Trendfolge oder Antizyklisch




Hier diskutieren wir die Grundlagen des Tradens.

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Trendfolge oder Antizyklisch

Beitragvon WorldTra.de » 22.02.2005, 22:26

Hallo Leute,

ich möchte euch folgenden interessanten Text nicht vorenthalten, den ich dem Buch "Gewinnen beginnt innen" von Claus David Grube entnommen habe. Es ist ein sehr interessantes Buch und die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall.

Trendfolge oder Antizyklisch

"Trendfolge
Trendfolgeansätze reagieren auf eine bestimmte Preisentwicklung, indem eine kursbewegungskonforme Position eingenommen wird, d.h. der Trader antizipiert eine Fortsetzung der Kursbewegung.

Trendfolgesysteme kaufen demzufolge nie am Tief und verkaufen nie am Hoch, sondern erst, wenn eine Kursbewegung schon eine gewisse Zeit besteht ("Sie springen auf den fahrenden Zug auf...")

Da der Markt sich die überwiegende Zeit in Seitwärts- oder nur schwach tendierenden Phasen befindet, ist eine solche Strategie mit vielen Verlusttrades verbunden. Das Geld wird in wenigen starken Trendphasen verdient.

So kommt es häufig dazu, dass derartige Handelsansätze lange Verlustphasen aufweisen, die aus der statistischen Wahrscheinlichkeit eines starken Trends resultieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Trader nicht ein stark diversifiziertes Portfolio handelt, denn ein solches ist die einzig wirkliche Möglichkeit, die Drawdown-Phasen ein wenig abzufedern. Um ein gut diversifiziertes Portfolio trendfolgend zu handeln, ist aber einiges an Handelskapital erforderlich.

Trendfolgeansätze fordern dem Trader / Spekulanten also einige Qualitäten a:
-> in der Regel: ein recht grosses Handelskonto
-> Nehmer-Qualitäten

Viele Trendfolgesysteme haben Trefferquoten von 30 %. so dass es schon mal vorkommen kann, dass es zum Beispiel zu acht aufeinanderfolgenden Verlust-Trades und dem damit verbundenen Kapitalverlust kommen kann.

Überprüfen Sie sich doch mal selbst. Haben Sie die psychische Stärke, auch noch den neunten oder zehnten Trade nach acht Verlierern einzugehen?

Den meisten kleinen Tradern, die sich für eine derartige Strategie entscheiden, geht es so, das sie nach zum Beispiel acht Verlusttrades (was statistisch im Normalbereich liegt) den Handel abbrechen, nur um festzustellen, dass der neunte Trade alle Verluste und mehr wettgemacht hätte. Dann fängt der Trader wieder an zu handeln, hat drei Verlusttrades, hört auf, dann kommen zwei dicke Gewinner, bei denen er nicht dabei ist, dann fängt er wieder an und erleidet zwei Verlusttrades ... und so weiter und so fort.

Trendfolgeansätze werden in der gängigen Trading-Literatur meist eher unkritisch abgehandelt. Dort heisst es oft sinngemäss: Sie müssen dem Trend folgen, dann wird alles gut. Auf die notwendigen psychologischen Qualitäten und die statistische Wahrscheinlichkeit eines eines wirklich nachhaltigen Trends wird hingegen nicht hingewiesen.

Antizyklisch

Antizyklische Ansätze versuchen hingegen, tief zu kaufen und hoch zu verkaufen. Da sich der Markt die meiste Zeit nicht in Trendphasen befindet und dazu tendiert, sich gewissermassen selbst zu korrigieren, haben derartige Ansätze recht hohe "Trefferquoten" (zum Beispiel 70 %)

Das Verhältnis von durchschnittlichem Gewinn zu durchschnittlichem Verlust ist allerding meist deutlich schlechter als bei trendfolgenden Ansätzen.

Eine potentielle Gefahr, die antizyklische Systeme gegenüber Trendfolgesystemen immer haben, ist, dass sie sich nicht selbst korrigieren. Deshalb ist für den antizyklischen Trader das Markt-Timing sehr wichtig. Er muss zur richtigen Zeit einsteigen, einen Stopp-Preis sinnvoll wählen und seine Exit-kriterien definieren.

Generell ist festzuhalten, das ein Trendfolger Nehmer-qualitäten braucht, Der Konträrhändler hingegen braucht eher eine Angler-Mentalität. Er muss warten können."


Matze
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Beitragvon Gast » 22.02.2005, 22:35

Klingt eher nach Wertpapiermarkt!
Aber es muss sich jeder mit seinem Ansatz wohlfühlen.
Es sind einzig und alleine die Gewinne die zählen.

Hubi
Gast
 


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