Kapitel 14

Nächte mit Vampiren
Verfügbare Informationen zu "Kapitel 14"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Jamida
  • Forum: Nächte mit Vampiren
  • aus dem Unterforum: Das Buch
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Montag 16.01.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Kapitel 14
  • Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 9 Monaten, 12 Tagen, 11 Stunden, 41 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Kapitel 14"

    Re: Kapitel 14

    Jamida - 13.07.2007, 14:45

    Kapitel 14
    Am nächsten Morgen, als Moira zum Frühstück in das Wohnzimmer kam, saßen schon alle am Tisch, bis auf Arion. Es herrschte eine auffällige Stille in dem Raum, trotz dass Spike und Sven sich gegenüber saßen. Irgendetwas musste passiert sein.
    „Wo ist mein Vater?“
    Kurzzeitig hielten alle inne, als Oswin dann endlich antwortete:
    „Der ist heute Morgen weggegangen.“
    „Wohin? Warum hat er mir nichts gesagt?“
    „Ich glaube er wollte nicht das du dir sorgen machst, denn es schien recht wichtig zu sein,“ meinte Tampa leise. „Ich soll dir ausrichten, dass du fleißig üben sollst.“
    Hatte er wirklich so wenig Vertrauen in ihr? Oder war es vielleicht eine gefährliche Mission? Ganz gleich was es war. Sie machte sich Sorgen. Es hatte fast achtzehn Jahre gedauert, bis sie endlich ihren Leiblichen Vater kennen gelernt hatte. Sie wollte ihn nicht schon wieder verlieren.
    Still aß sie ein Brot und zog sich dann in ihr Zimmer zurück. Bereits nach wenigen Minuten klopfte es leise an ihrer Tür. Spike betrat vorsichtig das Zimmer und kam zu ihr hinüber.
    „Arion hat mich gebeten auf dich zu achten. Er meinte ich soll dich nicht aus den Augen lassen.“
    „Ähm. Okay.“
    „Ich soll dir noch ausrichten das du den Unterrichtsraum und die Bibliothek nutzen kannst, wenn du sie brauchst.“
    „Gut, dann ist mir wenigstens nicht mehr so langweilig. Wo ist denn die Bibliothek?“
    „Komm ich zeig´s dir.“
    Den Rest des Tages verbrachte sie, zwischen hunderten von Büchern, in der riesigen Bibliothek. Schier endlose Regale mit zahllosen Büchern befanden sich in einem fußballfeldgroßen Raum. Anfangs wusste sie nicht wo sie anfangen sollte, doch sie fand einige Bücher die die Grundlagen der Magie erklärten. Mit diesen wollte sie sich die nächste Zeit beschäftigen. Sie ging erst irgendwann am späten Abend wieder in ihr Zimmer. Dort wartete Rico schon voller Sehnsucht auf sie. Dieser hatte die letzten zwei Tage fast die ganze Zeit auf ihrem Bett geschlafen. Doch heute Abend schien er wieder so munter wie eh und jeh zu sein. Seine Wunden waren gut verheilt und er nahm langsam wieder zu. Doch er schien nicht so viel davon zu halten, dass sie jetzt ins Bett gehen wollte. Er wollte unbedingt nach draußen.
    So zog sie sich ihre Schuhe an und ging mit ihm raus. Die Nacht war kühl, aber Sternenklar. Rico verschwand gleich in der Dunkelheit, doch Moira zog es vor am Wagen zu warten. Irgendetwas stimmte nicht. Es war sehr still und Rico kam auch nach einigen Minuten nicht zurück. Langsam machte sie sich Sorgen. Es herrschte absolute Stille und Dunkelheit. Nach ein paar weiteren Minuten machte sie sich wirklich Sorgen. Warum kam Rico nicht zurück? Auch auf Rufe reagierte er nicht.
    Jetzt war wohl der richtige Zeitpunkt den Zauber auszuprobieren, von dem sie noch heute Abend gelesen hatte. Sie hielt die flache Hand, mit der Handfläche nach oben, vor sich und fing an sich zu konzentrieren. Nach kurzer Zeit entstand eine kleine Lichtkugel in ihrer Handfläche. Nachdem diese hell genug geworden war ging sie vorsichtig in die Richtung in die Rico verschwunden war.
    Mit jedem Schritt, den sie sich von dem Wagen entfernte, schien es kälter um sie herum zu werden. Mittlerweile nur noch leise seinen Namen flüsternd ging sie vorsichtig weiter. Sie hatte Angst, doch ihre Sorge war größer. Nach einigen weitere Schritten blieb sie stehen. Sie spürte, dass dort etwas war. Doch was, das konnte sie nicht sagen. Irgendetwas beobachtete sie. Sie vernahm ein Knurren hinter sich. Aber nicht wie das eines Hundes, sondern dumpfer und grollender. Ängstlich, und mit einer leisen Befürchtung, drehte sie sich um. Gleich vor ihr stand ein über zwei Meter hoher Werwolf, der gerade ausholte. Bevor sie selber wusste was sie tat, rannte sie schon. Sie wusste das es sinnlos war vor einem solchen Geschöpf zu fliehen, dennoch rannte sie so schnell sie konnte. Schon nach kurzer Zeit lief sie blind gerade aus. Da die Lichtkugel erloschen war sah sie nun nur noch umrisse. Sie spürte einen plötzlichen Schmerz. Irgendetwas hatte sie am Bein verletzt. Sie fiel. Ein zehntel einer Sekunde später war der Werwolf bereits über ihr. Er drehte sie unsanft auf den Rücken und bleckte die langen spitzen Zähne. Einer seine riesigen Pranken ruhte auf ihrer Brust und seine Krallen gruben sich langsam durch ihren Pullover und ihre Haut. Die andere stemmte sein monströses Gewicht auf den Boden.
    „Lass sie in Frieden, du Monster,“ sagte eine ruhige Stimme seitlich von ihnen. Langsam sah der Wolf auf, und auch Moira schaute überrascht zu einer schmalen Gestalt auf. Die Arme vor der Brust verschränkt, stand sie da und schaute düster zu dem `Monster´, wie sie es genannt hatte, herüber. Dieser richtete sich langsam auf und lies etwas von sich, was sich mit viel Fantasie wie ein Lachen anhörte.
    Moira versuchte sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. Doch das erartete sich als schwerer wie gedacht, denn sie war schwer verletzt. Sie spürte das die Wunde tief war, die der Werwolf ihr gerissen hatte, und sie musste schon viel Blut verloren haben. Langsam wurden die Geräusche um sie dumpfer. Der Werwolf schien mit der schmalen Gestalt zu kämpfen, aber Moira erkannte keine genauen Bilder mehr. So langsam wollte ihr Körper sich in die beruhigende schwärze der Bewusstlosigkeit fallen lassen. Einerseits sträubte sie sich gegen die allumfassende Dunkelheit, doch andererseits wollte sie sich in diese unendliche Ruhe fallen lassen.

    Langsam lichtete sich der schwarze Schleier. Langsam konnte die junge Frau wieder etwas wahrnehmen. Den leisen Schmerz im Bein, den Geruch von Schweiss, die Geräusche einer belebten Strasse. Was war passiert? Wo war sie? An die letzten Stunden konnte sie sich nicht erinnern. Nur daran das sie von diesem Werwolf angegriffen wurde. Und an diese Gestalt. Es dauerte lange, bis sie genug kraft hatte die Augen zu öffnen. Doch als sie sich aufsetzen wollte durchfuhr ihr Körper eine Schwäche, die sie wieder zurück in das Bett sinken lies.
    „Bleib liegen. Du bist noch schwach.“
    Eine ruhige, ihr unbekannte Stimme, erklang leise neben ihr. Eine Frau mittleren Alters, mit langen schwarzen Haaren und einer sehr hellen Haut, erhob sich aus dem Sessel gleich neben dem Bett. Während sie zur Tür ging meinte sie:
    „Ich hohle den Arzt, bleib bitte solange liegen.“
    Noch bevor Moira irgendwelche Fragen hätte stellen können, war sie bereits aus dem Zimmer verschwunden. Der Raum war recht karg eingerichtet. Mit einem Bett, einem Sessel und einem Schrank. Auf der Kopfseite des Raumes war die Tür durch die die Frau gerade verschwunden war. Ausserdem gab es noch eine Zweite Tür und ein Fenster, vor dem schwere dunkele Vorhänge hingen.
    Kaum hatte Moira darüber nachgedacht vielleicht doch aufzustehen, öffnete sich die Tür leise und ein älterer Mann trat ein.
    „Na, wie geht’s uns denn heute? Ich hoffe langsam besser.“
    „Es geht. Was ist denn passiert?“
    „Der Wolf hatte dich übel verletzt. Zum Glück sind die Entzündung und das Fieber schnell vorübergegangen. Na dann wollen wir uns das noch mal ansehen.“
    Langsam nahm er den Verband von Moiras Bein, der sich vom Knöchel bis zum Knie erstreckte. Nun sah sie auch was ihr so schmerzte. Der Werwolf hatte ihr die Wade senkrecht aufgerissen. Doch die Wunde schien schon gut verheilt zu sein. Denn der Arzt nickte nur zufrieden und legte ihr dann einen neuen Verband an.
    „Ess gleich erst mal in ruhe, dann wirst du zu den Ältesten gebracht. In zwei Tagen wird man nichts mehr von der Verletzung sehen.“
    „Zwei Tage? Wie geht das denn so schnell? Und wer sind die Ältesten?“ wollte sie aufgeregt wissen.
    „Ich habe dich mit einer speziellen Salbe behandelt. Diese beschleunigt die Heil- und Regenerierungsrate erheblich. Den Rest wird man dir später erklären.“
    Mit diesen Worten ging auch er, ohne weiter Fragen zuzulassen.

    Ihre Gliedmaßen fühlten ich zwar noch unendlich schwer und müde an, doch langsam setzte sie sich auf, um sich umzusehen. Nach ein paar Augenblicken hob sie vorsichtig die Beine aus dem Bett und versuchte sich hinzustellen. Erst jetzt bemerkte sie wie sehr ihr Bein wirklich schmerzte. Sie traute sich kaum es zu belasten. Doch wiedererwarten ließ der Schmerz nach. Schon nach ein paar Minuten konnte sie vollends aufstehen und zum Fenster gehen.
    Sie war offensichtlich in einer Stadt. Draußen war eine Strasse zu sehen, die trotz der schon späten Stunde noch belebt war. Einige Autos fuhren dort entlang und die Werbetafeln erleuchteten sie fast Taghell. Eine Gruppe von Jugendlichen ging gerade lachend die Straße entlang und eine streunende Katze verschwand im gegenüberliegenden Park.
    Schon kurze Zeit später betrat die junge Frau, die bei Moira gewacht hatte, wieder das Zimmer. Sie trug ein Tablett bei sich, auf dem sich eine Schale befand.
    „Komm, ess etwas. Du musst wieder zu Kräften kommen.“
    Sie stellte das Tablett auf die Nachtkommode und wartete geduldig bis Moira wieder auf dem Bett saß. Die Wade schmerzte sie noch und es war anstrengend zu gehen, aber es was längst nicht so schlimm wie sie es erwartet hatte. Der Inhalt der Schale erwies sich als Suppe, welche Moira langsam löffelte. Sie hatte zwar Hunger, dennoch keinen Appetit. Als der Hunger gestillt war schob sie den Rest beiseite und wand sich an die junge Frau:
    „Wo bin ich hier eigentlich?“
    „In Los Angeles.“
    „Und was hat es mit dem Hohen Rat auf sich?“
    „Das erklärt dir der Älteste gleich persönlich. Ich soll dich zu ihnen bringen, wenn du fertig bist.“



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Nächte mit Vampiren



    Ähnliche Beiträge wie "Kapitel 14"

    D&D 2tes Kapitel! WAnn gehts los? - Max (Montag 10.09.2007)
    KW 50 | 12.12.05 - 18.12.05 - Kapitel 201 - 205 - Webmaster (Sonntag 27.11.2005)
    ALLE KAPITEL - Avatar-Kuruk (Sonntag 09.09.2007)
    Kapitel I - Der Krieg - Windwolf (Mittwoch 06.12.2006)
    Kapitel 13 - Zelos (Freitag 20.10.2006)
    Kapitel 2 - Jamida (Freitag 13.07.2007)
    Kapitel 24: Brunnen - Snowspire (Mittwoch 03.01.2007)
    Kapitel 57 - aktualisiert bis zum 24.02.07 - claire (Donnerstag 01.03.2007)
    6.Kapitel: Die schreckliche Offenbarung - ivanus (Mittwoch 08.02.2006)
    1.Kapitel: Der Anfang - ivanus (Mittwoch 08.02.2006)