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Angello Hornby, Simonetta - Die Mandelpflückerin




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Angello Hornby, Simonetta - Die Mandelpflückerin

Beitragvon Karthause » 27.04.2006, 18:18

Angello Hornby, Simonetta

Die Mandelpflückerin

ISBN: 3-492-04530-8
304 Seitem

Der Verlag über das Buch (kopiert bei Amazon)

Bittersüßer Mandelduft und rauhe Landschaft, verfallende Palazzi und elegante Herren mit schwarzen Sonnenbrillen: das ist das Sizilien der Mennulara, einer armen Dienstmagd, die trotz Klugheit und Herzensbildung am starren Gesellschaftssystem zerbricht. Überall im Städtchen Roccacolomba, in den engen Gassen und steilen Treppen, in den Portierslogen und Cafés, hinter Wäscheleinen und von der Sonne glühenden Mauern hörte man es tuscheln, fluchen, seufzen. Heute, an diesem strahlenden 23. September 1963, ist die Mennulara gestorben, die Dienstmagd der Alfallipes, und sie hinterlässt bei den Dorfbewohnern Argwohn, Missgunst – und das Rätsel ihres tragischen Lebens. War es am Ende doch eine große, geheime Liebe, die sie mit ihrem Herrn, Don Orazio, verband und sie auf eine eigene Familie verzichten ließ? In Italien als Literaturereignis gefeiert und verglichen mit Camilleri, Verga und Tomasi di Lampedusa, schildert Simonetta Agnello Hornby das Schicksal einer klugen und stolzen Sizilianerin, der es zwar gelingt, die bittere Armut ihrer Kindheit zu überwinden, nicht aber den unverändert bestehenden Unterschied zwischen Herrschaft und Gesinde.

Über den Autor (kopiert bei Amazon)

Simonetta Agnello Hornby, geboren 1945 in Palermo als Tochter eines Barons, verbrachte als Kind die Sommermonate auf dem Land, wo sie das archaische Sizilien kennen lernte. Nach dem Jurastudium lebt sie seit über dreißig Jahren in London, wo sie sich als Anwältin im Stadtteil Brixton für benachteiligte Frauen und Kinder einsetzt. »Die Mandelpflückerin« ist ihr erster Roman und wurde auf Anhieb ein großer Bestseller.


Meine Meinung

Als ich dieses Buch kaufte, habe ich von dem ansprechenden Umschlagstext verführen lassen. Die Story hörte sich interessant an. Aber mit der Sprache konnte ich mich nur stellenweise anfreunden. Die Beschreibungen des Dorfes Roccacolomba haben mit sehr gut gefallen. Da konnte man Sizilien fühlen. Erzählte die Autorin die Geschichte der Mennulara, war der Sprachstil oft etwas schwerfällig oder holperig. Mit der Vielzahl der Personen, die in diesem Buch ihre Sicht auf die Protagonistin schilderten, hat mich etwas irritiert. Das führte dazu, dass viele Charaktere (zumindest für mich) zu oberflächlich entwickelt waren. Auch bei der Mennulara selbst blieben bis zum Schluss offene Fragen bei mir. Wenn ich nur die Personen betrachte, hätte der Roman auch irgendwo in Hintertüpfelsheim spielen können. Die von mir so geliebte italienische Mentalität hat sich nur in ganz wenigen Passagen und Dialogen gezeigt.
Als Fazit bleibt: Eigentlich ist mir unverständlich, warum dieser Roman in Italien so ein Erfolg wurde. Es war für mich kein wirkliches Leseerlebnis. Das Buch wird ja auch mit Tomasi di Lampedusas Gattopardo verglichen, für mich liegen zwischen diesen beiden Büchern Welten.


:stern: :stern:

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von Anzeige » 27.04.2006, 18:18

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Beitragvon Cassa Dar » 07.05.2006, 09:23

Endlich mal ein Buch, bei dem es mir wahrscheinlich genauso gehen würde wie dir. Obwohl mir das Buch wahrscheinlich schon von der Beschreibung her nicht hundertprozentig zusagen würde. Also nichts für meinen SUB. Wie gut. :lol:
Wer den Tag mit einem Lächeln beginnt, der hat ihn bereits gewonnen.

:studie: Die Rebellin - Trudi Canavan
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