Erdbeben und Vulkane

salve aulem
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    Re: Erdbeben und Vulkane

    Addi - 05.05.2009, 09:16

    Erdbeben und Vulkane
    Liebe Piccolina,

    heute nacht gab es ein Erdbeben in Lörrach. Habt Ihr es auch gespürt? Mit 4,5 war es für deutsche Verhältnisse einigermaßen "stark", natürlich nicht mit denen zu vergleichen, die in Italien oder ähnlichen Regionen stattfinden. Weißt Du, welche Platten da zusammenstoßen?

    Addi



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Piccolina - 05.05.2009, 10:57


    Hallo Addi,

    ja wir haben das tatsächlich registriert, zwar nur so ganz verschwommen im Tiefschlaf, aber heut morgen hat mich mein Mann um halb sieben geweckt und gefragt, ob ich das auch gespürt hätte heut nacht. Es ist irgendwie seltsam, man spürt was, wird aber trotzdem nicht richtig wach und wenn man aufwacht, weiss man instinktiv, dass da die Erde gebebt hat, komisch.
    In den Siebzigern hatten wir mal ein größeres Beben so gegen 5 Uhr früh, da sprang mein Mann plötzlich aus dem Bett, rannte raus und ich einfach hinterher, obwohl ich nicht wusste, warum, dann sprangen wir die Treppe hinunter und unten blieb mein Mann dann stehen und sagte: " Jetzt ist es vorbei." Das einzige, was ich dabei mitkriegte, war dieses dumpfe Grollen aus der Tiefe, das Zittern hab ich vor lauter Laufen gar nicht mitgekriegt, obwohl doch im Schrank das Geschirr klapperte und die Bilder wackelten.

    Vor ca 5 Jahren war auch mal ein stärkeres Beben, da hatte Ina´s Freundin noch einen Hund und der lief Minuten vorher ganz nervös in der Wohnung umher und war total verstört, bis es dann zu rütteln anfing und da die Wohnung im 4. Stock war, spürte man das ganz gewaltig.
    Was da genau für Platten spannen, weiss ich nicht, schau mal, ob du da was findest.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Oberrheinische_Tiefebene
    Es ist schon ein komisches Gefühl, aber es gehört bei uns wohl dazu und Gottseidank sind es ja immer nur relativ schwache Beben.



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Hospes - 05.05.2009, 13:53

    Erdbewegung
    Ich habe ein Erdbeben vor Jahrzehnten erlebt.
    Erst dachte ich, ich sei belämmert, hätte den Dalles oder sonst was.
    Dann stellte ich fest, dass nicht ich mich bewegte, sondern die Deckenlampe.
    Schließlich konstatierte ich: Erdbeben.

    Eine durchaus interessante, aber schon etwas eigentümliche Erfahrung.

    Hospes



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Addi - 05.05.2009, 14:24


    Danke Piccolina für den Hinweis! Die Webseite macht ein wenig klüger. Mein neu erworbenes Wissen möchte ich gleich hier hineinstellen (lernen kann man ja nie genug):

    Die Oberrheinische Tiefebene ist ein 300 km langes und bis zu 40 km breites Tiefland zwischen den Städten Frankfurt am Main und Basel. Der Oberrheingraben ist eines der zentralen Segmente einer Grabenbruchzone, die sich von der Nordsee bis in das westliche Mittelmeer erstreckt. Unter Riftzone (auch Grabenbruch, Rift Valley von engl. Rift: Riss, Spalte) versteht man in der Geologie eine tektonische Dehnungszone, an der sich Risse in der Erdoberfläche bilden. Der Begriff leitet sich von der Bezeichnung Rift ab, die in der Geologie für schmale Spalten oder Brüche der Erdkruste verwendet wird.
    Sinkt ein Teil der Erdkruste entlang der Brüche ab, bildet sich ein Graben oder ein Becken. Die Spannungen riefen eine Dehnung der Erdkruste hervor, die zu ihrer Ausdünnung führte. Infolge der Ausdünnung senkte sich die Erdoberfläche in der Grabenzone ab. Dagegen wölbte sich die Kruste-Mantel-Grenze (Moho) unter dem Graben auf. Im Oberrheingrabengebiet wurden zeitgleich die Gebiete westlich und östlich zu den Grabenschultern von Vogesen/Pfälzerwald bzw. Schwarzwald/Odenwald emporgehoben.
    Der Oberrheingraben ist ein Gebiet erhöhter Seismizität. Erdbeben werden in weiten Bereichen des Oberrheingrabengebietes bis in Tiefen hinunter von etwa 15 km ausgelöst. In noch größeren Tiefen verformen sich die Gesteine aufgrund der hohen Temperaturen durch raumgreifendes Kriechen. Ein Versatz von Gesteinsschichten entlang von Verwerfungen, der eine Voraussetzung für das Auftreten von Erdbeben wäre, findet im Oberrheingrabengebiet dort nicht mehr statt.
    In Südwestdeutschland mit dem Oberrheingrabengebiet sind Überreste einstiger Vulkane weit verbreitet (z. B. Kaiserstuhl, Hegau, Schwäbischer Vulkan, Steinsberg, Katzenbuckel, Pechsteinkopf). Die meisten Vulkanite sind um die 40 Millionen Jahre alt. Ein zweiter vulkanischer Höhepunkt war vor 18 bis 14 Millionen Jahren.
    (aus www.wikipedia.de)
    Die Webseite, aus der ich die Informationen habe, gibt es auch in allemannischer Sprache, was sicher für einige von Euch sehr interessant sein dürfte! :) http://als.wikipedia.org/wiki/Oberrheinische_Tiefebene

    Zum Glück sind die Beben in Eurer Region nicht sehr stark und es bleibt beim erstaunten Schreck. Es ist allerdings faszinierend, wie Tiere Erdbeben und Vulkanausbrüche spüren. Bei dem verheerenden Tsunami haben sich ja einige Elefanten losgerissen und sind in höhere Regionen gelaufen. Oder seinerzeit beim Ausbruch des Krakataus haben sich Vögel in ihren Käfigen ganz abnorm verhalten und eine Frau berichtete heute früh im Radio, daß ihre Katze sich ganz geanders als sonst verhalten habe und alle Familienmitglieder aus dem Bett gescheucht hatte. So habe ich natürlich versucht nachzuforschen, w a s die Tiere dazu veranlaßt, so sensibel zu reagieren. Interessant war folgende Erklärung: http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id850.htm
    Auch das ist interessant:
    Einige Tage vor dem schlimmen Erdbeben in China im Frühjahr 2008 sind hunderttausende Kröten aus der Erde gekrochen und durch die Stadt Mianyang gehüpft. Das ist ein sehr ungewöhnliches Verhalten für Kröten. Die Tiere verhielten sich damit ebenso seltsam wie die Schlangen, die Anfang Februar 1975 in der chinesischen Stadt Haicheng vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachten, um vor einem Erdbeben zu fliehen, das die Stadt wenige Tage später in Trümmer legte. Damals hatten Seismologen, das sind Erdbebenforscher, das Verhalten der Tiere richtig gedeutet, Messungen vorgenommen und die Menschen aus der Stadt gebracht.
    (aus Kids.t-online.de)
    oder dieses:
    Warum Tiere schon Tage oder Wochen vor einem Erdbeben unruhig werden sollen, bleibt noch rätselhaft. Warum springen zum Beispiel Fische wie Welse lange vor einem Beben an der Wasseroberfläche herum, wie viele Menschen berichten? Forscher stellen darüber einige Vermutungen an, die mit den elektrischen Feldern im Erdinneren zusammenhängen. Die verändern sich bisweilen vor einem Erdbeben, und Welse könnten das bemerken. Sie haben so genannte Ampullenorgane in der Haut, mit denen sie elektrische Felder wahrnehmen können. Normalerweise helfen ihnen diese Organe, Beute zu fangen oder sich zu orientieren. Auch Tauben drängen Tage vor einem Erdbeben aus dem Schlag ins Freie. Das könnte an einem Sinn liegen, der ihnen normalerweise hilft, sich zu orientieren: Sie haben einen inneren Kompass, mit dem sie das Magnetfeld der Erde wahrnehmen - und auch das kann sich vor einem Beben verändern. Besonders häufig ist in Augenzeugenberichten aber von Hunden oder Schweinen die Rede, die lange vor einem Beben in Panik geraten und versuchen auszubrechen. Dabei haben sie weder elektrische noch magnetische Sinne. Aber eine feine Nase. Auch die könnte Hinweise auf Erdbeben geben, denn man hat einige Male beobachtet, dass vor Beben verschiedene Gase frei werden und ins Grundwasser und in die Luft gelangen.
    (aus Quarks & Co.)

    Als wir jetzt in Italien das Erdbeben hatten, haben die vielen streunenden Hunde lange gebellt. Das Beben selber war deutlichst zu spüren. Dinge stießen gegen die Wand, Schranktüren bewegten sich und das Bett vibrierte in einer ganz seltsamen und schnellen Art und Weise. Ich glaube, es war auch ein Grollen zu hören, aber ganz sicher bin ich mir nicht, da ich ja gerade aus dem Tiefschlaf gerissen worden bin.
    Der große Schwarze hat sich anscheinend nicht abnormal verhalten?

    Zitat: Eine durchaus interessante, aber schon etwas eigentümliche Erfahrung.
    Da hast Du absolut recht, Hospes! Ich finde es sehr interessant und spannend, aber wahrscheinlich nur, weil mir noch nichts wirklich Schlimmes dabei passiert ist.

    Addi



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Addi - 09.05.2009, 19:24

    Hawaii
    Bei der Beschäftigung mit Vulkanen, beschäftige ich mich natürlich auch jeweils mit dem Land und der Sprache, der Kultur. Und Hawaii darf natürlich nicht fehlen mit seinen vielen Vulkanen. Ich habe auf verschiedenen Webseiten Wörter und Redewendungen in hawaiianischer Sprache gefunden und wollte fragen, ob einer von Euch (vielleicht Anna oder Hospes mit seinem Sprachinteresse) weiß, ob man die Wörter genauso ausspricht, wie sie da geschrieben stehen. Z. B.:
    ānuenue = Regenbogen
    koholā = Buckelwal
    mauna = Berg,gebirgig
    pāhoehoe = glatte, dickflüssige Lava

    Addi



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Anna - 09.05.2009, 23:41


    Liebe Addi,
    Ja, ich glaube die Worte werden ziemlich so ausgesprochen, wie man das im Deutschen täte.
    Pahoehoe z.B. würde der Amerikaner als pahoho aussprechen, aber die richtige Aussprache ist eher pahoihoi.
    Meine Quelle: Answer.com. Du kannst ein Wort eintippen und dann ausgesprochen hören.
    Übrigens; wiki (wie in Wikipedia) ist hawaiianisch für: schnell.
    Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.
    Anna.



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Addi - 10.05.2009, 07:24


    Liebe Anna,

    danke für Deine prompte Antwort!
    Die Webseite ist wirklich toll! (aber bei Answer fehlt zum Schluß noch ein s = sie heißt Answers).
    Hochinteressant, daß die Macher von Wikipedia, sich eines hawaiianischen Wortes bedient haben.
    Heute morgen habe ich eine Webseite gefunden, die Dich bestätigt. Auf der Seite von Ingrids-Welt fand ich u. a. folgendes:
    Als im vorigen Jahrhundert die Missionare eintrafen, gab es keine Schrift, nur das gesprochene Wort. Sie brachten die wohlklingende polynesische Sprache in Schriftform, "vergaßen" dabei aber einen Buchstaben. Es ist der Glottal (englisch) oder okina (hawaiianisch), ein Laut, der in europäischen Sprachen gar nicht als eigener Buchstabe existiert. Aber im hawaiianischen beeinflusst er erheblich die Ausprache und Bedeutung der Wörter, da er meist zwischen Vokalen steht und als kleine Pause im Wort gesprochen wird. Er hat die Rolle eines vollwertigen Konsonanten. Ohne diesen Laut würde man den Ort Kaaawa (auf Oahu) mit einem gaaaanz langen a sprechen, in Wahrheit sagt man aber : Ka´a´awa. Und Hawaii spricht man nicht Hawei, sondern deutlich dreisilbig Hawai´i.
    Die hawaiianische Sprache kennt außer fünf Vokalen nur 8 Konsonanten. Jedes Wort endet mit einem Vokal, niemals stehen zwei Konsonanten zusammen. Für die Missionare war es schwer, die Laute der Sprache den passenden europäischen Buchstaben zuzuordnen.
    Auch verschiedene Klanghöhen ergeben eine völlig andere Bedeutung. Besonders weiche Vokale verleiten mehr zum Singen, als zum Sprechen. Ein weiteres wichtiges Zeichen ist das macron, auf hawaiianisch auch kahako oder mekona genannt. Es ist ein Strich über einem Vokal, der ihn damit länger und betonter macht.
    Für deutsche Zungen ist die Aussprache hawaiianischer Wörter leichter als für Menschen des englischen Sprachraums, denn alle Vokale klingen so wie in der deutschen Aussprache gewohnt.
    Noch etwas Interessantes:
    Der beliebteste Zungenbrecher für Touristen ist ein schöner, bunter Fisch mit dem netten Namen: Humuhumunukunuku'apua'a (Humu - humu - nuku - nuku - a - pu - a - a).
    Auf Hawaii herrscht der Geist von Aloha. Denn dieses weltweit bekannte Wort ist nicht nur ein Gruss a la Guten Tag, alles Liebe oder Auf Wiedersehen, sondern ist aus den Wörtern Oha, Alo und Ha - "das freudige Teilen der Lebensenergie". Ha heißt der Atem des Lebens, Alo heißt einer Sache von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, mutig ins Auge blicken, entgegengehen, die Stirn bieten. Alo-Ha, so erweist man Ehre der Lebenskraft, dem Mana im Menschen, der Macht, Kraft, Gewaltigkeit des Lebens. Das Leben bejahen!
    Haole nennt man auf Hawaiianisch die hellhäutigen Halbwesen aus Europa und vom Festland: ole bedeutete die Abwesenheit von etwas, und ha hieß der Atem des Lebens, der auch in Aloha benutzt wird. Die Weißen waren also für die Einheimischen die Ohne-Leben, wegen ihrer Blässe und Freudlosigkeit. Für die Blässe konnten die Haoles nichts, aber ihre Freudlosigkeit war durch ihre Frömmigkeit bedingt.
    Schon interessant, was man alles entdeckt und erfährt, wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die einem bisher nicht in den Sinn gekommen sind...
    Besonders gut gefällt mir immer, wenn bei einer Sprache ein Wort nicht nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben ist, sondern sie auch gleichzeitig einen tieferen Sinn bzw. Hintergrund haben, wie es z. B. bei "Aloha" ist und somit viel mehr ausdrückt. Im Deutschen vermisse ich solches.

    Addi



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Anna - 11.05.2009, 01:57


    Liebe Addi,
    tut mir leid, dass ich die Adresse nicht ganz richtig angegeben hatte, aber Du hast's ja gefunden. :?

    Ich glaube gewiss, dass es auch im Deutschen solche Worte mit tieferem Ursprung gibt, an den man vielleicht beim täglichen Sprachgebrauch nicht mehr denkt. Natürlich fällt mir im Moment nichts ein, aber sobald etwas kommt, geb ich es an Dich weiter.
    Danke für all die Information.
    Anna.



    Re: Erdbeben und Vulkane

    Addi - 11.05.2009, 07:26


    Zitat: tut mir leid, dass ich die Adresse nicht ganz richtig angegeben hatte, aber Du hast's ja gefunden. :?
    Kein Problem.

    Zitat: Ich glaube gewiss, dass es auch im Deutschen solche Worte mit tieferem Ursprung gibt, an den man vielleicht beim täglichen Sprachgebrauch nicht mehr denkt. Natürlich fällt mir im Moment nichts ein, aber sobald etwas kommt, geb ich es an Dich weiter.
    Danke für all die Information.
    Anna.
    Ich bin auch schon am Grübeln, mir fällt aber im Moment ebenfalls nichts ein...

    Addi



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