. Es war alles nur gespielt gewesen. Er hatte Lara nicht gemocht, er hatte nur so getan! Ich hatte gedacht, seine Wut und seine Abscheu hätten sich gegen mich gerichtet! Mir wurde heiß, als ich das alles begriff. Aber er hasste mich ja auch … Energisch drängte ich die Tränen zurück, die meine Augen befeuchteten. Ich konnte sie jetzt wirklich nicht brauchen. Ich musste nun ganz ruhig und übersichtlich denken. Carlos hasste Kinder. Aber wie groß war die Gefahr für Lara? Er verabscheute auch mich, weil ich mehr von ihm wusste, als ihm lieb war, und weil ich ihn mit diesem Wissen jederzeit unter Druck setzen könnte. Sein Hass gegen mich wurde durch meine Tochter vermutlich noch angeheizt. Und sein Brief versicherte mir, dass er alles todernst meinte. Er würde sich für mein Eindringen in sein Leben rächen und mir meine Tochter auf grausame Weise nehmen.
    Eine einzelne Träne rann mir über die Wange, doch ich wischte sie weg. Dann stand ich auf, klappte den Laptop zu und verließ das Haus. Immerhin wusste ich, wo er derzeit wohnte. Die Gewissheit, dass ich jetzt schon verloren hatte, verdrängte ich und klammerte mich an dem winzigen Hoffnungsschimmer fest, der nicht mehr Halt gab, als ein kleiner Grashalm.

    Regen prasselte gegen die Fensterscheibe. Die Leute auf dem Gehsteig versuchten, sich mit Regenschirmen vor dem verrückten Wetter zu schützen, doch ich sah sie nur als verschwommene Gestalten vorbeilaufen, weil das Wasser über die Windschutzscheibe rann.
    Meine Hände hielten das Lenkrad fest und ich war noch angeschnallt, obwohl ich schon mindestens zehn Minuten auf dem Parkplatz gegenüber dem Hotel „Fischer Restaurant & Hotel“ stand. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Und dann machte ich den größten Fehler meines Lebens. Ich löste den Sicherheitsgurt, zog den Autoschlüssel ab und rannte durch den Regen zum Hotel hinüber. Dort ging ich ohne nachzudenken zur Rezeption und fragte nach der Zimmernummer von Carlos diLoreno. Es war Nummer 641. Ohne zu wissen, warum, entschied ich mich dafür, die endlosen Stufen hochzusteigen und nicht den Lift zu nehmen. In mir trafen mehrere Gefühle aufeinander. Einerseits Wut und Zorn auf Carlos, weil er mir meine Tochter nehmen wollte, andererseits Verzweiflung und Angst, weil ich befürchtete, das nicht verhindern zu können.
    639. Irgendwo hier musste sein Zimmer sein. Ich suchte in dem dunklen Gang einen Lichtschalter, um besser sehen zu können, doch ich fand keinen. Zwangsläufig musste ich näher zu den Türen hingehen, damit ich die matt schimmernden, silbernen Ziffern einigermaßen lesen konnte. Da! 641. Ich hatte das Zimmer gefunden. Zitternd und mit weichen Knien überlegte ich, was ich nun tun sollte. Vorsichtig versuchte ich zu lauschen, in der Hoffnung, das Schreien, Lachen oder Weinen meines Kindes zu hören, als Bestätigung, dass es noch am Leben war. Doch ich war nicht vorsichtig genug. In der Dunkelheit übersah ich die niedrige Stufe vor der Zimmertür, stieß dagegen und knallte mit dem Knie gegen das Holz. Erschrocken über meine eigene Tollpatschigkeit blieb ich knien und hoffte mit klopfendem Herzen, dass ich unbemerkt geblieben war. Ich horchte. Alles war ruhig, nur mein unruhiger und nervöser Atem war zu hören. Erleichterung machte sich in mir breit und ich musste den Drang zu weinen mühevoll unterdrücken. Langsam stand ich auf und kehrte der Tür den rücken zu. Ich würde jetzt gehen. Endlich sah ich ein, dass ich alleine machtlos war. Da fiel mir Thomas ein. Er war schon immer mein Lieblingscousin gewesen, bestimmt würde er mir helfen, wenn ich ihm alles erklärte. Noch immer zitternd zog ich das Handy aus der Hosentasche und wählte seine Nummer. Ich stockte. Ein leises Knarren. Mein Blut schien in den Adern zu gefrieren.
    „Ich wusste, dass du kommen würdest.“
    Mit einem schrillen Schrei sprang ich einen Schritt nach vor und drehte mich um. Das braun gebrannte, von schwarzen Haaren umrahmte Gesicht von Carlos blickte mich an. Bemüht, ihm meine Angst nicht allzu deutlich zu zeigen, sagte ich mit dennoch zitternder Stimme: „Richtig, ich habe deinen Brief gelesen.“
    „Oh, du irrst dich. Es ist nicht mein Brief!“, erwiderte er mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Alles in mir war ein einziges Fragezeichen.
    „Aber man hat so seine, wie sagt man, Untertanen“, setzte er verachtend fort. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, der seltsame Fremde! Dann wurde er plötzlich ganz freundlich. Er sprach mit seiner warmen charmanten Stimme und dem wundervollen italienischen Akzent: „Kann ich dir irgendwie weiterhelfen? Suchst du jemanden?“
    Beinahe wollte ich mit einem „Nein“ antworten. Seine Stimme schien mich zu verzaubern. Es war richtig unheimlich. Doch ich kam zur Besinnung, falls das überhaupt das richtige Wort dafür ist. Denn besonnen verhielt ich mich keineswegs. Erfüllt von Wut, Hass und Sorge schrie ich ihn an: „Du mieses Schwein! Du weißt genau, wen ich suche! Gib mir meine Tochter, gib sie mir wieder!“
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Das künstliche und doch charmante Grinsen verschwand. Er schien plötzlich selbst ein bisschen Angst zu haben. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich so einen Lärm machen würde. Carlos packte mich beim Arm und zog mich ins Zimmer. Die Tür schloss er möglichst leise. Ich versuchte mich von ihm zu befreien, doch es gelang mir nicht. Er war zu stark.
    „Lass mich los!’“, fauchte ich. Als ob er nichts gehört hätte, beachtete er mich nicht und schloss die Zimmertür ab. Den Schlüssel ließ er in seiner Hosentasche verschwinden.
    „Lass mich los!“, wiederholte ich leise und drohend, wobei ich jedes Wort einzeln betonte. Er blickte mich kurz an. „Wie du willst“, meinte er. Ich spürte, wie er seinen Griff lockerte und hatte das Gefühl, einen kleinen Sieg errungen zu haben. Doch dieses Siegesgefühl wurde sofort wieder zunichte gemacht, denn er stieß mich zurück und ich knallte mit dem Rücken gegen die Tischkante des kleinen Glastischchens. Schon wieder stiegen mir Tränen in die Augen, diesmal verursacht durch die Schmerzen im rücken, aber ich drängte sie wieder zurück und richtete mich auf. So schnell würde ich nicht aufgeben. Er hatte mich zwar mit sich eingeschlossen, aber wenn das nun schon passiert war, wollte ich nun wenigstens alles für Lara tun.
    Wo ging er denn hin? Carlos stand mit dem Rücken zu mir und schloss die Tür zum Schlafzimmer ab. Oh, mein gott! Da drinnen war meine Tochter! Ihr Weinen klang in diesem Moment wie Musik in meinen Ohren! Jetzt musste ich handeln, es war meine einzige Chance! Auf der Suche nach einem schweren Gegenstand kam mir nur eine kleine Stehlampe in die Hände, mit der ich auf Carlos zurannte. Meine Absicht war eindeutig. Anscheinend auch für ihn, obwohl er mich nicht sah, denn er drehte sich um, mit einer Leichtigkeit, als ob es ein Tanzschritt wäre, fasste meine Handgelenke und drückte sie auseinander, sodass die Lampe zu Boden fiel.
    „Du hast wohl gedacht, ich wäre leicht zu besiegen, was?“, fuhr er mich an.
    Tock, tock, tock.
    Es klopfte. Starr hielten wir beide inne. Ich in meinen Wehrversuchen und Carlos in meiner Überwältigung.
    „Elisabeth? Bist du da drinnen?“, fragte eine leise, aber vertraute Stimme.
    „Thomas!“, rief ich. „Hilf mir! Er hat meine Tochter, ich … aaah!“
    Carlos wirbelte mich herum und hielt mir, mich an sich pressend, den Mund zu. Für die Frage, wie mein Cousin mich gefunden hatte, bleib keine Zeit mehr. Ich musste von dem Tänzer loskommen. Mit beiden Händen versuchte ich, seinen Arm von meinem Gesicht zu entfernen, doch je hartnäckiger ich es versuchte, desto fester presste er seine Hand gegen meinen Mund und fügte mir somit Schmerzen zu. Plötzlich ließ er mich los, doch noch bevor ich aufatmen konnte, spürte ich die kalte Klinge eines Messers an meinem Hals. Entsetzt sog ich hörbar Luft ein.
    „Du wirst damit nicht durchkommen! Es wird dir nicht gelingen!“, flüsterte ich voll Angst.
    „Wir werden sehen“, erwiderte Carlos ruhig und total selbstbewusst. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass er zu so etwas fähig war!
    „Vergiss es! Thomas wird mir helfen!“
    „Kann schon sein, aber wer weiß, vielleicht ist es dann ja schon zu spät. Dir ist klar, dass du zu viel weißt. Und das bekommt uns beiden gar nicht gut!“
    „Aber lass wenigstens meine Tochter in Ruhe!“, flehte ich.
    „Du mischst dich in mein Leben ein, versaust mir beinahe alles, und ich soll dir auch noch einen Gefallen tun?“ Er war aufgebracht. Mit geschlossenen Augen überlegte ich, wie ich ihn wieder besänftigen könnte.
    „Ich werde über dein Geheimnis schweigen. Dann kannst du weiterhin Tänzer sein. Aber bitte lass mich und Lara in Ruhe!“, redete ich beruhigend auf ihn ein. Ich war überrascht, wie gut es mir gelang, meine Angst und Panik zu überspielen.
    „Mein Blut wurde längst ins Labor zur genauen Untersuchung geschickt! Die Bullen wissen in wenigen Tagen bescheid und daran bist nur du schuld!“, schrie er.
    Carlos drückte die Klinge des Messers enger an meine Kehle.
    „Nicht, Carlos, du machst doch alles nur noch schlimmer!“, meine Stimme war nun nicht mehr, als ein dünner Hauch. Er würde es tun. Ich war ganz sicher. Er würde nicht zögern und uns beide, Lara und mich, umbringen. Er war zu allem fähig. Ohne ein Wunder würde ich diesen Raum nicht mehr lebend verlassen. Wieso hatte er die Tür auch abschließen müssen?
    Ich erschrak entsetzlich, als ein lautes Krachen ertönte und die Hotelzimmertür aufgebrochen wurde. Mein Cousin stürmte herein, zusammen mit einigen Polizisten. Die Uniformierten hielten alle eine Waffe in der Hand.
    „Keinen Schritt weiter!“, rief Carlos. Ich war Carlos´ Geißel und es war eindeutig, dass er hier die Befehle austeilte.
    „Waffen hinlegen, oder sie stirbt!“
    Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen beobachtete ich, wie die Polizisten gehorchten. Wieso taten sie denn nichts? Wieso halfen sie mir nicht? Ich wollte diesem Schreckensmensch entkommen, wieso rührten die sich nicht?
    Verzweifelt blickte ich Thomas ins Gesicht. Er musste meine Gefühle und Gedanken von meinen Augen abgelesen haben. Langsam, ganz langsam ging er auf meinen Peiniger zu.
    „Keinen Schritt weiter! Bleiben Sie stehen!“, befahl dieser.
    „Herr diLoreno, das hat doch keinen Sinn. Legen Sie das Messer weg!“, redete Thomas auf den Tänzer ein, ohne dabei stehen zu bleiben.
    „Wenn Sie nicht stehen bleiben, wird hier gleich Blut fließen!“
    Die scharfe Klinge drückte auf meinen Kehlkopf, ich bekam kaum Luft. Die dünne Haut würde dem Messer nicht mehr lange standhalten können!
    Ich zuckte zusammen, als ich merkte, wie Carlos das Messer kurz absetzte, einen kleinen Schwung nahm und –
    Er schrie auf. Das Messer fiel zu Boden, ich sank nach vor und legte beide Hände schützend um meinen Hals. Thomas war schneller gewesen als Carlos. Der Tänzer wand sich unter dem eisigen Griff meines Cousins, bevor ihm ein Polizist die Handschellen anlegte. Thomas kam zu mir und zog mich auf. Dann drückte er mich fest an sich.
    „Elisabeth, deine Tochter“, flüsterte er leise und ließ mich wieder los.
    „Lara!“, hauchte ich und nahm mein Baby aus den Armen des Beamten, der sie mir gebracht hatte. Ich schloss sie fest in meine Arme, küsste sie, streichelte ihr über den Kopf und weinte vor Erleichterung. Wir waren wieder zusammen.
    „Nie wieder wird so etwas passieren, mein Schatz“, flüsterte ich meinem Kind ins Ohr. „Ganz sicher.“ Die Tränen strömten mir nur so übers Gesicht.
    „Ich liebe dich, meine kleine Lara!“



    Re: Die Rache des Tänzers

    Caterina - 14.05.2009, 16:25


    hey die geschichte ist echt gut :D



    Re: Die Rache des Tänzers

    Prissi - 14.05.2009, 17:02


    Du schreibst das echt spannend und man kann sich richtig gut in sie hineinversetzen.
    Das ist mal eine ganz andere Geschichte, nicht diese "typische" Geschichte (Junge und Mädchen verlieben sich ineinander und weil sie so verschieden sind, ist es schwer, die Beziehung aufrecht zu erhalten), sondern mal was ganz anderes. Das gefällt mir.
    Aber ich verstehe eins nicht: Ist das eine Kurzgeschichte, der Anfang oder der Prolog?
    Also, um es genauer zu formulieren: Schreibst du weiter?
    (Das würde ich nämlich sehr gut finden ;-))



    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 14.05.2009, 17:13


    Vielen Dank für eure Meinung! =)
    Es ist eine Kurzgeschichte. Ich hab einmal mit dem Gedanken gespielt, eine richtige Geschichte daraus zu machen, aber irgendwie bin ich bis jetzt nie dazu gekommen, weil ich auch nicht wirklich weiß, wie ich möchte, dass sie aussieht. Ich möchte auch nicht, dass diese Kurzgeschichte meinen Lesern gefällt und eine ausführlichere Version sie langweilt.



    Re: Die Rache des Tänzers

    Angi90 - 14.05.2009, 21:56


    ich kann mich den anderen nur anschliessen! =)
    das ist echt super geschrieben! =)
    und ich finde es als kurzgeschichte fast besser als eine lange geschichte!

    lg



    Re: Die Rache des Tänzers

    Caterina - 15.05.2009, 12:06


    ja ich würd nicht mehr weiter schrieben



    Re: Die Rache des Tänzers

    claudi - 15.05.2009, 15:25


    wow vol gut.. echt!



    Re: Die Rache des Tänzers

    mari - 15.05.2009, 16:20


    mir gefällt dein Schreibstil voll =)=)))



    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 15.05.2009, 19:53


    hey vielen dank! =)

    @mari: darf ich fragen, was dir an meinem stil gefällt, oder ist es einfach nur allgemein?

    vielen dank nochmal an alle, ich hätte nicht damit gerechnet, dass so viele die geschichte lesen. =)



    Re: Die Rache des Tänzers

    claudi - 15.05.2009, 20:01


    hey freak. na wenn jmds so n tolles "buch" schriebt.. warumnicht? :wink:



    Re: Die Rache des Tänzers

    mayamausi96 - 15.05.2009, 21:18


    wow die geschichte is voll cool und echt spannend geschrieben :respekt: :D ... schreib doch bittebitte mal ne fortsetzung... (mich würde zb interresieren was es mit dem blut des tänzers auf sich hat....)



    Re: Die Rache des Tänzers

    claudi - 16.05.2009, 12:11


    ja hat mayi recht.



    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 16.05.2009, 19:55


    ich denke es wird keine fortsetzung geben. mir ist es immer ein anliegen, dass dem leser genug freiraum bleibt, sich selbst gedanken zu machen. wenn ihr wollt, könnt ihr noch andere kurzgeschichten von mir lesen, da ist es auch so, dass nicht alle dinge geklärt sind, weil ich möchte, dass sich die leser gedanken machen.



    Re: Die Rache des Tänzers

    mayamausi96 - 17.05.2009, 11:52


    oh ja, noch ne geschichte :D ... ich finds zwar auch gut das der leser sich gedanken machen sollte, aber die geschichte is so cool des ich trotzdem gern ne fortsetzung hätt :D



    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 17.05.2009, 12:45


    hier ist noch eine geschichte, ich hab sie ebenfalls vor zwei jahren geschrieben und die ersten zeilen sind wieder von unserem lehrer vorgegeben worden. vielen dank, dass ihr die geschichten lest! freue mich auch hier wieder über meinungen.

    Der Unfall

    Während sie in den Rückspiegel schaute, weil sie aus den Augenwinkeln heraus bemerkt hatte, dass sich von hinten etwas mit hoher Geschwindigkeit näherte, geriet sie über die Fahrbahnmitte und musste mit dem Lenkrad gegenlenken. Ihre Hände schienen sich selbstständig zu machen, sie wusste nicht mehr, was sie tat. Plötzlich bemerkte sie, dass sie auf eine Kreuzung zuschlitterte. Vor ihr Autos. Hinter ihr das, noch immer nicht erkannte, schnelle Ding. Ihre Augen waren weit geöffnet, ihr Mund stand offen. Sie hielt das Lenkrad mit ihren Händen so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Es war sinnlos, zu versuchen, irgendetwas zu unternehmen. Es gab keinen Ausweg. Sie ließ mitten in ihrer Schleuderfahrt das Lenkrad los, sie gab auf. Ein ohrenbetäubender Zusammenstoß. Die schrecklichsten Sekunden ihres Lebens waren vorbei. Und ihre Tage gezählt.

    „Jonathan!“ Ich schrie so laut ich konnte. Noch nie in meinem Leben hatte ich so geschrien. „Jonathaaan!“ Meine Stimme versagte. Ich sank zurück in mein Kissen, mein Pyjama war vom Schweiß getränkt. Kraftlos begann ich leise zu weinen.
    Gleich darauf wurde die Tür zum Schlafzimmer aufgerissen und das besorgte Gesicht meines Mannes blickte mich an. Er setzte sich an den Bettrand und nahm mich in die Arme. Ich spürte seine Stärke, fühlte mich unendlich geborgen und das machte mir Mut.
    „Mein Schatz, was ist denn los?“, fragte er mit seiner zärtlichen tiefen Stimme.
    „Rebecca, deine Schwester!“ Ich zitterte. Er schien Schlimmes zu ahnen, denn seine Sorgenfalten erschienen auf seiner Stirn. Ich wollte weitersprechen, doch es ging nicht mehr. Da fasste er mich bei den Schultern und schob mich so weit von ihm weg, dass er mir in die Augen sehen konnte. Mein Blick war wie weggetreten.
    „Elena, sieh mich an!“
    Es war furchtbar, meine Augen waren, als ob Nebel sie umhüllen würde, und Tränen verschleierten meinen Blick. Doch schließlich schaffte ich es, ihn anzusehen.
    „So, und jetzt sagst du mir ganz ruhig, was los ist.“
    Plötzlich hörte das Zittern auf, ich sah klarer und konnte meinem Mann in Ruhe alles erzählen. Ich erzählte ihm alle Einzelheiten des Traums und wenn ich mich nicht mehr genau erinnern konnte, strengte ich mich so lange an, bis alles wieder lückenlos da war.
    „Es war alles so real. Ich habe Angst. Rebecca ist in Gefahr, Jonathan!“, flüsterte ich, dann war ich fertig. Noch nie hatte ich den Gesichtsausdruck meines Mannes so ratlos gesehen. Dabei war er es, der immer weiter wusste. Ich versuchte ruhig und übersichtlich zu denken. Rebecca war in Gefahr. Das Einzige, das wir tun könnten, wäre, …
    „Schnell, wir müssen sofort zu ihr!“, sprach Jonathan meinen Gedanken aus.

    Sie suchte in ihrer Manteltasche nach dem Schlüssel, aber er war nicht da. Wo hatte sie ihn denn hingelegt? Sie wusste es nicht mehr. Schnurrend strich ihr der Kater um die Beine. Ja, Katzen hatten es wesentlich leichter. Keine verletzte eine andere und sie bedrohten einander auch nicht. Zumindest nicht ernsthaft. Manchmal wünschte sie, sie wäre eine Katze. Aber das war sie nun mal nicht. Sie würde jetzt erst einmal zu ihren Eltern fahren und sich dort von IHM erholen. In dieser Gegend würde selbst ER sie nicht finden. Hoffte sie jedenfalls.
    Da lag der Autoschlüssel ja! Neben dem Telefon! Wie hatte sie ihn nur übersehen können? Erleichtert nahm sie ihn und ging, begleitet von ihrem Kater, zur Garage.

    „Schneller!“, weinte ich. Vor uns fuhr ein Traktor und wegen des starken Gegenverkehrs konnten wir nicht überholen. Jonathan hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, sodass die Kieferknochen stärker als sonst hervortraten. Er würde es nicht verkraften, wenn er seine Schwester durch einen Autounfall verlieren würde. Die Vorwürfe, die er sich dann machen würde, würden ihn kaputt machen. Energisch wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich wollte nicht die ganze Zeit weinen.
    Endlich, der Traktor bog ab und gab die Fahrbahn frei. Die Hoffnung wuchs. Vielleicht konnten wir rechtzeitig da sein! Jonathan stieg aufs Gas und der orange Zeiger des Tachometers überschritt die Markierung von 130 km/h. Wir mussten es einfach schaffen!

    Die Landschaft veränderte sich langsam. Die Berge wurden höher, die Städte weniger. Bald würde sie da sein. Ihre Freude wuchs. Sie freute sich auf die klare Luft, auf die Blumenwiesen und die ruhige Atmosphäre in den Bergen. Ihre Mutter würde sich riesig freuen, wenn sie für ein paar Tage zu Besuch kam. Und ihr Vater auch. Als seine einzige Tochter liebte er sie unendlich. Auch seinen einzigen Sohn liebte er über alles. Sie musste lächeln, als sie an ihren großen Bruder dachte. Er war immer ihr Beschützer gewesen, als sie noch Kinder waren. Nur vor IHM konnte er sie nicht beschützen.

    „Rebecca?“
    Jonathan rief nach seiner Schwester. Kein Laut. Wir waren zu spät. Sie war schon weg.
    „Wir fahren ihr nach, sie kann noch nicht lange weg sein!“ Mein Mann diktierte mich wieder ins Auto. In höllischem Tempo fuhren wir weiter. Die nächsten zwei Stunden Fahrt kamen mir unendlich vor. Dann ging alles sehr schnell. Gerade noch rechtzeitig bemerkten wir die vielen Autos vor uns. Jonathan drückte die Bremse durch, wir schleuderten, Reifen quietschten, mit einem Ruck blieb das Auto stehen. Mit offenem Mund starrte ich die Schreckensszene vor mir an. Mehrere Autos waren ineinander gekracht. Einige waren leicht beschädigt, von anderen war nicht mehr viel übrig. Und irgendwo mittendrin erkannte ich einen schwarzen Golf, Rebeccas Golf.
    „Nein“, hauchte Jonathan. Wie in Trance öffnete er die Autotür und stieg aus. Ich folgte ihm. Die kaputten Autos interessierten mich nicht mehr. Ich wollte die Hand meines Mannes nehmen, doch er zog sie zurück. Wir wussten, was passiert war. Es war eindeutig. Ein Polizist wollte uns aufhalten, doch ich nannte ihm unseren Namen und er ließ uns durch. Er sagte irgendetwas von identifizieren.
    Plötzlich blieb Jonathan stehen. Er starrte auf eine Frau, die auf einer Decke auf dem Asphalt lag. Ihr Gesicht war mit einem Tuch verhüllt. Der Polizeibeamte ging auf die Frau zu und nahm ihr das Tuch vom Gesicht. Entsetzt sog ich Luft ein. Mir wurde schlecht. Ich bemerkte, wie Jonathan auf die Frau zustürzte und verzweifelt zu weinen begann. Da auf dem Boden lag Rebecca und das leblose, entstellte Gesicht gehörte zu ihr.
    Es war zu spät.
    Das höhnische Grinsen von IHM sah niemand.



    Re: Die Rache des Tänzers

    Angi90 - 17.05.2009, 17:50


    mensch, wie machst du das? :shock:
    das ist einfach super geschrieben!
    total spannend!
    mehr kann ich gar nicht sagen! =)

    lg



    Re: Die Rache des Tänzers

    jesusfreak - 17.05.2009, 17:55


    danke. =) wie ich das mache, kann ich nicht sagen. ich schreibe einfach. =)



    Re: Die Rache des Tänzers

    claudi - 20.05.2009, 14:34


    ja ja und so si es gut ;)



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