Katastrophe

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    Re: Katastrophe

    Takaya - 25.08.2004, 13:24

    Katastrophe
    Katastrophe


    Dies war das erste Mal, dass einer aus der Crew auf dem offenen Meer vom Deck gestoßen wurde.
    Na gut, so offen war das Meer nun auch wieder nicht, denn die Pearl lag an einer kleinen Insel, wohin sich derjenige sicher retten konnte. Dort konnte er sich dann selbst verfluchen und den Anderen aus dem Weg gehen, denn er war dafür verantwortlich, dass sie hier gelandet waren. Gelandet im wortwörtlichen Sinne, denn die Pearl hatte sich in der Nähe der Insel den Rumpf an einem Riff regelrecht zerfetzt und sah nun dem nasskalten Tod entgegen.
    "Nun verhaltet euch endlich euer Art entsprechend und verlasst das Schiff, ihr Ratten!" schrie Anamaria über das Deck, als sich der Rumpf schon bedrohlich zur Seite neigte. Man hatte zwar inzwischen sämtliche Boote zu Wasser gelassen und sie auch schon mit wichtigen Dingen gefüllt, die sie nicht später durch waghalsige Tauchgänge aus dem Rumpf retten könnten (wozu das Schießpulver und der Rum gehörten, denn beides wurde in Fässern aufbewahrt, die sehr schnell undicht werden konnten, wie sie aus Erfahrung wussten). Aber noch war niemand in die Boote gestiegen, denn man erwartete den Befehl vom Captain, der allerdings gerade nicht auffindbar war. Also hatte Ana diesen Job übernommen und scheuchte nun die Crew in die Boote. Sie selbst gesellte sich noch nicht dazu, sondern ging lieber noch einmal unter Deck und zu der Kabine des Captains, denn sie wusste, dass es viel Überredungskunst kosten würde, ihn von seiner geliebten Pearl zu trennen.
    Wie erwartet war die Tür verschlossen, und sie hämmerte energisch dagegen, aber nicht ohne dabei die schönsten Flüche zu brüllen. Die Antwort bestand aus einem leisen unverständlichen Fluch und dem Klang von Glas, das in tausende Scherben zerschellte. Ein erneuter Fluch erklang, und Ana dachte sich, dass jetzt wohl das Kristallglas das Leben ausgehaucht hatte, aus dem Jack in den seltesten und wichtigsten Momenten seinen Rum trank.
    "Schieb endlich deinen Hintern da raus und komm mir nicht mit dem dämlichen Spruch, von wegen der Captain verlässt als Letzter das sinkende Schiff, oder vielleich gar nicht!" brüllte Ana nun gegen die Kabinentür und musste sich sogar dagegen lehnen, denn die Schräglage wurde langsam unangenehm. Wenn er nicht langsam freiwillig da raus kam, würde sie ihn mit Gewalt vom Schiff runter schleppen müssen. Und aus der Erfahrung von vielen durchzechten Nächten in Tavernen, nach denen sie ihn immer auf das Schiff schleppen musste, wusste sie, dass dies ebenfalls nicht sehr angenehm und auch ziemlich anstrengend war.
    "Hey, seit wann sagt der Maat dem Captain, was er zu tun und zu lassen hat, he?" erklang diesmal ein etwas deutlicher Ruf, und sie konnte regelrecht das Augenrollen in ihrem Geiste sehen. Fast automatisch tat sie dies nun auch und ließ wieder einen Schwall Flüche hören. Das beantwortete zwar nicht seine Frage, aber sollte ihm klar machen, dass sie es ernster als jemals zuvor meinte und langsam die Geduld verlor. Allein dies müsste ihm zeigen, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Und damit war nicht das sinkende Schiff gemeint.
    "ANAMARIA!" brüllte er nun zurück, sodass sie erschrak und erkannte, dass sie ihn wohl ein wenig zu sehr gereizt hatte. "Ich verlasse diese Kabine, wann ich will, und nun verzieh dich endlich, damit du das letzte Boot erwischst und nicht schwimmen gehen musst, denn dann könnte der letzte Rest deines Verstandes auch noch weggespült werden!"
    Was? Wie bitte? Der letzte Rest ihres Verstandes? Verdutzt starrte Ana auf das Holz vor ihrer Nase und müsste jetzt eigentlich stinksauer und wutentbrannt die Tür eintreten, aber da ihr zur Zeit die Worte fehlten, würde sie wohl eher davonstürmen. Doch das wiederum wäre genau das, was er von ihr wollte, also blieb sie nur sprachlos stehen und kratzte den "letzten Rest ihres Verstandes" zusammen, um ihm eine gepfefferte Antwort zu geben.
    Sie hatte sich gerade eine ordentliche Tirade zurecht gelegt, als plötzlich die Tür aufschwang, und der Captain in Großaufnahme vor ihr stand und sie angrinste. Sie blinzelte, bewunderte unbewusst seine Gesichtszüge und vergaß dabei glatt ihre so schön formulierten Worte, sodass sie ihm nur mit ihrem Blick sagen konnte, was sie sagen wollte. Doch er grinste einfach nur weiter, legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie dann wie ein Schulmeister an, der seinen Schüler auf einen Fehler hnweisen wollte, den dieser gerade gemacht hatte.
    "Ana...", sagte er, und allein sein Tonfall trieb sie schon wieder die Palme hinauf. "Ana, du weißt doch ganz genau, dass ich erst vor einer Stunde aufgestanden bin und nie ohne den Eyeliner die Kabine verlasse. Also folgt daraus, dass ich jetzt und keine Minute vorher die Tür öffne, savvy?" Dann ging er in seiner unnachahmlichen Art und Weise zum Deck hinauf, um das letzte Boot zu erwischen und Ana schlug die Hand gegen die Stirn, bevor sie ihm folgte.
    Wie hatte sie das nur vergessen können?



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    Der Untergang - gepostet von Webmaster am Dienstag 30.11.2004



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