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Re: Dunkle Schatten (9.10.2003)
cOnFi!scaTe - 27.04.2006, 01:52Dunkle Schatten (9.10.2003)
Dunkle Schatten ( Silverion 9.10.2003 )
Die Halle des Rates lag im Dunkel der schwarzen Sonne, die durch die hohen, prunkvollen Fenster als schwarzer Schatten am roten Himmel zu erkennen war. Immer wieder wurde der Horizont durch helle Lichtblitze aufgehellt, die genauso schnell verblassten, wie sie aufgetaucht waren. Wenn er nicht gewusst hätte, was der Ursprung der Lichtblitze gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich winkend ans Fenster gestellt und gelächelt. Ein freudloses Lächeln umspielte seinen Mund. Die Schlacht um die Brückeköpfe war in vollem Gange. Noch hielt sich die 3te Armee unter General Antevis überraschend gut, doch wieder einmal hatte Perigain dieses flaue Gefühl im Magen, so als ob er zuviel Sahnetorte gegessen hätte, was ihm angesichts der 3 Tage, die er nichts festes mehr zu sich genommen hatte, durchaus amüsant erschien. Die Übermüdung hatte ihn fest im Griff, alles um ihn herum schien unwirklich. Immer wieder sah er Bewegungen am Rande seiner Wahrnemung. Er brauchte dringend Schlaf.
Am Ende der Halle sass der Imperator in einem Lichtkegel, umringt von seinen Offizieren und Beratern. Silverion lächelte Pergain müde zu und Ramshazar hob die Hand zum Grusse, während der Imperator wie gebannt auf die Holo-Bilder vor ihm starrte. Grosse, schwere Raumschiffe waren auf dem Hintergrund des Winterhimmels über der Nordhalbkugel zu sehen. Immer wieder wurden die riesigen Raumer von Wellen kleiner Raumschiffe angegriffen, doch die meisten Raketen verpufften ohne jeden merklichen Effekt. Ohne sich von den Bilder abzuwenden, sagte der Imperator:
"Oberst, habt ihr den Verräter?" Seine Stimme klang müde und alt.
"Ja, mein Lord, wir haben den General. Es hat uns zwei Kontingente gekostet, aber Mandrigal ist nur noch ein Haufen Asche!" antwortete der Oberst.
"Gut, Perigain, sehr gut!" Der Imperator drehte sich dem Oberst zu. Seine Augen waren von dunklen Ringen umgeben, aber das Feuer darin schien nach wie vor zu brennen.
"Was habt ihr über seine Hintermänner herausfinden können?"
"Vor seinem Tod hat er uns ins Gesicht gelacht und unseren Untergang vorausgesagt. Er sprach von einer Gefahr, die wir in unserer Verblendung nicht sehen würden. Dann faselte er etwas von dem Schwarzen Tod, der seinen unsterblichen Schatten schon auf uns geworfen hätte und einem Geheimbund, der auf der Asche des Imperiums tanzen würde. Dann fiel er tot um. Sehr melodramatisch, wenn ihr mich fragt." Er zündete sich eine Zigarre an. Der Imperator zog die Stirn in Falten, sagte aber nichts.
"Ich schätze, seine Hintermänner sind irgendwo in den Hohen Häusern zu finden, wir sollten unseren Geheimdienst mal Überstunden machen lassen."
"Ihr seid ein Mann der Tat, lass mich das Denken übernehmen, Perigain." Der Imperator lächelte milde. "Ein Geheimbund?"
"Ja, mein Lord" erwiederte Perigain.
"Hat er einen Namen gesagt?"
"Nein. Sonst nichts. Oder, wartet, als er von dem Schatten sprach, sagte er noch etwas von einer kalten Hand, die auf Eurer Schulter liegen und bald den Weg zur Kehle finden würde...Dummes Gewäsch, wenn ihr mich fragt.."
"Wie steht es mit der Schlacht?" erkundigte sich der Imperator, ohne auf die Bemerkung einzugehen.
"Die kriegen ganz schön den Arsch voll, wenn ich es mal so sagen darf. Nur scheinen die Bastarde immer wieder Nachschub zu bekommen, während unsere Truppen langsam vor Erschöpfung zusammenbrechen. Die Rachal sind wirklich ne teuflische Erfindung, doch durch die neuen Droiden und die 3te Armee halten wir uns recht gut. Wann sind die neuen Türme und Raketen einsatzbereit?"
"Sehr bald, sehr bald. Unsere Ingenieure arbeiten Tag und Nacht daran, wie jeder hier." Wieder lächelte der Imperator aufmunternd.
Selaris, der wie immer auch in diesem dunklen Raum seine Sonnenbrille nicht ablegte, näherte sich auf den Wink des Imperators.
Der Anzug des Geheimdienstlers war an einigen Stellen zerknautscht, und auch in seinem sonst makellosen Gesicht war die Müdigkeit zu erkennen.
"Findet den Verräter, der für den Fall des Ringes zuständig ist. Die Zukunft des Imperiums hängt davon ab!" sagte der Imperator mit leiser Stimme.
"Findet ihn schnell! Er muss gefunden werden..."
Eine dunkle Gestallt verschwandt bei diesen Worten lautlos in den Schatten der Säulen, aus der sie gekommen war. Niemand sah den geheimen Zuhörer, ausser Perigain, der sich wieder einmal die Augen rieb und sich für die Illusionen selber tadelte. Er sollte dringend ins Bett gehen...
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