Der kleine Georg kommt auf die Welt und wird die ersten paar Jahre als Waise in einem Beginenkloster groß. Doch als dieses durch die Inquisition aufgelöst wird, läuft der kleine Georg weg.
Auf seiner Flucht begegnet er im Wald dem Bader Michel, der den kleinen Georg aufnimmt und sich wie ein Vater um ihn kümmert.
Als die beiden in Straßburg ankommen ändert sich Georg´s Leben erneut: er wird Brauergehilfe bei Daniel Fischer. Dieser behandelt Georg bald wie seinen eigenen Sohn und bildet ihn zum Brauer aus.
Doch auch jetzt ist Georg´s Leben unbeständig: der Vertraute des Kaisers heuert Georg an und so wird dieser zum kaiserlichen Hofbräu. Georg verbringt einige Jahre am kaiserlichen Hof und es scheint endlich Ruhe in Georg´s Leben zu kommen.
Doch die Zeiten sind turbulent und so ernennt der Kaiser Georg zum kaiserlichen Bierkieser.
Für Georg brechen somit Jahre der Wanderschaft an und er reist von einer Bierstadt zur nächsten, um zu sehen, wie in den Städten das Bier gebraut wird...
Das Erbe des Bierzauberers ist der zweite Roman des aus Bitburg stammenden Autors Günther Thömmes und damit ist ihm auch eine kleine Perle gelungen, die sich vom Rest des Genre abhebt. Und dies nicht nur wegen des Themas...
Günther Thömmes, der selbst Brauer ist, greift ein Thema auf, dass es so wohl noch nicht in Romanform gibt: die Geschichte des Bieres und eines Gesetzes dem heute noch alle leidenschaftlichen Biertrinker dankbar sind – das Reinheitsgebot!
Der Autor weiht den Leser dabei in verschiedene Braurezepte ein und die damals gängigen Brautechniken, man erfährt wo wie viel Bier getrunken wurde und welchen Stellenwert es schon damals hatte.
Doch nicht nur Bier ist Thema des Romans.
Der Autor zeigt, dass er nicht nur eine Schwäche für das deutsche Nationalgetränk hat, sondern auch eine Schwäche für Geschichte.
Denn neben der Entwicklung des Bieres erfährt man jede Menge über die Geschichte Deutschlands im 15.Jahrhundert. Die Handlung orientiert sich nämlich mehr oder minder an den damaligen Geschehnissen.
Weiterer Pluspunkt ist die Gestaltung des Romans; da hat der Gmeiner Verlag ein großes Lob verdient!
Jedes Ende eines Kapitel ziert ein kleines Brauereiwappen und es sind auch Bilder der historischen Figuren mit abgedruckt, sowie ein vom Autor erstellter Stammbaum.
Auch gibt es am Ende des Buches noch ein sehr ausführliches Nachwort, in dem u.a. auch noch jede Menge historische Fakten geliefert werden, die so im Roman keine Rolle spielten.
Das Erbe des Bierzauberers ist der Nachfolgeroman von Der Bierzauberer.
Allerdings ist dieser Roman auch unabhängig vom Vorgänger zu lesen.
Zwar gibt es einige Verweise auf eben diesen, aber diese halten sich – soweit man dies Fußnoten entnehmen kann – sehr in Grenzen.
Günther Thömmes ist mit seinem Bierzauberer ein wirklich toller Roman gelungen, dem ich viele Leser wünsche.