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Mischke, Susanne - Mordskind




Mischke, Susanne - Mordskind

Beitragvon marilu » 08.05.2006, 17:28

Inhalt:

Aus der Amazon.de-Redaktion

Max ist der Inbegriff eines bösen, destruktiven Kindes, er ist ein beängstigendes Monster. Als Max eines Tages verschwindet, gerät die bayerische Kleinstadt in Panik, weil das der zweite Fall in kurzer Zeit ist; wer Max allerdings kannte, atmet auf. Max' Mutter Doris hat es der Sohn ihrer besten Freundin Paula angetan: Sie wickelt Simon ein und manövriert die beruflich engagierte Paula allmählich aus ihrer Mutterrolle heraus, er wird zu ihrem Ersatzkind. Dabei entwickelt sie eine bemerkenswerte Fantasie und bringt Paula immer mehr in Bedrängnis. Nicht genug, dass ihr die anderen Kindergartenmütter auf die Pelle rücken, weil Paula einen in ihren Augen verdächtigen Ausländer als Gärtner beschäftigt, Doris schafft es sogar, Paula einen Mord unterzuschieben. Im Dorf beginnt eine Hexenjagd jeder gegen jeden. Die Kindergartenmütter zünden die Hütte an, in welcher der Gärtner lebt, der Kommissar hält Doris für die Mörderin ihres Sohnes, eine alte Jungfer vom Jugendamt verdächtigt Paula, Simon zu vernachlässigen und ertappt sie am hellichten Tag mit einer leeren Schnapsflasche in der Hand, schließlich wird die Dame vom Jugendamt ebenfalls ermordet. Der Leser wird in einen atemberaubenden Strudel von Abgründen und Intrigen hineingerissen und kann genausowenig Atem schöpfen wie Paula, die immer verzweifelter wird. Paulas alte Tante Lilli, eine resolute und wohlhabende Schauspielerin, greift immer wieder in das Geschehen ein und rettet Paula schließlich vor den Hausfrauen, dem Jugendamt und sogar vor einem Mordversuch von Doris.

Meine Meinung:

Ich habe gelesen wie im Rausch. Immer wenn ich dachte, es kann nicht schlimmer kommen, wurde die Schraube noch enger angezogen! :oops:

Nach der letzten Seite (bloß nicht vorab lesen!!!!!) musste ich erstmal tief durchatmen, um die Geschichte zu verarbeiten.

Das Buch ruft ein Gefühl der Beklemmung und Verstörung hervor... die "heile Vorstadtwelt" und die sozialen Abhängigkeiten der vor allem weiblichen BewohnerInnen werden hier als ein wahrer Albtraum dargestellt. Keiner scheint vor ihm sicher, die kleinen Boshaftigkeiten des Alltags treffen zielgenau ins Schwarze.

Ich muss zugeben, dass der Roman meine geheimsten Befürchtungen angesprochen hat - wahrscheinlich weil bewußt mit den Klischees und Vorurteilen gespielt wird... diese Ironie macht die Lektüre so böse und bewegend. Immer hat man das Gefühl, die oder den Charakter ebenfalls zu kennen! 8)

Sehr, sehr spannender Psychokrimi!

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

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- Henry Slesar: Die siebte Maske -
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