Abschiebung wäre für sie eine Katastrophe

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    Re: Abschiebung wäre für sie eine Katastrophe

    Che Hevalz - 30.04.2006, 16:02

    Abschiebung wäre für sie eine Katastrophe
    "..ich wollte euch nochmals aufmerksam machen, auf die situation vieler flüchtlinge..vieler kinder..vieler mütter und väter.. die in diesem land leben und durch immer wieder durch irgendeine hintertür werden diese menschen abgeschoben..und ihrem wiedrigen schicksal überlassen..."


    Familie aus Vietnam soll Deutschland verlassen / Mustergültig integriert / Petitionen an den Landtag


    WIESBADEN Vor vier Wochen erhielt eine seit Jahren offiziell mit einer "Duldung" in Deutschland lebende vietnamesische Familie ein Schreiben der Behörde - sie soll das Land verlassen.


    Von

    Anja Baumgart-Pietsch

    Die 15-jährige Hong Nhung Vu ist eine hervorragende Schülerin der neunten Klasse. Das bestätigt ihr Klassenlehrer Martin Weber gerne. Das Mädchen lebt seit 1998 bei ihren Eltern in Deutschland und die bisherige schulische Entwicklung berechtigt zu der Hoffnung, dass sie nach dem Abgang von der Erbenheimer Hermann-Ehlers-Schule die gymnasiale Oberstufe besuchen kann, um ihr Abitur zu machen. Doch all diese positiven Prognosen sind nun mit einem Male in Frage gestellt, seit der jungen Vietnamesin und ihren Eltern die Abschiebung droht.

    Das erschütterte nicht nur die Mitschüler an der Ehlers-Schule, sondern auch die Arbeitgeberin der Mutter, Dr. Julia Kleinhenz. Bei der Wiesbadener Ärztin ist Thi Phuc Pham seit Jahren als Haushaltshilfe beschäftigt. "Leider darf Frau Pham nur 15 Stunden pro Woche bei mir arbeiten; ich hätte das Beschäftigungsverhältnis gerne ausgeweitet, da sie immer selbstständig und fleißig gearbeitet hat und besonders zu meinen drei kleinen Töchtern ein enges, liebevolles Verhältnis entwickeln konnte", sagt die Ärztin, die, genau wie der Klassenlehrer von Hong Nhung Vu, eine Petition an den Landtag gerichtet hat, die die drohende Abschiebung doch noch verhindern soll. Die Familie Pham verließ

    Vietnam aus politischen Gründen; der Vater lebt schon seit 1993 in Deutschland und holte Frau und Tochter nach. Ein Antrag, auf Dauer in Deutschland bleiben zu dürfen, brachte keinen Erfolg. Er arbeitet, trotz seiner Ausbildung als Elektroniker, in einer Pizzeria - mit einem Minijob, da auch ihm eine reguläre Beschäftigung aufgrund der "Duldung" nicht erlaubt ist. Sein italienischer Arbeitgeber ist außerordentlich zufrieden mit dem zuverlässigen Vietnamesen.

    "Wir würden ja gerne mehr arbeiten, wir wollen gar nichts vom deutschen Staat kassieren", versichert Vu. Auch die Deutschkenntnisse der Familie sind recht gut. Hong Nhung Vu hat ihre gesamte Schulzeit in Deutschland verbracht, Vietnamesisch spricht sie kaum, die Schrift kann sie überhaupt nicht. Für das Mädchen würde die Abschiebung eine Katastrophe bedeuten, da sie in

    Vietnam kaum Chancen auf eine Ausbildung hätte. Wenn die Familie Deutschland sofort verlassen müsste, hätte die 15-Jährige nicht einmal den Hauptschulabschluss - vier Monate fehlen dem Mädchen noch dazu. Ihr Klassenlehrer beschreibt sie als "verlässlich, fleißig und leistungsstark - ihre Zeugnisse gehörten in allen Schuljahren stets zu den besten des Jahrgangs". Für ihren Erfolg, so Lehrer Martin Weber weiter, sei aber auch der gute Rückhalt in der Familie verantwortlich. Ihr Vater engagiere sich sehr, unterstütze seine Tochter in fachlicher Hinsicht und besuche sämtliche Informationsveranstaltungen der Schule.

    Nhung leitete im vergangenen Schuljahr einen Kurs für Lesescouts an der Schule, sie ist aktives Mitglied im Rheingauer Schwimmclub. Ein Beispiel für gelungene Integration, sollte man meinen. Nun soll ausgerechnet diese Familie einfach abgeschoben werden - Dr. Julia Kleinhenz macht das sehr wütend. "Sowohl für die Tochter als auch für die Mutter wäre die erzwungene Rückkehr nach Vietnam eine humanitäre Katastrophe. Als gute Schülerin entspricht Nhung genau den Kriterien, die von der Politik für "erwünschte" Ausländer aufgestellt werden. Es erscheint mir völlig widersinnig, dass so gut integrierte Familien abgeschoben werden sollen - ich schäme mich für mein Land", sagt die Ärztin, die Frau Pham als "die beste Haushaltshilfe, die ich nur finden konnte" lobt.

    Sowohl Dr. Kleinhenz als auch die Hermann-Ehlers-Schule haben sofort nach Bekanntwerden der drohenden Abschiebung eine Unterschriftenaktion gestartet und die Petitionen bereits beim Hessischen Landtag eingereicht. Bei der nächsten Innenministerkonferenz der Länder im Mai, so Dr. Julia Kleinhenz, könne es eventuell eine Regelung für die "Altfälle" geben, damit Familien, die bereits so lange mit der "Duldung" in Deutschland leben, endlich einen klaren Rechtsstatus erhalten.

    19.04.2006

    quelle: Wiesbadener Kurier



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