Titel: Der weisse Neger Wumbaba
Autor: Axel Hacke / Michael Sowa
Verlag: Kunstmann; Auflage: 10., Aufl. (September 2004)
Seiten: 63
ISBN-10: 3888973678
ISBN-13: 978-3888973673
Preis: 8,90€
Aus der Amazon.de-Redaktion
Kinder können nicht zuhören. Und wenn sie es tun, dann schlägt ihnen die Phantasie oft ein Schnippchen, das sie -- oft bis zum Tod -- mit falschen Liedtexten leben lässt. Denn vor allem Kinder sind grausame Verhörer – so wie Frau J. aus Stephanskirchen, die als junges Mädchen felsenfest davon überzeugt war, dass der eigentlich klischeehafte Satz eines mittelmäßigen Seemannslieds („Stürmisch die Nacht und die See geht hoch“) tatsächlich „Stürmisch die Nacht und die Säge tobt“ laute. Für den Münchner Autor und Kolumnisten Axel Hacke sind diese Verhörer von teils schrecklicher Schönheit die eigentliche Quelle unerschöpflicher Poesie: „Der Verhörende schafft sich gewissermaßen aus der Unverständlichkeit der Welt heraus einen eigenen Kosmos, ein Beweis für die kindlich-dichterische Kraft, die vielen von uns innewohnt, ohne dass wir eigentlich etwas von ihr ahnen“, heißt es in dem von Michael Sowa wieder einmal kongenial illustrierten Buch Der weiße Neger Wumbaba. Hackes Meinung nach haben Liedtexter gar die Aufgabe, zum Fehlhören zu animieren.
In seiner Kolumne Das beste aus meinem Leben für die Süddeutsche Zeitung erwähnte Hacke einmal einige schöne Exempel für die Freudschen Fehler des Gehörs -- mit der Folge, dass ihn immer neue Zuschriften seiner Leser ereilten, darunter die wirklich überzeugende Umdichtung des Evergreens Der Mond ist aufgegangen von Matthias Claudius, dessen vertonte Gedichtzeilen „und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar“ das Gehirn eines Musikenthusiasten folgendermaßen verwandelte: „und aus den Wiesen steiget / der weiße Neger Wumbaba“. Dieses ungleich größere Zitat ziert nun als Titel ein Buch, die Hackes Originalkolumne sowie seine zahlreichen Nachfolger versammelt. Selbst wenn man sich bei manchen der eingesandten Verhörern etwas ohrenreibend fragt, wie das Hirn derlei phonetisch-semantische Kapriolen zustande bringt, so ist Der weiße Neger Wumbaba doch der beste Beweis für die im Buch aufgestellte These, „dass die besseren Liedtexte in den Köpfen der Hörer entstehen.“ Und das ist auf zauberhafte Weise sicher war. -- Thomas Köster
Meine Meinung:
Hab das Buch des öfteren unter den Bestsellern bei Amazon gesehen und der aufällige Name, sowie das auffällige Titelbild haben schon lange mein Interesse geweckt.
Nun sah ich das Buch in den Händen meiner Kollegin bei einem Flug nach Malle und da es mit 63 Seiten nicht grad zu den dicken Schmökern zählt, hab ich mir es für den Rückflug besorgt.
Um es vorweg zu sagen:"Es hätte in den Händen meiner Kollegin bleiben sollen!"
Die Geschichte des Titels noch recht interessant, so reihen sich Versprecher und deren Gedanken zu Strophen uns umgebender Lieder aneinander.
Die Welt hätte auch ohne dieses Buch überlebt und wenn ich mir vorstelle, für dieses Buch sind Bäume gestorben so stellt sich bei mir ein wenig Trauer ein.
Wenn Witz vorhanden, so würde ich ihn in die Kategorie "fade" stufen.
Auch mit nur 63 Seiten kann man ein schlechtes Buch schreiben. Besser Finger weg und wenn doch Lesebedarf oder Neugier besteht, dann ausborgen!
Meine Bewertung fällt hier recht großzügig aus