Schreibcontest *8

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    Re: Schreibcontest *8

    leiter - 15.03.2009, 23:17

    Schreibcontest *8
    Schreibt eine Geschichte/Gedicht über ein Land deiner Wahl.


    Ihr könnt eure Einsendung hier reinstellen oder sie per PN schicken.

    Preis:
    Fürs mitmachen: 1 Karte und Geld 20.
    Gewinne: für Platz 1 bis 3



    Re: Schreibcontest *8

    Anonymous - 10.04.2009, 17:42


    Von der Ankunft der Polarfüchse in Island
    Eine Geschichte vom Ewigen Volk

    Die Geschichte, die ich erzählen will, trug sich zu einer Zeit zu, die schon so lange zurückliegt, dass sich nur noch die ältesten Felsen daran erinnern und beim Gedanken daran ein flechtenbewachsenes, Jahrhunderte währendes Lächeln lächeln. Zu dieser Zeit gab es auf Island – denn so heißt das Land, in dem unsere Geschichte spielt, ein Land hoch im Norden, das, verglichen mit den Greisen Afrika oder Europa, so jung ist, dass die Erde dort stellenweise noch feurige Pickel hat – zu dieser Zeit also gab es dort noch keine Menschen, und es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie anfingen, mit ihrem Lärm und ihrem Krieg das Land zu belästigen.
    Die meisten Tiere, die es heute auf Island gibt, kamen erst gemeinsam mit dem Menschen, denn zwischen Island und dem alten Land befindet sich eine ganze Menge Wasser. Diejenigen, die bis nach Island gekommen waren, konnten also entweder durch das Wasser schwimmen oder über es hinweg fliegen. An den Stränden aalten sich Seehunde in der spärlichen Sonne, und oft kamen Wale bis ganz nahe an die Küsten heran, denn es gab ja noch keine Menschen, vor deren Waffen und Netzen sie sich fürchten mussten. Auf den Klippen lebten vielerlei Arten von Vögeln, solche mit dicken roten und solche mit schmalen schwarzen Schnäbeln, solche mit silbernen und solche mit goldenen Federn und noch viele andere, von denen einige schon gar nicht mehr da waren, als die Menschen kamen.
    Alle diese Tiere blieben stets nahe am Meer, denn dort gab es Fische und Wasser und andere Tiere. Nur eine Tierart war ganz anders als die anderen: Die Polarfüchse. Sie konnten weder schwimmen noch fliegen, und trotzdem waren sie da und keiner wusste so recht, wie sie hergekommen waren. Man sagte, sie seien schon da gewesen, bevor die Seehunde und Wale und die Vögel kamen, sogar noch vor den Pflanzen, als es nur Stein gegeben hatte und Feuer. Auch machten sich die Füchse nichts aus Gesellschaft, sie fraßen keine Fische und Wasser fanden sie überall. Überhaupt sah man sie nicht oft, denn sie mochten die Küsten nicht und die meiste Zeit waren sie irgendwo im Landesinneren unterwegs, wo sich keine anderen Tiere hintrauten.
    All das macht es recht verständlich, dass die Polarfüchse den anderen Tieren nicht geheuer waren und man daher meist einen Bogen um sie machte, weil es dazu noch hieß, sie fräßen Vögel (was im Übrigen, so erfuhr ich, höchstwahrscheinlich auch wahr war). Und so kam es, dass niemand, der kein Polarfuchs war oder aber so verschwiegen und gelassen wie die Steine oder so stolz wie die Bäume, die Geschichte von der Ankunft der Polarfüchse erfuhr, bis ich sie, über tausend Jahre später, von einer jungen Birke zum ersten Mal hörte. Es ist eine Geschichte voller Wunder, und da ich nicht weiß, wie viel davon der Fantasie der Birken zuzuschreiben ist, will ich mich nicht für ihr Zutreffen verbürgen. Aber sie ist gut, denn sie erzählt von dem Volk, bei dem alles gut ist, und ich will sie gern jedem erzählen, der sie hören will.
    Viele Namen haben Menschen diesem Volk gegeben - das Kleine oder das Schöne Volk, die Ewigen, Elfen und Feen. Es sind auch allerlei Geschichten und Legenden über das ‚Kleine Volk’ im Umlauf, und ich will meine Zuhörer gleich vor ihnen warnen, denn sie sind allesamt von Menschen erdacht und Menschen können die Wahrheit nicht begreifen. Dieses Volk ist weder klein noch schön, denn es hat keine primitive Gestalt wie wir, es schwirrt nicht herum und schwingt Zauberstäbe und erfüllt die hässlichen, eigennützigen Wünsche der Menschen. ‚Die Ewigen’, so will ich sie nennen, denn wenngleich ich sie nicht treffend beschreiben kann, ewig sind sie.
    Die Ewigen gab es schon lange vor Europa und Afrika oder Steinen und Pflanzen oder Walen und Vögeln und Menschen. Vielleicht haben wir all das den Ewigen zu verdanken, aber das kann ich nicht sagen, denn sie geben niemals Antworten, was vielleicht daran liegt, dass ihnen niemand je eine Frage stellt. Jedenfalls waren die Ewigen irgendwann nicht mehr allein, sondern es war eine Welt da, und sie mochten die Welt und blieben und sorgten für sie. Sie sorgten für die Gänseblümchen und die Haie und die Eidechsen und die Buchen und die Eichen und die Giraffen und die Tiger und die Ameisen und die Seesterne und für alles andere Leben und die Welt wuchs und war schön und die Ewigen freuten sich.
    Doch die Haie begannen, Fische zu fressen, und die Tiere begannen, Pflanzen zu fressen und dann begannen sie alle, sich gegenseitig zu fressen und die Ewigen konnten sich nicht erklären, was geschehen war, und da wurden sie traurig. Dann setzten sie sich hin und sprachen darüber, was nun getan werden sollte, und sie stritten sich und obwohl der Streit sie noch trauriger machte, konnten sie doch nicht aufhören. Die einen mochten die Welt noch immer und wollten bleiben und sie heilen, aber die anderen mochten sie nicht mehr und wollten fortgehen. Doch schon bald mussten die, die fortgehen wollten, feststellen, dass es keinen anderen Ort gab, an den sie gehen konnten, und da taten sie sich zusammen und baten die Erde, ihnen zu helfen, und die Erde war dankbar, weil die Ewigen sie gepflegt hatten, und sie spuckte eine Insel im Meer aus, auf der die Ewigen alleine wohnen konnten.
    Die Ewigen dankten ihr und alle, die wollten, zogen sich auf die Insel zurück und eine Zeit lang waren sie froh. Sie gestalteten die Insel nach ihren Wünschen –schäumendes Wasser, das gegen die Klippen toste, Wind, der über die Berge pfiff, und Feuer, Feuer überall, und inmitten der Elemente waren die Ewigen und freuten sich an ihrer Insel. Aber nach einer Weile fingen die Ewigen an, die Pflanzen und Tiere draußen zu vermissen, denn sie hatten die Welt geliebt, als sie noch so gewesen war, wie sie hätte sein sollen. Ohne das Leben waren sie nicht glücklich, aber sie wollten auch nicht zurückgehen in die verdorbene Welt.
    Wieder setzten sie sich zusammen und berieten sich, und einer von ihnen hatte eine Idee. Er erklärte, dass, wenn sie nur ein Tier oder eine Pflanze auf ihrer Insel wohnen ließen, kein Streit ausbrechen konnte. Man dachte lange über diese Idee nach und dann verließen die Ewigen ihre Insel und suchten das Festland auf, wo die anderen Ewigen noch immer erfolglos versuchten, die Welt zu heilen. Sie sprachen mit jedem Tier und fragten es, ob es glaube, es sei geeignet, auf ihrer Insel zu wohnen, und jedes Tier antwortete: Ja. Warum, fragten die Ewigen. Ich bin schön, sagte der Pfau und schlug sein Rad. Ich bin friedlicher als alle Anderen, sagte das Gänseblümchen und blinzelte mit seinem einen Auge. Ich bin stark, sagte der Löwe und brüllte. Die Schlange war klüger als die anderen. Sie sagte: Ich will euch dienen, und sie kroch vor den Ewigen im Sand.
    Doch die Ewigen waren nicht zufrieden mit ihr, und auch nicht mit dem Pfau oder dem Gänseblümchen oder dem Löwen. Du bist eitel, sagten sie zu dem Pfau und er stolzierte davon. Du urteilst ohne Recht, sagten sie zu dem Gänseblümchen und es wandte sein Auge von ihnen ab. Du bist faul, sagten sie zu dem Löwen und er brüllte noch einmal und verließ sie. Du bist falsch, sagten sie zu der Schlange und sie versuchte, sich aufzurichten und musste feststellen, dass sie es nicht konnte, und so kroch sie davon. So erging es auch allen anderen Tieren und Pflanzen, mit denen die Ewigen sprachen, und die Anzahl der verbleibenden Möglichkeiten wurde immer kleiner.
    Die Ewigen konnten kein Tier finden und sie wurden wieder einmal traurig und glaubten schon, es sei keines mehr übrig geblieben, das es verdiene, zu ihnen zu kommen. Dann, kurz bevor sie unverrichteter Dinge zurückkehren wollten, fragten sie den Fuchs, der ein schlechtes Leben auf Kosten Anderer geführt hatte, und der Fuchs antwortete: Nein. Warum, fragten die Ewigen und warfen einander erstaunte Blicke zu. Der Fuchs wurde schüchtern und machte sich klein, aber die Ewigen waren gut zu ihm und er gestand ihnen, dass er Vögel fraß und Mäuse und Lemminge und noch eine Reihe anderer Tiere, dass er Fallen gestellt hatte und gelogen und auch nichts besonders gut könne.
    Die Ewigen berieten sich und tauschten eine Menge verwunderter Blicke und sagten nichts, denn sie konnten keine Entscheidung fällen. Da sagte derjenige, der den Vorschlag gemacht hatte, zu ihnen: Den Fuchs sollten wir mitnehmen, und sie sahen ihn an, als habe er den Verstand verloren. Er hat andere Tiere gefressen, er hat Fallen gestellt und gelogen, aber er hat uns doch die Wahrheit gesagt und auf die Insel verzichtet. Die Ewigen dachten lange nach, dann gaben sie ihm Recht und nahmen den Fuchs mit auf ihre Insel und sie schlossen die meisten der feurigen Klüfte und Berge, und dann gaben sie ihm ein dickes Fell und nannten ihn Polarfuchs, damit er gut leben konnte auf ihrer Insel.
    Aber der Fuchs war unglücklich auf der Insel, denn obwohl er von den herrlichen Ewigen umgeben war, so hatte er doch niemanden sonst. nach langem Überlegen gewährten die Ewigen dem Fuchs, eine Gefährtin zu sich zu holen, und sein Leben lang war der Polarfuchs glücklich und dankbar den Ewigen gegenüber. Doch seine Gefährtin trug die Bosheit in sich, und nach seinem Tod brach zwischen ihr und einem ihrer Kinder ein Streit aus und sie tötete das Kind. Die Ewigen waren entsetzt, denn ihr Werk war misslungen, und in größtem Kummer zerstreuten sie sich und gingen auseinander und an Orte, die nur ihnen bekannt waren.
    Als die Ewigen fort waren, wurde aus der Insel eine Insel wie jede andere, und die Seehunde und die Wale und die Vögel kamen und ließen sich darauf nieder, und mit den Vögeln kamen Pflanzen und vermehrten sich und die Insel wurde grün. Der ewig währende Streit des Lebens ergriff auch die Insel und später kamen Menschen und brachten Waffen und Gier und mehr Schlechtigkeit mit sich und nannten die Insel Island. Doch noch immer gibt es Polarfüchse auf Island, und so sehr sich die Menschen auch wundern, woher sie gekommen sind, werden sie es doch niemals herausfinden. Selbst die Füchse selbst haben ihre eigene Geschichte vergessen, und nur von den Bäumen, die sie sich seit Jahrhunderten mit ihrem rauschenden Stimmen gegenseitig zuwispern, kann man erfahren, was geschehen sein könnte.
    Die tatsächliche Wahrheit jedoch kennen nur noch die Felsen mit ihrem steinernen Lächeln und sie sind verschwiegen. Falls sie doch einmal eine Geschichte erzählen sollten, würde es Millionen von Jahren dauern, denn Steine sind geruhsam und nehmen sich Zeit für alles, während die Welt an ihnen vorbeirauscht. Aber hör gut hin, vielleicht – wer weiß? - hörst du einmal einen Bruchteil einer Geschichte von einem Stein und dann kennst du die Wahrheit, oder wenigstens einen Teil davon.



    Re: Schreibcontest *8

    leiter - 11.04.2009, 17:31


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