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Alle Beiträge und Antworten zu "Aktive Sterbehilfe"
Re: Aktive Sterbehilfe
zeraphine - 28.04.2006, 23:04Aktive Sterbehilfe
Zu Anfang erst ein paar Infos zum Thema!
Was ist aktive Sterbehilfe?
:arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbehilfe
Rechtliches:
:arrow: http://www.patiententestament.com/sterbh/aktsterbeh.html
Voraussetzungen:
:arrow: http://www.wdr.de/online/news/euthanasie/index.phtml
Viele weitere Informationen Google -> aktive Sterbehilfe!
Frage:
Was denkt ihr über die aktive Sterbehilfe?
Würdet ihr der Legalisierung in Deutschland zustimmen?
Re: Aktive Sterbehilfe
Lysette - 29.04.2006, 22:10
Ich persönlich bin absolut Pro Aktive Sterbehilfe.
Meiner Meinung nach wird von der Seite des Gesetzgebers in anderen Ländern alles getan um Missbrauch sprich der Beendigung eines Lebens solange noch Chance auf Heilung besteht bzw. der Tötung eines Menschen der weiterleben will (Mord) vorzubeugen.
Ich finde es gehört zum Grundrecht eines jeden Menschen, sein Leben zu beenden wenn er es absolut nicht nehr für lebenswert hält.
Sollte ich selbst mal in eine Lage kommen (Z.B Schwere unheilbare Krankheit die zwangsläufig zu einem langsamen Dahinsiechen führt bei der der Tod dann die letzte Erlösung ist, oder auch als Folge von einem Unfall Wegfall jeglicher Lebensqualität) und kann ich mich dann selbst nicht mehr aktiv aus dieser Situation befreien, würde ich wollen, dass man mir dabei hilft.
Ich habe mal eine Dokumentation gesehen in der Fälle von Leuten geschildert wurden die dann in Holland aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen haben um selbstbestimmt aus dem Leben zu gehen.
Die Angehörigen in dieser Doku hatten in allen Fällen Verständnis für den Schritt (was aber mit Sicherheit nicht selbstverständlich ist)
Bei einigen der geschilderten Fälle war es sogar tatsächlich so, das allein die Möglichkeit diesen Schritt zu gehen dazu geführt hat, das die Patienten ihr Schicksal letztendlich doch irgendwie annehmen konnten und die Krankheit dann halt bis zuletzt "durchgestanden" haben und eines natürlichen Todes gestorben sind.
Für mich wäre ebenfalls das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und des Ausgeliefert seins das Schlimmste, ich will selbst entscheiden können.
Ich könnte mir (bei schwerer Krankheit ohne Perspektive) einen Zeitpunkt aussuchen an dem ich noch klar bei Verstand bin, mich von allem und allen verabschieden und dann gehen.
Re: Aktive Sterbehilfe
Akasha - 02.05.2006, 14:50
Ich sehe es genauso wie Lysette. Ich selbst möchte bestimmen können, ob und wann ich gehe. Auch in meinen Augen sollte es zu den Grundrechten jedes Menschen gehören.
Gebe aber gerne zu, dass es mir nicht leicht fallen würde, aktive Sterbehilfe zu leisten bei einem mir nahestehenden Menschen. Der Person zuliebe würde ich es wohl tun, aber ich wäre damit alles andere als glücklich. Sehr egoistisch, das weiß ich wohl.
Re: Aktive Sterbehilfe
MamaAnarchia - 02.05.2006, 21:38
In holland ist das doch eigentlich auch so das dann vom arzt gemacht wird, oder?
Ich finde auch auf jeden fall das sterbehilfe legal sein sollte.
Wobei ich für mich persönlich, glaube ich, lieber weiterleben würde als mein leben zu beenden/beenden zu lassen. Da ich glaub ich denken würde das ich noch zu viel erledigen muss bevor ich gehe (mit allen möglichen leuten redem und so). außerdem würd ich mir denken das ich später noch genug zeit zum tot sein haben werde aber nur noch begrenzt zeit zum leben habe.
Ich schließe mich aber trotzdem eurer meinung an das jeder mensch das recht haben sollte sein leben zu beenden. Meiner meinung nach auch wenn er gesund ist (wo sterbehilfe ja eh überflüssig wäre).
Re: Aktive Sterbehilfe
zeraphine - 02.05.2006, 22:15
MamaAnarchia hat folgendes geschrieben: In holland ist das doch eigentlich auch so das dann vom arzt gemacht wird, oder?
Ja, das stimmt!
Und zwar nicht eigentlich, sondern tatsächlich legal, wobei man beachten sollte, dass dort die aktive Sterbehilfe nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen durchgeführt wird und diese müssen auch alle erfüllt und rechtlich überprüft sein!
Beispielsweise müssen zwei speziell ausgebildete Ärzte den Prozess der Sterbehilfe begleiten und zwar nicht nur in der Situation selbst, sondern bereits Monate vorher!
MamaAnarchia hat folgendes geschrieben: Wobei ich für mich persönlich, glaube ich, lieber weiterleben würde als mein leben zu beenden/beenden zu lassen. Da ich glaub ich denken würde das ich noch zu viel erledigen muss bevor ich gehe (mit allen möglichen leuten redem und so). außerdem würd ich mir denken das ich später noch genug zeit zum tot sein haben werde aber nur noch begrenzt zeit zum leben habe.
Eine weitere Voraussetzung lautet dass ein Mensch, der die aktive Sterbehilfe in Betracht zieht unter einer in jedem Fall zum Tode führenden Krankheit leiden muss!
Es gibt Menschen, die die von dir erwähnten Tätigkeiten in keiner Art und Weise selbständig durchführen können, d.h. es kann durch diverse Behinderungen keine Kommunikation stattfinden (oder sehr begrenzt/oder nur für Nahestehende verständlich), die motorischen Fähigkeiten sind auf's Minimum herabgefahren oder der Mensch ist durch etliche Medikamente (z.B. gegen Schmerzen o.a.) maximalst sediert.
Diese Menschen werden qualvoll an ihrer Krankheit sterben, sich monatelang/jahrelang quälen und meiner Meinung nach eines unmenschlichen Todes aus der Welt scheiden!
MamaAnarchia hat folgendes geschrieben: Ich schließe mich aber trotzdem eurer meinung an das jeder mensch das recht haben sollte sein leben zu beenden. Meiner meinung nach auch wenn er gesund ist (wo sterbehilfe ja eh überflüssig wäre).
Das sehe ich genauso!
Jeder Mensch sollte das Recht haben, auf eine humane Art und Weise zu sterben und nicht elendig zu (sorry ->) "verrecken"!
Selbstmord ist übrigens rechtlich gesehen absolut illegal!
Diese "Tat" ist nur ein wenig schwer zu bestrafen!
Akasha hat angemerkt, dass sie Schwierigkeiten bei der Durchführung der aS hätte ...
Ich glaube, es ist auch für alle Angehörigen angenehmer und leichter zu verarbeiten, wenn der geliebte Mensch in Frieden einschläft und nicht durch seine Krankheit zu Tode kommt!
Nun noch etwas zu meiner Einstellung:
Erst einmal möchte ich klar machen, dass weder die oben aufgeführten noch die folgenden Äußerungen meinerseits manipulativ auf irgendwen wirken sollen!
Sie spiegeln lediglich meine Kenntnisse und persönlichen Meinungen wider!
Ich habe mich vor über einem Jahr zum ersten Mal intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt!
An einem Tag meiner Ausbildung haben wir im Unterricht in dem Fach Ethik (glaube ich ... ) die Möglichkeit erhalten, uns einen Film über aktive Sterbehilfe anzusehen.
Wir konnten selbst entscheiden, ob wir uns diesen Film ansehen möchten oder nicht ... ich entschied mich dafür!
Dieser Film zeigte alle vorhandenen Prozesse der aS anhand des Beispiels eines unheilbar kranken Mannes!
Er litt an Lateralsklerose / Info :arrow: http://www.onmeda.de/krankheiten/amyotrophische_lateralsklerose.html
(Übrigens leidet der bekannte Physiker Stephen Hawking auch an der Lateralsklerose, jedoch entschied er sich für das Leben mit der Krankheit! Sehr großen Respekt meinerseits!)
Natürlich war dieser Film sehr ... hart und ich habe auch einige Tränen vergießen müssen, aber dieser Film hat meine Einstellung definitiv geprägt!
Folglich würde ich auch für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Deutschland stimmen!
Re: Aktive Sterbehilfe
Dragibus - 03.05.2006, 09:57
Wen der Wunsch, sterben zu wollen, quält, sollte das tun können und dürfen. Hätte gerne einen PA-Vermerk "Im Falle von wird nix mehr: Absolutes Schlauchverbot. Dauerstandby unerwünscht. Ausschalten bitte!" Obwohl meine Todessehnsucht exakt bei nulll liegt.
Ich weiß nur nicht, wie man das in einem Fall von komatösem Verhalten halten sollte, wenn kein direkt geäußerter Wunsch mehr wahrnehmbar ist. Die Strafbarkeit von Selbtmord halte ich übrigens für lächerlich, faschistoid und abschaffungswürdig. Scheißzwang.
Re: Aktive Sterbehilfe
zeraphine - 03.05.2006, 10:02
In dem Film den ich gesehen habe, entschied sich der Mann bereits in einem früheren Stadium seiner Krankheit für die aktive Sterbehilfe.
Da er zu diesem Zeitpunkt auch schon wusste, dass er die Fähigkeit zu sprechen bald verlieren würde, machte er mit seiner Frau ein "Zeichen" aus, welches zeigen sollte ... es ist soweit!
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