CD-Review / Kritik "Life in Cartoon Motion"

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    Re: CD-Review / Kritik "Life in Cartoon Motion"

    Lollipop - 21.07.2007, 14:02

    CD-Review / Kritik "Life in Cartoon Motion"
    Hab im Internet mal eine Kritik gefunden:

    Zitat: Eins ist mal klar: Käme ein junger Drehbuchschreiber mit Mikas Biographie als Skriptbewerbung bei einer Film-Agentur an, würde man ihm wohl nicht einmal die Mitarbeit an einer Telenovela anbieten. In Beirut inmitten des libanesischen Bürgerkriegs geboren, flieht Mikas Familie bald nach Paris, wo sein Vater das Opfer einer Geiselnahme wird, anschließende Umsiedelung nach London, dort steht er als Elfjähriger auf der Bühne einer Richard-Strauss-Oper und erhält erste Werbe-Engagements als Sänger für Orbit-Kaugummis und die Telefon-Warteschleife von British Airways.

    Von der Obskurität der Story abgesehen, bleibt eine Sache unklar, nämlich wieso Mikas Vater ausgerechnet auf London als neuen Wohnort kam, als er nach seiner Pariser Entführung "in der amerikanischen Botschaft von Kuwait" landete. Vielleicht mag mir das der verantwortliche Lebenslaufkritzler von Universal mal erklären (Mailadresse oben rechts); jetzt wo ich mich in den Plot so schön reingearbeitet habe. Aber gut, mit so einem Lebenslauf kommt man wenigstens schnell zu einem Albumtitel. So kunterbunt wie in einem Comic purzeln nämlich auch Mikas elf Songs über den Hörer hinweg, legen dabei aber eine Stilvielfalt an den Tag, die streckenweise recht anstrengend ist.

    Welch abenteuerliche Vergleiche schleuderten uns Journalisten aus der Heimat des libanesischen Wahl-Briten seit Jahresbeginn entgegen: Hier käme ein neuer Robbie Williams auf uns zu, hieß es in jedem Halbsatz, nicht weniger als ein neugeborener Freddie Mercury, der sich im Klangkostüm der Scissor Sisters fortbewegt. Klingt schräg, und bei Gott, das ist es auch. Wundersamerweise stimmen die Vergleiche in Mikas Fall sogar mehr oder weniger, mit dem nicht unwesentlichen Nachteil, dass die eigene Handschrift des Newcomers dabei öfter unter die Räder kommt.
    Hiervon nicht betroffen ist die flamboyante Vorabsingle "Grace Kelly", in der der 24 Jahre junge Piano-Man sein geballtes Songwriting-Talent und sein über drei Oktaven reichendes Stimmvolumen in aller Deutlichkeit vorstellt. Den Freddie Mercury-Querverweis belegt hier neben seinem Falsettvortrag auch der C-Teil des Songs ("Say what you want / to satisfy yourself"), den er nicht nur um das Brunft-Superlativ "Yeah" erweitert, mit der Verwendung des Wortes "Freddie" in der Bridge lässt Mika nebenbei seine Vorliebe für Cross-Gender-Spielchen durchblicken. Auch eine Zeile wie "Sucking too hard on my lollipop" muss man erst mal in einem Popsong unterbringen.

    Jene Nummer nervt allerdings schon beim ersten Hören: wieder jauchzt Mika in der Strophe über ein rhythmusgebendes Piano-Stakkato, doch der mit Falsettstimmen-Chor aufgemotzte Refrain wäre sogar den Scissor Sisters zu tuntig. Erinnert an schlimme Spät-Hippie-Bands, die mit bunten Baumwollkleidchen über saftige, grüne Wiesen tanzen. "Love Today" umgarnt den Dancefloor mittels House-Oktavbass zwar beidarmig, machts aber kaum besser, sieht man mal vom Rockpart des Refrains ab, den Mika in normaler Stimmlage vorträgt.

    Allzuviel gibt es sonst nicht zu beanstanden an einem regenbogenfarbenen Party-Album inklusive Melodien-Overkill aus der Denkstube eines jungen Mannes, dem man auch im Falle von tiefster Abneigung (und die wird kommen!) nicht sein Talent absprechen kann. Zwei Kleinigkeiten vielleicht noch: Dass die Anfangsharmonien vom recht spaßigen "Stuck In The Middle" 1:1 dem Scissor Sisters-Song "Laura" nachempfunden sind, ist nun wirklich schwer zu überhören. Noch sprachloser ist man höchstens bei "Relax, Take It Easy": Gut, Mika ist erst 1983 geboren, aber hätte ihn dann nicht ein älterer Studiokollege sanft darauf hinweisen können, dass es 1986 einen, äh, Welthit namens "(I Just) Died in Your Arms" von Cutting Crew gab, der auf exakt den gleichen Akkorden fußt?

    Vielleicht ist das aber auch ein in Retropop-Zeiten äußerst schlau arrangierter Schachzug, zumal man sich eh die ganze Platte durch an irgendwas erinnert fühlt. Richtig klasse ist Mika der Pathosrocker "My Interpretation" gelungen, bei dem er sich stimmlich am Riemen reißt und erst gar keine extravaganten Ausflüge startet. Robbie-Fans dürften weinen vor Glück. Mit dem Piano- und Bläser-Pomp von "Billy Brown" präsentiert er nichts weniger als einen Nachfolger für den '74er Queen-Killer "Killer Queen" und dass ihm der Dancefloor so schlecht auch nicht steht, belegt schließlich "Big Girl (You Are Beautiful)", eine Hommage an alle Mädels mit Bridget Jones-Syndrom.

    Live funktioniert der Zitatsport übrigens weitaus besser. Der spindeldürre Sänger wirbelt zwischen Klavier und Mikroständer hin und her und verleiht seinen Songs dabei ein solides Maß an Authentizität, das man auf Platte an mancher Stelle vermisst. Die rege Nachfrage nach Konzerttickets für seine ersten beiden Deutschland-Konzerte bestätigt indes, was die britische BBC bereits zu Jahresbeginn prognostizierte: Mika ist einer der Pop-Abräumer des Jahres 2007. MICHAEL SCHUH
    Quelle

    Was ist Eure Meinung dazu?



    Re: CD-Review / Kritik "Life in Cartoon Motion"

    Lollipop - 21.07.2007, 14:16


    Und noch eine:

    Zitat: Mika
    Der Thronfolger

    Er sing pompösen Pop mit einer Fünf-Oktaven-Stimme. Vielen Briten gilt der 23-jährige Mika Penniman als Erbe Freddie Mercurys. Sein Debütalbum gibt ihnen recht.

    Bei diesem Text ist Vorsicht angesagt. Man will ja nicht als "schlampiger, pickliger Wichser" beschimpft werden. Weltweit im Internet. Und dann auch noch von Brian May, der Legende, dem ehemaligen Gitarristen von Queen. So nämlich erging es dem Musikjournalisten Alexis Petridis. Grund: Er hatte in der britischen Zeitung "Guardian" eine CD negativ besprochen. Keine von Brian May. Es ging auch nicht um eine neue "The Best Of Queen"-CD. Es ging dabei um Mika. Brian May ist sein berühmtester Fan.

    Der 23-jährige Mika Penniman, halb Libanese, halb Amerikaner, wohnhaft in London, wird zurzeit als "the next big thing" in der Popmusik gehandelt. Seine erste CD "Life In Cartoon Motion", die Ende März bei uns erscheint, stand bereits auf Platz eins in England. Und? Müssen wir den Mann beschimpfen und Gefahr laufen, dass Brian May uns mit seiner schweren, alten Queen-Hardrock-Gitarre auf den Kopf haut? Glücklicherweise nicht. Denn die CD von Mika ist eine gelungene, knallbunte und sehr abwechslungsreiche Sammlung großartiger kleiner Pophymnen. Theatralisch, eingängig und pompös. Mika klingt so, als hätte er sich im Tonstudio mit den CDs von Elton John, den Scissor Sisters und Queen eingeschlossen und alles mit eigenen Ideen zusammengemischt. Dazu kommt, dass der Schlaks mit den dunklen Wuschellocken eine Fünf-Oktaven-Stimme hat - mehr hat Mariah Carey auch nicht zu bieten. Wer Mika hört, bekommt gute Laune. Der Mann versteht sein Handwerk.

    Lob von Elton John
    Dabei wirkt er so gar nicht wie ein abgeklärter Popprofi. Ein Restaurant in Berlin: Mika zappelt auf seinem Stuhl herum, seine Augen sind braun, groß und rastlos. Mit seinen dünnen Fingern pult er an seinen grünen Hosenträgern, die eine hellblaue Stoffhose über den Bauchnabel ziehen. Er redet in aufgeregten Sätzen, die meist kein Ende haben und jedes Mal mit "Wahnsinn!" enden. "Gefällt Ihnen meine CD? Daran habe ich verdammt lange gearbeitet! Sie hat schon gute Kritiken bekommen, aber mal sehen, wie das weitergeht, weiß ich auch nicht ... Wahnsinn!" Er kann den Erfolg selbst nicht fassen. Vergangene Woche trat er zusammen mit Yusuf Islam, ehemals Cat Stevens, in einer Fernsehshow auf. Ein paar Tage später klingelte das Telefon. Elton John war dran. Tolle CD, Mika, sagte er.

    Man gönnt dem Mann diese Anerkennung - er musste hart darum kämpfen. Mika wurde in Beirut geboren und ging in Paris in den Kindergarten, bevor sich seine Familie in London niederließ. Ein Zuhause, endlich, doch als der neunjährige Mika in seine Klasse kam, hatte er das Lesen und Schreiben verlernt. "Ich war wie betäubt. Die tausend Umzüge hatten mich so durchgeschüttelt, dass ich nicht weiterkonnte. Ich weigerte mich sogar zu sprechen." Nur Singen machte ihm noch Spaß. Seine Mutter nahm ihn aus der Schule und besorgte ihm eine russische Opern-Gesangslehrerin. "Ein Diktator mit großem Busen. Aber von ihr habe ich alles gelernt", sagt Mika, jetzt nicht mehr hippelig, sondern voll stiller Ehrfurcht.

    Der Diktator mit dem großen Busen tat ihm gut. Mika begann, seine eigenen Songs zu komponieren, er sang WerbeJingles für Kaugummis und im Chor des Royal Opera House in London. Aber als er bei einer Plattenfirma vorsang, sagten sie: "Singen kannst du. Aber probier mal, mehr wie Robbie zu sein!" Er hat nicht auf sie gehört. Stattdessen schrieb er einen Song über die Forderung, ein anderer zu sein als er selbst: "Grace Kelly", eine satirische Drei-Minuten-Popoper. "Soll ich mich verbiegen, soll ich älter aussehen, nur damit ich in eure Schublade passe?", singt er. Ein Musikproduzent biss schließlich an, besorgte Mika den ersehnten Plattenvertrag, und "Grace Kelly" schoss an die Spitze der britischen Charts. Mittlerweile wird er bereits mit seinem großen Vorbild Freddie Mercury verglichen. Und er hat tatsächlich das Zeug, ihn zu erreichen. Auch ohne Brian Mays ruppige Hilfe.
    HANNES ROSS
    Quelle



    Re: CD-Review / Kritik "Life in Cartoon Motion"

    Lollipop - 21.07.2007, 14:25


    Weil aller guten Dinge drei sind:

    Zitat: Es ist in den letzten Jahren nicht gerade selten vorgekommen, dass Anfangs hochgelobte Newcomer recht schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind. Bei Mika muss man in dieser Hinsicht allerdings keine Befürchtungen haben, denn mit seinem Debütalbum legt der 23-jährige Sänger und Songwriter ein in allen Belangen so rundum überzeugendes und hochklassiges Werk vor, dass wir an ihm garantiert noch lange unsere Freude haben werden. Dabei ist es nur von verminderter Aussagekraft, mit welchen Künstlern er bisher schon alles verglichen worden ist. Die Liste ist lang und reicht von Freddie Mercury über Beck bis hin zu den Scissor Sisters. Wenn man genau hinhört, dann kann man noch eine Vielzahl weiterer Einflüsse und Inspirationsquellen heraushören. Doch alle diese Vergleiche helfen letztlich nicht weiter. Mika ist viel zu einzigartig und seine Musik auf Life In Cartoon Motion lässt sich eben nicht einfach in irgendwelche bereits vorhandene Schablonen pressen. Mit dem herrlich überdrehten, mit einer göttlichen Melodie gesegneten Opener Grace Kelly, zugleich auch die erste Single, legt er die Meßlatte für die folgenden Songs schon einmal extrem hoch. Was ihn aber nicht darin hindert, mit "My Interpretation" und "Love Today" diese Marke noch einmal locker zu überspringen. Mika ist ein Naturtalent, was das Songwriting und sein Gespür für absolut geniale Hooklines und Melodien angeht. Darin erinnert er in der Tat an den frühen Elton John, der in den 79er Jahren ähnlich ausgelassen und überschwänglich unterwegs war. Und auch wenn diese ewigen Vergleiche nur bedingt weiterhelfen, so ist es nicht vermessen, ihm eine ähnlich langlebige Karriere vorherzusagen. Solange er jedenfalls mühelos Songs wie das mit dezenten Disco-Elementen angereicherte "Relax (Take It Easy)" oder wundervolle, mit Streicher-Klängen unterlegte Balladen wie "Any Other World" aus dem Ärmel schüttelt, gibt es nicht den geringsten Grund daran zu zweifeln.
    NORBERT SCHIEGL
    Quelle



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