Adventskalender 2008

www.TIRITOMBA.eu
Verfügbare Informationen zu "Adventskalender 2008"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Principe - Uralt - Turridu - Califonia - Tahalena - Farinelli - Jennifer - melusine - Hanseat - Notka - Eponine - Norina - Andreas - cosima - Belkanta - gioachino - Tamino
  • Forum: www.TIRITOMBA.eu
  • Forenbeschreibung: Das Forum der klassischen Musik für Sängerinnen und Sänger
  • aus dem Unterforum: zeitliche Ereignisse
  • Antworten: 57
  • Forum gestartet am: Dienstag 05.06.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Adventskalender 2008
  • Letzte Antwort: vor 15 Jahren, 3 Monaten, 28 Tagen, 11 Stunden, 25 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Adventskalender 2008"

    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 16.11.2008, 19:53

    Adventskalender 2008
    Liebe Tiritomba-Freundinnen und -Freunde,

    mit großen Schritten bewegen wir uns auf die Adventszeit zu. Damit ist es Zeit, den jährlichen Adventskalender für 2008 vorzubereiten. Für alle, die unseren Adventskalender nicht kennen, hier noch einmal der Verfahrenshinweis.

    Hier findet Ihr nachfolgend eine User-Liste, in die sich jeder vom 1. bis 24. Dezember an einem oder zwei Tagen (per reply oder pm) eintragen kann. An dem oder den gewählten Tagen präsentiert der jeweilige User einen persönlichen Beitrag, z. B. ein möglichst eigenes oder sonst auch schönes Gedicht, eine eigene Advents- oder Weihnachtserfahrung, eine kleine Nikolaus- oder Weihnachtsgeschichte, o. ä.! Wie das aussehen kann findet Ihr unter dem alten "Adventskalender 2007" www.iphpbb.com/board/ftopic-74561927nx94901-213.html

    Es wäre schön, wenn sich diesmal wieder möglichst viele User beteiligen, am besten 24, denn das wäre optimal! Am 25. Dezember ist dann der Tag für alle gegenseitigen Weihnachtsgrüße und -wünsche.

    Euer :big_engel Principe


    :n43: :n45: :n2: :n79: :n158: :n151: :win :n119: :n94: :n43:

    Teilnehmerliste zum Adventskalender 2008

    01. 12. Andreas
    02. 12. Melusine
    03. 12. Cosima
    04. 12. Belkanta
    05. 12. Norina
    06. 12. Principessa
    07. 12. Eponine
    08. 12. Tamino
    09. 12. Rudolph
    10. 12. Hanseat / Klärchen
    11. 12. Gioachino
    12. 12. Jennifer
    13. 12. Notka
    14. 12. Tahalena
    15. 12. Aricia
    16. 12. Andreas
    17. 12. Farinelli
    18. 12. Califonia
    19. 12. Tamino
    20. 12. Principessa
    21. 12. Andreas
    22. 12. Uralt
    23. 12. Turiddu
    24. 12. Principe

    25. Weihnachtswünsche von allen!



    Re: Adventskalender 2008

    Uralt - 17.11.2008, 11:39


    Ich nehme den 22. Dezember.
    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Adventskalender 2008

    Turridu - 18.11.2008, 09:13


    Ich nehme den 23.12.2008,
    Liebe Grüsse
    Turridu



    Re: Adventskalender 2008

    Califonia - 18.11.2008, 21:11


    Ich würde gerne den 18.12. nehmen, falls der nicht schon vergeben ist! :-)

    Lg, Califonia



    Re: Adventskalender 2008

    Tahalena - 21.11.2008, 13:25


    Liebe Moderatoren,
    ich würde den 14. nehmen, schicke Euch aber den Beitrag wieder vorher zu,falls ich ihn nicht selbst ins Forum bekomme.
    Stürmische Grüße
    Tahalena



    Re: Adventskalender 2008

    Farinelli - 21.11.2008, 14:35


    Mir ist es eingentlich egal.....ist der 17.12. noch frei?

    Liebe Grüße

    Farinelli



    Re: Adventskalender 2008

    Jennifer - 21.11.2008, 17:44


    Ich würde den 12.12 nehmen....



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 21.11.2008, 19:24


    Hat sich erledigt, siehe mein nächster Beitrag.

    M.



    Re: Adventskalender 2008

    Hanseat - 21.11.2008, 19:39


    10.12. bitte für Hanseat/Klärchen vormerken.

    Danke! :idea:



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 22.11.2008, 08:00


    Falls möglich, möchte ich Cosima bitten, den 3. mit mir gegen den 2. zu tauschen.

    Melusine



    Re: Adventskalender 2008

    Notka - 23.11.2008, 23:01


    Hallo,

    ich nehme den 13.12.2008 :)

    Viele Grüße
    Notka



    Re: Adventskalender 2008

    Eponine - 25.11.2008, 15:50


    Ich nehm' dann mal den 07.12.



    Re: Adventskalender 2008

    Norina - 25.11.2008, 19:16


    Mir ists relativ egal, ihr könnt mich gern irgendwo relativ am Anfang des Dezembers eintragen :)



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 01.12.2008, 12:52


    1. Dezember 2008 :n43: Kalender-Start

    :n45: Adventskalender :n45:

    von Heinz Bornemann

    Adventskalender sehr beliebt,
    bei Groß, bei Klein und Alt,
    weil es da schöne Sachen gibt,
    man freut sich täglich halt.

    Die Türchen harren ganz versonnen,
    die Zeit will einfach nicht vergehn’ ,
    nun muss doch bald ein Mensch mal kommen
    und hinter unser Türchen sehn.

    Ganz stolz sagt Türchen Nummer eins,
    ich fang als erste heute an,
    da meint die zehn, die eins wär’ meins,
    hätt’ ich die Null nicht hintendran.

    Wenn ich die erste Tür nur wär’,
    und würd’ die Kinder überraschen,
    dann käm’ es nicht von ungefähr,
    dass sie die eins vernaschen.

    Zum Trost, sie kann ja nichts dafür
    und tut es noch so weh,
    hätt’ sie zwei Nullen an der Tür,
    dann stündt sie vorm WC.


    Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit wünscht Euch allen

    :n143: Andreas :angel13:



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 02.12.2008, 08:45


    Melusines Schokoladenseite






    Schokolade ist fassbar, greifbar und vor allem essbar gewordenes Glücksgefühl (Wim Wenders)





    Schokolade- das un- heimliche Laster- viel besser als ihr Ruf?!

    Das Thema „Schokolade“ habe ich gewählt, weil ich eine echte Schokoholikerin bin und hier
    Nun die Gelegenheit nutze, ein Lob-(und Leid) Lied auf meine Droge, die ja gerade zur Advents und Weihnachtszeit Hochkonjunktur hat, zu singen.

    Solidaritätsbekundungen anderer Junkies sind mir von Herzen willkommen: ich strebe aber langfristig KEINE Selbsthilfegruppe der Anonymen Tiritomba Schokoholics an, da ich nicht die geringste Absicht habe, von der Sucht geheilt zu werden- und sollte ich auch noch aus meinem letzten Konzertkleid herausplatzen......

    Die Schokolade(bzw die Kakaobohne) ist uns von den Mayas und Azteken überliefert und wurde im Schlepptau der Entdeckungen des Christoph Kolumbus nach Europa gebracht.
    Ich könnte ihm nachträglich dafür die Füsse küssen!!!!!!

    Lange Zeit ein reines Luxusgut für die High Society, sprich Adel und gehobenes Bürgertum, wurde die Schokolade im 19 JH sogar als Stärkungsmittel für Kranke in Apotheken verkauft.
    Was man bestens nachvollziehen kann, wenn man sich einmal über ihre Inhaltsstoffe und deren Wirkungen klar wird.
    Ich spreche hier wohlgemerkt von echter Schokolade und nciht von den bis zur Unkenntlichkeit verdünnten und degenerierten Vollmilchprodukten mit Schokogeschmack.
    Unter echter Schokolade verstehen Kenner Schwarze Schokolade mit einem sehr hohen Kakaomassenanteil und ohne aromatisierende Zusatzzutaten.
    Wobei natürlich nichts gegen Gewürze wie etwa Zimt, Cardamom, Minze, Mandeln, Orangenschalen oder Chili als gelegentliche nette Abwechslung einzuwenden ist.

    Weiße Schokolade ist ein Widerspruch in sich, aber wohl bekomm’s dem, der Zucker, Milch und Fett für stimulierend halten will.
    Stimulierend für den Wachstum der Fettzellen ist sie ganz sicher!


    Echte Schokolade ist ein mildes Anti-Depressivum und eine Art „Aufputschmittel“ der sanften aber nachhaltigen Art.
    Sie enthält koffeinartige Substanzen, eine Vorstufe des Serotonin, herzschützendes Flavonoid (das durch gleichzeitigen Genuss von Milch allerdings ausser Gefecht gesetzt wird, also keine Trinkschokolade für Herzkranke auf Rezept) und hat nach neueren Forschungen auch eine blutdrucksenkende Wirkung.

    Je nach Kakaoanteil enthält Schokolade auch den Wirkstoff „Cocoheal“, eine Art Hautrepariermittel mit positiven Auswirkungen auf die Wundheilung und gegen Falten.
    Beauty-Produkte mit Schokolade sind auch bereits auf dem Markt.
    (Kein Wunder, dass ich nun jedes Jahr noch mehr Schoggi brauche.....)

    Der erhebliche Nachteil der Schokolade soll aber nicht verschwiegen werden: ihr hoher Anteil an Fett und Zucker und damit eine erhebliche Quelle überflüssiger Kalorien, die nicht zur Sättigung sondern im Gegenteil zur Appetitsteigerung( z.B. über die Insulinausschüttung) und Einlagerung von Fettdepots führt.
    Eine Tafel Schokolade deckt bereits ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs eines durchschnittlichen Menschen ab.
    Dass Schokolade auch körperlich süchtig machen kann, wird als unwahrscheinlich betrachtet, die seelische Abhängigkeit kann ich( leider?) jederzeit beweisen....

    Die Beziehung zwischen Schokolade und Musik würde mich nun natürlich besonders interessieren, zumal mir dazu ausser „Cosi fan tutte“ und der armen Despina, die im Gegensatz zu den Damen Fiordiligi und Dorabella keine Schokolade trinken darf, nichts spontan einfällt.
    Vielleicht fällt dem Ein oder anderen ja noch etwas ein?

    Solidarische Grüsse an alle Co-Schokoholics und solche, die es werden wollen!









    Herzens-Bekenntnisse eines Schokoholics:



    Mancherlei naives Schaf,
    denkt sich "All you need is love".
    Aber ich in höchstem Grade
    brauche meine Schokolade.

    Von den Zehn bis zu den Ohren
    strömt sei mir durch alle Poren
    und am liebsten ich drin bade:
    wannenweise Schokolade!

    Nestlè, Milka, Lindt und Sprüngli
    sind das Höchste für mein Züngli
    Nicht mit Brillis und Saphiren
    kann man besser mich verführen.

    Doch die Schwarze nur, die Echte
    ohne Milch, die ist die Rechte!
    Erst ab 70 Stärkegrade
    will ich meine Schokolade!

    O wie liebt ich diese Sünde,
    ging sie nicht so auf die Pfünde.
    Aber dennoch kann mitnichten
    auf die Schoggi ich verzichten.

    Und verlass ich einst die Erde
    Ich zum Schokoengel werde.
    Ewig ohne Schames-Stöhnen
    kann ich dann dem Laster frönen![/FONT]













    Biochemisch betrachtet ist Liebe nichts Anderes als grosse Mengen von Schokolade zu essen (Al Pacino)








    Rezept für die schnellste Mousse au Chocolat der Welt.

    Hier ein sturmerprobtes Turbo- Blitz-Rezept für alle Fälle, in denen nur noch Schokolade die Rettung bringen kann:

    Weihnachtsessen mit Schwiegerfamilie, der man die Kochkünste unter Beweis stellen muss, ohne sich totzuarbeiten

    Kindergeburtstag mit einer Horde kleiner Schoko-Crossies

    Allgemeiner und besonderer Weltschmerz

    Allerletzter Verführungsversuch



    300G schwarze Dessertschokolade(je stärkerer Kakaoanteil desto besser)
    1 Becher Creme fraiche
    2 Lôffel Cognac oder Rum oder Grappa oder Espresso oder Amaretto oder alles zusammen, was auch immer an Geschmacksverstärker beliebt
    evtl Gewürze wie Zimt, Caramom, Chili
    4 Eiweiss


    Schokolade in Stücke brechen, mit der Creme fraiche in einem Topf bei kleiner Hitze und unter Rühren auflôsen. Alkohol oder Espresso unterrühren , etwas abkühlen lassen. Die Eiweiss steifschlagen, unter die abgekühlte Schokocreme heben und mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen, besser eine ganze Nacht.
    Je nach Anlass in Champagnergläsern, Kristall-Dessertschalen, Plastikeierbechern servieren oder selbst drin baden.

    Wegen evtl Schokoüberdosierung bitte unbedingt etwas Fruchtiges dazu reichen. Bewährt ist ein Coulis(Fruchtsosse) aus pürierten Beerenfrüchten mit etwas Puderzucker gesüsst. Der leicht säuerliche Geschmach harmonier wunderbar mit der Schokolade!
    Bei Bedarf werden weitere Schokorezepte geliefert.









    Schokoladige Adventsgrüsse von Melusine










    .



    Re: Adventskalender 2008

    cosima - 03.12.2008, 09:45


    Ich wünsche dir Zeit

    Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
    Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
    Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
    und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.

    Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
    nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
    Ich wünsche dir Zeit nicht zum Hasten und Rennen,
    sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

    Ich wünsche dir Zeit nicht nur so zum Vertreiben.
    Ich wünsche sie möge dir übrig bleiben
    als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
    anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

    Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen
    und Zeit um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
    Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
    Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

    Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
    jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
    Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
    Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

    Elli Michler (2003)

    Ich wünsche allen Tiritombas und den dazu gehörigen Familien eine schöne Adventszeit! Eure Cosima :n45:



    Re: Adventskalender 2008

    Belkanta - 04.12.2008, 08:49


    Weihnachten vor 55 Jahren :n43: – meine allererste Auftrittserfahrung :n45:

    Das ist eine Geschichte, an die ich in der Adventszeit immer wieder einmal denken muss. Es könnte ein Märchenstoff sein und ist doch Wirklichkeit:

    Da war ein kleines Mädchen, gerade mal 6 Jahre alt. Es war richtig spindeldürr und zart :sleepy5: . Sein Vater sagte zu seiner Mutter: „Sie hat viel zu wenig Muskeln, müsste kräftiger werden für das Leben, schicken wir sie in einen Sportverein zum Kinderturnen“. Gesagt, getan. Nur das Mädchen war nicht gerade das Mutigste. Bodengymnastik gefiel ihm, aber Turnen an den Ringen, am Reck oder am Bodenkasten mit Überschlag? Huuch, es drückte sich, wo es nur ging. Die Trainerin hatte aber bemerkt, wohl aus kleinen Gesprächen, was sie für ein Talent hatte: irgendwie war das was zum Auftreten.

    Da kam es der Trainerin plötzlich: Die große Sportvereins-Weihnachtsfeier stand bevor! Sie beriet sich mit den Organisatoren im Verein dafür und zwei Dinge waren beschlossene Sache: Das kleine Mädchen eignete sich wahrscheinlich prima als Zwerglein mit Zipfelmütze und langem Rauschebart :bigsmurf: in einem kleinen Weihnachtsstück. Aber damit nicht genug, es sollte auch ganz alleine auf großer Bühne im großen Saal der Vereinsgaststätte ein Weihnachtsgedicht aufsagen. Denn die Eltern des kleinen Mädchens hatten Bekannten im Sportverein erzählt, wie gut es sich etwas merken konnte und wie nett es im Verwandtenkreis kleine Geschichten zum Besten gab.

    Also übte das Mädchen zunächst einmal für die Zwerglein-Rolle :smurfin: . Und es freute sich riesig, völlig verkleidet auf der Bühne stehen zu können – kein Mensch konnte es da erkennen.
    Und das Gedicht lernte es auswendig, es saß jedes Wort. Ein neues Kleidchen bekam es für den Tag der Feier auch – natürlich war es darauf superstolz.

    Bei der Premiere lief das Zwergenstück im Zusammenspiel mit anderen Kindern ganz wunderbar. Nur der Rauschebart :bigsmurf: war fast zu lang, fast wäre das kleine Mädchen damit gestolpert.

    Aber jetzt zum Gedicht: Es stand hinter der Bühne, der Vorhang zu den Zuschauern war noch zu. Ein Erwachsener aus dem Verein nahm es an die Hand, ging mit ihm zum geschlossenen Vorhang und ließ es durch eine kleine Stoffritze hinaussehen. Ujeeee – so viele Menschen. Sein kleines Herzchen hatte plötzlich jeden Mut verloren: „Neiiiin, da sage ich nichts auf!!! Ich will heim!!!“. :n129: :big_bye

    Der Mann war betroffen, holte in der Gaststätte schnell die beste Schokoladentafel, die es dort gab. Kam zurück, sagte zu dem Mädchen: „Das ist die Belohnung für dich hinterher und ich gehe auch mit dir da vor, wenn der Vorhang aufgegangen ist, ich lasse dich nicht allein!“ :big_beten Da fasste sich das Kind wieder ein Herz und ging mit dem Mann dann nach vorne. Doch auf einmal, als der Vorhang dann ganz offen war, war der Mann verschwunden, huuuuch! :panik:

    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als das Gedicht aufzusagen – sehr beherzt und fehlerlos und es bekam tosenden Applaus. :big_applaus

    Aber eines war klar: Das Mädchen dachte sich: „Nie wieder traue ich den Versprechungen eines Mannes – der lässt mich einfach im Stich!!!“

    Tja, durch das Leben lernte es wohl ein wenig, Versprechungen anderer besser einzuschätzen, viele zu schätzen und manche von vorneherein zu verwerfen. Aber Weihnachten hat es damals wie heute gerne gefeiert, trotz all dem Lampenfieber, das es auch heute noch in den allerersten Sekunden hat, wenn es auf einer Bühne singt. :big_lala



    Re: Adventskalender 2008

    Hanseat - 05.12.2008, 01:37


    Schöne Geschichte ..... :love7:



    Re: Adventskalender 2008

    Norina - 05.12.2008, 12:05


    Gibt es den Weihnachtsmann?

    1. Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. Aber es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen und obwohl es sich dabei hauptsächlich um Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.

    2. Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt. Aber da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15% der Gesamtzahl – 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91.8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, daß in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.
    Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken. Aus dem Schlitten springen, dem Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle übriggebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, dem Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen.
    Angenommen, daß jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muß, plus Essen usw. Das bedeutet, daß der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro Stunde.

    3. Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird. Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, daß ein „fliegendes Rentier“ (siehe Punkt 1) das zehnfache normale Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht – den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet – auf 410.400 Tonnen. Nochmals zum Vergleich: Das ist mehr als das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.

    4. 410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand – dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das vorderste Paar Rentiere muß dadurch 16,6 Trillionen Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: Sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben und es wird ein ohrenbetäubender Knall erzeugt.
    Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muß) würde an das Ende seines Schlittens genagelt – mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.

    Damit kommen wir zu dem Schluß: Wenn der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.



    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 06.12.2008, 01:30


    Die Geschichte über :n45: St. Nikolaus

    In der reichen Stadt Patara lebte vor langer, langer Zeit ein Knabe, dessen Name war Nikolaus. Vater und Mutter starben leider an einer bösen Krankheit, dadurch weinte Nikolaus Tag und Nacht. Die Eltern hinterließen ihm großen Reichtum: Gold, Silber, Edelsteine, Ländereien, Schlösser und Paläste. Auch Pferde, Schafe, Esel und andere Tiere besaß er. Doch er war trotzdem sehr traurig und konnte sich über seinen Reichtum nicht freuen. Seine Angestellten wollten ihn aufmuntern. Der Hofmeister anerbot sich, ihm seine Schlösser zu zeigen. Der Stallmeister wollte mit ihm auf den schönsten Pferden durch die Ländereien reiten. Der Küchenmeister meinte, er könne doch für alle reichen Kinder der Stadt ein köstliches Essen zubereiten.
    Doch Nikolaus wollte von allem nichts wissen. Auch die Tiere spürten, dass er traurig war. Sie drängten sich zu ihm. Vom Weinen müde, wollte er sich schlafen legen. Da stieß er mit dem Fuß an einen Tonkrug, in dem viele Schriftrollen steckten. Eine davon ergriff er und begann zu lesen. "Da war ein reicher Mann, der lebte herrlich und in Freuden. Da war aber auch ein Armer, der lag vor seiner Tür und wollte nur Brotsamen die den Reichen vom Tische fielen. Doch diese gönnten sie ihm nicht. Es geschah, dass der Arme starb. Er wurde von den Engeln in den Himmel getragen. Auch der Reiche starb. Doch es kamen keine Engel, ihn zu holen".
    Gleiche ich nicht dem reichen Mann in der Geschichte, dachte Nikolaus. Ich bin schön gekleidet und lebe im Überfluss. Die Bettler draußen beim Stadttor habe ich vergessen. Morgen will ich früh aufstehen und mich nach ihnen umsehen. Am Morgen schlich er sich zum Palast hinaus. Nach dem Stadttor fand er die Ärmsten der Stadt, zerlumpt, krank und elend. Als sie ihn erblickten, streckten sie die Hände entgegen. Nikolaus wollte in die Tasche greifen, doch an seinem bestickten Kleide gab es keine. Eilig löste er die schwere Goldkette vom Hals, zog den Ring vom Finger und gab es ihnen. Er schlüpfte aus dem Obergewand, dem bunten Rock, den Sandalen und verschenkte alles. Glücklich ging er nach Hause. Er war wieder fröhlich.
    Nikolaus ließ auf seine Kleider Taschen aufnähen. Vergnügt schlüpfte er in seinen, weiten, roten Mantel und spazierte am Abend durch den Garten. Er füllte seine Taschen mit Nüssen, Äpfel und Mandarinen. Erneut schlich er sich aus dem Palast, ging zu den Armen und verteilte alles. Mit 12 Jahren wurde Nikolaus weit weg in die Schule gebracht. Berühmte Lehrer unterrichteten ihn und unterwiesen ihn in der Heiligen Schrift. Wo er Not und Elend sah, gab er mit vollen Händen. Doch er machte dies jeweils im Verborgenen.
    Als er einmal zum Gottesdienst in die Kirche trat, wurden die Worte verlesen, die Christus zum reichen Jüngling gesagt hatte: "Willst du mir angehören, so verschenke alles was dir gehört an die Armen". Über diese Worte hatte Nikolaus oft nachgedacht. Nun ließen sie ihn nicht mehr los. Er rief den Haushofmeister, befahl ihm Geld und Gut an die Armen zu verteilen. Denn er wolle sich aufmachen ins Heilige Land, wo unser Herr gelebt hatte. Nikolaus litt auf seiner Pilgerfahrt oft große Not. Bei allem Hunger blieb er aber stets fröhlich. Er zog durch das Land und predigte das Wort Gottes. Den Kindern erzählte er Geschichten aus der Bibel.
    Eines Tages kehrte er in die Heimat zurück. In Myra war der alte Bischof gestorben. Als man Nikolaus erblickte fragte man, wer er sei. Ich bin Nikolaus ein Diener Christi, antwortete er. Da führte man ihn ins Gotteshaus und ernannte ihn zum Bischof. Als er wieder ins Freie trat, stand sein alter, grauer Esel vor der Tür. Von da an wurde er sein treuer Begleiter. Nikolaus sorgte für die Gläubigen wie ein Hirt für seine Schafe. In Zeiten der Gefahr predigte er den Christen an einsamen Orten und stärkte sie im Glauben.
    An seinem Geburtstag kleidete er sich jeweils in den kostbaren Bischofsmantel und nahm den Hirtenstab zur Hand. Seinen Esel belud er mit einem schweren Sack. Der war gefüllt mit Äpfel, Nüssen, Mandarinen und Honigkuchen. Er schritt durch die Strassen und verteilte die Gaben und machte diesen Tag zu einem großen Fest. Das hielt er so bis ins hohe Alter. Und als die Stunde kam da Gott ihn heimholen wollte, fiel ihm nur eines schwer, dass er sich von den Kindern trennen sollte.
    Bischof Nikolaus starb am 6. Dezember des Jahres 352. Der Nikolaustag wird noch heute zum Andenken an Bischof Nikolaus gefeiert und kündigt als Vorbote das Weihnachtsfest an.

    Brauchtum :n43:

    Der Festtag des heiligen Nikolaus, der 6. Dezember (in einigen orthodoxen Landeskirchen wird der 6. Dezember nach dem Julianischen Kalender gefeiert, dies entspricht dem 19. Dezember gemäß dem gregorianischen Kalender), ist ein kirchlicher Feiertag mit vielen Bräuchen (z. B. Klobesabend). Es ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist aber regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt. Manche der Bräuche hängen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Mt 25,14-23 EU vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis der Talente erzählt: Drei Knechten wurden jeweils ein Geldstück und ein Talent anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück.
    Der Einlegebrauch, d. h. das nächtliche Füllen der Schuhe o. Ä., basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich.
    Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt.
    In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der verkehrten Welt predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“.
    Oft werden Kinder angehalten, ihre Geschenkwünsche auf einem Wunschzettel festzuhalten. Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe an St. Nikolaus (oder auch an das Christkind). Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.
    Schiffchensetzen nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, bei welchem aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe gebastelt werden, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch findet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des St. Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller hinzukam.
    Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür oder hängen Strümpfe vor den Kamin damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus.
    Indessen bringt der Nikolaus nicht nur Geschenke: In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt er die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Rute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden ehrenamtliche oder bezahlte Nikolause ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.
    Als Furcht einflößenden Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt, in Deutschland Knecht Ruprecht, in Frankreich Père Fouettard, in der Schweiz Schmutzli, in Österreich, Bayern, dem rumänischen und serbischen Banat, in Kroatien den Krampus, in Luxemburg den Housecker, in den Niederlanden den in Robe und Mitra gekleideten und schwarz angemalten Zwarte Piet, der einen gezähmten Teufel darstellen soll. Teilweise fand auch eine Aufgabenübertragung statt, so ist in dem Gedicht von Theodor Storm der Begleiter der Gabenbringer.
    Im Berchtesgadener Land sind noch derbere und wildere Erscheinungsformen als Volksbrauch geläufig, die Perchten oder die Buttnmandl mit ihrem Buttnmandllauf, die mit Stroh verkleidet sind. Sie scheinen vorchristliche Wurzeln zu haben, da sie nicht nur um die Nikolauszeit umherziehen. Vielmehr treiben sie über mehrere Wochen in den frühwinterlichen Rauhnächten ihr Unwesen, weswegen es sich um die Vermischung heidnischer Winterbräuche mit dem Christentum handeln könnte.
    Im südlichen Oberallgäu findet an den Abenden vor dem Nikolaustag (genauer: 4.–6. Dezember) ein ähnliches Brauchtum statt, das Klausentreiben.
    Ein weiterer Brauch findet in einigen Dörfern im Siegerland statt. Am Abend des 6. Dezembers verkleiden sich vorrangig Kinder als Nikolaus (im Siegerländer Platt auch "Kloas" genannt) und ziehen von Haus zu Haus. Die Bewohner versuchen zu erraten, wer sich unter der Nikolaus-Maske verbirgt und geben dem "Kloas" anschließend einen kleinen Geldbetrag oder Süßigkeiten mit auf den Weg.
    In Freiburg im Üechtland findet jedes Jahr am 1. Samstag des Dezembers das traditionelle St.-Nikolaus-Fest statt. Der heilige Nikolaus ist der Schutzpatron dieser Stadt, und auch die Kathedrale ist nach ihm benannt.
    Beim schweizer Chlausjagen am 5. Dezember, besonders farbenprächtig im schwyzerischen Küssnacht, wird der Samichlaus durchs Dorf getrieben. In Samnaun findet seit 2001 die „Clau Wau – Santa Claus World Championship“ statt, mit Disziplinen wie Kaminklettern oder „Esel Trekking“.
    Im lothringischen Wallfahrtsort Saint-Nicolas-de-Port wird der heilige Nikolaus seit dem Jahr 753 mit einer Messe in der Basilika und einem Umzug geehrt. In den Niederlanden kommt Sinterklaas bereits Mitte November mit dem Schiff „aus Spanien“ (Bedeutung ungeklärt), legt jedes Jahr an einem anderen Hafen an und geht gemeinsam mit dem zwarten Piet durch die Hafenstadt und andere Großstädte. Der Höhepunkt und eigentliche Nikolaustag, der Pakjesavond findet am 5. Dezember statt.
    Bauernregel :big_haha

    Regnet's an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng und graus!


    Einen schönen Nikolaustag wünscht Euch allen

    Principessa :big_engel



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 06.12.2008, 19:05


    Schade, lieber Principe,

    dass ich den gelben Text nicht entziffern kann.

    Ciao. Gioachino :oops:



    Re: Adventskalender 2008

    Uralt - 06.12.2008, 19:10


    Ich auch nicht, aber wenn man/frau den Text markiert, so als man/frau kopieren wollte, dann ist es gut lesbar.

    Grüße
    Uralt



    Re: Adventskalender 2008

    Eponine - 07.12.2008, 16:24

    Andere Laender, andere Sitten ...
    Von medizinischen oder sonstigen Berufen mit "Notfallbesetzung" mal abgesehen, freuen die Meisten von uns sich auf ein Weihnachten ohne Arbeit im Kreis der Familie (und selbst die, die arbeiten muessen, hoffen ja oft insgeheim darauf, dass es sie dieses Jahr mal nicht "erwischt").

    Umso betroffener war ich, als ich im Jahr 2006 mein erstes Weihnachten in Schottland feierte und den Eindruck hatte, das wirklich fast ueberall gearbeitet wird. Selbst am 25. haben die meisten Geschaefte geoeffnet. Ich habe schon 2005 Weihnachten hier verbracht, da war ich aber nur zu Besuch und deshalb war das alles viel weniger praesent.

    Nach der ersten Enttaeuschung habe ich jedoch etwas nachgeforscht und musste dabei unweigerlich in die Untiefen des hier leider immer noch ueberall vorhandenen Sektierertums eintauchen. In einem Land, in dem man als Katholik nicht in die Koenigsfamilie einheiraten kann (es sei denn, man konvertiert) und sogar als Premierminister erst nach dem Abdanken Katholik werden kann, wundert einen aber irgendwann nichts mehr.
    Ich habe das am Anfang fuer ueberbewertet gehalten, aber leider ist dem nicht so, und die Wurzeln dieses Konfliktes sitzen sehr tief. Die Rivailitaet zwischen Fussballfans der Glasgow Rangers (protestantisch) und Glasgow Celtic (katholisch) kommt einem wirklich bescheuert vor, ist aber leider viel mehr als "nur" sportliche Rivalitaet. Da werden (zugegebenerweise auch mal gerne provozierende) polnisch-katholische Goalkeeper dafuer gesperrt oder mit Strafen belegt, dass sie sich vor dem Spiel bekreuzigen, waehrend protestantische Fans anti-katholische Hymnen singen duerfen und meist mit einem blauen Augen davonkommen.

    Ich selbst bin hier in eine Familie mit polnisch-(Darens Grossvater vaeterlicherseits) irischen (Darens Familie muetterlicherseits) Wurzeln aufgenommen - da liegt nahe, dass die zu 100% aus Katholiken besteht. Das Profil wird aber niedrig gehalten. Dass man das hier muss, ist traurig, aber wahr, denn Schottland ist ein zutiefst protestantisches Land in dem Katholiken immer noch mit Problemen zu rechnen haben. Die Diskriminierung reicht von unterschwellig (man kriegt eben den Job nicht, natuerlich hat das aber mit der Konfession gaaaaar nichts zu tun) bis hin zu offen und aggressiv.

    Was das alles mit Weihnachten und der manchmal nur oberflaechlich kommerzialisierten Weihnachtsstimmung zu tun hat?
    Nun, erst seit 1958 (!!!) ist der 25. Dezember hier ueberhaupt ein nationaler Feiertag (gearbeitet wird aber wie gesagt grossflaechig trotzdem).

    1583 wurde der 25. Dezember hier vom Parlament naemlich zu einem ganz normalen Arbeitstag erklaert, und die Stimmung hat sich einfach gehalten, nationaler Feiertag hin oder her. Weihnachtsdekoration und Festessen wurden gebannt, da sie als Indizien "papistischer Exzesse" galten. Notorische Gesetzesbrecher, die Weihnachten feierten oder gar sangen oder tanzten, wurden mit drei Wochen Buesserstuhl bestraft.

    Auch als Koenigin Victorias (1837-1901) Liebe zu Weihnachten England einen freien Tag brachte, hielt Schottland am Anti-Weihnachtsgesetz der Reformation fest. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man langsam wieder, Struempfe am Kamin aufzuhaengen (aber bitte nur sparsam gefuellt!) und Weihnachtslieder zu singen.

    Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden kontinentaleuropaeische Weihnachtsbraeuche von schottischen Soldaten heimgebracht. 1958 wurde in Schottland dann der 25. Dezember auf Anregung eines Edinburgher Pfarrers zum nationalen Feiertag erklaert. Komischerweise wurden Hogmanay (Silvester) und New Year jedoch immer schon ausgiebig gefeiert - heidnische Braeuche sind hier weniger verpoent als alles, was nur nach katholischer Tradition riecht.

    Und so heisst "Ich habe an Weihnachten frei" fuer viele Schotten leider immer noch: "(Unbezahlten) Urlaub nehmen!"

    Die Verwunderung ist uebrigens sehr gross, wenn Schotten sehen, dass Katholiken und Protestanten in Deutschland sogar oekumenische Gottesdienste feiern und nichts Schlimmes dabei finden ...



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 07.12.2008, 16:58


    Incredible ! I´m not amused.

    Ciao. Gioachino ( ecumenical Catholic )



    Re: Adventskalender 2008

    Eponine - 07.12.2008, 17:21


    ... neither am I :shock: :?

    Wen die Ursachen des protestantisch-katholischen Konflikts wie auch die immer noch problematischen schottisch-englischen Beziehungen interessieren, dem seien folgende Seiten empfohlen:

    http://www.bbc.co.uk/scotland/history/
    http://www.bbc.co.uk/programmes/b00fl78x
    http://www.bbc.co.uk/history/scottishhistory/

    Insbesondere Neil Olivers (seines Zeichens schottischer Archaeologe und Historiker) Programm "A history of Scotland" ist absolut sehenswert (gibt's auf IPlayer, am Besten bei Folge 1 anfangen). Selbst dann, wenn man sich als Kontinentaleuropaer wahrscheinlich erst in seinen breiten Ayrshire-Accent einhoeren muss. Er gibt sich allerdings Muehe :wink:

    Eine Warnung sei allerdings gegeben: Es ist BBC, daher hat man das Gefuehl, das der POV manchmal ein bisschen "anglozentrisch" ist. Auch daran gewoehnt man sich allerdings, wenn man in Schottland lebt und lernt, die feinen Zwischentoene des Presenters rauszuhoeren, die dem Englaender vielleicht verborgen bleiben :wink:



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 08.12.2008, 07:26


    Liebe Epo, danke für diesen Bericht zu einem Thema, das mir in dieser Form aus Schottland nciht präsent war(vielmehr aus Irland).
    Dass die Religion überhaupt noch eine solche Rolle spielt und solchen Einfluss hat, ist dabei für mich das Erstaunlichste!
    Ich frage mich da zuerst mal, ob das Religiöse nciht in erster Linie vorgeschobenes Symbol für ganz andere Dinge ist und wieweit da "Glaube" als solcher nur Platzhalter für Machtkonflikte darstellt.
    Wo ist die Ursache und wo die Wirkung?

    Und warum wird bei Protestanten eigentlich am 24.12. nicht Weihnachten gefeiert? Das habe ich so in Deutschland gar nciht mitbekommen, obschon ich evangelisch bin.


    Hier in Frankreich sind die von Dir beschriebenen Arbeitszeit- Wirkungen ähnlich, aber die Ursachen ganz anders.

    Der 24. 12. ist ein ganz normaler Arbeitstag, Weihnachten wird zwar gefeiert, aber ganz anders als in Deutschland und das Neujahrfest ist für die meisten Leute wichtiger.
    Die Adventszeit findet nur im rein konsumisch-ökonomischen Sinne statt, Traditionen wie Plätzchen backen, Adventskranz etc pp existieren nicht.

    Hier geht es allerdings nicht darum, eine Konfession gegen die Andere auszuspielen(das haben die Franzosen in ihrem ungeheuer blutigen 16/17. Jh hinter sich gebracht) sondern die Religion ganz auszuhebeln.
    Zumindest aus allem, was irgendwie offiziell und staatlich riecht.
    Der von oben verordnete Laizismus trägt solche Blüten, dass es Lehrern in der Schule nciht nur verboten ist Kopftücher sondern auch Kreuze zu tragen und ganze Generationen Kinder nichts mehr davon erfahren, was christlicher Glaube und die Wurzeln ihrer eigenen Kultur sind. Es sei denn die Eltern schicken sie zum Katechismus-Unterrciht, den die Kirchen ineigenregie organisieren.
    Als ich gerade Deinen Beitrag gelesen habe habe ich gedacht, dass das zwar "friedlicher" ist aber ob es besser ist, weiss ich nicht so genau.......

    Nachdenkliche grüsse

    Melusine



    Re: Adventskalender 2008

    Tamino - 08.12.2008, 09:33


    08. Dezember 2008

    Ein etwas anderer Adventkalender


    Ich gäb' dir gerne einen Kalender,
    einen Kalender zum ersten Advent,
    in dem, versteckt hinter kleinen Türchen,
    etwas ist, was jeder Mensch braucht und kennt.

    Am 1. wäre hinter dem Türchen Verständnis,
    hinterm 2. Türchen ist Phantasie,
    hinterm 3. Humor,
    und dann kommt am 4. eine Portion Euphorie.

    hinterm 5. Türchen findest du Hoffnung,
    hinter dem 6. eine Menge Zeit,
    und öffnest du dann das 7. Türchen,
    entdeckst du dahinter Geborgenheit.

    im 8. Türchen sind Spaß und Freude,
    im 9., da ist die Zuversicht,
    hinterm 10. verborgen sind Kraft und Stärke,
    im 11. ist Glück und im 12. ist Licht.

    hinterm 13. Türchen, da ist der Glaube,
    am 14. findest du Menschlichkeit,
    am 15. Trost und am 16. Frieden,
    hinterm 17. Türchen die Zweisamkeit.

    am 18. findest du gute Gedanken,
    am 19. Achtung vor Mensch und Tier,
    am 20. Hilfe. Fast ist alles offen,
    zu öffnende Türchen gibt´s nur noch vier.

    hinterm 21. kommt die Freundschaft
    und am 22. die Toleranz,
    am 23. die innere Ruhe -
    am 24. strahlt der Christbaum in seinem Glanz.

    Hinter dem Türchen am Heiligen Abend
    sind keine Geschenke, nicht Reichtum und Geld,
    hinter diesen Türchen, da ist die Liebe,
    das größte und wichtigste auf dieser Welt.


    Eine frohe Adventszeit wünscht allen Usern
    Tamino



    Re: Adventskalender 2008

    Farinelli - 08.12.2008, 15:14


    Danke lieber Tamino, für Deinen Advenstkalender Beitrag, der endlich mal eine Adventsstimmung in mein Herz zaubert...........





    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 08.12.2008, 21:40


    Adventskalender zum 9. Dezember 2008


    SANTAS RENTIERE

    Als der Weihnachtsmann vor der Entscheidung stand, wer soll den Schlitten ziehen, gab es viele Gründe sich für Rentiere zu entscheiden.

    Die Rentiere sind die kalten Witterungsbedingungen des Nordens gewohnt. Sie leben in Nordeuropa, -asien und -amerika (dort nennt man sie Karibus). Große Herden, die aus mehr als zehntausend Tieren bestehen können, legen weite Entfernungen auf ihren Wanderwegen zurück.

    Als einzige Hirschart tragen auch die weiblichen Rentiere ein Geweih, welches u.a. benötigt wird, um sich durch den Schnee zu wühlen und an Futter zu gelangen.

    In Norwegen finden wir prähistorische Felsenmalereien von Rentieren. Vermutlich wollten sich Kinder mit den Zeichnungen beim Weihnachtsmann für die wundervollen Geschenke bedanken.

    Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitz sind die Namen der acht Rentiere, die Santas Schlitten zogen. Donder wird oft auch Donner gerufen.

    1939 ergänzte ein weiteres Rentier das Gespann: Rudolph! Robert L. May schrieb die Geschichte des kleinen Rentieres mit seiner leuchtend roten Nase für uns nieder.

    Wegen seiner glühenden Nase wurde Rudolph von den anderen Rentieren ausgelacht; keiner wollte mit ihm spielen. Doch Santa Claus wusste die Fähigkeiten von Rudolph zu schätzen. Das kleine Rentier darf seither den Schlitten anführen und beleuchtet mit seiner roten Nase den Weg zu den Kindern dieser Welt.

    Bei den anderen Rentieren stellte sich die Vernunft wieder ein. Sie feierten und ehrten "Rudolph the red-nosed Reindeer". Das Buch über Rudolph wurde ein Bestseller.

    Als Weihnachtslied erreichte die Geschichte Platz 1 der Hitparade. Johnny Marks schrieb 1949 den Text und Gene Autry komponierte die Musik. Das weltberühmte Lied wurde 1964 als Zeichentrickfilm uraufgeführt.

    Chuck Berry, ein großer Weihnachtsfan, setzte mit seinem Song "Run, Rudolph Run" unserem kleinen Freund ein weiteres Denkmal.


    RUDOLPH THE RED - NOSED REINDEER

    You know Dasher and Dancer and Prancer and Vixen,
    Comet and Cupid and Donder and Blitzen,
    but do you recall the most famous reindeer of all?

    Rudolph, the red-nosed reindeer had a very shiny nose.
    And if you ever saw him, you would even say it glows.

    All of the other reindeer used to laugh and call him names.
    They never let poor Rudolph play in any reindeer games.

    Then one foggy Christmas eve Santa came to say:
    "Rudolph with your nose so bright, won't you guide my sleigh tonight?"

    Then all the reindeer loved him as they shouted out with glee:
    "Rudolph the red-nosed reindeer, you'll go down in history!"


    War einst ein kleines Rentier, Rudolph wurde es genannt,
    und seine rote Nase war im ganzen Land bekannt.

    Sie leuchtet Nachts im Dunkeln, heller noch als jeder Stern,
    trotzdem war Rudolph traurig, denn nicht einer hat ihn gern.

    Dann an einem Nebeltag kam der Weihnachtsmann,
    "Rudolph zeige mir den Weg führ den Schlitten sicher an!"

    Nun hat er viele Freunde, überall ist er beliebt,
    weil es nur einen Rudolph mit `ner roten Nase gibt.


    :n43: :bravo: :n43: :n45: :n43: :reindeer: :n43: :n113: :n43:

    Eine Information von Rudolph t.r.R.

    (übermittelt von Principe)



    Re: Adventskalender 2008

    Hanseat - 10.12.2008, 09:11


    10. Dezember

    Controller's Witz - Eine Weihnachtsgeschichte

    Es war einmal, kurz vor Weihnachten, als ein Controller seine alljährlichen Aufgaben zum Jahresabschluss erledigen wollte, aber irgendwie der Wurm drin war:

    Vier seiner Mitarbeiter feierten krank, die Aushilfe kam mit Excel nicht zurecht, da meldete sich auch noch eine Betriebsprüfung an. Zuhause erzählte ihm seine Frau, dass ihre Mutter sich zu einem Besuch angekündigt hatte.

    Als er früh am Samstagmorgen nach draußen ging, um mit dem Auto in die Firma zu fahren und dort seine angehäufte Arbeit zu erledigen, bemerkte er überrascht, dass die elende Zeit des Eiskratzens begonnen hatte. Aber niemand konnte ihm sagen, wo der Eiskratzer abgeblieben war, denn noch schlief die ganze Familie. Als er endlich in das mit seiner EC-Karte frei gekratzte Auto einsteigen wollte, war das Türschloss vereist. - Welche Katastrophe!

    Frustriert, aber endlich doch in der Firma, wollte er sogleich die Reports abrufen, aber das System stand still und die IT-Leute waren im Adventswochenende. Also ging der Controller sich in der Teeküche eine Tasse heißen Tee mit einem Schuss Rum machen; doch irgendjemand hatte wieder einmal den ganzen Schnaps versoffen. In seiner Wut glitt ihm auch noch die Tasse - ein Weihnachtsgeschenk aus dem letzten Jahr - aus den Händen und zersprang in tausend kleine Stücke. Das würde natürlich noch Ärger mit seiner Frau geben. Als er dann noch sehen musste, dass sein Weihnachtsstollen angebissen und halb vertrocknet im Brotkorb lag, wollte er vor Wut platzen. - Da klingelte es überraschend an der Bürotür.

    Er öffnete und da stand ein kleiner Engel mit einem riesigen glitzernden Weihnachtsbaum. Der Engel jubelte frohlockend (wie man es ihn gelehrt hatte): "Frohe Weihnachten, lieber Controller! Ist das nicht ein herrlicher Tag?? Ich habe hier einen prächtigen Tannenbaum für Dich. Wo soll ich den jetzt hinstecken?"

    Das muss der Beginn der Tradition von dem kleinen Engel auf der Christbaumspitze gewesen sein.....



    Ja, so kann man sich Weihnachten auch fühlen. Euch allen herzliche Grüße für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes neues Jahr!

    Liebe Grüße, Hanseat



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 10.12.2008, 22:00


    11. Dezember

    " Mit all seinen Bizarrerien ist er wundervoll. Er ist es, dem meine ganze Generation ihre Formung verdankt, und ich wage zu sagen, sie ist gut geformt worden. Er verfügte über jene unschätzbare Gabe, die Einbildungskraft zu entflammen, die Kunst zu lieben, die er lehrte. "

    Soweit Camille Saint - Saens ( 1835 - 1921 ) über sein komponierendes Vorbild H e c t o r B e r l i o z , der heute vor 205 Jahren geboren wurde.
    Wohl nie zuvor oder danach hat ein Tonsetzer seine Biographie so eng mit seinem Werk verwoben, was Kritikern natürlich reichlich Angriffsfläche bot und nach wie vor bietet.
    Und doch darf man ihn mit seinen musikalischen Schöpfungen zu den Großen zählen : Benvenuto Cellini, Béatrice et Bénédict, Les Troyens
    ( Oper ), Harold en Italie, Symphonie fantastique ( Sinfonie ), Te Deum, Requiem ( Sakral ), Les nuits d`été ( Lied ).
    Und den aktuellen Bezug zur Vorweihnachtszeit stellt sein spätes Oratorium her : L `enfance du Christ.

    Félicitation, Monsieur Berlioz !

    Gioachino :n87:



    Re: Adventskalender 2008

    Jennifer - 12.12.2008, 21:19


    12.12.2008

    Hallo, hier meinen Beitrag.... das habe ich die Tage mal im Fernsehen gehört, dass dies vorgekommen ist und fand es so schön, dass ich es hier poste. LG Jennifer

    Gibt es ein Christkind?



    Die achtjährige Virginia aus New York schrieb vor langer Zeit an die "SUN" einen Brief:



    Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt kein Christkind. Papa sagt, was in der SUN steht, ist immer wahr. Bitte sagen Sie mir - gibt es ein Christkind?


    Virginia O' Hanlon





    Liebe Virginia,

    Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur, was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen gehört oder einem Kind. Im Weltall verliert es sich wie ein Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu begreifen. Ja, Virginia, es gibt ein Christkind. Es gibt es so gewiss wie die Liebe und die Großherzigkeit und die Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es kein Christkind gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich macht. Ein Flackergeist an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt ein Christkind. Sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss könntest Du Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, das Christkind zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme das Christkind zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht es einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn, sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, den nicht einmal alle Gewalt auf der Erde zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann wird die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein. "Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und beständiger. Das Christkind lebt, und ewig wird es leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird es da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.


    Frohe Weihnacht, Virginia.[/u]



    Re: Adventskalender 2008

    Belkanta - 13.12.2008, 00:53


    Das ist eine wunderschöne Geschichte, dieser anrührende Brief!
    Er ist mit soviel Phantasie geschrieben und wahrscheinllich mit viel Herzblut verfasst.

    Viele Grüße
    Belkanta



    Re: Adventskalender 2008

    Notka - 13.12.2008, 01:05


    13. Dezember

    Ein Stück aus meiner Heimat...

    Das Thema Silvester und Weihnachten in Russland interessiert viele Leute, weil diese Zeiten in Russland wirklich ganz anderes sind, als die Leute in Westeuropa und Amerika sie kennen. Schon allein die Tatsache, dass in Russland zuerst das Neue Jahr und dann Weihnachten gefeiert wird, ist merkwürdig. Auch die mit diesen Zeiten verbundenen Bräuche sind anders.
    Wann fängt in Russland alles an?

    Neujahr (Silvester) in Russland

    Im Altrussland fand der Jahreswechsel am 1. September statt. Erst 1700 befahl Peter der Grosse, das Neujahr wie in Westeuropa am 1. Januar zu feiern. Erst dann kamen der Weihnachtsmann und der Christbaum nach Russland. Während der katholische Westen ab 1582 den genaueren Gregorianischen Kalender übernahm und die meisten protestantischen Staaten den Julianischen Kalender nur bis ins 18. Jahrhundert beibehielten, blieb Russland mit seiner Orthodoxen Kirche bis 1918 beim Julianischen Kalender.
    Heute sind zwar die Kalender identisch, doch das orthodoxe (russische) Weihnachtsfest wird weiterhin nach Julianischer Zeitrechnung erst am 7. Januar gefeiert (was laut dem Gregorianischen Kalender der 25. Dezember sein sollte). Vor 1918 haben auch die Russen Weihnachten vor Silvester gefeiert.
    Da dieser Übergang zu dem Gregorianischen Kalender im Vergleich zu anderen Ländern (z.B., in Deutschland passierte er im Jahre 1700) in Russland ziemlich spät stattfand, ist es immer noch in der Bevölkerung geblieben.

    Nicht Weihnachten, sondern der 31. Dezember ist der wichtigste weltliche Festtag Russlands, an dem in vielen Familien Weihnachten und Silvester zugleich gefeiert wird.

    Im Laufe der Jahre hat sich der westliche Weihnachtsmann in Väterchen Frost (russ.: Дед Мороз [Ded Moroz]) verwandelt. Nicht der Weihnachtsmann, sondern Väterchen Frost bringt in Russland die Geschenke, und zwar am 31. Dezember. Er trägt einen langen Mantel mit Pelzkragen, einen breiten Gürtel und eine typisch russische Pelzmütze. Ein dicker Eiszapfen dient ihm als Wander- und Zauberstab. Das russische Väterchen Frost reist aus Sibirien in einer schicken Pferdetroika an in Begleitung eines Jungen, der Neujahr heißt, und seiner hübschen Enkelin Snegurotschka (russ.: Снегурочка [snigúratschka]), die auf Deutsch Schneemädchen oder Schneeflocke genannt wird.

    Russische Snegurotschka ist einmalig. Kein anderer Weihnachtsmann der Welt hat so eine Schönheit an seiner Seite. Sie ist kein kleines Mädchen mehr, sondern eine junge Frau und symbolisiert das zum Eis gewordene Wasser. Traditionell trägt sie einen weißen oder hell blauen mit Perlen und silbernen Fäden bestickten Mantel. Den Kopf schmückt ein kleines Krönchen oder eine Mütze mit Pelzrand. Ihr langes blondes Haar ist zu einem festen Zopf geflochten.

    Wie die Gebrüder Grimm in Deutschland sammelten auch russische Volkskundler im 19. Jahrhundert traditionelle Märchen, die sich die Leute an langen, kalten Winterabenden seit undenklich langer Zeit erzählen. Der prominenteste unter ihnen, auch manchmal „russischer Grimm“ genannt, war Alexander Afanasiew und das Märchen von Snegurotschka gehört zu den bekanntesten Texten seiner umfangreichen Sammlung. Jedes Kind in Russland kennt die Geschichte, deren dortige Popularität in Deutschland mit Märchen wie „Rotkäppchen“ oder „Dornröschen“ vergleichbar ist.
    Im Gegensatz zu fast allen anderen Märchentexten hat dieser jedoch kein Happy End. Ein kinderloses, altes Ehepaar formt aus Sehnsucht nach Nachwuchs ein Schneemädchen und in der Tat wird es lebendig und Snegurotschka, Schneeflöckchen, genannt. Zunächst leben alle in Glück und Harmonie, doch der Winter geht zu Ende und das Mädchen wird immer bedrückter. Dennoch versucht es die Pflege-Großeltern weiter glücklich zu machen und geht ihnen zuliebe im Frühsommer mit anderen Mädchen zum Feiern in den Wald. Dort geschieht bei einem Tanz das Unvermeidliche. Alle Tänzerinnen müssen über ein offenes Feuer springen und das Schneeflöcken verdampft. Noch lange Zeit irren darauf die alten Leute auf der Suche nach ihrer Pflegeenkelin durch den Wald – ohne sie je zu finden.

    Es gibt auch eine Oper von Nikolaj Rimski-Korsakow, die „Snegurotschka“ heißt. Die Arie der Snegurotschka möchte ich gerne in Berlin singen.

    :wink:



    :n43:

    Liebe Grüße
    Notka



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 13.12.2008, 07:48


    Liebe Notka, danke für diese ganz persönliche Einführung in die russischen Weinachtsbräuche, die ich so genau bisher nciht kannte. Manches scheint uns so nah und ist doch so fern!
    Ich mag besonders gerne die russsisch-orthodoxen Kirchengesänge und die Vorstellung, dass der Weinhnachtsmann Väterchen Frost heisst und ein schönes Fräulein an seiner Seite hat, gefällt mir zwar von der märchenhaften Seite sehr gut, aber mich friert schon allein beim Gedanken an eure russsichen Winter ganz furchtbar.
    Für mich ist Berlin ja schon fast Sibireien.....

    Die Schneeflöckchen-Arie wurde in Brüssel beim Wettbewerb Reine Elisabeth von einer Georgierin gesungen- dort haben Rosenkavalier und ich sie kennengelernt, denn hier ist diese Oper leider sehr wenig bekannt.


    Den Brief von Virginia hatte ich mal vor einigen Jahren in einem Adventkalender, den mir jedes Jahr eine deutsche Freudin ins Advents-Exil schickt- er ist wirklich besonders rührend!

    Berlioz gigantische Oper "Les Troyens" entdecke ich gerade. Welch eine Musik! Wagnerische Länge (über 4 Stunden!) aber lange nicht so erschlagend und immer wieder herrlichste Ensemblestücke, Duette, Soli mit Chor- eine wahre Fundgrube ist das.
    "La Damnation de Faust" ist ja allein um des Themas willen in Deutschland wesentlich bekannter und wurde neulich in einer Direktübertragung aus der Met (phantastsiche Inszenierung von Robert Lepage und hervorragende Sänger, insbesodnere Susan Graham als Marguerite!) im Kino gebracht. Am Populärsten scheint mir seine Symphonie phantastique und die "Nuits d'été" zu sein.

    Melusine



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 14.12.2008, 01:04


    14. Dezember 2008

    PLÜSCHOSE

    Es begab sich aber, daß am 13.Dezember 2000 eine mitteljunge Frau in einer von Erdbeben und Hollywoodstars reichlich heimgesuchten Großstadt durch eine so genannte Shopping-Mall schritt und sich beim Anblick glitzernder Fenster und hektischer Menschen sowie lauter Musik vergeblich um Besinnung bemühte. Da fiel ihr Blick auf eine Schaufensterdekoration und ihr Gehirnwindung formte einen so noch nie(auch nicht bei einem Mannsbild) gedachten Satz:"Den muß ich haben, koste es, was es wolle". Sie pflückte das Meisterwerk eines Plüschtierdesigners in Form eines Rentiers aus der Auslage, nichts ahnend, daß sie sich soeben mit einem gefährlichen Virus in Form einer Plüschose infiziert hatte. Fortan war der schwarznasige Harry Liebling von Säuglingen, Kleinkindern,Kindern , vielen Erwachsenen und auch Wunschersatzkind für einen Dackel und einen Schlittenhund. Er reiste viel und seine herrliche Gestalt rang sogar Menschen, die sich nie mehr mit Stofftieren zu beschäftigen glaubten, ein Lächeln ab. Dies hinterließ Spuren und so mußte er vor 2 Jahren nach kurzer Diagnose durch eine renomierte Puppen-und Bärenklinik in den frühzeitigen Ruhestand gehen, da nur ein Neubezug seine Rettung bedeutet hätte, die Klinik und er diesen Eingriff aber als charakterverändernd ablehnten.
    Ganz unrecht kam ihm das nicht, da sich seine Besitzerin in den Besitzer einer außergewöhnlichen Stoffeule verliebt hatte. Hedwig (nicht schneeweiß) ist einigen Forumsmitgliedern nicht etwa durch ihre Gestalt, sondern durch ihren wunderschönen Mezzelsopran, der nur gelegentlich noch mit der Intonation kämpft, bekannt. Außer auf der Bühne ist sie aber ein ausgesprochenes Nachttier und ward nicht bereit, die Reise und Menschen-betreuungstätigkeit des Rentieres zu übernehmen. Da tauchte, nicht ganz zufällig nach der Lektüre eines Schafskrimis, ein kleiner schwarzer Widder auf und schlich sich in das Herz und Hirn der plüschotischen Frau.Auch er hatte musikalische Anwandlungen, probierte sich pianistisch als Jazzschaf und schrieb seinen eigenen op.39, Schafliebe und Leben, allerdings nur mit dem 1.Stück "Seit ich Gras gesehen, glaub ich Schaf (scharf) zu sein". Die Reisetätigkeit schmeckt ihm wohl, aber auch er sieht inzwischen reichlich mitgenommen (im wahrsten Sinne des Worte) aus. Durch ihn aber erst machte sich bei der Besitzerin auch musikalisch die Infektion bemerkbar. Durch Händels"Er weidet seine Herde"inspiriert begann sie Bach auf "belämmerte "Texte zu durchsuchen und wurde fündig."Schafe können sicher weiden"ist schon in der Musikalienhandlung in Mainz abholbereit,"Wo ist mein Schäflein , das ich liebe "wird noch gesucht und das gewürgte Lamm aus "Ich hatte viel Bekümmernis" ist einstimmig abgelehnt worden. Aber nicht nur in der Musik, speziell im Bereich Oratorium(das Schaf ist das meistgenannte Tier der Bibel), sondern auch in der Prosa fand die Besitzerin von Nero, dem Schwarzen Schaf, Bereicherung ihres Wissens.
    So ein Gedicht über das viel zitierte schwarze Schaf von James Krüss.
    Dies nun will ich Euch als besinnlichen Beitrag in die Adventszeit mitgeben und Euch alles Gute wünschen, denn ich bin noch nicht-schaflos in Seattle
    Eure Tahalena und Nero aus Seattle



    Das schwarze Schaf (James Krüss)

    Es war einmal ein schwarzes Schaf,
    das hatte weiße Brüder.
    Es kaute friedlich, stumm und brav
    Das Gras der Wiese wieder.
    Doch spottete die Brüderschar,
    Weil es so schwarz wie Kohle war.

    Dann fielen Tränen groß und schwer,
    ins Gras der Wiese nieder.
    Tagtäglich grämte es sich mehr
    Bei dem Gespött der Brüder.
    Denn es ist schwer, so ganz allein
    Ein armes, schwarzes Schaf zu sein.

    Nun kam einmal ein Wolf daher,
    der heulte angsterregend.
    Neun weiße Schafe blökten sehr
    Und flohen in die Gegend.
    Neun Schafe flohen von den Zehn,
    Das schwarze nur blieb traurig stehen.

    Zum Wolfe schlich das schwarze Tier
    Mit tiefgebeugtem Nacken.
    Komm her, Herr Wolf! Ich warte hier.
    Du darfst mich ruhig packen.
    Beende meinen Lebenslauf,
    Und friß mich bitte auf!

    Der Wolf begann, sich auf der Stell
    Die Lippen abzuschlecken.
    Jedoch das Fell, das schwarze Fell,
    Erfüllt den Wolf mit Schrecken.
    Er steht. Er lugt. Ein Sprung. Ein Blick.
    Der Wolf flieht in den Wald zurück.

    Neun Schafe rings am Wiesenrand
    Bestaunen ihren Bruder.
    Neun Schafe suchen unverwandt
    Den Wolf, das böse Luder.
    Jedoch der Wolf erscheint nicht mehr.
    Neun weiße Schafe staunen sehr.

    Zwei Tage galt das schwarze Schaf
    Als Held für seine Brüder.
    Es freute sich und kaute brav
    Das Gras der Wiese wieder.
    Doch als der dritte Tag begann,
    Da fing das Spotten wieder an.

    Vergessen war der Wolf im Wald,
    Vergessen die Gefahren.
    Man lacht, man schreit, es klingt, es schallt:
    Du Biest mit schwarzen Haaren!
    Das schwarze Schaf kaut grünes Gras.
    und denkt sich traurig dies und das.



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 14.12.2008, 01:20


    Es fällt wahrlich schwer, sehr schwer, sich dieser Plüschose zu entziehen, wenn man ständig mit den Viechern und deren Dompteuse zu tun hat !
    Und doch wird man wiederum durch deren Lerneifer und nie erlahmende Neugier entschädigt. :roll:

    Ciao. Gioachino :big_atsch



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 15.12.2008, 09:33


    15. Dezember 2008

    Aricia bat mich in Ihrer Abwesenheit Ihren Adventsbeitrag einzutragen.


    Liebe Freunde,

    für Euch habe ich heute ein wunderschönes Weihnachtsgedicht von Richard Dehmel (1863-1920) ausgesucht, einem Dichter, den man sonst nicht mit Weihnachten in Verbindung bringt - sondern als Musiker und Sänger kennen wir doch eher seine erotischen und zu Lebzeiten skandalösen Werke, die auch von vielen Komponisten dankbar vertont wurden oder als Anregung für z. B. Schönbergs Streichsextett "Verklärte Nacht" dienten.
    Aber er schrieb auch dieses wunderschöne sehnsuchtsvolle Weihnachtsgedicht:


    Weihnachtsglocken

    Tauchet, heil'ge Klänge, wieder
    ganz in meinen Glauben mich!
    Quellet, quellt, ihr alten Lieder:
    füllet ganz mit Reinheit mich!
    dass ich in die Kniee fallen,
    Ein Mal wieder beten kann,
    Ein Mal wie ein Kind noch lallen
    und die Hände falten kann!
    Denn ich fühl's: die Liebe lebet,
    die in Ihm geboren worden,
    ob sie gleich in Rätseln schwebet,
    ob gleich Er gekreuzigt worden;
    denn ich sehe fromm sie werden –
    heute, Ewig fromm – die Menschen,
    wenn es klinget: Fried' auf Erden
    und ein Wohlgefall'n den Menschen!



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 16.12.2008, 10:24


    16. Dezember 2008

    DER WUNSCH

    Ich wünsche mir in diesem Jahr
    mal Weihnacht, wie sie früher war.
    Kein Rennen zur Bescherung hin.
    Kein Schenken ohne Sinn.

    Ich wünsch' mir keine teure Sache,
    aus der ich mir doch gar nichts mache.
    Ich möchte nur ein winzigkleines Stück
    vom verlor'nen Weihnachtszauber zurück.

    Dazu frostklirrend eine Heil'ge Nacht,
    die frischer Schnee winterlich gemacht.
    Und leuchtender als sonst die Sterne:
    So hätt' ich's zur Bescherung gerne.

    Wohl auch das Läuten ungezählter Glocken,
    die Mitternachts zur Mette locken.
    Voll Freude angefüllt die Herzen,
    Kinderglück im Schein der Kerzen.

    Könnt' diese Nacht geweiht doch sein!
    Nicht überladen mit Wohlstand - eher klein!
    Dann hörte man wohl unter allem Klingen
    vielleicht mal wieder Engel singen.

    Ach, ich wünsche mir in diesem Jahr
    Weihnacht, wie sie als Kind mir war.
    Es war einmal, so lang ist's gar nicht her,
    für uns so wenig so viel mehr...



    Re: Adventskalender 2008

    Farinelli - 17.12.2008, 00:52


    17. Dezember 2008



    Es war zu der Zeit Ende September 2006 nach unserem Toskanaurlaub, dass Deutschland einen wunderschönen Spätsommer erlebte und mein Gatte und ich nach der Arbeit immer noch lange im Garten saßen.

    Wir bemerkten, dass die Katze unserer Nachbarn, die unseren Garten sowieso zu ihrem Revier zählte, jeden Abend vorbei schaute und uns jeden Abend ein wenig näher kam…..was für diese Katze sehr ungewöhnlich war, da sie den Menschen als solches nicht wirklich zu getan war.

    Eines Abends kam sie sogar in unser Wohnzimmer…also sprach ich zu meiner Nachbarin:
    „ Was ist los bei euch?“ Und sie erwiderte: „ Unsere Findi will nicht mehr bei uns leben, da wir uns noch einen Hund angeschafft haben, und sie das gar nicht mag. Wir wollten sie schon ins Tierheim geben, da wir sie gar nicht mehr sehen und nicht wissen, wie es ihr geht…“
    Da antworteten mein Gatte und ich spontan: „Kommt nicht in Frage, dann zieht sie halt bei uns ein!“

    Und so begab es sich eines Samstag abends, dass eine Prozession von Katzenklo, Katzenkorb, Kratzbaum und diversen Katzenutensilien durch den Garten von einem Grundstück zum anderen getragen wurden, aufmerksam beobachtet von Findi, die ruhig im Garten saß uns sich alles anschaute. Dann wurde noch in Windeseile eine Katzenklappe eingebaut, und seitdem wohnt Findi bei uns.

    Sie hat aber nur den Weg bereitet, denn durch sie haben wir unser Herz für diese Tiere entdeckt und so haben wir Ende Februar noch drei Katzen aus der Katzenhilfe Uedem mitgenommen, und wir werden dieses Weihnachten das erste Mal zu sechst unterm Weihnachtsbaum sitzen.

    Manchmal sollte man einfach seine Tür und sein Herz öffnen und Dinge geschehen lassen, auch wenn sie so nicht geplant waren!

    Euch allen noch eine wunderschöne Adventszeit und besinnliche, frohe Weihnachten!

    Eure Farinelli und Gang!






    P.S.:

    Frau Peeters leistet Unglaubliches. Ich habe sie letzte Woche besucht und mir fiel es schwer, nicht vielleicht doch noch eine Katze mit zu nehmen…
    Also falls von euch jemand über Zuwachs nachdenkt, die Tiere dort bekommen alles an Zuwendung und ärztlicher Hilfe, was man sich vorstellen kann. Übrigens zum großen Teil finanziert aus der privaten Peeters Schatulle…


    http://www.katzenhilfeuedem.de





    Re: Adventskalender 2008

    Belkanta - 17.12.2008, 08:17


    Das kann ich nachfühlen (wir hatten einen Kater) - so eine Miau ist sehr liebenswert trotz ihrem eigenständigen Wesen und diese Geschichte freut mich besonders!

    Viele Grüße
    Belkanta



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 17.12.2008, 10:41


    Nelly, unser Haustiger, hat bei der Lektüre zustimmend genickt.

    Ciao. Gioachino



    Re: Adventskalender 2008

    Califonia - 18.12.2008, 17:32


    Die stille Stadt


    Richard Dehmel (1863-1920)

    Liegt eine Stadt im Tale,
    Ein blasser Tag vergeht;
    Es wird nicht lange dauern mehr,
    Bis weder Mond noch Sterne,
    Nur Nacht am Himmel steht.




    Von allen Bergen drücken
    Nebel auf die Stadt;
    Es dringt kein Dach, nicht Hof noch Haus,
    Kein Laut aus ihrem Rauch heraus,
    Kaum Türme noch und Brücken.

    Doch als den Wandrer graute,
    Da ging ein Lichtlein auf im Grund;
    Und durch den Rauch und Nebel
    Begann ein leiser Lobgesang,
    Aus Kindermund.

    :n43:

    Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Da ich leider keine große Poetin bin, habe ich mir erlaubt, ein Gedicht von Richard Dehmel zu zitieren, ich habe es mir deshalb ausgesucht, weil ich Weihnachten in einer "stillen Stadt" verbringen werde, zumindest im Vergleich zu Frankfurt... :-)

    Lg, Califonia



    Re: Adventskalender 2008

    Tamino - 19.12.2008, 09:34


    19. Dezember 2008

    Die Kerze – als Symbol

    Die Kerze und ihr Schein tut wohl,
    sie stärkt die Freude, lindert Schmerz,
    erwärmt die Seele und das Herz,
    dient für das Licht uns als Symbol.

    Die Kerze war zu allen Zeiten
    schon ein Symbol – und ist’s geblieben,
    für glauben, hoffen und auch lieben,
    für Dinge, die uns stets begleiten.

    Was wichtig war und was vergebens,
    was wir gewollt, gesucht, besessen,
    mahnt sie zudem, nicht zu vergessen:
    erinnerndes Symbol des Lebens!

    Für’s Licht der Welt in Nah und Fern
    steht dies Symbol – das jeder kennt;
    es leuchtet strahlend im Advent
    für Jesus, unser’n Gott und Herrn.

    Ich wünsche allen eine besinnliche Weihnachtszeit.

    LG Tamino



    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 20.12.2008, 10:27


    20. Dezember 2008

    Die Roratemesse Franz Anton Staudenmaier 1800 - 1856

    Der letzte Sonntag im Advent hat nach altkirchlicher Benennung den Namen Rorate, Tauet! Dieser Name rührt vom Introitus diese Tages her, der, wie auch der Introitus des vorhergegangenen Quatembermittwochs, aus dem Propheten Jsaias genommen ist und heißt: "Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet ihn herab! Öffne dich, Erde, und sprosse uns den Erlöser hervor!" Es ist der höchste Ausdruck der Sehnsucht nach einem Erlöser. Die Himmel sollen sich aufreißen und den Gerechten und Gerechtmachenden herabtauen, die Wolken sollen ihn herabregnen, die Erde soll sich auftun, um ihn hervorzusprossen. Dieser Gedanke und mit ihm die gleiche Sehnsucht kommt zum Ausdruck in der Roratemesse der heiligen Adventzeit:
    Noch ist es Nacht, da schon die Hausmütter und Hausväter beim großen Zeichen der Kirchenglocke sich vom Lager erheben, die Lichter anzünden und das übrige Haus wecken. Gern und willig folgen der ermunternden Mahnung alle, denn sie alle wissen, warum. Nach und nach erhellen sich alle Wohnungen, und an jene, welche sich nicht erleuchten wollen, weil ihre Bewohner im Schlaf die Glocken nicht gehört haben, wird vom freundlichen Nachbar geklopft, dem sofort herzlich gedankt wird. Aber nach und nach erlöschen die Lichter wieder, denn das zur kirchlichen Feier bestimmte Gewand ist angezogen. Man verlässt die Häuser und geht zur Kirche, von der das mahnende Zeichen von neuem gegeben worden ist. Es ist kalt. Den Weg zur Kirche erhellt der Mond und der Sternenhimmel, der klar herunterschaut. Ist es aber dunkel, weil weder Mond noch Sterne scheinen, so müssen die Laternen leuchten, die jede Familie bei sich trägt. Freundlich grüßen sich die Nachbarn, die zusammengehen; die Schar auf dem Kirchgang wächst mit jedem Schritt.
    So strömt es von allen Seiten dem Gotteshause zu, das vom Altar her mit wunderbarem Lichtglanz erhellt ist, ein Zeichen und ein Bild, wie Christus als Licht der Welt in die Nacht und Dunkelheit des Lebens hinein scheint. Dieser Glanz des Gotteshauses wird dadurch noch vermehrt, dass jeder für sich eine Wachskerze, einen Wachsstock anzündet und vor sich auf seinen Kirchstuhl stellt. So schimmern unendlich viele Lichter, und die Gemeinde erscheint in dieser Lichtfülle so recht als eine Familie. Nicht lange braucht man zu warten, bis der Priester an den Altar tritt. Und nun kann beim beginnenden Gottesdienst die Gemeinde sich nicht länger halten: tief und freudig bewegt lässt sie ihr Inneres ausströmen in den Gesang:

    Tauet, Himmel, den Gerechten,
    Wolken, regnet ihn herab!
    Rief das Volk in bangen Nächten,
    Dem Gott die Verheißung gab:
    Einst den Mittler selbst zu sehen,
    Und zum Himmel einzugehen;
    Denn verschlossen war das Tor,
    Bis der Heiland trat hervor.

    Gott der Vater ließ sich rühren,
    Dass er uns zu retten sann;
    Und den Ratschluss auszuführen,
    Trug der Sohn sich selber an.
    Schnell flog Gabriel hernieder,
    Brachte diese Antwort wieder:
    Sieh, ich bin des Herren Magd,
    Mir gescheh', wie Gott gesagt.

    Da die Botschaft angekommen,
    War Maria im Gebet.
    Da das Wort Fleisch angenommen,
    Ging sie zu Elisabeth.
    Von dem Gruße ganz durchdrungen,
    Ist Johannes aufgesprungen,
    Der von Gott geheiligt war,
    Eh' die Mutter ihn gebar.

    Dieser ließ die Stimm' erschallen:
    Sünder, wacht vom Schlummer auf!
    Denn es naht die Zeit uns allen,
    Hemmet euren Sündenlauf!
    Brüder, lasst zu diesen Zeiten
    Unser Herz zur Buß' bereiten;
    Wandelt auf der Tugend Bahn,
    Ziehet Jesum Christum an!

    Lasst uns wie am Tage wandeln,
    Nicht in Fraß und Tunkenheit;
    Suchet, um gerecht zu handeln
    Wahrheit, Fried und Einigkeit.
    Jenem gänzlich nachzuarten,
    Dessen Ankunft wir erwarten:
    Dieses ist der Christen Pflicht,
    Wie es der Apostel spricht.

    Man muss einem solchen Gottesdienst beigewohnt haben, um die Gefühle ganz zu verstehen, die er aufweckt. Es kommt uns ein Gleichnis Jesu in den Sinn: die Parabel von den klugen und törichten Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegengingen: Die versammelten Gläubigen haben sich nicht verspätet, früh und hell brennt das Öl in ihren Lampen, mit denen sie dem Erlöser entgegengehen.
    Der Gottesdienst, die Roratemesse, verstärkt das Gefühl der Sehnsucht und Erwartung durch prophetische und evangelische Stellen, die sich auf das Nahen des Heilandes beziehen, nur immer mehr. Endlich entlässt der Priester die Gläubigen mit dem Segen des Allerheiligsten. Alle treten aus der Kirche, um in ihre Wohnungen zurückzukehren. Und oft, wenn sie das Gotteshaus verlassen, geht die Morgensonne des Advents auf, wie eine Verheißung des Allerhöchsten.

    Gefunden von :n43:Principessa



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 21.12.2008, 13:39


    21. Dezember 2008

    Vier Kerzen

    Vier Kerzen brannten am Adventskranz und draußen war es ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.

    Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verlosch schließlich ganz.

    Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Es hat keinen Sinn, dass ich brenne." Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.

    Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: "Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen; denn die Menschen sind zu Egoisten geworden. Sie sehen nur sich selbst und sind nicht bereit einander glücklich zu machen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

    Da kam ein Kind ins Zimmer. Verwundert schaute es die Kerzen an und sagte: "Aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein."

    Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab keine Angst, denn so lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."

    Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.



    Re: Adventskalender 2008

    Farinelli - 21.12.2008, 19:28


    ...........Danke...........



    Re: Adventskalender 2008

    Uralt - 22.12.2008, 12:05


    Gestern abend war ich bei jüdischen Freunden eingeladen, um den Vorabend des Chanukka - Festes ( Lichterfest ) mit ihnen zu feiern.

    Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Syrer, wie er im Ersten Buch der Makkabäer und auch im Talmud überliefert ist. Die Makkabäer beendeten die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa, beseitigten den im jüdischen Tempel von Griechen errichteten Zeus-Altar, und führten den jüdischen Tempeldienst wieder ein. ( siehe auch Oratorium "Judas Makkabäus" von Händel)

    Die Menora war ein Leuchter, welcher im Tempel niemals erlöschen sollte. Nach der Überlieferung war aufgrund der Eroberung der Syrer nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden. Dieses Öl reichte für gerade mal einen Tag. Für die Herstellung neuen geweihten Öls werden aber acht Tage benötigt. Durch ein Wunder hat das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war. Daran erinnern die acht Lichter des Chanukka-Leuchters. Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen.

    Seit das Wunder mit dem Olivenöl in der Menora geschah, essen jüdische Menschen an Chanukka nur ölige Speisen, zum Beispiel Krapfen und Kartoffel-Latkes. ( so eine Art Pfannkuchen)

    Krapfen sind ein altmodischer Leckerbissen, und selbstgemachte schmecken immer besser als gekaufte. Probiert es!

    Hier ein Rezept mit Zutaten für 5 bis 6 Dutzend Krapfen:

    * 50 g frische Hefe
    * 1 1/2 Tassen warmes Wasser
    * 1 Esslöffel Zucker
    * 3 Eier
    * 1/2 Tasse Öl
    * 1/2 Tasse Zucker
    * 1/2 Tasse Milchpulver-Ersatz
    * 1 Teelöffel Vanille-Extrakt
    * 1 Teelöffel gemahlene Zitronenschale
    * 6 bis 7 Tassen Mehl

    * Außerdem: Öl zum Braten, Konditorzucker (Puderzucker)

    Benutzen Sie eine Zwei-Liter-Schüssel. Eier, Öl, Zucker, Milchpulver-Ersatz, Vanille und gemahlene Zitronenschale in eine große Misch-Schüssel geben. Hefe dazugeben. Dann Mehl hineinleeren und umrühren, bis ein weicher Teig entsteht. (Der Teig muss nicht trocken sein; er sollte weicher sein als Chalah-Teig). Einige Minuten kneten. Zudecken und gehen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat (etwa 1 - 1 1/2 Stunden).

    Dann den Teig auf einer mit Mehl bestäubten Fläche etwa 1 1/4 cm dick ausrollen. Mit einem Krapfenmesser oder Trinkglas Kreise ausstechen.
    5-7 1/2 cm Öl in eine 2-Liter-Pfanne gießen und bei mittlerer Hitze heiß machen. Jeweils vier Krapfen gleichzeitig ins Öl legen. Auf einer Seite bräunen lassen, dann auf der anderen. Mit einem gezinkten Löffel herausholen. Auf Küchenpapier abtropfen und kühlen lassen. Dann mit Konditorzucker bepudern.

    Anmerkung: Um zu testen, ob ein Krapfenteig fertig zum Ausrollen ist, legen Sie ein kleines Stück in ein Glas Wasser. Wenn der Teig oben schwimmt, ist er fertig.

    Eine schöne Rest-Adventszeit, gesegnete Weihnachten und ein fröhliches Chanukka
    wünscht
    Uralt



    Re: Adventskalender 2008

    Turridu - 23.12.2008, 15:02


    23. 12. 2008

    Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

    Die bevorstehende Geburt des Christkinds bereitete den Engeln ziemliches Kopfzerbrechen. Sie mussten nämlich bei ihren Planungen sehr vorsichtig sein, damit die Menschen auf Erden nichts davon bemerkten. Denn schließlich sollte das Kind in aller Stille geboren werden und nicht einen Betrieb um sich haben, wie er in Nazareth auf dem Wochenmarkt herrschte.
    Probleme gab es auch bei der Innenausstattung des Stalles von Bethlehem. An der Futterraufe lockerte sich ein Brett aber hat jemand schon einmal einen Engel mit Hammer und Nagel gesehen?! Das Stroh für das Krippenbett fühlte sich hart an, das Heu duftete nicht gut genug, und in der Stalllaterne fehlte das Öl.
    Aber auch was die Tiere anbetraf, gab es allerhand zu bedenken. Genau an dem für den Engelschor auserwählten Platz hing ein Wespennest. Das musste ausquartiert werden. Denn wer weiß, ob Wespen einsichtig genug sind, um das Wunder der Heiligen Nacht zu begreifen? Die Fliegen, die sich Ochse und Esel zugesellt hatten, sollten dem göttlichen Kind nicht um das Näslein summen oder es gar im Schlafe stören. Nein, kein Tier durften die Engel vergessen, das etwa in der hochheiligen Nacht Unannehmlichkeiten bereiten könnte.
    Unter dem Fußboden im Stall wohnte eine kleine Maus. Es war ein lustiges Mäuslein, das sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, höchstens, wenn die Katze hinter ihm her war. Aber dann flüchtete es schnell in sein Mäuseloch zurück. Im Herbst hatte die Maus fleißig Früchte und Körner gesammelt; jetzt schlief sie in ihrem gemütlichen Nest. Das ist gut, dachte der verantwortliche Engel, wer schläft, sündigt nicht, und bezog die Maus nicht weiter in seine Überlegungen ein.
    Nach getaner Arbeit kehrten die Boten Gottes in den Himmel heim. Ein Engel blieb im Stall zurück; er sollte der Mutter Maria in ihrer schweren Stunde beistehen. Damit aber keiner merkten konnte, dass er ein Engel war, nahm er seine Flügel ab und legte sie sorgsam in eine Ecke des Stalles. Als die Mutter Maria das Kind gebar, war sie sehr dankbar für die Hilfe des Engels.
    Denn kurz darauf kamen schon die Hirten, nachdem sie die frohe Botschaft gehört hatten, und der Hütehund und die Schafe. Obwohl die Männer sich bemühten, leise zu sein, und sozusagen auf Zehenspitzen gingen, klangen ihre Schritte doch hart und der Bretterboden knarrte. War es da ein Wunder, dass die Maus in ihrem Nest aufwachte? Sie lugte zum Mäuseloch hinaus und hörte die Stimme " Ein Kind ist uns geboren ...", konnte aber nichts sehen.
    Neugierig verließ sie ihr schützendes Nest und schon war die Katze hinter ihr: Schnell wollte das Mäuslein in sein Mäuseloch zurück, aber ein Hirte hatte inzwischen seinen Fuß darauf gestellt. "Heilige Nacht hin oder her", sagte die Katze zu der entsetzten Maus, "jetzt krieg ich dich!"
    Und damit ging die wilde Jagd los. Die Maus in ihrer Angst flitzte von einer Ecke in die andere, sauste zwischen den Beinen der Hirten hindurch, huschte unter die Krippe und die Katze immer hinterher: Zwischenzeitlich bellte der Hütehund und die Schafe blöckten ängstlich. Irgendwo gackerte aufgeregt eine Henne.
    Die Hirten wussten nicht recht, was los war, denn eigentlich waren sie gekommen, um das Kind anzubeten. Aber sie konnten ja ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, und alles rannte durcheinander: Es ging zu wie in Nazareth auf dem Wochenmarkt.
    Als die Engel im Himmel das sahen, ließen sie buchstäblich ihre Flügel hängen. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch so unfehlbare Wesen wie Engel nicht an alles denken. Das Mäuslein indessen befand sich in Todesangst. Es glaubte seine letzte Sekunde schon gekommen, da flüchtete es in seiner Not unter die Engelsflügel. lm gleichen Moment fühlte es sich sachte hochgehoben und dem Zugriff der Katze entzogen. Das Mäuslein wusste nicht, wie ihm geschah. Es schwebte bis unters Dachgebälk, dort hielt es sich fest. Außerdem hatte es jetzt einen weiten Blick auf das ganze Geschehen im Stall.
    Die Katze suchte noch ungläubig jeden Winkel ab, aber sonst hatte sich alles beruhigt. Der Hütehund, bewachte die ruhenden Schafe. Die Hirten knieten vor der Krippe und brachten dem Christkind Geschenke dar. Alles Licht und alle Wärme gingen von diesem Kinde aus. Das Christkind lächelte der Maus zu, als wollte es sagen, "Gell, wir wissen schon, wen die Katze hier herunten sucht". Sonst hatte niemand etwas von dem Vorkommnis bemerkt.
    Außer dem Engel, der heimlich lachen musste, als er die Maus mit seinen Flügeln sah. Er kicherte und gluckste trotz der hochheiligen Stunde so sehr, dass sich der heilige Josef schon irritiert am Kopf kratzte.
    Es sah aber auch zu komisch aus, wie die kleine Maus mit den großen Flügeln in die Höhe schwebte. Die erstaunte Maus hing also oben im Dachgebälk in Sicherheit.
    Und ihre Nachkommen erzählen sich noch heute in der Heiligen Nacht diese Geschichte. Macht ihnen die Speicher und Türme auf, damit sie eine Heimat finden - die Fledermäuse - wie damals im Stall von Bethlehem.

    Ein frohes Weihnachtsfest wünscht

    Turridu



    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 24.12.2008, 02:40


    24. Dezember 2008 :n43: Heiligabend

    Nun ist es wieder Heiligabend geworden. Das letzte Türchen des Adventskalenders ist offen. Die Hektik der letzten Wochen und Tage soll nun in ein paar Stunden vergessen werden. Für das leibliche Wohl von uns und unseren Gästen für die Festtage ist bereits alles besorgt. Die Geschenke sind gekauft und eingepackt. Wo Kinder im Haus sind, da wurde auch ein Weihnachtsmann geordert. Die Wohnung ist geputzt und aufgeräumt – und natürlich der Weihnachtsbaum aufgestellt und festlich dekoriert. Alles freut sich auf die stillen Stunden, mit glänzenden Kinderaugen und glücklichen Beschenkten. Höhepunkt in vielen Familien ist der mitternächtliche Kirchenbesuch. Weihnachten wie wir es kennen, Weihnachten wie immer!

    Wie immer? Wie immer denken viele Menschen an ihr persönliches Glück, meistens materieller Art – und mit romantischer Verklärung. Wir wünschen anderen oft ein besinnliches Fest. Sicher sollen wir uns auf uns selbst besinnen, auf unser Leben, wie es im zurückliegenden Jahr verlaufen ist, was gut oder auch nicht war, was wir hätten machen oder vermeiden können?

    Aber wenn wir mal über unseren eigenen Tellerrand hinaus schauen, dann sollten wir uns eben auch auf so viel anderes besinnen. Denken wir noch einmal an die Menschen, die wir verloren haben, durch Trennung oder gar Tod. Denken wir an die Kranken, die unseres Mitgefühls oder unserer Hilfe bedürfen. Denken wir an die Kinder und Erwachsenen, bei denen aus unterschiedlichsten Gründen das Weihnachtsfest eher traurige, statt frohe Stunden bringen wird, z. B. wegen Verlust des Arbeitsplatzes, des Einkommens, des zur Vorsorge Ersparten oder der Wohnung. Denken wir an die weltweit Hungernden und Obdachlosen, Frierenden und Versehrten, Opfer von Gewalt, Krieg, Terror, Vertreibung und Unterdrückung.

    Gemessen an so viel Leid in der Welt sind viele der Probleme in unseren zivilisierten Ländern eher nichtiger Natur. Und wenn wir einmal unser so materialisiertes Weihnachtsfest nüchterner betrachten, so ist es doch vorrangig der Geburtstag des Christkindes, des vor rund zweitausend Jahren in Bethlehem Neugeborenen, des Jesus von Nazareth, der für sich keine materiellen Güter angehäuft hat. Ihm, dem armen Helfer der Ärmsten, gedenken wir doch eigentlich seiner Geburt.

    Was würde der Christus davon halten, dass seit Jahrhunderten seiner mit viel Pomp und großen Prachtbauten gehuldigt wird – statt die Armen und Ärmsten ausreichend zu versorgen? Wie würde er es aufnehmen, wenn er wüsste, dass im Namen Gottes noch immer Kriege geführt, Menschen terrorisiert und sogar getötet werden? Haben wir denn noch immer nichts dazu gelernt? Es ist unglaublich, dass wir den uns gegebenen Verstand (in der Mehrzahl jedenfalls) noch immer nur für die eigenen Interessen und Vorteile verwenden. Die Spenden in der Adventszeit dienen doch meistens nur der eigenen Gewissensberuhigung, statt der Hilfe aus eigener Überzeugung und innerem Antrieb.

    Laßt uns an Weihnachten des Geburtstages unseres dreieinigen christlichen Gottes gedenken. Vor allem aber auch dessen, was er uns mit seiner Botschaft vermitteln wollte: Achtung des Lebens und der Würde aller Menschen, Freiheit und Frieden auf der ganzen Welt, Mitgefühl und Hilfe für jene die es nötig haben, eigene Demut und Bescheidenheit praktizieren – um hier nur einige wichtige Aspekte zu nennen.

    Im wahrsten Sinne des Wortes wünsche ich allen Usern und Lesern des TIRITOMBA-Forums ein wirklich „besinnliches Fest“.

    Ciao :big_engel Principe



    Re: Adventskalender 2008

    melusine - 25.12.2008, 07:48


    Ich möchte Allen für ihre Adventskalendertürchen danken und an dieser Stelle auch meine herzlichsten Weihnachtsgrüsse verschicken.

    Die Seele nährt sich an dem, woran sie sich freut. Augustinus

    Auf das nicht nur eure Bäuche sondern auch eure Seelen an diesem Weihnachtsfest genügend Nahrung finden!

    Melusine, die sich damit auch gleich für dei nächsten Tage verabschiedet.




    Re: Adventskalender 2008

    Principe - 25.12.2008, 14:02


    F R O H E und G E S E G N E T E :n43: W E I H N A C H T E N

    Euch allen - vor allem Friede, Gesundheit und glückliche Feiertage!

    Mögen all Eure Weihnachtwünche Euch jetzt und im kommenden Jahr leiten und begleiten und in der Mehrzahl auch in Erfüllung gehen.

    Dies wünscht Euch von ganzem :n175: Herzen


    Euer :big_blume Principe



    Re: Adventskalender 2008

    gioachino - 25.12.2008, 15:00


    Diesen Wünschen schließe ich mich gern an :

    Das neue Jahr beschere jedem Einzelnen von uns sowie der großen, offenen Tiritomba - Gemeinschaft ein Höchstmaß an erfüllten Träumen !

    Ciao. Gioachino :big_ok



    Re: Adventskalender 2008

    Andreas - 25.12.2008, 20:11


    $$$$$$$$
    $$$$$$$$$$$$
    $$$$$$$$$$$$$$$$
    $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
    $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
    ._$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$____$$
    .___$$$$$$$$$$$$$$$________$$
    ____$$$$$$$$$$$$________$$
    ______$$$$$$$$__________$$
    ______$$$$$$__####____$$
    ______$$$$$$__####__$$
    ________$$________$$
    ________$$____$$$$
    ________$$$$$$

    Ich wünsche allen Usern von tiritomba.eu
    und allen Gästen,
    ein frohes Weihnachtsfest,
    viele tolle Geschenke und
    erholsame Tage!

    Und einen guten Rutsch ins neue Jahr...

    __$$$$$_________________________$$$$$
    _$$$$$$$____$$$$______$$$$_____$$$$$$$
    $$$$$$$$___$$$$$$____$$$$$$___$$$$_$$$$
    $$__$$$$__$$$$_$$$__$$$$_$$$__$$$$_$$$$
    ____$$$___$$$$_$$$$_$$$$_$$$$_$$$$_$$$$
    ___$$$____$$$$_$$$$_$$$$_$$$$_$$$$$$$$$
    __$$$__$$_$$$$_$$$$_$$$$_$$$$__$$$$$$$
    _$$$$$$$$_$$$$_$$$$_$$$$_$$$$_____$$$$
    $$$$$$$$$__$$$$$$$___$$$$$$$_____$$$$
    ____________$$$$$_____$$$$$_____$$$



    Re: Adventskalender 2008

    Califonia - 25.12.2008, 23:24


    Frohe Weihnachten
    und einen guten
    Rutsch
    ins neue Jahr
    2009

    Liebe Grüße, Califonia



    Re: Adventskalender 2008

    Eponine - 26.12.2008, 21:48


    Auch von mir Frohe Weihnachten und schon mal alles Gute fuer 2009!

    :n43: :n45: :n98:



    Re: Adventskalender 2008

    Belkanta - 29.12.2008, 06:50


    Euch allen wünsche ich ein besonderes, schönes, erfolgreiches Neues Jahr und viel Freude für die Seele!

    Herzliche Grüße
    Sektglas
    Belkanta



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum www.TIRITOMBA.eu

    Kriftel-CD - gepostet von Califonia am Freitag 05.10.2007
    Noch'n "Maxim" - gepostet von Principe am Sonntag 23.09.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Adventskalender 2008"

    Forumregeln - gepostet von backupceo am Samstag 17.06.2006
    Kurze erklärung - gepostet von TaLaLe am Samstag 15.07.2006
    Ungarische Gulaschsuppe - gepostet von Isabelle am Samstag 05.08.2006