Meine Geschichte...

Maya und Domenico
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    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 15.04.2009, 21:36

    Meine Geschichte...
    Hallo Leute!
    Ich bin hier ganz neu und ich dachte mir, ich stell auch mal meine Geschichte rein. Sie hat eigentlich keinen Titel und besteht eigentlich aus mehreren Kapiteln. Vielleicht gefällt sie euch ja trotzdem...
    Ihr dürft mir auch gerne eure Feedbacks da lassen :wink:.
    Ich bin für alles offen.
    Viel Spaß beim Lesen... :)

    P.S.: Wenn ihr Rechtschreibfehler entdeckt, tut mir das sehr leid, aber manchmal gehen sie mir einfach durch die Lappen...:D
    Und wegen den Bindestrichen, die kommen nur davon, weil ich den Text hier rein kopiert habe, also denkt euch nichts dabei^^


    Liebe auf den ersten Blick

    Jessica saß mit ihrer Mutter am Esstisch und war beim Essen.
    Nachdem beide fertig waren, fragte ihre Mutter zögernd: "W- wie sieht's denn momentan mit Jungs aus? Du solltest dich endlich mal wieder verlieben, seit Sven hast du keinen mehr an dich rangelassen..." "Mama, ich bin einfach noch nicht bereit für eine Beziehung. Außerdem habe ich keine Lust auf einen Mann.“ "Ich weiß mein Schatz, aber ich weiß auch wie einsam du bist. Nicht jeder ist wie Sven und das weißt du ganz genau." Schweigend spülte Jessica das Geschirr weiter ab. Wie recht ihre Mutter nun wieder hatte, aber sie würde das jetzt nicht zugeben. "Morgen ist doch die Party bei Silke, das ist die perfekte Gelegenheit für dich." "Ich weiß du meinst es nur gut mit mir, aber ich weiß selbst, wann ich eine Beziehung haben will und wann nicht." Jessi seufzte. "Wenn es dich aber beruhigt, dann schau ich mich eben morgen mal um..." Nun lächelte Melanie.
    Jessica ging auch sehr früh ins Bett, sie war nicht in der Stimmung einen Film mit ihrer Mutter anzuschauen. In ihrem Zimmer schob sie sich eine CD ein und legte sich ins Bett. Nach ein paar Minuten kullerten schon die ersten Tränen.
    Einmal, die Szene kam ihr in den Sinn, hatte er sie sogar geschlagen, als sie nicht mit ihm schlafen wollte. Mitten ins Gesicht klatschte seine Hand. Lange war der ro-te Fleck in ihrem Gesicht zusehen, doch sie war viel zu vernarrt in ihn, um sich ihm zu widersetzen. Der Bruch der Beziehung erfolgte erst dann, als Sven gesagte hatte, sie wäre viel zu langweilig für Männer. „Endlich bin ich dich dann los. Du willst ja noch nicht mal Sex haben.“ lachte er. Damit stieß er Jessica in ein tiefes schwarzes Loch. Monatelang traute sich Jessi auf keine Party mehr, war jeden Abend alleine und ließ lange keinen mehr an sich heran. Hatte einfach alles in sich hinein gefres-sen, bis sie plötzlich in Tränen ausbrach und einen Nervenzusammenbruch erlitt. Viele Gespräche mit ihrer Freundin und ihren Eltern halfen ihr, davon weg zu kom-men. Selbst bei einer Therapeutin war sie. Seitdem hat Jessica sich an kein männliches Wesen mehr binden können. Gott, ja sie war einsam und wollte jemanden der sie liebte, aber was soll man tun, wenn man Angst vor einer weiteren Enttäuschung hat? Eigentlich hatte sie auch keine Lust morgen auf eine Party zu gehen, aber ihre Freundin hat sie dazu überredet Spaß zu haben und vielleicht wurde es ja wirklich nicht so schlimm wie sie dachte. Nach wenigen Minuten hatte Jessi sich dann in den Schlaf geweint.
    Am nächsten Morgen fragte ihre Mutter sie: "Wie wäre es denn, wenn wir heute nach dem Mittagessen shoppen gehen. Nur ein bisschen was für die Party einkaufen. Na, was hältst du davon?" Jessica lächelte. "Klar warum nicht. Ich könnte ruhig noch ein paar Klamotten für heute Abend gebrauchen." "Schön, ich war nämlich schon ewig nicht mehr shoppen." "Na dann wird's aber Zeit." sagte Jessica und aß ihr Brötchen fertig. Nach dem Mittagessen machten beide sich auf den Weg und fuhren gemeinsam in die Stadt. "Vielleicht finde ich ja auch etwas." "Bestimmt und wenn du dich nicht entscheiden kannst berate ich dich." Melanie lachte. In der Innenstadt gab es ein großes Einkaufszentrum, dort gab es alles, vor allem Klamotten.
    Lange brauchte Jessica nicht suchen, schon nach wenigen Minuten hatte sie ein schwarzes Kleid gefunden, das ihr wie angegossen passte. "Wow, das sieht sehr hübsch aus." "Ja es ist richtig toll... da schwingt bestimmt der Rock so schön beim tanzen." Jessica drehte sich noch mal vor dem Spiegel und war sich sicher, das passende gefunden zu haben. "So jetzt fehlen nur noch die passenden Schuhe..." sagte ihre Mutter stolz nach dem tollen Klamotteneinkauf. “Aber ich dachte wir kaufen nur Kleidung?" "Ja, aber wenn schon, denn schon." "Du bist echt für eine Überra-schung gut." In der Schuhabteilung suchten beide nach Stilettos, Jessica hatte nämlich eine Schwäche für hohe Schuhe. Auch da brauchten beide nicht lange. Am Schluss fand sie Stilettos. "Die passen ja wie angegossen." rief Melanie glücklich aus. "Die nehmen wir, oder?" Jessica nickte. Nach dem Einkaufen hatten beide Lust auf ein Eis und setzten sich in die Eisdiele. Sie verbrachten viel Zeit mit reden und brachen dann doch nach 2 Stunden wieder auf. Gleich nach dem Heim kommen sprang Jessica in die Dusche und duschte sich ausgiebig mit einem Vanille Duschgel. Sie föhnte ihre Haare und zog sich dann ins Zimmer zurück. Mit einem Handtuch umwickelt stellte sie sich vor den Spiegel, ließ das Tuch fallen und betrachtete ih-ren Körper: Ihr Busen war wohl geformt, der Po knackig und die Oberschenkel fest. Je länger sie sich betrachtete, desto mehr gefiel sie sich. Jessi gab sich einen Klaps auf den Po und zog sich lächelnd an. Angezogen mit ihren neuen Klamotten setzte sich Jessica vor ihren Schminkspiegel. Gerade als sie ihre Haare kämmen wollte, klopfte es an der Zimmertür und ihre Mutter kam rein. "Alles klar?" Jessi nickte lächelnd. Melanie nahm ihr den Kamm aus der Hand und fing an ihr durch die Haare zu fahren. "Mach heute bitte mal keinen Zopf." flehte sie. "Warum?" "Du hast so schöne Haare, die sind viel zu schade um immer zusammengebunden zu sein. Damit siehst du immer so ernst aus." "Aber sie hängen mir sonst immer im Gesicht beim Tanzen." "Trotzdem, du siehst damit viel natürlicher aus. Und wenn sie dich stören, kannst du sie immer noch zu einem Pferdeschwanz binden." sagte Jessis Mutter und kämmte weiter. "Ich werde dich jetzt schminken." "Ok..." stöhnte Jessica. Melanie cremte ihr Gesicht ein, grundierte es und verteilte Puder darauf. Die Augen schminkte sie mit schwarzem Eyelinder und Mascara zu „Smokey Eyes“. Sie zog die Augenbrauen mit Augenbrauenpuder nach und brachte Jessicas Lippen mit einem etwas röteren Lippenstift in Hochform. "Du hast wunderschöne Lippen." bemerkte Melanie. Jessis Mutter drehte den Stuhl zum Spiegel und ließ Jessica stau-nen. "Wow!" rief sie und sah in ihr Spiegelbild. "Das ist super geworden. Wie hast du das nur hinbekommen? Warst du mal Kosmetikerin?" Melanie nickte. "Das wusste ich ja gar nicht. Und warum bist du es jetzt nicht mehr?" fragte Jessi. Ihre Mutter setzte sich aufs Bett und erzählte mit gebrochener Stimme: "Ich war 18 und seit zwei Jahre in der Ausbildung zur Kosmetikerin als ich schwanger wurde. Ich habe die Ausbildung zu Ende gemacht und wurde zum Glück von dem Studio übernommen, allerdings gab es dann einen schrecklichen Vorfall, der mich dann dazu gezwungen hatte eine Therapie zu machen. Danach arbeitete ich nur noch Halbtags, um mehr bei dir zu sein, außerdem war ich nicht mehr sehr belastbar. Nach diesem Vorfall war ich einfach nicht mehr die, die ich mal war." lächelte Melanie traurig. "Möchtest du darüber sprechen?" "Nein." sagte Melanie schnell und sah Jessica nicht an. Nun blieb es einige Minuten still. Plötzlich vernahm man von unten ein Schlüsselra-scheln. "Das muss Papa sein." sagte Jessi und stürmte nach draußen. "Hallo Papa." rief sie. "Hallo mein Schatz, alles klar? Du siehst sehr gut aus, gehst du noch wo-hin?" "Ja, Silke feiert heute eine Party. Aber erzähl, wie war es denn auf der Ge-schäftsreise?" "Anstrengend." sagte Michael und ließ sich auf einen Stuhl in der Küche sinken. "Wann geht es denn los auf der Party?" "Um sieben, also in 15 Minuten, aber ich gehe etwas später hin, weil am Anfang ist eh noch nicht so viel los und dann ist es immer so langweilig. Du musst mir jetzt aber erzählen wie es auf der Reise war." sagte Jessica neugierig. Fast eine Stunde erzählte ihr Vater von der Reise und Jessi hörte gespannt zu. Jessica sah auf die Uhr und sprang von ihrem Stuhl hoch. "Jetzt muss ich aber gehen, sonst verpasse ich noch was." strahlte sie und zog ihren Bolero darüber und ihre Schuhe an. "Soll ich dich nicht fahren?" fragte ihre Mutter. "Nein, nein das geht schon. Ist ja nicht so weit." "Bleib aber nicht zu lange und trinke nicht so viel Alkohol." Jessica verdrehte ihre Augen. "Mama, wie oft soll ich dir es denn noch sagen. Ich bin fast 18 und kein Baby mehr. Au-ßerdem, bin ich schon jemals betrunken nach Hause gekommen?" Michael lachte ü-ber diese Aussage und legte einen Arm um seine Frau Melanie. "Da hörst du's doch. Sie ist doch schon ein großes Mädchen und kann auf sich selbst aufpassen." "Ist ja gut. Geh schon Jessica und viel Spaß." lächelte Melanie. Jessica gab jedem noch einen Kuss und ging mit beschwinglichen Schritten zur Party.
    Auf der Party war schon jede Menge los. Die Tanzfläche war schon stark besetzt und darum herum saßen viele Leute, die sie gar nicht kannte. Unter diesem ganzen Getümmel fand sie allerdings Silke nicht. Als Jessica Ausschau nach ihrer Freundin hielt, legte jemand die Hand auf ihre Schulter. Jessi zuckte zusammen und drehte sich um. Hinter ihr stand Andreas, Silkes Freund. Andreas war ein großer und sportlicher Mann, der auch 10 Jahre älter wie Silke war. Außerdem studierte er Medizin und war schon bald daran, ein angesehener und guter Arzt zu werden. Mit verwuschelten blonden Haare lächelte er ihr entgegen. "Hi Jessi, sorry tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken, aber hast du irgendwo Silke gesehen?" "Nein noch nicht, aber ich bin auch gerade auf der Suche nach ihr." sagte Jessi und sah sich weiter um. Nach einigen Minuten entdeckte Silke beide. "Da seid ihr ja endlich, ich hatte schon gedacht ihr kommt gar nicht mehr." Silke gab Andreas einen Kuss. "Hallo Schatz, bist du fertig mit lernen?" "Noch nicht ganz, aber ich widme den Abend jetzt dir." Danach umarmte sie Jessica und erst dann fiel ihr auf, das Jessi irgendwie ganz anders wie sonst ausschaut. "Wow, du siehst ja heute toll aus. Hast du ein neues Kleid" "Ja, meine Mutter und ich waren heute mal gemeinsam shoppen." „Jetzt bist du noch schöner wie sonst, da müssen ja die Jungs auf dich fliegen...“ seufzte Silke und sah auf sich herunter. Sie trug eine schwarze Satinhose, ein lila-nes Trägertop mit weißer Weste und Stülp-Stiefel, in dessen sie die Hose gestopft hatte. „Komm red keinen Quatsch, du bist heute vom Aussehen der Star hier, also lass dein Gerede.“ Silke lachte. "Ok, ok... Komm wir gehen jetzt erst mal was trin-ken, ich bin schon den ganzen Abend auf den Beinen, um Nachschub für alle zu holen und habe noch nichts getrunken. Gehst du auch mit?" fragte sie Andreas. Er schüt-telte den Kopf. "Ich warte noch auf einen Kumpel. Ich komme dann aber nach.“ "Bis später dann." flötete Silke und schob Jessica zum Getränketisch.
    Nachdem Silke eine ganze Flasche Wasser ausgetrunken hatte, fragte diese: "Gehen wir tanzen?" Jessi nickte und bewunderte ihre Freundin über ihre Ausdauer. Normalerweise tanzte sie nicht so, wie man auf einer Party tanzt. Sie kam sich dabei immer so komisch vor und hatte das Gefühl, alle würden nur auf sie schauen, weil sie sich anders bewegte und so, doch wegen Silke sprang sie über ihren Schat-ten und tanzte nach wenigen Minuten schon ausgelassen.
    Jessica machte nach ein paar durchgemachten Tänzen eine Pause und holte sich etwas zu trinken. Währendessen bemerkte Silke gar nicht, dass Andreas und sein Kumpel auch auf die Tanzfläche kamen. Andreas legte seine Hände um ihre Taille und wiegte sie in den Rhythmus. "Bist du auch endlich da." sagte Silke und als sie Ben bemerkte, begrüßte sie ihn. "Hi Ben, dich hat man ja schon lange nicht mehr gesehen." Lächelnd nickte er zur Begrüßung.
    Als Jessica wieder zurück kam und Ben sah, durchfuhr es sie wie Blitz. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm lassen. Jedes Detail nahm sie von Ben wahr: seine Augen, den Mund, einfach seine ganze Gestalt. Kurz schloss und öffnete sie die Au-gen, um sicher zu gehen, dass es kein Traum war. Ihr war, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Die Umwelt war ganz verschwommen und Jessi nahm nichts mehr wahr. Als Silke sie anstubste, starrte Jessica sie nur verwirrt an. "Alles in Ordnung mit dir?" "J-ja, ja alles ok." stotterte Jessi. "Sicher? Du bist auf einmal ganz blass geworden." Sie nickte abwesend und fragte Silke flüsternd: "Wer ist denn der ne-ben Andreas?" "Ach du meinst Ben?" Jessica flüsterte den Namen vor sich hin und war hin und weg. Schweigend sah Silke sie an und verstand sofort. "Komm ich stell euch vor." grinste sie und zog Jessi zu Andreas und Ben. "Hallo Ben, ich würde dir gerne jemanden vorstellen. Das ist Jessica, meine Freundin und Jessi, dass ist And-reas`Kumpel Ben." zwitscherte sie fröhlich und wartete ab. Ben reichte ihr die Hand. Zögernd griff sie danach. "H-hi." begrüßte Jessi ihn und errötete leicht. Ei-gentlich wollte Ben etwas sagen, doch auch ihm blieben die Worte im Hals stecken. Noch nie hatte er so ein hübsches Mädchen getroffen. Wie eine Schönheit stand sie vor ihm und er war sofort verliebt in sie. Die roten Lippen verführten ihn zum Küssen, bevor er Jessica überhaupt kannte, doch ihm war klar, dass das seine Traumfrau war.
    Ganz perplex starrte er Jessica an. Beide vergasen die ganze Welt um sich herum. Kichernd standen Silke und Andreas daneben und sahen den beiden zu. Die Augen scheinen ineinander verankert zu sein. "Das nenne ich mal Liebe auf den ersten Blick." flüsterte Silke. Durch das Kichern wurden Jessica und Ben aus ihrem "Traum" gerissen. Immer noch hielt Ben ihre Hand in seiner. "Ist was?" fragte Jes-si verwundert. "Ihr schüttelt euch immer noch die Hände." „Oh...“ verlegen ließ sie seine Hand los. “Wollen wir uns hinsetzen?" fragte Andreas und ohne abzuwarten, ging er auf eine Couch und einen Tisch zu. Silke holte Getränke und alle unterhielten sich prächtig an dem Abend. Als Silke und Andreas tanzen gingen, ließen sie Jessi und Ben alleine zurück. Sie sahen sich an und fühlten sich, obwohl sie sich gar nicht kannten, sofort zueinander hingezogen. Zögernd fing Jessica ein Gespräch an. "Und was machst du so? Also ich meine berufsmäßig." So eine dumme Frage, dachte Jessi. "Ich mache gerade eine Ausbildung zum Polizisten." "Wirklich?“ „Ja im 3. Jahr. Ich mache in ein paar Monaten meine Prüfung.“ „Hört sich interessant an, aber ist das nicht gefährlich bzw. hast du keine Angst?“ "Ich habe keine Angst vor diesen Gefahren, sonst hätte ich mir den falschen Beruf ausgesucht." lächelte er schüchtern. „Achso ja... tut mir Leid.“ Ben winkte ab und fragte stattdessen: „Und du?" "Ich mache eine Ausbildung zur Floristin. Ich bin auch gerade mit 3. Ausbil-dungsjahr." sagte Jessica. So ging es dann den ganzen Abend lang. Sie stellten Fragen einander, lachten zusammen und machten Witze über andere Leute, die auf der Party waren. Dadurch wurde die Stimmung langsam lockerer und beide verloren ihre Scheu. "Wollen wir tanzen?" fragte Ben mit zitternder Stimme. Irgendwie hatte er immer noch Angst etwas Falsches zu sagen. Aber er wusste ja nicht, wie Jessica jedes Wort von ihm genoss. "Ja warum nicht." Ben nahm Jessicas Hand und sofort wurde beiden ganz warm. Auf der Tanzfläche wurden sie dann ganz dicht aneinander gedrängt, doch keinem war es unangenehm. Nicht einmal Jessi. Mit einem Lä-cheln beobachteten Andreas und Silke dieses Geschehen und küssten sich. "Da haben sich aber zwei Herzen gefunden." hauchte Silke und lehnte ihren Kopf an And-reas' Brust.
    Um halb drei neigte sich dann die Party dem Ende zu. Silke, Jessica, Andreas und Ben waren schon mit aufräumen beschäftigt, als dann auch die letzten Gäste gingen. "Die Party war doch ein voller Erfolg, oder?" fragte Andreas in die Runde. "Auf jeden Fall. Aber wollen wir nach dem Aufräumen nicht noch etwas trinken gehen?" "Klar, warum nicht." freute sich Jessica, denn sie wollte, dass der Abend nie ein Ende nahm. Schon nach einer halben Stunde waren alle mit dem Gröbsten fertig. "Ach, lasst den Rest liegen, den mache ich morgen." meinte Silke und ließ die Mülltüte auf den Boden fallen.
    In einer Bar ließen sie dann die restliche Nacht noch ausklingen. Auf dem Heimweg trennten sich anschließend ihre Wege. Beim Abschied umarmte Silke Jessi noch einmal und flüsterte ihr ins Ohr: "Ruf mich an, wenn es etwas neues gibt." Jessi nickte lächelnd. Stumm liefen Jessica und Ben noch den restlichen Heimweg. Als beide vor Jessicas Elternhaus ankamen, sahen sie sich an. Sie ist wunderschön, dachte Ben und betrachtete Jessi liebevoll. Die langen Haare umschmeichelten ihr Gesicht und ihr schön geschwungener Mund formte sich zu einem scheuen Lächeln. „D- du bist wirklich außergewöhnlich hübsch Jessica...“ sagte er zitternd und ganz leise. Eine leichte rote Farbe stieg ihr ins Gesicht und sie schloss genussvoll die Augen. Lange hatte keiner mehr so etwas zu ihr gesagt... Ben wollte sie küssen und kam ihr immer näher. Auch sie verspürte den Drang seine Lippen zu liebkosen. Seine Arme schlangen sich um Jessicas Taille und er zog sie leicht an sich ran. Ihre Lippen berührten sich sanft und Jessica drohte dahin zu schmelzen.
    Doch plötzlich kamen ihr die ganzen Bilder von Sven wieder in den Sinn. Sie riss die Augen auf und drückte seinen Körper von sich. "Was ist los? Habe ich etwas Fal-sches gemacht? Ich wollte dich nicht drängen! Verzeih mir..." plapperte er schnell vor Verlegenheit. "E- es tut mir so Leid Ben, aber ich kann nicht." schluchzte sie und drehte sich um. "Jessi warte! I- ich will dich doch wieder sehen... bitte!" Jessica antwortete nicht, sah ihn noch nicht einmal an. So groß war ihr Schamgefühl ihm gegenüber. "I-ich bin übermorgen einfach am Kino, wenn du willst kannst du kommen. Ich warte auf dich." rief Ben. Sie warf ihm nur noch einen kurzen scheuen Blick zu, schritt dann ins Haus und ließ Ben alleine. Schnell rannte sie ins Zimmer. Hinter der Türe brach sie anschließend schluchzend zusammen und weinte sich in den Schlaf.



    Re: Meine Geschichte...

    Grinsekatze - 16.04.2009, 01:02


    Also, ich würde sagen: vielversprechender Anfang! :top:
    Liebesgeschichten mag ich ;) und ich finds cool, dass man schnell in die Geschichte einsteigt - auch wenns manchmal etwas zu schnell geht ...

    Bin auf jeden Fall gespannt, wies weitergeht ...!!!! :)



    Re: Meine Geschichte...

    Prissi - 16.04.2009, 11:11


    Ich finde die Geschichte auch gut, aber der Satz: "Beide VERGASEN die ganze Welt" ist glaube ich anders gemeint, oder?
    ;-) ;-) ;-) :-)



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 16.04.2009, 11:18


    Ja, bin gespannt wis weitergeht :D



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 17.04.2009, 12:01


    wooow voll gut.



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 17.04.2009, 20:35

    Meine Geschichte... 2. Kapitel
    Hey!
    Woah ich freu mich, dass mein erstes Kapitel schon ein wenig Anklang gefunden hat :D
    Und damit stell ich euch nun auch den zweiten Teil zum Lesen zur Verfügung...
    Viel Spaß! :wink:

    Das Geständnis

    Zusammengekrümmt lag Jessica auf dem Boden ihres Zimmers, als sie aufwachte. Ihre Umgebung war verschwommen und sie musste sich erst einmal orientie-ren, wo sie überhaupt war. Ein Blick in den Spiegel verriet was in der Nacht pas-siert war: Ihre Schminke war verlaufen, die Gesichtsfarbe fahl und ihre Haar zerzaust. Langsam stand Jessi auf, zog wie in Zeitlupe ihre Kleidung aus und schminkte sich ab. Anschließend legte sie sich ins Bett und döste sofort wieder ein. Wenig später kam ihre Mutter vom Einkaufen zurück und wunderte sich, dass es immer noch so ruhig im Haus war. In der Küche stellte Melanie ihre Taschen ab und sah nach Jessica. Jessica lag ganz ruhig da und tat so, als wenn sie tief schlafen würde. War wohl eine lange Nacht, dachte Melanie und ging wieder, um das Mittagessen vorzubereiten. Eigentlich schlief Jessi ja gar nicht richtig, doch sie wollte gerade nicht mit ihrer Mutter reden. Traurig dachte sie an die Szene vor dem Haus zurück. Jessica sah Ben noch ganz genau vor sich stehen, wie er sie ansah und sie küsste. Seine Lippen waren so sanft und weich. Und ich musste alles kaputt machen, dachte sie. Jessi vergrub ihr Gesicht im Kissen und weinte. Sven hatte ihr Leben zerstört. Diesen Gedanken sagte sie sich immer wieder und schlug mit ihrer Faust immer wieder ins Kissen ein, bis die Wut zum größten Teil verklungen war.
    Sie dachte die ganze Zeit an Ben und bekam ihn einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Er wollte sie wieder treffen, doch Jessica wollte nicht schon wieder verletzt werden. Sie konnte einfach keinem mehr vertrauen, die Angst war noch zu groß, dass man sie wieder nur ausnutzt. Sven hatte ihr alles kaputt gemacht, das wird sie ihm nie verzeihen. Jessica sah auf die Uhr, es war schon fast halb eins mittags. Es würde bald Essen geben, dachte Jessi und stand auf. Kaum kam sie aus dem Zimmer, stieg ihr schon der Geruch des Mittagessens in die Nase. Sofort wurde ihr übel, doch sie unterdrückte das Gefühl. "Ah, da bist du ja. Es gibt gleich was. Kannst du bitte die Teller austeilen?" begrüßte Melanie Jessica, als sie in die Küche kam. Schweigend teilte Jessi Geschirr und Besteck aus. "Es gibt Tortellini in Schinken-Käse Soße. Das magst du doch so gerne." flötete ihre Mut-ter und gab ihr etwas auf den Teller. Während Melanie mit viel Genuss aß, sto-cherte Jessica nur lustlos im Essen herum. "Schmeckt's dir nicht?" "Doch, doch." flüsterte Jessi und musste mit Mühe ihre Tränen zurückhalten. Nach wenigen Minuten schob sie angeekelt ihren Teller zurück. "Ich bin satt, sorry Ma-ma." Verwundert sah ihre Mutter Jessica an. "Aber du hast doch noch gar nichts gegessen." Jessi antwortete nicht. "Was ist denn los? Ist gestern irgendetwas passiert? Hast du dich mit Silke gestritten?" Wieder kam keine Antwort. "Jetzt sag doch was los ist." Nun rollten Tränen über ihr Gesicht und sie sprang so heftig auf, dass sogar ihr Stuhl umfiel. "Mama lass mich einfach in Ruhe!" schrie Jessica und rannte in ihr Zimmer. Melanie blieb die Sprache weg und saß da wie versteinert. Jessi schmiss sich auf ihr Bett und weinte soviel bis ihr der Atem weg blieb. Nachdem sie sich wieder erholt hatte, saß sie einfach nur da und starrte wie in Trance die Wand an. Nachdenklich räumte Melanie die Küche auf und wunderte sich immer noch über Jessicas Verhalten. Wahrscheinlich hat sie jemanden kennen gelernt und hat Liebeskummer, dachte sie und lächelte leicht. Sie machte 2 Tassen heißen Kakao und stapfte damit in Jessis Zimmer. Ohne Anzuklopfen trat Melanie ein und sah Jessica auf dem Bett sitzen. Ihre Mutter stellte die Tassen ab, setzte sich zu ihrer Tochter und legte einen Arm um sie. "Wie heißt denn dein Problem?" Erstaunt starrte Jessi ihre Mutter an. "Woher weißt du, dass es um einen Jungen geht?" "Meinst du, ich bin auf den Kopf gefallen? Aber jetzt erzähl mal, wie es gestern war." sagte Melanie lächelnd. Auch jetzt lächelte Jessica wieder leicht. "Es war sehr schön gestern. Silke und ich haben auf der Tanzfläche getanzt und ich brauchte dringend etwas zum Trinken, also bin ich an den Getränketisch gegangen und als ich zurückkam, da sah ich ihn. Er sieht wundervoll aus. Wie er mich ansah... Die Welt stand ganz plötzlich still und ich dachte ich muss in Ohnmacht fallen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich plötzlich gefühlt habe. Es war... einfach unbeschreiblich." "Wie heißt er denn?" "Ben." hauchte sie. "Beschreibe ihn mal." drängte Melanie. "Ben hat schwarze Haare und wunderschöne braune Augen. Außerdem hat er ganz sanfte Hände und eine beruhigende Stimme... und er macht eine Ausbildung zum Polizisten." sagte Jessi fast schon stolz. Ihre Mutter stieß einen leisen Pfiff aus. "Ist sonst noch etwas passiert?" Jessica nickte. "Nach dem wir aufgeräumt haben, gingen wir noch etwas trinken. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten und sind uns immer näher gekommen. Ben hat mich dann sogar mit nach Hause begleitet. Wir standen uns gegenüber und sahen uns ganz tief in die Augen. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich-" Melanie unterbrach sie. "Bedrängt hat er dich aber nicht, oder?" "Nein, das würde Ben bestimmt nie tun. Auf jeden Fall berührten sich unsere Lippen und wir küssten uns." Plötzlich verschwand Jessicas Lächeln. "Aber auf einmal, es war wirklich ganz komisch, musste ich aber an Sven denken, wie er mich ausgenutzt und verletzt hatte. Ich spürte sogar seine Hand, nach dem Schlag auf meinem Gesicht. Ich stieß dann Ben von mir und er fragte, ob er was falsch gemacht hatte, doch ich konnte ihm keine Antwort geben... Ben will mich aber wieder sehen und zwar morgen am Kino... Soll ich hingehen?" fragte Jessi ihre Mutter erwartungsvoll. "Auf jeden Fall, du bist nämlich unsterblich in Ben verliebt!" grinste Melanie. "Aber ich habe Angst wieder so verletzt zu werden." "Jessica, nicht jeder ist wie Sven. Er ist es doch gar nicht wert, dass du wegen ihm deine große Liebe verpasst. Und wie du mir jetzt erzählt hast, muss Ben ein ganz besonderer Junge für dich sein. Gib ihm eine Chance sich zu beweisen. Wenn er dir dann doch nicht gefällt, dann kannst du’s ja immer noch lassen." Jessica umarmte ihre Mutter. "Danke Mama und sorry dass ich dich vorhin so angemacht habe." "Schon vergessen." lachte Melanie.
    Lange saßen beide noch zusammen, bis das Telefon klingelte. Silke war dran. Me-lanie ließ Jessi alleine. "Hi Silke." begrüßte sie ihre Freundin. "Was hast du ges-tern nur mit Ben angestellt?" "Warum?" "Er ist völlig durch den Wind. Mitten in der Nacht hat er bei Andreas angerufen. Du musst ihn anscheinend ganz schön den Kopf verdreht haben. Außerdem hast du ihn zurückgewiesen, hat er erzählt." "Ja als wir uns geküsst haben, musste ich plötzlich an Sven denken." "Waaas? Du denkst immer noch an den Typen? Und wegen dem weist du Ben zurück? Spinnst du? Eigentlich dachte ich ja, du hättest den schon längst vergessen!" "Habe ich ja eigentlich auch, aber du weißt doch, dass er mich so ausgenutzt und verletzt hat." "Schon, aber Ben ist ganz anders. Er hat sich ernsthaft in die verliebt." "Was hat er den am Telefon gesagt?" fragte Jessi neugierig und war glücklich darüber, dass Ben sich trotzdem noch für sie interessierte. "Als erstes hat er ja gefragt, ob du einen Freund hast, weil du ihn ja zurückgewiesen hast. Aber er war hörbar erleichtert als Andreas ihm erzählt hat, dass du keinen hast. Du hättest ihn mal hören sollen, Ben schwärmt förmlich von dir. Er sagt sogar, dass du wunderschöne weiche Lippen hast und..." „Was und?“ Sie war ganz neugierig. „Dass es Liebe auf den ersten Blick war.“ Jessica schmunzelte. "Gehst du morgen mit ihm ins Kino?" "J-ja." Silke freute sich. "Super, dann komme ich morgen mal vorbei, um dir bei den Vorbereitungen zu helfen." "Danke." sagte Jessi. "Keine Ursache, ich hab gestern gleich gesehen, dass ihr beide ein Traumpaar werdet." Eine kleine Pause entstand. "Andreas ist gerade bei ihm, bin schon gespannt was er erzählt." "Bist dir wirklich sicher, dass Ben es ernst mit mir meint?" "Ohhh Jessica, wie oft denn noch? Ben ist verrückt nach dir, er hält es kaum noch ohne dich aus. Du magst ihn doch auch oder?" "Wenn du wüsstest, ich bekomme ihn schon gar nicht mehr aus dem Kopf." Silke musste gluckste. "Aber jetzt sag mal, wie war denn der Kuss überhaupt?" "Super romantisch. Seine Lippen waren so weich und seine Hände erst... er ist echt total einfühlsam." schwärmte Jessica verträumt. "Nicht schlecht, du hast dich hoffnungslos in Ben verliebt. Wie schön..." sagte Silke schmachtend. Weitere 2 Stunden vergingen und die beiden telefonierten immer noch. Sie sprachen über die Zukunft, über Andreas' Studium und über Ben. Erst am späten Nachmittag legte Jessica auf. Sie machte es sich auf ihrem Bett gemütlich und dachte an Ben. Jessi fieberte aufgeregt dem Date mit Ben entgegen. Den ganzen Abend lang summte sie vor sich hin. "Was ist denn heute mit Jessica los?" fragte Michael Melanie verwundert. Melanie schmunzelte. "Unsere Jessica wird langsam erwachsen." "Musst du dich immer so geschwollen ausdrücken?" "Ach Mike... Jessi ist verliebt." "Seit wann?" fragte er ungläubig. "Seit gestern auf der Party." lächelte Jessis Mutter. Michael stöhnte. "Jetzt müssen wir sogar unsere Tochter freigeben, sie ist doch das Einzige was wir haben." "Ja, aber sie wird erwachsen und wir können sie nicht ewig festhal-ten. Irgendwann muss Jessica auf eigenen Beinen stehen." "Wahrscheinlich hast du Recht, Melanie." "Natürlich habe ich Recht." Michael nahm seine Frau in den Arm und gab ihr einen Kuss.
    Jessica wachte schon sehr früh auf. Selbst ihre Mutter war noch nicht auf den Beinen und ihr Vater war schon längst in der Arbeit. Sie hatte sogar noch genü-gend Zeit zum Bäcker zu gehen. Jeder der ihr entgegen kam, schenkte sie ein Lächeln und selbst der mürrischen Verkäuferin lächelte sie zu. Summend deckte Jessi liebevoll den Tisch, kochte Kaffee und stellte sogar Blumen darauf. Schläfrig schlurfte Melanie in die Küche und war überrascht, dass ihre Tochter schon sobald wach war und vollständig den Tisch gedeckt hatte. "Einen wunder-schönen guten Morgen wünsche ich dir Mama. Ich war schon beim Bäcker und habe Frühstück gemacht." "Morgen, das ist aber lieb von dir. Du scheinst ja richtig guter Laune zu sein." "Bin ich auch. Komm setz dich hin, der Kaffee ist gleich durch." Jessi schenkte ihrer Mutter und sich ein, belegte ihr Brötchen und biss herzhaft hinein. "Und, bist du schon aufgeregt wegen heute Abend?" fragte Me-lanie. "Ja schon ein bisschen, aber ich habe ein gutes Gefühl was den Abend betrifft." lächelte Jessica. "Du brauchst übrigens heute kein Mittagessen zu machen, ich koche heute nämlich für dich." Ihre Mutter war sichtlich verwundert über das Verhalten ihrer Tochter. "Was schaust du mich denn so an? Ich kann auch kochen." kicherte Jessi. "Für was habe ich das denn verdient? Ich habe doch gar nicht Geburtstag." "Ich habe einfach mal Lust etwas zu kochen, sonst werde ich noch wahnsinnig bis heute Abend." "Was gibt es denn schönes?" "Schnitzel mit Salat. Also nichts besonderes." sagte sie und trank ihren Kaffee aus. Nach dem Frühstück ging Jessica schnell noch in den Supermarkt, holte das Fleisch und einen frischen Salat. Schon bald machte sie sich daran die Schnitzel zu klopfen und zu würzen. Währendessen arbeitete ihre Mutter im Garten und pflanzte Blumen in neue Kübel. Melanie war Jessica sehr dankbar für die kleine Auszeit im Garten. Anschließend setzte sie sich auf einen Liegestuhl und genoss die Sonne. Es war mal wieder schön sich einfach zu entspannen und an nichts zu denken. So blieb Melanie liegen bis es Mittagessen gab.
    "Mama, Essen ist fertig." sagte Jessi und holte ihre Mutter aus den Träumen. "Ok, bin gleich da. Ich wasch nur noch meine Hände." Jessica nickte und ging wieder in die Küche um den Salat schon auf die Teller zu verteilen. "Schmeckt wirklich gut." "Danke. Du siehst irgendwie müde aus." "Ja, ich bin vorhin leicht eingedöst. Ich werde mich dann wahrscheinlich noch etwas hinlegen." "Mach das, ich muss eh noch die Küche sauber machen. Ich schmeiß dann auch gleich die dreckige Wäsche in die Waschmaschine. Bis Silke vorbei kommt, bin ich dann auch fertig." "Danke." "Keine Ursache." lächelte Jessi. Gleich nach dem Essen legte Melanie sich wieder hinaus auf die Terrasse. Kaum als sie mit dem Aufräumen der Küche fertig war, klingelte es schon an der Haustür. Es war Silke. "Du bist aber früh dran." "Ich kann ja auch wieder gehen." schmollte sie. "Ach Silke, komm rein. Du kannst derweilen ins Zimmer gehen, ich muss nämlich noch die Wäsche in die Maschine tun." "Ist gut." Schon wenige Minuten später kam Jessica zu Silke ins Zimmer. "Und wie geht's dir?" erkundigte sich Silke. "Eigentlich gut, bin nur leicht aufgeregt." "Das ist Ben auch. Er hat heute schon zum hundertsten Mal angerufen, um sich zu erkundigen, ob du wirklich kommst." Jessi lachte. "Also, fangen wir mal an." sagte Silke, riss die Schranktüre auf und holte alle Teile heraus die ihr gefielen. Über eine Stunde berieten sie sich und hatten sich am Schluss für einen Rock und ein süßes Top entschieden, dass aber noch mit kleinen Acessiors aufgepeppt wird. "Meinst du das wird ihm gefallen?" "Da bin ich mir ganz sicher." zwinkerte Silke ihr zu. "Eigentlich brauch ich mich noch nicht fertig zu machen, wir haben erst halb drei." bemerkte Jessica. Um sich die Zeit zu vertreiben, legten sich beide auch in den Garten und entspannten sich.
    Wie vor der Party duschte Jessi sich erst und ließ sich dann stylen. Die Schminke war heute etwas schlichter. Ein wunderschönes Braun umschmeichelte ihre Augen und ihre Lippen waren heute nur mit einem Lipgloss versehen. Auch die Haare blieben diesmal offen. "Das ist perfekt für das erste Date. Er wird hin und her gerissen von dir sein. Wobei du wahrscheinlich auch in einem Kartoffelsack kommen könntest und er dich toll fände." kicherte Silke. Jessica betrachtete sich im Spiegel und war sehr zufrieden mit sich.
    "Toi, toi, toi." wünschte Melanie ihrer Tochter, als es Zeit war aufzubrechen. "Danke Mama." Ihre Mutter umarmte sie noch einmal feste, und ließ sie dann gehen. Silke ging mit ihr ein Stück. "Viel Glück." nickte Silke ihr zu. Jessica atmete tief durch und ging in Richtung Kino. Ben sah Jessica schon von weitem. Und als sie immer näher kam wurde ihm heiß und kalt gleichzeitig. Wie schön sie ist, dachte er. "Hi." begrüßte Jessi ihn. "S- schön dass du gekommen bist." Ben war so aufgeregt. Sie lächelte und bemerkte seine Nervosität. "D- du siehst t- toll aus." "Danke, gleichfalls. Was sehen wir überhaupt für einen Film an?" "Lass dich überraschen. Ich kaufe schon mal die Karten." sagte Ben leise und ging zum Schalter. Jessica kaufte Popcorn und eine Cola. Beide waren fast alleine im Kinosaal, nur einzelne Pärchen saßen in den Sitzen. Der Vorspann begann und eine halbe Stunde später kam der eigentliche Film. Nun wurden beide etwas ruhiger und die Stimmung verlor an aufgeregter Spannung.
    Sie sahen "Solange du da bist" an. Strahlend lächelte Jessi Ben an. "Ich habe mich bei Silke erkundigt, welchen Film du noch nicht gesehen hast." flüsterte er ihr zu. Der Film war lustig und traurig zugleich. Manchmal musste man richtig lachen und gleich darauf wieder fast weinen. Bei einer spannenden Szene griffen beide plötzlich in die Popcorntüte. Ihre Hände berührten sich und sie sahen sich in die Augen. Nach einigen Sekunden entfernte Jessi ihre Hand aus der Tüte und blickte beschämt wieder auf die Leinwand. Hitze stieg ihr ins Gesicht und auch Ben, hielt die Luft für diesen Moment an. Der Film dauerte 2 Stunden und danach fragte Jessica hoffnungsvoll: „Und jetzt?“ Sie wollte nicht dass der Abend schon vorbei war. Ben sah auf die Uhr, er hatte eine Idee. „Komm mit... ich weiß wo wir hingehen.“ sagte er und nahm Jessica bei der Hand. „Wohin denn?“ Ben lächelte sie verführerisch an. „Lass dich überraschen.“ Jessi wurde rot. Er hat mich einfach an die Hand genommen. Es fühlt sich so toll an, dachte sie und noch ehe sie sich versah, blieb Ben stehen und blickte Jessica an. Nervös sah sie auf das Lokal, vor dem beide standen. „Tanzbär“ hieß der Schuppen. „Aber das ist doch...“ Ben nickte. „Kannst du tanzen?“ „J- ja, ist aber schon länger her, dass ich das letzte mal so etwas getanzt habe.“ stotterte Jessica. „Na dann wird es aber Zeit. Hast du Lust?“ Sie zögerte. Und wenn ich mich jetzt blamiere? Ging es ihr durch den Kopf, aber sie stimmte anschließend doch zu. Sie wollte ja keine Spielverderberin sein und wenn Ben da rein wollte, dann würde sie mitgehen. Ei´´gentlich, so dachte Jessica, würde sie mit ihm überall hingehen....
    Wenige waren auf der Tanzfläche. Beide setzten sich erstmal an einen Tisch, wo sie etwas zu trinken bestellten. Fasziniert sah Jessica den Leuten zu, die einen schnellen Discofox auf’s Parkett legten. „Woher kennst du dieses Lokal?“ fragte Jessi Ben, der sie gerade verträumt anblickte. „Ich komme ab und zu hierher. Es ist zwar auch schon etwas her, dass ich meinen Tanzkurs beendet habe, aber es wäre zu schade meine Kenntnisse versauern zu lassen. Der „Tanzbär“ ist auch das einzige Tanzlokal hier in der Nähe.“ Jessi nickte. „Willst du noch etwas essen? Hier gibt es nämlich die beste Pizza der ganzen Stadt.“ Jessicas Magen knurrte und erst jetzt fiel ihr auf, wie hungrig sie eigentlich war. „Ja gerne.“ stimmte sie zu. Es dauerte nicht lange und beide hatten jeweils eine riesen Pizza vor sich. Herzhaft biss Jessi hinein. „Sehr lecker...“ Ben lächelte sie an. Sie unterhielten sich über verschiedene Dinge und schon bald forderte Ben Jessica zum Tanzen auf. Er stellte sich vor sie und hielt ihr den Arm hin. „Darf ich bit-ten?“ Farbe schoss ihr ins Gesicht und sie nickte schüchtern. Der erste Tanz war ein Cha-Cha-Cha. Ben führte Jessica so gut, dass ihr plötzlich wieder alle Schritte einfielen, die sie mal gelernt hatte. Nach ein paar weiteren Tänzen, wurde Jessi auch etwas lockerer und war nicht mehr so verkrampft. Mit der Zeit verlor sie ebenfalls die Gedanken, sich irgendwie vor Ben zu blamieren. Dann ein Tanz, vor dem sie sich am meisten fürchtete: Rumba. Ben zog Jessica eng an sich. „Ist es in Ordnung so?“ flüsterte er in ihr Ohr. Schweigend nickte sie. Wieder schoss ihr rote Farbe ins Gesicht. Ja, sie genoss sehr die Nähe zu Ben. Jessi vergas sich nun endgültig und schmiegte ihren Kopf an seine Brust. Ganz sanft nahm sie seinen Herzschlag war und schloss die Augen. Auch Ben war hin und weg und sein Herz begann etwas schneller zu schlagen. Noch nie hatte er ein solches Gefühl erlebt. Es war für ihn, als wäre er plötzlich in eine andere Welt abgetaucht. Unbewusst festigte Ben die Tanzhaltung und wiegte ihre beiden Körper hin und her. Der Rumba war auch schon längst beendet, doch es folgte zum Glück ein Langsamer Walzer. Trotzdem bewegten sie sich nicht von ihrem Platz, sondern gaben sich nur ihren Gefühlen hin. Beide nahmen nichts mehr wahr, außer sich selbst. Glücklich fühlten sie sich, sehr glücklich.
    Plötzlich wurden Jessica und Ben aus ihren Träumen gerissen, denn es ertönte laute Musik. Keine sanften Klänge, sondern schnelle Takte eines Jives. Jessi schrak einen Schritt zurück. „E- entschuldigung...“ stotterte sie. „I- ich brauche k- kurz frische äh Luft.“ Und ehe Ben sich versah, war Jessica schon verschwunden mit ihrer Jacke. Ihre Tasche hatte sie in der Hektik vergessen.
    Draußen setzte sie sich mit zitternden Beinen auf eine Bank. Was war gerade geschehen, fragte Jessi sich. Wie hatte sie so weit gehen können? Nicht im Stande Ordnung in ihre Gedanken zu bringen, saß sie auf ihrer Bank und vergoss Tränen, die eigentlich für diese Situation völlig unangebracht waren, doch sie konnte sie nicht zurückhalten. War sie nun wirklich in ihn verliebt oder wollte sie nur endlich wieder jemanden haben, der zärtlich mit ihr war? Meinte er es wirk-lich ernst mit ihr oder war sie wieder mal nur ein Spiel für jemanden, der seine Lust nicht zügeln konnte? Sie wusste nur zu gut, dass jemand so gut schauspielern konnte um andere zu täuschen. Am eigenen Leibe hatte sie es erfahren müssen und lange kam sie nicht darüber hinweg, was Sven ihr angetan hatte.
    Zitternd und mit Tränen im Gesicht fand Ben Jessica, nicht weit von dem Lokal entfernt, auf einer Parkbank. Sie nahm ihn anscheinend gar nicht wahr, denn auch beim näher kommen, blickte sie vor sich hin. Hatte er Jessi so geschockt? Ben legte sanft seine Jacke über ihre Schultern und wieder schreckte Jessi auf. Er blickte auf sie herab und setzte sich. Ein Schluchzer entfuhr ihr. Langsam umfing Ben ihren Oberkörper mit seinen Armen und sie sank in sich zusammen. Endlich konnte Jessica sich wieder fallen lassen und sich ausweinen. Alles was sich in den letzten Monaten abermals angesammelt hatte, ließ sie nun heraus. Immer wieder strich Ben über ihr Haar. „Ist ja gut... Beruhige dich mein Liebling.“ flüsterte er. Nach einer Zeit, die Jessica unendlich vorkam, verebbten ihre Tränen und sie zog sich wieder zurück. „Tut mir Leid... Ich wollte nicht... Aber ich konnte nicht...“ murmelte sie schüchtern, doch Ben lächelte Jessi kopfschüttelnd an. „Du brauchst dich nicht immer entschuldigen.“ „Aber-“ „Nein nichts aber, ich weiß es.“ „Du weißt es?“ Ben nickte. „Andreas und Silke haben es mir erzählt. Es gibt also keinen Grund dich zu Entschuldigen. Es war eine harte Zeit für dich...“ Jessica nickte und putzte ihre Nase mit einem Taschentuch. Plötzlich kam ihr ein Gedanke und sie wendete sich ab. „Oh Gott, ich sehe bestimmt schrecklich aus.“ „Nein...“ flüsterte er und drehte ihren Kopf so, dass Jessica ihm in die Augen sehen musste. „Nein du siehst nicht schrecklich aus. D- du bist immer wunderschön...“ Das letzte Wort sagte Ben so leise, dass man es fast gar nicht mehr hörte. Dann schlossen beide die Augen und ihre Lippen berührten sich so sanft, dass Jessi dachte, ein Windhauch streifte ihren Mund. Nur wenige Sekunden später löste Ben sich wieder von ihr und sah ihr in die Augen. Mit einem Finger streifte er auch die letzte Träne von der Wange. „Jessica... Ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll... aber ich liebe dich und zwar mehr als du dir vor-stellen kannst. Es war Liebe auf den ersten Blick und ich konnte meinen Blick einfach nicht von dir nehmen, als ich dich das erste Mal sah. Du standest so unheimlich schön vor mir und ich dachte wirklich, du wärst ein Traum!“ Sie sahen sich an und er fuhr leise fort. „Aber du bist es nicht. Du bist kein Traum mein Schatz. Ich war so froh, dass wir uns gefunden haben, aber als du mich vorgestern weggeschubst hast, dachte ich mir, jetzt ist es vorbei. Doch du bist die Frau, mit der ich zusammen sein will. Ich werde dich nie verletzen und ich meine es wirklich ernst, das kannst du mir glauben.“ sagte Ben liebevoll. Und endlich war Jessica sonnenklar, dass auch sie ihn liebte. Nie hatte sie jemanden so geliebt wie ihn. „Ben ich glaube dir. Oh Gott, ich war so dumm! Natürlich liebe ich dich auch...“ Ben lächelte, legte seine Hände um ihr Gesicht und küsste Jessica. Noch nie waren beide so glücklich gewesen, doch jetzt konnten sie ihr Glück sogar mit Hän- den fassen.



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 17.04.2009, 20:55


    Wow, du hast es beim schreiben echt drauf!!! :D Du hast so schön geschrieben, das ich fast losgeweint hätte, als Jessica weinte :oops: WEITER!!!



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 17.04.2009, 21:17


    ui sehr schöne Geschichte und auch schön lange teile^^
    schreib weiter
    ach! ich mag diesen Ben- es gibt selten Leute die so verständnisvoll sind wie er



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 17.04.2009, 22:15

    Meine Geschichte... 3. Kapitel
    Danke :oops:
    Schön, dass es euch gefällt. Des freut mich voll :D
    Ich zeig meine Geschichte ja eigentlich niemanden, aber
    ich dachte mir, hier des reinzustellen is vielleicht net mal ne
    so schlechte Idee!
    Hier mein nächstes Kapitel! Da wirds ein bisschen dramatisch:D!
    Viel Spaß!!

    Jessica in Gefahr

    Noch nie war Jessica so glücklich. Seit zwei Monaten war sie nun mit Ben zusammen und für sie war es immer noch so, als wenn sie sich erst gestern kennen gelernt hätten. Plötzlich ging alles viel einfacher. Die Tests in der Berufsschule und auch die Praxisaufgaben wurden immer mehr mit sehr guten Noten ausgezeichnet. Mittlerweile hat Ben auch seine Führerscheinprüfung bestanden und holte Jessica ab und zu von der Arbeit oder Schule ab. Jessis Klassenkameradinnen platzten fast vor Neid als sie beide zusammen sahen.
    Stolz lief Jessica Ben entgegen, als er sie abholte. Mit einem langen Kuss begrüßte er sie. Seufzend ließ Jessi sich in seine Arme fallen. "Und wie war es heute?" fragte Ben. "Ganz ok. Aber was machst du schon so bald da?" "Ich habe doch die letzten Male so lange gearbeitet, deswegen durfte ich heute schon eher gehen." "Schön." lächelte sie und gab Ben noch einen Kuss. "Komm, lass uns zu dir fahren. Du musst doch bestimmt noch Hausaufgaben machen." Beide stiegen ins Auto und fuhren nach Hause. "Bin wieder da." rief Jessi als sie die Tür aufsperrte. Wie meistens fand sie ihre Mutter in der Küche. "Hallo ihr beiden! Wie war's denn in der Schule?" "Anstrengend, wir haben schon wieder einen Test geschrieben. Außerdem haben wir total viele Hausaufgaben auf." "Irgendwann geht auch das vorbei und außerdem wird es Ben da bestimmt nicht anders gehen." Jessica stöhnte. "Dann mache ich mich mal an meine Aufgaben. Ben gehst du mit?" Er schüttelte den Kopf. "Ich komme dann aber nach." "Ist gut." In ihrem Zimmer packte sie ihre ganzen Bücher und Mappen aus. Als erstes schrieb Jessi ihr Berichtsheft, um es ihren Chef vorzeigen zu können, dann kamen ihre Arbeitsblätter und am Schluss lernte sie diese. Später kam dann noch Ben und fragte sie ab. "Jetzt ist aber Schluss, ich bekomme nichts mehr in meinen Kopf." "Du hast ja jetzt auch genug gelernt." lobte Ben Jessica und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Gemeinsam saßen beide dann auf dem Bett und betrachteten den Sonnenuntergang. "Ich liebe dich." flüsterte Ben Jessi ins Ohr. "Ich liebe dich auch." Seine Hand streifte ihre Wange und er drückte seine Lippen auf die ihre. Während Ben sie küsste, wanderte die Hand unter ihr T-Shirt. Er strei-chelte den Rücken und ging anschließend weiter zu Jessicas Busen. Plötzlich hielt Jessi inne und drückte seine Hand aus dem Shirt. Ben stöhnte ärgerlich. "B-bitte Ben, noch nicht. Ich bin noch nicht bereit dazu. Lass uns noch warten." flehte sie. "Wie lange soll ich denn noch warten? Ich halte das bald nicht mehr aus." "Nur noch ein bisschen. Du weißt doch, Sven..." "Ja, ja. Der liebe Sven mal wieder." rief Ben genervt aus. "Warum denkst du noch an den? Warum muss ich immer darunter leiden? Ich bin nicht so wie er, das solltest du mittlerweile aber auch wissen." Gekränkt sah Jessica Ben an und stand vom Bett auf. "Tut mir ja Leid, dass ich Angst vor dem ersten Mal habe. Muss ich mich jetzt auch noch dafür rechtfertigen?" Tränen stiegen ihr in die Augen. Alles hatte so gut angefangen und jetzt kam schon der erste Streit. Plötzlich bereute er seine Worte und umarmte sie. "Es tut mir Leid, ich wollte nicht so grob sein. Aber du bist so... so schön, und es fällt mir unglaublich schwer meine Hände bei mir zu lassen. Wenn du aber noch Zeit brauchst, dann werde ich dich nicht mehr drängen." Mit traurigen Augen sah sie ihn an. "Ich würde auch so gern mit dir schlafen, aber ich kann einfach noch nicht." "Schon gut." "Danke." sagte Jessi erleichtert.
    Bald darauf fuhr dann Ben nach Hause. Jessica setzte sich dann zu ihren Eltern auf das Sofa. Mit ihrem Kopf an Michaels Schulter angelehnt, nickte sie kurz während der Nachrichten ein. "Willst du nicht lieber ins Bett? Du schläfst ja schon fast." meinte ihre Mutter und tätschelte die Schulter ihrer Tochter. Lächelnd nickte Jessi. "Na dann gute Nacht ihr beiden." "Nacht Schatz." Melanie gab ihr einen Kuss. Gerade als sie an der Tür war, rief ihre Mutter: "Jessi!" "Ja?" "Wir lieben dich." Jessica schmunzelte. "Ich liebe euch auch." Schläfrig zog sie sich dann um und schlief sofort ein.
    Am anderen Morgen weckte ihre Mutter sie auf. "Jessica, aufstehen." flüsterte sie und strich ihr über die Haare. Jessi murmelte irgendetwas Unverständliches und drehte sich auf die andere Seite. "Ich bin gleich da..." Melanie schritt wieder aus dem Zimmer und ließ ihre Tochter langsam aufstehen. Jessica streckte sich und riss gleich ihr Zimmerfenster auf. Tief atmete sie die frische Luft ein. Die Sonne ging langsam auf und ihr stand ein arbeitsreicher Tag bevor. Jessi schnappte sich frische Kleidung und huschte damit ins Bad um sich fertig zu machen. Eine halbe Stunde später saß sie schon am Frühstückstisch und aß ein Müsli. Auch ihr Vater war noch am Tisch. Er brach aber kurz nach ihrem Kommen auf. "Ciao Papa..." mampfte Jessica. Michael gab Melanie und seiner Tochter einen Kuss und verschwand mit einem Aktenkoffer aus dem Haus. "Und was steht heute auf deinem Arbeitsplan?" fragte ihre Mutter. "Ich weiß es nicht. Mal schauen was mein Chef mir heute auferlegt." sagte Jessica und sah auf die Uhr. "So ich muss jetzt gehen, mein Bus müsste gleich kommen. Also mach’s gut." "Tschüss, bis heute Abend." verabschiedete sich Melanie. Schnell zog Jessi ihre Jacke und die Schuhe an und rann-te zur Bushaltestelle. Sie war noch genau rechtzeitig gekommen um den Bus zu erwischen. Viel Verkehr herrschte auf den Straßen und der Bus kam nur müßig voran. Fünfzehn Minuten kam sie zu spät zur Arbeit, aber zum Glück nahm der Chef ihr das nicht so übel. Jessica legte ihm ihr Berichtsheft vor. Herr Müller betrachtete den Eintrag kurz und lobte sie für ihre Ordentlichkeit. Er gab ihr eine ganze Menge Aufgaben auf. Am Ende war dann aber doch etwas Anspruchvolleres dabei. Sie durfte einen großen Kranz aus Rosen binden, der für eine Veranstaltung gedacht war. Die Farbauswahl blieb ihr überlassen, es sollte aber auf jeden Fall dazu passen. Bis zur Mittagspause war sie damit beschäftigt. Ihr Chef sah bei ihr ab und zu mal vorbei und war sehr zufrieden mit ihr. "Die Farben sind sehr gut ausgewählt. Ich wusste ich kann mich auf Sie verlassen." Jessica strahlte ihn an. Sie hoffte, dass sie übernommen wird, sonst müsste sie sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle machen.
    In der Mittagspause traf sie zufällig Silke. "Hi." begrüßte Jessi sie. "Na, alle klar?" "Natürlich." "Und wie läuft's mit Ben?" "Gut... Nur gestern hatten wir einen kleinen Streit, aber zum Glück haben wir uns danach wieder vertragen." "Erzähl!" "Also wir saßen so auf meinem Bett und küssten uns. Bens Hand war unter meinem T-Shirt, aber als er dann meinen Busen berührte, da... habe ich ihn zurückgewiesen. Am Anfang war er schon sauer, doch er hat sich dann wieder beruhigt. Nichts Schlimmes. Und Andreas und du?" Silke seufzte. "Andreas ist viel mit lernen beschäftigt und hat kaum Zeit für mich." "Wann ist denn seine Prüfung?" "Im Juli. Sein Studium ist sehr schwierig und es wird so viel verlangt. Ich verstehe seine ganze Lernerei ja, aber ein bisschen mehr Zeit wünschte ich mir schon. Wenn es manchmal ganz dumm geht, dann sehen wir uns nur einmal in der Woche." "Wenn sein Studium zu Ende ist, dann wird er bestimmt mehr Zeit haben. Komm, ich lade dich jetzt zu einem Latte ein." tröstete Jessi Silke. Bis zur letzten Minute kostete Jessica ihre Pause aus. Als Jessica wieder gehen musste, legte sie 10€ auf den Tisch und umarmte ihre Freundin flüchtig. "Ich muss jetzt gehen. Tschüss!" Fast kam Jessi wieder zu spät. Ihre ganzen Kolleginnen waren schon wieder im Laden. Sofort machte sie sich wieder an ihren riesen "Rosenkranz". Nach dieser Arbeit kamen von der Gärtnerei neue Topfpflanzen an. Jessica durfte alle Pflanzen umtopfen, düngen und gießen. Das dauerte bis spät in den Nachmittag. Nachdem sie das geschafft hatte, durfte sie in den Verkauf. Dort war es am heutigen Tag sehr ruhig und Jessi hatte fast nichts zu tun. Doch dafür hatte sie Zeit mit ihrem Chef zu sprechen. Herr Müller holte Jessica kurz zu sich. "Jessica, Sie wissen wahrscheinlich, dass es zurzeit nicht so gut aussieht. Ich muss Ihnen leider sagen, dass ich Sie nicht übernehmen kann nach der Ausbildung." Wie geschockt stand Jessica da und wusste nicht was sie sagen sollte. Der Chef bemerkte ihre Enttäuschung und versuchte seine Mitarbeiterin zu trösten. "Da ich Sie aber sehr schätze und Sie Ihre Arbeit sehr gut machen, werde ich Ihnen einen erstklassigen Job in einem anderen Blumenladen verschaffen." "Das ist aber nicht nötig." "Doch finde ich schon. Kennen Sie den "Blumen Bunker"?" "Ja natürlich." "Der Besitzer ist ein alter Bekannter von mir, ich werde Sie empfehlen und dann bin ich mir sicher, dass Ihr Job sicher ist." "Aber-" "Kein Aber. Das bin ich Ihnen schuldig." lächelte Herr Müller. Jessica wusste nicht ob sie traurig oder glücklich sein sollte. Trotzdem war sie froh, dass sich ihr Chef so intensiv für sie einsetzte.
    Bis Ladenschluss blieb Jessi am Verkauf. Gegen Abend war dann doch etwas mehr los und sie hatte länger etwas zu tun. Kurz bevor der Laden schloss, wurde Jessica von ihrem Chef nach Hause geschickt. Es dämmerte schon und die Straße war menschenleer. Jessica lief in Gedanken versunken zu ihrer Haltestelle. Sie sah auf die Uhr; der Bus kam erst in einer Viertel Stunde. Plötzlich wurde sie durch eine Stimme aus ihren "Träumen" gerissen. Erschrocken drehte Jessi sich um und sah Sven, der sie anlächelte. "Sven, w-was machst du denn hier?" "Ich muss mit dir reden und zwar jetzt." Ihr Blick wurde kalt. "Kein Bedarf." zischte Jessica. "Hör mir doch nur zu... Du hast einen neuen Freund?" "Ja und ich bin mit ihm sehr glücklich." "Denkst du noch an mich?" fragte Sven unschuldig. Er wusste wie er sie täuschen konnte. "Was soll die Frage? Du weißt ganz genau warum ich Schluss gemacht habe. Außerdem bin ich doch eh viel zu langweilig für Männer, also lass mich bitte in Ruhe.“ "Ich weiß ich habe Fehler gemacht, aber ich liebe dich." Ungläubig sah Jessi ihn an. "Was willst du von mir? Meinst du ich falle dir jetzt um den Hals oder was?" fragte sie, machte kehrt und ging. Sven lächelte und holte einen alten Lappen aus seiner Ja-ckentasche. Er rannte Jessica hinterher und drückte ihr diesen auf Mund und Nase. Jessica schrie, doch sie nahm nur noch einen stinkenden Geruch wahr und wurde nach einigen Sekunden ohnmächtig.

    Melanie saß mit ihrem Mann gemütlich beim Abendessen. "Muss Jessica heute länger arbeiten?" fragte Michael. "Heute früh hat sie nichts davon gesagt. Wahrscheinlich ist was im Laden dazwischen gekommen." "Hätte sie dann aber nicht we-nigstens mal angerufen?" Melanie hielt inne. "Meinst du es ist etwas passiert?" Michael zuckte mit den Schultern. Doch je später es wurde, desto nervöser wurden beide. Aufgeregt lief Melanie im Wohnzimmer umher. "Nun bleib doch mal sitzen." "Und wenn wirklich etwas passiert ist?" Vielleicht liegt sie ja irgendwo verletzt, oder der Bus hatte einen Unfall." "Ich weiß es doch auch nicht. Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren." sagte ihr Mann und überlegte kurz. "Ruf doch mal Ben oder Silke an." Melanie nickte und stürmte zum Telefon. "Ja?" "Hallo Ben, hier ist Melanie. Sag mal, ist Jessica bei dir?" "Nein, ich habe sie heute noch nicht gesehen. Warum?" "Sie ist noch nicht von der Arbeit zurück und der Blumenladen hat schon seit fast drei Stunden geschlossen." "Hast du Silke schon angerufen?" "Nein, aber ich werde es gleich tun." "Ok. Haltet mich auf dem Laufenden." "Mach ich, tschüss." Sofort danach rief sie Silke an, aber da war sie auch nicht. "Und? Ist sie bei ihnen?" fragte Michael erwartungsvoll. "Nein. Ben hat Jessica heute noch gar nicht gesehen und Silke war zwar heute Mittag mit ihr etwas trinken, hat sie seitdem aber auch nicht mehr getroffen. Oh mein Gott, wenn ich nur wüsste wo Jessi ist." schluchzte Melanie. Michael versuchte sie zu trösten.

    Langsam öffnete Jessica die Augen und zuckte erst mal zusammen. Leicht benebelt sah sie sich um: Das Zimmer war leicht verdunkelt und draußen vor dem Fenster bewegten sich Bäume. Komischer Weise war ihr der Raum irgendwie vertraut. Erst jetzt bemerkte Jessi, dass sie an ein Bett gefesselt war. Hektisch rüttelte sie den Arm, doch das Seil wurde stattdessen immer fester. Auch die Füße waren festgebunden. "Hallo?" fragte Jessica vorsichtig. Aus einer Ecke kam eine Gestalt. Es war Sven. "Na, endlich aufgewacht? Kommt dir diese Hütte nicht bekannt vor?" Jessi sagte nichts. "Nicht? Das war unsere Hütte! Hier waren wir bei unserem ersten Date, weißt du noch? Du hast mich so angehimmelt. Diese Blicke werde ich nie vergessen." lachte er höhnisch. "Sven was willst du von mir?" "Dein Leben." Sven stütz-e sich auf die Bettkante. "Besser gesagt, dein Leben zerstören. Eigentlich dachte ich ja so schnell findest du keinen mehr, aber da habe ich mich wohl geirrt. Ich wollte, dass du nie mehr einen so lieben kannst wie mich, du solltest mich vergöt-tern..." Jessica sah ihn verächtlich an. "Du bist doch total krank." "Na, na, na, sei doch nicht so hart. Weißt du was mich aber gewundert hat? Obwohl du mich so geliebt hast, hast du mit mir nie geschlafen." "Ich weiß schon warum." sagte Jessi und drehte ihren Kopf zur Wand. Er streichelte ihr über die Wange. "Nimm gefälligst deine dreckigen Finger weg." Sven legte seine Finger ans Kinn und drehte ihr Gesicht zu ihm. "Den Sex werden wir nachholen, ganz sicher." flüsterte er und wandte sich ab.

    Ben war in der Arbeit sehr unkonzentriert. Immerzu musste er an Jessica denken. Sie war über Nacht nicht nach Hause gekommen und er hatte keine Ahnung wo sie sein könnte. Melanie und Michael wollten schon längst zu Polizei, aber eine Vermiss-tenmeldung konnte man erst 24 Stunden nach dem Verschwinden aufgeben. Selbst beim Schießtraining, das ihm sonst so Spaß machte, machte Ben viele Fehler. Schließlich gab er auf und brach sein Training ab. "Was ist los Ben, du bist heute ganz neben der Rolle." Er schwieg. "Nun sag schon, dich bedrückt doch was." fragte ein Kollege. "Meine Freundin ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen. Sie ist spurlos verschwunden und ich habe keine Ahnung wo sie sein könnte." "Wahrscheinlich hat deine Freundin einfach einen Drauf machen wollen." Ben schüttelte den Kopf. "Nein, Jessica ist nicht so. Sie würde nie einfach mal so verschwinden. Irgendwas ist ihr zugestoßen, da bin ich mir sicher." "Haben ihre Eltern eine Ahnung?" "Nein... Sie wollten eigentlich schon eine Vermisstenanzeige aufgeben, aber die kann man erst nach 24 Stunden beantragen. Ich mache mir große Sorgen." "Hatte Jessica Feinde?" Er überlegte. Da kam ihm plötzlich eine Idee. "Vor mir hatte Jessi ei-nen Psychopaten als Freund. Der hat sie sogar geschlagen... Ich weiß dass das kein Beweis ist, aber ich traue dem das ganz sicher zu, nachdem was ich alles von Jessica über ihn gehört habe." "Wie heißt der Typ denn?" "Sven Schleicher, glaube ich... Meinst du da lässt sich was machen?" "Ich werde mal auf der Datenbank nachse-hen." sagte der Kollege und verschwand kurz in seinem Büro. "Also in unserer Liste habe ich ihn nicht entdeckt." "Scheiße..." fluchte Ben. “Ich würde sagen wir warten noch, bis die 24 Stunden vorbei sind und dann sollten wir die Suchanzeige aufgeben. Versprechen kann ich dir aber nichts." Ben nickte sorgenvoll.
    Währendessen wurden Jessicas Eltern noch verrückt. Sie hatten die ganze Nacht aus Sorge nicht geschlafen. Melanie war zu Jessis Arbeit gefahren, um ihren Chef Bescheid zu geben, dass sie heute nicht in die Arbeit kommt. "Was ist denn passiert?" fragte Herr Müller erschüttert. "Jessica ist gestern nicht nach Hause ge-kommen. Haben Sie vielleicht eine Ahnung wo meine Tochter sein könnte?" "Leider nicht. Ich habe ihre Tochter gestern Abend kurz vor Ladenschluss heim gehen lassen und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen, tut mir Leid." Melanie schluchzte. "Ok, trotzdem Danke. Auf wiedersehen." "Benachrichtigen Sie mich bitte wenn Jessica wieder auftaucht." "Mach ich." Als nächstes fuhr Melanie zu Silke in die Arbeit, um dort nochmals nach ihrem Wissen über Jessica nachzufragen. "Nein, Frau Ziegler es tut mir echt leid. Ich habe keine Ahnung wo Jessi sein könnte." Wieder brach Jessicas Mutter in Tränen aus. "Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten? Setzen Sie sich einfach auf einen der Stühle." Melanie nickte. Silke holte zwei Kaffee und setzte sich zu ihr. "Ich weiß nicht mehr wo ich suchen soll... Wenn ihr irgendetwas Schlimmes zugestoßen ist..." "Fragen Sie doch mal bei Sven nach, ihrem Exfreund nach." "Meinst du er weiß wo Jessica ist? Er wird doch gar nicht daran interessiert sein, was mit ihr passiert." "Fragen kann man ja mal, vielleicht weiß er trotzdem was..." "Ich fahre dann mal zu ihm hin." "Ich gehe mit, ich habe eh gleich Mittagspause." "Danke Silke, das ist aber nicht nötig. Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten." Silke winkte ab. "Kein Problem..." Gemeinsam fuhren sie dann zu seinem Haus. Sie klingelten und klingelten, aber keiner öffnete die Tür. "Der ist nicht da." sagte plötzlich die Nachbarin, die am Gartenzaun stand. "Wo ist Sven denn?" Die Frau zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Gestern Abend ging er aus dem Haus und seitdem ist er nicht mehr aufgetaucht." Silke und Melanie sahen sich an. "Wissen Sie vielleicht um welche Uhrzeit dass zufällig war?" "Das war ca. viertel sechs. Aber warum wollen Sie das wissen?" "Wir brauchen Sven nur für eine private Angelegenheit. Danke." Beide verabschiedeten sich. "Ist schon verdächtig dass er genau an diesem Abend verschwunden ist, oder?" "Schon, aber es muss ja nichts mit Jessicas Verschwinden zu tun haben." "Trotzdem, wir müssen jeder Spur nachgehen." "Aber was könnte er für ein Motiv haben, Jessica etwas anzutun?" "Ich weiß doch auch nicht." seufzte Melanie. "Ich denke, wir können momentan nichts machen. Das Beste wird sein, Sie fahren jetzt nach Hause und gehen heute Abend zur Polizei um die Suchanzeige aufzugeben." "Ich werde aber noch wahnsinnig, wenn ich nicht bald weiß, ob Jessica überhaupt noch lebt." Silke schwieg. Schließlich lud Melanie Silke wieder an ihrer Arbeit ab und fuhr dann doch nach Hause. Weinend ließ sie sich auf das Sofa fallen und fiel in einen unruhigen Schlaf.
    Erst spät am Nachmittag wachte Jessica auf. Grinsend stand Sven ihr gegenüber am Bett. "Hast du Hunger, ich habe extra etwas Schönes gekocht für dich." "Wie lange willst du mich hier noch festhalten?" fragte Jessi wütend. "So lange ich will." "Damit wirst du nicht durchkommen. Meine Eltern werden zur Polizei gehen und mich suchen. Sie werden dich finden und das war's dann für dich." Sven lachte. "Und woher sollen die wissen wo du bist? Es weiß doch gar keiner von der Hütte." "Sie werden dich trotzdem kriegen." "Du träumst Süße." sagte er und verschwand, um Jessicas Essen zu holen. Mit einer Schüssel gefüllten Ravioli kam er zurück. "Die sind zwar aus der Dose, aber sie schmecken richtig gut." "Ich habe keinen Hunger. Ich würde lieber verhungern, als etwas von dir zu essen." "Dir bleibt keine andere Wahl." Sven hielt ihr den Löffel hin. Zögernd machte Jessi den Mund auf. "Na, schmeckt's?" Sie kaute und kaute, aber ehe er sich versah, spuckte Jessica das Essen auf sein Hemd. Sven rastete total aus. "Das Hemd war ganz neu. Na warte, das wirst du mir büßen." schrie er und schlug ihr ins Gesicht. Aber nicht nur einmal, sondern so oft, bis Jessica halb bewusstlos war. Ihre Lippe war aufgesprungen, die Nase blutete und die Wangen waren blau geschwollen. In diesem Zustand ließ Sven sie danach einfach liegen und verschwand aus der Hütte. Benommen schlug Jessi die Augen wieder auf und fing an zu weinen. Die Tränen brannten auf ihrem Gesicht wie Feuer. Immer wieder rief sie nach Hilfe, doch keiner erhörte ihr flehen. Nach ein oder zwei Stunden kam Sven wieder zurück. Er berührte ihre Wange und Jessi zuckte zusammen. "Keine Angst." flüsterte er zuckersüß. Sven hielt ein Fläschchen in der Hand, das mit durchsichtiger Flüssigkeit gefüllt war. "W-was ist das?" Er lächelte: "Das, mein Liebling, wirst du dann noch erfahren."

    Am Abend brachen dann Melanie und Peter zur Polizei auf. Dort trafen sie auf Ben, der unter Aufsicht die Anzeige aufnahm und an sämtliche Polizeistellen herausgab. "Wir werden tun was wir können. Man wird Jessica finden, garantiert." sagte Ben zu ihnen. Ben wartete auf Antworten der anderen Polizei, doch keiner hatte eine Spur. Plötzlich rief Silke auf sein Handy an. "Wenn Sven wirklich etwas damit zu tun hat, dann weiß ich eventuell wo Jessica ist." sagte sie aufgeregt. Silke beschrieb ihm genau wo die Waldhütte lag. "Danke für die Infos Silke." Ben legte auf und rief seinen Kollegen zu: "Wir haben eine Spur." Sofort machten sie sich auf den Weg.

    Sven mischte die Flüssigkeit mit Wasser und zwang Jessica dies zu trinken. Anfangs sträubte sie sich, gab dann aber doch auf. "So ist's gut." flüsterte er und wartete bis Jessi das Glas geleert hatte. Das Mittel wirkte sofort: Schon nach wenigen Sekunden bildete sich ein Schleier über ihren Augen und sie wurde schläfrig. Da sie keine Kraft hatte sich zu wehren, setzte er sich auf ihre Beine, schob ihr T-Shirt nach oben und küsste deren Bauch. Nun bekam Jessica gar nichts mehr mit, sie befand sich in einem tiefen Traum. Stöhnend machte er ihren Hosenreißver-schluss auf. Wie lange hatte er darauf gewartet. Immer wollte er sie ganz für sich alleine. Er rieb sich mit einer Hand seinen Penis und sein Atem ging schneller. Mit seinen Fingern wollte er unter Jessis Unterhose, doch weiter kam er allerdings nicht, denn von weitem vernahm er Polizeisirenen. Hektisch sprang er aus dem Bett und flüchtete aus der Hintertür.
    Mit Vollbremsung hielt einer der drei Polizeiwagen an. Ben sprintete aus dem Auto und wollte schon auf die Holzhütte zu rennen, als ihn ein Kollege zurückhielt. "Ben, lass uns erst einmal reingehen. Vielleicht ist er ja bewaffnet." Er nickte und ließ seine Kameraden vorgehen. Trotzdem stürmte er einfach ins Haus, ohne auf ein Zeichen abzuwarten. Ben fand Jessica gefesselt auf dem Bett vor. "Oh mein Gott..." flüsterte er und rannte zu ihr. Schnell band er sie los und fühlte ihren Puls. Vorsichtig nahm Ben Jessi auf den Arm und rüttelte sie. "Jessica, du musst aufwachen..." schluchzte er. Leicht öffnete sie ihre Augen. "Zum Glück, du lebst..." hauchte Ben und gab ihr einen Kuss auf die schweißnasse Stirn. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie verlor wieder das Bewusstsein. Ein Krankenwagen war schon da und die Rettungskräfte kümmerten sich sofort um Jessica.
    Im Krankenhaus angekommen, wurde sie erst mal gründlich von einem Arzt untersucht. Ben rief derweilen Melanie und Michael an, die wenig später aufgeregt ka-men. Der Doktor erwartete sie schon. „Wie geht es unserer Tochter? Ist sie in Le-bensgefahr? Was ist genau eigentlich passiert?“ fragten Jessicas Eltern durcheinander. „Nun beruhigen Sie sich mal. Wir haben ihre Tochter genau untersucht, ihr wurde der Magen ausgepumpt und eine Infusion gelegt, nun liegt Ihre Tochter zur Beobachtung auf der Intensivstation. Die Tests die wir bereits durchgeführt ha-ben, haben ergeben, dass es sich nicht um ein Gift handelt, sondern nur um ein starkes Betäubungsmittel. Dadurch können wir eine Lebensgefahr ausschließen.“ Allen fiel ein Stein vom Herzen. „Sie können ihre Tochter wahrscheinlich schon morgen früh wieder mit nach Hause nehmen. Sie sollte sich aber noch schonen, bis sie wieder bei Kräften ist. Ich führe Sie nun auf ihr Zimmer.“ Leicht geschockt blieben ihre Eltern stehen. Jessicas Wangen waren immer noch von Svens Schlägen leicht angeschwollen und bläulich. Sie war bei Bewusstsein, aber keiner sagte ein Wort. Ben setzte sich an ihr Bett und nahm ihre Hand. Jessi lächelte vorsichtig. Stumm strich Melanie ihr über das Haar und küsste ihre Stirn. Schläfrig lächelte sie und war froh dass endlich alles vorbei war.



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 18.04.2009, 10:38


    Oh die arme!!!!! Aber gut geschrieben.....
    Sven ist ja echt dass grösste Ars****** von dem ich je gelesen hab.... Hoffentlich gehts Jessica bald besser... freu mich auf den nächsten teil....



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 18.04.2009, 20:50


    Hier das nächste Kapitel...
    Da geht es dann wirklich zur Sache :D

    Das erste Mal

    Gemütlich saßen Jessica und Ben mit seinen Eltern bei einem Abschiedessen. Julia und Joachim fuhren nämlich für die nächsten zwei Wochen in den Urlaub. Es gab leckere Suppe, dann zartes Schwertfischfilet mit Beilage und zum Schluss Vanille Eis mit heißer Schokoladensoße. „Also ich muss wirklich sagen, es war sehr, sehr gut.“ sagte Jessi zu Julia. „Danke.“ Julia räumte das Geschirr vom Tisch und stellte es auf die Spüle. „Ich helfe dir beim Aufräumen.“ bot Jessi ihr die Hilfe an. „Das ist nicht nötig, danke Jessica.“ Trotzdem stand sie auf und half Bens Mutter. Während die beiden die Küche sauber machten, zogen sich Ben und sein Vater ins Wohnzimmer zurück. Sie führten Gespräche über Politik und anderen „Männerthemen“. Eine Weile sagte Jessica und Julia gar nichts. „Ben hat erzählt, er will dich morgen entführen.“ „Ja, wohin hat er mir allerdings nicht verraten. Ben hat nur gesagt, dass ich mich ganz schick machen soll.“ lächelte Jessi. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen.“ Julia packte sie am Arm und zog sie in das Schlafzimmer. Sie holte eine Schachtel aus dem Schrank und daraus hob Bens Mutter ein langes rotes Kleid. Es war mit Pailletten bestickt und hatte einen großen Rüchenausschnitt. „Das ist das Kleid, als ich Joachim das erste Mal traf. Ich vertraue es dir an und will, dass du es morgen anziehst.“ Jessica wusste nicht was sie sagen sollte. „E-es ist wunderschön, danke.“ „Es wird ein besonderer Abend morgen werden.“ Lächelnd nickte Jessi und umarmte Julia. Sie ver-staute die Kiste mit dem Kleid wieder im Schrank und ging mit Jessica nach un-ten. Im Wohnzimmer unterhielten sich Ben und Joachim angeregt. Mit einem Weinglas in der Hand setzte sich Jessi auf Bens Schoß und ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken. Er gab ihr einen Kuss und legte einen Arm um sie. So blie-ben beide noch den ganzen Abend sitzen, bis sie ins Bett gingen. Auch im Bett lagen sie eng umschlungen zusammen. „Ich liebe dich.“ hauchte Ben und strei-chelte ihren Bauch. „Ich dich auch.“ „Morgen haben wir das ganze Haus für uns alleine, wenn meine Eltern nicht da sind.“ Jessica lächelte. „Wo willst du mich eigentlich morgen hinführen?“ „Tja…“ „Nun sag schon, ich bin neugierig.“ drängelte Jessi. „Du wirst es noch früh genug erfahren. Lass dich einfach überraschen.“ „Es muss ja was ganz Tolles sein.“ „Ist es auch.“ Nun war es still. Ganz tief sahen beide sich in die Augen und schliefen anschließend ein. Schon früh am Morgen machten sich Bens Eltern fertig für die Reise nach Italien. Gemeinsam mit ihnen standen auch Ben und Jessica auf. Ben zog sich an, während Jessi noch in ihrem Schlafanzug blieb. Sie hatte nämlich heute frei.
    Julia und Joachim verabschiedeten sich mit Küssen und Umarmungen. Noch einmal zwinkerte Bens Mutter Jessica zu und verschwand dann im Auto. Auch Ben musste sich langsam auf den Weg machen. „Musst du denn schon gehen?“ schmollte Jessi und umarmte ihn. Er küsste ihr Haar und nickte. „Wir sehen uns heute Abend ja ganz lange.“ „Wann holst du mich ab?“ Ben sah auf die Uhr: „Um halb 7 und vergesse nicht, dich ganz toll anzuziehen.“ „Ganz bestimmt nicht.“ lachte Jessica. „So, jetzt muss ich aber wirklich gehen.“ „Mach’s gut und pass auf dich auf.“ „Aber immer doch. Bis heute Abend.“ Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss und raste förmlich aus dem Haus.
    Nachdem Ben gefahren war, kuschelte sich Jessi noch mal ins Bett und döste vor sich hin. Durch das laute Klingeln des Weckers wurde sie aus ihren Träumen gerissen. Sie stöhnte auf und ließ sich dann wieder ins Kissen zurückfallen. An-schließend stand Jessica aber doch auf. Sie duschte ausgiebig und fühlte sich danach wie neu geboren. Jessi packte ihre Sachen zusammen, holte das Kleid aus dem Schrank und lief nach Hause.
    Ihre Mutter war im Garten beschäftigt. „Hi Mama.“ „Hallo, du bist ja auch mal wieder da.“ Sie nickte. „Schau mal. Das Kleid hat mir Julia mitgegeben für heute Abend...“ sagte Jessica und zog es aus dem Karton. Melanie staunte nicht schlecht. „Und das hat Julia angehabt?“ „Ja, und zwar als sie Joachim das erste mal traf.“ „Hast du es schon anprobiert?“ Jessi schüttelte den Kopf. „Eigentlich wollte ich es erst heute Abend anziehen.“ „Zieh es trotzdem mal an…für mich.“ flehte Melanie. Jessica stöhnte, zog sich dann aber in ihr Zimmer zurück um das Kleid anzuziehen. Es hatte zwar eine etwas längere Schleppe, doch es passte ihr wie angegossen. Überwältigt drehte sie sich vor ihrem Spiegel. Gespannt kam ihre Mutter in den Raum. „Du siehst wundervoll aus. Ben wird dahin schmelzen, wenn er dich so sieht.“ „Meinst du?“ „Klar, du siehst aus wie eine Prinzessin. Es muss wirklich ein besonderer Abend sein, damit Julia dir so etwas mitgibt.“ Strahlend lächelte Jessica und zog sich wieder um. Am liebsten würde sie das Kleid nie wieder ausziehen. Sorgfältig legte sie es wieder in die Schachtel. Jessi sah auf die Uhr, es war elf Uhr. Sie hatte also noch Zeit, um etwas für ihre be-vorstehende Abschlussprüfung zu lernen, bevor sie mit Silke shoppen ging. Mit Stapel von Büchern und Mappen, fing sie an, sich nach vorne durchzuarbeiten. Schon nach wenigen Minuten rauchte ihr Kopf, doch Jessica gab nicht auf und lernte verbissen weiter. Erleichtert war sie, als ihre Freundin an der Haustüre klingelte. „Juhu, alles klar?“ rief Silke fröhlich, als sie ins Zimmer kam. Jessi nickte. Mit einem lauten „umpf“ ließ sie sich aufs Bett fallen. „Also, was müssen wir in der Stadt einkaufen?“ Jessica errötete leicht. „Dessous.“ flüsterte sie. Silke verstand sofort. „Ahhhhh… soll das heißen du bist endlich bereit?“ Sie nickte. „Heute Abend entführt er mich, ich weiß allerdings nicht wohin. Auf je-den Fall, möchte ich bereit sein, wenn es heute Abend passiert.“ Silke freute sich. „Dann lass uns mal keine Zeit verlieren und shoppen gehen.“ rief sie und sprang vom Bett.
    Mit großen Schritten näherten beide sich einem riesigen Dessouladen. Jessica war nervös. Noch nie war sie in einem richtigen Dessougeschäft gewesen. „Du bist aufgeregt.“ stellte ihre Freundin fest. „Keine Panik, das ist der beste Unterwäscheladen den ich hier kenne. Darin gibt es übrigens auch Umkleidekabi-nen.“ „Das ist mir schon klar, doch ich weiß gar nicht ob ich irgendetwas finde was Ben auch gefallen würde.“ „Bestimmt.“ winkte Silke ab, betrat das Geschäft und sprintete gleich zur Verkäuferin. Jessica blieb erst einmal geschockt stehen und staunte nicht schlecht. Es gab wirklich alles, von Lederunterwäsche bis Bademäntel. Die Verkäuferin nickte lächelnd als Silke ihr etwas zuflüsterte. Zö-gernd ging Jessi zu den beiden. Die Frau gab ihr die Hand. „Hallo, Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben. Auf den ersten Blick sieht es hier vielleicht nicht so aus, doch alle Kunden sind bis jetzt mit uns sehr zufrieden. Ich würde sagen, Sie sehen sich erst einmal selbst um, und wenn Sie Hilfe brauchen, stehe ich Ihnen gerne zu Verfügung.“ „Danke…“ flötete Silke und schob Jessica durch den Laden. Etwas befangen lief sie durch das Geschäft, doch einige Teile gefielen ihr auf Anhieb. Jessi zog ein paar Push-up BHs aus den Schränken. „Doch nicht so brav, wie wäre es denn mit etwas freizügigeren.“ „Aber-“ „Nichts aber. Ich habe dir schon Sachen rausgesucht, die in deiner Größe sein müssten.“ sagte Silke und drückte ihr die Bügel in die Hand. Das erste Teil das sie anprobierte, gefiel ihr nicht so sehr. Die Farbe war rosa, und das ist gar nicht Jessicas Farbe. „Und?“ fragte Silke, als sie ihren Kopf in die Kabine steckte. Jessi schüttelte den Kopf. „Das ist nicht meine Farbe. Ich probiere lieber das nächste an.“ „Ok. “ Schon wenige Minuten später war sie in das andere Teil geschlüpft. Diesmal war es ein schwarzes Top mit Lochstickerei. „Das ist doch schön, oder nicht?“ Kritisch wurde Jessi von ihrer Freundin begutachtet. „Nein, das ist zu brav. Du brauchst etwas Aufreizendes. Etwas, das Ben zum… wie soll man sagen... zum Schmelzen und doch gleichzeitig zum Brodeln bringt.“ Jessica sah sie zusammengezogenen Augenbrauen an. „Du weißt ganz genau was ich meine. Also komm, zieh das nächs-te an.“ drängelte Silke. Am Schluss hatten sie noch fünf Wäsche-Serien zur Auswahl und konnten sich nicht entscheiden. „Ich bin für den schwarzen Babydoll...“ überlegte Silke. Davon riet aber die Verkäuferin ab. „Schwarz macht sie zu blass.“ Jessica stimmte ihr zu. „Na gut, dann eben nicht.“ Der Babydoll wurde zur Seite gelegt. Noch lange diskutierten sie über die passende Unterwäsche und ließen Jessi kaum zu Wort kommen. Genervt unterbrach sie die Diskussion. „Also ich entscheide mich für das Bandeau-Top mit Spitze und dem Boxer-String mit Häkelband und Perlmuttperlen. Außerdem soll ich mich doch wohl fühlen o-der?“ Beschämt sahen beide auf den Boden. „Tut mir Leid Jessi. Natürlich sollst du dich wohl fühlen.“ entschuldigte sich Silke. Glücklich trug Jessica ihre Unter-wäsche zur Kasse. Der Anblick des Preises ließ sie zwar kurz stutzen, aber das war ihr dann im nach hinein doch egal. Die Verkäuferin packte alles schön in einen Karton und wünschte ihre viel Spaß. „Ben wird begeistert sein.“ „Da bin ich mir sicher.“ grinste Silke. Vor der Haustür, verabschiedete sich Silke dann von ihrer Freundin und ging wieder nach Hause. Stolz präsentierte Jessica ihrer Mutter die Dessous. Melanie war hellauf begeistert. „Gute Wahl...“ „Wir haben ja auch lange genug dafür gebraucht. Silke und die Verkäuferin haben sich richtig gestritten, weil sie sich nicht entscheiden haben können. Die würden wahrschein-lich jetzt noch diskutieren, wenn ich beide nicht unterbrochen hätte.“ Melanie lachte. „Wann holt dich Ben ab?“ „Um halb sieben...“ „Dann aber schnell, du hast nur noch eine Stunde Zeit...“ Aufgeregt machte Jessica sich für den Abend bereit. Am ganzen Körper cremte sie sich mit einer duftenden Lotion ein. Locker steckte sie ihre langen Haare nach oben und geschminkt wurde Jessi von ihrer Mutter. Je mehr Zeit verging, desto nervöser wurde Jessica. „Alles wird gut. Es wird bestimmt ein wunderschöner Abend.“ beruhigte Melanie ihre Tochter, während sie ihr ins Kleid half. „Du siehst fabelhaft aus.“ Jessica strahlte. „Ben müsste auch gleich auftauchen...“ Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, hörte man schon eine Autotür zuschlagen. Jessis Mutter stürmte nach unten und empfing Ben. Er erschien im schwarzen Anzug, einem weißem Hemd und roter Krawatte, außerdem hatte er Rote Rosen in der Hand. „Wow, du siehst richtig gut aus.“ staunte Melanie und küsste ihn auf beide Wangen. „So etwas solltest du öfters anziehen.“ Ben lächelte verlegen. „Ist Jessica schon fertig?“ Ihre Mutter nickte grinsend. „Sie wird dich umhauen... Jessica, du kannst kommen!“ rief Melanie nach oben. Zögernd schritt sie die Treppe nach unten. Und wirklich, Ben blieb fast der Atem weg. Noch nie hatte er Jessi so hübsch gesehen. Auch Jessica war begeistert über Bens Auftreten. „Du siehst wunderschön aus.“ stammelte er und gab ihr einen Kuss. „Du bist aber auch nicht von schlechten Eltern.“ Mit einem strahlenden Lächeln, nahm Jessica seine Rosen an. „Die sind ja großartig! Danke Ben. Mama, kannst du sie in eine Vase stellen?“ „Natürlich! Also macht euch einen schönen Abend.“ Ben hielt ihr anschließend auffordernd einen Arm hin. Sie nickte. Beide verabschiedeten sich von Melanie und machten sich auf den Weg.
    Vor einem richtigen Nobelresaurant, wo man wirklich nur mit festlicher Garderobe hineinkam, parkte Ben das Auto. „Ben... das kannst du doch nicht machen. Dort ist es doch viel zu teuer.“ „Keine Sorge, ich habe alles genau geplant.“ lä-chelte er und öffnete Jessica die Tür. Eingehakt schritten sie zum Empfang, wo sie auch gleich darauf zu ihrem Tisch geführt wurden. Als Begrüßung wurde ihnen sofort ein Aperitif bereitgestellt. Danach bestellte Ben einen Weißwein, den er auch dann wie gekonnt probierte. „Woher kannst du das alles?“ „Von meinem Vater. Er ist ein Weinspezialist und hat mir das beigebracht.“ Jessica lachte. „Aber wie kommst du darauf, mit mir hier herzugehen. Dieses Restaurant ist das teuerste in unserer Nähe.“ „Meine Eltern waren hier auch, kurz nachdem sie sich kennen gelernt hatten, deswegen habe ich mir gedacht, das wäre doch mal was ganz anderes und es würde dir bestimmt gefallen.“ „Und wie es mir gefällt. Du bist wirklich verrückt.“ Ben nahm ihre Hand und küsste diese. „Der Abend heute wird etwas ganz besonderes.“ Jessica nickte. Das Menü stellte Ben zusammen. Auf fast perfektem Französisch, bestellte er ein 6 Gänge Menü. Mit großen Au-gen verfolgte Jessi die Szene, während Ben die Gerichte dem Ober mitteilte. „Also ich muss sagen, ich bin wirklich beeindruckt. Du hast dich richtig ins Zeug gelegt.“ „Ich habe ja auch Tagelang die Speisekarte studiert, auswendig gelernt und mir sogar einen Spezialisten dazugeholt, damit der mir helfen kann.“ Jessica lachte. „Dann hast du dir aber, heute Abend auch eine Überraschung verdient.“ „Da bin ich ja gespannt...“ Schon wenige Minuten später bekamen sie den ersten Gang. Mit großem Genuss aßen beide die Frühlingsrollen nach Art des Hauses. „Ben sag mir noch mal wie das auf Französisch heißt.“ fragte Jessica ihn lachend. „Rouleau de printemps a la maison. “ „Du hörst dich wie ein Franzose an.“ „Übung macht den Meister...“ sagte Ben grinsend. Die weiteren 5 Gänge waren ebenfalls eine Delikatesse. „Damit hast du mir wirklich eine Freude gemacht. Das Essen war himmlisch.“ „Schön, dass es dir gefallen hat.“ lächelte Ben. Zum Abschluss gab es noch einen Cocktail, den sie an der Bar einnahmen. An der Bar war eine Tanzfläche, auf der schon einige Leute tanzten. „Wollen wir tanzen?“ fragte Ben Jessica und reichte ihr die Hand. Sofort kamen ihr die Bilder von ihrem ersten Date in den Sinn, als Ben ihr ebenfalls die Hand zum Tanzen hinhielt. „Gerne.“ Eng zog er sie an sich. Langsam wiegten sich beide im Rhythmus eines gefühlvol-len Rumbas und ließen den Abend ausklingen. Erst spät verließen Jessica und Ben das Restaurant und fuhren zu Ben. Sie machten nur noch einen kurzen Zwischen-stopp bei Jessi um ihre Schlafsachen zu holen. Die Dessous hatte sie gut ver-steckt, sodass Ben sie erst gar nicht entdeckte. Im Zimmer von Ben machten sie sich’s noch einmal richtig gemütlich. Jessica schlüpfte aus ihrem Kleid und auch Ben zog seinen Anzug aus. „Ich geh noch ins Bad und mache mich Bettfertig.“ flötete sie zuckersüß und verschwand. Enttäuscht stand Ben vor dem Fenster und starrte nach draußen. Eigentlich hatte er noch mehr von diesem Abend erwartet, doch er wusste ja noch gar nicht, was Jessica für ihn vorbereitet hat. Summend cremte sie sich im Bad noch einmal ein und streifte sich ihre Dessous über. Jessi war gespannt, wie Ben reagierte, wenn er sie so sieht. Sie kämmte ihr Haar und sprühte sich noch Parfüm auf die Haut. Am Schluss lächelte Jessica ihrem Spiegelbild entgegen, und verließ das Badezimmer. Immer noch stand Ben am Fenster und bemerkte sie nicht. Sie schlich zu ihm und schlang ihre Arme um seinen gut gebauten Körper. Abrupt drehte er sich zu ihr um und sah sie liebevoll an. Endlich war der Moment gekommen. Zärtlich strich Ben ihr über das Gesicht. „Du siehst sehr hübsch aus.“ raunte er Jessica zu, während er sie küsste.

    (Diese Szene habe ich rausgeschnitten, um mit keinem in einen Streit zu gelangen...)

    Genussvoll frühstückten die beiden und machten danach einen ausgedehnten Spaziergang. „Das war die schönste Nacht, die ich je erlebt habe...“ witzelte Ben. „Ich auch. Und so glücklich war ich noch nie.“ Das Wetter an diesem Tag war wunderschön und ihnen kamen ganz viele Spaziergänger entgegen, die ihnen alle zulachten. „Wenn die wüssten, was wir heute Nacht getrieben haben.“ sagte Jessi grinsend. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch und zwar mehr als du dir vorstellen kannst.“ sagte Ben und gab ihr einen langen Kuss.



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 18.04.2009, 21:10


    Sorry alisa, aber das ist mir echt viel zu pornografisch....
    also ich persöhnlich finde sex ist erst nach der ehe richtig, und ich weiß auch nicht ob susanne sowas in ihrem forum haben möchte... aber die szene mit dem abendessen hast du echt gut geschrieben...



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 18.04.2009, 21:34


    Gut, das ist jedem seine Ansicht....
    Nicht jeder wird erst nach der Heirat Sex haben wollen und deswegen schreib ich da auch ganz offen darüber. Es ist einfach ein
    Teil meiner Geschichte...
    Es wird auch leider noch ein paar mal drin vorkommen und wenn jemand sagt, er will meine Geschichte nicht weiter in diesem Forum haben, dann schreibe ich absofort nichts mehr hier rein, ok?!
    :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 19.04.2009, 13:48

    Meine Geschichte...5. Kapitel
    Hallo!
    Also, ich habe mich dazu entschlossen, dass ich ab jetzt solche Szenen, die etwas intimer sind, rausschneiden werde, damit es um meine Geschichte nicht zum Konflikt kommt. :wink:
    Ich hoffe damit, dass es bei jedem Zustimmung findet...
    Ich stelle jetzt das nächste Kapitel rein und hoffe, dass es euch gefällt.

    Eine Überraschung

    Lachend stießen Jessica, Ben, ihre zwei neuen Kolleginnen und ihr neuer Chef an. Ihr früherer Boss Herr Meier hatte sie perfekt an den anderen Blumenladen vermittelt. Kurz vor Jessis Abschluss-prüfung machte sie eine Probewoche im „Blumen Bunker“ und man war sehr zufrieden mit ihr. Außerdem hatte sie noch ganz viele neue Sachen für die Prüfung gelernt. Mit Bravour hatte Jessica diese gemeistert und wurde dafür viel gelobt. Sofort danach durfte sie dann bei ihrer neuen Arbeit anfangen. Auch das Arbeitsklima war viel besser als in der Ausbil-dung. Bei Herrn Müller gab es immer öfter Zickenkriege, die durch Neid hervorgerufen wurden. Nun aber war es anders: Sarah und Nicole hatten Jessica sofort nett begrüßt und ihr den Laden gezeigt. Sie durfte auch schon nach kurzer Zeit ihren Chef duzen, was Jessi sehr freute.
    Zur „Einweihung“ von Jessica feierten sie alle miteinander ein bisschen. Jeder hatte etwas zum Essen mitgebracht und auch Ben durfte mitfeiern. Lange unterhielten sie sich, bis das kleine Buffet eröffnet wurde. Ausgelassen und fröhlich feierten sie mit Sekt und Orangensaft. Jessi dagegen trank nur O-Saft, weil sie seit kurzer Zeit auch den Autoführerschein hatte und sich nicht mit Alkohol im Blut erwischen lassen durfte.
    Gespannt saßen alle herum, während Ben über seine Ausbildung erzählte. Jessica hörte kaum zu und war in Gedanken versunken. Sie wusste auch kaum was mit ihr geschah, doch ihr wurde plötzlich ganz schlecht und ihre Gesichtsfarbe veränderte sich ins Weiß. Nicole war die erste die bemerkte, dass ihr nicht gut war. „Ist mit dir alles in Ordnung?“ fragte sie flüsternd. Abwesend nickte Jessi. Ruckartig stand sie jedoch auf und ging zur Toilette. Auf dem Weg dorthin, kam noch der Schwindel hinzu, den sie zurzeit hatte, und vor ihren Augen ver-schwamm alles. Auf einmal begann Jessica zu würgen und erbrach sich. Über 10 Minuten lang hing sie über der Kloschüssel, bis sie sich erschöpft zur Seite setzte. Für einige Sekunden fielen ihr die Augen zu, doch dann fing Jessi sich schon wieder. Kaum stand sie allerdings wieder auf den Beinen, kam das Schwindelgefühl wieder zurück und sie musste sich an die Wand lehnen. Mit kaltem Wasser wusch Jessica ihr Gesicht, doch an ihrem Zustand änderte sich nichts. Langsam schritt sie wieder in den Raum, wo man alle ausgelassen lachen hörten. „Da bist du ja wieder. Du hast gerade den besten Witz des Tages verpasst...“ rief ihr Ben entgegen. Doch als er sie am Türrahmen ganz blass stehen sah, verschwand sein Lächeln aus dem Gesicht und er lief ihr entgegen. „Liebling, geht’s dir nicht gut?“ Schwach lächelte Jessi ihm zu. „Mir ist so schwindlig." flüsterte sie und brach in seinen Armen zusammen. Jessica ging in die Knie und verlor für wenige Minuten das Bewusstsein. Geschockt standen alle auf und halfen Ben. Sie legten Jessica vorsichtig hin und hielten ihre Beine nach oben, um ihren Kreislauf wieder zu stabilisieren. „Was ist denn mit Jessi los? Sollen wir nicht lieber einen Arzt rufen?“ „Sie hat nur irgendetwas davon gestammelt, dass ihr schwindlig sei.“ erklärte Ben. Markus, der Chef schüttelte den Kopf. „Vorhin war doch noch alles in Ordnung. Hat sie irgendetwas Falsches gegessen?“ fragte er. Kaum als er zu Ende gesprochen hatte, schlug Jessica die Augen auf. „Hey... was machst du denn für Sachen.“ Ben strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und streichelte ihre Wange. „Geht’s dir besser?“ Sie nickte. „Sollen wir einen Arzt rufen?“ „Nein, braucht ihr nicht. Mir hat es nur den Kreislauf zusammengeklappt.“ versicherte Jessi ihnen und wollte schon wieder aufstehen, doch Ben hielt Jessi zu-rück. „Bleib noch einen Augenblick liegen, damit du wieder zu Kräften kommst. Willst du etwas trinken?“ „Das wäre nett, Danke.“ Sarah holte schnell ein Glas Wasser und ließ Jessica trinken. Schon ein paar Minuten später hatte sie sich wieder erholt. „Jetzt habe ich erst mal Hunger.“ lächelte Jessi. Alle lachten. „Das ist meine Jessica.“ sagte Ben und gab ihr einen Kuss.
    Erst spät am Abend machten sie sich auf den Heimweg. „Bist du sicher, dass du fahren kannst?“ fragte Ben besorgt. „Na klar, mir geht es doch schon viel besser. Das war nur ein kleiner Aussetzer.“ „Irgendwie gefällt mir das aber trotzdem nicht. Meiner Meinung nach solltest du lieber zum Arzt gehen und dich durchchecken lassen. Auch dein Chef hat gesagt, du solltest morgen lieber zu Hause bleiben.“ Jessica verdrehte die Augen. „Jetzt macht euch doch keine Sorgen. Ein kleiner Zusammenbruch, das hat doch nichts zu sagen. Außerdem hatte ich schon immer ein bisschen Probleme mit meinem Kreislauf.“ sagte Jessi und stieg ins Auto. Ben stöhnte kurz auf und stieg darauf hin auch ein. „Bitte sag aber meiner Mutter nichts. Sie macht sich sonst immer so viele Sorgen...“ bat sie ihn.
    Ihre Eltern waren schon im Bett, als beide ankamen. Leise schlichen sie in Jessi-cas Zimmer, wo sie sich auch gleich darauf ins Bett legten. „Gute Nacht mein Schatz.“ hauchte Jessica. „Du auch...“ Ben gab ihr einen Kuss und zog die Decke zu sich. Lange dachte er nach. Er machte sich irgendwie Sorgen, obwohl er wusste, dass ein Kreislaufzusammenbruch schon mal passieren kann. Immerhin hatte Jessi sich in den letzten Wochen sehr wenig Zeit für sich genommen. Manchmal hatte sie sogar nächtelang durchgelernt, um eine gute Prüfung hinzulegen. Trotzdem... Plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Jessica!“ flüsterte Ben und rüttelte Jessi leicht. Doch sie schlief tief und fest und ließ sich nicht aufwecken. Anschließend verwarf er den Gedanken. Es könnte ja auch nur ein Zusammenbruch gewesen sein, wegen dem Stress den sie in letzter Zeit hatte. Ben beschloss, Jessica erst mal nicht anzusprechen, vielleicht legen sich diese Zusammenbrüche ja wieder.
    Gemeinsam mit Ben stand Jessi auf. Komischer Weise war ihr gleich nach dem Aufstehen sofort wieder schlecht. Sie versuchte das Gefühl so gut wie’s ging zu unterdrücken, doch anschließend überwältigte es sie. Zum Glück war Ben schon zur Arbeit gefahren, als sie sich erbrach. „Alles ok mit dir?“ fragte ihre Mutter. „Ja, ja mir war nur kurz schlecht...“ winkte Jessica ab und setzte sich an den Frühstückstisch. „Du siehst blass aus.“ Auch ihr Vater bemerkte, dass ihr nicht gut war. Melanie fühlte ihre Stirn. „Also Fieber hast du nicht.“ „Mir geht es gut. Macht euch keine Sorgen.“ Fast schon genervt packte Jessi ihre Tasche zusammen und zog sich an. „Ich gehe dann mal in die Arbeit. Tschüss bis heute Abend.“ „Machs gut.“ verabschiedete sich ihre Mutter. Jessica schlug die Türe hinter sich zu und atmete noch einmal tief durch. Nun ging es schon wieder. Zum Glück war der Verkehr nicht zu dicht und sie kam schnell zur Arbeit. „Hallo Leute...“ begrüßte Jessi ihre Kolleginnen und den Chef. „Habe ich nicht eigentlich gesagt, du sollst zu Hause bleiben?“ „Ach, ich brauche nicht daheim bleiben. Mir geht’s doch wieder total gut.“ „Sobald es dir aber wieder schlechter geht, gehst du sofort zum Arzt oder nach Hause.“ „Ja...“ knurrte sie und machte sich an die Arbeit. Gleich zum Anfang hatte sie viel zu tun. Jessica pflanzte Pflänzchen ein, goss Blumen und gab Bestellungen für die Gärtnereien auf. Bis zur Mittagspause ging es ihr gut, dann musste sie sich abermals übergeben. Auch vom Schwindel blieb sie diesmal nicht verschont. Langsam wurde ihr mulmig. Irgendetwas stimmt nicht mit mir, dachte Jessi. Sie hatte schon irgendwie einen Verdacht was es sein könnte, doch den Gedanken verdrängte Jessica lieber. „Nein, nein das kann nicht sein... es darf nicht sein.“ flüsterte sie immer wieder vor sich hin. Schließlich hielt sie die Ungewissheit nicht mehr aus und wollte zum Arzt. „Markus, kann ich bitte gehen? Mir geht es nicht so gut, ich würde gerne zum Arzt gehen.“ sagte sie zu ihrem Chef. „Na klar. Sag mir Bescheid wenn es etwas Ernstes ist.“ Jessica nickte. „Mach ich.“ Bedrückt fuhr sie sofort zu ihrer Frauenärztin. In der Praxis war einiges los. „Wir können Sie erst hineinschicken, wenn die Patienten mit Termin dran gekommen waren. Das könnte allerdings etwas dauern.“ „Kein Problem.“ flüsterte Jessi und setzte sich ins Wartezimmer. Je mehr Zeit verging desto nervöser und zappeliger wurde sie. Sie hielt es nicht mehr aus. Der Gedanke, dass sie schwanger sein könnte, erschreckte sie. Bitte nicht. Nicht jetzt, dachte Jessi. Es dauerte fast zwei Stunden bis sie endlich drankam. „Hallo Frau Musler, was führt sie denn zu mir? Haben sie Beschwerden?“ fragte die Ärztin höflich. „I- ich würde mich gerne untersuchen lassen. Ich glaube ich bin nämlich schwanger...“ stotterte Jessica. Dr. Fleizinger blieb ganz gelassen und bat Jessi ihren Unterleib freizumachen. Äußerst ungern mach-te sie ihren Unterleib vor Ärzten frei und schon immer setzte sich Jessi mit einer gewissen Angst auf den Gynäkologischen Stuhl. Wie mit einem zangenähnlichen Gerät untesuchte Dr. Fleizinger ihren Muttermund und die Gebärmutter. „Und?“ fragte Jessica erwartungsvoll. Die Ärztin schnalzte mit der Zunge. „Ich kann deutliche Anzeichen sehen, dass sie schwanger sind. Ich möchte trotzdem gerne noch eine Ultraschalluntersuchung mit Ihnen durchführen, um zu sehen, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist.“ sagte sie. „Das kann doch nicht sein...“ murmelte Jessica. Wie in Trance zog sich Jessi wieder an und konnte gar nicht mehr klar denken. Sie hatte Angst, dass Ben sie u Doktor, aber das ist nicht nötig.“ lächelte Jessi schwach. Im Autoverlassen würde, wenn er wüsste dass sie schwanger von ihm ist. Auch die Untersuchung stellte deutlich fest, dass Jessica ein Baby bekommt. „Sie sind in der 6. Woche schwanger.“ erklärte sie ihr. Jessi konnte es nicht fassen. Dr. Fleizinger bemerkte ihre Besorgnis und gab ihr Tipps. „Frau Musler, es gibt ganz viele Beratungsstellen, an die sie sich wenden könne.“ „Danke Frau Doktor, aber das ist nicht nötig.“ lächelte Jessi schwach. Im Auto ließ Jessica dann ihren Tränen freien Lauf. „Warum jetzt?“ schluchzte sie. Jessi wusste nicht was sie machen sollte. Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf und sie war fest davon überzeugt, dass Ben sie verlassen wird, wenn er von der Schwangerschaft erfährt. Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fuhr Jessi erst einmal nach Hause. Sie hatte sogar Glück, denn ihre Mutter war nicht da. In ihrem Zimmer schloss sie sich ein. Gleich darauf erfasste Jessica wieder dieses Schwindelgefühl. Das ganze Zimmer drehte sich vor ihren Augen, die sie kurz schloss. Tief atmete sie ein. Da-nach ging es ihr schon wieder besser. Vorsichtig schlich Jessi aus ihrem Zimmer und suchte im Schlafzimmer ihrer Eltern ein Buch über Schwanger-schaften. Lange brauchte sie dafür nicht zu suchen. Hinter anderen Büchern versteckt, fand sie es. Darin las Jessica alles Mögliche über die Entstehung des Embryos zum Fötus, über Verbote für schwangere Frauen und über die morgendliche Übelkeit. Als Jessi ein Foto von einem Säugling sah, wurde ihr plötzlich ganz warm und schmunzelte. Trotzdem stand sie vor einer schweren Entscheidung: Wollte sie das Kind bekommen oder abtreiben? Nun kamen ihr wieder Tränen in die Augen. Sie schloss ihre Augenlider und schlief gegen ihren Willen ein.
    Erst spät am Abend wachte Jessica auf und wusste am Anfang gar nicht wo sie war. Sofort kamen ihre Sorgen zurück. Was soll ich denn jetzt machen? , dachte sie. Ich muss es meinen Eltern sagen... Jessi wusste, dass ihre Eltern bestimmt enttäuscht von ihr waren, doch irgendwann bekämen sie es doch raus. Nach lan-gem überlegen beschloss sie aber dennoch ihren Eltern von der Schwangerschaft zu erzählen. Langsam und mit kleinen Schritten ging sie hinunter ins Wohnzimmer. „Jessica, ist alles in Ordnung mit dir? Ich habe dein Auto gesehen, du warst schon ziemlich früh von der Arbeit zu Hause. Dir muss es anscheinend wirklich nicht gut gehen...“ sagte ihre Mutter mitfühlend. Jessi war richtig weiß im Gesicht und wusste gar nicht wie sie anfangen sollte. „Ist irgendetwas passiert? Du siehst so traurig aus.“ „I-ich muss euch etwas sagen...“ stotterte Jessica. „Ihr werdet bestimmt ganz enttäuscht von mir sein, aber ich weiß selbst nicht was ich machen soll.“ „Jetzt erzähle schon, so etwas Schlimmes kann es ja nicht sein.“ „Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, aber... i- ich bin schwanger und zwar von Ben.“ Ungläubig starrten ihre Eltern sie an. Die Blicke die sie ihr zuwarfen gaben Jessica einen Stich. „E- es tut mir Leid. Ich wollte euch nicht enttäuschen...“ „Sei still!“ rief ihr Vater. „Du hast gerade deine Ausbildung beendet.“ „Ich weiß.“ „Nein, du weißt anscheinend nicht, sonst wäre es nicht passiert. Wie konntest du nur so verantwortungslos sein? Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet. Ich dachte eigentlich, ich habe eine verantwortungsbewusste Tochter, auf die man sich verlassen kann und die weiß, was sie tut, aber anscheinend habe ich da falsch gedacht. Ich glaube das nicht!“ schrie er sie an. „Michael...“ flehte Melanie ihn an. „Jessica, du bist doch noch so jung. Du hättest noch dein ganzes Leben lang Kinder bekommen können. Warum denn gerade jetzt?“ „Meint ihr, ich bin absichtlich schwanger geworden? Ich habe auch Ängste. Ben wird mich verlassen, wenn er davon erfährt. Deswegen habe ich eigentlich gedacht, ihr wolltet mich wenigstens unterstützen, aber da habe ich mich wohl geirrt.“ schluchzte Jessica und rannte in ihr Zimmer. Melanie rief noch ihren Namen, doch Jessi wollte nicht hören. Sie hatte gewusst, dass ihre Eltern geschockt reagieren, doch so schreien hatte sie ihren Vater noch nie gehört. Bitterlich weinte Jessica auf ihrem Bett. Nun war ihr Leben nur noch ein Scheiterhaufen. Von unten hörte sie ihre Eltern laut diskutieren. Schnell packte Jessi ein paar Sachen zusammen. Sie wollte einfach nur weg, sie wollte sich keine Vorwürfe mehr anhören. „Wo willst du hin?“ fragte Michael zornig. „Weg.“ „Du gehst nirgendwo hin. Erst klären wir diese Sache.“ „Da gibt es nichts zu klären, weil mit euch kann ich da anscheinend nicht darüber reden.“ Er packte seine Tochter fest am Arm und zog sie zurück. „Lass mich los, du tust mir weh Papa.“ warf Jessica ihm ins Gesicht. Eigentlich wollte er seine Tochter nicht so hart anpacken, also ließ er sie sofort wieder los. „Sei doch vernünftig Jessica!“ Ihre Mutter hatte Tränen in den Augen. Kurz und mit schmerzvollem Blick sah sie ihre Eltern noch einmal an und rannte anschließend aus dem Haus. Jessica lief und lief und wusste noch nicht mal wohin. Die Glocken läuteten schon 12 Uhr. Wie mechanisch ging sie zu ihrer Freundin Silke und klingelte an der Haustüre. Erst passierte gar nichts, dann öffnete sich die Tür und verschlafen sah Silkes Mutter sie an. „Jessica, was machst du denn hier? Weißt du wie spät es ist?“ „E- es tut mir Leid.“ stotterte sie und drehte sich um, um wieder zu gehen. „Warte, du willst bestimmt zu Silke.“ Dankbar nickte Jessi. Mittlerweile war auch sie aus ihrem Zimmer gekrochen kommen. „Jessi, was ist denn los?“ Schluchzend fiel sie ihrer Freundin in die Arme. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“ „Na klar, jetzt beruhige dich doch erst mal.“ Silke führte Jessi in die Küche und setzte sich zu ihr. Andreas, der oben auf Silke wartete, kam jetzt auch, um zu sehen wo sie bleibt.“ „Silke, wo bleibst... Jessica, was machst du denn hier?“ fragte er bestürzt. „Ist etwas passiert?“ Jessi antwortete nicht. Fragend sah Andreas Silke an, die nur mit den Schultern zuckte. Jessica starrte die ganze Zeit vor sich hin. „Willst du uns nicht sagen was los ist?“ Leicht schüttelte sie den Kopf. Tränen rannten ihr übers Gesicht. „Anscheinend muss es ja was Schlimmes sein, sonst wärst du nicht so aufgelöst. Ist etwas mit Ben oder deinen Eltern?“ Wieder keine Antwort. „Du muss uns schon sagen wenn wir dir helfen sollen.“ Jessica wurde kreide-bleich im Gesicht. Sie schlug die Hand vor den Mund und rannte aufs Klo. Gleich darauf hörte man nur noch angestrengtes Würgen. „Was ist denn jetzt los?“ Andreas schwieg, aber er hatte eine leise Vorahnung. Wenige Minuten später schlurfte Jessi wieder in die Küche. „Geht’s dir nicht gut?“ Jessica schloss kurz ihre Augen und lehnte ihren Oberkörper an Silke. „Ben wird mich verlassen...“ stammelte sie immer und immer wieder. „Wegen was denn? Hast du jemand anderen?“ „Nein, aber i- ich bin von ihm schwanger.“ „Ach Jessi, Ben wird dich doch nicht verlassen. Vor allem nicht, wenn du ein Kind von ihm bekommst.“ tröstete Silke sie. „Woher wollt ihr das denn wissen?“ „Wir kennen Ben und er ist kein Mensch der sich einfach von jemanden trennt und schon gar nicht von dir. Ben liebt dich.“ sagte Andreas. „Danke.“ flüsterte Jessica und schloss ihre Lider. Es dauerte nicht lange und sie war einge-schlafen. Andreas trug sie mit in Silkes Zimmer und setzte sie auf dem Bett ab.
    Über zwölf Stunden schlief Jessica durch. „Wacht Jessi überhaupt noch auf?“ fragte Silke. „Ja, ja, das ist normal in einer Schwangerschaft.“ Silke machte für Jessi ein Essen, für den Fall dass sie aufwachte. Bald schon räkelte sie sich schon im Bett. „Hast du Hunger?“ Sie nickte lächelnd. „Wann willst du eigentlich Ben davon etwas erzählen.“ „Ich weiß es nicht. Ich habe Angst vor seiner Reaktion.“ „Du musst es ihm aber sagen.“ „Ich weiß...“ Nach dem Essen bot Andreas ihr gleich an, mit ihm ins Krankenhaus zu fahren, um die erste Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Dankbar nahm sie dieses Angebot an. Bei der Untersuchung wurden ihr als erstes viele Fragen über die letzte Periode und durchge-machte Krankheiten gestellt. Es wurden ihr Gewicht und der Blutdruck gemessen. „Dein Blutdruck ist leicht überhöht. Du solltest dich die nächsten Tage ein bisschen ausruhen.“ bemerkte Andreas. Jessi lächelte verlegen. Anschließend wurde ein Ultraschall durchgeführt. Das ungeborene Kind war ca. sechs Millimeter groß und müsste so etwa 30 Milligramm wiegen. Andreas zeigte ihr am Bildschirm auch das Herz, das schon zu schlagen begonnen hat. Lächelnd drückte Silke Jessica die Hand. „Siehst du? Hier sind schon die Knospen der Arme und Beine.“ Jessi hatte Tränen in den Augen. „Ben wird ein wundervoller Vater sein.“ „Ganz bestimmt.“ bestätigte Silke. „Kannst du mir bitte das Ultraschallbild ausdrucken? Ich würde es gerne Ben zeigen.“ „Natürlich.“ sagte Andreas.
    Nach der Untersuchung rief sie sofort Ben an. „Ben, ich muss mit dir reden. Kannst du zu Silke kommen?“ „Ja klar, ich bin gleich da.“ Zitternd legte Jessi auf.
    Etwa eine halbe Stunde später stand Ben auf der Matte. „Also, was musst du mir sagen?“ „B- Ben, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Du weißt aber, dass ich dich liebe und ich dich nicht verlieren will.“ „Natürlich weiß ich das. Jessica, was willst du mir sagen?“ fragte er skeptisch. „I- ich bekomme ein Kind von dir. Es tut mir Leid und ich-“ Sie wollte weiterreden, aber Ben küsste Jessi schon stürmisch. „Oh Jessi, das braucht dir doch nicht Leid tun. Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest.“ „Wirklich?“ „Natürlich Schatz. Wir sind zwar noch so jung, aber wir werden das zusammen schaffen..“ „Oh Gott, ich hatte so Angst dass du mich verlässt wenn du's erfährst.“ schluchzte sie. „Du Dummkopf, wie kannst du nur so etwas denken?“ Weinend holte sie das Ultraschallbild aus ihrer Tasche. „Das habe ich heute bei der Untersuchung machen lassen... Unser Kind, es ist sechs Wochen alt.“ Ben wusste gar nicht was er sagen sollte, aber er wusste, dass er unheimlich glücklich war.



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 19.04.2009, 18:54


    :shock: das man des schon so früh sehen kann.... hoffentlich treibt sie net ab...
    sorry des hab ich net so gemeint.... du hast die szene ja für die geschichte "gebraucht" bin gespannt wis weitergeht, bitte hör nicht mit der geschichte auf... *gaaaanz lieb guck* :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 20.04.2009, 14:03


    du schreibst hammer fleißig. voll gut! weiter!



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 20.04.2009, 15:27


    ja ich find die geschichte auch voll toll :D
    find ich auch gut das du solche szenen rausnimmst, bin nähmlich mit mayamausi einer meinung



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 20.04.2009, 17:48


    :D
    na dann könn ma uns ja jetzt auf den nächsten teil freuen, mari :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 20.04.2009, 17:52


    Hammer fleißig schreiben ist vll ein wenig übertrieben... :oops:
    Ich habe schon mit 12 angefangen und seitdem etwa um 23 Kapitel...
    Hört sich vielleicht wenig an, aber ich habe jedes Kapitel auch mindestens 2 mal umgeschrieben, bis es so war, wie es mir passt...
    Freu mich dass ihr weiterlesen wollt :D



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 20.04.2009, 17:58


    also ich finds trotzdem gut :D
    (hab mal vor zwei Jahren mit ner geschichte angefangen, die zwar schon einigermaßen spannend war und bei der ich auch genug einfälle hatte, war aber so schreibfaul dass ich beim dritten kapitel aufggeben hab :oops: )



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 20.04.2009, 19:58

    Meine Geschichte... 6. Kapitel
    :lol: ...
    Ja... ich kenn des...
    Manchmal hab ich auch ne richtige Schreibblockade und dann schreib ich einfach mal 2 Monate gar nichts, aber irgendwann kommen einem dann immer mehr Einfälle und dann kann man wieder gar nicht mehr aufhören... In so einer Situation macht das Schreiben am meisten Spaß :wink:

    Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, bin ich eine hoffnungs- lose Romantikerin :oops:
    Außerdem neige ich auch besonders dazu, sehr dramatisch zu sein und auch etwas zu übertreiben. Also denkt euch nichts dabei...
    In meiner Geschichte sind so viele Wünsche, Gedanken und Fantasien drin, dass es vll für manchen anderen nicht zu verstehen ist. Aber irgendwie erfüllt mich jedes neu geschriebene Kapitel mit Zufriedenheit.... :)

    Also hier das nächste Kapitel:

    Der Antrag

    Seit kurzem haben Jessica und Ben ihr eigenes Haus. Nicole, die Kollegin von Jessi, hatte den beiden das Haus vermittelt. Ihre Großeltern sind nämlich in eine kleinere Wohnung gezogen und haben einen Käufer für das Gebäude gesucht. Beide waren sofort verliebt in das Haus. Es war groß und sehr geräumig, hatte eine ruhige Lage und einen riesigen Garten mit Terrasse.
    Mittlerweile war es auch fast vollständig eingerichtet. Mit großer Sorgfalt dekorierte Jessi das Haus, während Ben, Michael und Joachim die Möbel zurecht rückten. Oft wollte Jessica auch mithelfen, doch Ben sah sie schon böse an, wenn sie überhaupt in die Nähe von Möbelstücken kam.
    Jessica war im 6. Monat schwanger und ihr Bauch wuchs von Zeit zu Zeit mehr. Auch ihre Kleidung wurde langsam eng. Gemeinsam mit Silke war sie schon mal Schwangerschaftsmode einkaufen gegangen. Allerdings war ihr dabei ziemlich unbehaglich zumute. Immer noch wurde sie oft von älteren Leuten komisch betrachtet. Manche ließen sogar Sprüche wie „die Jugend heutzutage“ los. Einmal war es auch schon vorgekommen, dass jemand sie nach dem Alter gefragt hatte. Er war ganz geschockt, dass Jessica erst 19 war und ging kopfschüttelnd davon. „Lass dich nicht beeinflussen.“ flüsterte Silke ihr zu. Anschließend fand sie trotzdem ein paar Sachen, die ihr gefielen.
    Bis jetzt war die Schwangerschaft problemlos verlaufen, außer das Jessica im-mer noch an Kreislaufbeschwerden litt. Manchmal war sie total müde und im nächsten Moment konnte sie gar nicht einschlafen. Deswegen ging Jessi öfter wie normal zum Arzt und ließ sich untersuchen. Bei jeder Untersuchung war auch Ben dabei, der ihr zur Seite stand.
    „Schatz, bist du jetzt endlich fertig?“ „Ja gleich, warte doch einmal.“ rief Jessica genervt aus und zog hektisch ihre Schuhe an. „Soll ich dir helfen?“ „Danke, ich komme schon zurecht. Warum bist du nur so ungeduldig?“ „Ich will nicht immer zu spät kommen. Das letzte Mal waren wir fast 15 Minuten zu spät, weil du so lange im Bad gebraucht hast.“ „Tut mir ja Leid. Seitdem ich schwanger bin, habe ich die ganze Zeit Probleme mit meiner Haut. Außerdem... was regst du dich denn auf, ich bin doch schon fertig.“ sagte Jessi und stand mit den Händen in ihre Hüften gestemmt vor ihm. Ben half ihr in die Jacke und führte sie zum Auto.
    Das Krankenhaus war hell und hatte eine freundliche Atmosphäre. Vor allem in den Entbindungsabteilungen. Bei dem letzten Besuch in der Klinik, hatten beide mit ihrer Hebamme gleich einen Rundgang in den verschiedenen Abteilungen gemacht. Am meisten haben die „Rooming-in“ Zimmer sie beeindruckt.
    Freudig wurden sie von Andreas begrüßt. „Hallo ihr beiden.“ „Hallo Andreas.“ „Und wie geht’s?“ fragte er Jessica. „Alles in Ordnung, bis auf die Kreislaufprobleme. Die sind aber auch nicht mehr so schlimm.“ Andreas nickte. Er legte ihr das Blutdruckmessgerät an: „140 zu 90, dein Blutdruck ist perfekt. „Mir geht es ja auch gut.“ strahlte Jessica. „So, dann stell dich mal auf die Waage.“ sagte er, nachdem er die Werte in den Mutterpass eingetragen hatte. Auch Jessis Gewicht war in Ordnung. Wenig später lag sie schon auf der Liege und ließ sich un-tersuchen. Deutlich konnte man die Bewegungen des Kindes erkennen. „Dein Kind entwickelt sich prächtig. Ich kann keine Komplikationen feststellen.“ Glücklich lächelte Jessica und gab Ben einen Kuss. Auch er war froh, dass alles in Ordnung war. „So, das war’s schon.“ sagte Andreas und strich das Ultraschallgel von Jes-sis Bauch. Als sie von der Liege aufstand, wurde ihr plötzlich wieder ganz schwindlig. Das Zimmer drehte sich vor ihren Augen. Vergeblich suchte Jessica nach Halt und verlor ihr Gleichgewicht. Gerade noch konnte Ben sie festhalten, bevor sie zur Seite kippte. „Hey, hey, hey... alles in Ordnung?“ „Es geht schon.“ murmelte Jessi. „Setz dich einen Moment. Ich hole dir ein Glas Wasser.“ bot Andreas ihr an. „Nicht nötig. Mit geht es gut. Nur ein kleiner Anfall.“ winkte sie ab. „Ich komme gleich wieder...“ sagte Ben lächelnd und zog Andreas am Ärmel weg. „Hast du morgen kurz Zeit für mich?“ Er überlegte. „In der Mittagspause, warum?“ Ben wurde rot. „I- ich möchte Jessica einen Antrag machen und dazu brauchen wir einen Ring.“ „Ahhhh... und ich soll als Berater mitkommen?“ „Genau.“ „Klar komme ich mit, so was lasse ich mir nicht entgehen.“ Andreas gab ihm einen Klaps auf den Rücken und lächelte. „Alles wieder ok?“ fragte er Jessi, die von diesem Gespräch nichts mitbekommen hatte. Sie nickte. „Silke lässt übrigens fragen, wann wir mal wieder alle zusammen essen gehen wollen.“ „Morgen Abend?“ fragte Jessica. Ben gab Andreas ein Zeichen, dass er ablehnen sollte. „Äh’... morgen Abend geht es bei uns nicht, aber einen Tag darauf wäre gut.“ „Ok. Wohin wollen wir gehen?“ „Also ich fände den Italiener an der Kreuzung mal wieder nicht schlecht.“ warf Ben mit ein. Andreas nickte. „Ich bestelle morgen dann gleich einen Tisch. Sagen wir mal für 19 Uhr.“ Jessica und Ben stimmten ihm zu.
    Danach verabschiedeten sie sich von einander. Arm in Arm schlenderten beide in Richtung Ausgang, als ihnen ihre Hebamme über den Weg lief. Die Hebamme war klein, etwas kräftiger und ziemlich forsch, dennoch hatte sie einen mütterlichen Instinkt für junge Schwangere. „Hallo ihr beiden, kommen Sie von einer Unter-suchung?“ „Ja und es ist alles Ordnung.“ „Na das sehe ich. Sie strahlen ja förmlich. Wissen Sie schon was es wird?“ „Ein Mädchen.“ „Wunderbar! Haben Sie sich auch schon einen Namen ausgedacht?“ „Bis jetzt noch nicht, aber demnächst werden wir uns damit befassen.“ lächelte Jessica. „Ist ja auch noch ein bisschen Zeit. So, ich muss jetzt weiter! Also machen Sie’s gut mein Mädchen.“ sagte die Hebamme, strich Jessi über die Wange und gab Ben einen Klaps auf die Schulter. „Und passen Sie mir ja auf Ihre Freundin auf.“ warnte sie Ben. Er zwinkerte ihr zu. „Ganz bestimmt.“ Lachend ging die Geburtshelferin davon. Nun nahm er Jes-sica noch fester in den Arm und gab ihr einen Kuss.
    Zuhause angekommen, ließ sich Jessi erst einmal erschöpft auf das Sofa fallen. „Ich bin müde.“ murmelte sie und strich sich über den Nacken. Ben setzte sich zu ihr und begann sie sanft zu massieren. „Danke, das tut gut.“ „Voll und ganz gab sich Jessica der Entspannung hin. Plötzlich wurde ihr Körper steif. „Was ist los? Tut dir etwas weh?“ fragte Ben erschrocken. „E- es hat sich bewegt. Ich habe es gespürt.“ stammelte Jessi. „Hier, fühle mal.“ Sie legte seine Hand auf den Bauch und beide warteten gespannt. Wieder gab es ein leichtes Pochen. „Da! Hast du es gemerkt?“ „Ja, ganz deutlich.“ „Oh Ben...das ist wunderbar. Es kann uns bestimmt hören... Unser Kind!“ Jessicas Augen füllten sich mit Tränen. „Ja... unser Kind.“ flüsterte Ben. Er nahm den Kopf von Jessica zwischen seine Hände und küsste ihre Stirn. „Du weißt gar nicht wie stolz du mich damit machst. Du wirst eine tolle Mutter sein.“ „Und du ein wundervoller Vater.“ hauchte Jessi und umarmte Ben. Lange saßen die beiden so da, bis sie ins Bett gingen.
    Zusammen standen sie am nächsten Morgen auf und frühstückten. Jessica hatte einen riesigen Hunger und vertilgte vier belegte Brote, zwei Joghurts, einen Apfel und eine Banane. Schweigend betrachtete Ben seine schwangere Frau und musste sich ein Lachen unterdrücken. Nachdem Jessi ihre Bananenschale auf den Teller geworfen hatte, lehnte sie sich zurück. Ben sah sie grinsend an. „Was?“ „Bemerkenswert was du alles essen kannst.“ „Ich hatte eben Hunger.“ schmollte sie über Bens Bemerkung. Er beugte sich zu ihr rüber und küsste sie zärtlich. „Ich muss jetzt gehen. Bis heute Abend.“ „Machs gut und pass auf dich auf Schatz.“ Ben nickte und ging anschließend aus dem Haus. Summend räumte Jessica noch die Küche auf, bevor auch sie zur Arbeit fuhr. Freudig wurde sie von ihren Kolleginnen begrüßt. „Wo ist Markus?“ Beide zuckten mit den Schultern. „Bis jetzt ist er noch nicht aufgetaucht.“ „Hat schon angerufen?“ „Nein.“ antwortete Sarah. „Komisch...“ Doch kaum fünf Minuten später, kam er schon außer Atem in den Laden gestürmt. „Tut mir Leid, aber meine Frau musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.“ „Was ist denn passiert?“ „Sie ist die Treppe hin-unter gefallen. Deswegen muss ich jetzt auch gleich wieder ins Krankenhaus fahren. Ich hoffe ihr kommt heute ohne mich aus.“ „Na, klar. Ruf uns an, wenn es etwas Neues gibt.“ „Mach ich. Tschüs.“ sagte er und rannte gleich wieder aus dem Laden.
    Zum Glück war heute nicht viel los und sie konnten pünktlich in die Mittagspause gehen. Alles drei setzten sich in ein Café auf der anderen Straßenseite. „Und wie geht’s dir und dem Kind?“ „Sehr gut. Gestern Abend habe ich zum ersten Mal die Bewegungen gespürt.“ „Echt? Dürfen wir auch mal?“ fragte Nicole. Jessica nickte. Ihre Kolleginnen legten ihre Hände auf den Bauch und warteten gespannt. Leider tat sich auch nach fünf Minuten nichts. „Ich glaube sie mag gerade nicht.“ lächelte Jessi verlegen. „Habt ihr schon einen Namen für das Baby?“ „Nein, aber in nächster Zeit werden wir uns öfter damit beschäftigen.“ Der Kellner kam und brachte das Essen, dass sie sich bestellt hatten. Jessica aß einen Salat mit Putenstreifen. „Ich darf nicht so viel essen. Heute Morgen habe ich schon Massenweiße Brötchen gegessen.“ gab sie zu. „Außerdem habe ich die ganze Zeit Lust auf Bananen.“ „Und wie sieht’s mit Sauren Gurken aus?“ „Die auch.“ Alle lachten. Noch lange saßen sie da und unterhielten sich, bis die Mittagspause zu Ende war.
    Während Jessica sich's schmecken lässt, trafen sich Ben und Andreas vor dem Juwelier. Leise traten beide ein und sofort kam ihnen eine gut angezogene Frau entgegen. „Guten Tag meine Herrschaften, was kann ich für Sie tun?“ „Äh... ich suche einen Verlobungsring.“ sagte Ben. „Haben Sie auch schon eine Vor- stellung wie er aussehen sollte?“ „Also der Ring sollte sehr schlicht und Silber sein.“ „Gut. Kommen Sie mit. Ich glaube ich habe da schon etwas.“ lächelte die Frau. Mit einem Schlüssel öffnete sie einen Glaskasten und holte verschiedene Modelle heraus. Zu jedem einzelnen Ring sagte sie einige Worte. „Hier hätten wir dann ein besonderes Modell. Der Ring hat acht Diamanten und in der Mitte drei Rubine. Der Karatgehalt beträgt 0,18.“ erklärte sie. „Der sieht doch Klasse aus.“ rief Andreas aus. Ben betrachtete ihn kritisch. Die Frau schmunzelte. „Hat ihre Verlobte schlanke Hände, wenn ich fragen dürfte.“ Ben nickte. „Dann dürfte ich Ihnen vielleicht diesen Ring anbieten. Da er sehr schmal ist, passt er perfekt zu zierlichen Händen. In den Ring sind vier Diamanten und drei Rubine eingearbeitet.“ Ben war begeistert. „Das ist er, der perfekte Ring für Jessica.“ Andreas nickte. Die Verkäuferin setzte das Schmuckstück in ein Samtbezogenes Kästchen. Mit einem breiten Grinsen schritt Ben dann nach draußen. „Jessica wird heute Abend Augen machen!“ „Aber so wie ich dich kenne, hast du dir bestimmt etwas besonderes überlegt.“ sagte Andreas skeptisch. „Ich organisiere ein Picknick im Park.“ „Warum im Park?“ „Dort haben wir uns zum ersten Mal geküsst.“ schwärmte Ben. Andreas sah auf die Uhr. „So Kumpel, meine Pause ist vorbei. Ich wünschte dir viel Glück für heute Abend.“ „Danke.“ Immer noch grinsend stieg Ben ins Auto und fuhr zurück zur Arbeit.

    Auch Jessica war jetzt wieder mit Sarah und Nicole im Blumenladen. Am Nachmittag war mehr los und dir drei hatten mehr zu tun. Viele Kunden wollten Blumensträuße und Nicole und Jessi hatten allerhand damit zu tun, die Sträuße in Rekordzeit zu binden. Bis in den Abend herrschte Hochbetrieb, trotzdem konnten sie pünktlich schließen. Sie wollten gerade gehen, als ihr Chef in das Geschäft kam. „Wie geht es deiner Frau?“ Markus lächelte erleichtert. „Ganz gut. Susanne hat nur eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf, die genäht werden musste. Sie bleibt jetzt über Nacht noch zur Beobachtung in der Klinik, wird aber morgen wieder entlassen. Es kann also sein, dass ich morgen später oder gar nicht komme. Ich rufe in der Früh aber noch mal an. Wie ich sehe, seid ihr ohne mich trotzdem klar gekommen.“ Grinsend nickten Jessica, Nicole und Sarah. „Habt ihr die Abrechnung gemacht?“ hakte er nach. Ertappt blick-ten alle drei zu Boden. Markus wusste, dass sie die gerne mal vergaßen. „Ich habe es doch gewusst.“ „Ok, ok ich mache es. Geht ihr schon mal nach Hause.“ sagte Jessica. „Sicher?“ Sie nickte. Mit einem Seufzer ließ sie sich in den Stuhl fallen und begann mit der Abrechnung. Ca. eine halbe Stunde war Jessica fertig, doch plötzlich war sie total müde und für einige Minuten fielen ihr die Augen zu. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und machte sich anschließend auf den Heimweg.
    Jessica war verwundert, dass Ben noch nicht da war. Noch schnell schmiss sie ihren Schlüssel auf die Kommode und legte sich auf das Sofa. Schon nach wenigen Minuten versank sie in einen tiefen Schlaf.

    Ein lautes klingeln ließ Jessi aufschrecken. Ihr Handy piepste. Sie rieb sich schnell die Augen und las die SMS. „Kannst du bitte ganz schnell in den Park kommen? Ben“ stand dort. Da kein „bussy“ da stand, dachte sie, es wäre etwas passiert. Stürmisch zog sich Jessica an und fuhr in den Park. Dort wartete Ben schon auf sie. „Geht’s dir gut? Ich dachte schon es wäre etwas passiert.“ sagte Jessi und umarmte ihn. „Mir geht es gut. Komm, ich will dir was zeigen.“ Ben griff nach ihrer Hand und zog sie zu einem kleinen Teich. Dort hatte er ein großes Herz aus Teelichtern zusammen-gestellt. Außerdem war in der Mitte eine Decke ausgebreitet, auf dem sich Obst und flüssige Schokolade befanden. „A- aber das ist doch...“ stammelte Jessica. Ben lächelte und nickte. „Du bist doch ein Spin-ner.“ Er zog Jessi auf die Decke. „Womit habe ich das denn verdient?“ fragte sie. Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. „Shhhhh...“ murmelte Ben. Er tunkte eine Erdbeere in flüssige Schokolade und hielt sie ihr hin. Lächelnd biss Jessica zu. Auch sie fütterte Ben mit exotischen Schokofrüchten. Zusammen betrachteten beide noch die letzten Sonnenstrahlen und dann, dick eingemur-melt, den Sternenhimmel. „Siehst du, da ist der große Wagen.“ sagte Jessi. Ben sah sie an und nahm zitternd ihre Hand. „Du zitterst ja, ist dir kalt?“ Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf. „J- Jessica, du...ich...du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich könnte mir gar nicht mehr vorstellen ohne dich zu leben...“ stotterte Ben. und holte das Kästchen aus seiner Tasche. „Du weißt, dass ich dich über alles liebe und... deswegen will ich dich fragen, ob du mich heiraten willst.“ Jessica war sprachlos und schlug die Hand vor den Mund. „Ich weiß wir sind noch so jung, aber ich weiß ganz genau, dass du die einzige Frau bist, mit der ich zusammen leben will.“ Tränen schossen ihr in die Augen. „D- du kannst doch nicht einfach...“ Bens Gesichts-ausdruck wurde traurig. „H- heißt das nein?“ Jessi fiel ihm um den Hals. „Natürlich will ich dich heiraten.“ Ben war überglücklich und auch ihm rannten Tränen über das Gesicht. Immer noch zitternd steckte er ihr den Ring an. „Er ist wunderschön... Ich kann es gar nicht glauben.“ „Wir werden eine richtig kleine Familie...“ murmelte Ben und strich liebevoll über ihren Bauch. „Ja, das werden wir.“ sagte Jessica und lächelte ihn an.



    Re: Meine Geschichte...

    Prissi - 20.04.2009, 21:18


    Mir gefällts :-) Schreib ruhig weiter.

    Übrigens...
    Du hast da einen Teil vergessen, als Ben und Andreas beim Juwelier sind. Da hört der Satz nämlich so aprupt auf.



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 21.04.2009, 14:10


    fällt mir uach auf...

    aber sost saugut. schenllw eiter :top:



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 21.04.2009, 20:00


    Uuuupsss... :oops: :D
    Ich habs schon ausgebessert 8)
    Morgen oder übermorgen stell ich das nächste
    Kapitel rein, weil ich momentan nicht zu Hause bin
    und ich nicht weiß ob ich morgen dazu komme.
    Aber sobald ich mein Kapitel da habe, stell ichs rein :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    Lili - 22.04.2009, 13:18


    ich mag deine geschichte auch i-wie! Schreib ruhig weiter!



    Re: Meine Geschichte...

    Lili - 22.04.2009, 13:20


    kann man hier eigentlich einfach die eigene geschichte reinstellen?



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 22.04.2009, 14:23


    klar lil. nur du musst aufpassen das niemand dir das klaut und selber an nen verlag schickt^^



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 23.04.2009, 14:21


    *träne wegwisch...* der neue teil is echt wunderschön geschrieben und sooo romantisch *schwärm...* :oops: ...
    ich find es nur komisch ´das sie gleich ein großes haus und keine normale wohnung kaufen... ich dachte die beiden sind noch in der ausbildung....
    achja und was die schreibfasen angeht: gestern hatte ich eine, die war alerdings um zehn uhr abends... und wegen der schule war meine mama da nich so ganz einferstanden mit :oops: ... erhlich sie wurde richtig wütent als sie mich um elf uhr schreibend in meinem zimmer forgefunden hat :lol: ....
    naja, da kann ma nichts machen...
    BITTE SCHREIB SCHNELL NEN NEUEN TEIL!!!! :D



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 23.04.2009, 16:12


    ja si totaaal schön



    Re: Meine Geschichte...

    Lili - 23.04.2009, 17:51


    claudi hat folgendes geschrieben: klar lil. nur du musst aufpassen das niemand dir das klaut und selber an nen verlag schickt^^
    ja das wäre natürlich schlecht! :lol: Aber vielleicht stell ich meine auch ma rein wer weiss... abeer sie ist i-wie ganz einbisschen ähnlich wie diese hier aber eigentlich nur am anfang.....



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 23.04.2009, 20:23


    ja kannste machen lenna :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 23.04.2009, 20:52


    Ja stimmt...
    Aber ich neige immer dazu etwas zu übertreiben.. :D
    Bei mir muss alles schnell gehen, manchmal etwas zu schnell... :)
    Mach dir nix draus mayamausi96, meine Mutter macht mich auch imma
    zur sau, wenn ich um halb 11 noch meine Geschichte schreib, ich abba am nächsten Tag wieder um viertel sechs aufstehen muss... :roll:
    Naja gut... dann stell ich doch mal das neue Kapitel rein... :D

    Die Geburt

    Entspannt lag Jessica auf dem Liegestuhl im Garten und genoss die Sonne. Sie holte sich noch einmal richtig Kraft für die, in zwei Tagen, bevorstehende Ge-burt.
    In den letzten Monaten waren doch noch kleine Komplikationen aufgetreten. Mit jeder Woche wurde das Baby schwerer und die Rückenschmerzen stärker. Auch Schlaflosigkeit und Wadenkrämpfe kamen dazu, die Jessica zu schaffen machten. Dennoch gab es einige Tricks, die sie sich von ihrer Mutter abgeschaut hat-te, um die Beschwerden erträglich zu machen. Während Ben arbeiten war, kümmerte sich Melanie um Jessi. Manchmal kam sogar Julia, Bens Mutter zu Besuch, um sich nach dem Zustand Jessicas und dem Babys zu erkundigen. Regelmäßig ging sie auch Schwimmen und spazieren, diesen Rat hatte ihr Andreas bei der letzten Untersuchung gegeben. Doch die letzten Tage hatte Jessi gar keinen Nerv mehr dafür, immer noch leitet sie an Stimmungsschwankungen und Kreislauflabilität. An manchen Tagen war sie super gut gelaunt und manchmal konnte man ihr nichts recht machen. Bei so einer Stimmung, ging man ihr dann lieber aus dem Weg. Angst hatte Jessica auch ein bisschen vor der Geburt, doch sie ließ sich, so gut es ging, nichts anmerken.
    „Hey Jessica, wach auf.“ sanft rüttelte ihre Mutter sie auf. Jessica schreckte hoch. „Ich habe dir etwas zu essen gemacht.“ „Danke, Mama.“ dankend lächelte sie und nahm den Teller mit Suppe. „Du siehst etwas abgespannt aus.“ „Ja ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Immer wieder bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen.“ „Mach dir heute Abend mal ein warmes Bad und eine heiße Milch mit Honig, das hilft meistens.“ Sie nickte, doch ihr Gesichtsausdruck blieb traurig. „Mama, ich habe Angst.“ Melanie umarmte ihre Tochter. „Du brauchst keine Angst zu haben. Du kannst dir jederzeit Schmerzmittel geben lassen, wenn die Schmerzen zu stark werden. Glaub mir, es wird alles gut gehen.“ Nun lächelte Jessica. „Entspanne dich einfach noch ein bisschen, dann geht die Angst schon von alleine weg.“ Wieder nickte sie. Nachdem Jessi ihre Suppe aufgegessen hatte, legte sie sich nochmals in die Liege. Das Baby boxte gegen den Bauch, dennoch schlief sie anschließend ein und wachte erst spät am Nachmittag wieder auf. „Gut dass du wach bist. Ich muss jetzt nach Hause, Abendessen für deinen Vater machen.“ „Ist gut, sag ihm einen schönen Gruß von mir.“ „Mach ich und wenn etwas ist, kannst du jederzeit anrufen.“ „Ok, mach’s gut.“ „Tschüss.“ sagte Melanie, gab Jessica einen Kuss und ging aus dem Haus. Jessi streckte sich erst einmal. Sie hatte Hunger. Gespannt sah sie in den Kühl-schrank: Tote Hose. Nur auf dem Tisch stand ein Korb mit Obst. Achselzuckend setzte Jessica sich und aß. Am Ende war der Korb leer und sie immer noch nicht satt, doch zum Einkaufen war sie zu faul. Zum Glück brachte Ben etwas zum Essen mit, als er von der Arbeit kam. „Schatz, ich habe was zum Essen mitge-bracht.“ rief er, als er zur Tür herein kam. Jessi sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Was denn? Ich habe einen Bärenhunger.“ „Frühlingsrollen und gebratene Nudeln vom Chinesen.“ Ben lächelte. „Ich wusste, dass du Hunger hast.“ Jessica holte Teller und Besteck und setzte sich an den Tisch. Sie strahlte. Erst jetzt kam Ben und gab ihr einen langen Kuss. „Wie geht’s dir?“ „Gut... aber ich habe dich vermisst.“ fügte Jessi hinzu. „Ich dich auch.“ lächelte Ben und gab ihr nochmals einen Kuss. Gemeinsam ließen sie sich’s schmecken. Ben erzählte von seinem Tag. „Stressig... Ich habe lauter Papierkram zu erledigen, dazu kommen dann noch die Einsätze und die Anzeigen, die ich aufnehmen muss. Ich brauche jetzt unbedingt irgendetwas Entspannendes.“ „Ich muss noch meinen Spaziergang machen.“ warf Jessica ein. „Gut, dann lass uns gleich gehen.“ Beide stellten noch schnell das Geschirr in die Spüle und machten sich auf den Weg. Arm in Arm schlenderten Jessica und Ben durch die Straßen der Stadt. „Meinst du es geht alles gut?“ „Ganz sicher.“ lächelte er und drückte sie. „Haben wir uns jetzt eigentlich auf einen Namen geeinigt?“ „Ich denke schon oder sollten wir uns lie-ber noch einmal Gedanken darüber machen?“ Ben zuckte mit den Schultern. „Also mir gefällt der Name. Meine Mutter hat schon nachgefragt wie es heißen soll und war ganz empört, als ich ihr den Namen nicht nennen wollte.“ kicherte Jessica.
    Nach dem langen Spaziergang legte sich Jessi sofort in die Wanne. Auch ihrer Tochter schien das warme Wasser gut zu tun. Doch je länger sie darin saß, desto schläfriger wurde sie. Der Tipp von ihrer Mutter wirkt anscheinend volle Wun-der. Mit guter Laune machte Jessi sich daran, eine Milch mit Honig zu machen. Als sie Ben im Wohnzimmer nicht fand, sah sie auf der Terrasse nach. Dort saß er auf der Liege in einer Decke eingemurmelt. „Ben?“ Jessica setzte sich auf seinen Schoß. „Alles in Ordnung?“ Er nickte. „Was trinkst du?“ „Heiße Milch mit Honig, damit soll ich besser einschlafen. Den Tipp hat mir Mama heute gegeben.“ Einige Minuten blieben beide stumm sitzen, bis Ben sich noch enger an Jessica anschmiegte und flüsterte: „Ich liebe dich.“ Sie küsste ihn. „Ich liebe dich auch Ben.“ Wenige Minuten später ging Jessi dann ins Bett. „Gehst du mit?“ „Ich bleibe noch ein bisschen.“ sagte er und sah Jessica nach. Wie zerbrechlich sie aussah, trotz Babybauch, dachte Ben. Auch er hatte eigentlich Angst vor der Geburt und vor allem um Jessica, obwohl sie sich bis jetzt ganz gut geschlagen hatte. Ob sie es durchhalten würde, fragte er sich. Er hatte noch so viele Fragen... Trotzdem war Ben sich sicher, dass sie eine wunderbare Tochter bekommen würden. Er lächelte. Als Ben nach oben ins Schlafzimmer kam, schlief Jessi schon tief und fest. Es schien so, als wenn ein Lächeln ihren Mund umspielen würde. Ben strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie. Auch dem Bauch gab er einen Kuss, dann ging er zufrieden schlafen.
    Voller Energie und guter Laune stieg Jessica aus dem Bett und bereitete das Frühstück vor. Die Sonne schien, deswegen entschloss sie sich, draußen auf der Terrasse aufzudecken. Sie schnitt Blumen aus dem Garten und erntete frische Erdbeeren. Die Blumen stellte Jessi zur Dekoration auf den Tisch. Gerade als Jessica die Kaffeekanne auf den Tisch stellte, spürte sie einen warmen Atem im Nacken. Sanfte Küsse streichelten ihren Hals. Lustvoll stöhnte sie auf. „Morgen Schatz.“ hauchte Ben und drehte Jessica zu sich. Verwundert sah Jessi ihn an. „Warum bist du noch in Boxershorts?“ „Ich habe mir eine Woche frei genommen.“ Sie strahlte. „Jetzt habe ich dann nur Zeit für dich.“ sagte er warm und küsste sie. Gemeinsam frühstückten beide und aßen die frisch geernteten Erdbeeren. „Was wollen wir den heute machen?“ „Ich hätte Lust auf Freibad, weil es so schön warm ist.“ Ben schaute leicht skeptisch. „Meinst du? Morgen ist die Geburt und wenn plötzlich die Wehen losgehen?“ „Ich sag dir vorher bescheid.“ lachte Jessi ihn an. Damit war er schon überredet. Eigentlich hasste er Freibäder, doch Jessica zuliebe ging er. Nach dem Frühstück packten Jessica und Ben ihre Badesachen zusammen und machten sich auf den Weg. Trotz der Wärme, war fast nichts los und sie hatten genügend Platz, um sich auszubreiten. Kaum waren die Handtücher ausgebreitet, sprintete Jessi schon los zum Wasser und ließ sich hinein fallen. Ben trottete ihr hinterher, blieb allerdings am Beckenrand stehen. „Wo bleibst du denn?“ fragte sie. „Ich komme später mit rein.“ „Gut, ich schwimme jetzt ein paar Bahnen.“ Ben nickte. Langsam entfernte sie sich und Ben setzte sich an den Rand und ließ die Beine im Wasser baumeln. Abwechselnd schwamm Jessi im Rücken- und Bruststil. Nach sechs Bahnen ging ihr dann aber die Luft aus und sie suchte Ben, der weit und breit nicht zu sehen war. Schließ-lich fand Jessica ihn bei den Handtüchern. „Hey, was ist denn los?“ Warum kommst du nicht mit schwimmen?“ „Mir ist momentan nicht so danach.“ entschuldigte Ben sich. Zitternd wickelte sich Jessi in Handtüchern ein und lehnte sich an Bens Schuler. Zusammen beobachten sie Kinder, die mit ihren Eltern in den Becken spielten. „So werden unsere Kinder uns auch mal in Wasser zerren.“ kicherte Jessica. Lächelnd sah Ben sie an und küsste sie lange. Später sprang Jessi auf und nahm seine Hand. „Komm, wir gehen jetzt ins Sprudelbecken.“ Er verdrehte die Augen, doch mit einem Seufzer gab er nach. Mit einem hinterlistigen Gedanken im Kopf, lief Jessica neben ihm am Wasserbeckenrand. Ben sah nur noch in den Augenwinkel, wie sie die Hände hob und ihn ins Wasser schubste. Nach Luft ringend kam er wieder an die Oberfläche. Jessica lachte und sah ihn an. Er machte ein wütendes Gesicht, doch als er sie lachen sah, stimmte auch er mit ein. „ Das wirst du mir büßen.“ Jessica holte erst einmal tief Luft. „Sonst hätte ich dich aber nie ins Wasser bekommen.“ sagte sie und reichte ihm die Hand. Ben griff zu, doch anstatt sich helfen zu lassen, zog er sie auch hinein. Mit einem Schrei plumpste sie ins Wasser. Aber als Jessi nach einigen Sekunden nicht auftauchte, bekam Ben es mit der Angst zu tun. Unter Wasser griff er hektisch nach ihrem Körper und hob sie nach oben. Sie hatte die Augen ge-schlossen. „Jessica!“ rief er und schüttelte Jessi leicht. Plötzlich prustete sie los. „Sag mal spinnst du? Wie kannst du mir nur so einen Schrecken einjagen.“ Nun war er wirklich wütend und das Lachen Jessicas verstarb augenblicklich. „Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so erschrecken. Es sollte eigentlich nur ein Spaß sein.“ stammelte Jessi. „Toller Spaß Jessica, echt.“ Ben stieg aus dem Be-cken und ging. Sauer auf sich selbst, stand sie nun da und wusste nicht was sie machen sollte. Trübselig schwamm Jessi noch einige Runden, bis sie wieder zu Ben ging. Immer noch wütend lag er auf dem Bauch und reagierte nicht einmal auf ihr Kommen. Auch sie legte sich schweigend hin und ließ sich sonnen. Schon wenige Minuten später war sie eingedöst. Während Jessica schlief, setzte Ben sich entspannt ins Sprudelbecken. Lange konnte Ben ihr nicht mehr sauer sein. Anschließend verzieh er Jessi und ging zu ihr. Sie lag auf der Seite und las ein Buch. Ben gesellte sich dazu und küsste ihren Arm, doch sie sah ihn nicht an. Er nahm ihr das Buch aus der Hand und küsste sie nochmals. Jessi stimmte mit ein. „Nicht mehr sauer?“ fragte sie schüchtern. Ben schüttelte den Kopf. „Dir kann man einfach nicht lange böse sein.“ Sie lächelte. „Es tut mir-“ „Shhhhh...“ murmelte er. Seine Lippen berührten die ihre sanft und die Hände glitten an Jessis Oberschenkel entlang. Beider Zungen spielten miteinander, bis sich ein Schatten über sie legte und sich jemand räusperte. Erschrocken sahen Jessica und Ben auf und vor ihnen standen Silke und Andreas, die lachend nur den Kopf schüttelten. „Ihr solltet euch schämen, das war ja schon nicht mehr Jugendfrei.“ Verlegen lächelten beide. „Was macht ihr denn hier?“ „Das gleiche wie ihr wahrscheinlich.“ sagte Silke während sie ihre Matte neben Jessica auslegte. Mit einem Seufzer ließ sie sich darauf fallen. „Bin ich froh, dass ich jetzt frei habe. Im Büro war die Hölle los, mein Chef wollte mich schon gar nicht gehen lassen, aber da habe ich ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.“ Jessi lachte. „Und wie geht’s dir?“ fragte Silke. „Gut.“ „Willst du eigentlich nicht lie-ber zu Hause bleiben um dich auszuruhen?“ Jessica schüttelte den Kopf. „Wenn ich die ganze Zeit daheim hocke, dann werde ich noch verrückt. Ich muss irgendetwas tun um mich zu entspannen.“ Silke nickte verständnisvoll. Beide legten sich hin und ließen sich von der Sonne bräunen. Ben und Andreas dagegen, setzten sich in Sprudelbad. Bis spät am Nachmittag verbrachten alle ihren Tag im Freibad. „Wollen wir heute Abend zusammen noch etwas essen gehen? Zum Beispiel beim Chinesen, dort waren wir schon ewig nicht mehr.“ fragte Silke. „Gute Idee oder was meinst du Ben?“ Er nickte lächelnd. „Gut, ich versuche noch einen Tisch zu ergattern und dann treffen wir uns um sieben beim Chinesen.“ sagte Andreas. Sie verabschiedeten sich von einander und machten sich auf den Heimweg.
    Zu Hause legte sich Jessica erschöpft noch ein Stündchen auf das Sofa. „Bist du sicher, dass du heute Abend noch mit essen gehen willst? „Natürlich, ich will mich nur kurz ausruhen, außerdem ist es wahrscheinlich das letzte Mal, dass wir alleine mit ihnen gehen können. Weck mich einfach in einer Stunde wieder.“ „Ok, schlaf gut.“ sagte Ben und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Er beschäftigte sich derweilen noch mit Papierkram von der Arbeit und machte sich dann auch fertig. Frisch gemacht und angezogen mit einer Jeans und einem T-Shirt, weckte Ben Jessica sanft auf. Sofort stieg ihr der Duft seines Aftershave in die Nase. Jessi stöhnte leise auf und schlug die Augen auf. „Gut geschlafen?“ Sie nickte und streckte sich. „Bist du auch schon fertig?“ Auch er nickte.
    Schnell stellte Jessica sich unter die Dusche und machte ihre Haare. Anschließend stand sie vor dem Kleiderschrank und wusste nicht was sie anziehen sollte. Nach langem an und wieder ausziehen, entschied Jessi sich für ein schlichtes schwarzes Kleid. Dazu noch den passenden Schmuck und fertig. „Du siehst klasse aus.“ bemerkte Ben. „Danke.“ strahlte Jessica. Ben zog sie ganz fest an sich und küsste sie. „Ich liebe dich, weißt du das?“ „Ich liebe dich auch Ben.“ Einige Minuten blieben beide so stehen. „Komm, lass uns gehen, Silke und Andreas warten bestimmt schon.“ flüsterte Jessica.
    Vor dem Restaurant warteten die beiden. „Hallo.“ begrüßten sie Jessi und Ben. Gemeinsam wurden sie von einem kleinen zierlichen Chinesen zu ihrem Tisch geführt. Sie entschieden sich alle für eine gebratene Gemüse-Nudelpfanne mit Putenfleisch für 4 Personen. Lange saßen sie da, lachten und redeten über aktuelle Themen und erst spät am Abend verließen sie das Lokal. „Ich wünsche euch alles Gute für die Geburt und ruft mich an wenn das Baby da ist. Falls es heute Nacht schon losgehen sollte, Andreas hat Nachtschicht.“ sagte Silke lächelnd und umarmte Jessica und Ben. Auch Andreas verabschiedete sich von beiden mit einer Umarmung.
    Daheim wieder angekommen, war Jessi hundemüde. Sofort machte sie sich Bett-fertig und legte sich hin. Ben zog seine Hose und das T-Shirt aus und schmiegte seinen Körper an den ihren. Die Hand legte er dabei auf ihren Bauch. „Vielleicht haben wir morgen um diese Zeit schon unser Kind.“ lächelte Jessica. „Ja, vielleicht...“ flüsterte er, küsste sie und machte das Licht aus.
    Spät in der Nacht wurde sie von einem starken ziehen im Unterleib aufgeweckt. Leise stand Jessi auf, da sie dachte sie hätte sich das nur eingebildet, doch beim zweitem schmerzhaften ziehen, ging sie stöhnend in die Knie. Krampfhaft versuchte Jessica wieder aufzustehen, doch ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. „B- Ben wach auf...“ flehte sie, aber er hörte sie nicht. Jessi zog sich auf das Bett und rüttelte Ben. Langsam öffnete er die Augen und war sofort hellwach, als er Jessica sah. „Jessica, kommt das Baby schon?“ fragte er geschockt. Sie nickte und eine weitere Wehe ließ sie leise aufschreien. „Warte, ich pack nur schnell ein paar Sachen für dich ein, dann fahren wir so schnell wie möglich ins Krankenhaus.“ Jessi nickte dankend. Ben wusste nicht wo er anfangen sollte und war mit der Situation völlig überfordert. Es tat ihm weh sie so leiden zu sehen. Nachdem er gepackt hatte, half er Jessica sich anzuziehen und führte sie vorsichtig die Treppe hinunter. Bei der nächsten Wehe klammerte Jessi sich fest an Bens Hand. Halte durch, hallte es immer und immer wieder in seinem Kopf. Mit höchster Geschwindigkeit raste er durch die Stadt zum Krankenhaus. Sein Blick traf Jessicas schmerzerfüllte Augen und drückte ihre Hand. „Wir haben es bald geschafft.“ machte er ihr Mut. Sie lächelte tapfer. Quietschend hielt Ben vor der Klinik und half Jessi aus dem Auto. Die Dame am Empfang wusste sofort was zu tun war und holte den, von Ben genannten, zuständigem Arzt. Andreas kam ihnen mit einem strahlenden Lächeln entgegen. Er begrüßte beide kurz und ließ sie in den Kreissaal führen. Dort warteten auch schon die Krankenschwester und ihre Hebamme. Jessica kniff die Augen zusammen als eine weitere Wehe kam. Sie wurde sofort an ein CTG angeschlossen, dass den Herzschlag des Babys und ihren Blutdruck kontrollierte. Währendessen stand Ben blass in der Ecke und sah geschockt zu. Die Geburtshelferin musterte ihn lächelnd. „Männer haben immer die große Klappe, doch wenn es darauf ankommt, ziehen sie den Schwanz ein.“ bemerkte sie, doch danach wurde ihr Blick wieder weich. „Kommen Sie und unterstützen Sie ihre Frau. Ihnen wird hier nichts passieren.“ Langsam schritt er zu Jessica und umfasst ihre Hand. Sie lächelte ihm zu und gab ihm einen Kuss. Man untersuchte ihren Muttermund und stellte fest, dass er erst einen Zenti-meter geöffnet war. „Das wird noch eine lange Nacht für Sie werden, es dauert noch etwas.“ sagte die Hebamme und strich Jessi über die Wange. „Ich werde Sie beide jetzt mal alleine lassen.“ Doch als sie den flehenden Blick von Ben sah, fügte sie noch hinzu: „Keine Angst, ich werde regelmäßig vorbeikommen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.“ Sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter und verschwand. „Die hat gut Reden.“ murmelte er. Jessica sah ihn an. „Alles ok mit dir?“ fragte sie leise. „Natürlich, ich mag es nur nicht dich so leiden zu sehen. Tut es sehr weh?“ „Im Moment nicht, aber-“ Jessi wurde von der nächsten Wehe unterbrochen. Ihr stand Schweiß auf der Stirn und sie krümmte sich. „Oh Ben... es tut so weh...“ stöhnte sie. „Du schaffst es, halte durch.“ flüsterte er und küsste ihr Haar. „Kann ich irgendetwas tun für dich? Es macht mich verrückt nichts zu tun und dir zuzusehen wie du leidest.“ sagte Ben und Tränen stiegen in seine Augen. „Ich bin schon froh, dass du nur da bist.“ hauchte Jessi. Wieder gab Ben ihr einen langen Kuss.
    Die Stunden vergingen und es wurde schon langsam hell, doch nichts passierte. Der Muttermund öffnete sich nur langsam und hatte selbst nach 7 Stunden nur eine Weite von 6 Zentimeter erreicht. Ben wurde langsam ungeduldig. „Man muss doch endlich etwas tun. Das dauert nun schon die ganze Nacht und du... du leidest und hast so große Schmerzen, dass...“ „Ben beruhige dich, mir geht es gut.“ lächelte sie und legte seine Hand auf den Bauch. „Sie lässt sich einfach Zeit...“ Eine weitere Wehe ließ Jessi aufschreien. Diesmal dauerte sie länger wie die vorherigen, außerdem kamen sie auch in kürzeren Abständen. Andreas kam ins Zimmer. „Wie geht’s euch?“ Ben zuckte mit den Schultern. „Ist das normal, dass es so lange dauert? Ich mache mir langsam sorgen...“ Andreas lächelte. „Bei Erstgebärenden ist es durchaus normal. Manchmal dauern Geburten sogar 15 Stunden und mehr.“ Nun musste Ben schlucken. „Aber Jessica hält das nicht durch, sie schafft es nicht. Jede Wehe schwächt sie mehr...“ sagte Ben flehend. „Ich kann ihr höchstens ein Schmerzmittel geben, aber ich bezweifle, dass sie das will.“ Er sah Jessi fragend an, doch sie schüttelte den Kopf. „Aber Jessica...“ „Nein Ben, ich schaffe das.“ Sie stöhnte auf und schloss die Augen. „Ich kann euch auch noch anbieten, dass ihr ein bisschen rumlauft, das könnte die Schmer-zen etwas lindern.“ Sie nickte. Wenig später stützte Ben Jessica, während sie mühsam durch den Gang liefen. Immer wieder mussten sie Pausen einlegen, damit Jessi durchatmen konnte.
    Weitere 4 Stunden vergingen, es war schon Mittag und die Wehen kamen in ei-nem Abstand von 2 Minuten. Außerdem war der Muttermund mittlerweile 9 Zentimeter geöffnet. „Es dauert nicht mehr lange... Vorsicht, die nächste Wehe...“ warnte die Hebamme, die die Wehen abtasten konnte. Jessica klammerte sich an Ben und schrie kurz auf. „Ben!“ rief sie. Immer wieder strich er ihr, mit einem kalten Tuch den Schweiß von der Stirn. Ben machte Jessi immer wieder Mut durchzuhalten, auch wenn ihm ein Schmerzmittel lieber wäre, aber sie sträubte sich dagegen. Wenig später war der Muttermund vollständig geöffnet und die Geburt ging erst richtig los. „Jessica, Sie müssen jetzt mitpressen.“ erklärte ihr die Hebamme. „I- ich kann nicht, es tut so weh. Ich halte es nicht mehr aus.“ weinte Jessica. Ihr Gesicht war Schweiß überströmt. „Doch Sie können. Nehmen Sie ihre ganze Kraft zusammen und pressen Sie.“ Mit einem lauten Schrei drück-te Jessi das Baby nach unten. „Weiter machen, Sie schaffen das...“ rief ihr die Hebamme zu, doch selbst nach 10 weiteren Presswehen war erst das Köpfchen zu sehen. Auch Jessica merkte, dass sie keine Kraft mehr hatte. „Wir brauchen die Saugglocke.“ Die mithelfende Krankenschwester nickte und verschwand kurz. Mit einem Gerät kam sie wieder zurück. „Was ist das?“ fragte Jessica ängstlich. „Das ist eine Saugglocke, damit helfen wir Ihnen das Kind hinauszupressen. Sie müssen jetzt noch mal ganz fest pressen.“ Mit einem lauten stöhnen presste Jessi noch ein letztes Mal, bevor sie einen lauten Schrei hörte. Erschöpft ließ sie sich zurückfallen. Ben hielt ganz fest ihre Hand. Die Hebamme legte das Neugeborene auf Jessicas Bauch. Ben durfte noch die Nabelschnur durchschneiden und das junge Elternglück war perfekt. Beide weinten. Das Baby umklammerte sofort Jessis Finger. Sie waren überglücklich endlich ihre Tochter im Arm zu halten. „Das ist sie, unsere Jennifer.“ schluchzte Jessica. Ben lachte sie an und gab ihr einen ganz langen Kuss.



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 24.04.2009, 11:54


    des is volle schön :D
    das hat man den Ben voll verstanden, das der so leiden musste während der geburt=(



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 24.04.2009, 15:29


    oh voll schön geschrieben.... jenniver, voll der schöne name :wink: ... der arme ben und die arme jessica...aber jetzt haben sie ja die kleine... voll die perfekte familie :D ich find jessi und ben sind voll des süße paar :wink: .... hoffentlich gehts bald weiter :D :D :D



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 24.04.2009, 21:43


    Cool... ich dacht nämlich eigentlich euch wird dieses Kapitel eher nicht so gefallen...
    Auch das nächste Kapitel wird ganz toll. Es ist einer meiner besten :D
    Viel Spaß!!

    Die Hochzeit

    Nach der Geburt von Jennifer blieb Jessica noch drei Tage im Krankenhaus, bevor sie sich voll und ganz in ihre Mutterrolle hinein leben konnte. In der ersten Woche war das ziemlich schwierig für sie und auch für Ben, denn Jenny schlief höchstens drei Stunden in der Nacht. Trotzdem ließen sie es sich nicht nehmen, ihre Tochter rund um die Uhr zu umsorgen, auch wenn ihre Mütter gerne eingreifen wollten. Nahezu jeder wollte sich um die Kleine kümmern. Auch Jessis Vater, der während der Schwangerschaft nicht so gut auf seine Tochter zu sprechen war. Er hatte es ihr bis zur Geburt nicht verziehen, dass sie schon sehr früh schwanger wurde. Doch als Michael das erste Mal Jenny in den Arm nahm, wollte er sie gar nicht mehr loslassen.
    Um die Hochzeitsvorbereitungen wurde sich natürlich auch gekümmert. Die gröbsten Dinge wie die Kirche oder die Hochzeits-location für die Feier danach warn schon erledigt. Nur noch Kleinigkeiten wurden erledigt. Das wichtigste stand allerdings noch bevor: Das Hochzeitskleid für Jessica und der Anzug für Ben muss- ten noch ausgesucht werden.
    Jessi unterzog sich sogar einem Fitnessprogramm, um ihre alte Figur wieder zu erreichen. Fast fünf Wochen hielt sie streng Diät und machte Sport mit eiserner Disziplin, die sie selbst überraschte. Schließlich hatten sich Schweiß und Schokoladen-Verzicht gelohnt und Jessica hatte ihr altes Gewicht mitsamt der Figur wieder.
    Mit einem Freudenschrei sprang sie von der Waage. „Dann hat sich ja das ganze Grünzeug in den letzten Wochen wenigstens gelohnt.“ meinte Ben scherzend. Jessi kniff ihn in den Arm. „Hey! So schlimm war es jetzt auch wieder nicht. Au-ßerdem willst du doch keine pummelige Jessica heiraten, oder?“ „Ach weißt du, mir hast du so auch gefallen. Ich freu mich aber für dich und bin stolz auf dich.“ sagte er zärtlich und küsste sie auf die Stirn. Mit Jenny auf dem Arm, ging er ein bisschen durch das Wohnzimmer, bevor er sie an Jessi weitergab, da er sich für seine Nachtschicht fertig machen musste. Das Baby quengelte und mittlerweile wusste sie sofort, dass Jenny Hunger hatte. Jessica machte es sich auf dem Sofa bequem und stillte ihre Tochter. Mit schmatzenden Geräuschen sog sie die Muttermilch ein. In solchen Momenten, wurde ihr erst bewusst, wie glücklich sie war. Sie hatte Arbeit, eine kleine süße Tochter und einen wunderbaren Mann, den sie liebte und in ein paar Monaten heiraten würde.
    Während Jessi so vor sich hin träumte, ruhte Bens Blick, vom Türrahmen aus, auf ihr. Anschließend schlich er zu ihr und legte einen Arm um seine zukünftige Frau.
    „Musst du schon gehen?“ fragte Jessica, als Jenny eingeschlafen war. Ben nickte. „Wenn ich Zeit habe rufe ich dich an okay?“ „Mach das und pass auf dich auf.“ „Mach ich Liebling.“ Zum Schluss gab er ihr noch einen Abschiedskuss, be-vor er verschwand. Unwillkürlich sah Jessica auf die Uhr. Es war kurz vor zehn...
    Erschöpft, aber mit voller Vorfreunde auf den morgigen Tag, fiel sie anschließend ins Bett. Ein paar Mal in der Nacht wurde sie aus ihren Träumen gerissen, doch Bens Anruf verpasste sie trotzdem.
    Am nächsten Morgen traf Ben Jessica um halb sieben beim Wickeln von Jenny, die anscheinend schon ziemlich munter war. Mit einem erschöpften Seufzen hängte Ben seinen Schlüssel an den Hacken, zog schon, während er die Treppe nach oben ging, sein Hemd aus und hörte seine Tochter schon jauchzen. „Da ist ja schon jemand ganz munter.“ grinste Ben, als er ins Bad kam. Mit einem müden Lächeln begrüßte Jessi ihn. „Morgen Schatz, wie war deine Nacht?“ „Sehr ruhig und bei dir?“ „Genau das Gegenteil. Alle paar Stunden raus...“ „Mein armer Liebling.“ zärtlich küsste Ben sie. „Geh ins Bett, ich mache das hier schon.“ „Aber du hattest auch eine lange Nacht.“ „Aber dein Tag heute wird noch etwas anstren-gender wie meiner. Hochzeitskleid aussuchen ist oft mit viel Ärger verbunden, glaub mir. Also schlaf noch ein paar Stunden, bevor deine Frauenmannschaft auftaucht.“ Nun musste Jessica lachen und schlurfte wieder ins Schlafzimmer.
    Wenige Minuten später schlang schon jemand seine Arme um ihren Körper und küsste ihr Haar. Kurz stöhnte Jessi auf, bevor sie wieder die Augen schloss.
    Um zwölf Uhr tauchten dann Melanie, Julia und Silke bei ihnen zu Hause auf, um Jessica zum Hochzeitskleid einkaufen abzuholen. Jennifer war natürlich auch mit dabei. Mit einem bemitleidenswerten Blick sah Ben ihr hinterher. Zum Glück war nur Andreas mit ihm beim Anzug einkaufen und nicht noch seiner oder Jessis Vater. „Viel Glück.“ rief er den Frauen nach. Frech bleckte Jessica ihm die Zunge und zwinkerte.
    In der Stadt gab es einen großen Laden für Hochzeitsmode. Dort hatten sie ei-nen Termin bei der Geschäftsführerin zur Anprobe. In dem Geschäft gab es Hochzeitskleider in jeder Farbe, kurz oder lang und in jeder Stoffart. Jessica hatte schon ziemlich genaue Vorstellung wie ihr Kleid aussehen sollte, trotzdem ließ sie sich überreden, auch andere Kleider anzuziehen.
    Einmal probierte sie ein etwas kürzeres beiges Kleid mit einem Hut, doch dies überzeugte keinen. Auch ein rotes Hochzeitskleid trug sie, aber das entsprach wirklich nicht ihren Vorstellungen. In die engere Auswahl kam ein weißes Kleid, das mit vielen kleinen Blumen bestickt war. Der weite Rock bestand aus Tüll, der in mehreren Lagen übereinander lag. Noch ziemlich kritisch beäugte Jessica sich in diesem Kleid. „Ist das nicht wunderschön?“ fragte Melanie. „Ich bin mir noch nicht sicher Mama. Ich hab jetzt erst das dritte Kleid an und möchte mich noch nicht festlegen... Ich hätte eigentlich gerne zwei zur Auswahl, bevor ich mich endgültig entscheide, ok?“ „Ist gut mein Schatz. Es wird dein großer Tag und du sollst das Kleid bekommen, das dich vollkommen überzeugt.“ meinte Melanie liebevoll. Silke war auch der Meinung von Jessica.
    Weitere viele Modelle wurden anprobiert, aber dann, dann kam DAS Kleid, wovon Jessi immer geträumt hatte: Ein langes schneeweißes Kleid mit einer Korsage, die mit vielen kleinen Perlen und Applikationen verziert war. Der ausgestellte Rock war aus reinem Taft und lag ebenfalls in mehreren Lagen übereinander. Von der Schleppe, die sich Jessica so sehr gewünscht hatte, ganz zu schweigen. Fast zwei Meter war diese lang. Als sie mit diesem Kleid aus der Umkleide kam, blieb jedem die Spucke weg. Fast schon schüchtern über diese Reaktion sah sie in die Runde. „Und, was sagt ihr dazu?“ „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...“ stot-terte Julia. „Du siehst so... umwerfend aus.“ „Wirklich?“ strahlte Jessi und auch die Geschäftsführerin nickte lächelnd. Selten war sie so glücklich, aber ihr Hochzeitskleid hatte sie endlich gefunden.
    Ben dagegen hatte beim Aussuchen seines Anzugs keine drei Stunden gebraucht, denn auch er stellte sich alles schon genau vor: Der Anzug war schwarz und über das weiße Hemd trug er eine Weste, in den Farben silber und grau. Ben wollte möglichst leger aussehen und nicht wie ein zugeknöpfter Bräutigam. „So, damit hätten wir’s ja schon. Ob unsere Frauen auch schon fertig sind?“ fragte Ben. „Die werden sich wahrscheinlich die Köpfe einschlagen.“ Beide lachten. „Aber mal im Ernst, Jessica wird wunderschön aussehen, da bin ich mir sicher.“ „Selbst in einem Kartoffelsack würde sie wunderschön aussehen.“ strahlte Ben. Andreas klopfte ihm lächelnd auf die Schulter und lud ihn noch auf ein Bier ein.
    In den nächsten Wochen drehte sich alles weiter um die bevorstehende Hochzeit. Vieles musste noch organisiert oder ausgesucht werden. Ein schwieriges Problem waren die Brautjungfern, da keiner in ihrem engeren Bekanntenkreis Kinder hatte, doch Jessi wollte so gern Kinder, die die Blüten warfen. Ben hatte aber zum Glück zwei Kollegen, die größere Mädels hatten und gerne Brautjungfern machen würden. Es waren drei liebe Mädchen im Alter von vier, fünf und sechs Jahren. Ihre Kleider waren im zarten gelb, die wunderbar zu ihnen pass-ten. Außerdem mussten noch die Hochzeitstorte, der Brautstrauß, die Tischdeko- ration, die Musikband und noch einiges mehr ausgewählt werden. Trotz diesem Stress und dem Druck der auf Jessica lastete, ver- suchte sie nicht in Panik zu geraten, denn sie hatte ja immer noch die Unterstützung ihrer Mutter.
    Eines Nachmittags, im Friseursalon, als Jessica sich ihre Brautfrisur machen ließ, sprach Silke sie auf den Junggesellenabschied an. „Willst du eigentlich keinen Junggesellenabschied feiern?“ „Äh... eigentlich nicht... Ich hab mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht.“ gab Jessi zu. „Aber da wird’s Zeit... du musst es ja schließlich noch gewaltig krachen lassen.“ „Du weißt doch ich bin nicht so der Partytyp.“ moserte Jessica. Ihre Freundin ließ aber nicht locker. Nachdem diese minutenlang auf sie eingeredet hatte, gab sie dann endlich nach. „Ja dann organisier doch mit Sarah und Nicole einen Junggesellenabschied, wenn es dich glücklich macht.“ Jessi tat zwar genervt, freute sich aber insgeheim darauf, noch einmal zu feiern. Silke strahlte und umarmte sie.
    Ihre Friseuse war gerade damit beschäftigt, die Strähnen, die aus ihrer Hochzeitsfrisur herauslugten, mit einem Lockenstab zu frisieren. Einzelne Perlen ver-schönerten dann noch den Anblick. Zur Krönung steckte man den Schleier, der ihr bis zur Hüfte ging, noch fest. „Na gefällt es dir so Jessica?“ fragte Maraike und zeigte ihr die Frisur von hinten. „Wunderschön...“ Jessicas Augen leuch-teten. Mittlerweile war es nur noch ein Monat bis zur Hochzeit und sie konnte es wirklich kaum erwarten, bis sie endlich Bens Frau war.
    Nach dem Friseur verabschiedete sie sich von Silke, um dann zu ihrem Chef und ihren Kollegen zu hechten. Dort wollte Jessi den Brautstrauß und die Blumendekoration für Kirche und die Location ausmachen. Völlig außer Atem kam sie im Laden an, wo sie schon freudig erwartet wurde. Sarah, Nicole und Markus begrüßten sie und machten sich gleich an die Arbeit. Noch den ganzen restlichen Nachmittag verbrachten die viel um alles auszusuchen. Am Schluss einigten sie sich auf einen fallenden Brautstrauß mit beigen und roten Rosen, Farn und etwas Efeu. Auch die Dekoration wurde danach ausgerichtet, sodass alles aufeinander abgestimmt war. „Wunderbar!“ freute sich Jessi. „Wieder etwas geschafft.“ Sie warnte ihre beiden Kolleginnen auch gleich vor, dass sich Silke in nächster Zeit bei ihnen melden würde, wegen dem Junggesellen-abschied. Die beiden freuten sich. „Toll! Wir dürfen das für dich or- ganisieren? Da lassen wir uns was Schönes einfallen.“ jubelten sie.
    Zu Hause schaukelte Melanie gerade Jenny durch das Haus, als Jessica heim kam. „Hallo Mama, hallo meine Süße.“ Sie gab dem Baby einen Kuss auf die Stirn. „Alles gut überstanden?“ „Ja die Frisur sieht ganz toll aus und Maraike kommt am Hochzeitsmorgen um halb sieben zum frisieren und schminken. Der Brautstrauß und die Deko ist auch schon unter Dach und Fach.“ Melanie nickte zufrie-den. „Vorhin hat irgendeiner von der Band angerufen. Ihr sollt mal vorbei kommen, wegen der Hochzeitsmusik.“ Jessica seufzte. „Danke Mama, ich rufe den Typen dann noch an, wenn ich die Sache mit Ben besprochen habe.“ Melanie strich ihr über das Haar. „Bald hast du’s ja geschafft.“ Sie nickte. „Ich gehe jetzt okay? Wenn etwas ist, kannst du ja anrufen.“ „Mach ich. Tschüs Mama.“ „Machs gut Liebes.“ Noch zwei Küsschen auf die Wangen, dann war sie verschwunden. Mit Jenny im Arm saß Jessica noch eine Weile da. Große süße Augen blickten sie von unten an und plötzlich musste sie lachen. „Du bist schon eine süße Maus Jenny.“
    Bevor Jessi sie in den Schlaf wiegte, wickelte sie Jennifer noch. Mit einem Lied summte Jessica ihre Tochter schließlich in den Schlaf. Lächelnd betrachtete sie Jennifer und war froh, endlich etwas Ruhe zu haben. Bewaffnet mit einem Apfel setzte sie sich in die Küche und las Zeitung, bis Ben nach Hause kam.
    Am Tag vor der Vermählung feierten beide getrennte ihren Jung- gesellenabschied, den ihre Freunde für sie organisiert hatten. Davor mussten sich Jessica und Ben allerdings trennen und durf- ten sich bis zur Hochzeit nicht sehen. Die Nacht verbrachten beide jeweils bei ihren Eltern.
    Zum Abschied lagen sie sich in den Armen. Sie konnten es noch nicht glauben, dass sie in weniger als 24 Stunden schon verheiratet waren. „Morgen um diese Zeit sind wir schon verheiratet.“ flüsterte Ben in ihr Ohr. Stumm nickte Jessi und schmiegte sich an seine Brust. „Ich weiß gar nicht wie ich es bis morgen ohne dich aushalten soll.“ „Sarah, Nicole und Silke werden dich schon ablenken. Treibt es aber nicht zu wild.“ „Hey, das sagt genau der Richtige. Ihr seid wahrscheinlich die, die sich heute Abend die Kante geben werden.“ Ben lachte. „Da hast du wahrscheinlich recht.“ Jessica küsste ihren Zukünftigen noch einmal. „So und jetzt verschwinde, sonst komme ich noch auf schlechte Gedanken.“ „Okay, also bis morgen Liebling.“ „Machs gut.“ verabschiedete sich Jessi, bevor sie leise die Haustür schloss. Lächelnd packte sie noch ihren Koffer für die Hochzeits- reise nach Italien, nahm Jenny und fuhr dann zu ihren Eltern.
    Dort wurde sie von ihrer Mutter begrüßt. „Hallo Liebes.“ Melanie nahm ihrer Tochter ihre Sachen und brachte sie in ihr Zimmer. Währenddessen machte Jessica es sich mit Jennifer in der Küche gemütlich. „Wann holen deine Freundinnen dich denn ab?“ „Um sieben. Wo sie mich allerdings hin entführen weiß ich nicht.“ „Es wird bestimmt ein lustiger Abend.“ „Das glaub ich auch.“ lachte Jes-sica. „Die drei haben sich bestimmt was Tolles ausgedacht, so wie ich sie kenne.“
    Noch eine Weile saßen sie da und redeten über dies und das, aber meistens über die Hochzeit. Danach ging Jessica duschen, um sich fertig zu machen. Wie vor der Party von Silke, auf der sie damals Ben kennen gelernt hatte, betrachtete sie sich vor dem Spiegel. Aufgeregt war Jessi schon, doch sie freute sich auf das Eheleben sehr. Gerade als sie sich ihr schwarzes Kleid für den Abend anzog, klopfte es an der Tür und ihre Mutter kam ins Zimmer. „Schon fertig?“ „Fast, ich brauche mich bloß noch zu schminken, dann bin ich startklar.“ lächelte sie. „Du siehst toll aus Jessica.“ lobte Melanie sie.
    Wenig später wartete Jessi, fertig geschminkt und mit wallendem Haar, auf ihre Freundinnen, die auch nicht lange auf sich warten ließen. Mit ihren hohen Schuhen öffnete sie die Türe. „Na Süße biste Startklar?“ grinsten die drei ihr entgegen. „Aber sicher doch!“ „Wow du siehst richtig heiß aus.“ „Danke... Wo bringt ihr mich denn hin?“ „Naja, eigentlich bringst du uns wo hin.“ kicherte Nicole und zeigte auf einen silbernen Audi TT Cabrio. Jessica blieb der Mund offen, aber schließlich schrie sie auf. „Und mit dem darf ich jetzt fahren?“ „Alle nickten. „Wie geil...!“ Die vier sprangen ins Auto und ab ging die Post. Jessicas Haare wehten verführerisch im Wind, während sie durch die Stadt crusten. Die anderen drei hielten ein Schild hoch, wo „Junggesellenabschied“ draufstand, damit jeder wusste was hier los war. Mit lauter Musik kamen sie schließlich nach einer wilden Fahrt in ihrer Lieblings Bar „Sunrise“ an. Der Geschäftsführer wusste bereits über alles Bescheid und hatte ihnen einen Tisch reserviert.
    Zu diesem Zeitpunkt saßen Ben, Andreas, Phil und Daniel schon im Casino und stießen gerade an. „Auf Ben und seine letzte Sauftour!“ rief Andreas schon leicht angetrunken. „Genau! Auf dass ich die schönste Frau meines Lebens heirate.“ Sie prosteten sich zu. Ben war auch nicht mehr ganz nüchtern, doch seine Freunde ließen es noch mehr krachen wie er. Als dann auch noch die Stripperin später auftauchte, johlten sie schon laut auf. Diese tänzelte in einer Polizeiuniform umitm ihn herum. Trotz seiner Betrunkenheit, war ihm anfangs nicht sehr wohl dabei, doch er dachte daran, dass Jessica ihn extra aufgefordert hat, nicht so viel an sie zu denken, sondern sich einfach zu entspannen und Spaß zu haben. Somit war der Bann gebrochen und er machte bei allem mit, was seine Kumpels ihm organisiert hatten.
    So wie Ben ging es Jessica am Anfang auch, doch auch sie dachte an ihre eigenen Worte. Mit einem verführerischen Lächeln machte sie sich schließlich daran, den mit einer Feuerwehruniform bekleideten Mann, die Jacke auszuziehen. Die Leute um sie herum pfiffen, klatschten und feuerten sie an. Ihre Kumpaninnen, auch schon sehr lustig drauf, hatten Jessi selten so sexy gesehen und waren begeis-tert. Mit der Zeit machte es Jessica und Ben richtig Spaß zu machen und sie ließen, aus voller Vorfreude auf ihre Hochzeit, noch einmal richtig die „Sau“ raus.
    Eigentlich wollten beide vor zwölf schon zu Hause in ihrem Bett liegen, doch so leicht wurde es ihnen nicht gemacht. „Komm sch... schon Ben... bleib noch bisch’n.“ lallte Phil, schlang einen Arm um ihn und zog ihn wieder zum Tisch. Eine Runde Schnaps ging noch, aber dann war Sendepause. „S- so Leute, etz isch Schluss. Isch muss morgen meine b- bezaubernde Schessica heiraten.“ Ben konn-te gerade noch stehen. Schließlich schloss sich auch Andreas ihm an und beschloss aufzubrechen.
    Sehr viel anders verlief es bei Jessica auch nicht. Sie hatte ebenfalls schon ei-niges intus, konnte aber trotzdem noch einigermaßen stehen, nicht wie ihre Gleichgesinnten, die jemanden zum Stützen brauchten. Mit einem Taxi, dessen Fahrer sie gewissenhaft nach Hause brachte, fuhren sie heim. Am Schluss fiel sie um halb zwei und Ben um zwei ins Bett und schliefen in den Hochzeitsmorgen.
    Mit einem Kuss weckte Melanie ihre Tochter, die noch tief und fest schlief. „Aufstehen Liebes.“ flüsterte diese. Jessi murrte kurz und rieb sich die Augen. „War wohl eine lange Nacht was?“ „Das kann man wohl sagen... So viel hab ich im Leben nicht getrunken.“ „Brauchst du eine Kopfschmerztablette?“ schmunzelte Melanie, doch Jessica schüttelte den Kopf. „Nein danke, mir geht’s ganz gut, a-ber ich sehe bestimmt voll schrecklich aus, oder?“ „Naja, eine Dusche würde dir wahrscheinlich gut tun denke ich.“ „Wie viel Uhr haben wir denn?“ „Halb sechs, du kannst dich also in Ruhe duschen, bevor Maraike kommt und dir die Haare macht.“ Jessica nickte und schlich ins Bad, wo sie ausgiebig duschte. Danach fühlte sie sich schon viel besser und lächelte schon wieder. Ihre Mutter brachte ihr dann ein bisschen was zu essen, bevor Maraike ins Haus schneite und sich ans Werk machte. Mit geschickten Handgriffen, zauberte sie Jessica eine Traumfrisur, verzierte diese mit Perlen und steckte den Schleier fest. Das Schminken ging etwas schneller wie die Haare. Innerhalb von zwei Stunden war aus Jessi schon fast eine Braut gezaubert worden. Nur noch das Kleid fehlte dazu. Die letzten Wochen hatte ihre Mutter es bei ihnen gelagert, damit es Ben auf keinen Fall zu Gesicht bekam.
    Vorsichtig zog sie das Kleid an, um nicht nichts kaputt zu machen. Anschließend fehlte nur noch der Hochzeitsbrauch: etwas altes, was neues, was Geliehenes und etwas Blaues. Ein wunderschönes altes Collier ihrer Großmutter schmückte ihren Hals. Die geliehenen Diamantohrringe von Melanie verschönerten ihre Ohren und das neue Armband, das Silke ihr geschenkt hat, gaben noch das gewisse etwas. Zum Schluss streifte Jessica sich ein blaues Strumpfband über das Bein. Fertig! Nervös lächelnd blickte sie sich in ihren Spiegel und konnte es einfach noch nicht glauben. Noch einmal durchatmen, dann trat sie aus dem Zimmer und schritt mit ihrem fallenden Brautstrauß die Treppe nach herunter, wo schon ihre Eltern mit Jennifer warteten. Michael hielt die Luft an. Noch nie hatte er seine Tochter so schön gesehen wie gerade. Melanie traten Tränen in die Augen. „Du siehst einfach wunderschön aus Jessica.“ stotterte ihre Mutter und küsste sie auf die Stirn. „Mein Mädchen...“ flüsterte ihr Vater. Jessi lächelte den beiden aufmunternd zu. Wenig später machten sich ihre Eltern und Jennifer auf den Weg, während Jessica von einem Chauffeur und dem blumenbeschmückten Auto abgeholt wurde.
    Ben wartete mit den anderen Gästen schon aufgeregt vor der Kirche. Alle nick-ten ihm lachend zu, bevor sie zu ihren Sitzplätzen gingen. Nur Andreas und Silke standen mit den Brautjungfern bei ihm. „Wo bleibt sie denn? Vielleicht hat ja das Auto eine Panne...“ „Beruhige dich Ben, sie wird bestimmt gleich auftauchen. Schau, ihre Eltern kommen auch gerade. Also kann sie nicht weit sein.“ sagte Andreas zu ihm. Mit Jennifer im Arm stiegen Melanie und Michael aus dem Auto. „Sie ist schon auf dem Weg.“ flüsterte ihre Mutter Ben ins Ohr und ging anschließend in die Kirche. Ehe Ben sich versah, fuhr schon ein großes Auto mit Blumen auf der Haube vor. Ein Chauffeur stieg aus, öffnete eine Tür und half Jessica aus dem Auto. Bei ihrem Anblick bekam er sofort feuchte Augen und war völlig überwältigt. Langsam kam Jessi auf ihn zu. „Du siehst umwerfend aus, weißt du das?“ Sie errötete leicht. „Du siehst auch toll aus Ben.“ flüsterte sie und begrüßte noch Silke und Andreas und die kleinen Brautjungfern, die sie mit leuchtenden Augen ansahen. „Gleich kommt euer großer Auftritt.“ Die drei nick-ten.
    Ben hielt ihr den Arm hin, damit sie sich bei ihm unterhaken konnte. Beide sahen sich kurz an und machten sich, bei Beginn der Musik, auf den Weg. Alle Blicke wurden auf die beiden gerichtet und ein leises raunen ging durch die Kirche. Wunderschön und anmutig schritt Jessica mit Ben den Gang entlang. Vorne am Altar angekommen wurden sie freudig vom Pfarrer empfangen. Einzelne Lieder verkürzten noch die Wartezeit bis zur Vermählung und als es dann endlich so weit war, hielt Jessi die Luft an. „Ben Ziegler: Willst du Jessica Maria Musler, die Gott dir anvertraut hat, als deine Ehefrau lieben und ehren und die Ehe mit ihr nach Gottes Gebot führen in guten und in bösen Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.“ fragte der Pfarrer. „Ja, mit Gottes Hilfe.“ Dann wandte er sich an sie: „Jessica Maria Musler: Willst du Ben Ziegler, der Gott dir anvertraut hat, als deinen Ehemann lieben und ehren und die Ehe mit ihm nach Gottes Gebot führen in guten und in bösen Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.“ „Ja, mit Gottes Hilfe.“ sagte Jessi mit bebender Stimme. „Gebt einander die Ringe als Zeichen eurer Liebe und Treue.“ forderte er die beiden auf. Lächelnd drehten sie sich zueinander und steckten sich gegenseitig die Ringe an die Finger. Jessica zitterte sogar so stark, dass sie Mühe hatte, den Ring festzuhalten. „Ich erkläre Sie nun zu Mann und Frau... Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Der Pfarrer nickte Ben lächelnd zu. Zärtlich legte er seine Hände an ihren Hals und küsste sie. Nun flossen bei Jessica endgültig die Tränen und auch ihre Mutter konnte sich nicht zurückhalten und musste von ihrem Mann umarmt werden.
    Nach einem Abschlusslied und den Fürbitten, entließ der Pfarrer die Hochzeits-gesellschaft. Strahlend vor Glück schritten die beiden wieder aus der Kirche und wurden, von der ganzen Kollegschaft von Ben beglückwünscht. Reis und Blüten wurden geworfen, um den beiden eine fruchtbare Ehe zu wünschen. Der Fotograf knipste schon ganze Zeit und forderte dann auf zum Gruppenfoto, wo dann wirklich alle darauf kamen. Auch Bilder, auf denen nur Ben und Jessica darauf zu se-hen waren, wurden gemacht. Auf einer grünen Wiese, die übersäht mit Blumen war, wurden sie geschossen. Beide fanden richtig Spaß daran sich in verschiedenen Stellungen abzulichten. Einmal als sie sich küssten, dann wieder eng um-schlungen oder sitzend. Ein Foto gefiel ihnen am besten und zwar, als Ben seine Arme von hinten um Jessicas Hüfte schlang und sie sich verliebt in die Augen sahen.
    Mit lautem Geschepper und Hupen fuhr das Hochzeitspaar mit den Gästen zu der Hochzeitslocation, die professionell geschmückt worden war. Während der Fahrt schmiegten sich Jessica und Ben aneinander. „Ich kann es gar nicht glauben...“ flüsterte sie und Ben streichelte ihr liebevoll über die Wange und küsste seine Frau. „Ich liebe dich Jessica und zwar mehr als du dir vorstellen kannst.“ Sie sagte nichts, lächelte nur und war noch nie so glücklich.
    Der ganze Tag verlief so, wie Jessi ihn sich vorgestellt hatte: Das Essen schmeckte hervorragend, es wurden bewegende Reden gehalten und die Musik spielte für jeden etwas. Auch die Hoch- zeitstorte, die vorher von Jessica und Ben angeschnitten wurde, wurde bewundert und schmeckte allen. Die Tanzfläche wurde am Abend mit einem Hochzeitswalzer eröffnet, den die beiden tanzen mussten, dann stimmte die ganz Gesellschaft mit ein.
    Der krönende Abschluss war aber das Feuerwerk, das abge- schossen wurde, bevor sie sich für die Hochzeitsnacht in ihr Hotel machten.
    Der Hotelchef begrüßte das Hochzeitspaar mit seinen Glückwünschen persönlich. Traditionsgetreu trug Ben seine Frau über die Türschwelle ihres Zimmers. Küssend ließen sie sich auf dem Bett nieder und versanken im Sog der Leidenschaft.



    P.S. Wenn ihr das Originalbild von Jessicas Hochzeitskleid sehen wollt, schreibt mir eine kurze E-Mail an: Alisa_Kiebs@gmx.de und ich schicke es euch :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 24.04.2009, 22:14


    du hast so schön geschrieben das ich schon wider heulen musste :oops: ... ich kann mir jessie echt super vorstellen mit hochzeitskleid, hast alles echt schön beschrieben...das kapitel ist so schön das ich mal über den nicht ganz jugendfreien jungessellenabschluss hinwegsehe :D :wink: ... großes lob, des kapittel is zusammen mit jennys geburt des schönste an der geschichte :D :D :D ... danke....



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 25.04.2009, 11:35


    wow... wirklich hammertoll!
    du hast es eifnach megadrauf.

    voll schön. stimmt masi!!



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 06.05.2009, 21:44

    Meine Geschichte...
    So Leute!!
    Jetzt hab ichs endlich mal wieder geschafft ein Kapitel reinzustellen. Ich war leider eine Weile nicht da und lange in der Arbeit, deswegen hatte ich nicht so viel Zeit. Aber jetzt gehts weiter...

    Ein schwerer Verlust

    Seit einem Tag waren Jessica und Ben von ihrer Hochzeitsreise zurück und turtelten immer noch wie am ersten Tag. Natürlich war auch ihre Tochter Jennifer mit von der Partie. Die Kleine war nun mittlerweile sieben Monate alt und entwickelte sich prächtig. Ihr strahlendes Lächeln ließ jeden Ärger verblassen und machte glücklich. Oft saßen Jessi und Ben stundenlang mit Jenny auf dem Sofa, nur um mit ihr zu kuscheln.
    Braun gebrannt und lächelnd packte Jessica die restlichen Sachen aus dem Koffer. Leise schlich sich Ben hinten an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schulter und begann zu massieren. Kurz schreckte sie auf, dann schloss sie die Augen und lehnte sich an seinen Oberkörper. Sanft küsste Ben ihren Hals und sog ihren Duft ein. „Du riechst wunderbar.“ flüsterte er in ihr Ohr. Jessica kicherte. „Schade dass du morgen schon wieder arbeiten musst. Jetzt hatte ich dich zwei Wochen lang für mich alleine und nun soll ich dich wieder hergeben?“ „Ich hätte ja auch lieber frei, um bei euch zu bleiben, doch es geht leider nicht anders. Mein Chef will mich unbedingt wieder haben.“ Jessi zog eine Schnute. „Wo ist eigentlich Jenny?“ „Die schläft... Wir haben also jetzt Zeit für uns.“ murmelte Ben und vergrub seine Hände in ihren Haaren.

    ( LA, LA, LA, LA, LA, LA :D)

    Kaum hatten sie sich wieder angezogen, wachte ihre Tochter auf. Sie hatte Hunger. „Gleich gibt’s Essen. Nimmst du sie schnell mit raus, dann bringe ich alles.“ Ben nickte und schritt mit Jennifer auf die Terrasse. Der Abend war ziemlich schwül, deswegen gab es nur leichte Kost. Ausgelassen sprachen beide über die Hochzeitsreise. „Am liebsten wäre ich noch länger geblieben.“ seufzte Jessica. „Dann fahren wir halt nächsten Sommer wieder hin. Das Hotel würde sich freuen...“ Sie strahlte.
    Kurz nach dem Essen wiegten beide Jennifer in den Schlaf. Mit sanfter Stimme sang Jessi „Schlaf Kindlein schlaf“. Gemeinsam standen sie anschließend Arm in Arm am Bettchen und sahen ihrer Tochter beim Schlafen zu. „Wie süß sie nur ist.“ Ben nickte ihr zu und küsste Jessica. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt wie sehr ich dich liebe?“ „Eigentlich schon, aber ich kann es nie genug hören.“ schmunzelte sie. „Komm, gehen wir ins Bett. Dort können wir ja weiter „reden“.“ Bens Augen wurden groß und Jessi zog Ben am Ärmel ins Schlafzimmer. Dort liebten sich beide noch mehrere Male, bis sie eng umschlungen einschliefen.
    Bevor Ben aufstand, wachte Jessica auf und bereitete das Frühstück vor. „Morgen!“ rief Ben, als er in die Küche kam und gab seiner Frau einen Kuss. „Gut geschlafen?“ Er nickte. „Allerdings bin ich noch etwas müde von heute Nacht.“ Jes-si grinste. Sie schenkte ihm und sich Kaffee ein. Herzhaft aß Ben zwei Brötchen. „Oh Schatz, ich muss gehen.“ Er sprang auf und umarmte Jessica. „Hab einen schönen Tag...“ murmelte Ben ihr ins Ohr. „Du auch und pass auf dich auf.“ „Immer doch. Tschüss!“ Sie winkte und warf ihm einen Kussmund zu. „Ich liebe dich auch.“ sagte er und war schon verschwunden. Seufzend räumte sie den Tisch ab, da fiel ihr ein Messer auf den Boden. Sie ging in die Knie um es aufzuheben, doch als sie sich wieder erhob, wurde es ihr schwarz vor Augen und verlor fast das Gleichgewicht. Schwerfällig ließ sich Jessica auf einen Stuhl sinken und blieb für einige Minuten sitzen. Plötzlich war ihr auch noch schlecht und sie musste sich übergeben. Jessi verstand sofort, denn sie kannte diese Symptome. Sie war überglücklich, aber brauchte Sicherheit, deswegen fuhr sie wenig später in eine Apotheke und holte sich einen Schwangerschaftstest.
    Zu Hause tränkte sie den Schwangerschaftsstreifen in ihren Urin, dann in eine andere Lösung. 20 Minuten später hatte Jessica ihr Ergebnis: Sie war eindeutig schwanger. Sie stieß einen Freudenschrei aus und überlegte gleich, wie sie es Ben beibringen sollte. Jessi entschloss sich, ihm erst an seinem Geburtstag Bescheid zu sagen.
    Am Nachmittag klingelte es an der Haustüre. Ein junger Mann mit blonden Haa-ren stand vor ihr. „Jessica?“ fragte er mit französischem Akzent. Jessi kannte irgendwie sein Gesicht. Ein paar Sekunden sah sie den lächelnden Mann an. „André?“ Er nickte. „O Gott...“ stotterte Jessica. „Darf ich reinkommen?“ fragte er nochmals. In der Küche setzte sie Jenny erst mal auf einen Stuhl. „D- du bist es wirklich?“ „Ja...“ Jessi schrie auf und umarmte ihn. André wirbelte sie herum. „Chéri, isch hab dich sehr vermisst.“ flüsterte er. „Du nennst mich ja immer noch so. Aber sag mal, was machst du denn hier? Ich dachte du bist in Paris und studierst.“ „Bin nur zum Besuch hier, für ein paar Wochen.“ „Komm setzen wir uns. Willst du etwas trinken?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich in Paris so vermisst.“ „Ich dich auch...“ André legte seine Hand auf die ihre. „Jetzt erzähl, wie hast du mich gefunden?“ „Ich weiß ja noch wo dein Elternhaus ist und da habe ich halt deine Mutter gefragt. Sie hat mich gleich wieder erkannt und mir gesagt wo du wohnst. Sie hat mir auch erzählt, dass du verheiratet bist...“ Jessica strahlte. „Ja seit ein paar Wochen. Wir sind vorgestern erst von unserer Hochzeitsreise zurückgekommen.“ „Und das ist eure Tochter?“ Sie nickte. „Jennifer, sie ist sieben Monate alt.“ André strich über Jenny Kopf. Eine kleine Pause entstand. „Aber jetzt erzähl mal von dir! Bist du verheiratet oder so?“ „Nein ich bin nicht verheiratet. Habe auch keine Freundin und leider auch nicht die Zeit dafür.“ Er lächelte verschmitzt. „Das Medizinstudium nimmt mich ziemlich in Anspruch. Es sind allerdings Semesterferien, deswegen bin ich hier um alte Freunde zu besuchen.“ So erzählte André noch den ganzen Nachmittag.
    Um 18.00 Uhr kam dann auch Ben nach Hause. Jessica hatte nicht bemerkt, dass er sich in die Wohnung geschlichen hatte. Die unbekannte Männerstimme machte ihn aber stutzig. Ben sah, dass André immer wieder über Jessis Hand strich und sie es einfach geschehen ließ. Eifersucht kroch in ihm auf. Ihn störte es auch, dass er schon so vertraut mit Jennifer war, aber Ben ließ sich nichts anmerken als er in die Küche kam. „Oh hallo Ben.“ begrüßte Jessica ihr und gab ihm einen Kuss. „Darf ich dir einen guten Freund vorstellen? Ben, das ist André, André das ist mein Mann Ben.“ Stumm gaben sich beide die Hand. André lächelte noch leicht, aber Ben sah ihn finster an. Auch Jessi merkte, dass leichte Spannung zwischen den beiden entstand. „Schön Sie kennen zu lernen. Jessica schwärmt richtig von Ihnen.“ räusperte sich André verlegen. Ben nickte nur stumm und verschwand aus der Küche. Jessi wusste überhaupt nicht, was los mit ihm war. „Tut mir Leid André, er war nicht gerade nett zu dir. Wahrscheinlich war die Arbeit heute anstrengend.“ entschuldigte sich Jessica. „Schon gut, er kennt mich ja auch nicht.“ „Willst du noch zum Abendessen bleiben?“ André schüttelte den Kopf. „Das ist lieb von dir, aber ich habe noch etwas zu erledigen.“ „Scha-de...“ Jessi begleitete ihn zur Tür. Sie umarmten sich noch einmal. „Tschüss Chéri.“ sagte er liebevoll und drückte ihr noch Küsse auf die Wangen. „Wir sehen uns. Meine Handynummer hast du ja.“ André nickte und ging. Lächelnd schloss Jessica die Türe. „Was ist das für ein Typ?“ fragte Ben, der hinter ihr stand. „Ein Freund...“ antwortete sie kühl. „Und was will er von dir?“ „Er wollte mich ein-fach nur besuchen Ben.“ „Aha.“ murmelte Ben und verschwand auch wieder. Seufzend machte sich Jessica daran, das Abendessen vorzubereiten. Eigentlich war sie fest davon überzeugt gewesen, dass sich die beiden gut verstehen wür-den. Auch Jenny spürte den Stress in der Luft und fing an zu weinen. „Shhhhh...“ Jessi schaukelte ihre Tochter durch die Küche. Wenig später saßen alle an einem Tisch und aßen schweigend. „Was ist denn los Ben?“ „Nichts, was soll denn sein?“ „André hat dir nichts getan, warum bist du so unfair zu ihm?“ „Dieser André streichelt deine Hand, küsst dich die ganze Zeit und nennt dich „Chéri“, ist das nicht ein bisschen viel nur für einen Freund?“ sagte Ben wütend. Einige Sekunden sah Jessi ihn an, dann fing sie an zu grinsen. „Du bist eifersüchtig.“ „Ich bin nicht eifersüchtig.“ Jessica schmunzelte und legte ihr Besteck auf die Seite. „Was siehst du mich so an?“ fragte Ben beleidigt. „Ach Ben, mach mir doch nichts vor. Du bist total eifersüchtig.“ „Ok, dann bin ich eben eifersüchtig, aber ist das ein Wunder?“ Jessica beugte sich über den Tisch und küsste ihn sanft. Ben zog sie zu sich hinüber und umarmte Jessica. „Ich will dich doch nur nicht verlieren. Ich liebe dich so sehr.“ flüsterte er. „Du wirst mich doch nicht verlieren. André ist ein sehr guter Freund, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Er ist nämlich nach Frankreich gegangen um dort zu studieren. Verstehst du das?“ Ben nickte. „Du bist der einzige Mann, der für mich zählt.“ Sie küssten sich.
    Gemeinsam machten sie die Küche sauber und brauchten danach ihre Tochter zu Bett. Jessica und Ben lümmelten sich dann auf dem Sofa herum. „Feierst du deinen Geburtstag?“ fragte Jessi. „Ich weiß nicht, vielleicht.“ „Wie wär’s wenn wir Andreas und Silke einladen und uns einen schönen Abend machen?“ Ben überlegte kurz. „Gute Idee... Wir könnten ja grillen.“ meinte er noch. Jessica nickte zustimmend, dann umschlang er ihren Körper und sie blieben so sitzen, bis beide ins Bett gingen.
    Am Tag vor Bens Geburtstag bereitete Jessi schon einiges vor. Sie räumte ein bisschen das Haus auf, kaufte Grillfleisch und sonstige Zutaten ein und packte sein Geschenk ein. Diesmal hatte sie etwas Besonderes für ihn. Jessica hatte sich während der Hochzeitsreise zeichnen lassen und zwar von einem sehr guten Maler. Das tolle an diesem Bild war, dass sie alle Hüllen hatte fallen lassen. Die Zeichnung wurde auf einem großen Din A2 Blatt mit Kohlekreide gezeichnet. Darauf war Jessica nackt auf einem Sofa zu sehen, so wie es auch bei dem Film „Titanic“ war. Ein bisschen Überwindung hatte es sie schon gekostet, aber der Maler war so professionell und nett, dass es ihr dann doch nicht so schwer gefallen war.
    Mit großer Sorgfalt packte Jessica das eingerahmte Bild in duftendes Ge-schenkpapier ein und verzierte es danach mit einer Schleife. Anschließend ver-steckte sie es hinter den Kleiderschrank. Mit großen Augen sah Jenny ihr zu. Jessica lächelte sie an und nahm sie aus dem Laufstahl. „Komm wir gehen ein bisschen raus.“ Jessi schnappte sich noch eine Decke und ging mit ihrer Tochter in den Garten. Dort legte sie Jennifer auf die Decke, worauf diese anfing rumzukrabbeln und versuchte sich hinzusetzen. Belustigt beobachtete Jessi sie, wandte sich aber anschließend ab, um etwas im Garten zu arbeiten. Als sie sich, zum Unkraut zupfen bückte, kam dieses Stechen wieder, das sie in letzter Zeit öfter hatte. Außerdem war ihr Unterleib ungewöhnlich empfindlich geworden. Schon bei der kleinsten Berührung hatte Jessica Schmerzen. Ben hatte Jessica schon mehrmals aufgefordert zum Arzt zu gehen, doch sie hielt diese ganze Sache für harmlos.
    Schon wenige Sekunden später waren die Schmerzen wieder wie weggeblasen. Erleichtert richtete sie sich wieder auf und schritt zu Jennifer, die auf der Wiese herum tollte. Zusammen verweilten sie auf einer Liege, bis Ben von der Arbeit nach Hause kam. „Hallo mein Schatz.“ begrüßte er Jessi mit einem Kuss. Dann nahm er Jenny auf den Arm. „Ben was hältst du davon, wenn wir in die Stadt in die Eisdiele fahren? Ich habe gerade so Lust auf ein Eis.“ „Klingt gut, ich ziehe mich nur schnell um.“ sagte er. Gerade als er ins Haus gehen wollte, hielt er inne: „Und was machen wir mit Jenny?“ „Deine Mutter freut sich bestimmt.“ grinste Jessica. Kopfschüttelnd und lachend ging er. Nicht viel später waren sie schon auf dem Weg in die Eisdiele. Diese war fast völlig überfüllt, doch den letzten Platz ergatterten sie. Gemeinsam bestellten sie sich einen großen Eisbecher. Gegenseitig fütterten beide sich. Doch auf einmal verfinsterte sich Bens Gesicht und bevor er etwas sagen konnte, hatte Jessica ihn schon ent-deckt: André. Sie sprang auf und begrüßte André. „Hallo André, was treibt dich denn hier herum? Komm, setz dich zu uns!“ „Ich weiß nicht ob das so gut ist.“ zögerte er, doch Jessi winkte ab. André reichte Ben die Hand, doch dieser nahm sie nicht an. „Also, jetzt erzähl mal. Was hast du die letzten Tage so getrieben?“ „Ach, ich habe ein paar alte Freunde besucht. An unserer alten Schule war ich übrigens auch und... ja, einfach ein paar Kleinigkeiten besorgt.“ Danach redeten sie über alte Zeiten. Stumm beobachtete Ben das Geschehen und mit jedem Wort, das André sagte, kroch mehr Eifersucht in ihm auf. Als er dann auch noch ihre Hand ergriff, konnte Ben sich nicht mehr halten. Er sprang auf und packte André am Kragen. „Wenn du jetzt nicht langsam deine Griffel von meiner Frau nimmst, hau ich dir noch eine in die Fresse!“ brüllte er ihn an. Sofort verstummten die Gespräche der Nachbartische. „Ben! Hör auf und lass ihn los.“ Jessica trennte die beiden. „Was ist denn in dich gefahren?“ fragte sie schockiert. Zornig funkelte Ben sie an und zischte: „Ach lass mich doch in Ruhe.“ Er stieß André zurück und ging davon. Übelkeit stieg in Jessica hoch und sie ließ sich schwerfällig auf den Stuhl fallen. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte André, der auch noch unter Schock stand. „S- so kenne ich ihn gar nicht.“ stammelte Jessi, die ganz blass im Gesicht geworden war. Der Kellner brachte ihr ein Glas Wasser, doch sie lehnte dankend ab. „Jessica? Geht es dir gut?“ Stumm nickte sie und kramte mit zittrigen Händen einen 10-Euro Schein heraus und legte ihn auf den Tisch. „Stimmt so.“ murmelte sie und rannte Ben hinterher. Er saß schon im Auto, als Jessica ihn einholte. „Was sollte das denn gerade?“ „Was sollte was?“ Mit blit-zenden Augen sah Ben sie an. „André hat dir überhaupt nichts getan! Du hast also gar kein Recht ihn derart anzugreifen.“ „Ich habe kein Recht darauf ihn an-zugreifen, wenn er dich anfässt? Merkst du denn nicht, dass er sich total an dich ranmacht?“ „So ein Quatsch! Du bist doch nur eifersüchtig, warum auch immer. Ich weiß es nicht. * noch mal Ben, er ist ein Freund, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe!“ Ben schnaubte und startete den Motor. „Warum gehst du dann nicht zu deinem Macker, wenn er doch mit dir machen kann was er will?!“ schrie er sarkastisch. Jessica schnappte nach Luft. „Du bist unfair. Warum verstehst du das denn nicht? Du übertreibst es mit deiner Eifersucht gewaltig Ben.“ Sie kämpfte mit den Tränen und auch Ben biss die Zähne zusammen. Eigentlich wollte er nicht so überreagieren, doch dieser Kerl machte ihn derart aggressiv, dass er sich selbst vergas. Er liebte Jessica doch und wollte sie einfach nicht verlieren.
    Durch die Stimmte von Jessica wurde er aus seinen Gedanken geholt. „Können wir bitte kurz anhalten?“ fragte sie leise. Die Übelkeit kam wieder und sie hatte das Gefühl, sie müsste sich bald übergeben. Ben nickte und hielt am Straßenrand. Mit weißem Gesicht und zittrigen Händen löste sie den Gurt und stolperte aus dem Auto. Vor ihren Augen drehte sich alles. Jessica suchte einen Baum, an den sie sich stützen konnte und kaum hatte sie einen gefunden, erbrach Jessi sich und es hörte nicht mehr auf. Immer mehr verschwamm das Umfeld vor ihren Augen und sie verlor beinahe das Gleichgewicht.
    Von dem allen bekam Ben nichts mit. Er hatte seinen Kopf auf das Lenkrad gestützt und wartete. Als Jessica aber lange nicht kam, stieg er ungeduldig aus. Da hörte er das Würgen und sah, wie sich Jessica, tief gebückt, erbrach. Ben eilte zu ihr. „Jessica, was ist los mit dir?“ „I- ich weiß auch nicht...“ Mit glasigen Augen sah sie ihn an. „Mein Gott du bist ja ganz heiß.“ Ein weiterer Magenkrampf erschütterte ihren Körper. Ben hielt ihr die Haare aus dem Gesicht und hielt sie fest. Trotzdem brach Jessi vor Erschöpfung zusammen. Auch die Schmerzen im Unterleib nahmen wieder Überhand und ließen sie aufschreien. „Komm Jessica, steh auf. Ich bringe dich ins Krankenhaus.“ flehte Ben, doch Jessi hatte keine Kraft mehr. „I- ich kann nicht...“ Ben half ihr beim aufstehen. Da sah er plötzlich, dass Blut an ihren Beinen entlang floss. Panik ergriff ihn und er spürte, dass Jessica sich an ihm festkrallte. Die Schmerzen waren zu stark. „B- Ben, e- es tut so weh...“ Wieder schrie Jessi auf. Kurz darauf verdrehten sich ihre Augen und sie verlor das Bewusstsein. Ihr Körper entglitt ihm, doch Ben fing sie rechtzeitig auf und trug Jessica zum Auto. Er legte sie auf die Rückbank und fuhr so schnell er konnte ins Krankenhaus. Tränen liefen ihm über die Wangen und er flehte Jessica an durchzuhal- ten. Ben trug ihren schlaffen, leblosen Körper sofort zum Eingang. „Hilfe! Ich brauche dringend Hilfe!“ rief er schluchzend.
    Danach ging alles ganz schnell. Es waren auf einmal ganz viele Ärzte da und frag-ten ihn was passiert sei. Dann legte man Jessica auf eine Bahre, es fielen so viele Fachwörter, sodass Ben gar nicht mehr wusste, was los war. Man schob sie in einen Raum, zu dem nur Ärzte zutritt hatten, doch Ben wollte Jessi nicht alleine lassen. „Sie dürfen hier nicht hinein.“ „Aber was ist mit ihr?“ „Das können wir im Moment noch nicht sagen.“ „Aber-“ Weiter kam er nicht, denn der Arzt war schon verschwunden. Mit hängenden Schultern stand er nun da. Schluchzend ließ er sich dann auf einen Stuhl fallen. Seine Hände waren Blutverschmiert und klebrig. Ben machte sich Vorwürfe, er hätte nicht so grob mit ihr umgehen dürfen. „Ben?“ Er sah auf und erblickte Andreas. „Was ist passiert?“ Andreas setzte sich zu ihm. Nicht im Stande etwas zu sagen, weinte er nur. „Wir haben uns furchtbar gestritten...“ schluchzte Ben und erzählte nach und nach was vorgefal-len war. „Es tut mir so Leid, ich hätte das nicht alles sagen sollen.“ Noch nie hatte er sich so schuldig gefühlt. „Es ist doch nicht deine Schuld Ben.“ versuchte Andreas in zu ermutigen. „Aber wenn es etwas schlimmes ist, dann werde ich mir das nie verzeihen.“ Eine Weile blieb es still, denn Andreas fand nicht die richtigen Worte. Sein Piepser ertönte... „Tut mir Leid Ben, ein Notfall.“ Er nickte nur.
    Plötzlich läutete ein Handy, es war das von Jessica. André rief an. „Was willst du? Hast du nicht schon genug angerichtet?“ Ben versuchte möglichst hart zu klingen. „Wo ist Jessica?“ fragte André. Doch Ben hatte keine Zeit zu antwor-ten, denn eine wütende Schwester kam zu ihm, um ihn zu belehren, dass man in Krankenhäusern nicht telefonieren darf. „Was? Krankenhaus? Ich komme sofort!“ Noch bevor Ben etwas dagegen sagen konnte, hatte André schon aufgelegt. Wenig später stand er auch schon auf der Matte. „Was ist mit ihr?“ „Man weiß es noch nicht. Sie ist noch im OP.“ Ben hatte nicht die Kraft sich jetzt mit ihm zu streiten. „Wie lange ist sie denn schon im OP?“ „Ich weiß es nicht genau. Vielleicht zwei Stunden oder so.“ Seufzend ließ sich André neben Ben nieder. Immer wieder huschten Schwestern und Ärzte vorbei, aber keine konnte Aus-kunft über den Zustand Jessicas geben. „Das gibt’s doch nicht. Ich will gefälligst wissen wie es meiner Frau geht.“ flippte Ben aus, als eine weitere Schwester ihm nichts sagen konnte. „Beruhigen Sie sich. Die Operation müsste gleich vorbei sein, dann wird der zuständige Arzt mit ihnen reden.“ Am ganzen Körper zitternd setzte er sich wieder.
    Doch kaum fünf Minuten später wurde die Tür aufgestoßen und ein Bett wurde heraus geschoben. Jessica lag darauf. Gleichzeitig standen Ben und André auf. Jessi war ganz weiß im Gesicht. Reflexartig nahm Ben ihre kalte Hand und führte diese an seine Wange. Tränen rannten ihm über das Gesicht. Sein Name holte ihn allerdings wieder aus seinen Gedanken zurück. „Herr Ziegler?“ Benommen nickte er. „Guten Abend, ich bin Doktor Kissler, die behandelnde Ärztin Ihrer Frau.“ Ben gab ihr die Hand und beide setzten sich auf die Wartestühle. Fragend blickte die Ärztin in Andrés Richtung. „Er ist ein... alter Freund meiner Frau.“ sagte Ben zögernd. „Herr Ziegler, um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ihre Frau war Schwanger.“ Ben traute seinen Ohren nicht. „Oh Gott das wusste ich nicht.“ Einige Sekunden sagte keiner etwas. Sie räusperte sich kurz und fing wieder an zu sprechen. „Normalerweise setzt sich die befruchtete Eizelle ja in der Gebär-mutter ab, um dort zu wachsen. Bei Ihrer Frau allerdings hat sich die Eizelle im Eileiter festgesetzt. Diese Schwangerschaft nennt man Eileiterschwangerschaft und ist lebensgefährlich für Mutter und Kind. Wenn dann die Eizelle zum wach-sen beginnt, dehnt sich der Eileiter so weit aus, bis er anschließend platzt. Es entsteht dabei eine starke Blutung, die sich über den ganzen Unterleib ausbreiten kann. Nicht selten endet dies auch tödlich für die Mutter und den Embryo. Die Blutung bei Ihrer Frau war, man muss wirklich sagen zum Glück der Anlass, dass sie ins Krankenhaus gekommen sind, denn lange hätte es nicht mehr gedau-ert und der Eileiter wäre geplatzt. Es gleicht an einem Wunder, aber wir konnten sogar beide Eileiter retten, trotz des fortgeschrittenen Stadiums. Dennoch...“ Doktor Kissler brach ab und eine gefährliche Pause entstand. Ben sah sie scharf an. „Was dennoch?“ „Herr Ziegler, wir wissen erst morgen früh genau, ob Ihre Frau über demm Berg ist. Es könnte sein, dass heute Nacht noch einige Komplikationen auftreten.“ „Aber Ihre Chancen stehen doch gut, oder nicht?“ „Im Moment ist sie Stabil und ihre Chancen stehen gut. Man kann das aber nie genau sagen. Es kann sein dass sich ihr Zustand über Nacht verschlechtert oder verbessert.“ „Darf ich denn zu ihr?“ fragte Ben. Kissler schüttelte den Kopf. „Ich darf noch keinen zu ihr lassen, tut mir Leid. Ich werde Ihnen aber natürlich sofort Bescheid geben, wenn sich etwas ergibt.“ Sie nickte den beiden zum Ab-schied zu und ging. Ben lief nervös den Gang entlang. „Ben?“ André riss ihn aus seinen Gedanken. „I- ich wusste von Jessicas Schwangerschaft...“ „Du wusstest...“ Und noch ehe André sich versah, packte Ben ihn wieder am Kragen und drückte ihn an die Wand. „Du wusstest von der Schwangerschaft?“ brüllte er ihn an. „Was weißt du denn noch über uns?“ „S- sie hat es mir erzählt, es sollte-“ stotterte André, bis er wieder unterbrochen wurde. „Du willst sie mir wegneh-men, was? Du denkst wohl, ich bin nicht gut genug für sie, weil ich nur ein Polizist bin und du Medizin studierst oder was?“ Ben hob gerade seine Faust, als Andreas dazwischen ging. „Auseinander! * noch mal wir sind hier in einem Kran-kenhaus und nicht auf der Straße!“ zischte er und drückte beide voneinander weg. Andreas wandte sich an Ben. „Du hilfst Jessica auch nicht weiter, wenn du dich hier mit ihm prügelst.“ Ben blickte zu Boden. Wieder ist die Eifersucht mit ihm durchgegangen. „Und für Sie ist es jetzt vielleicht auch besser, wenn Sie gehen.“ sagte er zu André. Anschließend setzte Andreas sich zu Ben, der sein Gesicht in die Hänge gestützt hatte. „Was is denn das für ein Typ?“ „Ein alter Freund von Jessica, der vor ein paar Tagen bei uns eingeschneit ist und sich an sie ranmacht.“ Andreas pfiff leise. „Ach daher weht der Wind. Du bist eifersüchtig...“ Ben erwiderte nichts. „Ben, nun sei doch mal ehrlich: Glaubst du wirk-lich, dass Jessica etwas mit ihm anfangen würde?“ „Nein natürlich nicht, aber der Typ, der macht mich so aggressiv. Mich macht es einfach so wütend, wie er sich an Jessica ranmacht...“ „Ach Ben... Ich glaube um diesen André brauchst du dir keine Sorgen machen. Jessi liebt dich und das weißt du ganz genau!“ „Ich ha-be einfach solche Angst sie zu verlieren.“ Wieder einige Sekunden Stille. „Ist die OP schon beendet?“ Ben nickte. „Eileiterschwangerschaft.“ „Mist, keine schöne Sache. Wie geht es ihr denn?“ „Im Moment ist sie stabil, aber immer noch nicht außer Lebensgefahr... Sie lassen mich noch nicht mal zu ihr!“ „Jessica wird durchkommen, da bin ich mir sicher.“ Andreas klopfte ihm auf die Schulter und ließ ihn alleine. Ben wartete, holte sich zwischendurch mal einen Kaffee und schlief anschließend irgendwann in der Nacht ein.
    Stunden später wachte er auf. Alles tat ihm weh und er war total verspannt. Sofort machte er sich auf die Suche nach Doktor Kissler. Irgendwo traf er sie an. „Ah guten Morgen Herr Ziegler.“ „Wie geht es ihr? Ist sie...?“ „Ihre Frau hat sehr viel Glück gehabt. Sie hat alles gut überstanden.“ lächelte sie. Ben fiel ein großer Stein vom Herzen. „Darf ich denn jetzt zu ihr?“ fragte er. „Ich führe Sie sofort in ihr Zimmer.“ Wenige Minuten danach saß er schon an ihrem Bett und streichelte ihre Hand. Tränen rannten über Jessis Gesicht. „Alles ist gut Jessica.“ flüsterte Ben. „Es sollte doch eine Überraschung für dich sein. I- ich habe mich so gefreut dir zu erzählen, dass ich wieder schwanger bin. Ich habe mich einfach so schrecklich auf das zweite Kind gefreut.“ schluchzte Jessi und brach nun völlig zusammen. „Mein Schatz...“ Ben umarmte sie und Jessi klammerte sich an ihn. Ihr Körper wurde durchgeschüttelt von Weinkrämpfen. Er beruhigte sie mit tröstenden Worten und wiegte sie hin und her. Solange bis Jessica nicht mehr weinte. Behutsam legte Ben sie wieder zurück. „Ich liebe dich Jessica und wir werden noch ganz, ganz viele Kinder bekommen.“ Leicht lächelnd nickte Jessica und schloss die Augen.



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 07.05.2009, 14:20


    wooow wie cool!
    ben und jessica sind einfach das perfekte paar! :love:



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 08.05.2009, 12:47


    ich musste zwischendrin fast heulen als jessy inKrankenhaus war...
    abba schön geschrieben

    @claudi: du hast recht die sind wirklich das perfekte paar



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 09.05.2009, 12:04


    ja nicht?
    haaach :wink:



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 09.05.2009, 15:50


    wow schön geschrieben... arme jessi, die soll nich ihr kind verlieren!!! aber sterben soll se natürlich auch net.... und ben und jessi sind echt voll des perfekte paar...



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 09.05.2009, 21:18

    Meine Geschichte...
    Weiter gehts...


    Ben muss verreisen

    Seit Jessicas Eileiterschwangerschaft hatten sie und Ben nur noch einen Wunsch: Sie wollten ein zweites Kind. Jessica hatte den Verlust nach einiger Zeit doch ganz gut verkraftet und konzentrierte sich darauf wieder schwanger zu werden. Monatelang versuchten es beide. Sie warteten sogar auf ihren Ei-sprung, aber Jessica wurde einfach nicht schwanger. Am Schluss kamen Zweifel auf, ob Jessi überhaupt noch Empfängnisfähig sei, als Folge der Eileiterschwangerschaft, doch Doktor Kissler versicherte beiden, dass alles in Ordnung sei und dass Jessi auf jeden Fall noch Kinder bekommen konnte. Allerdings ist jetzt die Gefahr einer erneuten Eileiterschwangerschaft größer als davor.
    Ben versuchte Jessica wieder zu beruhigen, nachdem sie wieder, nach einem negativen Schwangerschaftstest, in Tränen aufgelöst, im Bad, auf dem Boden saß. „Schau mal, wenn du dich so darauf versteifst schwanger zu werden, klappt es wahrscheinlich nicht. Lass es doch einfach auf dich zukommen.“ „Willst du überhaupt ein zweites Kind?“ schluchzte Jessi vorwurfsvoll. „Natürlich will ich das, aber du musst es auf dich zukommen lassen... Nicht so verbissen daran arbeiten.“ Liebevoll nahm Ben sie dann in den Arm, worauf sie dann auch wieder aufhörte zu weinen.
    Weitere Monate verstrichen, bis es dann klappte. Fast ein Jahr war verstrichen, als Jessica plötzlich den positiven Test in der Hand hielt. Sie ließ einen lauten Jubelschrei von sich und obwohl sie wusste, dass noch nichts sicher war, fuhr sie mit lauter Musik und offenem Fenster zur Polizeistation und hoffte, dass Ben da war. Stürmisch rannte Jessica hinein und fragte nach Ben. „Ist Ben da?“ Man nickte ihr zu und zeigte zu seinem Büro. Sie platzte, ohne Anzuklopfen, hinein und störte ihren Mann in einem Gespräch mit dem Polizeichef. „Oh... Entschuldigung.“ stammelte Jessi und wollte die Türe wieder schließen, aber der Chef lachte nur. „Ah Frau Ziegler, schön Sie zu sehen. Bleiben Sie nur hier, wir beide waren sowieso fertig.“
    Nachdem er gegangen war, ließ Jessica so ein unnormales quicken von sich. „Was ist denn mit dir los?“ „Ben... wir erwarten unser zweites Kind.“ Ben konnte es nicht glauben, sie hatten beinahe schon aufgegeben, doch nun war es endlich soweit. Er schrie nur „Yes!“ und wirbelte Jessica herum. „Ich kann es nicht glau-ben.“ Sie lachte und quietschte: „Ben, lass mich runter, mir wird ganz schwindlig.“ Er ließ Jessi herunter und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe.“ Sie lächelte nur. „Du machst mich so glücklich...“ flüsterte er. Ben ließ seine Hände zu ihrem Hals gleiten und küsste sie. Danach befühlte er ihren Po. Irgendwann bemerkte er aber, dass die Bürotür nicht ganz geschlossen war und ein komisches Gemurmel dahinter. „Hörst du das auch?“ fragte Ben ganz leise in Jessis Ohr. Sie nickte. „Ich glaube deine Kollegen sind etwas neugierig.“ Langsam gingen beide Arm in Arm zur Tür und öffneten sie rasch. Viele Augen blickten sie an und auch der Polizeichef war dabei. „Herzlichen Glückwunsch!“ riefen alle gleichzeitig. Jessica und Ben lachten. „Habt ihr wohl gelauscht?“ „Naja... Ben hat mal erzählt, dass ihr es schon so lange probiert.“ „Was hat er?“ Ungläubig starrte Jessica ihn an. Verschmitzt lachte er und gab ihr zu Entschädigung einen Kuss. Jessi konnte auf Ben nie lange sauer sein, zu süß war er danach immer. Bens Chef gab dann eine Runde Sekt bzw. Orangensaft aus und alle wünschten den beiden dass die Schwangerschaft gut verläuft.
    Das war vor fünf Monaten. Bis jetzt war die Schwangerschaft wirklich problemlos verlaufen und das Baby entwickelte sich so, wie es sein sollte. Es wurde, was man aufgrund der Ultraschalluntersuchung raus gefunden hatte, ein Junge. Jes-sica und Ben freuten sich schon sehr auf das Kind und hatten sogar schon einen Namen. Auf Anhieb waren sie sich einig: Ihr Sohn sollte Luca heißen. Nicht jeder war so begeistert von diesem Namen. Silke fand den Namen nicht besonders schön.
    „Ihr wollt euren Sohn Luca nennen?“ fragte sie ungläubig. „Ja, ob es dir gefällt oder nicht.“ erwiderte Jessi, während sie einen Blumenstrauß für Silke band. „Aber warum? Woher habt ihr denn diesen Namen?“ Jessica sah grinsend zu ihr auf. „Ich schaue doch so gerne Emergency Room und da heißt doch der eine Arzt Luca. Den fand ich schon immer toll...“ Silke schlug die Hände vors Gesicht. „Aber Jessi, es gibt so viele schöne NORMALE Namen. Zum Beispiel-“ „Silke wir wollen aber keine, wie du sagst „normale“ Namen, wir wollen einen, den nicht jeder Junge hat. Und jetzt hör auf damit. Du kannst uns nicht mehr umstimmen. Unsere Entscheidung steht fest.“ „Ok, ich gebe es auf.“ seufzte Silke. „Dein Strauß ist fertig. Für wen ist der eigentlich? Du kannst doch mit Blumen überhaupt nicht umgehen. Du würdest-“ „Ich weiß, selbst einen Kaktus vertrocknen lassen. nein, der ist nicht für mich. Mama kommt heute Abend von ihrer Kur zurück und ich möchte, dass sie zur Begrüßung einen Strauß auf dem Tisch stehen hat.“ „Ach so, da wird sie sich bestimmt freuen. Sag ihr bitte auch einen schönen Gruß von mir. Ich habe deine Mutter schon ewig nicht mehr gesehen.“ „Stimmt... Und wir beide sollten auch mal wieder etwas unternehmen. Wir sehen uns viel zu selten.“ „Mit bald zwei Kindern wird es aber noch schwieriger etwas zu unternehmen.“ „Ben kann ja mal die zwei Kinder nehmen oder?“ „Er braucht aber auch mal seine Ruhe. Ständig ist er auf Achse und kommt spät nach Hause.“ „Du brauchst aber auch mal wieder richtigen Spaß.“ polterte Silke und zeigte mit ihrem Finger auf sie. „Ach Silke... trinkst du noch einen Latte mit mir hinten?“ „Gerne.“ Hinten in einem abgetrennten Raum befindet sich ein privater Bereich. Dort konnten beide in Ruhe etwas trinken. „Hättest du nicht eigentlich Mittags-pause?“ „Ja aber ich habe mich angeboten und auf den Laden aufzupassen. Viel-leicht kann ich dann eher gehen.“ Silke schüttelte den Kopf. „Gönn dir doch mal Ruhe. Immer bist du am Arbeiten und außerdem erwartest du ein Kind. Du bist eine Mutter mit Vollzeitjob. Kann dir Ben nicht mal etwas abnehmen?“ „Ben ist doch selbst am Arbeiten und er hilft mir doch schon wo er kann.“ „Naja ihr müsst wissen war ihr tut.“ Die Türglocke klingelte. „Mach dir keine Sorgen. Ben und ich schaffen das schon.“ zwinkerte Jessica ihrer Freundin zu und ging zu ihrem Kunden. „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“ „Hallo, ich bräuchte ein Gesteck für einen großen Tisch.“ „Für einen besonderen Anlass?“ „Nein, einfach zum dekorieren.“ Jessica nickte, zeigte ihrer Kundin verschiedene Modelle und beriet sie auch im Bereich Trendfarben.
    Wenige Minuten später hatte sich die Frau entschieden und Jessica packte das Gesteck ein. Die Dame räusperte sich und frage vorsichtig: „Darf ich fragen in welchem Monat Sie sind?“ „Im fünften.“ lächelte Jessi. „Sie scheinen aber auch noch ziemlich jung zu sein.“ Jessi hasste es, wenn man so verdeckt nach ihrem Alter fragt, deswegen antwortete sie meist mit der ganzen Wahrheit. „Ich bin 21 und das ist mein zweites Kind.“ „Ach du meine Güte und Sie kommen zurecht?“ „Sehr gut sogar. Mein Mann hilft mir sehr viel.“ „Verheiratet auch noch.“ murmelte die Frau leise, doch Jessica tat so, als habe sie dies nicht gehört. Jessica strahlte und gab ihrer Kundin das eingepackte Gesteck. „Wiedersehen und viel Glück mit dem Kind.“ „Danke, tschüss.“ Als sie wieder nach hinten kam, verdrehte Silke die Augen. „Sind deine Kunden immer so neugierig?“ Jessi lachte. „Nein eigentlich nicht.“ „Du Maus, ich muss jetzt mal wieder.“ „Ist gut. Wir telefonieren.“ Silke umarmte Jessi und drückte auf ihren Bauch noch einen Kuss. „Tschüss.“ Schon war Silke verschwunden. Seufzend räumte sie auf und ihre Kolleginnen und der Chef kamen von ihrer Mittagspause wieder. „Hallo Jessica, wir sind wieder da. War was los?“ „Ja, aber nur zwei Leute.“ „Du siehst müde aus.“ bemerkte ihr Chef mitfühlend. „Ich bin auch etwas müde, aber es geht schon.“ „Du kannst auch gerne Heim gehen, wenn du willst.“ „Nein es ist alles in Ordnung, aber trotzdem danke.“ lächelte Jessica. Zum Glück ging es relativ ruhig zu am Nachmittag und der Laden konnte bald geschlossen werden. Schon um 17 Uhr konnte Jessi nach Hause fahren. Draußen war es schon dunkel und der Feierabendverkehr hatte schon begonnen. Es dauerte nicht lange und auch sie stand im Stau. Circa einen Kilometer vor ihr hat es gekracht und es ging nichts vor-wärts. „So ein Mist.“ fluchte Jessi und haut mit der Hand auf Lenkrad. Sofort strampelte ihr Sohn gegen die Bauchdecke. „Au du tust mir weh Luca.“ Sie streichelte über ihren Bauch und versuchte sich und das Baby zu beruhigen. „Bald sind wir zu Hause.“ Kurz schloss Jessi ihre Augen und dachte an ihr Sofa. Doch so bald durfte sie sich nicht ausruhen. Noch eine dreiviertel Stunde stand sie, bevor es endlich heimwärts ging. Froh endlich zu Hause zu sein, sperrte Jessica leise die Tür auf und hörte Ben murmeln. „Jessi, ich muss dir etwas sagen... Oh nein, wie sag ich ihr das?“ Irritiert hängte sie ihre Jacke auf und ging ins Wohnzimmer, wo Ben nervös durch die Gegend schritt. „Was musst du mir sagen?“ „Oh hallo Schatz.“ Lange sah er seine Frau an. Wie schön sie doch ist, dachte Ben. Ihr Gesicht so zart und der Babybauch zu süß um wahr zu sein... Ach shit und gerade jetzt muss ich sie alleine lassen. „Ben? Alles in Ordnung?“ lachte Jessica. „Du träumst gerade.“ „Ja und zwar von dir.“ schnurrte Ben und gab ihr einen langen Kuss. „Wie war dein Arbeitstag?“ „Nicht sehr stressig. Aber lenke nicht ab, was musst du mir sagen?“ Sofort verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht. „Setz dich mit aufs Sofa.“ „Ist es etwas Schlimmes?“ „N- naja... Jessica, ich muss übermorgen nach Amerika fliegen.“ Sie sagte nichts. „Ich muss mit ein paar Kollegen ein bestimmtes Seminar für Polizisten in Miami besuchen. Der Chef hat zehn von uns rausgesucht die da hin fliegen, um noch eine zusätzliche Schulung zu bekommen.“ „Und für wie lange?“ Diesmal schwieg Ben lange. „Zweieinhalb Monate.“ „Zweieinhalb Monate?“ flüsterte Jessica geschockt. „So lange?“ „Es tut mir Leid Jessica, aber ich muss dort hin. Ich will doch auch nicht weg, vor allem weil du schwanger bist und wir uns auf unse-ren Sohn so freuen.“ Jessi lächelte leicht, aber trotzdem rannten ihr Tränen übers Gesicht. „Ist schon ok, ich weiß ja, dass es dir nicht leicht fällt. Außerdem geht es um deinen Job. Es ist ok ja?“ Ben sah sie liebevoll an. „Jessi... du bist wirklich schlecht im lügen. Mach mir doch nichts vor. Du bist tot traurig und enttäuscht. Ich kenn dich doch.“ „Du weißt ich bin eine Heulsuse. Das war an unserem ersten Date auch schon so.“ schluchzte Jessica. „Aber eine süße Heulsuse... Komm her mein Schatz.“ Ben nahm sie ganz fest in den Arm. Nun ließ sie alles heraus. Mit tiefen Schluchzern weinte Jessi sein T-Shirt nass. Immer wieder strich er ihr übers Haar und sprach ihr gut zu, bis sie stumm in seinen Armen lag. „Geht’s wieder?“ fragte Ben sanft. Jessica nickte. „Hey und außerdem haben wir gar keine Zeit uns zu vermissen, weil wir jeden Tag miteinander telefonieren.“ Sie lachte ein bisschen.
    Nachdem beide versuchten das Thema an diesem Abend nicht mehr anzuschneiden, erzählte Jessica von Silkes Auftritt im Laden. „Du hättest Silke heute er-leben müssen. Die war ganz entsetzt, als ich ihr erzählt habe, dass wir das Baby Luca nennen. Alles hat sie versucht mir den Namen auszureden.“ „Und hat sie’s geschafft?“ „Natürlich nicht.“ Jessi schüttelte den Kopf. Ben schmuste sich zu ihr und streichelte ihren Bauch. „Hat er sich heute schon gemeldet?“ „Ja auf dem Heimweg. Eine ganze Stunde saß ich in diesem verfluchten Stau, obwohl ich endlich nach Hause wollte.“ jammerte sie. Ben gab ihr einen Kuss. Er verdrängte den Gedanken daran, dass er sie bald zweieinhalb Monate nicht sehen würde. Zusammen verbrachten sie ihren Abend im Wohnzimmer, bis Jessica einschlief und Ben sie ins Bett trug.
    Als Jessi am Morgen von ihrem Wecker geweckt wurde, war Ben schon gar nicht mehr im Bett. Irritiert stand sie auf, nahm aber im Gang schon einen leckeren Geruch wahr. Jessica hörte, wie Jenny unverständliche Worte brabbelte und Ben zu lachen anfing. „Was ist denn hier los?“ fragte Jessi lächelnd. „Morgen Schatz, Jenny und ich haben Frühstück gemacht. Stimmt’ s meine Kleine?“ Jennifer lachte. „Komm her Süße.“ Jessica nahm ihre Tochter auf den Arm und schmuste mit ihr. „Ich habe Rühreier für dich gemacht.“ „Danke, du bist echt ein Schatz.“ Dann gab es einen langen Kuss zum Frühstück. „Ich habe heute übrigens frei. Ich muss nur noch mal in die Arbeit, weil der Chef will noch einiges mit uns wegen morgen besprechen.“ Jessi nickte. „Wann musst du morgen eigentlich los?“ „Um zehn Uhr geht der Flug. Wir sollen aber schon um halb neun am Flughafen sein.“ Jessica überlegte kurz. „Vielleicht kann ich ja eher gehen, dann können wir uns heute noch einen schönen Abend machen bevor du fliegst.“ „Klingt gut.“ zwinkerte Ben ihr zu. Er hatte auch schon eine Idee, wie er den Abend noch versüßen konnte.
    Eine Stunde später verabschiedete Jessica sich von Ben und Jenny mit einem Kuss und fuhr in die Arbeit. Dort wartete schon eine Menge Arbeit: Kurzfristig musste eine Tischdekoration für eine Beerdigung angefertigt werden. Mit großer Sorgfalte suchte das Team Farben, Blumen und die Form der Dekoration aus. Sie ließen sogar ihre Mittagspause sausen, um noch rechtzeitig fertig zu werden. „Ihr seid wirklich ein tolles Team.“ lobte der Chef die drei. Nachdem es dann auch am Nachmittag ruhiger zuging, ging Jessica zu Markus ins Büro. „Markus? Ich muss dich kurz was fragen.“ „Komm rein Jessi.“ lächelte er. „Was gibt’s es denn?“ „Kann ich heute vielleicht früher gehen? Nur eine Stunde oder so, weil Ben fliegt morgen zweieinhalb Monate nach Amerika und ich würde gern mit ihm den letzten Abend so lange wie möglich verbringen.“ „Kein Problem, du hast sowieso viel zu viele Überstunden. Aber was macht denn Ben in Amerika und dazu noch so lange?“ „Sein Chef schickt ihn ein paar seiner Kollegen nach Miami zu einer speziellen Schulung.“ „Aha, aber so lange?“ „Ja leider, es fällt ihm aber auch nicht leicht jetzt fort zu müssen.“ „Und morgen fliegt er?“ „Ja um zehn Uhr geht sein Flug.“ „Willst du dann morgen überhaupt kommen?“ fragte Markus mitfühlend. Jessica nickte. „Ich komme nur etwas später.“ „Ist gut. Sag Ben alles Gute.“ „Mach ich und danke nochmals für dein Verständnis.“ Er sah sie an. „Ich habe auch selten jemanden getroffen, der seinen Partner so liebt wie du.“ Jessica lächelte und schloss die Tür hinter sich.
    Eine Stunde später war sie dann auch auf dem Heimweg. Bens Auto stand vor dem Haus und Jessica sah ihn, wie er ihr zuwinkte. Sie winkte zurück. Ben öffnete ihr die Türe und auch Jennifer begrüßte Jessi. „Mami!“ „Komm her Maus.“ rief Jessica ihr zu, ging in die Knie und öffnete ihre Arme. Mit sicheren Schritten ging Jenny die Steintreppe herunter und rannte ihrer Mutter entgegen. Jessica schloss ihre Tochter fest in die Arme. „Super Jenny.“ lachte sie und trug ihr Kind mit zu Ben, der noch an der Haustür wartete. „Hallo mein Schatz.“ Er drückte Jessi einen Kuss auf den Mund. Jessi sog den leckeren Duft ein, der ihr entgegen schlug. „Du kochst mal wieder.“ „Extra für uns drei heute Abend.“ „Was gibt es denn?“ „Das bleibt noch ein Geheimnis.“ sagte Ben und küsste sie wieder. „Ich bin noch nicht ganz fertig, aber bis dahin kannst du dich noch frisch machen.“ „Ok.“ schnurrte Jessica und ging in Richtung Badezimmer. Dort legte sie etwas Rouge auf und schminkte ihre Lippen. Danach huschte Jessi schnell ins Schlafzimmer, um sich reizvollere Unterwäsche anzuziehen. Außerdem zog sie sich noch ein Kleid drüber. Zufrieden betrachtete Jessica sich im Spiegel. Anschließend spritzte sie ihr Parfum noch ans Dekolleté. In diesem Moment kam Ben in den Raum. „Das Essen ist fertig.“ Zusammen gingen sie ins Esszimmer, wo alles etwas romantisch gemacht wurde. „Ich will, dass unser letzter gemeinsamer Abend so gemütlich wie möglich wird.“ flüsterte Ben ihr ins Ohr. Jennifer wartete schon ungeduldig am Tisch. „Wir sind ja schon da.“ meinte Jessi und setzte sich. Ben hatte sich viel Mühe mit seinem Essen gemacht. Zur Vorspeise gab es eine würzige Tomatensuppe, gefolgt von dem italienischen Gericht „Delizia Argentata“. Einem dünnem Kalbsschnitzel mit Käse und grünem Spargel überbacken. Als Beilage gab es gegrilltes Gemüse dazu. Zum krönenden Abschluss wurde Vanillepanacotta serviert, der mit Schokosoße überzogen war. „Hat es geschmeckt?“ „Es war himmlisch.“ Beide sahen nun Jennifer an. Ihr Mund war voller Schoko. Jessica und Ben lachten. „So Kleine, jetzt geht’s für dich ins Bett. Dein Vater und ich haben heute noch etwas vor.“ grinste Jessi und zwinkerte ihm zu. Während Jessi sich um Jennifer kümmerte, räumte Ben flott auf und machte noch die Küche sauber. Gerade als er die Treppe zum Schlafzimmer hinauf wollte, stand Jessica aber schon vor ihm. Lange sagte keiner was. Sie sahen sich einfach nur an und genossen den Moment. Langsam berührten seine Hände ihren Bauch und er zog sie fest an sich. „Schlafzimmer?“ hauchte Ben. Jessi nickte und zog ihn, kichernd wie ein kleines Mädchen, nach oben. Vor dem Bett blieben beide schließlich wieder stehen und fingen an sich zu küssen.

    ( LA LE LU..... LA LE LU...... LA LE LU.... )

    Jessi lächelte zwar, aber eigentlich war sie total traurig und würde Ben am liebsten festhalten, damit er nicht ging. „Hey? Alles klar bei dir?“ Er holte sie aus seinen Gedanken. „Ich liebe dich auch Jessica.“ Obwohl Jessi es zu unterdrücken versuchte, schluchzte sie auf. „Ich will nicht dass du gehst.“ „Ich doch auch nicht.“ Seine Arme schlangen sich ganz feste um sie. „Ich halte das nicht aus ohne dich. Wir brauchen dich doch...“ Eine Träne rollte ihre Wange hinunter. Ben küsste sie ihr von der Wange. Dann legte er eine Hand auf ihren Babybauch. Er spürte die leichten Bewegungen, die das Baby machte. „Luca passt doch auf euch auf.“ Mit den Fingern hob Ben Jessicas Gesicht und küsste ihre Lippen. Dann fielen sich beide in die Arme und schliefen so auch ein.
    Ein warmer Atem und der darauf folgende Kuss weckten Jessi aus ihrem Schlaf. „Guten Morgen Süße.“ Sie streckte sich und öffnete dann die Augen. vor ihr kniete ein fertig angezogenen und nach Aftershave riechender Ben, der ihr durchs Haar fuhr. „Oh Gott wie spät haben wir es?“ schreckte Jessica hoch. „Keine Sorge, wir haben erst halb sieben. Aber ich dachte mir, ich wecke dich jetzt mal, dann kannst du dich in Ruhe fertig machen.“ „Danke.“ „Frühstück steht unten und Jenny ist auch schon wach.“ „Hast du alles gepackt?“ Ben nickte. „Alles dabei. Ich glaube ich habe so viel eingepackt, dass ich sogar für fünf Monate weggehen könnte.“ „Ich warne dich... aber dann brauch ich mir wenigstens dar-über keine Sorgen machen.“ lachte Jessi und stieg aus dem Bett. Schnell zog sie sich BH, Unterhose, ein T-Shirt und eine Hose an, denn sie war ja noch nackt. Gemütlich saßen alle drei später am Frühstückstisch und aßen.
    „Hast du auch wirklich nichts vergessen?“ fragte Jessi schon zum zehnten Mal. „Nein, ich alles noch mal durchgegangen.“ sagte Ben etwas genervt. „Hast du auch ein paar Medikamente eingepackt?“ „Ja habe ich.“ „Und-“ „Jessica, ich habe alles dabei. Glaub mir...“ „Ich wollte nur noch mal nachfragen. Hätte ja sein können.“ sagte Jessica leicht gekränkt. „Bist du jetzt fertig?“ „Ja, wir können ge-hen.“ Ben nahm seine Tasche und Jessi war mit Jennifer bepackt. „Na dann, auf zum Flughafen.“
    Dort trafen sie dann Bens Kollegen mit deren Partnerinnen und den Polizeichef mit seiner Frau. Die Männer checkten ein und währenddessen unterhielten sich die Frauen. Jenny war auch ganz entzückt von alldem, was um sie herum geschah. Mit ihren kleinen Fingern zeigte sie auf ein Flugzeug. „Ja das ist ein Flugzeug und mit dem fliegt Papa auch.“ erklärte Jessica ihr seufzend.
    Wenig später kam der Abschied, vor dem sich Jessi am meisten fürchtete. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte es sich einfach nicht unterdrücken. „Pass auf die auf ja?“ schluchzte Jessica. „Mach ich, keine Angst ich komme heil zurück.“ „Verspreche es mir Ben.“ Sie ließ sich in seine Arme fallen und krallte sich an seinem Hemd fest. Auch Ben rannten Tränen über das Gesicht. Dann schob er sie von sich und küsste Jessica stürmisch. „Ich liebe dich, ich liebe dich.“ weinte sie. „Ich liebe dich auch Jessica. Wir telefonieren jeden Tag versprochen und sei stark für mich, bitte.“ Sie nickte. Ben kniete vor Jenny. „Tschüss du Maus. Machs gut und pass mir auf deine Mutter auf, ok?“ „Papi...“ sagte sie und umarmte ihren Vater. „Ich hab dich lieb.“ Er gab ihr zum Schluss noch einen Kuss. Noch einmal ertönte der Aufruf für den Flug. „Komm Ben.“ rief einer seiner Kollegen. Das letzte Mal küsste Ben Jessi, dann ging er. Plötzlich riss sich Jennifer los und rannte ihm hinterher. „Papi!“ schrie sie. Der Schrei zerriss Jessica das Herz, trotzdem musste sie ihre Tochter festhalten. Ben drehte sich das letzte Mal um, bevor er in der Menge verschwand. Jenny brüllte noch immer, doch Jessi versuchte sie zu beruhigen. „Shhhhh... er kommt doch wieder.“ Jessica wiegte die Kleine hin und her, bis sie nur noch wimmerte.
    Nachdem das Flugzeug gestartet war und beide es nicht mehr am Himmel sehen konnten, machten sie sich dann auf in Richtung Ausgang ohne Ben, den sie zwei-einhalb Monate nicht sehen werden.



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 11.05.2009, 16:01


    wooow wieder toll...

    aaach jessica udn ben... :love:



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 11.05.2009, 18:09


    hach wie traurig
    abba voll toll das sie jetzt noch ein zweites Kind bekommen
    weiter, büdde



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 12.05.2009, 14:04


    ja taurig echt...
    aber das is wirklich toll



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 14.05.2009, 16:10


    Hallo ihr!
    Leider dauert es jetzt ein kleines bisschen, bis das nächste Kapitel zum Lesen bereit steht, aber unser Internet geht zu Hause nicht.
    Ich schreibe gerade von meiner Arbeit und da haba ich meine Kapitel nicht dabei.
    Ich hoff, ihr könnt so lange warten und habt ein wenig Geduld :wink:

    Eure Alisa



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 15.05.2009, 15:26


    ooh naja okay.



    Re: Meine Geschichte...

    Anni - 23.05.2009, 13:10


    Weiter gehts....

    Verfrühte Wehen

    Nachdem Jessica Jennifer bei der KiTa abgeliefert hatte, saß sie in ihrem Auto und wusste erst gar nicht mal, was sie tun sollte. Jessi vermisste Ben jetzt schon, obwohl er erst seit einer Stunde im Flugzeug saß.
    Auch Ben starrte nur stumm aus dem Fenster, während seine Kollegen Späße machten und gut drauf waren. Er holte aus seiner Hosentasche ein Bild heraus, wo Jessica, Jennifer und er lachend abgebildet waren. Das Bild wurde in den Flitterwochen gemacht. Sie hatten damals einen anderen Touristen gebeten ein Foto von ihnen zu machen. Auf einem anderen Foto, das er aber in der Reisetasche hatte, waren nur Jessi und er abgebildet. Darauf küssten beide sich. Seufzend steckte Ben das Bild wieder ein. Am liebsten würde er jetzt mit ihr im Bett liegen, sie streicheln und lieben. Ben dachte an die vergangene Nacht und ein Lächeln huschte ihm über das Gesicht. „Alles klar bei dir Ben?“ fragte Philip, sein Sitznachbar. Irritiert sah Ben ihn an. „Was?“ „Ich habe gefragt, ob bei dir alles in Ordnung ist.“ “Ja, ja...“ antwortete er abwesend. „Du vermisst sie, was?“ Ben nickte. „Sehr Sogar.“ „Mann, ich hab noch nie einen Menschen getroffen, der seine Frau so liebt wie du, ehrlich.“ Ben lachte. Ein paar seiner Kollegen sahen ihn an. „Ben lacht wieder.“ jubelte einer. „Selbst bei der scharfen Stewardess, die hier zum läuft, hat er seine Mundwinkel nicht bewegt.“ Nun musste das ganze Flugzeug lachen.
    Mit rot geränderten Augen, die Jessica so gut wie möglich zu überschminken versucht hatte, kam sie in den Laden. Sarah und Nicole waren gerade dabei, eine Bestellung aufzunehmen von Blumen, die gebraucht wurden. „Hallo Jessica, da bist du ja.“ begrüßten beide sie, doch sie ging nur stumm an ihnen vorbei, in den Privatraum. „Was ist denn mit ihr los?“ fragte Sarah Markus. „Ben ist heute für zweieinhalb Monate nach Amerika geflogen, zu einem Seminar.“ flüsterte er ihr zu. „Ah... und deswegen ist sie so traurig?“ Markus nickte. „Sollen wir sie aufmuntern?“ Er schüttelte den Kopf. „Lasst sie erst mal alleine.“ „Ok...“ meinte Sarah und zuckte mit den Schultern.
    Jessica hängte hinten ihre Jacke auf und machte sich einen Tee. Still und leise schluchzte sie auf und Tränen flossen ihr über das Gesicht. Eine Träne ergoss sich in ihrem Tee und nachdem Jessi diesen ausgetrunken hatte, ging sie in den Garten hinaus und kümmerte sich um die Blumen. Es fing an fein zu nieseln, doch sie ließ es einfach geschehen, ohne sich unterzustellen. Wie lange Jessica nur dastand und ins Leere guckte wusste sie nicht, doch irgendjemand legte ihr nach einiger Zeit eine Decke um die Schultern. Erschrocken drehte sie sich um und sah in Markus’ Gesicht. „Komm mit rein ins Trockene, du wirst ja ganz nass.“ Ohne widerstand zu leisten, ließ sie sich wieder in den Privatraum führen. Ihr Chef machte einen Tee. „Ich weiß ich benehme mich total kindisch, nur weil ich Ben eine Zeit lang nicht sehen werde, aber ich vermiss ihn so... Zweieinhalb Monate sind für mich einfach schrecklich lang.“ schluchzte sie. „Ist schon in Ordnung. Wie ging es denn Jenny damit?“ „Sie war auch total traurig. Beinahe wäre sie mir weggelaufen...“ lächelte Jessi leicht. „Ihr werdet doch bestimmt jeden Tag miteinander telefonieren so wie ich euch kenne, oder?“ „Das hat er mir zumindest versprochen.“ sagte sie. Markus tröstete Jessi noch weiter, bis sie wieder einigermaßen auf dem Damm war. „So und jetzt gehst du nach Hause!“ „Aber-“ „Kein Aber, du gehst jetzt und machst was schönes heute Nachmittag. Holst deine Tochter ab und kümmerst dich um sie oder so. Morgen kannst du wieder hier auftauchen.“ Jessica wollte etwas erwidern, aber Markus sah sie streng an. „Ok, ok...“ Jessi zog ihre Jacke wieder an, nahm ihre Handtasche und verabschiedete sich von ihrem Chef. Ihre beiden Kolleginnen waren in ihre Mittagspause gegangen.
    Jessica kauft im Supermarkt etwas ein und bei den Getränkekästen half ihr ein Verkäufer. „Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ „Kein Problem. Einen schönen Tag noch!“ „Gleichfalls.“ sagte sie und schlug die Kofferrumtür zu. Jessi sah auf die Uhr: Es war erst halb zwei Mittags. Trotzdem machte sie sich auf zur Kindertagesstätte, um ihre Tochter abzuholen. Die kam ihr schon entgegen gerannt. „Papi?“ fragte Jessi. „Nein meine Süße, er kommt erst in zwei Monaten wieder.“
    Jennifer verstand sofort und ihr stiegen Tränen in die Augen. „Er muss dort arbeiten, aber er wird jeden Tag anrufen.“ Jessica nahm ihre Tochter auf den Arm und ging zur Betreuerin. „Jenny hat heute schon den ganzen Tag nach Ihnen und ihrem Vater gefragt.“ „Ja, mein Mann ist heute für zweieinhalb Monate nach Amerika geflogen. Sie ist daher sehr traurig darüber.“ erklärte Jessi ihr. Frau Schmidt nickte mitfühlend. Anschließend verabschiedeten sie sich von einander. „Ich habe dein Lieblingsessen eingekauft für heute Abend.“ versuchte Jessi ihre Tochter aufzumuntern. Jennifer freute sich aber nicht so sehr darüber wie sonst.
    Zu Hause angekommen trug Jessica die Einkaufstaschen in die Küche. Nur bei den Getränkekästen hatte sie Probleme. Sie durfte nämlich keine tragen, aber was blieb ihr anders übrig. Gerade als Jessi die erste Kiste rein tragen wollte, kam ihre Nachbarin hinaus gestürmt. „Jessica! Sie können doch in Ihrem Zustand keine Kästen tragen! Wo ist denn ihr Mann?“ fragte sie entsetzt. „Der ist nicht da.“ „Warten Sie, ich hole meinen Mann, der hilft Ihnen.“ Jessicas Nachbarin ging ins Haus und Sekunden später kam ihr Mann mit raus. Der half ihr und trug die Kästen sogar noch in den Keller. „Das ist sehr nett von Ihnen.“ „Das ist doch selbstverständlich Kind. Wenn Sie noch irgendwie Hilfe brauchen, dann sagen Sie einfach nur Bescheid.“ „Vielen Dank.“ lächelte Jessica. Danach räumten Jenny und Jessi die eingekauften Lebensmittel auf. „Und jetzt?“ „Barbie!“ „Na gut, dann pack deine Puppen aus.“ Sie nahm ihre Tochter auf den Arm und ging mit ihr ins Zimmer. Dort bauten sie die ganze Puppenwelt auf und spielten, bis auch Jennifer keine Lust mehr und Hunger hatte. „Mami, Hunger...“ „Ja mein Schatz, wir räumen nur dein Zeug noch auf, dann mach ich Essen, ok?“ Sie nickte. Kräftig half die Kleine mit und holte Nudeln und die Soße. Den Rest überließ sie ihrer Mutter, die noch einen Salat zubereitete.
    „Kommt Papi wieder?“ „Natürlich meine Süße, er hat sogar gesagt, er ruft jeden Tag an. Heute Abend vielleicht noch nicht, aber morgen ganz bestimmt.“ Jennifer nickte. Bald schlief sie an diesem Abend ein, denn der Tag hatte sie ganz schön mitgenommen. Jessica zog ihre Tochter darauf um und legte sie ins Bett. Nach einem Kuss verschwand Jessi dann aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer machte sie es sich dann gemütlich und wartete auf den Anruf von Ben. Sie wollte ihn auf jedenfall nicht verpassen, deswegen trank Jessica ein bisschen Kaffee, doch trotzdem schlief sie gegen ihren Willen ein. Zum Glück döste Jessi nur, denn zwei Stunden später klingelte das Telefon. Sofort griff sie danach. „Ben?“ „Ja ich bin es.“ lachte er, aber es war ein müdes Lachen. „Du hast mich wohl schon erwartet?“ „Ja ich habe gewartet bis du anrufst... Alles klar bei euch? Wie war der Flug?“ „Uns geht es allen gut. Das Wetter hier ist sehr, sehr warm und die feuchte Luft dazu macht einen ziemlich zu schaffen, aber ich denke man gewöhnt sich schon dran. Ja und der Flug war sehr lange und anstrengend, aber ohne Zwischenfälle. Ich hab die meiste Zeit geschlafen.“ „Schön zu hören, dass alles gut gelaufen ist.“ „Ist bei euch auch alles in Ordnung?“ „Alles ok.“ „Und Jenny?“ „Sie ist sehr traurig. Sie hatte schon Angst, dass du gar nicht mehr kommst. Ich habe ihr aber versprochen, dass du jeden Tag anrufst.“ „Wach ist sie aber nicht mehr oder?“ „Nein, Jenny ist schon seit acht ihm Bett und schläft.“ „Gib ihr einen dicken Kuss von mir.“ „Mach ich. Du musst jetzt aber auch schlafen, du hast bestimmt einen langen Tag vor dir.“ „Fürsorglich wie immer.“ Einen Moment sagte keiner etwas. „Ich vermisse dich Jessica.“ „Ich dich auch Ben.“ Nur mit Mühe konnte sie ein Schluchzen unterdrücken. „Also mach’s gut und schlaf schön.“ fuhr sie mit stockender Stimme fort. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch mein Schatz.“ „Tschüss...“ Mit Tränen in den Augen legte sie auf, trotzdem war sie froh zu hören, dass es ihm gut ging. Nun konnte sie sich endlich schlafen legen. Zu müde aber ins Schlafzimmer zu gehen, legte sie sich wieder auf das Sofa. Es dauerte nichtlange und sie war eingeschlafen.
    Stunden später weckte sie aber ein starkes Ziehen in ihrem Bauch. Stöhnend krümmte sie sich zusammen. „Oh Gott!“ hallte es in ihrem Kopf. Nicht im Stande klar zu denken, wartete sie ab. 15 Minuten später wiederholte sich das ganze aber wieder. Es waren keine Blähungen, nein, es waren wirklich Wehen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Wäre Ben hier, würden beide jetzt sofort ins Krankenhaus fahren, aber Jessica war allein. Sie griff reflexartig nach dem Telefon und rief ihre Eltern an. „Nehmt ab, nehmt ab.“ flehte Jessi als keiner ran ging. Dann endlich, die Stimme ihrer Mutter. „Hallo?“ „Mama ich bin es.“ „Jessica, was ist los? Du klingst so anders.“ „Mama ich habe Wehen.“ „Aber... du bist doch erst im fünften Monat.“ „Ja deswegen.“ weinte Jessi. „Warte und rühre dich nicht von der Stelle, wir sind in wenigen Minuten bei dir.“ „Danke.“ flüsterte Jessi und legte auf. Wieder eine Wehe. Ein leiser Schrei entglitt ihr und sie sank zu Boden. Panik überkam sie. Nicht fähig sich wieder aufzurichten, robbte Jessi zur Haustür und wartete, bis ihre Eltern kamen.
    Ein paar Minuten später raste ein Auto heran und Melanie und Peter stiegen aus. Mit letzter Kraft öffnete sie die Tür. „Um Gottes Willen Jessica, wir fahren sofort ins Krankenhaus.“ Benommen nickte Jessi und ließ sich von ihren Eltern zum Auto führen. Ihr Vater blieb im Haus und passt auf Jennifer auf, während Melanie ihre Tochter ins Krankenhaus fuhr. Ihre Hand tätschelte Jessis Wange und sie versuchte sie zu beruhigen. „Alles wird gut mein Schatz. Im Krankenhaus werden sie alles versuchen, um eine frühzeitige Geburt zu verzögern.“ Jessica nickte leicht.
    Auf der Geburtenstation ging dann alles ganz schnell. Man schloss Jessica sofort an ein Messgerät an, dass die Wehen und den Herzschlag des Babys misst. „Ihr Sohn will rauskommen, aber keine Sorge, wir werden es schon verhindern.“ sagte sie Hebamme. Auch Jessicas Muttermund war schon einen Zentimeter geöffnet, was nichts Gutes verhieß. Man musste also schnell handeln. Andreas gab ihr dann eine Infusion und eine Injektion mit Wehenhemmer, der die Wehen stoppen sollte. Allerdings half dieses Mittel nur für zwei Stunden, deswegen musste man regelmäßig eine neue Dosis verordnen. „Dem Kind geht es aber gut oder?“ fragte Jessica Andreas ängstlich. „Dem Kind geht es gut, aber wir müssen eine Geburt unbedingt verhindern. Die Lunge ist in der 26ten Woche einfach noch nicht vollständig ausgereift, um den Sauerstoff in Luft umzuwandeln. Damit ist das Baby noch nicht lebensfähig.“ „Bis wann bekomme ich dann einen Wehenhemmer? Bis zur Geburt oder was? Muss ich dann die ganze Zeit im Krankenhaus bleiben?“ „Wir müssen dir bis zur 35ten Woche Wehenhemmer verabreichen. Wir können es nicht riskieren, das Mittel zu stoppen, denn sonst würden wieder Wehen auftreten.“ „Oh Gott.“ schluchzte Jessica. Und ausgerechnet jetzt war Ben nicht da. „Wo ist denn Ben überhaupt? Hat er Nachtschicht?“ Sie schüttelte den Kopf. „Er ist in Amerika.“ Andreas sah sie fragend an. „In Miami um genau zu sein. Er ist da wegen einem Polizistenseminar gestern hingeflogen.“ „Ausgerechnet jetzt?“ „Ja er hat es mir ja auch erst vor zwei Tagen erzählt, aber konnte es nicht mehr rückgängig mehr machen.“ „Und für wie lange?“ „Zweieinhalb Monate.“ Nun brach Jessica völlig zusammen. Sie war schrecklich müde und hatte keine Kraft mehr. Andreas nahm sie in die Arme. „Und genau so etwas musste jetzt passieren. Genau jetzt...“ „Es wusste ja keiner, dass solche Komplikationen auftreten. Ich werde aber alles tun, damit es eurem Kind gut geht.“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, kam Melanie ins Zimmer. „Ich habe Ben angerufen. Er macht sich große Sorgen um dich und das Kind. Er hofft, dass er früher wie gedacht zurückkommen kann, aber die Chance ist nicht sehr groß.“ „Das habe ich mir fast gedacht. Aber ihm geht es gut, oder?“ „So hat er sich zumindest angehört.“ Schläfrig legte sich Jessi zurück und ihre Mutter strich ihr über die Haare. „Schlaf noch ein bisschen Jessi, du wirst es brauchen. Wir müssen dann nämlich diese Medikamente auf stärkere Medikamente umstellen. Die können dann auch Nebenwirkungen haben.“ sagte Andreas, doch Jessi bekam das ganze gar nicht mehr wirklich mit.
    Während Jessica schlief, sprach Melanie mit Andreas. „Ich habe jetzt dann Schichtwechsel. Mein Kollege wird sich dann um Jessica kümmern.“ Sie nickte. „Wie lange muss Jessica denn im Krankenhaus bleiben?“ „Das kann ich schlecht sagen. Ein bis zwei Tage auf jeden Fall noch, dass ist die größte Gefahr vorbei. Zu Hause müssen wir sie aber trotzdem Tag und Nacht überwachen, um sofort eingreifen zu können, wenn Komplikationen auftreten.“ „Das Kind wird aber trotzdem gesund zur Welt kommen oder?“ Andreas nickte.
    Den ganzen Tag konnte Jessi relativ gut schlafen, aber als man die Medikamente umstellte, setzten die Nebenwirkungen sofort mit ganzer Kraft ein. Ihr Puls stieg auf 150 und das Herz raste. In der Nacht fand sie überhaupt keinen Schlaf. Ständig musste Jessica sich erbrechen und ihr Körper zitterte. Ihre Mutter blieb die Nacht bei ihr, um sich ein bisschen um sie zu kümmern. Jessi musste viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Melanie reichte ihr entweder ein Glas Wasser oder tupfte den Schweiß von der Stirn. Zwischendurch überprüfte eine Krankenschwester den Tropf und Jessis Zustand. „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Die Nebenwirkungen sollten nicht mehr so lange anhalten.“ Melanie nickte. „Mama...“ murmelte Jessica. „Ich will, dass sie diese verdammten Medikamente abstellen. Ich bin müde...“ „Mein Schatz, es ist doch nur zu deinem und des Kindes besten. Außerdem hat die Schwester doch gesagt, dass es bald vorbei ist.“ Jessi sagte nichts. Sie kämpfte mit Übelkeit. „Mir ist schlecht.“ „Musst du brechen?“ fragte ihre Mutter und reichte ihr eine Nierenschale. Sie nickte und schon kam es ihr hoch. Minuten später ließ sich Jessica erschöpft ins Kissen zurückfallen. „Du musst trinken.“ „Nein ich kann nicht. Mir kommt alles wieder hoch.“ „Du verlierst aber zu viel Flüssigkeit. Wenigstens einen Schluck.“ Wider Willen trank sie Wasser.
    Am Morgen, als Andreas wieder Schicht hatte und zu ihr ins Zimmer kam, erschrak er leicht. „Jessica! Du siehst gar nicht gut aus.“ „Ich habe ja auch die ganze Nacht gekotzt. Mir ist ständig schlecht, ich zittere und der Druck in der Brust wird immer stärker und das soll mir helfen und das Kind schützen? Ich verlange jetzt sofort Andreas, dass die Medikamente abgesetzt werden, damit ich endlich in ruhe schlafen kann!“ schrie Jessica ihn schon fast an. Er hatte sie noch nie so aufgebracht gesehen. „Aber-“ „Ich habe gesagt sofort!“ Nun brach sie wieder in Tränen aus. „Ich will doch einfach nur schlafen Andreas, warum verstehst du das nicht? Bitte tu mir den einen Gefallen.“ Er gab sich geschlagen und setzte für ein paar Stunden das Medikament ab. Gleich darauf schlief Jessica einen sehr tiefen Schlaf.
    Noch zwei Tage musste sie im Krankenhaus verweilen, dann ließen sie die Ärzte nach Hause. Allerdings nur unter sehr strengen Auflagen. Jessica musste bis zur 35ten Woche, das waren jetzt noch 8 Wochen, strenge Bettruhe wahren. Kein Kochen, nicht arbeiten, nicht um Jennifer kümmern und nichts schweres heben. Jessis Mutter, Bens Mutter und ihre Nachbarin hatten sich abgesprochen, wer wann sich um Jenny und Jessica kümmert.
    Als Jessica wieder nach Hause kam, musste sie sich sofort hinlegen. Andreas, der mitgekommen war, setzte ihr einen Katheter am Oberschenkel, den er mit einer Pumpe an ihr Bein band. Vor dort floss ständig Wehenhemmer in ihr Blut. Dann schloss er Jessica an ein Überwachungsgerät an. Dieses Gerät war an einem Gurt an Jessis Bauch befestigt und zeichnete den Herzschlag des Kindes und jede Wehe auf. Diese Daten wurden ein paar Mal am Tag an eine Krankenschwester gesendet, die auf alle Komplikationen reagiert.
    „So das wär’s jetzt.“ sagte Andreas, nachdem er fast eine halte Stunde alles angeschlossen hatte. Jessica sah ihn nicht an. Er setzte sich zu ihr ans Bett. „Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, aber du willst doch ein gesundes Baby zur Welt bringen und dafür müssen Maßnahmen getroffen werden.“ Stille. „Du wirst es durchstehen, da bin ich mir sicher.“ sagte er und ging. Kaum war Andreas verschwunden, brach Jessica in Tränen aus. Sie war wütend und würde am liebsten die ganzen Geräte von sich reißen. Sie schlug mit der Faust auf das Kissen ein und weinte sich so in den Schlaf.

    Drei Wochen später hatte sich Jessica so stark verändert, dass man sie nicht wieder erkannte. Sie war wie hypnotisiert. Keinen ließ sie mehr an sich heran. Ständig starrte Jessi nur an die Decke und konnte sich für nichts mehr begeistern. Silke, ihre Arbeitskolleginnen und ihr Chef, Peter und Andreas kamen so oft wie möglich zu Besuch und zum Entschluss, dass man unbedingt etwas unternehmen müsste. Gemeinsam besprachen sie sich auch mit Ben, der Jessi etwas aufmuntern sollte. Lange hatte er sich nicht gemeldet, weil ihn das Seminar ständig in Anspruch nahm.
    Julia klopfte an der Schlafzimmertür und öffnete diese. „Jessica bist du wach?“ flüsterte sie. Jessi nickte. „Ben ist am Telefon für dich.“ Ihr Gesicht hellte sich ein klein wenig auf. „Ben?“ „Hallo mein Schatz. Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber es ist echt schwer sich hier Zeit zu nehmen... Es ist schön deine Stimme zu hören Jessica. Ich vermisse dich sehr.“ „Ich dich auch...“ Wieder kamen ihr die Tränen. „Wie geht es dir denn?“ fragte Ben sanft. „Gut.“ „Du warst noch nie gut im Lügen Jessi. Ich höre sogar durch das Telefon, dass du nicht die Wahrheit sagst. Ich weiß nämlich ganz genau, dass es dir alles andere als gut geht.“ Jessica seufzte. „Du hast Recht. Eigentlich geht es mir ziemlich beschissen, aber mach dir keine Sorgen.“ Sie versuchte möglichst fröhlich zu klingen. „Ich mache mir aber Sorgen. Die anderen haben angerufen, weil sie nicht mehr weiter wissen, wie sie dir helfen sollen. Du lässt ja keinen mehr an dich heran.“ „Achso? Du hast auch nur angerufen, weil dich die anderen gebeten haben. So hättest du mich wahrscheinlich vergessen...“ „Jessica hör auf mit diesem Unsinn, du weißt ganz genau dass das nicht stimmt. Sie haben mich um Rat gebeten. Alle haben gesagt, du bist nicht mehr wie vorher.“ Jessi rannten Tränen über das Gesicht. „Jessica, ich will dass du wieder die alte wirst.“ „Oh Ben...“ sie schluchzte auf. „Ich habe versucht stark für dich zu sein, aber ich kann nicht mehr. Ich bin mit meiner Kraft am Ende. Ständig liege ich hier mit diesen ganzen Geräten und darf nichts tun. Nicht mal meine eigene Tochter darf ich heben. Und ich wünschte du wärst hier, damit das Alles erträglicher wird, aber du bist nicht da, sondern am anderen Ende der Welt...“ Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und weinte, bis sie keine Tränen mehr vergießen konnte. Ben schwieg am anderen Ende betroffen. Schuldgefühle machten sich in ihm breit. „Es tut mir so Leid Jessica.“ sagte Ben zärtlich. „Ich vermiss dich so.“ „Ich dich doch auch. Am liebsten würde ich dich jetzt umarmen und küssen.“ „Ich liebe dich Ben.“ „Ich liebe dich auch...“
    Lange sprachen beide noch miteinander. Am Schluss versprach sie Ben, dass sie durchhalten werden.
    Nachdem Jessi aufgelegt hatte, hatte sie wieder das Gefühl, glücklich zu sein. Mit einem Lächeln schief sie dann auch ein und träumte davon, dass Ben sie wieder in den Armen hielt.



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 23.05.2009, 13:16

    oh nein :shock:
    OHHHH NNNEEEEIIIINNN!
    Leute des tut mir Leid. Meine Schwester war noch eingeloggt und ich hab des net gmerkt und hab jetzt unter ihrem Namen das nächste Kapitel reingeschrieben!!! :roll:

    Das nächste Mal pass ich wieder auf...
    Hier kommt aber auch gleich das nächste Kapitel!!

    Das große Wiedersehen

    Es glich fast an einem Wunder, aber Jessica war wie ausgewechselt nach dem langen Gespräch mit Ben. Sie versprühte wieder die Lebensfreude, die man von ihr kannte. Jessi spielte am Bett mit ihrer Tochter „Mensch-ärger-dich-nicht“, lachte und machte Witze. Wenn man sie fragte, warum sie sich so verändert hatte, konnte sie nur lächelnd mit den Schultern zucken. „Ich weiß es selbst nicht, aber auf einmal hatte ich das Gefühl, ich könnte Bäume ausreißen. Ben hat mir einfach Kraft gegeben.“ sagte Jessica. Auch ihre Essgewohnheiten waren wieder so wie bei einer Schwangeren. Sie konnte plötzlich Lust auf Gurken haben und danach trotzdem noch tonnenweise Kuchen essen. Der Babybauch wuchs und wuchs und ihr Sohn entwickelte sich, wie es sein sollte. Die Bewegungen wurden von Tag zu Tag stärker.
    Mittlerweile musste Jessi nur noch eine Woche im Bett bleiben und auch Ben kam bald zurück. Sie plante eine kleine Willkommensparty für Ben, zu der seine Eltern, ihre Eltern, Silke und Andreas und ihre Arbeitskolleginnen Sarah und Nicole und Markus eingeladen waren. Jessica strich jeden Tag aus dem Kalender, der vergangen war und wurde immer aufgeregter. Ben meldete sich ebenfalls jeden Tag, um von seinen Abenteuern in Miami zu berichten.
    An diesem Tag ging Jennifer an das Telefon. „Jenny!“ meldete sie sich. „Hey Süße, ich dachte schon, die lassen dich nie mal ans Telefon.“ Sie kicherte. „Und alles klar bei euch?“ „Ja... heute Nacht war Gewitter.“ „Hattest du Angst?“ „Bin zu Mama ins Bett.“ Ben lachte. „Darf ich deine Mama mal haben.“ „Ok, aber ich will mithören.“ „Natürlich.“ Schnell rannte Jennifer hoch ins Schlafzimmer. „Mami!! Papi am Telefon.“ rief sie. Jessica legte ihr Buch zur Seite und nahm das Telefon. „Will mithören Mami. Mach laut.“ Böse blickte Jenny ihre Mutter an. „Ist ja gut Maus.“ lachte Jessi und drückte auf den Knopf für den Lautsprecher. „Unsere Tochter hat auch schon ihren eigenen Kopf.“ „Aber hallo...“ Jennifer grinste frech. „Habe gehört, es gab ein Gewitter heute Nacht?“ „Ja, ein ziemlich heftiges. So wie ich das mitbekommen habe, muss es in ein paar Regionen noch heftiger gewütet haben. Ein paar Keller mussten ausgepumpt werden. Jenny kam gleich zu mir ins Bett.“ „Hat sie mir schon erzählt.“ „Und wie geht’s euch so?“ fragte Jessica. „Uns geht’s gut. Seit zwei Wochen dürfen wir ja auf die Einsätze mit und praktisch mitmachen. Außerdem wollen ein paar unserer amerikanischen Kollegen uns auf eine kleine Nachttour einladen. Ich weiß aber nicht ob ich mitgehen soll. Eigentlich bin ich viel zu müde dafür.“ „Die lassen es aber krachen.“ lachte Jessica. Am anderen Ende hörte sie, wie jemand die Zimmertür zuknallte und Ben begrüßte. „Hey Ben! Telefonierst du schon wieder? Man du musst sie ja vermissen. Ich bin ja mal froh, wenn ich mal meine Ruhe habe vor meiner.“ „Halt die Klappe Phil, sie kann alles hören.“ warnte Ben ihn. „Ups... hallo Jessica!“ „Hi Philipp, das wenn deine Freundin erfährt.“ „Oh nein bloß nicht, die dreht mir den Kragen um.“ Alle mussten lachen. „Naja, ich stör euch dann nicht länger. Kommst du heute Abend eigentlich mit zu unserer kleinen Tour?“ „Wahrscheinlich nicht.“ „Man Ben, du kannst doch nicht jeden Abend hier in der Bude sitzen. Jessi, sag doch auch mal etwas. Dein Mann hockt jeden Abend im Zimmer und zählt die Tage.“ „Ich bin viel zu müde um heute nach wegzugehen.“ Philipp seufzte. „Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen.“ Plötzlich kam wieder jemand ins Zimmer und rief irgendetwas. „Jessica ich muss auflegen. Die haben gerade eine Wirbelsturmwarnung raus gegeben. Melde mich sofort wenn alles vorbei ist. Liebe euch.“ „Pass auf dich auf!“ rief Jessi, aber Ben hatte schon aufgelegt. Wie erstarrt machte sie das Telefon aus. „Was los Mami?“ fragte Jenny ängstlich. „Dein Vater muss sich in Sicherheit bringen. Er meldet sich aber bald wieder Maus.“ „Habe Angst...“ Jennifer schmiegte sich an ihre Mutter. „Deinem Vater wird nichts passieren.“ In ihrem Kopf setzte sich ein „hoffentlich“ noch an den Satz. Von weitem war ein leises Grollen zu hören. Wieder bahnte sich ein Gewitter an. Zu diesem Zeitpunkt kam Melanie herein. „Es kommt wieder ein Gewitter.“ sagte sie und sah Jessica und Jenny verwundert an. „Was ist denn mit euch los?“ „Bei Ben gab es eine Wirbelsturmwarnung. Sie wurden gerade evakuiert.“ „Ach du meine Güte. Na hoffentlich passiert ihm nichts.“ Jennifer wimmerte. „Shhhhh... mein Schatz. Keine Angst. Es wird alles gut.“ versuchte Jessi ihre Tochter zu trösten und gab ihr einen Kuss auf’s Haar. „Sind alle Fenster geschlossen?“ Melanie nickte.
    Draußen fing es an dickte Tropfen zu regnen. Auch im Schlafzimmer wurde es dunkler, da das Gewitter immer näher kam. „Hast du Papa schon angerufen?“ „Ja, er hat auch schon alles dicht gemacht.“ „Gut.“ Ein heller Blitz zuckte und ein lauter Donner krachte. Jenny hielt sich die Ohren zu und schloss die Augen. Sie krümelte sich unter die Decke von Jessica. Wenig später fiel auch noch der Strom aus und Melanie versuchte mit Teelichtern etwas Licht ins Haus zu bringen. Draußen schüttete es aus Eimern. Die ganze Straße ist schon fast überschwemmt und von weitem hörte mal schon Sirenengeheul. Das Gewitter schien sich wie festgesetzt zu haben, denn es dauert fast die ganze Nacht. Vor Angst um Ben konnte Jessica lange nicht einschlafen, erst spät nachts schloss sie die Augen.
    Am Morgen nach dem stürmischen Gewitter, war er immer noch sehr windig, aber die Sonne schien wenigstens schon wieder. Jennifer war nicht mehr unter der Decke. Man hörte sie unten mit Melanie sprechen. Ihr erster Gedanke galt Ben. ‚Ob er sich schon gemeldet hatte?’ fragte sie sich. Sofort griff Jessica zum Telefon, aber der Akku war leer. Auch ihr Handy war gerade nicht Griffbereit. „Mist.“ knurrte sie. Wenig später brachten ihre Mutter und Jenny das Frühstück. „Hat ganz schön abgehaust heute Nacht.“ sagte sie. „Hat Ben sich schon gemeldet?“ Melanie schüttelte den Kopf. „Könntest du dann das Telefon in die Ladestation tun, der Akku ist leer. Ich will nicht verpassen, wenn er anruft.“ „Ich mach schon.“ rief Jenny, nahm das Telefon und rannte noch unten. „Der Strom ist immer noch ausgefallen, aber die Elektriker arbeiten schon daran. Jenny und ich haben Frühstück für dich gemacht. Allerdings ist kein Rührei dabei, weil ja der Herd noch nicht geht.“ „Kein Problem. Warst du lange heute Nacht auf?“ „Bis ein Uhr... ich habe gewartet, bis das größte Gewitter vorbei war.“ „Ich hoffe nur, dass Ben nichts passiert ist.“ sagte Jessica nachdenklich. „Ich bin mir sicher, dass sie alle rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden sind.“ „Aber warum meldet er sich nicht?“ „Bei ihnen wird auch kein Strom vorhanden sein...“
    Bald war die Energieversorgung wieder aufgebaut und das Aufladegerät für das Telefon war wieder einsatzbereit. Jennifer wachte wie ein Hund davor, doch keiner meldete sich. Beunruhigt lag Jessi im Bett. Am liebsten würde sie jetzt aufstehen und irgendetwas tun. Sie stellte den Radio neben sich an. Der Moderator erzählte ihr aber nur, was das Unwetter in ihrer Umgebung angerichtet hatte. Nichts über einen Wirbelsturm in Amerika.
    Am Spätnachmittag kam Jenny mit dem Telefon hoch gerannt. „Mami, das Telefon ist aufgeladen.“ „Danke mein Schatz... jetzt kann Ben anrufen.“ sagte sie und strich ihrer Tochter über den Kopf.
    Dann endlich, es klingelte und Ben meldete sich am knisternden anderen Ende. „Zum Glück dir ist nichts passiert.“ Jessica war total erleichtert. „Mir geht es gut. Nur einen kleine Platzwunde am Kopf, weil mir etwas entgegen geflogen kam. Aber mach dir keine Sorgen. Wir sind noch im letzten Moment wo untergebracht worden. Alle meine Arbeitskollegen ist auch nichts passiert. Der Sturm hat aber ziemlich viel zerstört. Wir werden jetzt wahrscheinlich mit bei den Aufräumarbeiten helfen.“ „Wenigstens geht es euch gut, das ist das Wichtigste. Mama und Jenny richten dir ganz liebe Grüße aus.“ „Danke. Ach ja, bevor ich es vergesse. Wenn es sich einrichten lässt, kann ich sogar früher nach Hause kommen, weil der Wirbelsturm hat die Polizeistation auch nicht verschont.“ Jessica freute sich, trotzdem wollte sie nicht, dass er kam, bevor sie nicht mehr ans Bett gefesselt war. „Ist das sicher?“ „Nein noch nicht. Ich sage dir aber auf jeden Fall noch Bescheid.“ „Ok.“ Sie verbarg so gut wie möglich ihre Erleichterung. „Sehr begeistert hörst du dich aber nicht an.“ meinte Ben etwas beleidigt. Jessi wusste nicht was sie sagen soll. Lügen konnte sie nicht sie nicht sehr gut, weil Ben sie immer durchschaute. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn du früher nach Hause kommst, aber... Ben ich will nicht, dass du mich so siehst, weil ich noch im Bett liege. Ich sehe schrecklich aus. Außerdem will ich dich am Flughafen abholen.“ „Ach Schatz, du weißt ganz genau, dass du für mich immer toll aussiehst. Und ob du mich schon am Flughafen begrüßt oder ich dich am Bett, das ist mir völlig gleichgültig. Ich will nur endlich wieder bei euch sein. Ich vermiss euch ganz schrecklich...“ „Wir vermissen dich ja auch.“ Kurz schwiegen beide. „Jessica ich muss jetzt auflegen. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch Ben. Machs gut.“ Nun konnte sie wieder in Ruhe schlafen, denn sie wusste jetzt, dass Ben noch am Leben war.
    Eine Woche später wurde Jessica endlich wieder von den Geräten befreit. Sie konnte es kaum erwarten mit ihrer Tochter zu spielen oder etwas zu kochen.
    An einem Dienstagmorgen, nun war es auch nur eine Woche bis Bens Rückkehr, kam Andreas, um endlich die Geräte abzuschließen. Er konnte gar nicht schnell genug alles entfernen. „So Jessica, du hast es geschafft.“ Sie sprang auf und umarmte ihn. „Du kannst jetzt wieder ganz normal in deinen früheren Lebensstil zurückkehren. Keine Einschränkungen und keine Medikamente mehr. Außerdem darfst du jetzt auch wieder Sex haben. Lass es dir also gut gehen bis zur Geburt.“ lächelte Andreas. „Danke, du weißt gar nicht, wie befreit ich mich jetzt fühle. Endlich kann ich Ben begrüßen.“
    Jessica konnte nicht mehr aufhören zu grinsen. Wenig später verabschiedete er sich und sie duschte sich erst mal ausgiebig. Großzügig seifte sie sich ein. Endlich konnte Jessi sich wieder wie neugeboren fühlen. Nur ihre Haare ließen noch zu wünschen übrig. Sie hatten in den letzten Wochen auch stark gelitten. Kurz rief sie beim Friseur an, ob er noch einen Termin hineinquetschen konnte. Sie drängte so lange, bis er nachgab. Beschwingt zog sich Jessica an und betrachtete ihr Spiegelbild. Ihr Bauch war beachtlich gewachsen in den letzten Wochen, aber ihr Körper war etwas dünn.
    Wenig später saß sie schon im Friseurstuhl und ließ sich verwöhnen. „Wie lange dauert es denn noch?“ fragte Maraike. „Fünf Wochen.“ Erst jetzt wurde Jessica klar, dass es nur noch ein paar Wochen bis zum Geburtstermin war. Ausgelassen quatschte sie noch mit ihr, bis Jessis Haare wieder so waren, wie sie sein sollten. Danach kaufte sie etwas zum Essen ein und fuhr zu ihrer Mutter. Gerade befand Melanie sich im Putzrausch. „Hallo Mama!“ rief sie laut, weil der Staubsauger noch im Gange war. „Oh hallo Schatz...“ Das Gerät wurde ausgeschaltet. Ihre Mutter umarmte sie. „Du siehst ja blendend aus.“ „Ich bin so froh, dass jetzt alles vorbei ist.“ „Lass es dir gut gehen, du hast es dir wirklich verdient.“ lächelte Melanie liebevoll. „Und du bist mal wieder am Putzen?“ „Ja deinen Vater kannst du nicht lange alleine lassen. Wie eine Junggesellenbude sah es hier aus, als ich gestern Abend nach Hause kam.“ Jessica lachte. „Aber ich hatte heute Mittag schon Zeit einen Kuchen zu backen. Wenn wir Glück haben ist er schon abgekühlt.“ Melanie brühte Tee auf und schnitt für Jessi ein Stück ihres hausgemachten Zitronenkuchens ab. „Schmeckt sehr lecker Mama.“ Mehrere Stückte mampfte sie, bis sie sich zufrieden zurücklehnte. „Jetzt habe ich Papa wohl den Kuchen weggegessen.“ Verschmitzt lächelte Jessica. „Naja, ein halber Kuchen ist ja noch übrig.“ Beide sprachen noch über die Willkommensfeier für Ben, dann brach Jessi auf, um Jenny von der Kita abzuholen.
    Jennifer war ganz erfreut ihre Mutter zu sehen und auch die Betreuerin begrüßte Jessi und erkundigte sich nach ihrem Befinden. „Danke mir geht es sehr gut.“ antwortete sie. „Muss bestimmt schlimm gewesen sein, immer im Bett zu liegen oder?“ Jessica war die Situation leicht unangenehm, trotzdem antwortete sie. „Eine besonders schöne Zeit war es nicht, aber ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist.“ Frau Schmidt nickte und verabschiedete sich von Jenny. Zu Hause wurde sie wieder aufgehalten, diesmal aber von ihrer Nachbarin, die sich auch nach ihren Zustand erkundigte. Fast 20 Minuten plauschten beide miteinander, aber Jennifer wurde unruhig und drängte ihre Mutter zum Gehen. „Ja mein Schatz, wir gehen ja jetzt.“ Da kam Jessica eine Idee. „Hätten Sie vielleicht Lust mit uns zu Abend zu essen? Ich mache nichts großartiges, aber vielleicht ist das ein kleines Dankeschön für Ihre Hilfe in den letzten Wochen.“ Die Nachbarin lächelte. „Gerne.“ „Gut, dann erwarte ich Sie so um sieben Uhr bei mir. Ich freue mich.“
    Im Haus bereitete sie nur ein paar Sachen vor, dann badete sie Jenny schnell und zog sie an. Im Backofen brutzelte der Makkaroni-Käse-Schinken Auflauf und der Tisch war auch schon gedeckt, während Jessica sich auch noch umzog. Schlicht mit einem Rock und einer Bluse wartete sie mit Jennifer auf die Gäste, die auch nicht mehr lange auf sich warten ließen. „Guten Abend.“ begrüßte Jessi Herrn und Frau Fraser und ließ beide eintreten. „Nochmals vielen Dank für die Einladung.“ „Das ist ja wohl das Mindeste. Sie haben in letzter Zeit viel für uns getan.“ lächelte Jessica und nahm ihnen die Jacken ab. Sie führte die beiden ins Esszimmer, bot ihnen was zu trinken an und entschuldigte sich für einen kleinen Moment. Das Essen stand ein paar Minuten später auf dem Tisch. Gemeinsam aßen sie zu Abend und sprachen über dies und jenes. Spät wurde es, bis ihre Nachbarn sich entschuldigten. Jenny war auch schon auf dem Sofa eingeschlafen. „Nun wollen wir Ihnen auch noch etwas Ruhe gönnen.“ Frau Fraser lächelte. „Das Essen war sehr lecker.“ sagte auch ihr Mann, dann verabschiedeten sie sich. Müde ging Jessi ins Wohnzimmer, wo ihre Tochter schlief. Sanft nahm sie Jenny auf den Arm und brachte sie zu Bett. Kaum hatte sie ihr Zimmer verlassen, klingelte das Telefon. „Hallo?“ „Hey mein Schatz, ich bin es.“ „Hallo Ben.“ flüsterte Jessi und schloss die Augen. „Wie geht es dir? Hast du deinen ersten freiten Tag genossen?“ „Als erstes war ich beim Friseur, um wieder normal auszusehen.“ Ben lachte. „Hör mal, ich habe eine gute Nachricht für dich.“ „Was denn?“ „Ich komme kurzfristig schon übermorgen nach Hause.“ Jessi konnte es nicht glauben und sprang auf. „Wirklich? Oh Ben ich freu mich so dich endlich wieder zu sehen.“ „Ich mich auch.“ Ein kurzer Moment der Stille entstand. „Wann kommst du an?“ „Also wir fliegen morgen Abend um elf los und kommen auch so um die Zeit mittags an.“ „Ok, dann bin ich um diese Zeit am Flughafen.“ „Gut... bringst du Jenny mit?“ „Natürlich.“ „Ok, ich gehe jetzt erstmal ins Bett.“ „Mach das. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Somit legten beide auf und gingen schlafen.
    Am Tag danach war Jessi hauptsächlich damit beschäftigt, das Essen für die Rückkehr von Ben auszusuchen. Am Schluss blieb sie an einer Pastete mit Spargelsalat und als Nachspeise Apfel-Zwieback-Auflauf hängen. Gleich machte sie sich ans Einkaufen und am Mittag bereitete Jessi schon mal die Pasteten vor. Sie wollte alles perfekt haben, wenn Ben nach Hause kam und deswegen putzte auch sie das ganze haus, bis alles blitzte. Danach ließ sie sich auf’s Sofa plumpsen und schlief kurz ein. Aber lange durfte Jessica sich nicht ausruhen, denn durch das Strampeln von ihrem Sohn wurde sie wieder aufgeweckt. Auch ihr Magen knurrte und plötzlich hatte sie Lust auf ein Eis. Mit dieser Idee holte Jessi ihre Tochter ab und fuhr mit ihr in die Eisdiele. „Such dir was aus Schatz.“ sagte sie zu Jenny und das tat sie auch. Jennifer suchte sich fast den größten Eisbecher auf, den sie trotzdem ganz verdrückte. Jessica suchte sich einen Michshake und ein gemischtes Eis aus. „Wann kommt Papi morgen heim?“ „Mittags, wir fahren dann zusammen zum Flughafen und begrüßen dann den Papa.“ Jenny freute sich. Gemeinsam hatten beide viel Spaß, denn nach dem Eisessen bummelten sie noch ein bisschen in der Stadt und bespritzen sich anschließend am Brunnen mit Wasser. Ein paar andere Kinder stimmten mit ein. Jessi setzte sich dann auf eine Bank und ließ sich von der warmen Abendsonnen bestrahlen. Lange saß sie da, mit geschlossenen Augen und gab sich ihren Träumen hin. ‚Morgen Abend um diese Zeit wird Ben wieder da sein’, dachte sie und lächelte leicht. Dann wird wieder alles gut sein.
    Jennifer rüttelte an ihren Beinen. „Mir ist kalt Mami!“ sagte sie. Die Sonne war hinter dem Kirchturm verschwunden und es wehte ein leichter Wind. „Wir gehen jetzt auch nach Hause.“ Jessi nahm ihre Tochter an der Hand und ging mit ihr zum Auto.
    Daheim legte Jessica erstmal Jenny wieder richtig trocken und steckte sie auch gleich in ihren Schlafanzug. „Wie wär’s mit einer Tasse Kakao?“ Die Kleine nickte. Jessica dagegen aß noch ein paar Brote. Schon um halb acht waren beide erschöpft und müde und gingen ins Bett. Zusammen kuschelten sie sich unter die Decke. „Mami, ich hab’ dich lieb.“ flüsterte Jenny. Jessica lächelte, gab ihr einen Kuss und sagte: „Ich habe dich auch lieb mein Schatz.“

    Früh stand Jessi schon auf, um sich an den Apfel-Auflauf zu machen. Leise schlich sie aus dem Bett, während ihre Tochter noch tief und fest schlief. Summend schälte sie die Äpfel, schnitt diese und bereitete alles vor. Der Auflauf brutzelte schon im Ofen als sie sich unter die Dusche stellte. Jessica wollte gut aussehen, wenn Ben sie sah. Mit einer nach Rose riechenden Lotion cremte sie sich ein. Die braunen Haare fielen ihr bis knapp über die Schulter. Gerade als Jessi sich vor dem Kleiderschrank aufbaute, klingelte es an der Türe. Jennifer, die nun auch wach war. stürmte los. Es waren Melanie und Julia. Melanie passt, während Jessi, Jenny und Julia Ben abholen. Die restlichen Gäste kommen wenig später zum Essen. „Wo ist denn deine Mutter?“ fragte Melanie. „Oben, zieht sich um.“ Jessica entschied sich nach mehreren umziehen für ein schwarzes Wickelkleid, das ihren großen Babybauch betonte. Denn sie mochte ihren Bauch und versuchte ihn nicht zu verstecken. Dazu noch schwarze Lederstiefel mit Keilabsatz und Jessi sah sich zufrieden im Spiegel an. Unten betrachteten die beiden Mütter gerade Jessis Auflauf. Sie überraschte Melanie und Julia in der Küche. „Wow Jessica du siehst sehr gut aus!“ meinte Bens Mutter. „Meint ihr so gefalle ich Ben?“ „Da bin ich mir ganz sicher.“ lächelte Julia. „Übrigens dein Apfel-Auflauf sieht sehr gut aus.“ „Danke, der müsste jetzt auch fertig sein.“ Jessica holte den Auflauf aus dem Ofen und stellte dafür die drei Pasteten in die Röhre. „Die Pasteten müssten in anderthalb bis zwei Stunden fertig sein. Ich mach jetzt schnell noch den Spargelsalat, dann brauchst du nur noch darauf aufpassen.“ sagte Jessi schnell und werkelte schon wieder herum. „Jessi, jetzt setz dich doch erstmal. Du bist ja ganz hippelig.“ Ihre Mutter drückte sie auf einen Stuhl. Die Wangen von Jessica waren gerötet. „Ich bin nur irgendwie so aufgeregt. Ich freue mich Ben endlich wieder zu sehen.“ Die Augen leuchteten. „Wollen wir dann aufbrechen?“ fragte Julia. Im gleichen Moment tauchte Jenny fertig angezogen in der Küche auf. „Fahren wir?“ „Ja Süße, wir fahren jetzt.“ Jessi strich ihr über die Haare. Sie band ihrer Tochter die Schuhe und half ihr bei der Jacke, dann zog sie selbst ihre Jacke an.
    20 Minuten später kamen die drei am Flughafen an, wo sie auch schon einige Frauen von Bens Kollegen antrafen. Die meisten erkannte Jessica wieder und kam mit diesen auch wieder ins Gespräch. Die letzten Minuten waren die längsten in ihrem Leben und als das Flugzeug pünktlich landete, starrten alle wie gebannt nach außen. Jessicas Herz schlug ihr bis zum Hals. Endlich würde sie ihn wieder in ihre Arme schließen können. Julia merkte ihre Anspannung und lächelte ihr aufmunternd zu. Die ersten Männer wurden schon von ihren Frauen begrüßt. „Wo ist Papi denn?“ fragte Jennifer. „Er kommt gleich.“ Jessi drückte ihre Hand.
    Lächelnd betrachtete sie die anderen Paare, wie sie sich umarmten und einander begrüßten. Aber als Jessica wieder aufblickte, stand er wenige Meter vor ihr. Ihre und seine Augen hatten sich wie ineinander verhakt, denn im ersten Moment konnte sie sich gar nicht bewegen. Dann, endlich konnte sie sich von ihrer Starre lösen und rannte ihm entgegen. Auch Ben ließ seine Tasche fallen und fing Jessica auf. Er konnte es genauso wenig glauben wie sie, aber er war wieder zu Hause. Heiße Tränen liefen über ihr Gesicht und sie schluchzte auf. Mit zittrigen Fingern hob Ben Jessis Gesicht und küsste ihren Mund. Wie lange hatten beide auf diesen Augenblick gewartet? „Oh Gott, wie schön du bist.“ flüsterte Ben atemlos und legte eine Hand auf ihren Bauch. Jessica, die nicht im Stande war etwas zu sagen, vergrub ihre Gesicht an seiner Brust und ließ sich von ihm umarmen. Wenige Sekunden später hörte man schon Jennifer kommen. „Papi!“ rief sie und kam mit kleinen Schritten auf ihn zu gerannt. Auch sie nahm Ben fest in die Arme. „Meine kleine Maus.“ sagte er und wiegte seine Tochter hin und her. „Bin ich froh wieder bei euch zu sein.“ Gemeinsam schritten dann die drei auf Julia zu. Diese begrüßte Ben auch mit Küssen. Zum Schluss verabschiedete sie sich noch vom Polizeichef, um dann nach hause zu fahren. Dort verbrachten sie noch einen schönen Tag und Ben erzählte Geschichten, die er in Amerika erlebt hatte. Nachdem sich alle am Abend entschuldigt hatten, brachten Jessica und Ben ihre Tochter zu Bett, bevor sie selbst total müde sich darauf fallen ließen.
    Eng umschlungen tauschten beide noch Zärtlichkeiten aus.
    Dann schlang sie ihre Arme um seinen Körper und so schliefen beide ein.



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 23.05.2009, 13:21


    ach ihr seid sisis? :D
    cool. mmm jetz kann ich ncih mehr lesen averscheibs auf n anders mal.. shit^^



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 24.05.2009, 20:04


    daankeee :D



    Re: Meine Geschichte...

    claudi - 25.05.2009, 16:06


    wooow wieder n krasser teil



    Re: Meine Geschichte...

    mayamausi96 - 25.06.2009, 16:01


    geht die geschichte eigentlich noch weiter?



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 01.07.2009, 15:00


    Das will ich doch wohl hoffen



    Re: Meine Geschichte...

    Alisa - 10.10.2009, 17:49

    Meine Geschichte 13
    Soooo... mensch, des hat ja etz ewig gedauert was?
    Is ne lange Geschichte, warums die ganze Zeit nix neues mehr gab :-)
    Ich hoff mal, es will noch jemand lesen...

    Glück im Unglück

    Wie auch bei der letzten Schwangerschaft, traten die Beschwerden erst gegen Ende auf. Auch diesmal war das Kind ziemlich groß und es hatte in den letzten drei Wochen beachtlich an Gewicht zugelegt. Dem entsprechend sind auch die Komplikationen. Manchmal war Jessi vor lauter Rückenschmerzen den Tränen nahe und Ben musste sie massieren. Andere Frauen klagen über Schlaflosigkeit, bei ihr war es genau umgekehrt: Jessica konnte sich vor Müdigkeit gar nicht mehr retten. Ständig war sie fast am Einschlafen. Nicht mal Autofahren traute sie sich, aus Angst am Steuer einzuschlafen. Abgesehen davon, dass Ben sie gar nicht mehr ließ.
    Lange stehen konnte Jessi auch nicht, weil nach spätestens einer halben Stunde ihre Beine anschwellen. Es sind zwar alles keine Besorgnis erregenden Beschwer-den, trotzdem hatten Jessica und Ben ständig Angst, es könnte etwas schlimmes sein. Außerdem musste sie sich ja auch noch um Jennifer kümmern. An dieser Stelle halfen ihr auch wieder ihre Bens Mutter. „Aber ich kann doch nicht immer auf euch angewiesen sein. Ich bin erwachsen und müsste dass eigentlich alleine schaffen.“ jammerte Jessica. „Kind, so ein Unsinn.“ empörte sich ihre Mutter. „Ich und Julia helfen euch doch gerne, oder?“ Melanie sah Julia fragend an. Sie nickte. „Natürlich. Du musst ja auch irgendwann mal wieder zur Ruhe kommen und vor der Geburt ist das sehr wichtig.“
    Seit diesem Gespräch kamen die beiden regelmäßig vorbei. Auch Ben versuchte ihr so viel wie möglich abzunehmen, aber er war zu eingespannt wegen der Ar-beit. Häufiger wie sonst musste er Schichtarbeiten übernehmen. „Es tut mir so furchtbar Leid, dass ich zur Zeit so wenig bei euch sein kann.“ „Ist schon in Ordnung, ich verstehe es ja.“ sagte Jessica, aber eigentlich tat es ihr schon weh, wenn er keine Zeit hatte für sie und Jenny. Wenigstens fielen die Untersu-chungstermine immer so, dass Ben mitkommen konnte.
    Diesmal fiel die Untersuchung auf einen späteren Zeitpunkt. Erst um acht mussten beide im Krankenhaus sein.
    Als Ben zu Hause eintraf, fand er Jessica auf dem Sofa liegen und Jenny am Bo-den mit Barbie spielen. „Hallo Maus?“ begrüßte er seine Tochter leise. Diese um-armte ihn. „Schläft Mama?“ „Ja, eigentlich wollte sie sich nur ausruhen...“ Jennifer zuckte mit den Achseln. Ben sah auf die Uhr: Es war sieben Uhr. Er kniete vor dem Sofa und strich Jessica über die Haare. „Aufwachen mein Schatz.“ flüs-terte Ben in ihr Ohr. Jessi schreckte auf. „Bin ich schon wieder eingeschlafen?“ fragte sie verschlafen. Er nickte. Seufzend rieb sich Jessi über das Gesicht. „Tut mir Leid, soll ich dir noch etwas zu Essen machen?“ „Dafür wirst du keine Zeit mehr haben. Wir haben schon sieben.“ „Mist!“ fluchte Jessica und sprang auf. Ihre Beine wollten aber nicht gehorchen und knickten ein. Ben fing sie auf, bevor sie hinfiel. „Nur langsam.“ meinte er. „Lass dir Zeit, es reich doch wenn wir um halb fahren.“ „Danke...“ murmelte Jessi und ging langsam die Treppe hinauf. Stirnrunzelnd sah Ben ihr hinterher. In den letzten Tagen bewegte sie sich immer schwerfälliger. Das Gewicht machte ihr ganz schön zu schaffen.
    Oben im Bad wusch Jessica ihr Gesicht erst mal mit kaltem Wasser. Sie war müde und wollte eigentlich am liebsten schlafen. Mit kleinen Augen sah sie sich im Spiegel an. „Du siehst ja schrecklich aus.“ sagte Jessi grimmig zu sich und wand-te sich ab, um sich umzuziehen. Selbst ihre normale Schwangerschaftskleidung war ziemlich eng. Also entschied sie sich für eine weite Hose und ein Babydollartiges Oberteil. Dann kämme sie ihr braunes Haar und klemmte es mit einer Spange zusammen. Jetzt war Jessica einigermaßen zufrieden. Nun klingelte es an der Türe und Julia kam, um auf Jenny ein bisschen aufzupassen, während Ben und Jessica im Krankenhaus sind. „Hallo Jessica, schön dich zu sehen.“ begrüßte Julia sie und umarmte sie mit Küssen. „Hallo Julia.“ Jessi versuchte möglichst fröhlich zu klingen. „Wollen wir dann fahren?“ fragte Ben und legte einen Arm um sie. Schweigend nickte Jessica. Ben half ihr dann bei den Schuhen und der Jacke. „Tschüss Maus, wir sind in anderthalb Stunden wieder da.“ Jenny bekam von ih-ren Eltern noch einen Kuss und blieb dann in Julias Obhut.
    Jessica ließ sich ins Auto sinken und schloss die Augen. „Hey, nicht wieder einschlafen.“ meinte Ben lächelnd. „Keine Sorge, ich schlafe schon nicht ein!“ pampte sie ihn an. Abwehrend hob er die Arme. „Tut mir Leid.“ „Entschuldigung Ben, es war nicht so gemeint, aber ich bin einfach so müde.“ Zur Entschädigung gab sie ihm einen langen Kuss.
    Zehn Minuten später fuhren beide dann endlich in Richtung Krankenhaus. Dort trafen sie auch Silke, die gerade aus Andreas’ Büro kam. „Hallo ihr beiden. Kommt ihr zu Untersuchung?’“ Jessi nickte. „Und was machst du da?“ Silke lächelte verschmitzt. „Och...“ Da fiel Jessica auf, dass ihre Freundin rot im Ge-sicht war und ihr BH herausblitzte. Sie musste grinsen. „Ahhh... Du brauchst mir nichts zu erklären.“ Ben sah die beiden Frauen verständnislos an. „Nichts für kleine Jungs.“ sagte Jessi zu ihrem Mann und zwinkerte Silke zu. „Können wir schon rein oder ist Andreas noch nicht fertig?“ „Ich glaube ihr könnt schon.“ lachte sie. Leise klopfte Jessica an die Tür und als sie sie öffnete, war er gerade noch dabei, sein T-Shirt in die Hose zu stopfen. „Oh... ihr seid schon da?!“ „Wie du siehst.“ „Sorry, bei mir sieht’s gerade ein bisschen aus.“ meinte er. Und sein Büro war wirklich etwas unordentlich. Sein Schreibtisch war total durcheinander und zu allem übel, lag auch noch die aufgerissene Kondompackung darauf. Nun verstand auch Ben und beide mussten losprusten. „Was lacht ihr so?“ fragte Andreas verblüfft. „Also Andreas, ich bin sehr beeindruckt. Ich hätte nicht ge-dacht, dass du dich selbst am Arbeitsplatz nicht beherrschen kannst.“ meinte Ben trocken und hob die Packung. „Ups...“ Sein Kumpel riss ihm die Packung aus der Hand und steckte sie in die Hosentasche. „Keine Angst, wir verraten es keinem.“ Andreas schämte sich etwas, aber jetzt musste auch er lachen.
    Wenig später waren alle drei im Untersuchungszimmer. „Wie geht’s dir eigentlich Jessica? Hast du Beschwerden?“ Nun war Andreas wieder ganz der Arzt und ernst. „Nichts Neues seit dem letzten Mal: Beinschwellungen, Rückenschmerzen und die Müdigkeit. Manchmal auch Schwindel, aber nur selten.“ Er nickte. „Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen. Das alles ist eigentlich ganz normal. Deine Urin- und Blutdruckwerte sich auch in Ordnung. Meine Tipps kennst du ja: So viel wie möglich die Beine hochlegen und viel schlafen. Schlafen ist immer gut. Sonst ist alles in Ordnung?“ „Sonst geht’s mir gut.“ lächelte sie leicht. „Gut... Stellst du dich mal auf die die Waage?“ Diesmal war Jessi erheblich schwerer als bei der letzten Untersuchung. „Das Kind hat aber stark an Gewicht zugelegt.“ meinte Andreas und trug die Werte in eine Tabelle ein. „Dann machen wir mal die Ultra-schalluntersuchung.“ Ben und Jessica nickten und sie legte sich auf die Liege. Kaltes Gel verteilte er auf ihrem Bauch und auf einem grauen Bildschirm sah man verschwommen den ausgewachsenen Körper des Babys. Andreas klärte die beiden über größer gewordene Organe auf und zeigte ihnen verschiedene Körperteile. „Alles in Ordnung. Das Kind ist gesund und ganz gut beinander. Allerdings...“ Er machte eine Pause und sah Ben eindringlich an. „Was allerdings?“ fragte Jessi scharf, nahm Bens Hand und sah Andreas an. „Jessica, das Baby ist sehr groß. Bei einer natürlichen Geburt könnte es zu Komplikationen kommen. Für dich und fürs Kind könnte es gefährlich werden, deswegen rate ich dir deshalb zu einem Kaiserschnitt.“ sagte er vorsichtig, aber Jessica schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ein Kaiserschnitt kommt für mich nicht in Frage.“ „Aber es ist besser für dich. Schau, du würdest dir viele Schmerzen ersparen. Es wer ganz leicht für dich...“ Auch Ben war in diesem Fall für Andreas’ Vorschlag. „Aber ich will mein Kind bei vollem Bewusstsein bekommen, mit meiner Kraft will ich es zur Welt bringen und nicht von einem Arzt. Ich will, dass unser Sohn mit uns als erstes Kontakt aufnimmt und nicht gleich von verschiedenen Pflegern auf eine Waage gelegt wird.“ Jessica war wütend, wischte sich mit einem Tuch das Gel ab und stand auf. „Wir wollen doch nur das Beste für dich und Luca...“ sagte Ben sanft und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ich werde nur im äußersten Notfall einen Kaiserschnitt zulassen. Erst wenn es für Luca gefährlich wird, bin ich einver-standen. Vorher wird da nichts getan.“ Jessicas Entscheidung stand fest. „Aber wenn etwas passieren sollte, was wir natürlich nicht hoffen, bist du damit ein-verstanden?“ Sie nickte zögernd. „Ok... Dann geht es jetzt in die Endphase. Sobald die Fruchtblase geplatzt ist oder Wehen in regelmäßigen Abständen kommen, kommt ihr sofort hierher in die Geburtsstation.“ „Machen wir Andreas.“ Ben gab seinem Kumpel noch einen Handschlag, dann machten sie sich auf den Heimweg. Die Fahrt verlief stumm, bis Jessi fragte: „Bist du auch für einen Kai-serschnitt?“ „In deinem Fall schon Jessica, ganz ehrlich. Du musst uns aber auch verstehen. Das Baby ist viel, viel größer als Jenny damals und dementsprechend schwerer, es kann zu einem Geburtsstillstand oder sonstigen Schwierigkeiten kommen. Es geht dann um dein Leben und um das von Luca, deswegen bin ich für einen Kaiserschnitt.“ Ben hielt vor dem Haus. „Ihr seid mir einfach viel zu wich-tig, als dass ich euch verliere. Vor allem wenn wir’s hätten verhindern können.“ flüsterte er, nahm Jessis Kopf zwischen seine Hände und küsste ihre Stirn. Dann schritten beide ins Haus, wo Bens Mutter schon wartete. „Da seid ihr ja endlich. Ist alles in Ordnung?“ „Ja dem Kind geht es gut.“ sagte Ben, aber keiner erwähnte das Wort Kaiserschnitt. Nachdem sich Julia verabschiedet hatte fiel Jessica ins Bett und schlief ein. Ben stattdessen beobachtete seine Frau noch eine Weile, bevor auch er schlafen ging.
    Als Jessica am nächsten Morgen aufwachte, waren Bens und Jenny schon wach und saßen am Frühstückstisch. Schläfrig sah sie auf die Uhr: Es war kurz vor sieben Uhr. Sie wollte noch nicht aufstehen, denn sie war noch viel zu müde. Das Baby trat kräftig gegen die Bauchdecke und Jessica versuchte durch gutes Zureden und liebevolles Streicheln über den Bauch das Baby zu beruhigen. Dann stand sie doch auf. Langsam ging sie die Treppe hinunter zur Küche, doch am Türrahmen machte Jessi halt. Wieder gab das Kind keine Ruhe und boxte sie. Sie stöhnte auf und legte ihre Hand auf den Bauch. „Alles in Ordnung?“ fragte Ben und stürzte zu ihr. Jessica lächelte. „Alles ok...“ Ben atmete erleichtert auf. „Willst du etwas essen?“ „Nein, ich habe keinen Hunger.“ meinte sie und setzte sich. „Guten Morgen Maus.“ Jessi drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Hallo Mami.“ sagte diese und knabberte weiter ihr Brötchen. Zehn Minuten später brachen Ben und Jennifer dann auf. „Ich fahre Jenny in die Kita. Wahrscheinlich komme ich heute Abend auch ein bisschen früher heim.“ Jessi nickte. „Und ruf sofort an, wenn etwas ist.“ belehrte Ben sie streng. Das tat er nämlich jeden Morgen. „Ist gut. Also tschüss ihr beiden.“ Sie verabschiedeten sich, anschließend war es leise im Haus. Als erstes räumte sie den Tisch ab und machte die Küche sauber, dann stellte Jessi sich unter die Dusche und unterzog sich einem ausführlichen Wellnessprogramm. Die Haare verwöhnte sie mit einer Kur und auch ihren Körper cremte sie ausreichend mit einer Lotion und einem Öl ein. Jessis Gesicht wurde mit einer Maske beschmiert, die Nägel gefeilt und ma-nikürt. Schließlich trug sie noch eine Farbkur in ihr haar, bevor es trocken ge-föhnt wurde. Endlich war Jessica wieder zufrieden mit sich und fühlte sich wie neugeboren. In BH und Slip huschte sie dann ins Schlafzimmer, wo sie sich ein T-Shirt und eine Latzhose anzog.
    Kurz noch die Beine zur Entlastung hochlegen, dann ging es zu einem Spazier-gang, nach dem sie sich plötzlich so sehnte. Entspannt lief sie durch Wiesen, setzte sich zwischendurch auf Bänke und kaufte sich schließlich ein Eis in der Stadt. Dort traf Jessica auch ihre Arbeitskolleginnen Sarah und Nicole. „Hey ihr beiden!“ rief sie von weitem und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Beide waren begeistert, sie endlich wieder zu sehen. „Hallo Jessica.“ begrüßte Nicole sie. „Alles klar bei dir? Du siehst sehr gut aus.“ Jessi nickte eifrig. „Heute geht’s mir auf jeden Fall besser wie gestern. Gestern hättet ihr mir nicht über den Weg laufen sollen...“ lachte sie. „Wann ist es den soweit?“ „In einer Woche... Aber wie läufts denn im Laden?“ „Wie immer eigentlich. Manchmal ist viel los und manchmal fast gar nichts. Du hast also bis jetzt noch nichts verpasst.“
    Bis Sarahs und Nicoles Mittagspause zu Ende war, sprachen die drei über dies und jedes. Danach machte sich Jessica wieder auf den Weg. Spontan ging sie zu Ben. „Hallo Jessica! Wenn du Ben suchst, der ist hinten in seinem Büro.“ „Danke Michaela.“ Leise klopfte sie an seiner Tür und trat ein. „Hallo Schatz.“ „Hey... was machst du denn hier?“ fragte er und umarmte Jessi. „Ich war ein bisschen spazieren und da habe ich mir einfach gedacht, ich guck mal bei dir vorbei.“ „Gute Idee...“ raunte Ben und küsste ihren Hals. „Ralf hat heute Geburtstag und hat ein paar Kollegen eingeladen. Er fragt, ob wir heute Abend auch zu ihm kommen wollen.“ „Warum nicht?!“ „Meinst du, du fühlst dich stark genug dafür?“ „Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen.“ lächelte Jessica. „Ich liebe dich Jessi.“ „Ich liebe dich auch.“ Ben küsste sie lange und stürmisch. Am liebsten würde er jetzt über sie herfallen, denn seit seiner Ankunft aus Amerika, konnte er sich nur schwer beherrschen. „Ben... wir dürfen nicht.“ Ben machte ein ganz enttäuschtes Gesicht. „Schade.“ „Ich will ja auch, aber in diesem Falle geht das Kind vor.“ Ben beugte sich zum Bauch herunter und sprach mit ihm. „Hey Kleiner, du musst ganz schnell auf die Welt kommen, weil dein Vater kann sich bald nicht mehr beherr-schen. Außerdem will ich deine Mutter mal wieder für mich alleine haben.“ „Du bist doch ein Spinner.“ lachte Jessica und machte Bens Haare durcheinander. „Ich gehe jetzt mal wieder.“ „Schon? Wie soll ich’s denn bis Feierabend ohne dich aushalten?“ „Du wirst es Überleben, mein armer, armer Schatz.“ sagte sie gespielt mit Mitleid und küsste Ben auf die Nasenspitze. „Bis später also...“ Er winkte ihr nach.
    Jessi verabschiedete sich noch von den anderen und spazierte dann gemütlich nach Hause. Schließlich war sie dann um halb drei daheim. Dort erledigte Jessica noch Hausarbeiten, um sich anschließend noch einmal hinzulegen. Kaum war sie auf dem Sofa, nahm die Müdigkeit überhand und ließ sie einschlafen.
    Der Wecker weckte Jessi zwei Stunden später mit einem schrillem Geklingel. Die Sonne schien direkt in ihr Gesicht und ihre Gelenke knacksten, als sie sich ausgiebig streckte. Jetzt hatte sie Hunger. Also schaute sie in den Kühlschrank, wo leider nichts nach ihrem Geschmack war, außer einem Schokopudding mit Sahne. Nach kurzem Nachdenken griff sie dann doch zu. Genüsslich löffelte Jessica den Pudding aus dem Becher, der viel zu klein war für ihren Hunger. Seufzend aß sie danach noch Obst, blieb ihr ja auch nichts anderes übrig. Wenig später kamen Ben und Jenny heim. „Hallo ihr beiden.“ mampfte Jessi, die gerade noch dabei war, eine Banane zu verschlingen. „Ah, wenn du schon Obst isst, dann hast du Hunger, aber richtigen Hunger.“ Jessica nickte heftig. „Wann sollen wir eigentlich bei Ralf auftauchen?“ „So um sieben. Er will nämlich grillen...“ „Hätten wir da nicht einen Salat machen sollen?“ „Keine Panik, er hat gesagt, dass seine Frau schon massig Salate gemacht hat.“ „Und ein Geschenk?“ „Ralf hat von unserer Kollegschaft schon etwas bekommen.“ meinte Ben. Jennifer sah ihre Eltern an. „Wohin?“ „Auf eine kleine Grillparty, auf der auch du mitdarfst.“ Die Kleine freute sich. „Und deswegen ziehen wir dich auch ein bisschen schicker an.“ Jessi küsste Jenny und trug sie in ihr Zimmer, um mit ihr was zum Anziehen rauszusu-chen. Am Schluss trug sie einen Rock und ein dünnes Sweatshirt. Die Haare kämmte Jessica und flechtete sie zu zwei Zöpfen. „Na und gefällst du dir?“ Jennifer jubelte. Danach machte sich Jessi fertig. Sie brauchte auch nicht lange. Nur mit ihren Haaren wusste sie nichts anzufangen. Zig verschiedene Frisuren probierte Jessica aus, aber keine wollte ihr gefallen. Schließlich entschied sie sich doch für offene Haare. Ben dagegen kämmte seine Haare nur, trug After-shave auf und wechselte das T-Shirt. Fertig! „Sind wir Startklar?“ „Jaaa...“ meinte Jenny. Sie wurde am Kindersitz befestigt, dann fuhren sie Richtung Ralf. Im Garten von ihm und seiner Frau war schon einiges los. Mehrere kleine Kinder tollten schon in den Wiesen, während viele Erwachsene zusammen auf Bierbänken hockten. Von allen wurden sie begrüßt. „Sind wir vollzählig?“ rief Ralf in die Runde. Alle nickten ihm zu. „Gut, dann freue ich mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid, anlässlich meines 30. Geburtstag. Auf einen gemütlichen Abend!“ Er hob sein Glas und die anderen taten es ihm nach. „Auf Ralf!“ riefen alle und prosteten sich zu. Wenig später war auch das Grillfleisch fertig und man stürmte zur Salattheke. Diesmal wurde auch Jessica wieder satt. Nach dem Essen spielte Jennifer wieder mit den anderen Kindern, während Jessi und Ben sich unterhielten. Knabbersachen wurden dann am späteren Abend auch bereitgestellt. Manche von Bens Kollegen übertrieben es ein bisschen mit dem Alkohol, er blieb zum Glück noch ziemlich nüchtern, als sie gingen. Jessica hatte Frauke, Ralfs Frau, noch beim Aufräumen und Abspülen geholfen. Diese bedankte sich überschwänglich bei ihr und wünschte Jessi viel Glück bei der Geburt. „Vielen Dank.“ lächelte Jessi. Ben fuhr an diesem Abend nicht mehr und Jenny war auch schon eingeschlafen. Zu Hause legten sie die Kleine in Bettchen, fielen anschließend auch selbst in ihr Bett, um sofort einzuschlafen.
    Spät erwachte Jessica aus ihrem Schlaf. Ben war schon verschwunden, aber stattdessen fand sie neben sich ein Tablett mit Frühstück und einem Zettel, auf dem eine Nachricht von Ben stand: ‚Guten Morgen mein Liebling. Ich habe dir Frühstück gemacht. Ich hoffe du freust dich. Hab einen schönen Tag und ruf mich an, wenn etwas ist. Ich liebe dich! Ben’
    Jessi musste lächeln. Wie sehr sie ihn liebte... Mit Genuss machte sie sich an das Croissant und hatte irgendwie das Gefühl, dass ihr Sohn das Essen auch genoss. Nach dem Frühstück blieb sie noch im Bett, drehte sich noch mal um und döste ein. Durch einen Tritt von Luca war Jessica schlagartig wieder wach. „Ist ja gut...“ stöhnte sie. Zur Entspannung stellte sie sich unter den warmen Wasser-strahl der Dusche. lange seifte Jessi sich ein. Ihre Rückenschmerzen hatten wieder eingesetzt, sodass sie sich fast nicht mehr bewegen konnte. Nur mit Mühe hielt sie sich auf den Beinen und war erleichtert, als sie endlich saß und ihre Beine hochlegen konnte. So blieb Jessi stundenlang sitzen, bis sie sich auf in den Keller aufmachen musste, um eine Flasche Wasser zu holen. Die Treppe war aus Stein und hatte kleine Stufen, deswegen hasste sie den Gang in den Keller. Lang-sam ging sie hinab, aber plötzlich, in einem Moment der Unachtsamkeit, verfehl-te Jessica eine Stufe und stürzte die restliche Treppe hinunter. Reflexartig schlang sie die Arme schützend um den Bauch. Mit einem dumpfen Schlag blieb sie am Ende liegen.
    Einige Minuten war Jessi bewusstlos und als sie aufwachte galt ihr erster Gedanke dem Kind. Der Versuch sich aufzurichten scheiterte, denn ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Zu allem übel setzten auch noch die Wehen ein. „O Gott...“ wimmerte sie. Mit Mühe krabbelte Jessica die Treppe hinauf, wobei sie immer wieder von den Schmerzen erschüttert wurde. Es dauerte eine Ewigkeit bis Jessi oben angekommen war. Nach Luft ringend robbte sie nun schließlich in die Küche, wo das Telefon auf dem Tisch lag. Tränen rannten ihr übers Gesicht. Sie hatte Angst, riesengroße Angst dem Baby konnte etwas passiert sein. Jessica warf einen Stuhl um, als sie sich darauf abstützte. Wieder eine Wehe ließ sie aufschreien, aber mit letzter Kraft griff sie nach dem Telefon. Schwer atmend lag Jessi nun am Boden und tippte Bens Nummer in seinem Büro ein. Es läutete und läutete, aber keiner ging heran. Im letzten Moment meldete sich eine männ-liche Stimme, die allerdings nicht Ben gehörte. „Hallo?“ „Wo ist Ben?“ fragte Jessica leise. „Jessi? Warte einen Moment, er ist gleich wieder da.“ meinte der Mann und holte Ben. „Ben, Jessi ist am Telefon. Sie hört sich nicht gut an.“ meinte dieser. Ben ließ sofort alles liegen und ging in sein Büro. „Jessica? Was ist los?“ Am Anfang hörte er nur ein röcheln. „Hey, sag was...“ rief er laut. „B- Ben, ich bin die Treppe heruntergestürzt. D- die Wehen haben eingesetzt... b- bitte komm.“ weinte Jessi. „Bewege dich nicht vom Fleck. Ich bin in zehn Minuten bei dir. Halte durch.“ Schnell schnappte Ben seine Jacke und rannte zur Tür. „Ben was ist passiert?“ „Jessi ist gestürzt und hat Wehen...“ rief er zurück und war schon weg. So schnell wie Ben konnte, fuhr er zu ihr, doch ausgerechnet in die-sem Moment schalteten alle Ampeln auf rot und ein Unfall ereignete sich. Wütend schlug er aufs Lenkrad. „So ein Mist!“ schrie er. Es war noch ein Kilometer bis zu ihrem Haus. Ben stellte das Auto an einen freien Platz ab und wollte gerade losrennen, als ein Polizeiauto neben ihm hielt. „Ben steig ein, ich fahr dich schnell. Es ist schon eine andere Streife unterwegs.“ sagte Michaela und zeigte auf den Beifahrersitz. Zwei Minuten später waren die beiden am Haus und rannten zur Tür. Mit zitternden Händen öffnete er diese und hörte Jessica schon stöhnen. „Jessica ich bin da.“ Ben kniete sich neben sie und nahm ihre Hand. Leicht lächelte sie, wurde aber von der nächsten Kontraktion überrollt. „Ich hole schon mal einen Krankenwagen.“ bot Michaela an und Ben nickte ihr zu. „Was machst du denn für Sachen...“ Zärtlich strich er über Jessis Haar, das schon total nass war. „Ben ich habe Angst, wenn dem Baby was passiert ist...“ „Beruhige dich, es wird alles gut gehen. Bald ist der Krankenwagen da und du kommst in die Hände von Spezialisten.“ sprach er zu ihr. Schnell legte er Jessica seine Jacke unter den Nacken und redete ihr weiter gut zu. Aus keinem bestimmten Grund sah er nach der Zeit: Es war vier Uhr Nachmittags. „Versuche an etwas Schönes zu denken...“ probierte Ben, aber Jessi war nicht in er Lage irgendetwas zu den-ken. „Der Krankenwagen ist da.“ Michaela winkte die Rettungskräfte in die Küche, die sich sofort um sie kümmerten. „Brauchen sie ein Betäubungsmittel?“ fragte einer der Helfer, aber Jessica lehnte ab. Dann wurde Jessi auf eine Liege transportiert, die dann in den Wagen geschoben wurde. „Danke Micha!“ sagte Ben und stieg ein. „Sag Bescheid, wenn alles gut gegangen ist.“ Er nickte. Man fuhr ins Krankenhaus, wo man Jessica sofort in Empfang nahm und in den Kreissaal brachte. Die Hebamme, die auch bei der ersten Geburt dabei war, lächelte beide an. „Dann gehen wir mal in die zweite Runde.“ sagte diese und tätschelte Jessis Wange. Sie wurde an das Messgerät angeschlossen. Zum Glück ertönten die Herztöne des Kindes. Auch Ben fiel ein Stein vom Herzen.
    Andreas betrat nun auch den Saal. „Da hast du aber Glück gehabt. Dem Baby scheint es gut zu gehen.“ meinte er, nachdem er die Geschichte von der Treppe erfuhr.
    Kaum eine Stunde später platzte die Fruchtblase und die Wehen setzten mit voller Kraft ein und ließen zwischen den Pausen nur wenige Sekunden zum durchat-men. „O Gott, ich kann mich nicht mehr bewegen...“ Ben wischte mit einem nassen Tuch ihre Stirn ab. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese Geburt schreck-lich werden würde. „Schon gut Liebling, wir schaffen das. Versuche einfach mitzumachen.“ „I- ich kann nicht, es ist zu schrecklich... Ben... Tu etwas!“ schrie sie und ihr Körper bäumte sich auf vor Schmerz. Ganz feste drückte er Jessis Hand, um ihr zu zeigen, dass er da ist für sie. „O Gott... Ben, es kommt!“ Erleichterung machte sich in ihm breit, aber die wurde bald wieder zu Nichte gemacht, denn die Hebamme sagte, dass nur ein kleiner Teil des Kopfes zusehen war. „Pressen Sie.“ rief man ihr zu, doch Jessi presse schon die ganze Zeit. Manchmal schien es, als ob das Baby gleich da wäre, aber da glitt es auch schon wieder hinein. Es war sehr quälend für Jessica. Dieser Vorgang zog sich Stunden so weiter und Ben wurde immer verzweifelter. „Press Jessica, bitte!“ flehte er. Sie stöhnte, wimmerte und schlug um sich.
    Andreas kam und befahl hektisch einen Kaiserschnitt, doch da hatte er die Rechnung ohne Jessica gemacht. Sie packte ihn an den Kragen und zischte: „Ich warne dich Andreas. Wehe du machst einen Kaiserschnitt, dann hast du mit mir kein einziges Wort mehr zu reden!“ Wütend gab Andreas ihr eine letzte Chance. Um elf Uhr bekam Jessi eine Blutung und zwar totenbleich im Gesicht. „Sollen wir nicht doch...“ „Nein!“ unterbrach sie Ben schroff. Noch einmal presste sie mit einem langen Schrei und endlich bewegte sich das Kind. Der Kopf war nun ganz zu sehen und das Baby brüllte zornig. „Noch mal Jessica, jetzt hast du’s gleich.“ Auch die Hebammen forderte Jessi noch mal auf zu pressen, aber die Blutung wurde stärker. Sie hatte nun blaue Lippen und die Gesichtsfarbe wechselte ins grau. „Jessica hören Sie mir zu: Pressen sie mit voller Kraft, dann haben Sie es geschafft.“ Jessica richtete sich langsam auf, holte das letzte Mal tief Luft und schob das Kind ächzend nach außen. Nun war es da, wurde abgenabelt, aber es floss immer noch Blut. Eine Helferin knetete Jessicas Unterleib, um die Blutung zu stillen. Sie schrie noch mal leise auf und sank endgültig zurück. Jessi verdrehte seltsam die Augen und glitt in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Andreas kam sofort zur Hilfe und untersuchte ihre Atmung, den Puls und das Herz. Zum Glück gab er dem geschockten Ben grünes Licht. Anscheinend war alles in Ordnung mit Jessica, doch diese Geburt war viel zu viel für sie.
    Als die Hebamme ihm das Baby brachte, holte ihn dies in die Wirklichkeit zurück. „Sie haben einen prächtigen Sohn. Einen schweren Brocken, denn er wiegt ganze vier Kilo und ist 62 Zentimeter groß.“ Ben nahm seinen Sohn, der ihn mit großen Augen ansah und brach in Tränen aus. Die ganze Geburt war so aufregend, dass er sich nun nicht mehr halten konnte. Ben war jetzt so froh, dass doch alles gut gegangen war. „Na, na, na... warum weinen Sie denn jetzt?“ fragte die He-bamme und setzte sich neben ihn. „Sie haben doch jetzt einen wunderbaren Sohn und ihrer Frau wird es auch bald wieder besser gehen. Sie hat heute einiges geleistet, darauf können Sie stolz sein.“ Ben nickte und widmete sich anschließend wieder seinem Sohn zu.



    Re: Meine Geschichte...

    mari - 15.10.2009, 18:15


    wow
    jessy ist echt stark ich hätte das nicht so ohne weiteres über mich ergehen lassen, ich hätte best. einem Kaiserschnitt zugestimmt



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