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Hacke, Axel - Der weisse Neger Wumbaba




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Hacke, Axel - Der weisse Neger Wumbaba

Beitragvon alwin03 » 04.03.2008, 09:32

Titel: Der weisse Neger Wumbaba
Autor: Axel Hacke / Michael Sowa
Verlag: Kunstmann; Auflage: 10., Aufl. (September 2004)
Seiten: 63
ISBN-10: 3888973678
ISBN-13: 978-3888973673
Preis: 8,90€




Aus der Amazon.de-Redaktion
Kinder können nicht zuhören. Und wenn sie es tun, dann schlägt ihnen die Phantasie oft ein Schnippchen, das sie -- oft bis zum Tod -- mit falschen Liedtexten leben lässt. Denn vor allem Kinder sind grausame Verhörer – so wie Frau J. aus Stephanskirchen, die als junges Mädchen felsenfest davon überzeugt war, dass der eigentlich klischeehafte Satz eines mittelmäßigen Seemannslieds („Stürmisch die Nacht und die See geht hoch“) tatsächlich „Stürmisch die Nacht und die Säge tobt“ laute. Für den Münchner Autor und Kolumnisten Axel Hacke sind diese Verhörer von teils schrecklicher Schönheit die eigentliche Quelle unerschöpflicher Poesie: „Der Verhörende schafft sich gewissermaßen aus der Unverständlichkeit der Welt heraus einen eigenen Kosmos, ein Beweis für die kindlich-dichterische Kraft, die vielen von uns innewohnt, ohne dass wir eigentlich etwas von ihr ahnen“, heißt es in dem von Michael Sowa wieder einmal kongenial illustrierten Buch Der weiße Neger Wumbaba. Hackes Meinung nach haben Liedtexter gar die Aufgabe, zum Fehlhören zu animieren.
In seiner Kolumne Das beste aus meinem Leben für die Süddeutsche Zeitung erwähnte Hacke einmal einige schöne Exempel für die Freudschen Fehler des Gehörs -- mit der Folge, dass ihn immer neue Zuschriften seiner Leser ereilten, darunter die wirklich überzeugende Umdichtung des Evergreens Der Mond ist aufgegangen von Matthias Claudius, dessen vertonte Gedichtzeilen „und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar“ das Gehirn eines Musikenthusiasten folgendermaßen verwandelte: „und aus den Wiesen steiget / der weiße Neger Wumbaba“. Dieses ungleich größere Zitat ziert nun als Titel ein Buch, die Hackes Originalkolumne sowie seine zahlreichen Nachfolger versammelt. Selbst wenn man sich bei manchen der eingesandten Verhörern etwas ohrenreibend fragt, wie das Hirn derlei phonetisch-semantische Kapriolen zustande bringt, so ist Der weiße Neger Wumbaba doch der beste Beweis für die im Buch aufgestellte These, „dass die besseren Liedtexte in den Köpfen der Hörer entstehen.“ Und das ist auf zauberhafte Weise sicher war. -- Thomas Köster

Meine Meinung:

Hab das Buch des öfteren unter den Bestsellern bei Amazon gesehen und der aufällige Name, sowie das auffällige Titelbild haben schon lange mein Interesse geweckt.
Nun sah ich das Buch in den Händen meiner Kollegin bei einem Flug nach Malle und da es mit 63 Seiten nicht grad zu den dicken Schmökern zählt, hab ich mir es für den Rückflug besorgt.

Um es vorweg zu sagen:"Es hätte in den Händen meiner Kollegin bleiben sollen!"
Die Geschichte des Titels noch recht interessant, so reihen sich Versprecher und deren Gedanken zu Strophen uns umgebender Lieder aneinander.
Die Welt hätte auch ohne dieses Buch überlebt und wenn ich mir vorstelle, für dieses Buch sind Bäume gestorben so stellt sich bei mir ein wenig Trauer ein.
Wenn Witz vorhanden, so würde ich ihn in die Kategorie "fade" stufen.
Auch mit nur 63 Seiten kann man ein schlechtes Buch schreiben. Besser Finger weg und wenn doch Lesebedarf oder Neugier besteht, dann ausborgen!
Meine Bewertung fällt hier recht großzügig aus

:stern:


Bild
Ich lese zur Zeit:

--------------------------------------- ???


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von Anzeige » 04.03.2008, 09:32

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Re: A.Hacke / M.Sowa - Der weisse Neger Wumbaba

Beitragvon Katia » 04.03.2008, 17:47

alwin03 hat geschrieben:Die Geschichte des Titels noch recht interessant, so reihen sich Versprecher und deren Gedanken zu Strophen uns umgebender Lieder aneinander.


Danke, Alwin, dass Du mich bestätigst, was meinen Eindruck von dem Buch betrifft, den ich nur vom Hörensagen hatte - so bin ich mir sicher, dass es richtig war, es nicht zu kaufen (ich hatte mal ernsthaft mit dem Gedanken gespielt) :D
Allerdings ist mir nicht ganz klar, was Du erwartet hattest, dachtest Du das Buch enthielte inhaltlich etwas anderes?
Vielleicht gehört es zu den Dingen, die man nur häppchenweise lustig findet - so geballt dann nicht mehr.

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Beitragvon alwin03 » 04.03.2008, 18:14

@Katia, das Interesse kam eher vom Layout und der Tatsache, dass es ständig unter Amazons Besten gelistet war.

Inhaltlich totaler Käse, aber man kauft auch manchmal nur Verpackung :cry:

Übrigens gerade bei NDR II gehört. Heut Abend gibts eine Veranstaltung in Lübeck, in der es um dieses Thema geht:

Missverstandene Texte aus Liedern

Beispiel gefällig

aus: Was Soll Das Lyric by Herbert Groenemeyer Preview:
Sein Pyjama liegt in meinem Bett ...

Wird verstanden als:
Sein Schamhaar liegt in meinem Bett, was soll ...

Das ein Auszug aus der Werbung für die Veranstaltung:

Hört beim nächsten Mal, mal genauer hin

:mrgreen:

EDIT: Uups, hier bin ich wohl ein wenig in der Rubrik verrutscht :oops:
Ich lese zur Zeit:

--------------------------------------- ???


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Beitragvon Katia » 09.03.2008, 12:17

Auch wenn's ein bisschen OffTopic ist. Ich bin im Literaturschock über einen Thread zum Thema "Verhören" gestolpert:

Dort ist von einem eingeschmuggelten deutschen Teil in Pink Floyds "Another brick in the wall" die Rede (mit einer unrealistisch, theatralischen Geschichte drumrum). Also youtube angeschmissen, das Lied angehört, kein "Hol ihn, Hol ihn unter's Dach" gehört. Google angeworfen, eine Seite gefunden mit einem separiertem Tonausschnitt:
http://www.tonbandstimmen.de/thewall.wav

Die ersten fünf Mal hörte ich immer "all in all your just a...", aber dann klappte es und inzwischen kann ich beides hören, je nach dem was ich will. Total faszinierend, weil im Mittelteil ja eigentlich sehr andere Laute vorkommen und es klingt nach absolut akzentfreiem Deutsch.
Das ist wie dieses "küssende Personen oder Pokal"-Bild, nur akustisch.

So ein bisschen läuft's mir doch kalt den Rücken runter, wenn es die Stelle "deutsch" anhöre ...

Katia

P.S. Die Seite auf der ich den Ausschnitt gefunden habe, ist natürlich ein bisschen strange - die Leute glauben, an Stimmen aus dem Jenseits oder sonstiger übernatürlicher Art, die man aus Rauschen im Radio etc. hören können soll und wehren sich hier gegen Skeptiker.
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Beitragvon Karthause » 09.03.2008, 14:37

@alwin

Grönemeyer mag ich zwar, aber manchmal habe ich schon den Eindruck einen Gehörschaden zu haben, wenn ich zuhöre. :?
Viele Grüße
Karthause

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