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Re: Tagebuch - 2508 10. Kaltmond - Martha, Novizin
Ophelia - 11.10.2008, 17:08Tagebuch - 2508 10. Kaltmond - Martha, Novizin
Heute haben wir wieder Theologie gehabt. Was für ein Erlebnis – dank Ophelia. Ach meine Ophelia, nie kann sie ihren Mund halten. Aber ich greife vor. Alles der Reihe nach. Immer wenn es um Sigmar, unseren Herrn geht, ist Ophelia wie ausgewechselt. Weiß wohl nur Sigmar selbst, warum das so ist. Auf jeden Fall hat die gute Ophelia unsere uns unterrichtende Mutter wieder einmal unterbrochen und ihre Meinung dazu zum Besten gegeben. Um was es dabei gegangen ist, (weiss *durchgestrichen*) weiß ich jetzt auch nimmer so genau. Ich hab das nicht ganz verstanden – muss ich voll zugeben. Aber die ehrenwerte Mutter Beatke hat dazu gemeint, dass das ein interessanter Aspekt sei, über den man nachdenken könne. Mir zu hoch gewesen. Und hat dann im Lehrplan weitermachen wollen. Aber nicht mit Ophelias Hartnäckigkeit gerechnet. Die ist da immer verbissener geworden, grad dass sie die Mutter nicht angeschrien hat. Oh, oh. Wir haben uns nicht zu rühren gewagt. (Die Beratke *durchgestrichen*) Mutter Beatke hat schon einen roten Kopf bekommen und dann salomonisch verkündet, das Thema sei beendet, und Ophelia habe sich an die hiesige Auslegung des Sigmarkults zu halten. Punkt. Edyth hat schon die ganze Zeit die Augen verdreht und unsere Ophelia beschwörend angeblickt, sie soll doch endlich ihren Mund halten und sich hinsetzen. Nix da. Am Ende der Lehreinheit musste Ophelia mit der Mutter das Klassenzimmer verlassen und wir haben dann noch erfahren, dass sie zur Übung der Demut, Stufe 1 (1) verdonnert worden ist – die Ophelia. Sie ist wirklich eine Nordländerin, so gern ich sie auch hab.
(1) Übung der Demut, Stufe 1 bedeutet: Der Ausübende bekommt über Nacht ausreichend Zeit, um über seine Verfehlung(en) nachzudenken. Einen richtigen Denkanstoß erhält er mittels entsprechender Haltung; also die Hände kopfüber an einer Querstange zusammengebunden und das Ganze so justiert, dass gerade die Zehenspitzen Bodenkontakt (er)halten. Um ja keiner Ablenkung zu erliegen, findet alles im Freien stand – genauer gesagt auf dem Exerzierplatz. Meist wird zum Abschluss ein Körper-ertüchtigungsprogramm, wie bspw. Bodenschrubben, etc. angeschlossen. Die eingeschlafenen Arme müssen schließlich wieder ausreichend durchblutet werden.
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