Todesritter

Luna Argenti
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    Re: Todesritter

    Gordin - 08.11.2008, 21:20

    Todesritter
    Ähm....ja nachdem ich mich heute hingesetzt habe um einmal die Geschichte meines Todesritters aufzuschreiben ist meine Kreativität so ausgelaugt das ich nichts mehr übrig habe für den Titel.
    Mein größtes Problem war eigentlich die Frage zu beantworten "Warum sollte gerade der Kerl ein Todesritter werden ?". Es wäre natürlich einfach dann zu sagen gut, er wollte das halt. Dann hätte ich aber einen Marke Baron Rivendare der sich in Stratholme in seiner Nekropole die Zeit damit vertreibt Kinder zu fressen und Unschuldige zu quälen...schwer als Rollenspiel zu realisieren.
    Nun, ich bin wie immer für Verbesserungsvorschläge und vielleicht auch etwas kreativen Input offen...aber nun erstmal Vorhang auf.


    Es stank. Der Gestank war überall. Es roch nach Tod und Verwesung. Selbst hier im Lazarett der Kaserne in Andorhal in der Corvin saß war der Gestank kaum zu ignorieren der von draußen hereinwaberte.

    Er saß dort verloren zwischen den Tragen, Liegen und Betten auf denen die Verwundeten wimmernd, schreiend, weinend oder einfach nur sterbend lagen. Die Heiler rannten zwischen den einzelnen Verwundeten hin und her, amputierten hier, nähten da. Die zwei Priester die sie aus der Kirche hatten retten können waren damit beschäftigt sich um die Sterbenden zu kümmern, bevor sie nach draußen geschleppt und im Hof der Kaserne verbrannt wurden. Nichts sollte der Geißel noch als Soldat dienen können.
    Corvin saß dort, erschöpft und teilnahmslos. Er starrte auf den Boden ohne ihn zu sehen. Er wusste nicht wie lange er dort schon saß und wie lange er dort noch sitzen würde. Er hörte nicht das Geschrei der Verwundeten, nicht das knistern des Feuers von draußen. Nur eines drang zu ihm durch. Der Gestank. Der Geruch von verwesendem Fleisch und Tod.

    Er und seine Abteilung waren die letzten der Wache von Andorhal die sich in die Kaserne hatten retten können, dem letzten Rückzugspunkt für alles Lebende in dieser Stadt. Sie hatten bis zuletzt versucht die Geißel am vordringen zu hindern um den letzten lebenden Bewohnern die Flucht zu ermöglich. Letztendlich waren sie aber überrannt worden von den Ghulen, Skeletten und anderen Monströsitäten der Geißel. Auf dem Rückzug zur Kaserne hatte er auch noch seinen eigenen Bruder verloren. Sein jüngerer Bruder Andris war genau wie er der Sohn eines Farmers der nahe Andorhal seinen Hof hatte. Sie waren beide hier aufgewachsen. Andorhal war immer ihr zu Hause gewesen. Nun war es nur noch eine schwelende, von Untoten bevölkerte Ruine.

    Corvins Gedanken schweiften weiter ab. Sie waren in Andorhal zur Schule gegangen und hatten auf dem Hof ihres Vaters gearbeitet sobald sie alt genug waren. Es waren gute Jahre gewesen, Andorhal eine reiche Stadt und sie hatten gutes Geld mit harter Arbeit verdient. Mit 18 Jahren waren sie beide dann in den Militärdienst eingetreten. Für den König und für die Allianz. So hatte es ihnen ihr Offizier erzählt. Sie absolvierten beide die Ausbildung problemlos und wurden einer kleineren Einheit zugeteilt die gegen marodierende Banditen und Orks eingesetzt wurde. Beide überstanden die Kämpfe schadlos und wurden für ihren Mut und ihre Tapferkeit ausgezeichnet. Andere Kameraden hatten nicht soviel Glück. Nach einem guten Jahr wurden sie nach Andorhal versetzt und dort der Wache zugeteilt. Näher bei der Familie und Freunden konnten sie einige Zeit vergessen was sie alles in diesem Jahr gesehen hatten. Andorhal war ein ruhiger Fleck. Bis....

    Bis die ersten Untoten auftauchten. Die Stadt wäre wohl einfach so überrant worden wäre nicht Arthas Menethil, der Sohn des Königs und Prinz von Lordaeron mit der Nachricht aus dem Umland eingetroffen das sich dort eine mysteriöse Seuche verbreite die Menschen in Untote verwandle. Und genau diese bewegten sich nun auf Andorhal zu. Sie richteten sich zur Verteidigung ein und warteten. Aber auf das was dort kam konnte sie auch nicht die Ausbildung vorbereiten. Beide hatten sie Kampferfahrung und hatten auch schon getötet, aber noch nie gegen Untote gekämpft. Diese hinkende, watschelnde Masse brandete gegen die Mauern und Verteidiger ohne sich um das eigene Wohl zu kümmern. Wenn man einem Gegner einen Arm abhackte war er eigentlich dem Tode geweiht. Nicht so die Untoten. Schon in der ersten Welle verloren sie zahlreiche Kameraden. Letztendlich konnten sie aber mit Hilfe des Prinzen und seinen erfahreneren Kämpfern die Geißel zurückschlagen und Andorhal war seinem Schicksal vorerst entgangen.

    Während die Bewohner daran gingen die Schäden an der Stadt zu beheben wurden die Meldungen aus dem restlichen Lordaeron immer alarmierender. Von überall kamen Meldungen von Städten und Dörfern die von den Untoten überrannt wurden und deren Bewohner dann wieder die Reihen der Geißel auffüllten. Trotz der bitten der Bürger zog Arthas Menethil weiter und mit ihm auch seine Männer. Nun war also die kleine Garnison der Stadt für ihren Schutz zuständig, also auch Corvin und Andris. Tag und Nacht waren die Mauern besetzt und die meiste Zeit das große Stadttor geschlossen. Jeder der von außerhalb kam wurde misstrauisch überprüft, wobei die Masse der Flüchtlinge die vor den Toren der Stadt wartete immer größer wurde. Während um Andorhal herum Lordaeron unterging machte die Geißel anscheinend einen Bogen um die Stadt und es herrschte eine trügerische Ruhe im Umland. Die Nerven aller Bürger waren bis aufs äußerste gespannt und immer häufiger kam es zu Unruhen innerhalb der Stadt. Somit war die Wache, deren Zahl nicht einmal ausreichte um alle Mauern ausreichend zu besetzen, belastet wie sonst noch nie. Aus einem der ruhigsten Posten im ganzen Königreich war ein Hexenkessel geworden.

    Aber es kam noch schlimmer. Die Nachrichten aus dem Rest des Königreichs wurden immer weniger, bis gar keine mehr kamen. Eine düstere Vorahnung breitete sich wie ein Leichentuch über die Stadt aus. Nach und nach wurden die Höfe im Umland von Andorhal überrannt und von der Geißel übernommen. Einer der ersten war der von Corvins Vater. Alle die versuchten aus der Stadt zu fliehen liefen nur geradewegs der Geißel in die Arme. Also saß der Großteil der Bürger und mit ihnen die Flüchtlinge in der Stadt fest und wartete dort auf das Ende. Die Garnison rekrutierte eifrig jeden der irgendwie noch eine Waffe halten und laufen konnte. Alles bereitete sich auf den unvermeidlichen letzten Angriff der Untoten vor.

    Und er kam. Er kam mit so einer Gewalt das die Verteidiger sofort die Tore aufgaben und weiter in die Stadt flüchteten um dort Barrikaden zu bauen. Doch die Geißel schwemmte einfach über sie hinweg. Es waren Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Ghulen, Skeletten, Spinnenwesen und Monströsitäten die durch die Gassen stürmten und sich gegen die Schilde und Schwerter der Verteidiger warfen. Corvin und sein Bruder kämpften beide zusammen auf dem Platz vor der Kirche um mit ihrer Einheit den Priestern die Flucht aus der Kirche in die Kaserne zu ermöglichen, dem einzigen noch sicheren Ort in der Stadt. Aber sie waren zu wenig. Die Kirche war noch nicht einmal komplett geräumt als die Untoten durchbrachen und die Soldaten ihr Heil in der Flucht suchten. Corvin rannte um sein Leben und versuchte dabei gemeinsam mit seinem Bruder dem Rest den Rücken zu decken indem sie sich immer wieder kurz den Untoten stellten um sie aufzuhalten. Doch irgendwann wurden sie beide voneinander getrennt und Corvin sah nur noch das sein Bruder von der Horde die sie verfolgte in eine Seitengasse gedrückt wurde. Er wollte umdrehen und ihm hinterher aber sein Captain schleifte ihn einfach mit sich in die Sicherheit der Kaserne. Und dort saß er nun. Wie lange wusste er nicht. Er wusste nur das er alleine war. Sein Bruder war tot, seine Eltern waren tot und bald würden sie alle ihnen folgen.....

    Ein lautes Krachen riss ihn aus seinen trüben Gedanken. „Sie sind im Hof ! Die Geißel ist im....“. Der Rest ging in einem markerschütternden Schrei unter. Corvin blickte sich verwirrt um und sah wie Captian Derands an ihm erst vorbei rannte und dann wieder zu ihm zurück kam. „Aufstehen Soldat ! Die Geißel ist durch das Tor gebrochen und wir brauchen dort jeden.“ rief er und sammelte alle Soldaten ein die verstreut ihm Raum herum saßen. Corvin griff nach seinem Schwert, welches er achtlos hatte neben sich fallen lassen und rappelte sich auf um dem Rest zu folgen. Als sie durch die Tür des Lazaretts auf den Hof rannten sah Corvin das die Geißel die Wachmannschaft schon überrannt und förmlich zerfetzt hatte. Nun drehten sich die verfaulten Gestalten zu den Neuankömmlingen um und stürmten mit einem unmenschlichen Schrei auf sie zu. Noch bevor Corvin und die anderen Soldaten richtig begriffen hatten was dort auf sie zu kam waren die Untoten schon mitten unter ihnen und schlugen und bissen um sich. Die Soldaten wiederum hackten nach allem was nicht mehr lebendig war um sich die Untoten vom Leib zu halten. Doch einer nach dem anderen vielen sie der schieren Masse an Untoten zum Opfer und gingen schreiend und verstümmelt zu Boden. Corvin und einige weitere Soldaten schafften es sich bis zur Tür zurück zu ziehen und sie hinter sich zu schließen um somit die Geißel daran zu hindern in das Lazarett einzudringen. Sie verbarrikadierten die Tür mit einer hastig davor gestemmten Bank und wichen vor der Tür zurück die unter den Schlägen der Untoten knirschte.

    „Ich...ich glaube wir haben es geschafft.“ stotterte ein junger, kreidebleicher Bursche der in einer Rüstung der Stadtwache steckte. Corvin nickte nur und beobachtete weiter die Tür, hinter der es nun Ruhig geworden war. Die anderen Soldaten wichen weiter in den Raum zurück in dem es nun verdächtig ruhig geworden war. Er stand noch einen Moment lang dort und beobachtete die Tür um sich dann mit einem Seufzer um zu drehen. In diesem Moment war ein Krachen und Splittern von der Tür zuhören welches Corvin sofort wieder herumwirbeln ließ. In der oberen Hälfte der Tür klaffte ein Loch aus dem das Ende eines sehr breiten Schwertes herausragte. Es verschwand wieder um sofort danach wieder an einem anderem Teil der Tür mit lautem Krachen hindurch zu brechen. Corvin sah wie gelähmt zu wie die Tür nach und nach den Widerstand aufgab, bis sie von einem mächtigen Schlag aus den Angeln gerissen wurde und ein Stück mitsamt der Bank, in einem Regen aus Holzsplittern, durch den Raum flog. Corvin schützte sein Gesicht indem er seinen Arm hob um die Splitter die durch den Raum Flogen abzuwehren.

    Als Corvin den Arm wieder herunter nahm baute sich vor ihm im Türrahmen ein in eine bläulich-schwarze Rüstung gehüllter Krieger auf. Teilweise war die Rüstung noch mit etwas ausgekleidet was wie Fell und Knochen aussah. In der rechten Hand trug der Krieger einen großen Bihänder mit sehr breiter Parierstange und Klinge. Das auffälligste aber war das Gesicht des Mannes. Es war aschfahl, zeigte keine einzige Gefühlsregung und war von grauen, fast weißen Haaren umrahmt. Seine Augen glühten in der Farbe des Eises und genau diese sahen nun Corvin direkt in die Augen. Ihm wurde eiskalt und es war ihm als würde das Blut in seinen Adern gefrieren während er beobachtete wie der fremde Krieger langsam von der Tür aus auf ihn zu schritt. Corvin wich Schritt für Schritt zurück bis er mit dem Rücken an eine Säule stieß. Der Krieger schritt weiter bedächtig auf ihn zu und nahm nun sein Schwert in beide Hände und holte im gehen zum Schlag aus. Mehr aus einem Reflex als willentlich ließ sich Corvin fallen und entkam so der mörderischen Klinge, die eine tiefe Scharte in der Säule hinterließ. Er stand sofort wieder diesmal seine eigene Klinge abwehrbereit von sich gestreckt. Der Fremde wandte sich ihm wieder zu und hieb nach ihm. Corvin brachte seine eigene Waffe zwischen sich und den großen Bihänder um den Schlag zu parieren. Von der Wucht des Aufpralls wurde er nach hinten geworfen und verlor fast sein Schwert. Der große Krieger kam nun schneller auf ihn zu mit erhobenem Schwert. Kurz bevor er Corvin erreichte sprang dieser eher aus Verzweiflung als aus Mut nach vorne und zielte auf den Schlitz zwischen Brust und Armpanzerung. Die Klinge drang Tief ein doch zu Corvins entsetzen schien der Krieger dies garnicht zu bemerken. Er schleuderte ihn einfach wie ein lästiges Insekt von sich so das er benommen gegen die Wand sank gegen die er prallte. Mit zwei schnellen Schritten war der Krieger über ihm, zog ihn auf die Beine und jagte ihm die breite Klinge in den Bauch. Es glühte in Corvins Leib und er schrie auf als der Krieger das Schwert wieder aus seinem Bauch zog und ihn losließ. Corvin rutschte an der Wand herunter und legte die Hände auf die grässliche Wunde aus der sein Blut pulsierte. Langsam wurde sein Körper taub und er sah immer verschwommener. Das letzte was er hörte bevor alles dunkel wurde waren die Worte des Kriegers:

    „Mein Meister wird für euch bestimmt noch Verwendung haben...Ich denke wir werden uns wiedersehen...wenn ihr mit Unleben erfüllt seid...“

    The End



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