Vampire im alten Europa

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    Re: Vampire im alten Europa

    Sir Valnar - 08.04.2004, 21:10

    Vampire im alten Europa
    Alte Welt - Vampire aus der Alten Welt: Europa
    "Vampire aus der Alten Welt: Europa" ist der wohl wichtigste Quellenband der Reihe, beschäftigt er sich doch mit sämtlichen europäischen Ländern und ihren untoten Bewohnern zur Zeit des Kriegs der Prinzen 1230.

    Wie bisher alle Publikationen der Reihe "Vampire aus der Alten Welt" ist auch dieser Band sehr schön gestaltet. Obwohl die Zeichnungen in Qualität und Stil stark variieren - comichafte Zeichnungen wechseln sich mit realistischer wirkenden Charakterbildern ab - wirkt das Buch jedoch insgesamt angenehm düster, wie es sich für einen Quellenband über das finstere Mittelalter in der WoD gehört. Zudem enthält es noch einige hübsche und übersichtliche Karten der einzelnen Länder, die sehr zur Übersichtlichkeit des Buches beitragen.

    Nach einer kurzen Einleitung widmen sich die neun Kapitel des Buches jeweils einem Land bzw. Staatengebilde des mittelalterlichen Europas.
    Neben den britischen Inseln und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen, die unter der Herrschaft der mächtigen Ventrue-Methusalems Mithras bzw. Hardestadt stehen, dürfen auch Frankreich, das Land der Liebe und natürlich der Toreador, das lasombradominierte Iberien und der Kirchenstaat Italien nicht fehlen. Weiter östlich, in Ungarn und im slawischen Osten, befinden sich Tzimisce und Tremere im Krieg, wohingegen die wenigen Kainiten, die in den rauhen skandinavischen Ländern leben, eine tödliche Feindschaft mit den Wolflingen verbindet. Auch die byzantinischen Nachfolgestaaten, zu denen außer der (heutigen) Türkei auch Griechenland gehört, und das Heilige Land, dessen kainitische Herrscher jüngst einen wichtigen Bund geschlossen haben, werden näher beleuchtet.

    Da nahezu jedes Land, in dem man eine mittelalterliche Vampire-Chronik ansiedeln könnte, hier abgedeckt wird, sollte wirklich für jeden etwas dabei sein. "Europa" enthält viele interessante Informationen über die Historie der jeweiligen Länder und natürlich über ihre Kainiten. Dabei ist es auch noch so angenehm geschrieben, daß selbst der hartnäckigste Geschichtsmuffel Freude an diesem Werk haben wird.
    Durchschnittlich 20 Seiten pro Kapitel sind leider nicht gerade viel. Aufgrund des begrenzten Menge an Informationen zu den einzelnen Regionen wird ein Spielleiter, der sich auf ein bestimmtes Land für eine Chronik festlegt, also nicht drum herum kommen, sich selbst noch eingehender mit der Materie zu befassen. Doch alles kann man eben nicht auf 180 Seiten unterbringen. Obwohl jedes Land ziemlich knapp abgehandelt wird, bietet das Buch einen wirklich exzellenten Überblick über ganz Europa und seine Randgebiete. Zudem werden die bedeutendsten Kainiten, also hauptsächlich die Prinzen der wichtigen Städte, mitsamt Hintergrundgeschichten vorgestellt. Man trifft einige bekannte Größen der WoD wieder, wie etwa den späteren Sabbatkardinal Moncada, 1230 noch ein verhältnismäßig junger (aber trotzdem schon einflußreicher) Spund.
    Ein großes Plus sind auch die zahlreichen Ideen und Storyansätze, die einem hier geliefert werden. Eine Menge Geheimnisse der einflußreichen Kainiten werden angesprochen und teilweise auch aufgedeckt, wirklich spannend. Ich habe selten einen so gut geschriebenen und rundherum gelungenen Quellenband gelesen.

    Fazit: Dieses Buch sollte eigentlich jeder Fan von "Vampire aus der Alten Welt" gelesen haben. Eine Anschaffung, die sich wirklich lohnt! Spieler sollten sich allerdings von ihren Erzählern grünes Licht geben lassen, bevor sie diesen Band oder einzelne Kapitel daraus lesen. Da eine so große Menge an Plot und Hintergrundinformationen aufgedeckt werden, die Spielleiter hervorragend in ihren eigenen Chroniken verwenden können, ruiniert man sich sonst möglicherweise selbst den Spielspaß. Für Spielleiter auf jeden Fall nach dem Grundregelwerk der Pflichtkauf Nr. 1 in der Dark Ages: Vampire - Reihe!

    Mit dem Europa-Quellenband er-scheint das erste deutsche Supplement zur zweiten Edition von Vampire aus der Alten Welt. Auf seinen fast 200 Seiten rollt es die Geschichte des mittelalterlichen Europas im Jahre 1230 auf und beleuchtet dabei natürlich vor allem den kainitischen Einfluss auf die historischen Geschehnisse.
    Begonnen wird – natürlich – mit einer stimmungsvollen Einleitung. In ihr wird zuerst ein grober Überblick über die Gesamtsituation des 1230er Europas geboten. Es folgen Informationen zur Strukturierung und zum Aufbau des Buches sowie Anregungen, wie es als Spieler oder Erzähler genutzt werden könnte. Zum Abschluss der Einleitung sind nützliche Buch- und Onlinequellen gelistet, mit Hilfe derer vertiefende Recherche betrieben werden kann.
    Die folgenden neun Kapitel widmen sich jeweils einer Nation bzw. Region.

    Den Anfang machen die Britischen Inseln. Hierin geht es natürlich vor allem um Aufstieg und Situation des vielleicht mächtigsten Ventrue, Mithras, sowie um die Vasallenbaronien des avallonischen Hofes.
    Aber auch Wales, Schottland, Irland und dem Herzogtum Aquitanien wird gebührender Platz gewidmet.

    Das zweite Kapitel geht näher auf Frankreich ein. Neben den toreador’schen Höfen der Liebe und ihrem Verhältnis zu den Ventrueherrschern geht es vor allem um den Albigenserkreuzzug.

    Kapitel Drei widmet sich ganz der stärksten Macht im Europa des Jahres 1230: Dem Heiligen Römischen Reich. Als Nation, die schon viele Jahre von den Ventrue regiert wird, kommt den Patriziern natürlich besondere Beachtung zu. Aber auch Orte, die außerhalb des Machtbereichs der Ventrue liegen, sind beschrieben, so zum Beispiel Prag als Schlüssel zum Osten oder das von den Lasombra kontrollierte Sizilien.
    Es folgt Kapitel Vier mit Iberien, Hochburg der Lasombra, das vor allem vom Konflikt zwischen maurischer und christlicher Lebensweise und Kultur geprägt ist. Dieser Konflikt spielt sich nicht nur in der Welt der Sterblichen ab, sondern hat sich ebenso auf die Kainitengesellschaft übertragen...


    Kapitel Fünf widmet sich dem Konfliktherd Italien. Vor allem die norditalienischen Stadtstaaten, den ein entsprechend großer Teil des Kapitels zufällt, kämpfen gegen das heilige Römische Reich, um ihren Status als autonome Republik durchzusetzen. Auch das Papsttum, das in Rom seinen Hauptsitz hat, wird ausführlicher beschrieben.

    Kapitel Sechs geht, sowohl das Land als auch die herrschenden Kainiten betreffend, auf die düsterste Region Europas ein: Ungarn und der slawische Osten. Dort haben die Tzimisce einen schweren Stand. Lange reagierten sich nicht auf die Zeichen, und nun, da der Krieg der Prinzen entbrannt ist, droht die Macht ihnen langsam zu entgleiten...

    Mit Skandinavien und dem Baltikum beschreibt Kapitel Sieben den Norden Europas.
    Das weitestgehend christianisierte Skandi-navien hat sich vom rauen Land der Nordmannen zu einer gemäßigten, aufstrebenden Nation entwickelt. Nur Finnland bietet noch eine Stätte für die Einherjar, die Anhänger des alten Heidentums.
    Kapitel Acht widmet sich den byzantinischen Nachfolgestaaten. Mit der Eroberung Byzanz’ während des vierten Kreuzzuges ging für viele Kainiten ein Traum in die Brüche. Die übrig gebliebenen Fragmente sterblicher wie vampirischer Herrscher warten auf den Moment, an dem sie die Metropole wieder zurückgewinnen.
    Den Abschluss bildet mit Kapitel Neun das so genannte Outremer. Dies sind die Feudalstaaten, die im Heiligen Land als Vorposten der Christenheit dienen. Sowohl auf sterblicher, als auch auf kainitscher Ebene sind diese Gebiete aber mehr als umstritten.
    Die gebotenen Texte sind fundiert und gut recherchiert. Vor allem aber, wenn es um die Darlegung der Ereignisse vor dem beginnenden Krieg der Prinzen geht, verwischen sich die Jahrhunderte sterblicher und kainitischer Geschichte zu einem nur schwer zu lichtenden Informationsdickicht. Ansonsten aber sind die Kapitel hervorragend aufgebaut. Von der Landschaft über Politik, wichtigen Örtlichkeiten und Personen wird alles Wissenswerte beschrieben. Dazu gibt es Hinweise auf das Schicksal einzelner Konfliktherde und Personen, die jedoch lediglich als Möglichkeit zu verstehen sind. Vereinzelte „Kästen“, die genauere Informationen zu speziell regionalen Themen enthalten (und durchaus für die eine oder andere Chronik verwendet werden können) lockern die Texte auf. Das Ende jedes Kapitels beschreibt jeweils einige bedeutende Kainiten der Region genauer.


    Fazit: Zwiegespalten. An vielen Stellen ist es einfach zu viel sterbliche Historie anstatt Fiktion, sodass sich mancher Abschnitt eher wie eine Geschichtsstunde denn wie ein unterhaltsames Quellenbuch ließt. Da Vampire (und vor allem die Dark Age-Reihe) schon immer etwas mehr Aufwand erforderte als andere Rollenspiele, soll dieser Umstand nicht allzu sehr in die Wertung einfließen. Schließlich bleibt es ohnehin dem Erzähler überlassen, was er aus den Informationen macht – und wer nicht wenigstens einen Funken Interesse an Geschichte hat, der ist bei Vampire aus der Alten Welt sowieso nicht gut aufgehoben...
    Alles in Allem ein solides Quellenbuch mit stellenweise etwas übertriebener Detail-freude, aber durchaus nützlichem Inhalt.



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