dreavo

tween hell and heaven
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  • Forum: tween hell and heaven
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    Re: dreavo

    Fîrael - 13.07.2007, 21:56

    dreavo
    1.kapitel

    Mayc saß, wie jeden Donnerstag um 9:45 Uhr, in Geographie. Es war genauso langweilig wie immer - zum Einschlafen. Sie schaltete ab und dachte über das Wochenende nach und was sie dann wohl so machen würde. Da stupste sie Kim, ihr Banknachbar, an. „Hör doch mal zu! Wir machen einen Ausflug.“, flüsterte er ihr zu und Mayc sah auf. Herr Niedermaier stand vor der Tafel und hielt eine Landkarte hoch. „Hier ist der Wald, in dem das Lager ist.“ Er deutete auf einen riesigen, dunkelgrünen Fleck. Dark rief dazwischen: „Wie lange bleiben wir in diesem Lager?“ Herr Niedermaier sah ihn streng an. „Melden, Dark! Melden! Wir bleiben eine Woche dort. Allerdings dürfen nur acht Leute insgesamt hin. Also noch sieben außer mir. Wer möchte mit?“ Erst meldete sich keiner. Dann hoben Mayc und Kim langsam die Hände. Irgendwer musste doch den Anfang machen. „Das ist ja schon mal was. Jetzt brauchen wir nur noch Vier.“ Herr Niedermaier sah die Klasse auffordernd an. Zögernd hob Dark die Hand. „Ich würde auch mitfahren, aber was machen wir dort eigentlich?“ - „Wir leben im Wald und erkunden ihn um unser Land selbst zu kennen.“ Herr Niedermaier machte eine kurze Pause. „Vielleicht noch ein paar Mädchen?“, fragte er in die seltene Stille. „Nein, bloß nicht!“ - „Da sind doch dann lauter Käfer und wilde Tiere, oder?“ - „Den Wald erkunden? Ohne mich!“, riefen die Mädchen durcheinander.
    Mayc schüttelte nur stumm den Kopf. Sie verstand nicht, wie man sich vor so kleinen Dingern fürchten konnte. Früher hatte sie versucht, sich mit den anderen Mädchen anzufreunden, aber es war, wie wenn man versuchte, Wasser und Feuer in einen Topf zu werfen. Mayc machte Schwertkampf, spielte Fußball, hörte vorwiegend Gothic und hasste Shoppen und sich aufzustylen. Außerdem sah sie mit ihrer Jungskleidung auch eher wie ein Junge aus. Daher hatte sie sich mit Kim angefreundet. Kim hatte sie im Schwertkampftraining kennen gelernt und dann waren sie zusammen in eine Klasse gekommen, als sie auf das Gymnasium wechselten.
    „Okay, tönte Herrn Niedermaier´s Stimme in ihre Gedanken. „Dann fahren nächste Woche also Kim Bowy, Dark Corman, Gareth Lew, John Ricardson, Ben Flow, Mayc Sannyn und ich. Außerdem fährt noch Mayc's Bruder mit. Ihr müsst morgen 10€ mitbringen und nächsten Sonntag um 10 Uhr morgens kommen. Ihr braucht nichts mitzubringen, alles ist schon im Lager.“
    Die restlichen Stunden waren Sport und sie spielten Fußball. Nach der Schule fuhren Dark und Mayc zusammen nach Hause, da sie nur zwei Häuser auseinander wohnten und Dark´s Ma sie abholte. Dark platzte natürlich gleich mit dem Ausflug heraus. „Ma, nächste Woche fahren wir in den Wald, da brauche ich 20 € dafür.“ Dark brauchte immer Geld für seinen PC, da log er auch oft mal, um ein spezielles Teil schneller zu bekommen. Er sah Mayc kurz bittend an, er wollte, dass sie auch 20€ für das Lager von ihrer Ma wollte. Seine und Mayc´s Ma waren eng befreundet und hätten den Unterschied bald gemerkt. Mayc nickte knapp. Sie half Dark damit seit der dritten Klasse. Warum sollte sie plötzlich damit aufhören? „Mayc, du kannst aussteigen.“, teilte Dark´s Ma ihr mit.
    Mayc schrak auf. „Danke, dass Sie mich mitgenommen haben.“ Sie lächelte Frau Corman an.
    „Das ist doch selbstverständlich. Schließlich nimmt Dora Dark ja auch öfter mal mit.“ Dora war Mayc´s Mutter, eine kleine, etwas rundliche Person.
    Mayc stieg aus und ging auf das kleine Haus zu. Es war vertäfelt, mit schwarzem Holz. Die dunkelblauen Fensterläden schwangen im Wind und die Eschen und Eichen vor dem Haus rauschten und knarzten wie zur Begrüßung. Von irgendwoher konnte man das schwache Klingen eines Windspiels hören. Langsam schlenderte sie auf das Haus zu und sperrte die Tür auf. Es duftete nach ihrem Lieblingsessen - Reis mit Meeresfrüchten, Fisch und Fleisch. Sie leckte sich über die Lippen und hörte ihren Magen knurren.
    In der kleinen verräucherten Küche saßen schon Ena und Gabriel, ihre Geschwister. Ena war ihre kleine Schwester und nervte mit ihren vier Jahren gewaltig. Sie hatte schwarze, gelockte Haare und dunkle braune Augen. Gabriel war genauso alt wir Mayc selbst, also fünfzehn. Sie waren Zwillinge, was man auch sehen konnte. Beide hatten halblange, gewellte, braune Haare, dunkelgrüne Augen und die gleichen Gesichtszüge. Da sie auch immer die gleiche Kleidung trugen, hielt man die beiden auch oft für eineiige Zwillinge, was aber nicht ganz stimmte. Schließlich war Mayc trotz der Ähnlichkeit ein Mädchen. Alle drei waren sie aber adoptiert. Cora, ihre Ma, konnte keine Kinder bekommen und hatte sich daher für eine Adoption entschieden. Gabriel ging in eine andere Klasse und hatte deshalb schon früher aus gehabt.
    Als Cora sich zu den Kindern setzte, fingen Mayc und Gabriel gleichzeitig an zu sprechen: „Ma, nächste Woche macht Herr Niedermaier...“ Sie brachen ab, sahen sich an und lachten. Mayc sprach weiter: „Wir fahren in den Wald und brauchen dafür 20€.“ Sie sah Gabriel scharf an, der daraufhin kaum merklich nickte. „Wie lang bleibt ihr dort?“, fragte Cora zwischen zwei Bissen. „Etwa eine Woche. Dürfen wir?“, fragte Gabriel und sah sie bittend an. Cora seufzte. „Natürlich. Warum fragt ihr eigentlich noch? Ihr dürft doch sowieso immer.“ Sie lächelte.
    Nach dem Essen ging Mayc nach oben in ihr Zimmer um ihre Hausaufgaben zu machen. Sie stellte eine Räucherschale auf ihre Kommode und zündete ein Zimt-Stäbchen an. Dann suchte sie eine CD von Nightwish und legte sie auf. Draußen wehte der Wind und die Zweige der Linde vor ihrem Fenster klatschten daran. Kurz darauf, als Mayc gerade Mathe machte, fing es an zu regnen, als ob jemand einen riesigen Eimer Wasser über das dunkle Haus schütten würde.



    Re: dreavo

    Fîrael - 14.07.2007, 18:09

    Re: dreavo
    2.kapitel

    Am nächsten Tag regnete es immer noch, aber zum Glück hiess es in den Nachrichten, dass die kommende Woche sonniger würde. Außer, dass die letzten beiden Schulstunden wegen Sturmwarnung ausfielen, passierte nichts besonderes.
    Heute wurden sie von Mayc´s Ma abgeholt. Ausser Dark und Gabriel fuhr noch Kim mit, der genauso wie Dark bei den Zwillingen übernachten wollte. Als sie endlich zu Hause waren, war allen kalt. Sie machten sich einen heissen Kakao und gingen damit in Mayc´s Zimmer, weil das das Grösste war. Kim und Gabriel vertieften sich bald in ein boshaftes Gespräch über Mütter, während Dark und Mayc sich verlegen anschwiegen. Was sollte sie sagen? Sie fand Dark hübsch und er gefiel ihr vom Charakter her, aber das passte nicht zu dem Bild, das sie von sich hatte: ein Jungen-Mädchen. Mayc wünschte sich lange Haare, um ihr Gesicht dahinter zu verstecken, weil sie bestimmt rot war wie eine Tomate.
    „Ich hol mir ein paar Chips, willst du auch mit?“, fragte sie Dark und stand auf. Er grinste – was ihr ein Kribbeln im Bauch verschaffte – und meinte: „Klar doch, Chips will ich immer.“ Sie gingen die Treppe hinunter, holten sich eine Tüte und setzten sich ins Wohnzimmer. Während sie die Chips futterten, fragte Dark: „Nimmst du eigentlich was mit in das Lager?“ Sie überlegte kurz und schob sich noch eine Hand voll Chips in den Mund. „Hm, ich denke, ich nehme meinen Dolch mit, und natürlich Blaka. Nimmst du was mit?“ - „Ich weiss noch nicht so ganz. Vielleicht nehme ich ein Messer und mein Handy mit. Aber ich bin mir nicht sicher.“ Er zog die Nase kraus und schien zu überlegen. Nach einer kurzen Schweigepause fragte er plötzlich: „Welchen Dolch nimmst du mit? Du hast doch so viele.“ Er sah sie fragend an. Sie stand auf und nahm ihm die Chips-Tüte weg. „Komm, ich zeig ihn dir.“ Sie lief in ihr Zimmer zurück und öffnete eine dunkle Kiste.
    Auf schwarzem Samt lagen in mehrern Schichten Dolche und Messer, die in Gold oder Silber glänzten. Mayc sammelte Dolche und Messer, sie liebte die glänzenden, scharfen Klingen. Sie hob zwei Schichten heraus und nahm aus der Dritten einen silbernen Dolch. Er hatte eine wellenförmige Klinge und einen Drachenkopf am Knauf. Dark wollte schon hinfassen, doch Mayc´s Arm stieß seine Hand zurück. „Spinnst du? Der ist doch scharf!“, fuhr sie ihn an und hielt die Klinge aus seiner Reichweite. Der Griff war, wie Dark erst jetzt festzustellten schien, aus einem grün glänzenden Material. „Darf ich mir denn dann wenigstens mal den Griff ansehen?“, fragte er leicht schmollend. Mayc gab ihm den Dolch schweigend, aber sie passte genau auf, was er damit machte.
    Er fuhr über die Oberfläche des Griffs. Sie war kühl und glatt, fühlte sich aber, als er mit dem Nagel darüber schabte, nicht wie Stein an und für Plastik war sie zu kalt. „Was ist das für ein Material?“, fragte er Mayc verwirrt. Sie lächelte. „Das glaubst du mir sowieso nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher.“ - „Ach komm schon, sag es mir!“, bettelte er.
    „Na gut.“ Sie seufzte. „Ich habe ihn in einem Antiquariat in Köln gekauft. Also ganz schön weit weg. Der Laden war ziemlich dunkel und Ma wollte mich erst nicht hineinlassen. Dann hab ich es aber doch geschafft. Ich bin rein und der Dolch hat mich magisch angezogen. Ich hab natürlich auch gefragt, was das ist und der Ladenbesitzer...“ Sie machte eine kleine Pause. „Der Ladenbesitzer hat gesagt, es wäre aus der Schuppe eines Drachen gemacht, ebenso wie die Klinge. Sie würde auch niemals stumpf und schneide durch alles hindurch, sogar durch Stahl.“
    Dark sah sie fragend an. „Hast du es mal ausprobiert?“ - „Natürlich. Ich habe damit sogar einen Spalt in die Wand geschnitte, schau!“ Mayc hob ein Poster von Nightwish an und Dark konnte einen schmalen Spalt sehen. „Nur durch Rehleder schneidet er nicht, schau!“ Diesmal zeigte sie Dark eine Schicht aus ihrer Truhe und setzte dort den Dolch an. Nichts geschah, als sie mit der Klinge hin und her fuhr, nur ein leichter Abdruck war zu sehen. Dark staunte und Mayc musste unwillkürlich grinsen, als sie ihn so sah.
    Später gingen sie alle zusammen auf den Speicher um dort ihr „Nachtlager“ herzurichten. Das sah immer so aus: Vier Matratzen im Viereck, darauf viele Decken und Kissen. Die Matratzen waren in einen Erker Geschoben, der über dem Balkon von Gabriels Zimmer war. Daneben und in vielen kleinen „Geheimfächern“ standen Limo und Kekse und viele Bücher.
    Sie alberten noch ein bisschen herum, dann lagen sie still, lasen und futterten dabei die Kekse.
    Mayc las Indigo, ein Fantasy-Buch mit einer Meer-Welt. Irgendwann spätnachts schlief sie ein, das Buch fiel neben sie auf die Matratze.



    Re: dreavo

    Fîrael - 17.07.2007, 17:06

    Re: dreavo
    3.kapitel

    Mayc wachte davon auf, dass eine kleine, pelzige Nase an ihr Kinn stieß.
    Sie setzte sich auf und nahm Blaka in die Hand. Na, gut geschlafen?, begrüßte die Ratte sie. Ach, ganz gut. Wie bist du nur wieder raufgekommen... Mayc schüttelte den Kopf. Du kannst doch nicht immer aus dem Käfig ausbrechen, Blaka! - Natürlich kann ich das. Siehst du doch.
    Das Gespräch fand nicht wirklich statt, Mayc wünschte es sich nur. Sie hätte gern eine sprechende Ratte gehabt, allein schon deshalb, weil sie jemanden gehabt hätte, mit dem sie wirklich reden könnte. Sie steckte Blaka in ihren Pulli und weckte die Jungs.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen Kim und Dark heim. Gabriel und Mayc saßen stumm herum, wussten nicht was sie tun sollten. Sie hatten keine Hausaufgaben mehr und mitnehmen mussten sie für das Lager auch nichts. Ihnen war langweilig. Irgendwann stöberte Ma sie auf und scheuchte sie in den Garten, das Gemüse ernten.
    Ma und Pa pflanzten jedes Jahr Kartoffeln, Tomaten, Kürbisse, Salat und Karotten. Außerdem standen in dem relativ großen Garten noch mehrere Obstbäume, wie ein Kirschbaum, ein Pfirsichbaum und mehrere Apfelbäume. Die waren aber zum Glück schon geerntet, so mussten sie nur die Kartoffeln und Kürbisse ernten. Es war eine mühselige Arbeit, sie mussten in der Erde wühlen und dort die vereinzelten Kartöffelchen suchen und die harten Stiele der Kürbisse durchtrennen, aber das Ganze lies den Tag schnell vergehen.
    Endlich war es Abend und sie aßen nur noch schnell etwas und dann gingen sie schon zu Bett. Das führte leider dazu, dass beide zwar ausgeschlafen waren, als sie aufwachten, aber noch vier Stunden vor ihnen lagen. Es war nämlich erst sechs Uhr.
    Mayc traf auf dem Weg ins Bad auf Gabriel. „Na, wie hast du geschlafen?“, gähnte sie ihrem Bruder entgegen. Er erwiederte ihr Gähnen. „Tief, aber zu kurz. Noch vier Stunden!“ Sie stritten sich aus reiner Langeweile darüber, was sie anziehen sollten, bis Pa müde in Gabriels Zimmer tapste. „Seit ihr vollkommen verrückt, um sieben Uhr morgens so früh rumzuschreien? Und das am Sonntag!“, schimpfte er, während er sich den Schlaf aus de Augen rieb.
    Dann torkelte er wieder auf den Gang und kurz danach hörte man einen dumpfen Schlag, auf den ein lauter Schrei folgte. Mayc und Gabriel trafen, als sie nachsehen wollten, was mit Pa geschehen war, auf eine verknittert aussehende Ma.
    Pa saß auf dem Boden und hielt sich den großen Zeh. „Was schaut ihr mich alle so an?!“, fragte er, während er versuchte, aufzustehen, ohne gleich wieder umzufallen. Die Drei kicherten und halfen ihm auf. „Was ist jetzt eigentlich passiert?“, fragte Ma belustigt. Er sah sie verärgert an. „Ich war noch so müde und bin gegen das Geländer gestoßen.“
    Und uns sagt er, wir sollen leise sein..., machte der Blick deutlich, den Gabriel Mayc zuwarf. Kopfschüttelnd gingen die Beiden wieder in Gabriels Zimmer, um sich endlich anzuziehen. Sie hatten sich bald auf blaue Jeans und grüne T-Shirts geeinigt.
    Schließlich war es halb Zehn. Sie standen vor dem Haus und warteten darauf, das Pa den alten VW-Bus holte, der mit bunten Blumen verziert war. Mayc hatte Blaka im T-Shirt und den Dolch in der Hosentasche. Die schwarze Rattendame steckte die Nase heraus und schnüffelte neugierig, bevor sie sich in die Wärme des T-Shirts zurückzog. Endlich kamen Pa und der Bus und sie stiegen ein. Doch nun mussten sie noch Dark abholen. Nachdem auch er eingestiegen war, fuhren sie endlich los.
    Punkt zehn Uhr trafen sie an der Schule ein. Kim, Gareth, John und Ben waren schon da und standen um Herrn Niedermeier herum. Die Drei stiegen aus und liefen zu ihnen. „Da seit ihr ja! Wir haben schon nicht mehr geglaubt, dass ihr noch kommt.“, begrüßte Kim sie. „Aber da sind wir trotzdem!“, entgegnete Dark grinsend. Blaka lugte kurz aus Mayc´s T-Shirt hervor und verschwand dann wieder, wegen der vielen Leute.
    Herr Niedermaier führte sie zu einem modernen, blau glänzenden Bus. Gareth und John setzten sich neben Herrn Niedermaier, was allen recht war, die Beiden waren nicht so beliebt, da sie recht eingebildet waren oder zumindest so wirkten. Mayc saß am linken Fenster in Fahrtrichtung, Dark ihr gegenüber. Neben ihr kam erst Kim und dann Ben. Gabriel fuhr, genauso wie Dark, rückwärts, Ben gegenüber. Während der Fahrt krabbelte Blaka auf Mayc´s Schoß. Während Mayc mit ihr spielte, beobachtete sie die anderen.
    Gareth und John unterhielten sich über irgendeine neue Mode und zogen dabei Grimassen. Mit ihren blonden Haaren und den blauen Augen hielten sie sich für wunderhübsch, was allerdings nicht so ganz stimmte. Gabriel, Mayc´s Spiegelbild, saß im Schneidersitz auf seinem Sitz und las ein Buch namens „Die Verschwörung“. Hin und wieder strich er sich eine Haarstähne aus dem Gesicht, die seinen Augen beim Lesen in die Quere kam. Kim tippte mit seinem Handy herum, wahrscheinlich irgendein komisches Spiel, die roten Haare hingen wie ein Vorhang über seine Stirn. Ben summte mit geschlossenen Augen zu der Melodie in seinem Mp3-Player; eines seiner Beine wippte im Takt. Dark, mit seinen schwarzen Haaren und den tiefen, unergründlichen, dunklen Augen, saß einfach nur da und beobachtete, wie sie mit Blaka spielte. Seine Haare standen zerzaust vom Kopf ab. Wie er sie wohl sah?
    Nach ungefähr einer Stunde brüllte Kim plötzlich sehr laut: „Ich hab´s geschafft!!! Ich! Hab! Es! Geschafft!“ Anscheinend hatte er eine schwierige Stelle in seinem seltsamen Spiel gemeistert. Gabriel, Dark und Mayc grinsten sich an. Kim überraschte einen selbst dann noch, wenn man ihn schon lange kannte. Herr Niedermaier kam fast von der Straße ab, als der Jubel von Kim so plötzlich sein Ohr traf. Gareth und John drehten sich um und bewarfen Kim kurzzeitig mit Schimpfwörtern aller Art, aber als sie merkten, dass er das überhaupt nicht wahrnahm, hörten sie wieder auf.
    Nach drei weiteren Stunden voller Langeweile hielt Herr Niedermaier am Rand eines Waldes. „Wir sind da!“, verkündete er.



    Re: dreavo

    Sakriel - 04.08.2007, 21:10


    kommt noch was?^^



    Re: dreavo

    Fîrael - 05.08.2007, 19:29


    jop. ^^

    4.kapitel

    Mayc schob Blaka unter ihr T-Shirt und stieg aus. Es war reiner Wald um sie herum, kein Weg, der zum Lager führte, nur die Straße, auf der sie gekommen waren. Herr Niedermaier ging zielsicher nach links ins Gebüsch, nachdem er den Bus geschlossen hatte. „Kommt!“, rief er und schon war er weg. Mayc stapfte entschlossen hinter ihm her. Die anderen folgten ihr.
    Herr Niedermaier führte sie durch einen zauberhaften Wald, der vielleicht - aber nur vielleicht - auch den Mädchen aus Mayc´s Klasse gefallen hätte. Hellgrüner Farn kennzeichnete eine Art Pfad, daneben standen alte, moosbewachsene Bäume, die trotz ihres Alters und der davonkommenden Größe nichts verdunkelten, denn es fiel ein helles Licht zwischen den Blättern auf den Waldboden, der mit heruntergefallenen Blättern bedeckt war.
    Nach einiger Zeit kamen sie auf eine Lichtung. Sie war sehr groß und auf ihr standen zwei Zelte, die aus einem grau-weissen Stoff waren. „Mayc, Gabriel, Kim und Dark gehen in das linke Zelt. Ich gehe mit Mikel, John und Ben in das Rechte.“, sagte Herr Niedermaier, als sie auf der Lichtung standen. „Und ihr könnt mich Florian nennen.“ Mayc fand es toll von ihm, denn es zeugte von Offenheit und einem vermutlich freundschaftlichem Verhalten für die nächsten Tage.
    „Jungs, ihr wartet bitte kurz hier. Mayc, komm mal bitte mit.“ Florian zog sie zum linken Zelt. „Wir haben leider nur sechs Jungenkleidungsstücke.“ Mayc sah ihn entsetzt an. Sie sollte doch nicht etwa ein Kleid anziehen? „Wir haben aber einen Jagdanzug für Mädchen aus schwarzem Leder. Die Anzüge unterscheiden sich nicht sehr. Allerdings sind sie eng geschnitten, damit wir kein Geräusch machen, wenn wir uns bewegen. Dark wird seinen zuerst anziehen und sich euch zeigen.“
    Nachdem Florian mit Dark gesprochen hatte, verschwand dieser im linken Zelt. Als er kurze Zeit später wieder heraustrat, traute Mayc ihren Augen kaum. Er bewegte sich geschmeidig, fast wie ein Jäger. Seine Füße steckten in schwarzen Lederschuhen, die sich an seinen Fuss schmiegten wie eine zweite Haut. Seine Beine steckten in einer hautengen Lederhose. Sie wirkten dadurch sehr schlank. Sein Oberkörper trug eine Art Wams, aber auch sehr eng. Seine schwarzen Haare passten wundervoll zu der Kleidung. Florian schickte auch die anderen Jungs in die Zelte. John und Gareth hatten blasse, hellbraune Anzüge, Kim einen aus rotbraunem Leder, Ben einen Braunen und Gabriel einen Dunkelbraunen. Sie sahen alle unglaublich gut aus, sogar John und Gareth machten einen recht guten Eindruck. Das empfand zumindest Mayc so. „Mayc, nun bist du dran.“ Florian schob sie ins Zelt. Sie fand eine lange, schwarze Hose, ein ebenfalls schwarzes Tanktop und gleichfarbige Schuhe. Alles war aus dem gleichen schwarzen Leder wie Dark´s. Sie schlüpfte hinein und sah in den Spiegel, der dort stand.
    Sie sah ein Mädchen, ganz in schwarzes Leder gekleidet. Es war recht schlank und das Leder umgab sie wie eine zweite Haut. Mit ihren schulterlangen, gewellten Haaren sah sie hübsch aus. Nichts deutete darauf hin, das Mayc selbst das Mädchen war. Außer den Haaren und dem Gesicht.
    Sie befestigte noch ihren Dolch an einem scharzen Lederband an ihrer Hüfte, setzte Blaka auf ihre Schulter und trat aus dem Zelt.Die Jungs waren über die Lichtung verstreut und starrten sie an. „Was ist? Was schaut ihr so?“, fragte sie verwirrt. Dark räusperte sich. „Du...du...du siehst so anders aus.“, krächzte er etwas erstaunt. „Wie anders?“,fragte sie zurück. Stand ihr das etwa nicht? „So...“, Gabriel suchte nach passenden Worten. „So hübsch, so elegant, so weiblich.“ Er wurde rot, als er das sagte. Dabei war er doch ihr Bruder! „Du siehst ganz anders aus, als früher.“, meinte Kim. „Irgendwie warst du früher mehr ein Junge, aber jetzt siehst du aus wie, nun ja, wie eine Kämpferin. Nicht wie ein Kämpfer.“ Er schien nach Worten zu suchen, die es beschreiben konnten, doch es war ihm nicht möglich, das, was er da wahrnahm, in Worte zu kleiden.
    Florian trat vor und unterbrach die Stille, die sich unangenehm über die Gruppe gelegt hatte. „Ich will euch ja nicht stören, aber sind wir nicht eigentlich hier, um den Wald zu erkunden?“, fragte er. „Jedes Zelt geht in eine andere Richtung. Ich gehe zusammen mit Gareth, Ben und John nach da.“ Er deutete auf einen schmalen Pfad. „Ihr Anderen geht am besten in die andere Richtung.“



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