SAKRAL/SAGEN (Grimming)

E Euphorium Bruno Mayer
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    Re: SAKRAL/SAGEN (Grimming)

    brunowanderer - 06.04.2013, 22:59

    SAKRAL/SAGEN (Grimming)
    Natur/Inhalt
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    • 2014-07-14
    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202541778808138&set=a.1746735510625.2095731.1305918708&type=3&theater
    https://picasaweb.google.com/110755859271321809326/KleinerGrimming?noredirect=1#6035852799752497058
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Salfellner_vlg._Schrattenbauer.jpg(^)
    Am Montag den, 1956-12-17 überquerten die beiden bekannten Mitterndorfer Brüder, Franz und Hans Salfellner 28 und 26 Jahre alt, zum ersten Mal im Winter das gesamte Grimmingmassiv in seiner Längsausdehnung. http://www.angelfire.com/co4/wanderer/grimming.html#2.1.6.1

    By BrunoWanderer
    Kleiner Grimming GK neu Bruno Wanderer Wikibild Sonnenaufgang zwischen Hohen Grimming und Schartenspitze

    • 3.7 Exkurs: Der Grimming als „heiliger Berg“
    • 3.7.1 Schöpfungsmythen am Grimming
    -- In allen naturreligiösen Überlieferungen der ganzen Welt spielen heilige Berge eine zentrale Rolle. Sie sind Sitz von Göttern, Lebensenergien, Ausgangspunkt von Schöpfungsmythen und Gegenstand besonderer Verehrung, also auch Orte für Kultstätten und Gebet. In unserer Region scheint einst der Grimming eine solche zentrale Rolle gespielt zu haben, denn nach derzeitigem Stand gibt es mindestens 29 Sagen, das sind über ein Drittel aller Sagen des Hinterbergertales, in denen der Grimming oder seine unmittelbare Umgebung, z.B. der Kulm, der Pass Stein oder die Heilquelle Heilbrunn, eine Rolle spielen. Der Name „Grimming“ ist eine bajuwarisierte Form des auch heute noch im Volksmund gebräuchlichen Ausdrucks „Grimma“. Die Bedeutung des Namens ist umstritten, er könnte sowohl slawischen als auch bajuwarischen Ursprungs sein. Jedenfalls hat er sicherlich nichts mit „Grimm“ (=Zorn) zu tun.
    -- Der Grimming ist nach der Sage Wohnort eines Lindwurmes, der aus einem Ei schlüpfte, welches von einem uralten Hahn am Kulm gelegt wurde. Der Hahn spielt auch in gallo-keltischen Mythen eine wichtige Rolle und ist deshalb noch heute eines der französischen Nationalsymbole und ist ausserdem fast auf jeder Kirchturmspitze zu finden. Auf vielen Bergen namens Kulm wurden alte heidnische Kultplätze nachgewiesen, so z.B. am oststeirischen Kulm bei Weiz und am Ennstaler Kulm bei Irdning. Das Ei symbolisiert die Schöpfung, sein Vater, der Hahn, steht für den Schöpfer. Das Ei wurde vom Hahn in den See gelegt, d. h. in das weibliche Element, ein klassischer Zeugungs- bzw. Schöpfungsvorgang. Entsprungen ist diesem Ei im Wasser ein Lindwurm, also eine riesige Schlange bzw. ein Drache, der überall auf der Welt für die Lebensenergie steht. Es liegt daher er Schluss nahe, dass in den Lindwurmsagen der Klachau und des Grimmingbodens Reste alter Schöpfungsmythen nachklingen. So wurde also am Grimming Leben (Lebensenergie) geschaffen.
    -- Bei vielen Völkern steht die große Schlange mit heiligen Bergen in Verbindung und schläft darin. In einer Variation einer Grimmingsage aus dem Ennstal (nur als Fragment überliefert) schläft der Drache noch im Berg und wird eines Tages aufwachen und hervorbrechen, und mit ihm die Wassermassen im Berg, die dann große Verwüstungen anrichten werden (typisches Bruchstück einer Endzeit-Prophezeiung). In sehr vielen heiligen Bergen der ganzen Welt, in denen nach einheimischen Überlieferungen Schlangen oder Drachen wohnen, wurde später Uran und/oder Kohle gefunden. Kohlefunde sind für den Kulm in einer Sage überliefert, Uranvorkommen sind nicht belegt (obwohl es laut Zeitungsmeldungen darüber in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Gerüchte gab, angeblich hätten Messungen am Grimmingfuß erhöhte Strahlungswerte angezeigt), aber zumindest warme Heilquellen am Fuß des Grimming (Bad Heilbrunn) deuten auf besondere geologische Verhältnisse hin.
    -- Gemäß der Interpretation eingeborener Völker, etwa nordamerikanischer Indianer der Gegend um Black Mesa (Arizona), die Black Hills (South Dakota) oder der australischen Aborigines um den Ayers Rock entstehen durch Kohle bzw. Uran bestimmte Kraftfelder, die sich auf die Lebensenergie des Planeten bzw. der Region positiv auswirken, solange die Bodenschätze nicht abgebaut werden (meist durch entsprechende Tabus in den Überlieferungen gesichert). Nach unserer Überlieferung wurde aber noch vor der Zerstörung des Klachauer Sees durch den Lindwurm am Kulm Steinkohle abgebaut, wovon ein ganzes Dorf gelebt haben soll. Der See war offensichtlich durch eine eiszeitliche Endmoräne im Bereich Pürgg aufgestaut, welche vom Lindwurm zerstört worden sein soll. Damit floß der See ab, riß allerdings den Lindwurm mit sich, der dann im Gebiet von Untergrimming am Ennsboden am Trockenen liegenblieb und verendete. Auch das Dorf und der Kohlebergbau sollen dadurch zerstört worden sein. Dieses Element der Sage könnte auch ein Hinweis auf ein sintflutartiges Katastrophenereignis sein.
    Unter dem Knochengerüst des verendeten Lindwurmes fanden der Sage nach 12 Kühe Platz. Diese Information könnte ein verschlüsselter Hinweis auf die Zahl 12 in Verbindung mit einer nachsintflutlichen „Neuen Zeit“ sein, evtl. ähnlich wie der Regenbogen aus dem alten Testament; weiters auf das Volk der Taurisker (von lat. Taurus = Stier), die in alter Zeit (dem astrologischen „Stierzeitalter“) die Tauern und das obere Ennstal besiedelt haben sollen. Davon zeugen auch noch die diversen Hausnamen „Taurer“ (im Hinterberg und im Ausseerland) ebenso wie die Sage vom riesigen Stier des „Moar im Stoakeller“, der die Grimmingscharte ausgewetzt haben soll.

    • 6.2 Die weiße Gams am Grimming
    -- Von den Jägern wurde einst die Sage erzählt, dass auf dem Grimming eine weiße Gams mit silbernen Krickeln herumgeht. Die Leute glauben, diese sei eine gute arme Seele, die erst durch den Tod von der Hand eines Jägers von ihrem Bann erlöst wird. Nur ein frommer Mann kann diese gute Tat ausführen, und wem es gelingt, der wird ewig glücklich sein. Es heißt aber auch, dass jeder sterben muss, der eine Weiße Gams erlegt. So kommt es, daß die verwunschene Seele am Grimming immer noch auf ihre Erlösung wartet.
    Quelle: Sagenhaftes Hinterbergertal, Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau, Matthias Neitsch. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005 – 2007.
    © Matthias Neitsch
    Quelle: Sagenhaftes Hinterbergertal, Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau, Matthias Neitsch. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005 – 2007.
    © Matthias Neitsch http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/Hinterbergertal/Schoepfungsmythen_Grimming.html

    • 5.7 Das vergessene Kind im Grimming
    -- Der mächtige Grimming steigt unvermittelt aus dem Talboden um 1700 m empor, weshalb er in früheren Jahrhunderten für höher gehalten wurde als der über der Ramsau gelegene Dachstein. Vom Ennstal aus ist hoch oben in einer steil abfallenden Felswand eine rundbogenartig überwölbte, torartige Vertiefung sichtbar, allgemein einfach „das Grimmingtor“ genannt. Seine genaue Bezeichnung ist „das steinerne Tor“, im Unterschied zum weniger bekannten „Eisernen Tor“, das von der Mitterndorfer Gegend aus zu sehen ist.
    -- Das Ennstaler Grimmingtor öffnet sich nach dem Volksglauben alljährlich für kurze Zeit, wenn in Irdning die Glocken am Peterstage zusammenläuten.
    -- Eine arme Witwe mit einem herzigen Töchterchen lebte einst im Ennstal am Fuße des Grimmings. Der Mann war im Holzschlag verunglückt und so herrschte bald Not und Elend in der kleinen Hütte. In ihrer Verzweiflung beschloß die Frau, die von der Schatzhöhle im Grimming gehört hatte, diese aufzusuchen.
    -- Am Peter-und-Pauls-Tage stieg sie in der ersten Morgendämmerung mit ihrem Kind auf dem Arm zum Grimmingtor hinauf und wartete mit bangem Herzen auf das Geläute der Irdninger Pfarrkirche. Mit dem ersten Glockenschlag öffnete sich krachend das Felsentor und geblendet mußte die Frau ein paar Augenblicke die Augen schließen, denn im Höhleninnern blitzte und glitzerte funkelndes Gold. Dann sprang sie schnell in die Höhle, setzte ihr Kind auf einen Stein, griff mit zitternden Händen nach den goldenen Zapfen und riß etliche herab. Um die Hände frei zu haben, füllte sie ihre Schürze und eilte hinaus, ihren kostbaren Schatz draußen zu bergen. Schon war sie bereit, nochmals in die Höhle zu gehen, doch in diesem Augenblick schloss sich das Steintor.
    --Mit Entsetzen merkte die Mutter, daß sie ihr Kind in der Höhle vergessen hatte. Mit den Fäusten hämmerte sie auf den kalten Stein, schrie, jammerte und flehte zum Himmel um Hilfe – aber das Steintor blieb unbarmherzig geschlossen. Stundenlang versuchte sie mit ihren schwachen Kräften das Tor zu öffnen, verwünschte das Gold tausendmal und warf schließlich die Zapfen klirrend an die Felswand. „Mein Kind will ich haben, behalte das Gold, aber gib mir mein Kind zurück!“ schrie sie verzweifelt. – Vergebens! – Mit blutenden Händen, vor Aufregung zitternd, an Körper und Seele gebrochen, schlich sie endlich hinab ins Tal. Freudlos verlebte sie Wochen und Monate einsam in ihrer Hütte, fern allem menschlichen Getriebe.
    -- Viele Menschen fragte sie um Rat, bis ihr eines Tages ein alter weiser Einsiedler sagte, sie solle im nächsten Jahr wieder am Peterstag zum Grimmingtor gehen. Sie befolgte den Rat des weisen Mannes und stieg wieder zu der Felswand empor. Sobald die Glocken zu läuten begannen, ging das Tor auf. Sie stürzte hinein, hatte kein Auge mehr für die Goldzapfen, das kleine Mädchen aber saß noch auf dem Stein, auf den es die Mutter vor einem Jahr gesetzt hatte und spielte mit Goldstücken. Lächelnd streckte es die Händchen nach der Mutter aus und sagte: „Mutter, du bist doch erst gestern dagewesen!“ Jubelnd riß sie ihr Kind an die Brust, um schon im nächsten Augenblick aus der Höhle zu eilen. Keinen Blick hatte sie für das viele Gold, sie sah nur ihr gerettetes Kind, das war ihr größter Schatz. Zu Hause erzählte die Kleine, daß eine schöne weiße Frau ihr Speise und Trank gebracht, immer mit ihr gespielt und sie liebevoll betreut hatte. Manchmal sei statt der weißen Frau ein Bock gekommen, um alles notwendige zu bringen.
    -- Anm.: Peterstag: Peter und Paul; 29. Juni; nach einer anderen Überlieferung öffnet sich das Tor am Fronleichnahmstag während der Prozession. Die Version von Lobenstock (1895) ist die einzige Version, die auf der Hinterberger Seite des Grimming spielt, dort wird als Aufenthaltsort der armen Frau die Grimmingalm angegeben, die Frau ist dort eine Sennerin, und das Grimmingtor wird dort nicht erwähnt. Diese Version ist auch stark literarisch ausgeschmückt, weshalb ich mich für die Wiedergabe der Ennstaler Variante entschieden habe, die weitaus besser durch Primärquellen, insbesondere durch Karl Haiding, belegt ist. Dennoch habe ich einige der literarischen Ausschückungen übernommen. Die Sage vom vergessenen Kind im Berg ist in Hinterberg auch vom Pötschenwald bekannt (siehe Krainz 1880). Es kommt durchaus häufig vor, dass die gleiche Sage mit unterschiedlichen, nicht weit voneinander entfernten Schauplätzen überliefert wird.
    Quelle: Sagenhaftes Hinterbergertal, Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau, Matthias Neitsch. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005 – 2007.
    © Matthias Neitsch http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/Hinterbergertal/Vergessene_Kind_Grimming.html

    Die Goldhöhle vom Grimming – eine Volkssage
    -- Ich habe heute einen Schatz gefunden – in Form eines Märchen- und Sagenbuches aus dem Alpenland. Der Wirt vom Gasthaus Mayer, wo ich die nächsten zwei Wochen unter gebracht bin, war so nett und hat es mir herausgesucht. Beziehungsweise hat er sowas ähnliches gesagt wie “Ich hab ein Buch mit Märchen und Sagen aus der Gegend, wenns dich interessiert – aber ich muss erst mei Frau fragen, die weiß wo es ist”. Seltsam dass immer Frauen wissen wo etwas ist. Aber zurück zur Geschichte:
    -- Eine Witwe war durch Unglücksfälle in große Not geraten, sie wußte nicht mehr wie sie für ihr Kind – ein Mädchen – sorgen sollte. In ihrer Verzweiflung begann sie sich an Wunder zu klammern, indem sie immer öfter an das sagenhafte Grimmingtor dachte. Im Volke hieß es, dass sich dort einmal im Jahr, am “Peterstag“, dem 29. Juni, beim Läuten der Kirchenglocken von Irdning der Berg öffne und den Zutritt zu Goldschätzen frei gebe. Als sich die Witwe wirklich zu einem Versuch mit Wundern entschlossen hatte, stieg sie am Peterstag – mit ihrem kleinen Mädchen am Arm – durch das Waldgelände dem Grimmingfelsen zu und stand pünktlich vor dem Läuten der Glocken an der geheimnisvollen Nische, die wie ein Tor aussieht. Und wirklich: Mit dem ersten Glockenton sprang das Tor mit Getöse auf, und die Frau sah auch schon im Dunklen das Gold blitzen. Aber nun machte sie einen schwerwiegenden Fehler: Sie nahm das Kind mit in die Höhle hinein, als sie sich anschickte, nach dem Gold zu greifen. Was sie mit zwei Händen fassen konnte, trug sie zunächst ins Freie, das Kind hatte sie also drinnen auf einen Stein gesetzt. Dann wollte sie nochmals zu den Schätzen, um für das ganze Jahr oder noch länger versorgt zu sein. Doch bevor sie wieder in die Höhle kam, krachte es schon wieder, und der Höhleneingang war einfach weg! Ihr Kind war somit in der Höhle gefangen. Die Verzweiflung war groß und die Selbstvorwürfe steigerten sich von Minute zu Minute. Nach menschlichen Ermessen konnte das Kind nicht überleben, bis sich vielleicht am Peterstag des nächsten Jahres die Höhle wieder öffnen würde.
    -- Es war ein hartes Jahr für die arme Frau, voll tiefstem Schmerz zählte sie die Tage und die Monate und die Zeit verging so langsam wie nie zuvor. Weder Sonnenschein noch fröhliche Menschen konnten sie trösten und ablenken, sie dachte nur noch an das Grimmingtor und an ihr Kind. Endlich kam wieder der Peterstag heran und die Frau machte sich besonders früh am Morgen auf den Weg, um nur ja nicht das Öffnen des Tores beim ersten Glockenton zu versäumen. “Was werde ich erleben müssen, wenn es so weit ist?”, fragte sie sich immer wieder. Doch als es wieder im Berg krachte und die Spalte sich öffnete, da wollte sie ihren Augen nicht trauen. Das kleine Mädchen saß noch immer auf dem Stein, auf den es die Mutter vor einem Jahr achtlos ausgesetzt hatte und spielte soeben mit Goldstücken. Die Mutter raffte nur das Kind zusammen, dachte nicht mehr an das Gold und eilte glücklich talwärts. Sie hörte auch das Tor nicht mehr zufallen. Erst daheim begann sich die Mutter zu fragen, wie denn das Mädchen das ganze Jahr überstanden habe. Das Kind erzählte von einer weißen Frau, die immer zu essen und zu trinken gebracht und im Schein des glänzenden Goldes auch mit ihm gespielt habe. Manchmal sei statt der weißen Frau ein Bock gekommen, um alles Notwendige zu bringen. Dem Mädchen war das Jahr sehr schnell vergangen, und es hatte keinerlei Schaden gelitten. Zusammen dachten sie sehr oft an die gute Fee hinter dem Grimmingtor.
    Jin Yan Quelle: Heinrich und Josefine Lumpe, Zum Ennstaler Lindwurm und zurück – 100 Volkssagen aus dem Alpenland zwischen Dachstein und Hochschwab http://fremdsehen.at/2010/07/01/die-goldhole-vom-grimming-ein-marchen/

    Die Sage vom Grimmingtor
    -- Das Wahrzeichen des oberen Ennstales ist der mächtige Grimming, der von allen Seiten aus dem Talboden ungemein wuchtig und schroff zur Höhe strebt. Lange Zeit hielt man ihn für den höchsten Berg unseres Landes. In den gewaltigen Südwänden sieht man oberhalb der Baumgrenze bei günstigem Sonnenstande recht schön und deutlich ein merkwürdiges Felsengebilde, das einem riesigen Torbogen gleicht; es ist das sagenhafte „Grimmingtor“. Dort ist der Eingang zu einer weiten Höhle, in deren Innerem lauter Tropfsteine aus purem Gold hängen. Nur an einem einzigen Tag des Jahres öffnet sich das Tor für kurze Zeit. Wer diesen Tag und die Stunde weiß; der kann sich goldene Zapfen holen, so viel er will.
    -- Ein junger Hirte, der einmal zufällig an diesem Tag zur bestimmten Stunde vor dem Tor stand, als es sich öffnete, nahm aus Neugierde einen fingerlangen Goldzapfen mit.
    Eines Tages zechten und würfelten drei Jägerburschen des Burgherrn von Gruscharn in einer Schenke am Fuße des Grimmmings. Sie hatten für den Ritter, dessen Burg dort stand, wo heute das liebliche Alpendörfchen Pürgg liegt, einen von ihm erlegten Gamsbock aus den Wänden geholt. Das wüste Geschrei der Zechenden verlockte den eben vorbeigehenden Hirten zum Eintritt in die Schenke. Lange schaute er neugierig dem Würfelspiel zu und ließ sich endlich doch bereden, am Spiele teilzunehmen. Er hatte jedoch kein Glück, denn es wurde nicht ehrlich gespielt, und er sollte schließlich eine beträchtliche Spielschuld bezahlen. Sein kleines Taschengeld reichte nicht aus, schon wollten die wüsten Gesellen nach ihm greifen, da zog der Junge zögernd aus seiner Hirtentasche den fingerlangen Goldzapfen heraus und warf ihn verächtlich den Knechten hin. Gierig griffen diese zu und wollten stürmisch wissen, woher er den Schatz habe. Der Hirte aber schwieg beharrlich und entfernte sich dann rasch. Nun war bei den Jägerburschen die Habsucht erwacht und so beschlossen sie, den Jungen ständig heimlich zu überwachen und seine Wege zu beobachten. Viele Wochen taten sie das erfolglos. Doch eines Sonntags im Frühsommer stieg der Hirte zeitlich morgens zu den schroffen Grimmingwänden auf, erreichte nach mühevoller Kletterei das Felsentor und blieb dort wartend stehen. Der Jägerbursche, der dem Ahnungslosen heimlich nachgeschlichen war, versteckte sich hinter einem Felsblock. Als es in Irdning elf Uhr schlug, öffnete sich krachend die Wand unter dem Torbogen, und schon sprang der junge Hirte ins Innere der Höhle. Dort riß er einen langen Goldzapfen von der Decke und eilte gleich wieder ins Freie. Staunend hatte der Jäger alles beobachtet, und als der Junge glücklich lächelnd mit seinem Schatz zu Tal steigen wollte, schoß er ihm aus dem Hinterhalt den Bolzen mitten ins Herz. Mit gieriger Hast entriß er den zuckenden Händen des Ermordeten den Goldzapfen, wollte noch mehr haben und stürmte blindlings in die noch offenstehende Höhle. In diesem Augenblick schlossen sich krachend die Torflügel und der Mörder wurde niemals wieder gesehen.
    (Brauner Franz, Hg., Was die Heimat erzählt. Das Ausseer Landl und das Ennstal von Mandling bis Liezen. Graz 1952, Seite 41 ff.)

    Das vergessene Kind
    -- Eine arme Witwe mit einem herzigen Töchterchen lebte einst im Ennstal am Fuße des Grimmings. Der Mann war im Holzschlag verunglückt und so herrschte bald Not und Elend in der kleinen Hütte. In ihrer Verzweiflung beschloss die Frau, die von der Schatzhöhle im Grimming gehört hatte, diese aufzusuchen.
    -- Am Peter-und-Pauls-Tage stieg sie in der ersten Morgendämmerung mit ihrem Kinde auf dem Arm zum Grimmingtor hinauf und wartete mit bangem Herzen auf das Geläute der Irdninger Pfarrkirche. Mit dem ersten Glockenschlag öffnete sich krachend das Felsentor und geblendet musste die Frau ein paar Augenblicke die Augen schließen, denn im Höhleninnern blitzte und glitzerte funkelndes Gold. Dann sprang sie schnell in die Höhle, setzte ihr Kind auf einen Stein, griff mit zitternden Händen nach den goldenen Zapfen und riss etliche herab. Um die Hände frei zu haben, füllte sie ihre Schürze und eilte hinaus, ihren kostbaren Schatz draußen zu bergen. Schon war sie bereit, nochmals in die Höhle zu gehen, doch in diesem Augenblick schloss sich das Steintor.
    -- Mit Entsetzen merkte die Mutter, dass sie ihr liebes Kind in der Höhle vergessen hatte. Mit den Fäusten hämmerte sie auf den kalten Stein, schrie, jammerte und flehte zum Himmel um Hilfe – aber das Steintor blieb unbarmherzig geschlossen. Stundenlang versuchte sie mit ihren schwachen Kräften das Tor zu öffnen, verwünschte das Gold tausendmal und warf schließlich die Zapfen klirrend an die Felswand. „Mein Kind will ich haben, behalte das Gold, aber gib mir mein Kind zurück!“ schrie sie verzweifelt. – Vergebens! – Mit blutenden Händen, vor Aufregung zitternd, an Körper und Seele gebrochen, schlich sie endlich hinab ins Tal. Freudlos verlebte sie Wochen und Monate einsam in ihrer Hütte, fern allem menschlichen Getriebe.
    -- Als das Jahr um war, stieg sie nochmals mühselig mit schwindenden Kräften zur Schatzhöhle hinauf, um wenigstens die letzten Reste ihres Kindes zu bergen, sie in geweihter Erde zu bestatten. – Auf den Knien liegend und mit flehend erhobenen Händen wartete sie auf den ersten Glockenschlag. Und siehe da – das Tor sprang auf, und – o wonnevoller Anblick! – ihr liebes Kind saß frisch und munter auf einem Steine und streckte lächelnd die Händchen nach der Mutter aus. Jubelnd riß sie ihr Kind an die Brust, um schon im nächsten Augenblick aus der Höhle zu eilen. Keinen Blick hatte sie für das viele Gold, sie sah nur ihr gerettetes Kind, das war ihr größter Schatz.
    -- Zu Hause erzählte die Kleine, dass eine schöne, weiße Frau ihr täglich Speise und Trank gebracht, immer mit ihr gespielt und sie liebend betreut hatte. – So war ein ganzes Jahr in Lust und Freude vergangen, als ob es nur ein einziger Tag gewesen wäre. – Die Mutter trennte sich nie mehr von ihrem Kinde, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
    (Brauner Franz, Hg., Was die Heimat erzählt. Das Ausseer Landl und das Ennstal von Mandling bis Liezen. Graz 1952, Seite 43 f.)

    Das Steintor und die Zwerge
    -- Das Grimmingtor wird oft kurzweg Steintor genannt. Eine Sage erzählt folgendes:
    Nur einmal im Jahr – am Peter-und-Pauls-Tage – öffnet sich das Steintor. Ein Hirtenbüblein, das an einem solchen Tage die Schafe seines Bauern in der Nähe des Tores bewachte, sah dieses offen und ging neugierig hinein. Drinnen bemerkte er viele Zwerge mit langen, weißen Bärten, die ihm freundlich zunickten. Einer von ihnen fasste den Knaben an der Hand und führte ihn tief ins Innere des Berges hinein, wo überall ungeheure Schätze aufgestapelt waren. Sie gingen von einer Kammer in die andere, in die dritte und vierte und so fort, und immer war die nächste schöner als die vorige. Der Hirte riss vor Erstaunen die Augen weit auf, wunderte sich aber doch, dass der Führer kein einziges Wort sprach. Das viele Schauen und Herumwandern machte ihn müde, so dass er sich schließlich niedersetzte und einschlief.
    -- Als er erwachte, waren die Zwerge verschwunden; doch das Tor war offen und so ging er ins Freie und suchte seine Schafe. Diese grasten ruhig in der Nähe, aber ein ganz fremder Knabe behütete sie, deshalb ging er ins Dorf hinab. Der Bauer fragte ihn gleich, wo er so lange gewesen sei. Jetzt erkannte der Hirtenjunge, dass er ein ganzes Jahr in der Höhle geschlafen hatte. Wenn man ihn fragte, was er drinnen gesehen habe, da schwieg er beharrlich und erzählte nie etwas davon.
    (Brauner Franz, Hg., Was die Heimat erzählt. Das Ausseer Landl und das Ennstal von Mandling bis Liezen. Graz 1952, Seite 44 f.)

    Von den Bergmännlein des Grimmings
    -- Im Inneren des Grimmingstockes, in seinen geheimnisvollen Klüften und verborgenen Höhlen, hausen zwerghafte Männlein, die ihre großen Schätze eifersüchtig bewachen und nur ganz selten einem wirklich braven Menschen etwas zukommen lassen.
    -- Einmal kam der Duckbauer Franzl beim Besteigen des Grimmings zu einer tiefen Schlucht und sah dort auf ihrem Grunde Gold glitzern. Weil er allein und ohne Seil das Gold nicht heraufholen konnte, stieg er rasch hinab ins Tal und überredete zwei Freunde, ihm bei der Bergung des Goldes zu helfen. Die drei Burschen stiegen nun mit Ledertaschen und Seilen ausgerüstet hinauf zur Schlucht. Dort knüpften sie die Seile zusammen und ließen Franz vorsichtig in die Tiefe hinab. Franz füllte unten die Ledertaschen mit den Goldkörnern und die beiden Freunde zogen sie mit Stricken herauf. Als sie aber die prall gefüllten Taschen in Händen hatten, packte sie die Habsucht und sie beschlossen, Franz in der Schlucht unten verhungern zu lassen. Höhnisch grinsend warfen sie das Seil hinab und eilten zu Tal.
    -- Vergebens rief Franz nach seinen Freunden, doch niemand meldete sich. Dann rief er laut um Hilfe und versuchte schließlich, als er erkannte, dass ihn die Freunde schnöde verlassen hatten, an den glatten Wänden der Schlucht hinaufzuklettern. Alle seine Bemühungen aber blieben erfolglos und schließlich legte er sich verzweifelt nieder, um neue Kräfte zu sammeln. Inzwischen war es dunkel geworden und gänzlich erschöpft schlief er endlich ein.
    -- Als er so im Halbschlaf dahindämmerte, öffnete sich die Felswand und vor ihm stand ein bärtiger Zwerg mit einem funkelnden Stein auf seiner hohen Mütze. Franz sprang erschrocken auf, doch das Männlein sprach milde: „Fürchte dich nicht, ich will dich erretten! Nimm diesen Stein – er gehört dir – drück ihn an die Felswand, und sogleich wird sich diese öffnen. Dann geh immer gerade weiter und bald wirst du im Freien stehen!“ – Mit diesen Worten nahm der Zwerg den Karfunkelstein von seiner Mütze, reichte ihn dem Burschen und verschwand. Franz befolgte die Weisungen des Bergmännleins, hielt den Stein an die Felswand, die sich sogleich öffnete, und kam in einen langen Gang, der ihn schließlich ins Freie führte.
    -- Seine beiden falschen Freunde sah er niemals wieder. Nach vielen Jahren fand man ihre zerschmetterten Knochen am Fuß einer Felswand, denn das Bergmännlein hatte die beiden Burschen auf ihrer Flucht über die hohe Felswand geschleudert. – Franz verkaufte den Karfunkelstein und konnte mit dem Geld bis an sein Ende glücklich und zufrieden leben.
    (Brauner Franz, Hg., Was die Heimat erzählt. Das Ausseer Landl und das Ennstal von Mandling bis Liezen. Graz 1952, Seite 47 f.)

    Das goldene Kegelspiel
    -- Einmal stieg der Schröfl aus Krundl (Krungl) auf den Grimming und sah in einer abgelegenen Felswildnis eine Kegelbahn mit neun Kegeln und zwei Kugeln.
    -- Nun dachte sich der Mann, der zu Hause ein Wirtshaus besaß, dass er einen Kegel gut brauchen könne, weil von seinem Kegelspiel der eine Eckkegel ohnehin schon recht schadhaft war. Gedacht, getan! Er nahm richtig einen Kegel mit nach Hause und warf ihn dort achtlos zu den übrigen Kegeln hinter der Tür.
    -- Als der Morgen dämmerte und Schröfl sich in seinem Bette gerade zu weiterem Schlafe behaglich ausstreckte, klopfte jemand heftig an das Haustor. Der Wirt sprang schnell aus dem Bett, schlüpfte in die Kleider und beeilte sich, das Tor zu öffnen, hoffend, dass ein vornehmer Gast Einlass begehre. Wie erstaunte er aber, als ein weißbärtiges Männlein in brauner Kutte vor ihm stand. – „Wo ist der Kegel, den du gestern auf dem Grimming gestohlen hast!?“ schrie erregt der Zwerg. – „Dort liegt er! Nimm ihn, wenn er dir gehört!“ entgegnete der erschrockene Wirt. Das Männlein sprang hurtig hinter die Tür, packte den Kegel und hob ihn in die Höhe. Jetzt erst bemerkte der Wirt, dass der Kegel wie eitel Gold glänzte und funkelte. – „Dein Glück, dass du geglaubt hast, der Kegel habe keinen Herrn! In Zukunft aber lass fremdes Eigentum in Ruh!“ rief das Männlein drohend, entfernte sich sogleich und stieg den Grimming hinauf.
    (Brauner Franz, Hg., Was die Heimat erzählt. Das Ausseer Landl und das Ennstal von Mandling bis Liezen. Graz 1952, Seite 48 f.)

    Der riesige Ochse (Dialekt)
    Manchmal höart ma`s no redn im Ennstal vom riesign Ochsn,
    der die Schart`n die große am Grimmer drobn ausg`wetzt soll haben.
    Wann oft die Woad drunt ban Moar gegn Herbst zua is trockn und spee wordn,
    hat des Viech si nix denkt, hat g`reckt seinen riesign Schädl
    über des Grimminggrat aussi und hat in der Klachn, im Schattn
    saftige Krautköpf entdeckt, die hintn im finsterstn Winkl
    allweil am besten gedeihn, am End weil`s den besseren Mist habn?
    Gierig, wia halt so a Ochs is, der glaubt, er war gar der Größe,
    reckt der den grindign Hals und wetzt wia nit gscheit ba die Kalkstoa.
    Spröd is der Stoa ja schon gwesn, vom Eis und vom Wetter zerspaltn,
    hat er dem haarigen Wetzen auf Dauer nit standhaltn kinnan.
    Mei, die Bauern vom Kulm drent, sand grennt und die Stoa die haben gscheppert
    wia des Rindviech hat an angschobn, gla wegn a paar greane Krautköpf.
    Sochtane gibt`s a no heut dort hinter dem Grimmer in Klachau
    aber die falln nit so auf, si wachs ganz hoamli im Schattn.
    Oanzig die Schartn, die große, des merkts euch, des is überliefert
    zeugt bis in ewige Zeitn vom großn, vom Moarischen Ochsen.
    (Nach der Sage „Wie die Grimmingscharte entstand“/Dialekt; übermittelt von Günther Pauli)

    Der riesige Ochse (Hochdeutsch)
    Heute noch spricht man im Tal der Enns von dem riesigen Ochsen,
    der in das harte Gestein des Grimming die Scharte gewetzt hat.
    Weil das heimische Gras, die trockene Weide zu spärlich
    für den geweiteten Bauch, wenn südlich des Berges im Sommer
    trockenes Gras nur den Hang, die sonnigen Weiden bedeckte,
    stieg dieses mächtige Tier hinauf bis über den Waldrand,
    reckte den kräftigen Hals, knapp über die Schroffen hinaus,
    um das saftige Grün, auch Krautkopf und Klee zu genießen,
    den die Bauern am Kulm mit Mühe und Fleiß sich gepflanzet.
    Brüchig war das Gestein, von Eisdruck und Regen zerklüftet.
    Durch den wetzenden Druck des drängenden, haarigen Halses
    Brach der kalkige Stein. Geröll und auch größere Felsen
    Stürzten donnernd hinab und füllten die Senke bei Klachau.
    Schartenspitz wird er genannt, der Rest der neben der großen
    Grimmingscharte noch steht, die ewig als bleibendes Zeichen
    tierische Größe beweist. Bis heut blieb ein einziges Rätsel:
    Spurlos kann die Gestalt des Ochsen doch nicht verschwinden.
    Nicht ein bleiches Gebein des Riesen wäre zu finden?
    Plötzlich fiel mir ein: Er liegt noch oben am Berge.
    Klar vor Augen, gestreckt, hoch oben am Grimming am Steinfeld.
    Schimmel nennt man ihn dort, in Gröbming von wo er zu sehen,
    denn das weißliche Fell, in hunderten Jahren gebleichet
    täuscht das menschliche Auge. Im Frühling, bei sonnigem Wetter
    seht ihr am Rücken des Berges den Ochsen in ewiger Ruhe.
    (Nach der Sage „Wie die Grimmingscharte entstand“/Hochdeutsch; übermittelt von Günther Pauli)

    Wie die Grimmingscharte entstand
    -- Ein besonderer Blickfang im mittleren steirischen Ennstal ist nicht nur der Grimming als Ganzes, sondern auch seine „Scharte“, eine markante Unterbrechung der sonst geradezu gugelhupfähnlichen Bergform. Zur Entstehung dieser Grimmingscharte wurde folgendes erzählt:
    -- Der Kulmbauer war dafür bekannt, dass auf seinen Äckern die Krautköpfe größer und schöner gediehen als anderswo. – Das muss eines Tages auch im Ennstal, beim Moar im Steinkeller (zwischen St. Martin am Grimming und Diemlern) dem riesigen Ochsen zu Ohren gekommen sein. An einem Spätherbsttag war die Neugier des Riesen-Ochsen so groß, dass er über den Grimming hinüberschauen wollte, ob denn beim Kulmbauern wirklich so große Krautköpfe stünden. Und tatsächlich erspähte er einen gewaltig großen Krautkopf, dass ihm das Wasser im Maul zusammenlief. Der Krautkopf war aber leider so weit weg, dass er ihn nicht erreichen konnte. Da wetzte er am Grimminggrat, bis dieser niedriger wurde. Und je niedriger dort der Grimming wurde, umso größer wurde die Gier des Ochsen nach dem Krautkopf. Endlich hatte es der Ochse geschafft. Er hatte vom Felsen so viel weggewetzt, dass er den Krautkopf erreichen und auffressen konnte. Durch dieses Wetzen entstand die heutige Grimmingscharte.
    -- Aber auch beim Duckbauern auf der Hinterberger Seite des Grimmings soll es einen ebenso riesigen Ochsen gegeben haben. Der reckte seinen Hals über den Grimming und suchte so lange, bis er die übermäßig großen Krautköpfe des „Moar im Steinkeller“ fand und diese fraß.
    Aus: Matthias Neitsch, Sagenhaftes Hinterbergtal. Sagen und Legenden aus Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch und Tauplitz vom Ende der Eiszeit bis zum Eisenbahnbau. Erarbeitet im Rahmen des Leader+ Projektes „KultiNat“ 2005-2007, S. 25 f. – Karl Haiding, Der Grimming in der Volkserzählung. Sonderdruck aus: Festschrift für Franz Kirnbauer, „Bergbauüberlieferungen und Bergbauprobleme in Österreich und seinem Umkreis“, hrsg. v. Heilfurth G. und Schmidt L. (= Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde, Bd. XVI), Wien 1975, S. 13.
    http://www.meingrimming.at/wordpress/?p=300
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    https://picasaweb.google.com/110755859271321809326/Totenbuch#5702699241873940754(Lambert)
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:GrimmingMadonna_vonTauplitz.jpg(Madonna)
    https://picasaweb.google.com/110755859271321809326/OSLINGERKLGRIMMING#5294061018041296866(OchsGrimmingscharte)
    https://picasaweb.google.com/110755859271321809326/KleinerGrimming?noredirect=1#5700558274518580786(Sakral)
    https://picasaweb.google.com/110755859271321809326/GROGGERPAULA?noredirect=1#5700552165120196322(Volkserzählung)



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