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Bucay, Jorge - Komm, ich erzähl dir eine Geschichte




Bucay, Jorge - Komm, ich erzähl dir eine Geschichte

Beitragvon chip » 24.02.2009, 08:12

Bucay versammelt in diesem Büchlein kurze Geschichten, Fabeln, Märchen, griechische Mythen, Parabeln aus allen Kulturkreisen..., die den Leser auf charmante, erfrischende Weise kleine Denkanstöße vermitteln sollen. Weisheiten, wie schon Äsop oder Fontaine in der Vergangenheit von sich gaben. Erzählt werden sie im Buch von einem Psychologen, der den ca. 20jährigen Demian in Behandlung hat. Beide sind die Hauptdarsteller der Rahmenhandlung.

Die Geschichte um die Geschichten herum ist meines Erachtens überflüssig und nervig außerdem. Demian ist wütend, traurig, pessimistisch und wieder wütend. Auf Familie, Freundin und Studium. "Ich bin so wütend ..." lautet so ziemlich jede Kapiteleinleitung, worauf der "Dicke" schnell eine Geschichte aus dem Hut zaubern muss, die der Situation des Patienten angepasst ist. Schnell wird klar, dass Beide erfunden wurden, um die Moral der Geschichten auf das eigentliche Leben zu übertragen. Um sie dem Leser zu erklären. Schade, es nimmt dem Buch, den Geschichten die Substanz, den Zauber.

Die erste Geschichte handelt von einem Zirkuselefanten, der an einem winzigen Pflock angebunden ist und man sich fragen muss, wieso er nicht abhaut. Der Grund ist der, dass er seit der Geburt daran hängt und als Winzling versucht hat, sich loszureißen - Tage und Wochen. Irgendwann gab er es auf, hat durch die erfolglosen Erfahrungen in der Vergangenheit die Hoffnung aufgegeben und nie wieder einen neuen Versuch gestartet.

Für die Geschichten gibt es die volle Punktezahl, die Rahmenhandlung allerdings weicht das Buch zu sehr auf.

"Kindern erzählt man Geschichten, damit sie einschlafen und Erwachsenen, damit sie aufwachen."
:stern: :stern: :stern:

Gruß,
chip

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Beitragvon Krümel » 24.02.2009, 12:01

Oh danke chip, dass du uns nun auch an deiner "normalen" Lesekost teilhaben lässt :D
Du schätzt wohl Kurzgeschichten? Ich habe dafür noch kein Interesse entwickeln können, ist mir zu schnelllebig.
BildLiebe Grüße,
Krümel



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Beitragvon chip » 24.02.2009, 17:16

Ja, ich liebe Kurzgeschichten - wenn sie denn gut geschrieben sind. Es ist eine ganz spezielle Kunst, das Wichtigste auf wenigen Seiten zu schreiben ohne auf Handlung, Figurenzeichnung und Empfindung zu vernachlässigen. Sie müssen außerdem verständlich bleiben, denn manchmal neigt ein Autor dazu, eine abstrakte Parabel zu benutzen, die mit meinem Gehirn nicht konform geht. :wink:

Hier diese Geschichten sind aber keine Kurzgeschichten in dem Sinne. Es sind eine Art Lebensmuster, so wie beim Äsop die Geschichte vom Fuchs und den sauren Trauben. Eine halbe Seite, meist weniger, die einfach nur anregen sollen. Sogar Witze erzählt er, wenn sie zur Situation passen.

Gruß,
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