Kirchenskandal

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    Re: Kirchenskandal

    Chilimaera - 20.08.2004, 23:17

    Kirchenskandal
    FAZ.net hat folgendes geschrieben: Vatikan wußte über St. Pölten seit Jahren Bescheid

    20. August 2004 Die homosexuellen Ausschweifungen im St. Pöltener Priesterseminar, die in Teilen Österreichs zu einer Austrittswelle aus der katholischen Kirche geführt hat, sollen dem Vatikan und der österreichischen Bischofskonferenz nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) schon seit zwei Jahren bekannt gewesen sein. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen habe auch Ortsbischof Kurt Krenn Bescheid gewußt, wird der Sender am Sonntag in der Fernseh-Dokumentation „Das Sex-Tabu. Priesterseminare im Zwielicht.“ Ein Vertrauter Krenns hatte demnach schon früh vor dem „Priesterseminar als Freudenhaus für Homosexuelle“ gewarnt.

    Der Vatikan hat die Ausbildungsstätte inzwischen schließen lassen. Der vom Papst eingesetzte apostolische Visitator, Bischof Klaus Küng, sagte der ARD, er sei auf eine „Mauer des Schweigens“ gestoßen; alle Leitungsfunktionen im Bistum müßten neu besetzt werden. Im Juli war der Skandal ans Licht gekommen. Seminaristen sollen Tausende pornografischer Bilder und Filme, darunter auch Kinderpornografie, aus dem Internet auf mehrere Computer gespeichert haben.

    „Es war ein richtiger Sumpf“, sagte ein Seminarist aus St. Pölten der ARD. „Es ist sehr schmerzhaft, daß der Vatikan sich erst durch die Medien zwingen lässt zu reagieren. Das ist traurig.“ Der österreichische Priesteramtsanwärter hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren an verschiedenen „Sex-Festen“ im Seminar teilgenommen und sagte: „Es wurden homosexuelle Beziehungen geführt zwischen beidenRegenten zu den Seminaristen.“ Das Ganze sei „moralisch unterm Hund“ gewesen.

    Richtlinien zum Umgang mit homosexuellen Priestern

    Die Deutsche Bischofskonferenz bestätigte unterdessen, daß sie in einer vertraulichen Studie Richtlinien zum Umgang mit homosexuellen Priestern und Seminaristen festgelegt hat. In dem bereits 1999 verfaßten Papier, das dem SWR nach eigenen Angaben vorliegt, heißt es: „Ein homosexuell veranlagter Priesterkandidat, dessen geistliches Leben deutliche Anzeichen einer Berufung zum Priestertum aufweist, könnte, wenn er in überzeugender Weise sexuelle, personale und geistliche Reife und Integration zeigt und zur zölibatären Lebensweise bereit und fähig ist, zur Weihe zugelassen werden.“ Allerdings dürfe sich ein Priester nicht öffentlich als schwul outen und müsse „einschlägige Treffpunkte für Homosexuelle (wie Bars, Discos, Saunen) meiden“.

    Eine schriftliche Umfrage des SWR bei den 27 Diözesen in Deutschland ergab, daß die meisten Bischöfe bei der Auswahl des Priesternachwuchses nach diesen Vorgaben verfahren. Der Jesuitenorden hat in einer internen Studie festgestellt, daß es in den Ordensgemeinschaften „homosexuelle Hierarchien“ gibt. Der Novizenmeister Stefan Kiechle sagte, das Thema werde „weiterhin zu sehr verdrängt und verleugnet, obwohl es im Klerus immer deutlicher wird. Die Versuchung sitzt im Zimmer neben dran.“

    Text: FAZ.NEt mit Material von dpa
    Bildmaterial: dpa/dpaweb



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