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Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 02.03.2005, 15:32Astrid Lindgren
„Das Beste an meiner Kindheit war, dass wir beides hatten – ausreichend Geborgenheit und ausreichend Freiheiten.
Wir waren geborgen, da wir umgeben waren von bodenständigen, verlässlichen Erwachsenen: Mutter, Vater, Knechten, Mägden, Kuhhirten und helfenden Nachbarsfrauen. Es war immer jemand da.
Die Freiheiten hatten wir deshalb, weil all die uns umgebenden Erwachsenen durch ihre Arbeit so stark beansprucht waren, dass sie uns Kinder nicht immer im Auge haben konnten.“ (Astrid Lindgren)
Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 26.06.2005, 13:29
Glückliche Kindheit
Auf dem Hof Näs am Rand der kleinen Stadt Vimmerby in Smaland, Schweden, wurde Astrid Lindgren als Astrid Anna Emilia Ericsson am 14. November 1907 geboren. Ihre drei Geschwister und sie wuchsen in liebevoller Geborgenheit auf. Zum Spielen mit den anderen Kindern des Dorfes standen ihnen Wiesen, Wälder, Haine, Heuböden und Scheunen zur Verfügung. In ihren "Bullerbü"-Büchern hat Astrid Lindgren viele Erlebnisse und die freiheitliche Atmosphäre dieser Jahre festgehalten. Sie glaubte, dass in der Kindheit die Weichen für das weitere Leben eines Menschen gestellt werden.
Unruhige Jugend
Das neuenstehende Frauenbild der 20er Jahre erreichte auch das schwedische Vimmerby - Astrid Ericsson schnitt sich die Harre, was schon genügte um in Vimmerby Aufsehen zu erregen. Ihr Talent zum Schreiben war früh zu erkennen. Sie begann als Volontärin bei der Lokalzeitung zu arbeiten und war damit eine der ersten Frauen in diesem Beruf. Ihre Affäre mit einem älteren Mann führte dazu, dass sie mit 17 Jahren und nicht abgeschlossener Ausbildung unverheiratet schwanger wurde.
Schwere Jahre
Zu dieser Zeit galt ein uneheliches Kind noch als Skandal. Um dem zu entgehen verließ Astrid Ericsson Vimmerby und begann 1926 in Stockholm eine Ausbildung als Sekretärin. Wie viele Schwedinnen in ähnlicher Situation brachte sie in Kopenhagen ihren Sohn Lars zur Welt. Lars verbrachte seine ersten drei Lebensjahre bei Pflegeeltern. Für Astrid Ericcson war diese Zeit von großer Armut und Einsamkeit geprägt.
Astrid Ericcson wird Astrid Lindgren
1928 wurde sie Sekretärin im Königlichen Automobilclub. Dort lernte sie ihren späteren Mann Sture Lindgren kennen. 1931 heirateten Astrid Ericsson und Sture Lindgren. Ihre gemeinsame Tochter Karin wurde 1934 geboren. Im selben Jahr erschienen in schwedischen Zeitschriften erstmals Märchen von Astrid Lindgren.
"Pippi Langstrumpf"
Astrid Lindgrens wohl berühmteste und anarchistischste Figur "Pippi Langstrumpf" entstand 1944 - als Geburtstagsgeschenk für ihre Tochter Karin. Astrid Lindgren hatte zunächst große Schwierigkeiten das Manuskript bei einem Verlag unterzubringen. Nach Meinung der Kritiker war ihre Fantasie geisteskrank und der Einfluss der "Pippi-Figur" auf Kinder schädlich, wenn nicht gar gefährlich. Auch mehrere deutsche Verlage lehnten das Manuskript ab. 1949 lernte der Verleger Friedrich Oetinger die Autorin bei einem Besuch in Schweden kennen: Er veröffentlichte "Pippi Langstrumpf" in deutscher Übersetzung und wurde zu Astrid Lindgrens Verleger.
Das literarische Werk
Ihre Lebenserfahrungen - die glückliche Kindheit, die eigene Aufmüpfigkeit und ihre frühe Mutterschaft - ließ Astrid Lindgren in ihre Kinderbücher einfließen. "Die Kinder aus der Krachmacherstraße" und "Die Kinder aus Bullerbü" beschwören die Idylle der Kindheit. In Astrid Lindgrens Lieblingsbuch "Michel aus Lönneberga" finden sich Geschichten, die Lindgrens Vater seinen Kindern erzählt hatte. Astrid Lindgrens stärkste Figuren sind ihre rebellischen Mädchen: "Pippi Langstrumpf" und die 1981 erschienene "Ronja Räubertochter". Einsamkeit, Isolation, Tod und Abschied stehen mit im Zentrum von "Brüder Löwenherz", "Mio mein Mio" und "Karlsson vom Dach". Alle Werke Lindgrens haben eines gemeinsam: das uneingeschränkte Engagement für die freie Entfaltung und die eigene Welt der Kinder.
Politisches Engagement
Ab den 70er Jahren mischte sich Astrid Lindgren offensiv in verschiedene politische Diskussionen ein. In den 80ern engagierte sie sich gegen die Nutzung der Atomkraft. Sie erhob ihre Stimme gegen Massentierhaltung und für eine Reform der Landwirtschaft. Durch ihre Mithilfe trat 1988 in Schweden ein verbessertes Tierschutzgesetz Kraft.
Eine lebensfrohe alte Dame
Bis ins hohe Alter kletterte Astrid Lindgren auf Bäume - sehr zum Vergnügen der Fotografen - spielte mit ihren Urenkeln, reiste, gab Interviews und antwortete ihren Fans aus aller Welt. Mit vielen Preisen dekoriert wurde Astrid Lindgren 1999 zur beliebtesten Schwedin des Jahrhunderts gewählt. Im Kreis ihrer Familie starb Astrid Lindgren am 28. Januar 2002 im Alter von 94 Jahren in ihrer Wohnung in Stockholm.
Quelle: planet-wissen.de
Autorin: Claudia Belemann
Re: Astrid Lindgren
Uwe - 26.06.2005, 22:53
Hi, Jaxx!
Danke für diese kleine Biografie.
Leider hatte ich als Kind kein einziges Astrid Lindgren-Hörspiel (auch kein Buch von ihr). Scheinbar waren meine Eltern der Meinung, dass das eine Autorin für Mädchen sei.
Und so fehlt mir bis heute der "Lindgren-Background". Vor kurzem habe ich aber mal den fontana-Zweiteiler "Madita" und "Madita und Pims" entdeckt. Diese beiden Bücher gehören wohl zu den eher unbekannteren von Frau Lindgren.
Aber die beiden Hörspiele sind sehr gut :!:
Es ist eine Herwald/Weckler-Produktion von Wolfgang Buresch mit u.a. einem wunderbar aufgelegten Manfred Steffen als Erzähler und Katharina Doerk als Madita. Außerdem dabei u.a. Lutz Schnell, Wolfgang Buresch (unter dem Pseudonym Wolf Orloff :mrgreen: ).
Besprechung folgt!
Grüße!
Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 27.06.2005, 08:15
Hi Uwe,
da geht es mir nicht anders. Meine Eltern haben mir auch nixx von Lindgren gekauft. Dafür haben sie mich aber Pipi sehen lassen :D
Madita und Pims finde ich als Hörspiel auch sehr schön. Liegt ohne Zweifel an Steffen! Ich werde die beiden Folgen unter der Rubrik "Die Serien" eintippen und freue mich schon auch Deine Besprechungen! :gut:
Jaxx
Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 28.06.2005, 17:59
Ääähm...ich habe momentan alle meine Hörspiele eingepackt und mein Büro geräumt. Der Nachwuchs steht unmittelbar bevor. Die Cover werde ich also ein wenig später einscannen und online stellen :oops: :cool:
Jaxx
Re: Astrid Lindgren
Uwe - 28.06.2005, 21:46
Kein Problem, Jaxx!
Dann schreibe ich wieder zuerst die Rezis und du fügst nachträglich die Cover hinzu. :wink:
Heißt "Nachwuchs", dass du ein Kind bekommst? (wenn ich mal so indiskret fragen darf :mrgreen: ).
Grüße!
Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 29.06.2005, 00:27
HI Uwe,
klar darfst Du fragen! Jo, wir bekommen Nachwuchs. Stichtag ist der 18.07. aber er wird früher kommen :wink:
Jaxx
PS: Freue mich auf die Rezis!
Re: Astrid Lindgren
Uwe - 30.06.2005, 21:30
Oh! :D
Na, da gratuliere ich dir aber! :juhu:
Ist es euer erstes?
Wenn ja - dann stehe ich für Tipps selbstverständlich jederzeit zur Verfügung :wink:
Unser Kleiner ist ja schon 3 und geht in den Kindergarten (Tz, wie die Zeit vergeht ...).
Ich wünsche euch jedenfalls eine schöne unkomplizierte Geburt. Bei uns war es ziemlich langwierig, und es ist dann doch ein Kaiserschnitt geworden.
Aber wenn das Kind gesund ist, ist sowas letztlich auch wurscht, gelle?
Re: Astrid Lindgren
Jaxx - 01.07.2005, 17:25
Danke für die Glückwünsche :D
Wird der zweite Sohnemann, der erste wird am 05.09. 2 Jahre alt.
Die Schwangerschaft verläuft bis jetzt absolut unkompliziert und da wird sich bestimmt auch nixx dran ändern :smile:
Die Zeit vergeht wirklich sehr rasant...
Re: Astrid Lindgren
acquire - 13.07.2005, 00:14
@ Jaxx: Danke für die Infos über Lindgren.
Ich habe von Lindgren Ronja Räubertochter angefangenb, doch ich fand es auf Dauerirgendwie langweilig. Vielleicht war ich mit meinen 6-8 Jahren zu jung. Ich ahbe das Buch nie beendet.
Von Pippi Langstrumpf habe ich allerdings einige Hörspiele besessen.
Zum 90. Geb. von Lindgren gab es auf dem Kinderkanal einen Lindgren Tag. Den habe ich aufgezeichnet und alles angeschaut. Fand ich klasse! Aber leider wurde nicht der Kinofilm gezeigt, den ich mal auf Video hatte von Pippi. An den habe ich immer noch die besten Erinnerungen. Eine der besten, wenn nicht sogar die beste, Verfilmungen. So mal nebenbei: Zum 100 Geburtstag von Endi Blyton (wenn sie noch gelebt hätte), gabe es im KiKa auch einen Special Tag. Habe ich auch aufgezeichnet. :-)
Und sonst habe ich noch Kalle Blomquist. Schon immer gehabt. Als ich klein war gefiel es mir überhaupt nicht, aber einige Jahre später fand ich es genial. Da fällt mir ein, dass ich die Hörspiele auch seit zig Jahren nicht mehr gehört habe.
Dann habe ich noch viele andere Lindgren Hörspiele früher aus der Stadtbücherei ausgeliehen vom Dt. Grammofon. Und da auch viel Die Kinder vom bollerbü (herrlich!). Vor allem sind die geschichten so geschrieben (größenteils), das sie nicht unwirklich scheinen, sondern so real, dass sie wirklich stattgefunden haben könnten.
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