Schule Fragen, Fragen, Fragen !

Schachklub Turm Schiefbahn
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    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 14.02.2009, 16:08

    Schule Fragen, Fragen, Fragen !
    Hab mir mal überlegt man könnte ja mal einen treat aufmachen wo man schulische fragen stellt zu HA oder so wo man nicht weiterkommt ...

    wenn einer also eine frage hat worauf er die antwort nicht weiß oder bei einer HA nicht weiterkommt, kann er sie hier posten

    hier soll einem geholfen werden :wink:

    ich mache einfach mal den Anfang: kann mir jemand sagen ob das staatsmodell von platon gut oder schlecht ist. für diejenigen, die nicht wissen was das staatsmodell von platon aussagt hier eine kurze definition:
    für platon ist ein gerechter staat ein staat, indem jeder das tut was er am besten kann. Z.B. muss jemand der z.B. handwerklich begabt ist auch ein Handwerker sein. AUßerdem muss jeder für den anderen mitarbeiten. Das bedeutet ein Bauer müsste nicht nur für sich selber ernten sondern für den ganzen Staat. Auf dem Markt werden dann die ganzen güter und waren die erwirtschaftet wurden z.B. vom Bauern die ernte oder vom handwerker möbelstücke gegeneinander getauscht. Das ganze was ich jetzt beschrieben habe ist die primitive ebene von Platons staatsmodel (1 stufe)

    Doch da die leute luxus haben wollen, muss der staat erweitert / vergrößert werden. Es werden künstler schmuckhersteller und andere berufe gebraucht damit der luxus hergestellt werden kann. da die rohstoffe nun nicht mehr für alle ausreichen, da der staat ja vergrößert wurde, muss man vom nachbarstaat nun rohstoffe holen. Es werden "Wächter" benötigt da sich das Nachbarland bedroht fühlt --> es kommt zum Krieg. Die "Wächter" haben zwei wesentliche aufgaben, zum einen verteidigen sie ihren eigenen staat und zum anderen greifen sie den anderen staat an um die rohstoffe zu bekommen. wichtig ist bei den "wächtern", dass sie gegensätzliche Charaktereigenschaften besitzen müssen. sie müssen mutvoll aber auch von philosophischer natur sein etc. sie müssen zwischen freund und feind unterscheiden können ( wissbegierig). die aufgabe des "wächters ist nicht nur röhstoffe zu besorgen, sondern auch im staat selbst den frieden zu erhalten.

    Platon benutzt für die verteiteilung der Aufgaben bzw. positionen im reich ein beispiel: Gold wird bei der Erschaffung der erde beigemischt, die zu heerschern berufen sind, silber wurden seinen helfern beigemischt und kupfer bzw. bronze den leuten die handwerker etc werden.
    Es kann sein, dass jemand aus einer familie der gold beigemischt wurde silber enthält und somit in seiner position abgewertet wird. es kann aber auch sein, dass jemand vom unteren stand erhoben wird indem ihm gold zugemischt wird.


    Soweit zu Platons Staatsmodell. Am wichtigsten ist glaube ich, dass jeder das tun muss, was er am besten kann und das jeder für den staat lebt.
    Ich hoffe ihr kommt mit meiner definition klar wäre echt super wenn ihr mir noch am wochenende helfen könntet!

    Ach ja ich vergaß noch zu erwähnen, dass der Staat in Bezug auf die Gerechtigkeit kritisch bewertet werden soll! Also es wäre nett wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, ob der Staat eurer Meinung nach gerecht ist oder nicht und warum das eine oder das andere.



    Danke schon mal im voraus,
    Benedikt



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 14.02.2009, 17:02


    ich mache einfach mal den Anfang: kann mir jemand sagen ob das staatsmodell von platon gut oder schlecht ist. für diejenigen, die nicht wissen was das staatsmodell von platon aussagt hier eine kurze definition:
    für platon ist ein gerechter staat ein staat, indem jeder das tut was er am besten kann. Z.B. muss jemand der z.B. handwerklich begabt ist auch ein Handwerker sein. AUßerdem muss jeder für den anderen mitarbeiten. Das bedeutet ein Bauer müsste nicht nur für sich selber ernten sondern für den ganzen Staat. Auf dem Markt werden dann die ganzen güter und waren die erwirtschaftet wurden z.B. vom Bauern die ernte oder vom handwerker möbelstücke gegeneinander getauscht. Das ganze was ich jetzt beschrieben habe ist die primitive ebene von Platons staatsmodel (1 stufe)

    Doch da die leute luxus haben wollen, muss der staat erweitert / vergrößert werden. Es werden künstler schmuckhersteller und andere berufe gebraucht damit der luxus hergestellt werden kann. da die rohstoffe nun nicht mehr für alle ausreichen, da der staat ja vergrößert wurde, muss man vom nachbarstaat nun rohstoffe holen. Es werden "Wächter" benötigt da sich das Nachbarland bedroht fühlt --> es kommt zum Krieg. Die "Wächter" haben zwei wesentliche aufgaben, zum einen verteidigen sie ihren eigenen staat und zum anderen greifen sie den anderen staat an um die rohstoffe zu bekommen. wichtig ist bei den "wächtern", dass sie gegensätzliche Charaktereigenschaften besitzen müssen. sie müssen mutvoll aber auch von philosophischer natur sein etc. sie müssen zwischen freund und feind unterscheiden können ( wissbegierig). die aufgabe des "wächters ist nicht nur röhstoffe zu besorgen, sondern auch im staat selbst den frieden zu erhalten.

    Platon benutzt für die verteiteilung der Aufgaben bzw. positionen im reich ein beispiel: Gold wird bei der Erschaffung der erde beigemischt, die zu heerschern berufen sind, silber wurden seinen helfern beigemischt und kupfer bzw. bronze den leuten die handwerker etc werden.
    Es kann sein, dass jemand aus einer familie der gold beigemischt wurde silber enthält und somit in seiner position abgewertet wird. es kann aber auch sein, dass jemand vom unteren stand erhoben wird indem ihm gold zugemischt wird.


    Soweit zu Platons Staatsmodell. Am wichtigsten ist glaube ich, dass jeder das tun muss, was er am besten kann und das jeder für den staat lebt.
    Ich hoffe ihr kommt mit meiner definition klar wäre echt super wenn ihr mir noch am wochenende helfen könntet!

    Danke schon mal im voraus,
    Benedikt



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 14.02.2009, 17:10


    Ach ja ich vergaß noch zu erwähnen, dass der Staat in Bezug auf die Gerechtigkeit kritisch bewertet werden soll! Also es wäre nett wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, ob der Staat eurer Meinung nach gerecht ist oder nicht und warum das eine oder das andere.



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Frederic - 14.02.2009, 19:05


    Bitte keine 2-fach oder 3-fach Posts...sowas is nich zwingen nötig, editieren tuts auch!



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Julian - 14.02.2009, 22:53


    findsch gut joar, aber echt ma, 3fach posts und doppelpost sind echt nich notwendig -.-



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 15.02.2009, 00:11


    ja sorry wusste nicht das man edit machen kann, habe ich zu spät gesehen. wollte aber noch fragen was du an dem Staatsmodel von platon gut findest und warum du es gut findest in bezug auf gerechtigkeit. siehst du vielleicht auch irgendwelche kritikpunkte??

    P.S.: Hab versucht das oben zu löschen, weiß aber nicht wie! ich lasse es jetzt einfach so stehen okay?

    bitte antwort auf meine frage danke schon mal im voraus



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 15.02.2009, 04:13


    Au weia. Das is aber schon harte Kost.^^ Also ich hab das selbst studiert. Vielleicht ganz kurz etwas zur Einteilung in der Philosophie und "oberflächlich-normativen" Bewertung (ob gut ob schlecht): die antike griechische Philosophie ("the big 3": Sokrates, Platon, Aristoteles) orientiert sich an einer Lebensphilosophie, d.h. sie versucht zu beschreiben was das gute tugendhafte Leben ausmacht. Dabei möchte sie gern einen Idealzustand beschreiben, aber berücksichtigt die realen Verhältnisse wie beispielsweise die Tatsache, dass der Mensch fehlerhaft ist und nicht nur tugendhaft. Als Beispiel dafür kann man den Sophistenstreit anführen. Sophisten waren sozusagen "Scheingelehrte", die vor allem rhethorisch begabt waren, und deswegen gut daher redeten ohne aber (zumindest laut Platon) "wahres Wissen" zu lehren bzw. weiterzugeben. Dies deutet schon auf den 2. wichtigen Punkt hin, den es zu berücksichtigen gilt, die Menschen damals hatten nicht alle Zugang zur Bildung. Um ihnen einen Zugang zu ermöglichen entstand beispielsweise Platons Schule. Aber gleichzeitig wurde damit die Idee verbunden, dass man "wahres Wissen" lehrte (oder was man dafür hielt) und nicht das von den rhethorisch-begabten Sophisten angepriesene Halbwissen.

    Die spätere mittelalterlich-neuzeitliche Philosophie orientiert sich eher an einer Handlungsphilosophie. Also mit Descartes, Kant und Leibniz entstand die sogenannte Pflichtethik. Diese beschäftigte sich vor allem mit der guten Absicht einer Handlung (Stichwort: Kants Kategorischer Imperativ). Darauf folgte der Utilitarismus, den man auch als Nützlichkeitsethik bezeichnen könnte (vor allem englische Philosophen wie Bentham, Mills, Moore). Dabei spielt die Intention einer Handlung keine Rolle, wichtig ist nur das Ergebnis. Beispiel: ein Nichtschwimmer liegt im Wasser. Die Pflichtethik sagt, es ist eine gute Handlung, wenn man reinspringt und ihn versucht zu retten. Unabhängig davon ob man es schafft oder nicht. Der Utilitarismus besteht jedoch darauf, dass es nur dann eine gute Tat war, wenn man denjenigen auch retten konnte. Denke das verdeutlicht es ganz gut.

    So weit ein kleiner Exkurs. Zurück zum Thema: die antike griechische Philosophie beschäftigt sich wie gesagt mit dem ganzen Leben und deren Zusammenhänge und sucht nach einem Ideal, also wie man die Realität verbessern könnte, wobei dann die Idee des "Philosophenstaates" entsteht. Lange Rede, kurzer Sinn. Am besten weiss wie immer die Wikipedia bescheid.^^ Sie bringts im Gegensatz zu mir zumindest deutlich knackiger auf den Punkt. :P :wink:

    Wenn man bisserl googelt, findet man schnell diese 3 Links:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Politeia
    http://de.wikipedia.org/wiki/Platon
    http://www.uni-duisburg-essen.de/einladung/Vorlesungen/poetik/platonstaat.htm

    Im 1. Link findet man zur Gerechtigkeit folgendes:

    "Gerechtigkeit im Staat

    Platon fragt nun nach der Gerechtigkeit; in seiner Argumentation geht er von folgender Annahme aus: Wenn die Stadt richtig angelegt ist, dann ist sie auch vollkommen gut. Vollkommen gut heißt weise, tapfer, besonnen und gerecht. Wodurch ist nun eine Stadt weise zu nennen, fragt er. Weise ist sie durch die Weisheit der Regenten. Tapfer hingegen müssen in erster Linie die Wächter sein. Tapferkeit ist, so lässt Platon Sokrates argumentieren, eine Art von Bewahren, nämlich der vom Gesetz durch die Erziehung eingepflanzte Meinung über das, was man zu fürchten hat und wie das beschaffen sei.

    Besonnenheit ist die Übereinstimmung des von Natur schlechteren und des besseren Teiles in der Frage, welcher von ihnen in der Stadt und in jedem einzelnen Menschen zu regieren habe. Die Besonnenheit muss daher beiden, den Regierenden und Regierten in der Stadt innewohnen, besonders aber den Regierten.

    Gerechtigkeit besteht, so schließt Platon seine Argumentation, nun schlicht darin, dass jeder das Seine tut, wenn also der Regentenstand weise ist, die Wächter tapfer und die Regierten besonnen.

    Gerechtigkeit beim Menschen

    Mit der Gerechtigkeit des Einzelnen verhält es sich analog: Die Seele des Menschen besteht aus drei Seelenteilen, dem vernünftigen (logistikon), dem muthaften (thymoeides) und dem begehrenden (epitymetikon).

    Genau wie die einzelnen Stände im Staat müssen auch diese Seelenteile in Harmonie zueinander stehen. Der vernünftige Seelenteil muss die anderen durch seine Weisheit lenken, das muthafte Element, der Wille, muss durch die Tapferkeit die Beschlüsse des ersten vollziehen, und alle müssen darin übereinstimmen, dass der Vernunft die Regentschaft zukommt."

    Um da die Hintergründe zu verstehen muss man sich wiederum das 4-Tugenden-Modell ansehen. Und die Kritk daran wäre auch nicht verkehrt um vielleicht zu weiteren Gedankenanstössen zu kommen. Man kommt von Höckscken auf Stöckscken wie es so schön heisst. :wink: Ich würd mir da aber nicht so viel Gedanken drüber machen, weil deine Hausaufgabe ja nach einer normativen Frage klingt. Wie empfindest du es, wenn du den vorliegenden Text liest? Empfindest du das Modell als "gut, gerecht und richtig" oder "falsch, ungerecht und/oder so imaginär-abgedriftet, dass es auf keinen Fall die realen Zustände beschreibt"? Also Tor 1 oder Tor 2? :wink: Nur ein bisserl Hintergrundwissen schadet ja nicht und man braucht ein Gefühl dafür um sich in die jeweilige Zeit hineinzudenken. Wie lebten die alten Griechen? In Stadtstaaten. Wie gross waren diese? Wie viele Menschen lebten da? Kann man dieses ganze Modell auf heutige Zeiten (Stichworte: Staaten, Globalisierung, zusammenwachsende Welt, Volkssouveränität) übertragen? Sind unsere heutigen (herrschenden) Politiker "Philosophenkönige"? Oder sollten Wissenschaftler an ihre Stelle treten? Und so weiter und so fort. :roll: :wink:

    Wie gesagt, ein bisserl Hintergrundwissen aneignen, in die Zeit hineinversetzen und dann selbst urteilen, ob das gerecht und gut war oder nur ein Modell der Zeit, was aber damals schon nicht geklappt hat, weil kein König oder Herrscher freiwillig seine Macht abgegeben hat. Wenn du noch Fragen zu dem Thema hast, immer raus damit. Aber die Bewertung (inskl. Begründung aus deiner Sicht) musst du schon selbst anfertigen. :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 15.02.2009, 16:38


    erstmal vielen dank für die ausführliche antwort *THUMBS UP*
    dadurch habe ich einige ideen für meine HA bekommen. so jetzt nachdem ich das gelesen habe, mache ich mich mal an die arbeit meine meinung auf papier zu bringen.
    nochmal vielen dank,
    Benedikt



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 15.02.2009, 17:51


    kann man sagen, dass an platons staatsmodell zu kritisieren ist, dass er die vergabe der Positionen im reich vom schicksal vorherbestimmt sieht und das jemand der z.B. ein bauer im staat ist keinerlei aufstiegsmöglickeiten hat ??? denn er muss sich ja voll und ganz auf seine tätigkeit als bauer konzentrieren
    bitte um eine schnelle antwort pls



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 16.02.2009, 02:55


    Sorry, dass ich erst jetzt antworten kann, aber angesichts der Uhrzeiten meiner Posts stellt man sicher schnell fest, dass ich eher zur Gattung der Nachtmenschen gehöre. :roll: :wink: Auf deine Frage hin kann ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit antworten und muss mich mit einem "jein" rausretten. Die Konzentration und das Beharren an einer Position im System wie beispielsweise der Bauer ist sicher richtig. Jeder tut das was er für das gute Gemeinschaftsleben am besten leisten kann (Ideal), aber dennoch sieht es Platon nicht unbedingt als unmöglich an sich fortzubilden. So gab es auch unter den "einfachen Leuten" wie den Fischern oder Bauern aus seiner Sicht weise Menschen, deren Erfahrungsschatz im Alter aber sich dennoch eher aus den Erfahrungen ihrer speziellen Tätigkeit ergab. So wusste der Schäfer am besten wie man Schafe hütete oder welche Schafe welche Angewohnheiten hatten, weil er mit ihnen vertraut war. Es stellt sich die Frage, welchen Zugang die Menschen zur Bildung erhalten konnten. Und dabei spielt praktisch ein gewisser Zeitpunkt im Leben des heranwachsenden Jünglings eine besondere Rolle: es gab damals so etwas wie eine übersteigerte Form der Bewunderung für die nächste Generation. Dabei erhielten Männer immer die dominierende und fast einzige Form der infrage kommenden Menschen, da sie mehrere Eigenschaften auf sich verbinden konnten: Kraft, Anmut, Schönheit, Klugheit, etc. Man strebte sozusagen nach einem vollkommenen Ideal wie ein "Talentsucher". Wenn man glaubte dies zu erkennen, dann versuchte man die Talente des rohgeschliffenen Diamanten zu fördern. Sofern man selbst dazu in der Lage war. Lange Rede, kurzer Sinn: es gab Aufstiegschancen damals in der griechischen Polis, allerdings nur sehr begrenzt. Dies würde Platon wohl so sehen. Viele Positionen innerhalb der Gemeinschaft waren aufgrund der Fähigkeiten und Anforderungen festgelegt und praktisch manifestiert. Zumindest im Alter. Aber warum sollte der Jüngling des alten Fischers oder der Sohn des Schafhirten nicht einen besonderen Aufstieg in der Gesellschaft erfahren können - sofern sie die entsprechenden Talente besitzten und den Zugang zur Bildung erlangen konnten. Eben weil dies so schwierig war und es meist nur wohlhabenderen Familien vorbehalten war sich einen Privatlehrer (meist Sophisten!) leisten zu können, entstand Platons Idee eine Schule für alle zu eröffnen.

    Vgl:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Antike



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 16.02.2009, 19:39


    hallo danke nochmal für die antwort hab die leider nicht mehr vor der schule gelesen. musste das halt heute abgeben was ich geschrieben habe, mein gefühl sagt mir aber das es ganz okay sein wird. habe nämlich ein paar sachen, die du mir vorher gesagt hast übernommen (globalisierung etc. --> das die welt in einem konkurrenzkampf heutzutage ist und das deswegen platons idealstaat nicht funktioneneren kann zumindest heutzutage nicht)

    zu dem thema ungerechtigkeit wegen schicksal usw.: wir haben darüber auch in der schule geredet und sind zu dem schluss gekommen, dass jeder die gleichen chancen hat aufzusteigen. jedoch vertrat ich in der debatte einen anderen standpukt als unsere lehrerin. diese war der meinung, dass jeder die selben chancen hatte, weil das bei platon ja ein idealstaat ist. ich war hingegen der meinung, dass die gelehrten bzw. allgemein gesprochen die kinder, die schon von geburt in einer höheren klasse geboren wurden bessere chancen haben. meine begründung war, dass die eltern (da in der höheren schicht die eltern mehr bildung haben) ihren kindern helfen können und diese somit bessere chancen haben aufzusteigen bzw. die position ihrer eltern halten können. hingegen ein bauersjunge dessen eltern weder gebildet sind noch besonders reich waren, hatten nicht die chance ihren sohn genauso zu unterstützen, wie die höheren eltern.
    Deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Positionsvergabe in dem Staat etwas vom Schicksal bestimmt ist (meine Lehrerin war jedoch anderer Meinung :cry: )

    Vielleicht kannst du ja mal versuchen mir zu erklären warum meine lehrerin anderer Meinung war. Ich habe ihre Argumentation von wegen Idealstaat und das alle die gleichen Chancen nämlich noch nicht so ganz verstanden. Wäre echt super!!

    Nichts desto trotz glaube ich jedoch, dass das was ich geschrieben habe ganz okay ist und freue mich schon auf deine Antwort :lol:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 17.02.2009, 03:59


    Tja, jetzt bringst du mich schon ein bisserl ins Schwitzen. :roll: Also zunächst mal muss ich zugeben, dass ich hier um ein Thema rumdruckse, wo ich mir so nicht sicher bin, ob das hierher gehört. Deswegen versuche ich es zu tabuisieren. Daran möchte ich mich auch halten und verweise in dem Zusammenhang auf meinen letzten Beitrag, wo ich es versucht habe zu skizzieren. Es gab Aufstiegschancen für Jünglinge (egal welchen persönlichen Hintergrund sie hatten; Ausnahmen: Sklaven und Frauen), aber nur zu einem gewissen Zeitraum und wenn sie gewisse Kriterien erfüllten. Danach manifestiert sich eher die Position in der Gesellschaft. Ich denke man braucht eine Menge Hintergrundwissen und auch Fantasie um diese uns fremderscheinende Form gesellschaftlichen Zusammenlebens durchschauen zu können. Ein historischer Zeitgeist, der uns abhanden gekommen ist, ist nötig um die griechische Polis und deren Zusammenhänge verstehen zu können. Am besten wäre es in dieser Frage vielleicht mal Herrn Wallhorn zu konsultieren, der dies studiert hat und noch viel viel mehr darüber weiß.

    Ich muss allerdings auch eingestehen, dass ich deiner Lehrerin ebenfalls widersprochen hätte, dass alle die gleichen Aufstiegschancen gehabt hätten. Dies mag nach dem Idealtypus nach Platon so gewesen sein, aber es beschreibt nicht die realen Verhältnisse. Ich hätte mich übrigens ebenfalls auf deine Argumentation gestützt und wäre mit den Aristokraten um die Ecke gekommen. Nach Aristoteles ist dies eigentlich die Herrschaft der Besten (nicht der Adligen wie im Mittelalter). Schlag mal in der Wiki Aristokratie nach und da findest du einiges sehr Interessantes dazu. Genau genommen waren es die wohlhabenderen Bürger (=Aristokraten nach unserm heutigen Verständnis) in der attischen oder spartanischen Oberschicht, die eher einen Zugang zur Bildung erlangen konnten. Aber wie vielen Leuten im Gegensatz dazu blieb diese verwehrt? Es mag sein, dass deine Lehrerin die Interpretation eher enger am Text vorsieht und daher die gleichen Möglichkeiten gemäß dem Idealtypus allen zuspricht, aber über 2000 Jahre danach sollte man soviel Wissen besitzen, dass man sagen kann, ob dies denn zutrifft oder eben nicht. Aus meinen Erfahrungen der Schulzeit weiß ich nur, dass es nicht gut ist den Lehrern zu widersprechen. :P :roll: :wink: :lol:

    Warum ich übrigens auf dem Thema mit der Bildung verharre, liegt an zwei Gründen: zum einen ist nur die Bildung Basis für Vernunft, Gerechtigkeitssinn und Tugendhaftigkeit (womit wir wieder beim Ideal wären), zum andern ist dies etwas was quasi die Zeit überdauert hat oder wir vom antiken Vorbild übernommen haben. Der Vernünftigste, der Weiseste, der Besonnenste und Tugendhafteste sollte den Staat anführen. Und um diese Tugenden zu erlernen bedarf es nun mal eines gewissen Zugangs zur Bildung, zum Verstehen des Unterschiedes zwischen richtig und falsch sowie dem Erkennen und Einnehmen anderer Perspektiven um das Gemeinwohl erfassen zu können. Vergleich dazu ebenfalls die Wiki und die Aristokratie, wo nach Polybios die Grundformen der Verfassungen dargestellt werden, so wie ich es auch in der politischen Theorie gelernt habe. Man könnte vielleicht auch überspitzt sagen, dass nicht unbedingt wir bei Platons Idealtyp abgeschaut haben und dies übernehmen wollten, sondern Platon in die Zukunft gesehen hat und meinte: so müssen wir das erreichen und die Gesellschaft hinbiegen, damit sie bereit ist dieses Modell anzunehmen.

    So,ich muss jetzt ins Bett. Wir können morgen gern weiterdiskutieren. :roll: :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 17.02.2009, 19:39


    DANKE ...

    Wir haben heute über die abgegebenen Sachen ein bisschen gesprochen und ich glaube,. dass war gut das ich das eingebaut habe, dass jeder Mensch eine Seele hat und sich diese in drei Teile aufteilen lässt, wie du es ja gesagt hast. Da habe ich nämlich Pluspunkte bekommen :wink:

    Jetzt haben wir ein neues Thema angefangen, nämlichen den guten Philosophen Hobbs, der ja viel viel radikaler als Platon ist.

    Nochmal vielen Dank an dich Wolfgang :lol:

    Ich lasse den Theat weiterhin offen für alle die noch schulische Fragen haben!



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 18.02.2009, 03:27


    Thomas Hobbes (z.B. Leviathan), ein Leben im Krieg...das ist doch spassig. :lol: :lol:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 18.02.2009, 12:23


    Hab nochmal eine Frage was war nochmal der Leviathan war das nicht eine Gottheit ??

    Now I have a question for English :lol:
    Can somebody give me the advantages and disadvantages of Globalization. I need it for tomorrow that is why you have to post very fast. When you use a single word that is very difficult can you give me the german translation please.

    Thank you for all, who help me!!!



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 19.02.2009, 04:38


    I am very sorry, I can type somehow fast and my English is...lets say... ok. Or to say it with Loddar Maddäus: "I can not speak English very good, my German is better." :lol: However as you know I am only awake in the night so there is no possibility to give you the advantages and disadvantages of globalization right on time although I should be able because I studied political science and philosophy and this topic has been discussed for hours and hours and....years. :lol: I hope you have had some good ideas about this very interesting topic. At least I can give you a small hint how to handle these problems. Start with a definition of the word/topic and how you understand it. Try to find associated things regarding the topic and decide if you think if it is a good or a bad thing. In this case for example: money, economics, (tele)communication, internet, travelling, peace, education and so on and so on.

    Zum Leviathan: es war ein biblisch-tierisches Fabelwesen von Gott erschaffen und wird in Form einer Seeschlange oder Drachen beschrieben. Es ist ein hebräisches Wort für "der sich Windende". (Quelle wie üblich: Wikipedia. Wiki rulez! :D 8) :wink: ) Am besten nochmal selbst bei wiki nachschlagen. Sehr ergiebig! :wink: Wenn ich mal meinen Kopf irgendwo vergessen würde, dann würd ich einen Schönheitschirurgen bitten mir die Wiki einfach oben dran zu operieren.... :lol: :lol: :lol:

    Ganz kurz zu Hobbes: Naturzustand, Naturrecht, Staat - warum und in welcher Form als übergeordnetes ordnungsschaffendes System, sind die Schlagwörter warum Hobbes aus ideengeschichtlicher Sicht in der politischen Theorie Einzug ge- und Bedeutung erhalten hat. Man muss zu Hobbes wissen, dass er zur Zeit des Bürgerkriegs aufwuchs und davon schwer geprägt wurde. Insbesondere in seinem Menschenbild. Wenn du dazu noch Feinheiten wissen möchtest, wäre ich wohl erneut dein Mann, da ich das in PoWi und Philo zur genüge durchgekaut habe.



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 19.02.2009, 17:51


    cool danke :wink:
    habe heute halt englisch LK klausur geschrieben und habe eigentlich ein gutes gefühl. thema war wie man sich denken kann Globalization.
    eigentlich eine gute idee von dir wikipedia in seinem kopf einzuspeichen. viele meiner lehrer sagen aber, dass wikipidia nicht so gut ist. die stehen eher zu büchern. aber ich bin ein richtiger wikipedia fan könnte man sagen. :lol:
    wäre sehr freundlich von dir, wenn du mir mehr über hobbes erzählen könntest, hat aber nicht so eine eile.
    zu englisch wollte ich noch fragen:
    wir mussten ja einen open letter schreiben an so einen mann der in ghana arbeitet und sich halt über die wirtschaflichen verhältnisse von den developing countries beschwert. Als Vorteile habe ich geschrieben: cheaper prices, world trade (whole world gets connected) and many products from the wold are available to buy.
    Disadvantages: environmental problemes, poverty, exploitation of Third World countries, not competitve, state-owned enterprises were privatized, social services were cut back and lots of companys went in foreign countries because there it is cheaper

    habe halt gegen globalisierung argumentiert, da wir auch auf die sachen, die im text standen eingehen sollten (poverty etc.). zuerst habe ich die positiven argumente genannt und danach die negativen. zum schluss habe ich nochmal meine meinung kurz und knapp auf den punkt gebracht :)

    was hältst du davon hört sich das ganz gut an oder habe ich was wichtiges vergessen ??
    schon mal jetzt danke für die antwort :wink:

    ps: wenn du mal eine frage oder so hast vielleicht kann ich ja helfen also nur den sprechenden kann geholfen werden!



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 20.02.2009, 00:43


    Vielen Dank fürs Angebot. Im Moment bin ich aber fast wunschlos glücklich. Zumindest was Wissen angeht. Es gibt bei mir eher verwaltungstechnische Probleme. Z.B. könnte Andre mal auf einen von mir ungeliebten Prof an der RUB nen Anschlag verüben. Das würde mir weiterhelfen.... :twisted: :lol: Ne, nur Spass.

    Zur Globalisierung bzw. dem Brief: ich weiss nicht, ob ein Mann der in Ghana arbeitet das auch so sieht. Die Ressourcen werden billig weggekauft und der Zugang zu teuren Endprodukten bleibt eigentlich aufgrund der Preise dennoch verwehrt. Das Diktat der Industrieländer oder wie es so schön heisst. Von den Argumenten her hast du da schon ne Menge aufgezählt, allerdings fällt es mir schwer zu beurteilen, ob insbesondere die Abwägung der Vor- und Nachteile sich nicht teilweise widerspricht. Manchmal ist es besser ein paar Argumente unter den Tisch fallen zu lassen, damit die Argumentation insgesamt stimmiger wirkt und sich dann auf einige wichtige Aspekte zu konzentrieren und auf diese vll. etwas tiefer einzugehen. Ich könnte zur Globalisierung noch ein paar Arbeitsblätter von der Uni rauskramen, wenn du es gern noch etwas detaillierter besprechen möchtest.

    Zu Hobbes: ich werd auch da nochmal nachschlagen, ob ich etwas tiefergründiges finde. Im Moment verweise ich erstmal auf die Wiki. :wink: :lol: Ich kann verstehen, dass Lehrern das nicht so gut gefällt. Nicht jeder Artikel ist spitze, aber das meiste schon. Es ist auch eine Frage, wie man es selbst gelernt hat. Wenn man der klassische Bücherwurm war und da durch musste, dann ist man vielleicht auch ein wenig neidisch wie leicht heute geballtes Wissen im Inet aufspürbar ist. An der Uni hab ich feststellen müssen, dass die Bibs so fantastisch schlecht ausgerüstet sind, dass aktuelle Themen einfach nicht oder sehr sehr schlecht abzuarbeiten sind. Hab z.B. einmal in Politik nen Griff ins Klo getätigt, weil ich was über Chinas Aufschwung machen wollte. Bei Hausarbeiten sind dort auch Bücher praktisch verpflichtend und nur 20 Internetseiten als Quellenangaben kommen gar nicht gut an. Aber entweder es gab zu dem Thema keine Literatur oder sie war schlichtweg nicht zugänglich. Daraus hab ich gelernt und mich von vornherein nicht unbedingt für Themen entschieden, die so aktuell und interessant waren, sondern eher für klassische Sachen, wozu es Literatur en masse gab.

    Sag mir bitte bescheid bis wann du das mit Hobbes wissen musst, da ich am WE evtl. tatsächlich mal selbst in Willich bin. Aber nicht weil ich son grosser Karnevalsfan bin und mir den Tulpensonntagszug in Anrath ansehen möchte, sondern weil meine Mutter Geburtstag hat. Hängt aber noch von deren Karnevalsplänen ab.



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 22.02.2009, 20:51


    Sorry das ich mich erst jetzt melde aber am wochenende war ein guter freund bei mir bis samstag (also gestern), denn da habe ich meinen Geburtstag nachgefeiert.
    Das mit Hobbes wäre gut wenn du mir das bis zum nächsten wochende sagen könntest (also alles wissenswertes was man zu dem typen wissen sollte, halt ob sein staatsmodell zu empfehlen oder nicht zu empfehlen ist etc.)
    Um nochmal auf Englisch zurückzukommen. Du meintest ja, dass der Mann in Ghana das evtl. gar nicht so schlimm sieht mit der Globalisierung, so in der Art habe ich dich verstanden. Doch im Text hat der total negativ über die ganzen auswirkungen der Globalisierung geredet, dass es für mich klar war das er gegen die Globalisierung sein muss. Mit den Vor- und Nachteilen kann ich dich einigermaßen verstehen, doch ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich mich in meiner Argumentation mit meinen genannten Argumenten widersprechen sollte?? Vielleicht kannst du mir das nochmal genauer erklären :lol:
    Ich wünsche natürlich Deiner Mutter nachträglich alles Gute zum Geburtstag und hoffe natürlich, dass ihr schön gefeiert habt.
    P.S.: ICH BIN AUCH KEIN KARNEVALS FAN :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 23.02.2009, 00:22


    Sorry, Missverständnis: also das Wort "beschweren" hab ich zwar gelesen, aber ich habs irgendwie unterschlagen. Ich hatte mich mit "ich weiss nicht ob der Mann aus Ghana das genau so sieht" eher auf deinen erwähnten Vorteil: "many products from the wold are available to buy" bezogen. Weil gerade das ist ja eigentlich eben nicht der Fall. Und damit wäre vielleicht schon skizziert, warum es mir so scheint als ob von der groben Aufzählung der Vor- und Nachteile sich gewisse Punkte evtl. widersprechen könnten. Oder ums noch klarer zu formulieren: Vorteil: s.o. und Nachteil: poverty. So how should people from 3rd World Countries be able to buy such things? Only possible explanation: wenn es ihnen möglich wäre mehr bzw. neue Schulden zu machen. Dagegen steht aber die IWF, laut meines Wissens. So dass ihnen am Ende häufig nur die Möglichkeit bleibt Ressourcen quasi umsonst oder gegen "Endproduktschrott" einzutauschen. Allerdings ist IWF nicht so mein Thema. Da kenn ich mich nicht sooo gut mit aus. Dubiose Organisation aus dem NGO-Bereich (non-governmental-organizations). Frag mal unsern Bundesprädidenten! :wink: :roll: :lol:

    Danke übrigens für die Grüße an meine Mutter, aber da meine Freundin krank ist, konnten wir dieses Wochenende sie nicht besuchen. Nur der obligatorische Geburtstagsanruf ist geblieben. Vielleicht können wir das kommendes Wochenende nachholen. Dir natürlich auch alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag! :)



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 23.02.2009, 00:42


    Vielen Dank und gute Besserung an Deine Freundin :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 27.02.2009, 00:39


    Ich versuch dir morgen abend was zu Hobbes zu schicken. Kann aber auch erst Samstag werden. Bei mir überschlägt es sich diese Woche ein bisserl. Tut mir leid. :oops: :roll:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 27.02.2009, 15:44


    kein problem!
    wir haben letztens in philo so ein lustiges spiel gespielt in dem einer aus unserem Kurs zum König für 10 Min. gemacht wurde, der konnte uns dann alles sagen und wir mussten es dann auch machen.
    Ziel des Spiels war es, dass solange alle daselbe machen es okay sei den Befehlen folgezuleisten, falls nicht hätten man sich dagegen wären können.
    War schon ziemlich lustig :lol:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 28.02.2009, 20:55


    So, hab mein Buch über Hobbes endlich gefunden. Kannst du mir bitte noch mal flott sagen, was du genau über Hobbes wissen musst? Wenns nur um nen Lebenslauf geht, möchte ich auf den recht ausführlichen und gut geschriebenen Artikel bei wiki verweisen. :roll: :wink:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Hobbes



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 02.03.2009, 15:44


    Also wir behandeln zurzeit die Grafik mit Leviathan = Souverän vllt. kannst du mir ja da ein paar Tipps zu dem Model geben! Und ein paar zusatz Infos wären auch super :lol:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 02.03.2009, 19:50


    Hi Benedikt,

    hast du dir den Wikipedia-Artikel durchgelesen? Schau dort mal bitte unter Staatskunde. Und wirf am besten auch noch einen Blick hierauf:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_(Thomas_Hobbes)

    Wie gesagt, die Wiki weiss (fast) alles. :roll: :lol: Ich müsste nochmal mein Hobbesbuch exakt durchforsten um dir nähere Infos zu präsentieren. Das Buch ist aber ähnlich wie Hobbes' Texte unheimlich komplex geschrieben. Die Wiki scheint da eine schnellere und etwas zugänglichere Form zu liefern. Habt ihr eigentlich Textauszüge vom Leviathan?

    Grobe Definition (aus meinem Kopf): Leviathan ist der Körper, indem sich der Staat entwickelt, es ist gleichzeitig die (Un-)Ordnung bzw. der Zustand der Ordnung, indem sich der Staat befindet. Die Souveränität besteht somit im Leviathan, also in dessen Körper; je nach Maß der Anarchie (bzw. des krisenhaften Kriegszustands) gerät die Souveränität aus den Fugen. Nur ein starker (einheitlicher) Leviathan ermöglicht die Ordnung innerhalb des Körpers.

    Das war mal sehr frei, wie ich den Leviathan in Erinnerung habe. :roll: :wink: Schau dir mal bitte die wikiseiten an und wenn du detaillierte Fragen hast, dann frag bitte nochmal nach. Sorry, wenn ich nicht sehr hilfreich bin, aber hab hier immer noch ein paar Dinge zu erledigen. :roll: :(



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 05.03.2009, 23:23


    Habe mir die Seiten mal angeschaut und einiges rausgeholt! Mir ist jedoch immer noch nicht ganz klar wie man die Staatsform von Hobbes in wenigen Sätzen beschreiben könnte. Was macht seine Staatsform aus, was ist das besondere an ihr etc.?
    An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlich bei Dir bedanken :lol: :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 06.03.2009, 12:51


    Du meinst dich bei der Wiki bedanken....?!? :wink: :lol: :lol: :lol: Also was man unbedingt wissen muss ist halt, dass Hobbes zu Kriegszeiten aufwuchs. Das hatte ich schon mehrfach anklingen lassen. Dadurch ist er sehr stark geprägt worden. Die Anarchie und der Krieg jeder gegen jeden ist für ihn der Naturzustand. Wenn man sich das vor Augen hält, fällt es einem leichter zu definieren, was das Staatsmodell von ihm ausmacht. Der Staat bzw. der Leviathan als souveräner Körper muss die Ordnung schaffen. Eine Ordnung die alle im Körper des "Seeungeheuers" (=Leviathan) vereint. Was macht dieses Modell besonders? Anders als viele andere "klassische" Staatstheoretiker geht Hobbes viel stärker nicht nur auf die Theorie eines Staates ein, also was der nach einem Ideal sein sollte und was er leisten muss, etc., sondern von einer realen oder sagen wir einer realitätsnäheren Praxis (mit realitätsnäher meine ich, dass halt nicht immer Krieg war, aber weil er vom Bürgerkrieg geprägt war, gab es für ihn in seinem Menschenbild nur diesen anarchischen Naturzustand, der vom Krieg jeder gegen jeden ausging). Das Besondere an der Staatsform von Hobbes ist die Tatsache, dass der ordnungsstiftende, souveräne Leviathan diesen Naturzustand überwindet bzw. überwinden soll. Ich müsste jetzt nochmal genau nachschlagen, für welches real-praktische Modell diese komplette Theorie spricht. Da die Briten dafür bekannt sind, Fans der Krone zu sein und nicht unbedingt so viele plebiszitäre Elemente haben, die für eine direkte oder indirekte Volkssouveränität sprich Demokratie sprechen, würde ich mal auf eine konstitutionelle Monarchie tippen, die ganz nach Hobbes' Geschmack wäre. Mit dem Bild des Leviathan empfinde ich das so, als ob da die grosse Sehnsucht aus Hobbes spräche, die sich nach der starken Hand sehnt, sprich dem Monarchen. Aber dies ist meine persönliche Interpretationsweise und sozusagen mein Gefühl. So weit erstmal von mir. Genauere Infos können evtl. noch folgen, aber ich bin am WE zeitlich stark beansprucht.



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 06.03.2009, 20:41


    Okay! Was meiner Meinung nach noch wichtig für Hobbes Modell ist, dass die Menschen von Grund auf Egoisten sind. Jeder möchte Luxus haben und dafür würde jeder auch andere Menschen töten. Auch kann nach Hobbes jeder jeden besiegen, denn selbst schwächer haben die Chance durch Hinterlist und Zusammenschluss mit anderen aufgrund der Skepsis (Schutzfunktion etc.) den Stärkeren zu besiegen.
    Daher kann sich in Hobbes Staatsmodell niemand sicher fühlen. Für meine Verhältnisse ist das Staatsmodell sehr makaber und radikal, da nicht mehr moralischhe Werte im Vordergrund stehen, sondern vielmehr jeder für sich kämpft.
    Doch nach Hobbes kommt dem Leviathan eine sehr verantwortungsvolle Rolle zu, denn er hat die Aufgabe, so habe ich es aufjeden Fall verstande, für Frieden inerhalb des Staatsmodell zu sorgen.
    Was meinst du kann man das so stehen lassen?



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 07.03.2009, 18:18


    Jo, das was du gesagt hast, kann man so stehen lassen. Es geht eben aus dem anarchischen Zustand und des Kriegs jeder gegen jeden hervor. Wie gesagt, er wuchs im Zeitalter des Bürgerkriegs auf, d.h. nicht Briten kloppen Franzosen oder Spanier oder sonstwen, sondern Briten vs. Briten. Ich denke, es war ein Zustand der für Hobbes nahezu unbegreiflich war und der ihn schwer geprägt hat.



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 08.03.2009, 20:22


    Okay dann glaube ich, dass ich es so ziemlich verstanden habe :lol:
    War das nicht der Kampf zwischen den Protestanten und den Katholiken?



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Wolfgang Langer - 09.03.2009, 10:51


    Jein. Also auch, aber nicht nur. :wink:

    aus der wikipedia über Hobbes:

    "Die beängstigende Situation vor dem Angriff der spanischen Armada auf England im gleichen Jahre soll Ursache einer Frühgeburt gewesen sein. Thomas Hobbes schreibt in seiner Autobiographie: „(She) did bring forth Twins at once, both Me and Fear.“[1] Die Angst vor der Gewalt in Folge politischer Auseinandersetzungen - im England des 17. Jahrhunderts vor allem als Bürgerkrieg zwischen König und Parlament, zwischen verschiedenen gesellschaftlich und religiös differenzierten Gruppen - ist ein bestimmendes Element im Leben wie in der politischen Philosophie Thomas Hobbes geblieben."

    aus der wikipedia über James VI./Jakob I.:

    "Er wurde am 19. Juni 1566 als Sohn der Maria Stuart, Königin von Schottland und ihres zweiten Mannes Henry Stewart, Herzog von Albany, besser bekannt als Lord Darnley, in Edinburgh geboren. Getauft wurde er in Stirling Castle auf den Namen Charles James.

    Als Maria Stuart ein Jahr später abdanken musste, wurde James als Säugling unter dem Namen Jakob VI. schottischer König. Seine (protestantische) Erziehung oblag George Buchanan.

    Während seiner Minderjährigkeit übten mehrere aufeinanderfolgende Regenten (Moray, Lennox und Mar) die Macht aus. Erst nach 1572 kam es zu einer Phase von Stabilität unter James Douglas, 4. Earl of Morton.

    Eine Verschwörung führte 1582 zum Ruthven Raid, wobei der König in Gefangenschaft geriet. 1584 bestätigte das Parlament die Vorherrschaft der Krone über die Kirche, was radikale Minister und die Ruthven-Lords ins englische Exil zwang. Unter dem Kanzler John Maitland of Thirlestane wurde die königliche Macht weiter konsolidiert.

    1586 schloss er im Vertrag von Berwick mit England ein Bündnis gegen Spanien, an dem er auch festhielt, nachdem seine Mutter 1587 im Auftrag der englischen Königin Elisabeth I. hingerichtet worden war, auch wenn Jakob nominell gegen die Exekution protestierte.

    1589 ging Jakob nach Dänemark und heiratete dort am 20. August 1589 Prinzessin Anna, Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark, die 1590 zur Königin gekrönt wurde. Die 90er Jahre des 16. Jahrhunderts waren in Schottland geprägt von Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten."

    Also zusammenfassend lässt sich sagen, dass es 3 grosse und immer wieder aufflackerende Fehden gab:

    1) die Auseinandersetzung mit Spanien
    2) der Kampf zwischen Krone und Parlament (wozu zu sagen ist, dass das Parlament nicht mit unseren heutigen Vorstellungen zu vergleichen ist; es verfügte über eine eigene Armee und hatte je nach religiösen Ansichten viele religiöse wie auch bürgerliche Anhänger, die auf der Macht des Volkes beharrten)
    3) der religiöse Krieg zwischen Puristen, Katholiken und Protestanten

    Um auf den Leviathan (1651 geschrieben) zurück zu kommen:

    "Der Englische Bürgerkrieg wurde von 1642 bis 1649 zwischen den Anhängern König Karls I. und jenen des Parlaments ausgetragen. In ihm entluden sich nicht nur die Spannungen zwischen dem absolutistisch gesinnten König und dem Unterhaus, sondern auch die Gegensätze zwischen Anglikanern, Puritanern, Presbyterianern und Katholiken. Der Krieg endete mit der Hinrichtung des Königs, der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie und der Errichtung einer Republik in England."

    "Hobbes schrieb sein Werk vor dem Hintergrund des englischen Bürgerkriegs 1642–1649, der auf beiden Seiten zahllose Opfer forderte und mit seinen chaotischen Verhältnissen das reale Vorbild für den von Hobbes angenommenen gesetzlosen Naturzustand bot. Außerdem verarbeitete er Informationen über das soziale Leben der nordamerikanischen Ureinwohner, da deren Unabhängigkeit von einem Staat als Naturzustand angesehen werden kann. Die englische Fassung wurde 1651 veröffentlicht, 1668 folgte wegen der Zensur eine revidierte Version in lateinischer Sprache."

    vgl. alles Wikipedia

    Benedikt, bei aller Liebe zur Kooperation und Hilfestellung, ich kann dir nicht den Vorleser machen. :lol: :lol: :lol: Bisschen "wikipediaisieren" man kommt von einem aufs andere. :wink:



    Re: Schule Fragen, Fragen, Fragen !

    Benedikt - 09.03.2009, 18:00


    Sorry, dass ich jetzt nicht auf deinen Text geantwortet habe, wollte aber mal zu nem anderem Thema was fragen!!
    Hoffe, dass mir jemand (egal wer) bis morgen irgendwie helfen kann

    es geht um bio ich schreibe morgen eine klausur über ökologie und ich wollte mal fragen ob einer vllt. ideen hat was wichtig ist, was vllt. dran kommen könnte, etc. (erfahrungswerte halt).
    Themen die wir im Unterricht durchgenommen haben sind:
    1.Ökosystem
    2.ökologische Potenz
    3.homoiotherme Tiere und poikilotherme Tiere (gleichwarme und wechselwarmeTiere)
    4.bergmannsche regel und allensche regel
    5.winterschlaf, winterruhe, winterstarre
    6.anpassung von den oben genannten tieren an kälte hitze

    lehrerin meinte, dass die klausur nicht so schwer sein wird ... doch um ein paar tipps wäre ich echt dankbar :wink:

    besonders das mit der bergmannschen regel verstehe ich nicht so. verstehe nämlich nicht, warum ein tier, was im sommer ein größeres gewicht, als ein anderes tier, weniger wärme abgibt. (Bsp. Murmeltier gibt bei einem gewicht von 1868 - 8,79 wärme ab, wohingegen die haselmaus mit einem körpergewicht von 19 - 54,43 wärme abgibt)

    Bitte um eine super schnelle antwort :wink: :wink:

    Vielen Dank im voraus :lol:



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