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Lode, Christoph - Das Vermächtnis der Seherin




Lode, Christoph - Das Vermächtnis der Seherin

Beitragvon Nerolaan » 15.02.2009, 13:51

Rahel ist erst zarte sechs Jahre alt als ihre Mutter sie wegschickt, um ihr Leben zu retten: ein aufgebrachter Mob steht bereits vor dem Judenviertel und zettelt eine Revolte an.
Rahel wird von einer Gruppe Fahrender aufgenommen und findet dort wieder eine Familie...
Doch nach dem Tod des Oberhauptes zerstreut sich die Gruppe und die mittlerweile zwanzigjährige Rahel zieht mit einigen der Gruppe weiter.
In der Stadt Bourges werden sie jedoch selbst Opfer eines aufgebrachten Mobs und einige der Gruppe werden getötet.
Das nicht alle der Gruppe sterben müssen verdanken sie der Seherin Madora und ihrem Leibwächter Jaroslaw.
Madora ist bereits seit 15 Jahren auf der Suche nach Rahel: Madora kannte ihre Mutter und weiß, dass Rahel einen Spruch auswendig lernen sollte, der zu einem großen Geheimnis führt: dem Schrein von En Dor..
Doch Rahel weiß noch nicht, ob sie das was Madora ihr über ihre Mutter und dem Geheimbund glauben kann und trotzdem macht sie sich mit ihr auf die Suche nach dem Schrein von En Dor.

Das Vermächtnis der Seherin ist bereits der zweite Roman von Christoph Lode und er hat sich bereits jetzt auf meine Liste der Auto-buy Autoren geschrieben.

Ähnlich wie schon in „Der Gesandte des Papstes“ baut der Autor wieder Fantasyelemente in die Geschichte ein: die ganze Handlung dreht sich um den imaginären jüdischen Geheimbund der En Dor. Ein Bund, der vor über 2000 Jahren gegründet wurde und seit dem immer wieder Probleme hat und daher immer wieder versuchen muss ihre Geheimnisse und Schriften vor dem Zugriff von Unbefugten zu bewahren. So auch den heiligen Schrein der En Dor.
Der Bund versteckte ihn vor seinen Feinden irgendwo in Frankreich und nur die Oberhäupter des Bundes wissen von dem geheimen Ort.
Nur ein Spruch weißt dem, der ihn zu entschlüsseln weiß den Weg...und um diesen Weg geht es in dem Buch.

Die Charaktere des Buches sind vielschichtig und haben alle ihre Ecken und Kanten.
Die Protagonistin Rahel dabei vielleicht noch nicht mal am meisten, aber dennoch ist sie häufig eher diejenige die zu verwundern mag. Als Fahrende zwischen Männern aufgewachsen, benimmt sie sich auch häufig auch so und wirkt trotz ihres harten Lebens auf der Straße oft noch sehr naiv. Es ist oft hart sie und ihre Reaktionen einzuschätzen.
Der andere weibliche Hauptcharakter ist Madora. Mit ihr ist Christoph Lode ein Charakter gelungen, den man bis zum Schluß nicht entschlüßeln kann und selbst am Schluß nimmt Madora viele Geheimnisse mit. Sie ist vielleicht neben Rampillon der am unsympatischte Charakter, aber bei Rampillon weiß man wenigstens, dass das was er sagt auch der Wahrheit entspricht. Bei Madora erwartet man hinter jedem einzelnene Wort eine Lüge.
Aber das ist gar nicht so schlecht, denn was wäre das Leserleben, wenn man schon alles im Vorfeld wüsste?!

Die Handlung selbst wird von Lode konsequent verfolgt.
Es gibt hier keine unzähligen Handlungsstränge, die die eigentliche Handlung ausbremsen.
Zwar teilen sich öfter mal die Wege der Protagonisten, aber diese finden relativ schnell wieder zusammen.

Das Vermächtnis der Seherin ist ein toller historischer Roman, der einen für ein paar tolle Lesestunden in das Frankreich des 13. Jahrhunderts entführt und mitnimmt auf eine kleine Abenteuerreise.

Ich vergebe überzeugte :stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

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