November 2010

Nachtperle's Plauderecke
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  • Forum: Nachtperle's Plauderecke
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    Re: November 2010

    Nachtperle - 01.11.2010, 16:00

    November 2010
    1. November 2010

    Wer durchhält und den Sieg erringt, wird Brot vom Himmel essen. Als Zeichen des Sieges werde ich ihm einen weißen Stein geben. Darauf steht ein neuer Name, den nur der kennt, der ihn erhält. Offenbarung 2, 17

    Ab heute löst in Deutschland der elektronische Personalausweis (nach und nach) den bisherigen Identitätsnachweis ab. Neu sind das Scheckkartenformat, ein Chip mit PIN und die (wahlweise) digitale Speicherung von Fingerabdrücken. Neu ist auch die Möglichkeit, sich damit im Internet zu identifizieren. Viele freuen sich gerade auf diese Funktionserweiterung, andere denken besorgt an die Gefahr, dass ihre gespeicherten daten von Fremden drahtlos abgelesen und dann missbraucht werden.

    Es gibt weltweit keinen hundertprozentig fälschungssicheren Identitätsnachweis. In manchen Ländern gibt es nicht einmal einen Personalausweis im eigentlichen Sinne. Zur Identifizierung dienen in den USA beispielsweise die Sozialversicherungsnummer oder der Führerschein.

    Was bin ich froh, dass wir bei Gott mehr sind als nur eine Nummer! Und dass er jeden von uns persönlich genau kennt – uns also nie verwechseln wird – und auch liebt! So sehr, dass er allen seinen Kindern einen besonderen „Personalausweis“ verspricht: Alle Sieger im Glauben, so unser heutiges Andachtswort, erhalten von Jesus „einen weißen Stein“ mit einem neuen Namen persönlich überreicht.

    Bibelausleger sind sich nicht sicher, was es mit diesem weißen Stein auf sich hat. Vieles spricht dafür, dass dieses Bild an einen damaligen brauch anknüpft: Olympiasieger wurden nach ihrer Rückkehr in der Heimatstadt hoch geehrt und unter anderem mit Steuervergünstigungen belohnt. Dafür benötigten sie aber eine Beglaubigung. Zu diesem Zweck empfingen sie bei der Siegerehrung in Olympia außer dem Kranz auch weiße Marmortäfelchen mit ihrem Namen.

    Und wieso „ein neuer Name“? Für eine Namensänderung gibt es biblische Beispiele, und auch sie haben es mit einem Sieg zu tun: Jakobs Name (der „Betrüger“ bedeutete) wurde nach seinem nächtlichen Kampf mit dem Engel Gottes in „Israel“ (Gotteskämpfer) geändert. 1. Mose 32, 22-29
    Saulus wurde nach seiner Bekehrung (eine Art Sieg über seine Vergangenheit) in Paulus umbenannt.

    Auf diesen besonderen „Ausweis“ freue ich mich sehr! Nur Jesus kann ihn uns geben, denn nur durch ihn werden wir zu den Siegern gehören!

    Elì Diez-Prida

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 30-31

    Abends: Philemon



    Re: November 2010

    Nachtperle - 02.11.2010, 09:34


    2. November 2010

    Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Psalm 115, 2-4

    Viele Menschen fragen: Wo ist Gott? Andere sagen: Es gibt Gott nicht, sonst müsste er das Unrecht verhindern. Was sollte ein Christ darauf antworten? Mich fasziniert, wie der Psalmdichter reagierte: Unser Gott ist im Himmel, menschlichem Zugriff entzogen, und er kann machen, erschaffen, zerstören wie , was und wann immer er will. Dann könnte die nächste frage lauten: Wer ist dein Gott? Hast du ihn dir nicht selbst zusammengestrickt? Besteht er aus Gold und Silber? Ist er dein Bankkonto und die Aktie, der Anteilschein an einem Vermögensfond der Bank oder der Sparstrumpf?

    Die Zeitgenossen des Psalmisten schufen sich ihre Götter bildhaft, sichtbar und zum Anfassen. Nur, sie waren Menschenwerk. Sie hatten zwar nachgemachte Augen und Ohren, aber sie waren imitiert und sie konnten weder reden noch riechen.

    Moderne Menschen bauen sich natürlich keine alttestamentlichen Götzenstatuen, um sie als Gott zu verehren und von ihnen Weisung, Hilfe und Trost zu erhoffen. Viele unserer Zeitgenossen stellen sich ihren Gott trotzdem nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zusammen. Sie sagen Gott, was er zu tun und zu lassen hat, und würde sich Gott diesen Forderungen immer beugen, wäre er nicht mehr Gott, sondern ein Sklave der Menschen. Es gehört grundsätzlich zum Wesen Gottes, dass er tun kann, was er will, dass er souverän als Herrscher wirkt und nicht dem Menschen untertan ist. Gerade weil Gott das kann, macht es Sinn, ihm die Führung der Welt zuzutrauen.

    Weil Gott machen kann, was er für gut und richtig hält, können wir ihm zutrauen, dass er es recht machen wird. So viel größer Gottes Allmacht ist als unsere Ohnmacht, so viel weitsichtiger und höher sind Gottes Wege mit uns.

    Wer es wagt, Gott die Führung zu überlassen, wird nicht enttäuscht, denn der Herr denkt an uns, segnet uns (Psalm 115, 12) und gibt uns ein lebenswertes Leben.

    Gerhard Wagner

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 32-33

    Abends: 1. Petrus 1



    Re: November 2010

    Nachtperle - 05.11.2010, 09:44


    3. November 2010

    Später zeigt sich Jesus seinen Jüngern noch einmal am See von Tiberias .. Gemeinsam gingen sie [die Jünger] zum See und stiegen ins Boot; aber während der ganzen Nacht fingen sie nichts. Es wurde schon Morgen, da stand Jesus am Ufer. Die Jünger wussten aber nicht, dass es Jesus war ... Er sagte zu ihnen: „Werft euer Netz an der rechten Bootseite aus! Dort werdet ihr welche finden!“ Sie warfen das Netz aus und fingen so viele Fische, dass sie das Netz nicht ins Boot ziehen konnten. Der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, sagte zu Petrus: „Das ist der HERR!“ Johannes 21, 1. 3. 4. 6. 7. (Gute Nachricht Bibel)

    Liebst du auch Überraschungen? Nicht nur Kinder mögen sie. Auch Erwachsene kann man mit einem passenden Geschenk eine Freude bereiten.

    Überrascht von Jesus – haben wir das auch schon erlebt? Mir ist es schon passiert, dass eine fremde Person ein paar Worte zu mir gesagt hat, bei denen mir ein Licht in einer geistlichen Frage aufging. Oder ich lese einen Satz in der Bibel, der im Hinterkopf gespeichert wurde und plötzlich an Aktualität gewinnt, weil ich in eine Situation geraten, in der mir die biblische Aussage zu einer echten Hilfe wird.

    Auch die Jünger wurden von Jesus bei der Arbeit überrascht. Obwohl sie bereits wussten, dass er von den Toten auferstanden war, wähnten sie ihn weit weg. Aber Jesus kam in ihren Alltag und zeigte seine Zuwendung, indem er ihnen konkret half und einen erfolgreichen Fischzug ermöglichte.

    Bei seiner Wiederkunft wird Jesus ebenfalls für viele Menschen unerwartet kommen. Dieses Ereignis wird sogar mit einem „Dieb in der Nacht“ verglichen. (1. Thessalonicher 5, 2) Das klingt nach „böser Überraschung“, aber für die Gläubigen ist es die Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Sie haben auf ihn gewartet und werden möglicherweise dennoch vom Zeitpunkt seines Kommens überrascht.

    Wir fragen und suchen nach Gott, wann wir es für richtig halten und es uns gerade ins Konzept passt, aber er findet uns zu seiner zeit und spricht uns auf seine Weise an. Jesus ist nicht berechenbar oder steuerbar, er handelt souverän und überrascht uns immer wieder neu. Wenn wir uns auf ihn einlassen, heißt das auch, dass wir seinem Handeln vertrauen und offen sind für ganz unerwartete Begegnungen mit ihm. Dann werden wir noch manche Überraschung erleben und uns wie Kinder darüber freuen.

    Thomas Lobitz

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 34-36

    Abends: 1. Petrus 2



    Re: November 2010

    Nachtperle - 05.11.2010, 09:46


    4. November 2010

    Jesus kam in der Kraft des Heiligen Geistes wieder nach Galiläa und die Kunde von ihm erscholl durch alle umliegenden Orte. Lukas 4, 14

    Es ist sehr früh am Morgen. Meine Augen sind noch müde, ich fühle mich wie gerädert. Warum bin ich so erschöpft und ausgelaugt? Ich habe wohl gestern Abend wieder zu viel Zeit vor dem Computer verbracht. Und in der Nacht hat mich dann unsere finanzielle Situation nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Jesus scheint eine solche Erfahrung des Gerädertseins am Morgen nicht gekannt zu haben. Während der dreieinhalb Jahre, die er von der Liebe Gottes predigte, seine Wegstrecken zu Fuß erledigte und viele Menschen heilte, verströmte er meist Dynamik und Elan. Woher nahm er nur die Kraft dazu? Nach seiner Taufe war Jesus „voll Heiligen Geistes“ und wurde in die Wüste geführt. Knapp sechs Wochen lang enthielt er sich der Nahrung – er fastete ( Matthäus 4, 2) eine Zeit, um sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.

    Das Wort Gottes und die Verbindung zu Gott sind das Wesentliche und Entscheidende, das uns geistlich am Leben erhält. Daraus ergibt sich Orientierung, Zuspruch und Hilfe.

    Was ist dann mit all dem, was mir lieb geworden ist und wofür ich meine Kräfte mobilisierte, Zeit investiere und Überstunden mache? Jesus sagte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ Lukas 4, 8 Hier wird mein Blick auf das Wesentliche gelenkt. Meine Sorgen erhalten mich nicht am Leben und sollen mein Leben auch nicht bestimmen. Dafür soll das mein Leben prägen, was Jesus verheißt: „Trachtet zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matthäus 6, 33 Dieses Versprechen gilt und bleibt für immer gültig.

    Wer sein Leben auf Gott ausrichtet und es neu strukturiert, der konzentriert sich auf das Wesentliche. Und er darf sicher sein, dass Gott ihn auch mit der Kraft des Heiligen Geistes ausstattet und erfüllen will, wie er es bei Jesus tat. Suchen wir noch ein wenig Stille und Ruhe zum Auftanken für die Aufgaben des Tages!

    “Herr, ich suche deine Ruhe,
    fern vom Getöse dieser Welt:
    Ich hör jetzt auf mit allem, was ich tue
    Und tu das eine, das im Leben zählt.
    Ich geh im Geist jetzt vor dir auf die Knie
    und höre auf die Stimme meines Herrn.“
    (Leben aus der Quelle, Nr. 41, Strophe 1)Ralf. R. Eigenbrodt

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 37-39

    Abends: 1. Petrus 3



    Re: November 2010

    Nachtperle - 05.11.2010, 09:47


    5. November 2010

    Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich finden lassen, spricht Gott der HERR. Jeremia 29, 13. 14a

    Jeder von uns hat schon etwas oder jemanden gesucht. Haben wir auch Gott schon gesucht? In dieser Aussage Gottes geht es um unser persönliches Verhältnis zu ihm und unsere Kommunikation mit ihm. Ihr Gelingen hängt von dem Verhalten beider Partner ab. „Ihr ruft mich – ich herhöre euch! Ihr sucht mich – ich lasse mich finden!“ So hat es uns Jeremia im Andachtswort hinterlassen.

    Gott will und täglich Hilfe bieten und damit Freude bereiten. Dabei schildert uns die Bibel auch die so genannten „Glaubenshelden“ als ganz normale Menschen, di ein ihrem Leben auch Situationen der Hilflosigkeit erlebten. Doch König David bezeugte in dem bekannten Psalm 23, dass er selbst in den schwierigsten Situationen seines Lebens nicht verzweifeln muss: „Denn du bist bei mir. Dein Stecken und dein Stab trösten mich!“ Psalm 23, 4

    Im Johannesevangelium lesen wir von den Schwierigkeiten des skeptischen Thomas, der die Auferstehung Jesu als Realität anfänglich nicht glauben wollte (Johannes 20, 24.25) Doch als der „suchende Thomas“ den auferstandenen Jesus Christus erlebte, bekannte er sogleich: „Mein Herr und mein Gott!“ Johannes 20, 24.25.28)

    Wenn wir einen neuen Tag beginnen, von dem wir nicht wissen, was er uns bringen wird, wird es uns helfen, Zeit mit Gott im Gebet und mit dem Lesen der Bibel zu verbringen. Er, der alles kennt und weiß, wird und die Kraft schenken, mit den Anforderungen des kommenden Tages fertig zu werden.

    Gott steht zu seinem Wort, was immer auch geschehen mag. In diesem Sinne bekannte schon Friedrich Oser 1856 in seinem Lied:

    “Suche Gott von ganzem Herzen!
    Keiner meint’s so treu und gut
    Und kann stärken bis zum Ende
    Dir in jeder Not den Mut;
    Ihm ist alle Macht verliehen
    Keinen Heiland gibt’s als ihn.“
    (Wir loben Gott, Nr. 259, Strophe 3)

    Bis heute hat sich daran nichts geändert. Wenn wir Gott suchen, wird er sich finden lassen.

    Wilfried Gäbel +

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 40-42

    Abends: 1. Petrus 4



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 00:38


    6. November 2010

    Und vergibt uns unsere schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Matthäus 6, 12

    Eine Studie der Universität Michigan (UA9 VOR EINIGEN Jahren ergab, dass es Menschen leichter fällt, ann die Vergebung ihrer Schuld zu glauben, als anderen ihre Schuld zu vergeben. Noch eine Umfrage unter 1500 Personen glaubten 75 Prozent der Befragten, Vergebung von Gott erfahren zu haben; nur 52 Prozent konnten sagen, dass sie anderen vergeben hatten. Letztere besaßen eine bessere körperliche und seelische Gesundheit und klagten weniger über Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Angst und Ruhelosigkeit.

    Wir Christen leben von der Vergebung unserer Schuld durch Gott. Und es ist eigentlich eine ganz natürliche Folge, dass uns diese Erfahrung dazu befreit, auch anderen zu vergeben, die uns Unrecht getan haben.

    Vergebung zu erfahren und sie zu gewähren ist nicht nur heilbringend für den, der sie empfängt, sondern auch für den, der sie gewährt. Ich las einmal den Satz: „Wenn jemand dich um Vergebung bittet, dann vergib ihm um seinetwillen. Wenn er dich nicht um Vergebung bittet, dann vergib ihm um deinetwillen.“. Wie viele schlaflose Nächte, körperliche Beschwerden sowie seelische Krankheiten mögen wohl auf das Konto „Nicht vergebene Schuld“ gehen? Wir könnten uns das alles ersparen, wenn wir anderen vergeben! Zudem zeigt die Formulierung im Vaterunser, dass wir Vergebung von Gott nur erfahren können, wenn wir andere aus ihrer Schuld uns gegenüber entlassen. Das Vaterunser macht dies deutlich, indem es das „anderen vergeben“ dem „Vergebung erhalten“ zeitlich vorausgehen lässt. Im Grundtext heißt es nämlich wörtlich: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben haben unseren Schuldigern.“ Mit anderen Worten: Als Nachfolger von Jesus können wir von Gott keine Vergebung erwarten, wenn wir unsererseits anderen nicht vergeben haben.

    Das heißt nicht, dass Gott uns vergibt, weil wir anderen vergeben haben. Aber er tut es nicht, wenn wir nicht dazu bereit sind, anderen das zu gewähren, was wir selbst von Gott empfangen haben. Im Gleichnis vom „Schalksknecht“ wird deshalb dem umbarmherzigen Knecht die bereits vollständig erlassene Schuld wieder auferlegt, weil er nicht bereit war, anderen gegenüber ebenfalls barmherzig zu sein. Andererseits ist uns Vergebung gewiss, wenn wir einander „von Herzen“ vergeben. siehe Matthäus 18, 21-35

    Rolf J. Pöhler

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 43-45

    Abends: 1. Petrus 5



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 00:39


    7. November 2010

    Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Matthäus 7, 7 (Hoffnung für alle)

    Jeder kennt solche Situationen: Uns ist das Salz ausgegangen, aber es ist Sonntag; alle Geschäfte sind geschlossen. Was tun? Wir klopfen bei der Nachbarin und fragen, ob sie uns aushelfen kann. Aber was ist, wenn wir an einen unfreundlichen Menschen geraten, der uns die Tür vor der Nase zuschlägt?. Dann ziehen wir beschämt wieder ab.

    Bei Gott ist das zum Glück anders. Zu ihm können wir mit jedem Anliegen kommen. Er hat viele Möglichkeiten, uns zu helfen. Wir müssen nur darum bitten und ihm die Wahl überlassen. Wenn wir ihn suchen, lässt er sich bestimmt von uns finden (siehe Jeremia 29, 12-14). Und er öffnet uns die Tür, wenn wir bei ihm anklopfen. Er schlägt sie uns nie vor der Nase zu.

    Als Jugendliche stand ich einmal ziemlich ängstlich vor der Tür einer gläubigen Frau. Ich wollte mehr wissen über Gott und seinen Sohn, von dem so wunderliche und unglaubliche Geschichten erzählt werden. Ihre Adresse hatte ich von einem Pastor bekommen, der spürte, dass ich auf der Suche nach Gott war – und nach jemandem, der mir dabei half.

    Die Frau war freundlich zu mir und ließ mich nicht nur ins Haus, sondern auch in ihr Leben. Durch sie fand ich den Weg zu Gott. Heute bin ich getauft und sehr glücklich. Sie hat mir die Tür weit geöffnet, weil sie spürte, dass Gott mich angesprochen hatte.

    So müsste es bei allen Christen sein. Wir sollten unsere Türen weit öffnen für suchende Menschen, denn niemand von uns weiß, was Gott mit ihnen vorhat und durch sie bewirken will. Aber eines ist sicher: Gott will ihnen Erkenntnis der Erlösung schenken, sie retten und als seine Kinder annehmen (siehe 1. Timotheus 2, 3. 4).

    Ich frage mich manchmal, was wohl geschehen wäre, wenn sich die Tür damals für mich nicht geöffnet hätte. Möglicherweise wäre für mich die Gelegenheit, zu Gott zu finden nie wieder gekommen. Aber Gott hat dafür gesorgt, dass jemand da war, dessen Haus und Herz sich geöffnet haben.

    Vielleicht klopft ja gerade heute jemand an meine oder deine Tür, der Hilfe, Beistand, Wegweisung oder auch nur ein freundliches Wort braucht.

    Herr, hilf mir, die Augen, die Tür und das Herz offen zu halten für das, was du heute durch mich tun möchtest.
    Manuela Dette

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 46-47

    Abends: 2. Petrus 1



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 00:40


    8. November 2010

    Als die Jünger [Jesus] auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst. Markus 6, 49 (Gute Nachricht Bibel)

    Laut seriöser Umfragen glauben sechs Prozent der Deutschen an Gespenster. Durch die Bücher und Filme über Harry Potter dürften es noch mehr geworden sein. Aber Menschen haben immer an Gespenster geglaubt – selbst die Jünger Jesu, wie der Andachtstext zeigt.

    Tragisch war jedoch, wenn sie da für ein Gespenst hielten: ihren Herrn und Meister! Jesus hatte seine Jünger genötigt, allein an das andere Ufer des Sees Genezareth zu fahren, weil sie nach dem Wunder der Speisung der 5000 die Bestrebungen unterstützten, ihn zum König auszurufen (Johannes 6, 15). Jesus schickte das Volk nach Hause und ging dann auf einen Berg, um zu beten. (Markus 6, 45) Danach wandelte er selbst über den See. Da den Jüngern der Wind entgegenstand, kamen sie nicht recht voran, und Jesus holte sie im Morgengrauen ein. Sie erkannten ihn aber nicht, sondern hielten ihn alle für ein Gespenst und waren erschrocken. (Markus 6, 48-50).

    Ich frage mich, wie das möglich war. Kannten sie ihren Herrn so wenig? Markus erklärte: „Selbst nach dem Wunder mit den Broten hatten sie noch immer nicht begriffen, wer Jesus eigentlich war.“ (Markus 6, 52 [Hoffnung für alle])

    Passiert uns nicht manchmal Ähnliches? Wir stecken in einer schwierigen Situation, plagen uns mit Problemen oder Widerständen ab, erleiden Schicksalsschläge und meinen, Jesus sei ganz fern, Gott hätte uns verlassen, weil wir ihn nicht mehr sehen oder spüren. In Wirklichkeit ist er uns längst nahe, aber wir erkennen ihn nicht wegen unserer falschen Vorstellungen von ihm und seinem Wirken, wegen unseres Kleinglaubens oder weil wir einfach zu beschäftigt sind.

    Jesus drängt sich uns nicht auf, so wie er sich seinen Jüngern auch nicht aufdrängte. Es erschien ihnen, als wollte er vorübergehen, doch er wartete auf ihre Einladung, in ihr Boot zu kommen. Als sie ihn nicht erkannten, sprach er sie an und trat dann ins Boot. Der Gegenwind legte sich und sie kamen an das Ufer (Markus 6, 51). Welch ein Erbarmen!

    Jesus möchte gern in unser Boot steigen und uns gegen die Widrigkeiten des Lebens helfen, unsere Probleme lösen oder uns Kraft zum Ertragen der Situation geben. Er ist uns näher, als wir oft annehmen. Achten wir darauf, dass wir ihn nicht für eine Einbildung oder ein Gespenst oder gar unseren Feind halten! Beten wir um sehende Augen!

    Werner E. Lange

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 48-49

    Abends: 2. Petrus 2



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 00:40


    9. November 2010

    Versteht, was der Wille des Herrn ist. Epheser 5, 17

    Es gab Situationen in meinem Leben, da hätte ich den Willen Gottes gern erkannt, und es hat Situationen gegeben, in denen ich nicht verstand, dass gerade dieses oder jenes sein Wille war. Wir werden Gott oft nicht verstehen, denn „wie der Himmel die Erde überragt, so sind auch meine Wege viel höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“. Jesaja 55, 9 (Hoffnung für alle) Es gehört mit zu unserem Menschsein, dass wir Gottes Führungen und das, was er in unserem Leben und auch in der Weltgeschichte tut, häufig nicht verstehen. Dann hilft nur noch, Gott zu vertrauen, dass er viel weiter sieht als wir und es gut mit uns meint.

    Paulus sprach in den ersten Versen im fünften Kapitel seines Briefes an die Epheser allerdings nicht von Gottes Führungen, sonder von dem Verhalten eines gläubigen Menschen. Paulus forderte die Christen in Ephesus auf: „Lebt in der Liebe“. Epheser 5, 2b Haltet euch von Unreinheit und Habsucht fern! Epheser 5, 3 Lebt als Kinder des Lichts! Epheser 5, 8 Handelt gütig und gereicht! Epheser 5, 9 Überlegt immer, was Gott gefällt! Epheser 5, 10 Teilt eure Zeit verantwortlich ein! Epheser 5, 16 Dann folgt unser Andachtstext. Es ist gar nicht so schwer zu verstehen, dass die vorausgegangenen Aufforderungen gut und richtig sind. Viel schwieriger ist es einzusehen, dass diese Aufforderungen auch uns persönlich gelten. Genau das ist die zweite Bedeutung des griechischen Begriffes für „verstehen“: einsehen. Wer tiefgreifend versteht, der sieht auch ein!

    Wir Christen glauben, dass Gott in der Bibel nicht nur sein eigenes Wesen, sondern auch die Lebensgrundsätze für seine Kinder offenbart hat. Wir lesen in seinem Wort und erkennen auch, wie Gott es gemeint hat. Wir verstehen sogar, dass ein gütiger Vater , so wie Gott einer ist, der das Wohl aller seiner Geschöpfe im Blick hat, einige Regeln geben muss, damit wir friedlich miteinander auskommen. Doch beherzigen wir Gottes Aufforderungen auch in unserem leben, weil wir einsehen, dass es das beste für uns ist?

    Herr, bitte hilf mir, dass ich deine Grundsätze nicht nur verstehe, sondern auch einsehe, dass es keine besseren Lebensregeln für mich gibt. Bitte gib mir die Kraft und den Mut, dass ich mein leben verändere und deine Gebote nicht als Belastung, sondern als Bereicherung erkenne.
    Harald Weigt

    Bibelleseprogramm:

    Morgens:Jeremia 50

    Abends: 2. Petrus 3



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 00:41


    10. November 2010

    [Jesus] antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8, 3): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ Matthäus 4, 4

    Mitte der 1950er-Jahre führte der Psychologe Harry Harlow Experimente mit jungen Rhesusaffen durch. Die Tiere wurden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und wuchsen sozial isoliert auf. Sie zeigten später schwere Verhaltensstörungen: Sie waren überängstlich, zogen sich von Artgenossen zurück und reagierten teilweise mit Selbstzerstörungstendenzen.

    In anderen Versuchen wurden junge Rhesusaffen von „Ersatzmüttern“ aufgezogen. Das waren zwei Drahtgestelle, eins mit einer Milchquelle und ein anderes, das zusätzlich mit Fell bezogen war und gewärmt wurde. Es zeigte sich, dass die „Fellmutter“ bevorzugt wurde. Zwar wiesen die jungen Affen mit den Ersatzmüttern zuerst relativ wenig Verhaltensstörungen auf, später zeigten sich jedoch auch bei ihnen schwere Entwicklungsschäden. Ihnen fehlten die Zuwendung der Mütter und er Kontakt mit ihren Artgenossen. Die Nahrungsaufnahme allein reichte nicht.

    Eigentlich war das zu erwarten. Und die Bibel drückt es in unserem Andachtswort aus – und das über 3000 Jahre vor Harry Harlows Experimenten.

    Es reicht uns Menschen nicht, nur mit dem Lebensnotwendigen versorgt zu werden. Welches Kind ist damit zufrieden, dass Vater und Mutter ständig keine Zeit haben, weil sie so damit beschäftigt sind, für den Lebensunterhalt zu sorgen? Aber Kinder brauchen viel Zeit mit den Eltern, sie sehnen sich nach Zuwendung und Liebe. Bekommen sie sie nicht, sind schwerwiegende Defizite und Verhaltensstörungen die Folge.

    Mose und Jesus verwiesen auf das, was wir neben Liebe auch noch brauchen: Gott und sein Wort. Beides finden wir in der Bibel. Durch die Beschäftigung mit der Bibel können wir Gott begegnen und lassen uns auf ihn ein. Wir geben ihm die Chance, unser Leben zu bereichern. Wo das nicht geschieht, sind auch in unserem Leben Verhaltensstörungen die Folge.

    Der Liederdichter Manfred Siebald formulierte treffend, weshalb wir Gott brauchen:

    Es geht ohne Gott in die Dunkelheit,
    aber mit ihm gehen wir ins Licht.
    Sind wir ohne Gott, macht die Angst sich breit
    Aber mit ihm fürchten wir uns nicht.
    (Jesu Name die verklinget, Bd. 5, Nr 1311)

    Stephan G. Brass

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Jeremia 51-52

    Abends: 1. Johannes 1



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 01:35


    11. November 2010

    Er befahl ihnen, die Königin zu holen, geschmückt mit dem königlichen Diadem. Denn er wollte seinen obersten beamten und allen Gästen zeigen, wie wunderschön sie war. Doch Königin Wasti weigerte sich, der Aufforderung des Königs zu folgen. Da packte den König der Zorn Ester 1, 11. 12 (Hoffnung für alle)

    Manchmal treffen wir die wahren Helden in den Nebenrollen. Wasti war die erste und schönste Frau des Königs Xerxes. Sie besaß alles, die Welt lag ihr zu Füßen, der Palast war eine ideale Umgebung für Lebensfreude und Glück. Ihr Ehemann war König, damals der mächtigste Herrscher des persischen Reiches. Wasti standen eine Menge Diener und Dienerinnen zur Verfügung, sie wohnte in einem Märchenpalast, war in weiche Seide gekleidet und duftete nach exotischen Parfümen.

    Drei Jahre lang führte sie ein Luxusleben. Nun feierte sie und ihr Mann ein großes Fest. Eine Woche lang ohne Ende für seine geladenen Gäste und es gab jeden Tag Wein für alle Einwohner seiner Hauptstadt Susa. Nach einer Woche waren alle so betrunken, dass sie die Pracht des Palastes nicht mehr achteten. (Ester 1, 6-8) Der betrunkene König wollte mit der Schönheit seiner Frau angeben und befahl seinen Kämmerern, sie zu holen und der gesamten Gesellschaft vorzustellen. „Aber die Königin Wasti wollte nicht kommen ... „(Ester 1, 10-12a) Einerlei, wie ihr angeberischer Mann darüber dachte: Sie wollte nicht zur Schau gestellt werden; nicht eine Ware sein, mit der man alles anstellen konnte. Sie empfand sein Ansinnen als Beleidigung und Erniedrigung.

    Wasti war sicher sehr schön, aber auch klug und selbstbewusst. Das sie ihre Stellung dabei aufs Spiel setzte, war ihr bestimmt klar. Doch lieber abgesetzt werden, sich scheiden lassen und in die Verbannung gehen, aber die innere Würde behalten. Sie musste nicht um jeden Preis ihren Lebensstandard halten. Ich bezeichne sie als wahre Heldin, die sich selbst auch in der Krise treu blieb. Die Schönheit des Charakters war ihr wichtiger als die Schönheit des Körpers und alle Annehmlichkeiten im Palast.

    Sich selbst treu bleiben und seine guten Grundsätze bewahren, die innere Stimmigkeit erhalten – das ist auch für manchen von uns nicht immer leicht bei den vielen verlockenden Angeboten unserer Zeit. Doch am Ende zählt die Zufriedenheit, die man mit Selbstachtung und einem guten Gewissen erfährt.

    Wilfried Meier

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Klagelieder 1-2

    Abends: 1. Johannes 2



    Re: November 2010

    Nachtperle - 14.11.2010, 01:35


    12. November 2010

    Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden 4. Mose 6, 24-26

    Für mich ist es jedes Mal ein schönes und auch beruhigendes Gefühl, diesen Segen Gottes zugesprochen zu bekommen. Er begleitet mich durch den Tag, gibt mir Kraft und Mut. Ich kann aufatmen, weil ich weiß, dass Gott mich beschützt und ich mich jederzeit auf seine Gegenwart und Hilfe verlassen darf – ganz gleich, was auch passiert.

    Diesen Segen aus 4. Mose hören wie ich viele Gläubige als Abschluss eines Gottesdienstes. Aus gutem Grund: Gott gab ursprünglich Mose und seinem Bruder Aaron den Auftrag, das Volk Israel mit diesen Worten zu segnen. Dadurch sollte der „Name des Herrn“ auf jeden einzelnen des Volkes gelegt werden.

    Heute gehören nicht mehr nur die Israeliten zu Gottes Volk, sondern jeder gläubige Christ. Deshalb dürfen auch wir uns diesen so genannten „Aaronitischen Segen“ zusprechen lassen.

    Diese Verse haben für mich immer wieder eine große Bedeutung. Der Herr will mich segnen und behüten: Ich brauche Bewahrung im Alltag – allein schon auf dem Weg zum Arbeitsplatz: Er will mir gnädig sein: Was wäre ich ohne seine Gnade und Vergebung? Ich brauche sie immer wieder, wenn ich verkehrt handle und an meinen Mitmenschen oder Gott schuldig werde. Er will mir Frieden geben: echten, tiefen Frieden, der mir im Alltag, besonders bei Problemen, Ruhe und Gelassenheit gibt.

    Gleich zweimal ist in diesen Versen auch die Rede von Gottes Angesicht. Er möge es über mir leuchten lassen und über mir erheben.. Damit bringt Gott zum Ausdruck: Ich bin da! Ich möchte dir den Weg weisen, dich schützen und dein Helfer sein. Du kannst dich auf mich verlassen, weil ich dich liebe und es gut mit dir meine.

    Weil Gott schon damals wusste, wie vergesslich wir Menschen sind und das wir immer wieder an seinen Zusagen zweifeln, gab er den israelitischen Priestern den Auftrag, das Volk wiederholt zu segnen und ihnen damit zu versichern, dass er da ist und ihnen Gutes tun will.

    Danke, Gott, dass du auch mich immer wieder aufatmen lässt, wenn ich diesen Segen höre oder lese.
    Danke, dass du mich so reich segnest!
    Gabriele Baur

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Klagelieder 3-5

    Abends: 1. Johannes 3



    Re: November 2010

    Nachtperle - 15.11.2010, 01:10


    13. November 2010

    Sei nicht allzu gerecht und allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest Prediger 7,16

    Dies ist eine überraschende Aussage der Bibel, die uns zu gerechtem und weisem Handeln auffordert. Ungerechtigkeit stört unser Zusammenleben und es gilt, alle Weisheit einzusetzen, um untereinander den Frieden zu wahren. Unser Andachtswort steht nicht im Widerspruch dazu, sondern beschreibt vielmehr unseren persönlichen Maßstab im Umgang miteinander.

    „Allzu gerecht“ zu sein meint, an allem und jedem etwas auszusetzen zu haben. Auch an der besten Sache und Tat lässt sich noch ein Haar in der Suppe finden, wenn jedermann und alles am eigenen Maßstab gemessen wird. „Allzu weise“ bin ich dann, wenn nichts ohne meinen Kommentar und meine Korrektur geschieht, wenn ich alles immer schon vorher gewusst habe und meinen Rat immer regelrecht aufdränge. Wohl uns, wenn wir uns nicht in dieser Rolle wiederfinden. Den anderen würden wir keinen Gefallen tun und uns selbst am Ende auch „zugrunde richten“.

    Allzu große Gerechtigkeit macht selbst gerecht. Allzu große Weisheit endet in Überheblichkeit. Zugrunde richten wir uns dadurch, dass wir uns auch an unserem eigenen Maßstab messen lassen müssen. An einer Norm, die wir selbst hochgeschraubt haben. Wehe uns, wenn wir bei einer Ungerechtigkeit oder einer Torheit ertappt werden! Wie könnten wir dann mit Verständnis oder Nachsiecht rechnen?

    Am schlimmsten aber leidet der „allzu Gerechte“ letztendlich an sich selbst. Sein hoher Anspruch lässt ihn vor sich selbst meistens unvollkommen erscheinen. Selten ist er mit sich und dem, was er tut, zufrieden. Er wird seinen eigenen Ansprüchen nie gerecht werden. Am Ende hat er mit sich selbst und anderen ständig Probleme.

    Somit ruft uns dieser Bibeltext weder zur Ungerechtigkeit noch zur Dummheit auf. Er möchte uns vielmehr Lebenshilfe sein im Umgang mit unseren Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen. Wir leben von der Gnade, Güte und Vergebung Gottes. Er vergibt uns unser Versagen, unsere Fehler und Schwächen, und hilft uns täglich wieder neu auf und zurecht.

    Wirkliche, göttliche Weisheit hilft uns zur Nachsicht, zur Ermutigung, aneinander zu verzeihen. Helfen statt kritisieren schafft Freunde und Freude und verbindet uns miteinander.

    Gerd Dreiling

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 1-2

    Abends: 1. Johannes 4



    Re: November 2010

    Nachtperle - 15.11.2010, 01:11


    14. November 2010

    Denn wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird uns auch auferwecken mit Jesus und wird uns vor sich stellen samt euch. 2. Korinther 4, 14

    Ich stehe wieder einmal an einem offenen Grab und schaue auf den Sarg: Da liegt ein Mensch, den ich sehr gern hatte und er mich auch. Nun heißt es, Abschied nehmen. Und während ich ein stilles Gebet spreche, klingen die soeben gesprochenen Worte des Pastors in mir nach: „Jesus Christus, unser Erlöser, wird dich auferwecken am Jüngsten Tag!“ Diese Worte geben mir in diesen Momenten Hoffnung und Trost.

    So hatte es auch der große Missionar Paulus den Christen in Korinth geschrieben. Er war sich darin ganz sicher: Gott hat nicht nur Jesus Christus auferweckt, sondern er wird auch uns auferwecken, die wir an ihn glauben und ihm gefolgt sind. Wie gut, dass ich angesichts der Realität des Todes darauf vertrauen kann.

    Nirgendwo – so empfinde ich es – zeigt der Tod seine Macht so stark wie bei einer Beerdigung. Da lässt sich nichts mehr zurückdrehen, nun ist es endgültig vorbei. Ein Mensch, mit dem man noch vor Kurzem gesprochen hat, der einem lieb geworden war, hinterlässt eine große Lücke. Nun wird er in der Erde verwesen. Daran führt kein Weg vorbei. Doch es heißt in einem Lied: „Gar nichts verdirbt. Der Leib nur stirbt; doch wird er aufersteh’n!“ (Schweitzer Gesangbuch) Wie gut und beruhigend, dass ich das glauben kann – in aller Trauer und unter Tränen.

    Der Apostel Paulus hatte sich über diese Situation viele Gedanken gemacht. Dabei kam er bei kritischem Hinterfragen zu dem Schluss: „Nun aber ist Christus vom Tod auferweckt worden, und als der erste Auferweckte gibt er und die Gewähr, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden.“ 1. Korinther 15, 20 (Gute Nachricht Bibel)

    Ich kann nicht mehr an einem grab vorbeigehen, ohne Gott zu danken, dass er uns diese Hoffnung zugesagt hat. Sein Wort gibt mir die Zuversicht, dass er mich selbst von den Toten auferwecken wird, falls er nicht vorher wiederkommt und mich lebendig verwandelt. (Siehe 1. Thessalonicher 4, 13-17

    Ohne diese Zuversicht möchte ich nicht mehr leben. Nur aus dem Grund erlaube ich mir, mitten im Leben vom Tod zu sprechen, dann unsere christliche Hoffnung geht über den Tod hinaus.

    Albrecht Höschele

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 3-4

    Abends: 1. Johannes 5



    Re: November 2010

    Nachtperle - 15.11.2010, 01:11


    15. November 2010

    Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt. Seid standhaft, wenn ihr verfolgt werdet. Und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen. Römer 12, 12 (Hoffnung für alle)

    Die Hoffnungen der Menschen werden weitgehend von ihren Wünschen bestimmt. Wenn das Erhoffte oder Gewünschte sich nicht verwirklicht oder zu lange auf sich warten lässt, schwindet die Hoffnung, und Enttäuschung macht sich breit. „Hoffen und Harren macht manchen zum Narren“, sagt schon der Volksmund. Oft und gern wird auch das Wort zitiert: „Die Hoffnung, die am Ende doch keinen Bestand hat? Ist es mit der Hoffnung der Christen ähnlich?

    Die christliche Hoffnung enttäuscht nicht, versicherte Paulus: „Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.“ Römer 5, 5a Wer sich auf Gott verlässt, vertraut nicht den guten Zeiten, nicht seinen eigenen Fähigkeiten und Absicherungen, sondern den Verheißungen in seinem Wort, wie Paulus im Andachtstext erklärte. Das verschafft eine durch nichts zu ersetzende fröhliche Grundstimmung, die uns auch in schweren Zeiten oder Bedrängnissen zur Geduld verhilft.

    Manchmal wünschen wir uns, davor verschont zu werden. Aber wie soll jemand stark werden, wenn er nie eine Gelegenheit bekommt, sich zu bewähren? Nach Gottes Willen müssen Schwierigkeiten sogar sein. „Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alldem hilft ihm der Herr.“ Psalm 34, 20 Gott lässt uns also nicht zufällig oder willkürlich in missliche Lagen und Situationen geraten, sondern er möchte, dass wir darin unsere Erfahrungen mit ihm machen und stark werden. „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen“, erklärte Paulus ( Apostelgeschichte 14, 22) Wer das glaubt, wird durchhalten können.

    Natürlich können wir das nicht aus eigener Kraft, sondern allein durch das Gebet, das uns hilft, auch schwere Zeiten zu überstehen. Daher forderte Paulus uns im gleichen Atemzug zum Beten auf.

    Die Hoffnung stirbt nicht, wenn wir trotz allem an Gottes Zusagen festhalten, fröhlich hoffen, standhaft bleiben und Gott immer wieder im Gebet anrufen.


    Josef Butscher

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 5-7

    Abends: 2. Johannes



    Re: November 2010

    Nachtperle - 20.11.2010, 01:16


    16. Dezember 2008

    Gott aber beweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sündern waren. Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind. Römer 5,8-9

    Manchmal befällt mich die Angst – Angst, nicht gut genug zu sein, Gott zu wenig zu vertrauen und am Ziel „ewiges Leben“ vorbeizulaufen. Ich merke, je mehr ich mich anstrenge, desto auswegloser wird die Situation. Und plötzlich, mitten in diesem Moment hinein, schenkt mir Gott einen Lichtblick. Auf einmal sehe ich, dass er mich unendlich liebt und dass ihm so viel daran liegt, mit mir Gemeinschaft zu haben. Er sandte seinen Sohn Jesus auch für mich auf die Erde. Wir würden das heute als sozialen Abstieg bezeichnen. Jesus war bereit, die vollkommene Welt Gottes zu verlassen und zu uns kommen, für uns zu sterben, für mich persönlich. Das, was ich eigentlich verdient hätte, nahm er auf sich. So groß war seine Liebe zu mir.

    An dieser Stelle merke ich, wie unbegründet meine Angst ist und dass es völlig dem Wesen Gottes widerspräche, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Wenn er mir Vergebung und Erlösung zusagt, dann darf ich das glauben und dankbar annehmen.

    Manchmal übertragen wir unsere Denkweise auf Gott, aber er ist viel größer, als wir uns vorstellen können. Wir denken in Kategorien wie Leistung und Verdienst, aber Gott schaut in unser Herz und darauf, ob wir es ehrlich mit ihm meinen. Er will uns nicht unter Leistungsdruck setzen, sondern möchte, dass wir ihm vertrauen und ihn lieben. Er möchte uns die Gewissheit der Erlösung und immer wieder neu seine Liebe schenken. Wir dürfen erfahren, dass er uns die Angst nimmt. Gott hat uns erlöst und freut sich schon jetzt auf die Zeit wenn wir einmal ganz bei ihm sein werden. Und auch wir dürfen voller Hoffnung und Freude darauf warten.

    Herr, lass mich diese Botschaft auch heute glauben können. Manchmal habe ich Angst, aber ich weiß, dass du mich nie im Stich lassen willst. Schenk mir heute die Gewissheit, dass du mich bedingungslos liebst und dass ich wirklich erlöst bin, so dass ich etwas von dieser Freude auch an andere weitergeben kann.

    Stephanie Kelm

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 8-10

    Abends: 3. Johannes



    Re: November 2010

    Nachtperle - 20.11.2010, 01:18


    17. November 2010

    Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat. Auf diese Weise wird Gott Geehrt. Römer 15, 7 (Hoffnung für alle)

    Wir unternehmen eine Zeitreise nach Rom in das Jahr 55 n. Chr. und betreten ein großes Haus mit einem schattigen Innenhof. Es gehört Claudius Drusus, einem ehemaligen Offizier, der Christ geworden ist. In seinem Haus versammelt sich regelmäßig eine christliche Gemeinde.

    Zuerst kommt ein griechisches Ehepaar, Alexander und Thekla. Er ist Lehrer und philosophisch gebildet. Kurz danach folgt ein älterer Herr, Cato Serenus, ein Senator, der heimlich Christ ist. Nach ihm kommen Iris und Rhea, zwei ägyptische Sklavinnen, gefolgt von zwei alten, würdigen Herren, Joschua und Sirach, jüdische Kaufleute. Die christliche Gemeinde in Rom ist eine bunt zusammengewürfelte Schar grundverschiedener Menschen – Judenchristen und Heidenchristen. Sie feiern gemeinsam Gottesdienste und essen auch miteinander, wobei die ersten Probleme auftauchen: Joschua und Sirach essen nur fleisch von reinen Tieren, die koscher geschlachtet wurden. Die beiden Griechen sind Asketen und essen gar kein Fleisch. Außerdem gibt es in Rom nur Fleisch zu kaufen, das den Göttern geweiht war. Beim Essen gehen die Meinungen auseinander, genauso wie in der frage nach den Feiertagen. Iris und Rhea wollen die Tage nach dem Sternenkalender halten, für Cato Serenus dagegen sind alle Tage gleich. Die beiden Juden meinen, dass man auch das Laubhüttenfest feiern sollte.

    Der Apostel Paulus gab in seinem Brief an die römischen Christen einen guten Rat: „Nehmt einander an“. (Römer 5, 7a) Diese Annahme (wörtlich: in die Gemeinschaft aufnehmen) soll sich am Vorbild Christi orientieren: nicht richten. (Römer 14, 4. 5. 13) keine Vorurteile und Aburteilungen, den andern nicht geringachten und sich nicht über ihn erheben. Der Apostel forderte zu gegenseitiger Ehrerbietung, herzlicher Liebe und einträchtiger Gesinnung auf. (Römer 12, 9-16; 15, 5)

    Auch wenn wir heutzutage nicht mehr nach einem Konsens bei den erlaubten Speisen und der Einhaltung des richtigen Fiertags streben müssen, gibt es doch allerlei andere Bereiche, in denen unsere gegenseitige Annahme, Ehrerbietung und Liebe immer wieder gefordert ist. So gilt der Rat des Paulus auch für uns heute. Weil Christus uns angenommen hat, haben wir allen Grund, ihn zu befolgen. Gott wird dadurch geehrt. (Römer 15, 7)

    Roland E. Fischer

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 11-13

    Abends: Hebräer 1



    Re: November 2010

    Nachtperle - 20.11.2010, 01:18


    18. November 2010

    Er kam in seine Welt, aber die Menschen nahmen ihn nicht auf. Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden Johannes 1, 11. 12 (Hoffnung für alle)

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele Soldaten von der Front nicht mehr nach Hause. Sie waren gefallen oder blieben in der Fremde verschollen. Die Behörden in der Heimat führten sie als Vermisste. Auch Karl zählte zu ihnen, weil alle Nachforschungen nach ihm erfolglos blieben. So ließ seine Frau Helga ihren Mann nach langem, vergeblichen Warten für tot erklären und heiratete seinen Jugendfreund Fritz.

    Helga ahnte zu der Zeit nicht, dass Karl sich seit vielen Monaten zu Fuß auf dem Heimweg befand. Die Hoffnung, irgendwann seine liebe Frau in die Arme zu schließen, gab ihm Kraft, die vielen Strapazen durchzuhalten. Je näher er nach Hause kam, umso glücklicher wurde er.

    Auch Helga war glücklich mit Fritz. Dennoch kamen in ihr immer wieder leise Zweifel auf, ob Karl nicht doch noch lebte. Und tatsächlich: Eines Tages klopfte es an der Haustür. Vor ihr und Fritz stand ein zersauster, abgemagerter Mann. „Guten Tag Helga! Ich freue mich, dich wiederzusehen!“ „Wer sind sie denn? Ich kenne sie nicht“, entgegnete Helga entsetzt und schlug Karl die Haustüre vor der Nase wieder zu.

    Ähnlich erging es Jesus damals! Als er seine Vaterstadt Nazareth aufsuchte und den Menschen die frohe Botschaft verkündete, um sie von ihren Sünden zu erlösen, lehnten sie ihn ab, wurden wütend und wollten ihn sogar einen Bergabhang hinabstoßen. Lukas berichtete, dass Jesus wegen ihres Unglaubens keine Wunder wirken konnte. (Lukas 4, 1b-30) Wie hatte er da wohl in seinem Herzen empfunden?

    Jesus klopft auch heute an unsere Herzenstür und sagt: „Lass mich einkehren, schenke mir dein Vertrauen! Ich erlöse dich und gebe dir inneren Frieden. Ich möchte auch heute Gemeinschaft mit dir pflegen und dich leiten.“ (vergleiche Offenbarung 3, 29)

    Es gibt doch auf der Welt nichts Schöneres, als die Gewissheit, durch Christus als Sohn oder Tochter von Gott angenommen zu sein und von ihm unendlich geliebt zu werden!

    Adam Schiller

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 14-15

    Abends: Hebräer 2



    Re: November 2010

    Nachtperle - 20.11.2010, 01:18


    19. November 2010

    Wenn er Geld verleiht, nimmt er keine Wucherzinsen. Er beteiligt sich nicht am Unrecht und fällt ein gerechte Urteil zwischen zwei Streitenden.
    Hesekiel 18, 8 (Hoffnung für alle)

    Zinsen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Finanz- und Wirtschaftssystems. Ziel ist es, beispielsweise Anleger und Banken zu motivieren, Kredite für Unternehmen zur Verfügung zu stellen, damit sie in die Entwicklung besserer Produkte investieren können. Aber das Streben nach hoher Rendite hat sich verselbstständigt. Den Anlegern geht es nur um die Vermehrung des Vermögens und sie geben ihr Geld dorthin, wo sie die beste Verzinsung erwarten. Das Geld fließt deshalb in die Finanzmärkte, in denen durch Spekulation die Aussicht auf hohe Gewinne angepriesen wird.

    Zinsen zu nehmen war in der Philosophie- und in der Kirchengeschichte verpönt. Bereits Aristoteles (384-322 v. Chr. ) fand das unethisch. Durch Zins entstünde Geld durch Geld und das sei verwerflich. In der Bibel kennen wir das Zinsverbot, zumindest gegenüber den eigenen Landsleuten: „Wenn ihr jemandem aus eurem Volk Geld, Lebensmittel oder irgendetwas anderes leiht, nehmt keine Zinsen!“ 5. Mose 23, 20 (Hoffnung für alle)

    Für den Propheten Hesekiel, wie wir in unserem Leittext lesen, gehörte der Verzicht auf das Zinsennehmen sogar zum gerechten Handeln vor Gott. Profit-, Geldgier und das Streben nach Gewinnmaximierung war zu allen Zeiten ein Kennzeichen menschlicher Habsucht.

    Auch wenn Jesus Zinsen zu nehmen nicht grundsätzlich ablehnte,
    (Lukas 19, 23) ist für ihn sehr klar, wie wir uns als Gläubige verhalten sollen: „Ihr aber sollt ... den Menschen Gutes tun. Ihr sollt ihnen helfen, ohne einen Dank oder ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden.“ Lukas 6, 35a (Hoffnung für alle)

    Geld auszuleihen oder anzulegen soll von der Motivation geleitet sein, etwas Gutes zu tun. Das gehört zum gerechten Handeln vor Gott. Nicht der eigene Gewinn, nicht das Streben nach Reichtum oder der Aufbau eines Vermögens soll im Vordergrund unseres persönlichen Wirtschaftens stehen. Wir leben zwar in einer Welt, in der Rendite und Verzinsung selbstverständlich sind und profitieren auch davon. Als Christen sind wir aber herausgefordert, unser Handeln im Alltag allein an den Maßstäben Gottes messen zu lassen und die vermeintlichen Werte dieser Welt bewusst zu durchbrechen.

    Roland Nickel

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 16-17

    Abends: Hebräer 3



    Re: November 2010

    Nachtperle - 20.11.2010, 08:39


    20. November 2010

    Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Matthäus 7, 1 (Hoffnung für alle)

    Allzu oft übersehen wir, wie befreiend Verbote sein können. Dazu gehört das Verbot Jesu, andere zu verurteilen. Im Staat brauchen wir zwar die Rechtsprechung. Da muss es Richter geben, die befugt sind, Gesetzesübertreter zu verurteilen und Unrecht zu sühnen. Da werden Staatsanwälte benötigt, die Straftaten anklagen, und Verteidiger, die Freispruch oder Strafminderung einfordern. Der neutestamentlichen Gemeinde und ihren Gliedern wird das Richten übereinander aber verboten. (Römer 14, 13; Jakob 5, 9) Das hat weitreichende Bedeutung: Kein Nachfolger Jesu darf mehr darüber befinden, ob und wie viel sein Mitmensch Schuld hat, aus welchen Motiven er schuldig geworden ist und ob er Strafe verdient.

    Wir sollen niemanden mehr verurteilen. Doch das sitzt tief in uns drin. Ist etwas schiefgegangen, fragen wir sofort: Wer ist schuld? Nach unserem Gerechtigkeitsempfinden hat jemand, dem wir Schuld geben, auch Strafe verdient. Und der Betreffende spürt, wie wir auf Distanz zu ihm gehen. Deshalb hat Jesus seinen Nachfolgern das Richten verboten.

    Wer sich daran hält, erlebt eine Befreiung. Er muss sich nicht mehr den Kopf zerbrechen, warum jemand etwas gemacht hat oder ob oder wie viel derjenige Schuld daran hat. Gott wird das beurteilen. So kann er sich, befreit von der Schuldfrage, den Betroffenen zuwenden und fragen, was getan werden kann, um den Schaden zu begrenzen. Wer dem Anderen ohne Vorwürfe begegnet, hilft ihm letztlich auch bei der Bewältigung seiner Schuld.

    In der Seelsorge ist die frage nach der Schuld zwar nicht ohne Bedeutung, denn ohne Einsicht in die Schuld gibt es keine Vergebung. Aber Reue erwächst nicht aus einer Beschuldigung. Schuld trennt. Wenn der Andere das Gefühl hat, verurteilt und abgelehnt zu werden, muss er sich wehren und rechtfertigen. Spürt er aber, dass jemand vorbehaltlos zu ihm hält, wird er eher über seine Schuld nachdenken und eventuell auch darüber reden. Es ist die Güte, die zur Umkehr leitet (Römer 2, 4)

    Gottes Gnade schenkt uns Freiheit. Wir sind ja selbst auf die Vergebung von Schuld angewiesen. Wir haben kein Recht, andere zu verurteilen. So werden wir frei, unseren Mitmenschen zu begegnen, ohne dass ihre Schuld uns trennen muss. Gott erhalte uns diese Freiheit.

    Lothar Wilhelm

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 18-19

    Abends: Hebräer 4



    Re: November 2010

    Nachtperle - 26.11.2010, 01:53


    21. November 2010

    Denn das hat uns der Herr ganz gewiss zugesagt: Wir, die beim Kommen des Herrn noch am Leben sind, werden gegenüber den Toten nichts voraushaben ... Als Erste werden die auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Dann werden wir, die wir zu diesem Zeitpunkt noch leben, mit ihnen zusammen unserem Herrn auf Wolken entgegengeführt, um ihm zu begegnen. So werden wir für immer bei ihm sein. Tröstet euch also gegenseitig mit dieser Hoffnung. 1. Thessalonicher 4, 15-18 (Hoffnung für alle)

    Jedes Jahr im November denken Menschen in unserem Land an die Verstorbenen, insbesondere am heutigen Todessonntag. Da werden die Gräber geschmückt und Gottesdienste gehalten. Dabei wird besonders der lieben Angehörigen und Freunde gedacht, die im letzten Jahr zur Ruhe gelegt worden sind. Für viele bricht da die Trauer neu auf. Wird ihnen auch die christliche Hoffnung verkündet?

    Im Andachtstext berief sich Paulus auf eine Zusage des Herrn Jesus. Sie sollte die Christen damals trösten, die jemanden durch den Tod verloren hatten. Aber sie gilt auch uns.

    Im Nachlass meiner Mutter fand ich eine Postkarte, auf der stand: „Meine Lieben ... dass der Krebs weiter fortgeschritten ist und keine Hoffnung auf Heilung mehr besteht ... Mein Leben ruht in Gottes Hand.“

    Wie trostvoll ist es zu wissen, dass wir unsere Lieben wiedersehen können. Alle, die an Jesus geglaubt und mit ihm gelebt haben, werden am Tag seiner Wiederkunft auferweckt. Bis dahin ruhen sie im Grab. Schon zu Daniel wurde einst gesagt: „Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehest zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ Daniel 12, 13

    Ehe Jesus seinen Freund Lazarus ins Leben zurückrief, bezeichnete er diesen zustand als einen Schlaf, aus dem er ihn aufwecken würde. Johann 11, 11-14 Gott hat schon viele Menschen zur Ruhe gelegt, doch erst bei Jesu zweitem Kommen werden die im Glauben verstorbenen und die noch lebenden Gläubigen zusammen in den Himmel aufgenommen.

    Dieses Wissen gibt uns heute Trost und Kraft, um beim Verlust eines lieben Angehörigen nicht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Wir können uns wiedersehen und in Gottes neuer Welt ewig leben.

    Günter Schlicke

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 20. 21

    Abends: Hebräer 5



    Re: November 2010

    Nachtperle - 26.11.2010, 01:54


    22. November 2010

    Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht, suchet sein Antlitz allezeit! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat. Psalm 105, 4. 5a

    Kürzlich forderte eine populärwissenschaftliche Zeitschrift ihre Leser in einer Umfrage dazu auf mitzuteilen, worüber sie noch staunen können. Bemerkenswerte Antworten wurden genannt. Man staunt über das Menschsein, den Verstand, die Gedanken, das Internet, die Dummheit und den Fortschritt der Wissenschaft. Eine Antwort beeindruckte mich besonders: „Die Genialität des menschlichen Körpers bringt mich immer wieder zum Staunen. Obwohl mein Herz plötzlich aussetzen könnte oder das empfindliche Zusammenspiel meiner verschiedenen Organe in ein lebensbedrohliches Ungleichgewicht umschlagen könnte, erwache ich jeden Morgen aufs Neue. PM-Magazin, 1/09

    Jeden Tag nehmen wir das Wunderwerk unseres Herzens als selbstverständlich hin. Viele Menschen kommen leider erst ins Nachdenken, wenn ihr Herz erkrankt ist. Jahrzehnte lang schlägt es regelmäßig, was wir in unserer Betriebsamkeit kaum wahrnehmen. Auch wenn unsere Kraft nachlässt und unser Leben begrenzt ist, unser Körper bleibt geniales Wunderwerk! Der Psalmist fordert uns im Andachtstext auf, nach der Macht des Herrn zu fragen und an seine Wunderwerke zu denken.

    Der Lauf unseres Lebens mit allen seinen Entscheidungen und taten wird durch die Schöpferkraft Gottes ermöglicht. Doch wie oft nehmen wir Gottes Gaben an uns als selbstverständlich hin und vergessen, ihm dafür jeden Tag zu danken?

    Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, muss ich gestehen, dass ich mich viel zu oft von negativen Erfahrungen beeindrucken ließ. Dabei habe ich das Gute und Schöne zwar nicht übersehen, aber viel zu wenig beachtet. Ich hätte viel glücklicher sein können, wenn ich nicht so sehr auf das Negative gestarrt und mich mit Sorgen und Kummer belastet hätte! Aber noch lebe ich und habe die Möglichkeit, an meiner Lebenseinstellung zu arbeiten.

    In Jesus Christus ist unser Schöpfer Mensch geworden und uns nahegekommen! Er at uns zudem von unserer Sündenlast befreit und uns mit seinem Frieden beschenkt. Auch das ist ein großes Wunderwerk Gottes und ein wunderbares Geschenk an uns, wofür wir ihm täglich danken sollten.

    Konrad Edel

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 22. 23

    Abends: Hebräer 6



    Re: November 2010

    Nachtperle - 26.11.2010, 01:55


    23. November 2010

    Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Psalm 25, 16

    Noch nie waren die Menschen so eng miteinander in Verbindung wie heute. SMS (Handy-Kurznachrichten) und E-Mails (elektronische Briefe) ermöglichen eine beständige und überall stattfindende Kommunikation. In solch einer Gesellschaft – so müsste man meinen – kann es keine Einsamkeit und Isolation geben. Und tatsächlich leben viele Zeitgenossen in neuen, engen und fast eheähnlichen Verhältnissen. Der Partner ist allerdings kein Mensch, sondern der PC oder das Notebook, mit dem man Tag und Nacht verbringt. „Ich lebe mit meinem Blackberry [tragbares Gerät zum Lesen und Schreiben von E-Mails] und kann nicht ohne ihn sein“, erklärte einer von 6500 in den USA befragten Managern. Eine Kollegin fügte hinzu: „Ich verbringe mehr Zeit vor dem Bildschirm meines Notebooks als mit meinem Freund.“

    35 Prozent der Befragten kann man als internetsüchtig bezeichnen, denn sie nehmen ihre Geräte sogar mit ins Schlafzimmer, um noch schnell vor dem Einschlafen und sofort nach dem Aufwachen nach neuen E-Mails zu sehen. Das führt in vielen Fällen zu skurrilen Einstellungen und neuer Einsamkeit. Manche würden sogar lieber auf ihren Partner verzichten als auf ihren digitalen Gefährten, und die meisten ziehen die Anbahnung einer Freundschaft per Internet dem persönlichen Kontakt vor, denn das ermöglicht eine Distanz (Begegnung ohne Verlegenheit) und Trennung ohne Konflikt („Ich habe ihn gelöscht“).

    Was also Nähe schaffen soll, bewirkt Abstand und Isolation. Damit beraubt sich mancher Zeitgenosse eines der wichtigsten Heilmittel gegen Seelennot und Einsamkeit: das persönliche und einfühlsame Gespräch. Dadurch aber geschieht Seelsorge: Mitteilen, Mitfühlen, Anteilnehmen und Mitleben. Dazu ist jeder Christ aufgerufen.

    Auch wenn der Andachtstext eine Bitte an Gott ist, so gibt er wieder, was viele stumm ausdrücken. Darum sprich noch heute mit deinem kranken Nachbarn oder deinem einsamen Bekannten oder Arbeitskollegen. Bitte Gott, dass er dir hilft, ein anteilnehmender, einfühlsamer Tröster deines Nächsten zu sein. Gott möchte uns als seine Werkzeuge benutzen.

    Hans Heinz

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 24-26

    Abends: Hebräer 7



    Re: November 2010

    Nachtperle - 26.11.2010, 01:55


    24. November 2010

    Wenn du jemandem hilfst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut; niemand soll davon erfahren Matthäus 6, 3 (Hoffnung für alle)

    Mitten in einer Novembernacht geriet bei Bad Kissingen ein Haus in Brand. Ein Rentner sah das Feuer und alarmierte seine Angehörigen. Diese versuchten, die Hausbewohner zu warnen, doch das Ehepaar und die Kinder schliefen fest. Als sie endlich erwachten, war das Treppenhaus bereits verqualmt und als Fluchtweg unpassierbar. So retteten sie sich auf den Balkon. Ein Passant erkannte die brenzlige Lage, borgte von Nachbarn eine Leiter und stellte sie an den Balkon. Als die Eltern mit ihren Kindern sicher unten angekommen waren, ging er weiter, ohne seinen Namen zu nennen. Eine Tageszeitung schrieb, der Unbekannte wäre dieser Familie „wie ein rettender Engel“ erschienen.

    Diese Meldung wurde im Internet allerdings sehr unterschiedlich kommentiert: „Der hat wohl etwas ausgefressen und wollte nichts mit der Polizei zu tun haben“, meinte einer. Darauf antwortete jemand: „Kann man jetzt nicht mal mehr Gutes tun und danach seine Ruhe haben, ohne gleich eines Verbrechens bezichtigt zu werden?“ Ein anderer brachte es auf den Punkt: „In der heutigen zeit, in der fast alle nur noch etwas tun, wenn sie selbst einen Nutzen davon haben, klingt diese Geschichte fast wie ein Märchen.“

    Als Jesus damals durch Dörfer und Städte zog und viele Kranke heilte, verbot er ihnen häufig, damit Reklame zu machen. (Markus 1, 44; 7, 36) Nicht seine Person sollte im Mittelpunkt stehen, sondern das Heil, das Gott bringt. Die Heilungswunder sollten keinen Werbezwecken, sondern dem Kranken dienen und Lebensfreude und vertrauen zu Gott zurückgeben.

    Diese Haltung bewahrt auch uns davor, anderen nur Gutes zu tun, damit wir uns gut und wichtig fühlen oder andere positiv über uns reden. Jesus ermahnte uns im Andachtswort, dass von unserer Hilfeleistung möglichst niemand erfahren sollte.

    Wir brauchen einen gesunden Menschenverstand, um abzuwägen, ob meine Art der Hilfe tatsächlich hilfreich ist, oder ob sie den Hilfebedürftigen in seiner Unselbstständigkeit noch bestärkt. Vielfach ist offensichtlich, was zu tun ist, wie in dem genannten Beispiel. Und in schwierigen Fällen kann Gott uns den richtigen Weg zeigen.

    Sylvia Renz

    Bibelleseprogramm:

    Morgens:Hesekiel 27-29

    Abends: Hebräer 8



    Re: November 2010

    Nachtperle - 30.11.2010, 18:27


    25. November 2010

    Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. 1.Korinther 1,10 (Einheitsübersetzung)

    Wir wünschen uns eine Gemeinde, in der wir alle einig sind. Zu oft erfahren wir aber, dass es nicht so ist. Von der zeit der Gemeinde in Korinth bis heute sind Christen, die ernsthaft Gottes Wort studieren, darüber zerstritten, wie es zu verstehen ist. Ist die Ermahnung zur Einheit eine unerfüllbare Illusion? Mich tröstet die Gelassenheit, mit der Ellen G. White diesem Problem begegnet, und das Gottvertrauen, das aus ihren Worten spricht. So schreibt sie 1892 (Manuskript 24, Manuscript Releases, Vol. 11,1990): „Einer, der die Bibel gut kennt, hält einige Schriftabschnitte für besonders wichtig, ein anderer aber betrachtet andere Abschnitte als sehr bedeutsam. Folglich betont der eine den einen Punkt, der andere einen anderen. Beides kann sehr wertvoll sein und dem Willen Gottes entsprechen.

    Aber wenn jemand Bibelstellen falsch auslegt? Muss das Zwietracht und Uneinigkeit hervorrufen? Ganz bestimmt nicht! Wir dürfen nicht meinen, die Einheit der Gemeinde hänge davon ab, dass jeder jeden Text und jede Bibelstelle genau gleich versteht. Die Gemeinde könnte, um jede Meinungsverschiedenheit zu beenden, Beschluss nach Beschluss fassen. Denken und Wollen lassen sich aber nicht erzwingen und darum kann man die Uneinigkeit so nicht ausmerzen. Solche Beschlüsse könnten Unstimmigkeiten vielleicht verschleiern, aber nicht beseitigen und keine wirkliche Einheit herstellen. Nur eins kann kann die Einheit der Gemeinde wachsen lassen: der Geist der Nachsicht Christi!

    Satan kann Zwietracht säen; Christus allein vermag die auseinanderstrebenden Kräfte die Uneinigkeit zu vereinen. Darum lasst jedes Gemeindemitglied in die Schule Christi gehen und von ihm lernen, der sich als sanftmütig und von Herzen demütig bezeichnet. Christus sagt uns: Wenn wir von ihm lernen, werden die Sorgen aufhören und wir werden Ruhe finden für unsere Seelen.

    Die großen Wahrheiten des Wortes Gottes sind so klar, dass niemand sie falsch verstehen muss. Wenn du als einzelnes Gemeindemitglied Gott zuerst liebst und deinen Nächsten wie dich selbst, dann bedarf es keiner besonderen Anstrengung für die Einheit, dann wird sich die Einheit in Christus als natürliches Ergebnis einstellen.“

    Lothar Wilhelm

    Bibelleseprogramm:

    Morgens:Hesekiel 30-31

    Abends: Hebräer 9



    Re: November 2010

    Nachtperle - 30.11.2010, 18:28


    26. November 2010

    Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. Psalm 127,3

    Da hat er Recht, der Psalmist, aber es war und ist doch immer ein gewisses Wagnis, sich in dieser Forum beschenken zu lassen - und es ist durchaus keine Frage der Anzahl der Kinder. Schon ein einziges Kind ist ein Geschenk - ein Geschenk fürs Leben, das es in mehrfacher Hinsicht in sich hat.

    Manche Eltern scheinen das gelegentlich zu vergessen, und in frommen Kreisen scheint mir diese Vergesslichkeit besonders verbreitet zu sein. Sie meinen es nur gut - und behandeln ihre Sprösslinge, als wären sie KneteGummi, das man nach Belieben in Form pressen kann. Das mag sogar für eine Weile funktionieren - aber ist es tatsächlich die angemessene Art und Weise, mit einem "Geschenk des Himmels" so umzugehen?

    Diese Geschenke sind ja nicht nur aus Fleisch und Blut, sondern sie haben auch Charakter und Persönlichkeit, können denken und entscheiden, und ob sie sich beispielsweise für oder gegen Christus und den Lebensweg des Glaubens entscheiden, das klärt sich manchmal schon sehr früh. Druck und Zwang sind in diesem Zusammenhang ganz sicher der falsche Weg.

    Sagen wir nicht, dass es ein Wunder ist, wenn ein Mensch sich für Christus entscheidet, und dass wir unsere Mitmenschen förmlich in die Gemeinde "hineinlieben" müssen, wenn wir sie wirklich gewinnen möchten? Warum fällt es uns dann oft so schwer, diese Wahrheit auch gegenüber unseren Kindern zu beherzigen?

    Wenn es stimmt, dass jedes Kind ein Geschenk des Herrn ist, dann weiß auch Gott, der Müttern und Vätern dieses Geschenk macht, am besten darüberBescheid, wie sie mit diesem Geschenk umgehen sollten. Lasst uns heute ganz besonders für unsere Kinder beten und immer daran denken: Gott hat noch Großes mit ihnen vor und sie sind - nicht nur - die Zukunft unserer Gemeinde!

    Friedhelm Klingeberg

    Bibelleseprogramm:

    Morgens:Hesekiel 32-33

    Abends: Hebräer 10, 1-18



    Re: November 2010

    Nachtperle - 30.11.2010, 18:29


    27. November 2010

    Ich bitte Gott, auf den sich unsere Hoffnung gründet, dass er euch in eurem Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer Stärker und unerschütterlicher wird. Römer 15, 13 (Gute Nachricht Bibel)

    Welche Kraft schon in der Hoffnung auf irdische Ziele liegt, haben nach dem letzten Weltkrieg immer wieder Kriegsgefangene erfahren. Viele berichteten, dass die jahrelangen körperlichen und seelischen Strapazen nur der überlebt hat, der die Hoffnung auf eine Heimkehr nie aufgab.

    Unser Gott ist ein Gott der Hoffnung. Unsere Hoffnung gründet sich auf Gott, nicht auf menschliche Wünsche und Träume. Hoffnung gehört zum Dreiklang des Christseins neben Glaube und Liebe. (1. Korinther 13, 13) Sie macht uns immer wieder Mut, in jeder Situation auf dem Weg mit Gott zu bleiben, denn seine Zusagen trügen nicht. (Römer 5, 5) Jürgen Moltmann, namhafter Theologe und Universitätsprofessor, prägte den Satz: „Wer Hoffnung hat, wird fähig, die Welt auszuhalten.“

    Nur ein Beispiel, welche Art von Welt wir aushalten müssen. Eine ehemalige Anhängerin Mao Tse-tungs und ihr Mann, ein britischer Historiker, haben nach zehnjährigen Recherchen ein 1000-seitiges Buch über Maos Herrschaft herausgegeben. Sie berichten, dass er in China in Friedenszeiten etwa 70 Millionen Menschen umbringen ließ. Als er 1976 starb, titelte die Frankfurter Rundschau: „Mao Tse-tung gehört zu den Großen dieses Jahrhunderts.“ Bis heute genießt er in China ein hohes Ansehen.

    Inzwischen sind wir im Laufe der Friedensjahrzehnte so abgestumpft, dass uns die täglichen Nachrichten über Terror, Gewalt, Mord, Vertreibung, Leid und Elend kaum noch berühren. Erst wenn wir selbst oder uns nahestehende Menschen betroffen sind, reagieren wir erschüttert, und manche wenden sich sogar von Gott ab. Aber damit gewinnt man gar nichts.

    „Wer Hoffnung hat, wird fähig, die Welt auszuhalten.“ Gott gibt uns solch eine Hoffnung! Wer täglich im Vertrauen zu ihm daran festhält, dass er für seine Kinder einmal alles neu macht und dass es dann kein „Leid, noch Geschrei, noch Schmerz“, auch keinen Tod mehr geben wird, (Offenbarung 21, 4b) der hat die notwendige Kraft und inneren Frieden.

    Joachim Hildebrandt

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 34-36

    Abends: Hebräer 10, 19-39



    Re: November 2010

    Nachtperle - 30.11.2010, 18:29


    28. November 2010

    Aber der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfällt: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der lang ersehnte Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!“ Lukas 2, 10-12

    Manches kommt ganz anders, als wir es erwarten. Die Juden erwarteten ihren Erlöser als einen König, der mit Soldaten die römischen Besatzer vertreibt. Doch er kam als ein kleines Kind in einer Futterkrippe, wie es der Engel im Andachtstext den Hirten auf dem Feld angekündigt hatte. Sollte das wirklich der versprochene Retter der Welt sein?

    Gott beschenkt die Menschen immer wieder anders, als sie es erwarten. Wenn ich ehrlich bin, gehören meine eigenen Erwartungen hin und wieder auf den Prüfstand. Einerseits stelle ich mir ein Leben ganz ohne Erwartungen antriebs- und ziellos vor – wie ein Leben, das ohne Aussicht auf Besserung ist, in dem man nicht mehr selbst planen kann und wo die Kraft fehlt, etwas Schöneres oder Besseres zu erwarten.

    Das kann aber auch positive Seiten haben. Ein Leben ohne Erwartungen ist befreit und ruhig, frei von eigenen Erwartungsdruck und dem der anderen. Ich muss nicht alles auf einmal können oder haben. Ich muss nicht so leben, wie andere es von mir erwarten. Wir sollten die eigenen Erwartungen immer wieder überprüfen und fragen: Sind sie realistisch? Wer stellt die Erwartungen an mich? Sind es die anderen? Ist es Gott? Bin ich es oft nicht sogar selbst?

    Eine Freundin musste in der Adventszeit operiert werden und war danach einige Wochen sehr eingeschränkt. Ihre größte Sorge war, dass sei nun nicht mehr alle Erwartungen, die ihre Familie an sie stellte, erfüllen konnte. „Ich kann nur dasitzen und die Beine hochlegen!“, sagte sie resigniert. Warum eigentlich nicht? Hin und wieder brauchen wir eine Zwangspause, um den Blick einmal auf ganz andere Dinge zu lenken, zur Ruhe zu kommen, neue Einsichten zu gewinnen und die Erwartungen zu überprüfen, die andere oder wir selbst an uns stellen. Es ist nicht immer negativ, wenn es anders kommt, als wir es erwarten.

    Beate Strobel

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 37-39

    Abends: Hebräer 11, 1-19



    Re: November 2010

    Nachtperle - 30.11.2010, 18:30


    29. November 2010

    Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. 1. Timotheus 6, 10

    Über Jahrzehnte galt Adolf Merckle als der Inbegriff eines bodenständigen erfolgreichen schwäbischen Konzernpatriarchen. Niemand hätte auch nur ansatzweise vermutet, dass sein weit verzweigtes Firmennetzwerk auf tönernen Füßen stand. Was konnte einem gestandenen Milliardär schon passieren? Sein Doppelleben als Konzernchef und Finanzspekulant kam erst ans Licht, als alles bereits in Scherben lag. Er hatte auf fallende Kurse gesetzt, doch der Wind drehte sich, und am Ende war es Merckle, der fiel. Unterm Strich standen schließlich 35 Milliarden Euro Umsatz und 20 Milliarden Euro Schulden – zu viel für den erfolgsverwöhnten Unternehmer. Von seinen Milliarden würde nicht viel bleiben, das wusste er.

    Weil er diese Schmach nicht ertragen konnte, setzte er seinem Leben an einem kalten Winterabend ein Ende – und erschütterte viele Menschen. Hatte man ihn nicht immer wieder als regelmäßigen Kirchgänger und eifrigen Mäzen erlebt? War er nicht dafür bekannt gewesen, tief in der Frömmigkeit des schwäbischen Pietismus verwurzelt zu sein? Sogar renommierte Zeitungen berichteten, dass er in den letzten Wochen seines Lebens offener als je zuvor über seinen Glauben gesprochen hatte.

    Doch was hilft ein Glaube, der in den Krisen des Lebens versagt? Wenn das Fundament wegbricht, hilft auch das größte Vermögen nicht weiter. Paulus machte im Andachtstext deutlich, dass Geldgier dazu führen kann, vom Glauben abzuirren. „Hütet euch vor aller Habgier“ (Lukas 12, 15) mahnte Jesus daher. Alle Frömmigkeit ist nur ein schlechter Witz, wenn sie dazu dient, unheilige Begierden zu verdecken und ihr Zentrum nicht in dem einen hat, der uns erlöst hat: Jesus Christus. Er ist der Einzige, der hält und trägt und Orientierung schenkt – auch und gerade in diesen wirren Zeiten. Er sagte: „Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.! (Lukas 12, 15b) Vergessen wir das nie!

    Friedhelm Klingeberg

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 40-41

    Abends: Hebräer 11, 20-40



    Re: November 2010

    Nachtperle - 01.12.2010, 20:29


    30. November 2010

    Bemüh dich vielmehr mit aller Kraft darum, das Richtige zu tun, Gott zu dienen, ihm zu vertrauen und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben. Begegne ihnen mit Geduld und Freundlichkeit. 1. Timotheus 6, 11b (Hoffnung für alle)

    Als ich mit dem Auto unterwegs war, hörte ich im Radio ein Interview mit dem Kinderpsychologen Dr. Michael Winterhoff z seinem neu erschienene Buch: Warum unsere Kinder Tyrannen werden, oder: Die Abschaffung der Kindheit. Was mich sehr beeindruckte, war Winterhoffs Aussage, dass auch Gefühle erlernbar sind. Über die Veränderten Gehirnaktivität erkannten Forscher einer amerikanischen Universität, dass positive Emotionen wie zum Beispiel liebevolle Güte genauso geübt werden können wie das Spielen eines Instrumentes oder das Ausüben einer Sportart. Unser Gehirn kann das tatsächlich lernen. Durch die Übung bilden sich neue Schaltstellen zwischen den Nervenbahnen, sogenannte Synapsen, die das Erlernte an die entsprechenden Stellen weiterleiten.

    So, wie ein Kind das Alphabet übt und erlernt, um es für immer zu behalten, und bald die Buchstaben in den unterschiedlichen Handschriften erkennen kann, so ist es für Erwachsene auch erlernbar, zu lieben, zu vertrauen, geduldig und freundlich zu sein, wie Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus in unserem Andachtstext schrieb.

    Das gilt mir als bekennendem Christen ganz besonders. Wie oft habe ich mich mit dem zufriedengegeben, was mir in die Wiege gelegt war oder ich mir im Lauf meines Lebens angeeignet hatte. Mein Augenmerk ist nun neu darauf gerichtet, die Feinheiten in einer Beziehung – ob zu meiner Frau, meiner Tochter, meinen Mitmenschen und zu Gott – immer wieder zu erlernen, zu üben und das Erlernte mit Gottes Hilfe in die Tat umzusetzen.

    Gott hat mir diese Lernfähigkeit geschenkt und erhalten. Er gibt mir die Zeit, die ich dazu brauche, Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu verändern. Das ist keine Frage der Gene, des Alters, der Lebensweisheit oder der Bildung, sondern der Erkenntnis und der Bereitschaft, mich jeden Tag unter Gottes Führung zu stellen und mich von seinem Wort und seinen Geboten leiten zu lassen.

    Hans-Joachim Schaithauer

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hesekiel 42-44

    Abends: Hebräer 12



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