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Highsmith, Patricia "Carol" (Salz und sein Preis)




Highsmith, Patricia "Carol" (Salz und sein Preis)

Beitragvon marilu » 07.05.2006, 12:46

Carol : Roman einer ungewöhnlichen Liebe

Inhalt:

Klappentext:

Carol ist die Geschichte der jungen Bühnenbildnerin Theres und ihrer Geliebten Carol, einer reifen, verheirateten Frau in den besten Verhältnissen, deren Schönheit und Lebenserfahrung Therese faszinieren.Carol ist ein wunderbarer, mutiger Roman über eine ungewöhnliche Liebe, ihre Anfechtungen und ihren Sieg. Die Highsmith versteht es, ganz ohne vordergründigen Sex knisternde Erotik zu erzeugen.

Meine Meinung:

Der Roman ist eine wunderschöne kitschfreie Liebesgeschichte, die beschreibt wie sich Therese und Carol während der Weihnachtszeit im Kaufhaus Frankenberg kennenlernen. Therese arbeitet in der Puppenabteilung als Weihnachtsaushilfe, als Carol bei ihr eine Puppe für ihre Tochter Rindy kauft. Für Therese ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie springt über ihren Schatten und bemüht sich um Kontakt mit der schönen Fremden. Auch Carol findet Gefallen an der 19jährigen.
Es entsteht eine Freundschaft, in der Carol Therese lange Zeit auf Distanz hält. Doch dann beschleunigen sich die Ereignisse...
Carol selbst lebt in einer aufwühlenden Phase ihres Lebens: sie durchlebt die Scheidung von ihrem Mann Harge. Dieser versucht seinen Einfluß auf die "treulose" Frau auch nach ihrer Trennung weiter aufrecht zu erhalten und so schwebt er bedrohlich über der knospenden Beziehung.

Besonders gut hat mir die Sprache von Patricia Highsmith gefallen, z.B.

Ihr Verstand nahm den Sinn Satz für Satz auf, wie ein langsamer Dolmetscher, der hinterherhinkt und schließlich nicht mehr mitkommt.


Manchmal kann man erahnen, was passieren wird, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Es hat mich sehr berührt.

Es gibt ein Nachwort von Patricia Highsmith, in dem sie erzählt, dass sie die Idee zu dem Roman hatte, während sie selbst als Aushilfe in einem Kaufhaus arbeitete. Den Rahmen des Romans brachte sie binnen zwei Stunden aufs Papier. Am nächsten Tag stellte sie fest, dass eines der "goldigen" Kinder, die durch die Spielzeugabteilung wuselten, sie mit Windpocken angesteckt hatte...
Der Inhalt des Romans war so brisant, dass ihr Verlag Harper&Bros. das Buch nicht veröffentlichen wollte. Sie entschied sich zusätzlich dafür, ein Pseudonym zu wählen (Claire Morgan).

Der Roman wurde vom Diogenes-Verlag unter dem Titel "Salz und sein Preis" neu aufgelegt.

:stern: :stern: :stern: :stern: ( :stern: )

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