FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

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    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    vishnu - 17.04.2004, 13:52

    FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...
    Falludscha

    Augenzeugenbericht aus einer belagerten Stadt (von Jo Wilding, US-Amerikaner)

    Um die Schuldigen für den Tod von vier US-Söldnern zu suchen, haben US-Truppen in der Woche vor Ostern, wie mehrfach berichtet, die westirakische Stadt Falludscha umstellt. Weil sie auf massiven bewaffneten Widerstand stießen, bombardierten sie Wohnviertel und versuchten, die Stadt, von der Aufständische Besitz ergriffen hatten, im Häuserkampf zurückzuerobern. Mehrere hundert Zivilisten, meist Frauen und Kinder, wurden ermordet.
    Jo Wilding gehört zu jenen US-Amerikanern und anderen Internationalisten, die im Irak ausharren, um die Besatzer wenigstens zu beobachten. In den Tagen vor Ostern half sie, medizinisches Material in die Stadt zu bringen und beteiligte sich dort an der Bergung von Kranken und Verletzten. Wir geben im folgenden ihren Augenzeugenbericht in gekürzter Fassung wieder, den sie auf der Internetseite www.occupationwatch.org veröffentlichte.


    LKWs, Tanklaster und Panzer brennen auf der Landstraße östlich von Falludscha. Wir nehmen die Nebenstraße über Abu Ghraib. Nuha und Ahrar singen auf Arabisch. Uns kommen Fahrzeuge entgegen, voll mit Leuten und wenigen Habseligkeiten. Vom Straßenrand aus werfen Jungen Lebensmittelpakete durch die offenen Fenster unseres Busses. Für uns und für die Menschen in Falludscha. Der Bus folgt einem Auto mit dem Neffen eines örtlichen Scheichs und einem Führer mit Kontakten zu den Mudschaheddins, mit denen er unseren Transport abgeklärt hat.

    Gestern abend hatte mich ein Bekannter, ein Journalist, besucht. Die Lage in Falludscha sei verzweifelt. Er hatte geholfen, Kinder mit abgerissenen Gliedmaßen zu evakuieren. US-Soldaten gingen herum und erzählten den Leuten, sie würden getötet, wenn sie nicht in der Abenddämmerung die Stadt verlassen. Doch als sie flohen, ließ man sie an den Straßensperren, die die US-Truppen am Stadtrand errichtet hatten, nicht durch. Sie saßen in der Falle.

    Hilfsfahrzeuge und Journalisten würden nicht in die Stadt gelassen, so mein Bekannter. Medizinische Ausrüstung müsse nach Falludscha gebracht werden, und mit einigen Ausländern im Transport sei die Chance größer, die amerikanischen Straßensperren zu passieren.Wir kommen wohlbehalten in Falludscha an. Wir stapeln die Sachen im Flur einer Ambulanz. Die Kartons werden sofort aufgerissen. Besonders willkommen sind die Decken. Wir sind in der Praxis eines Chirurgen, der umsonst behandelt, seitdem das wichtigste Krankenhaus der Stadt bei den Luftangriffen zerstört wurde. Eine andere Ambulanz wurde in einer Garage improvisiert. Es gibt keine Narkosemittel. Blutkonserven werden in einem Getränkekühlschrank aufbewahrt, und die Ärzte wärmen sie unter warmem Wasser in einer unhygienischen Toilette an.

    Maki, der Leiter der Ambulanz, zeigt mir ein Bett, in dem ein Kind von zehn Jahren liegt. Es hat eine Schußverletzung am Kopf. Daneben wird ein noch kleineres Kind mit einer ähnlichen Wunde versorgt. Ein US-Heckenschütze traf das Mädchen, als es mit seiner Großmutter fliehen wollte. Die Lichter gehen aus, die Ventilatoren verstummen. In der plötzlichen Stille zündet jemand ein Feuerzeug an, in dessen Licht der Doktor weiter operiert. Seit Tagen ist der Strom abgestellt. Man behilft sich mit einem Generator, und wenn mal wieder der Diesel alle ist, irgendwie anders. Die Kinder werden nicht überleben.

    »Komm«, sagt Maki und schiebt mich in einen Raum, in dem einer alten Frau eine Bauchschußwunde genäht worden war. Eine Schußverletzung im Bein wird gerade verbunden. Am Fußende ist ihr Bett blutdurchtränkt. Ihre Finger sind um eine weiße Fahne verkrampft. Die gleiche Geschichte: »Ich verließ mein Haus, um nach Bagdad zu fahren, als ich von einem US-Heckenschützen getroffen wurde.«

    Die Heckenschützen fordern nicht nur Opfer, sie paralysieren auch die Evakuierung und die Verwundetentransporte. Das größte noch funktionsfähige Krankenhaus liegt im US-Sektor. Durch die Heckenschützen ist es von der Ambulanz abgeschnitten. Der Krankenwagen mußte bereits viermal repariert werden, nachdem er beschossen worden war. Tote liegen in den Straßen, weil keiner sie wegtragen kann, ohne unter Feuer zu geraten.

    Einige der Patienten aus diesem Krankenhaus müssen nach Bagdad gebracht werden, weil es in Falludscha am Nötigsten fehlt. Unser Krankenwagen ist die einzige Möglichkeit für sie. Das Martinshorn dröhnt, das Licht blitzt, wir ducken uns möglichst tief und halten die Pässe aus dem Fenster. Wir zwängen die Menschen in den Wagen. Einem wurde die Brust mit Klebestreifen geflickt, ein anderer schlägt auf der Bahre mit den Beinen um sich und muß festgehalten werden. Wieder drücken wir uns auf den Boden, für den Fall, daß wir beschossen werden.


    Unter Beschuß

    Zurück in der Ambulanz kommt mir der Arzt entgegen: »Können Sie helfen, eine Schwangere zu holen? Die Wehen haben zu früh eingesetzt.« Azzam fährt, in der Mitte sitzt Ahmed, der ihm den Weg zeigt, am Fenster ich, die Ausländerin, der Passierschein. Etwas splittert an meiner Hand. Eine Kugel kracht durch den Wagen. Wir halten, stellen die Sirene aus, lassen aber das Licht weiter blinken. Wir warten, sehen die Silhouetten von US-Marines an einer Ecke. Einige Schüsse fallen. Wir ducken uns so tief wie möglich, und ich kann kleine rote Lichter durch das Fenster an meinem Kopf vorbei peitschen sehen. Mit lautem Knall platzt ein Reifen, der Wagen wird geschüttelt. Ich bin außer mir vor Wut. Wir versuchen, eine Frau zu holen, die gerade ohne jede medizinische Hilfe gebiert, in einer belagerten Stadt ohne Strom. Wir sitzen in einem deutlich markierten Krankenwagen, und sie schießen auf uns. Wie können sie es wagen? Wie können sie es wagen?

    Azzam greift nach dem Schalthebel und fährt den Wagen im Rückwärtsgang. Ein zweiter Reifen platzt, als wir über den Kantstein fahren. Sie schießen auf uns, bis wir um die nächste Ecke sind. Die Felgen kratzen auf dem Asphalt, die zerfetzten Reifen brennen auf der Straße. Zurück in der Ambulanz werden die neuen Einschußlöcher begutachtet. Sie sagen, daß sie den Wagen eben wieder reparieren werden, aber diesmal ist auch der Kühler hin. »Gibt es einen anderen Weg, zu der Frau zu kommen?« will ich wissen. Es gibt keinen. Sie sitzt in ihrem dunklen Haus und wird das Kind ohne Hilfe zur Welt bringen. Ich habe sie im Stich gelassen. Wir können nichts machen. Nun wird es auch noch dunkel, und das bedeutet, daß unsere westlichen Gesichter unsere Begleiter oder die Verwundeten, die wir holen, nicht mehr schützen können. Maki sagt, er habe Saddam gehaßt, aber nun hasse er die Amerikaner noch mehr.

    Wir gehen zum Haus von Herrn Yasser. An jeder Ecke warten wir, bis die Straße vor uns überprüft ist. Bei Yasser treffen wir auf einige Männer und stellen uns vor. Ich erzähle, daß ich Jura studiere. Einer der Männer fragt, ob ich das Völkerrecht kenne. Sie wollen etwas über die Bestimmungen über Kriegsverbrechen wissen. Ich sage, daß ich mich ein wenig mit den Genfer Konventionen auskenne und das nächste Mal einige Informationen mitbringen kann.

    Wir sprechen Nayokos Fall an (eine der drei entführten Japanerinnen und Japaner, der Übersetzer). Die Kämpfer haben nichts mit den Entführern zu tun. Aber während sie uns für das danken, was wir heute abend geleistet haben, erzählen wir von Nayokos Arbeit für die Straßenkinder, davon, wie sehr diese sie liebten. Sie können nichts versprechen, außer daß sie herausfinden wollen, wo sie ist, und versuchen werden, die Gruppe zu überzeugen, sie und die anderen gehen zu lassen. Ich weiß nicht, ob es etwas nützen wird.


    Am anderen Morgen

    Die ganze Nacht durch sind Flugzeuge am Himmel: Das konstante Brummen einer unbemannten Aufklärungsdrohne, das Krachen der Jets, die dumpfen Schläge der Helikopter, unterbrochen von Explosionen. Am Morgen zaubere ich aus Luftballons Hunde, Giraffen und Elefanten für die Kleinen, Abdullah und Aboudi. Ich puste Seifenblasen, denen Aboudi mit den Augen folgt, und endlich, endlich, kann ich ihm ein Lächeln entlocken. Auch die dreizehnjährigen Zwillinge lachen. Einer von ihnen ist Fahrer eines Krankenwagens, beide sollen ganz gut mit einer Kalaschnikow umgehen können.

    Die Ärzte sehen zerschlagen aus. Keiner von ihnen hat seit einer Woche mehr als eine Handvoll Stunden pro Nacht geschlafen. Einer ist darunter, der insgesamt nur acht Stunden in sieben Tagen schlief und selbst die Begräbnisse seines Bruders und seiner Tante verpaßte. »Den Toten können wir nicht helfen,« meint Jassim. »Ich muß mich um die Verwundeten kümmern.«

    Wir fahren wieder hinaus, diesmal in einem Pick-up. Dave, Rana und ich. Ganz in der Nähe der Frontlinie der Marines müssen einige Kranke evakuiert werden. Keiner wagt, das Haus zu verlassen, denn auf dem Gebäude sind Marines, die auf alles schießen, was sich bewegt. Saad besorgt uns eine weiße Fahne. Er hat den Weg gesichert. Kein Mudschaheddin wird auf uns schießen. Dieses elfjährige Kind mit seinem AK 47, das fast so groß wie er selbst ist.

    An dem Haus angekommen, rufen wir zu den Soldaten hinüber und halten unsere weiße Fahne mit dem aufgesprühten roten Halbmond hoch. Zwei kommen herunter. Rana murmelt: »Allahu akbar. Mach, das keiner auf sie schießt.« Wir springen vom Wagen und erzählen, daß wir einige Kranke aus den Häusern holen müssen. Sie wollen, daß Rana die Familie aus dem Haus holt, auf dem sie Stellung bezogen haben. Dreizehn Frauen und Kinder sind dort in einem Raum, seit 24 Stunden ohne Wasser und Nahrung.

    Zunächst gehen wir die Straße herunter, in die wir geschickt worden waren. Ein Mann liegt mit dem Gesicht nach unten auf der Straße, ein kleiner roter Fleck auf seinem weißen Rücken. Dave und ich rennen zu ihm, die Fliegen sind schon da. Als wir ihn auf eine Trage drehen, greift Dave in ein tiefes Loch in seiner Brust. Das Geschoß, das auf dem Rücken so glatt eingedrungen war, hatte sein Herz heraus- und die ganze Brust aufgerissen. (Die Beschreibung deutet auf die Verwendung völkerrechtlich geächteter Dumdumgeschosse hin, der Übersetzer.)

    In seiner Hand ist keine Waffe. Aus einem nahe gelegenen Haus kommen rufend und weinend seine Söhne: »Er war unbewaffnet. Er ging aus dem Tor, und sie schossen auf ihn.« Keiner hatte seitdem gewagt, das Haus zu verlassen. Verängstigt hatten sie die Tradition verletzt, sich sofort um den Leichnam zu kümmern. Sie hatten nicht wissen können, daß wir kommen, also macht es keinerlei Sinn anzunehmen, daß jemand herausgekommen sein könnte, um eine Waffe zu entfernen, aber den Leichnam liegenzulassen.

    Er war 55 Jahre alt. Wir bedecken sein Gesicht und bringen ihn zum Wagen. Nichts, womit wir den Körper bedecken könnten. Seiner kranken Frau wird aus dem Haus geholfen. Die kleinen Mädchen um sie herum drücken Kleiderbeutel an ihre Körper und flüstern »Baba, Baba«. Zitternd lassen sie uns mit erhobenen Händen vorangehen. Am Wagen versuchen wir, die Leiche vor ihren Blicken zu verbergen.

    Die Leute kommen nun aus den Häusern, in der Hoffnung, daß wir sie sicher aus der Feuerlinie eskortieren können. Kinder, Frauen und Männer fragen uns ängstlich, ob alle oder nur die Frauen und Kinder gehen können. Wir fragen die Marines. Ein junger Soldat antwortet, daß Männer im kampffähigen Alter bleiben müssen. Welches das sei, will ich wissen. Er überlegt. Alles unter 45.

    Es erschüttert mich, daß all diese Männer in einer Stadt in der Falle sitzen sollen, die im Begriff ist, zerstört zu werden. Nicht alle von ihnen sind Kämpfer, nicht alle sind bewaffnet. Die Welt wird es nicht mitbekommen. Es wird außerhalb des Blickfeldes der Medien geschehen, denn die meisten Journalisten in Falludscha sind entweder im Troß der Marines oder werden an der Stadtgrenze zurückgewiesen. Bevor wir die Nachricht weitergeben können, haben zwei Explosionen die Menge zurück in die Häuser getrieben.

    Rana evakuiert mit den Marines das Haus, auf dem die Stellung bezogen haben. Wir warten auf die Rückkehr des Pick-ups, die Familien verstecken sich hinter einer Mauer. Ein Mann bietet einen Polizeiwagen an und fährt einige Alte, die kaum noch laufen können und die kleinsten Kinder. Der Pick-up kehrt zurück, und wir beladen ihn mit so vielen wie möglich.


    Abschied

    Der Bus soll von Falludscha nach Bagdad zurückfahren und einige Verletzte mitnehmen. Einen Mann mit entsetzlichen Verbrennungen, eine Frau mit einem zerschossenen Kiefer und andere. Rana will bleiben, um weiter zu helfen. Mir ist klar, wie viele Leute, wie viele Frauen und Kinder noch in den Häusern sind. Dave und ich wollen ebenfalls bleiben. Aber Azzam meint, daß wir fahren müssen. Er hat nicht zu jeder bewaffneten Gruppe Kontakte, und mit jeder müssen unterschiedliche Dinge ausgehandelt werden. Außerdem müssen die Verletzten so schnell wie möglich nach Bagdad gebracht werden. Wenn wir entführt oder getötet würden, gäbe es noch größere Schwierigkeiten. Daher sei es das beste, wenn wir in den Bus stiegen und später mit ihm zurückkämen. Aber es fällt schwer zu gehen, wenn ein Arzt gerade gefragt hat, ob wir noch weitere evakuieren können. Es ist empörend: Ein qualifizierter Sanitäter kann nicht mit dem Krankenwagen fahren, aber ich, weil ich wie die Schwester oder die Freundin der Heckenschützen aussehe.

    Saad klettert in den Bus, um uns eine gute Fahrt zu wünschen. Er schüttelt Dave die Hand, dann mir. Ich halte die seine mit beiden Händen und sage ihm »Dir balak! Paß auf dich auf.« Etwas Dümmeres könnte ich einem Kinder-Mudschaheddin, der ein AK 47 in der Hand hält, wohl kaum sagen. Wir schauen uns lange in die Augen, seine voll Feuer und Angst. Kann ich ihn nicht mitnehmen? Kann ich ihn nicht an einen Ort bringen, an dem er einfach ein Kind sein kann? Kann ich nicht aus einem Luftballon eine Giraffe für ihn zaubern, ihm Malstifte geben und ihn daran erinnern, seine Zähne zu putzen? Kann ich nicht den Menschen finden, der das Gewehr in die Hände dieses kleinen Jungen legte? Gibt es niemandem, dem ich erzählen könnte, was das aus einem Kind macht? Muß ich ihn hier zurücklassen, wo es von schwerbewaffneten Männern nur so wimmelt, von denen viele nicht auf seiner Seite sind, wie viele Seiten es auch immer in diesem ganzen Schlamassel geben mag?


    Zurück in Bagdad

    Auf unserem Weg zurück in den zweifelhaften Zufluchtsort Bagdad Menschen, die mit jedem denkbaren Gefährt fliehen. In entgegengesetzer Richtung sehen wir lange Fahrzeugschlangen mit Männern, die, nachdem sie ihre Familien in Sicherheit gebracht haben, nach Falludscha zurückkehren wollen, um dort entweder zu kämpfen oder weitere Menschen zu evakuieren. Wir halten in Abu Ghraib, um die Plätze zu tauschen. Ausländer nach vorne, Irakis weniger sichtbar. Kopftücher ab, damit wir westlicher aussehen. Die amerikanischen Soldaten freuen sich, Leute aus dem Westen zu sehen und nehmen es mit der Kontrolle nicht so genau.

    In Bagdad liefern wir die Verletzten im Krankenhaus ab. In den Nachrichten heißt es, daß der Waffenstillstand hält. Wir hören George Bushs Botschaft an die Truppen: »Was wir im Irak machen, ist richtig.« Unbewaffnete Männer vor den Augen ihrer Familie in den Rücken zu schießen ist also richtig? Auf Großmütter zu schießen, die eine weiße Fahne halten, ist richtig? Auf Frauen und Kinder zu schießen, die aus ihren Häusern fliehen, ist richtig? Auf Krankenwagen zu schießen ist richtig?

    Es ist ein Verbrechen und eine Schande für uns alle.

    (Übersetzung aus dem Englischen: Wolfgang Pomrehn)

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    ohne jeden kommentar!

    josh



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    livingstone - 17.04.2004, 16:09


    Krieg pur...

    Besser ich schreibe jetzt nichts ausführliches, denn im Moment bin ich voller Hass. Hass auf die Mörder des Italieners. Und Hass auf alle „Unbeteiligten“ die solche Operationen erst möglich machen. (Ein Untergrundkämpfer, vor allem die Cityguerillia, kann nur mit Unterstützung der „Zivilisten“ also Frauen, Kinder Männer effizient operieren)
    Sie weinen und klagen weil sie keine Humanitäre Unterstützung haben? Sie schreien nach Ärzten? Na, wer hat denn die Hilfsorganisationen, inkl. Rote Kreuz vertrieben? Wer hat die Granaten abgefeuert, die Helfer beschossen und entführt – die Amerikaner vielleicht? Und ich meine jetzt Helfer nicht „Zivile Sicherheitsleute“!!!!
    Meine Achtung und meine Trauer gehört im Moment diesem Italiener, der sich (Quelle El Dschasira) vor dem Genickschuss, die Maske von Kopf riss mit den Worten: „So stirbt ein Italiener“. Ich hoffe diese Verbrecher werden nicht die Ehre haben im Kampf zu fallen, denn das haben sie nicht verdient! Ich würde sie ertränken, ertränken im Schweineblut und ihre Kadaver in der Wüste verrotten lassen (ein Moslem weiss was das heisst) Ich bin voller Hass...und nun könnt ihr diesen Beitrag löschen wenn ihr wollt....

    PS: Nichts desto Trotz bin ich der Meinung, dass sich die USA aus dem Irak zurückziehen sollte. -Und das Land wird untergehen in Strömen von Blut - oder glaubt hier jemand, dass sich die Sunniten, die Kurden und die Schiiten keine Schlacht um die Vornmachtstellung liefern würden?



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    HPF - 17.04.2004, 16:55


    livingstone hat folgendes geschrieben:

    PS: Nichts desto Trotz bin ich der Meinung, dass sich die USA aus dem Irak zurückziehen sollte. -Und das Land wird untergehen in Strömen von Blut - oder glaubt hier jemand, dass sich die Sunniten, die Kurden und die Schiiten keine Schlacht um die Vornmachtstellung liefern würden?

    Dieses Land wird untergehen, Afganistan wird untergehen , Israel wird nicht untergehen, Palästina wird untergehen, Kosovo wird untergehen...
    Der ganze Osten wird ein Blutbad :cry: :cry: :cry:
    Alles Staaten, wo Extremisten an der Macht sitzen und die Menschen ausnutzen. Diese sind voller Hass und sehen alles nur von einer Seite.
    Es wird nie so sein, das diese verschiedenen Völker friedlich beieinander wohnen werden. Das hat noch nie funktioniert und das wird nie funktionieren.
    Es ist total bitter und hart, aber ich bin vollkommen hoffnungslos ,das da jemals richtiger Frieden herrscht.


    Ganz ganz traurig

    mit ganz traurigen und fast weinenden Grüßen
    Holger :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    vishnu - 17.04.2004, 17:56


    livingstone, du bist voller hass auf die mörder des italieners??

    steht dir zu, ich finde solche taten auch beschissen!!

    aber wo bleibt dann dein hass auf die mörder der vielen kinder, frauen und unbeteiligten zivilisten in diesem irrsinnskrieg???

    tagtäglich werden dutzende von kindern auf den strassen von Gi's erschossen!

    warum sind die amis und die anderen soldaten noch im irak??

    warum haben sie nicht ihren fehler ausgebügelt, saddam hussein mit kapital, waffen und cia-untestützung an die macht zu katapultieren, ihn erledigt und wieder heimgegangen???????????????????

    der rest geht doch niemandem was an, das ist doch die sache der leute die da leben.

    und wenn sie meinen sich bekriegen zu müssen, na und, denen ihr bier.

    gäbe es kein öl im irak würde, dann hätten die usa herrn hussein nicht aufgebaut, er hätte n iemals solch eine schweinische diktatur aufbauen können....und den rest hätte man sich auch schenken können!!

    es geht nur um's verdammt öl!!

    leute, lest doch mal geschichtsbücher!

    örtliche fehden und kriegerische auseinandersetzungen gab es immer schon in der geschichte des nahen und fernen osten...zu ausufernden massenabschlachtungen kam es immer erst dann wenn sich bestimmte ausländische weltmachtsberufene eingemischt haben!!!

    was wäre israel ohne die unterstützung der usa???

    ein kleiner furz am firmament, vergessen in den analöffnungen der geschichte!

    natürlich wird israel überleben, am tropf der usa, so wie das husseinregime überlebt hat solange es den machtinteressen der usa in den kram gepasst hatte, so ist es in allen ländern um die es hier geht...öl und wege für ölpipilines, darum geht es , und um machteinfluss...


    wie hätte wohl die weltöffentlichkeit reagiert, wenn die gesamte arabische liga 1850 in die usa einmaschiert wäre, nachdem die amis mehrere millionen amerikanische ureinwohner liquidiert hatten, um den rest der indianer zu schützen und ihr mitspracherecht durchzusetzen???


    josh



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    vishnu - 17.04.2004, 18:10


    USA heizen Krieg an

    Megabombe auf Falludscha. Verhandlungen mit Al Sadr abgelehnt. Belagerungen fortgesetzt

    Die USA halten die Belagerung irakischer Städte weiter aufrecht. Zum Ende des ohnehin brüchigen Waffenstillstands setzten die US-Besatzungstruppen in Falludscha am Freitag erstmals eine 1 000-Kilo-Bombe gegen Widerstandskämpfer ein. Zuvor waren in der Stadt nach Angaben von Ärzten mindestens 15 Iraker von US-Soldaten erschossen worden. Das meldete der arabische Nachrichtensender Al Dschasira. Augenzeugen berichteten von weiteren Bombardierungen. Bei einer Angriff irakischer Widerstandskämpfer auf einen Konvoi der US-Armee zwischen Falludscha und Habanija habe es Opfer auf amerikanischer Seite gegeben, erklärte ein Augenzeuge. Der Rat der Religionsgelehrten erklärte, die Einwohner Falludschas hielten sich an die Waffenruhe. Die US-Truppen verübten dagegen täglich neue Massaker in der Stadt.

    Am Freitag nachmittag warf ein US-Kampfflugzeug über Falludscha eine Ein-Tonnen-Bombe ab. Der Angriff habe ein Gebäude im Norden der Stadt zerstört, in das sich Aufständische zurückgezogen hätten, teilte die US-Armee mit. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bestätigte unterdessen, rund 20 000 amerikanische Soldaten bis zu drei Monate länger im Irak stationiert zu lassen als geplant. Mit der Einsatzverlängerung komme er einer Bitte von Oberbefehlshaber John Abizaid nach. Rumsfeld räumte ein, er habe nicht mit derart hohen »Verlusten« gerechnet, wie sie die US-Truppen in der vergangenen Woche erlitten hätten. Bei den landesweiten Gefechten sind seit Anfang April mindestens 92 US-Soldaten getötet worden und damit mehr als in den ersten drei Wochen des Irak-Kriegs im Frühjahr 2001. Ärzte sprechen von mehr als 600 getöteten und mehr als 1 200 verletzten Irakern allein in Falludscha.

    Trotzdem bezeichnete Rumsfeld Medienberichte der vergangenen Tage, wonach US-Soldaten Hunderte irakische Zivilisten getötet haben, als »teuflisch, unzutreffend und unentschuldbar«. Zugleich behauptete er, die US-Truppen hätten die Lage weitgehend unter Kontrolle.

    In der südlich von Bagdad gelegenen Stadt Nadschaf starben nach Angaben von Ärzten bei einer Attacke auf einen Stützpunkt der spanischen Besatzungstruppen drei Iraker, zehn weitere seien verletzt worden, als die Soldaten das Feuer erwidert hätten. Die US-Armee verteilte in der schiitischen Pilgerstadt am Freitag Flugblätter, auf denen sie behauptete, daß der Geistliche Muqtada Al Sadr außerhalb des Gesetzes stehe und bestraft werden müsse. Die Anhänger Al Sadrs wurden aufgefordert, Nadschaf zu verlassen und ihre Waffen niederzulegen.

    Verhandlungen mit Al Sadr lehnten die USA indes ab. Nachdem es schiitischen Geistlichen gelungen war, Al Sadr dazu zu bewegen, alle Bedingungen für Verhandlungen fallenzulassen, hatte Besatzungschef Paul Bremer erklärt, Al Sadr habe nur drei Möglichkeiten: sich zu ergeben, von US-Soldaten gefangengenommen zu werden oder bei dem Versuch, sich der Gefangennahme zu widersetzen, getötet zu werden. Nach den neuerlichen Gewaltankündigungen der US-Armee erklärte Al Sadr im Freitagsgebet in der Moschee von Kufa, nur wenige Kilometer von den Stellungen der Besatzungstruppen entfernt, er werde seine Miliz nicht auflösen. »Ich habe die Mehdi-Armee nicht alleine gegründet, sondern zusammen mit dem irakischen Volk«, sagte er. Schuld am Blutvergießen im Irak seien die Besatzer und der Regierungsrat. In einem Interview mit der syrischen Zeitung As Safir warnte der Geistliche, die Iraker würden bei einem Angriff auf ihn »mit unglaublicher Wildheit« zurückschlagen. Die Drohungen der USA mit seiner Festnahme oder Tötung seien nur ein Zeichen der Schwäche der Besatzer und ihrer gescheiterten Strategie im Irak. »Wenn ich getötet oder verhaftet werde, wird die irakische Öffentlichkeit wissen, wie sie zu reagieren hat – mit einer Gewalt und Schärfe, deren Ausmaß sich kein Mensch vorstellen kann«, sagte Al Sadr weiter. Außerdem warnte im Irak der schiitische Großajatollah Ali Sistani die USA davor, in den heiligen Schiitenstädten Nadschaf und Kerbala anzugreifen. Wenn sie diese »rote Linie« überschritten, wären die Folgen »unkalkulierbar«.

    Iran lehnte am Freitag Vermittlungen zwischen den Besatzungmächten und der Bevölkerung ab. Die iranische Delegation, die sich derzeit in Irak befindet, solle ausschließlich Gespräche mit dem Regierungsrat und schiitischen Geistlichen führen, sagte der iranische Außenminister Kamal Charrasi am Freitag laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Die Forderung der Iraker nach einem Rückzug der US-geführten Streitkräfte sei legitim, und die Soldaten seien gut beraten, aus dem Land abzuziehen und den Irakern schnellstmöglich die Macht zu übergeben. Iran könne angesichts der »Unsicherheit und der Massaker an Irakern« nicht gleichgültig bleiben, fügte der Minister hinzu.

    Vor seinem Treffen mit US-Präsident George W. Bush sprach sich der britische Premier Anthony Blair für eine stärkere Einbindung der UNO im Irak aus. Bei einer Zusammenkunft mit UN-Generalsekretär Kofi Annan am Donnerstag (Ortszeit) in New York forderte Blair, vor der für Ende Juni geplanten »Übergabe der Souveränität« müsse es eine neue UN-Resolution geben. (17.04.04-jw)

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    und nochmal: nato raus aus dem irak, schluss mit dem völkermord!!

    ich weiss wie ich mich als iraker verhalten würde...

    oder wird hier allen ernstes von den irakern ein hoch auf die amis und vasallen abverlangt??


    josh



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    livingstone - 17.04.2004, 20:06


    @vishnu
    Ich erspar mir jetzt die Zitate rauszusuchen, OK?
    Hier einige Antworten:

    Ich lese Geschichtsbücher!

    Die Sinnlosen Abschlachtungen in Algerien sind also warum...? Welche Ausländische Macht interveniert denn in Algerien?
    Die Besetzung der Westsahara durch Marokko und der folgenden Diaspora der Saharaudis, die im Grenzgebiet von Algerien, zusammengepfercht, von der Welt vergessen in Menschenverachtenden Lagern dahinvegetieren, sind aufgrund wessen Intervention...?


    Was für ne Liga? 1850? Machst du Witze? Es gab ja damals nicht mal so etwas ähnliches wie ein Arabisches Selbstbewusstsein! Erinnern wir uns: Der „Gründervater“ des Arabischen Bewusstseins waren immerhin die Engländer, oder besser gesagt Thomas Edward Lawrence (besser bekannt unter Lawrence von Arabien) Er war es, der erstmals die Stämme Arabiens vereinigte und gegen die Osmanen zog... Der Rest ist Geschichte...

    Gi’s schiessen auf Kinder? Oh Mann, das ist wahrlich ein Sauerei! Wirklich wahr! Solche Schlagzeilen lassen sich aber auch gut verkaufen!
    Nun denn:
    Natürlich wird es Ausnahmen geben, ABER; Wenn ein 15 jähriger (der ja noch ein Kind ist) mit ner AK 47 durch die Gegend läuft muss er mit Beschuss rechnen. Und weil er ja Militärisch kaum ausgebildet ist, sich dementsprechend kaum verteidigen kann, wird er fallen! – Und wieder ein erschossenes Kind in den Schlagzeilen...
    Wenn ich Antiamerikanische Demos in der Arabischen Welt sehe, fällt mir immer wieder auf, wie viel kleine Kinder in Tarnuniformen und Holzgewehren dabei sind. Unter den Augen ihrer jubelnden Eltern.
    Dazu sag ich ganz einfach: Wer seine Kinder in den Kampf schickt, ihnen gar Waffen in die Hände gibt, soll dann verdammt noch mal nicht heulen wenn er vor dessen Leiche steht. Egal wer, ob Mann Frau oder Kind – wer eine Waffe trägt, wird als Soldat oder Rebell oder Aufständischer (nennt es wie ihr wollt) behandelt – also Beschossen.
    So mal am Rande: In Vietnam starben viele Gi’s durch Kinder und Frauen...
    Und denk ich an die Kindersoldaten Angolas, Mocambiques, Sierra Leones, Liberias usw. dreht sich mir der Magen um. Krieg ist schon lange keine Sache mehr unter Soldaten.
    Möchte nur mal was von der anderen Seite erfahren. Nämlich das Warum ein 19 jähriger GI auf ein Kind oder Frau schiesst – dass möchte ich gerne mal wissen und nicht nur so Meldungen lesen oder Bilder sehen.
    Erinnere mich nur mal an die TV Bilder, als ein Palästinensischer Junge vor laufender Kamera erschossen wurde. Verdammt, und dabei lag er weinend mit seinem Vater in Deckung, Unbewaffnet... Nur, diesen Vater müsste man aufhängen, der seinen Jungen an so ne Demo mitnimmt. Und all die anderen Opfer? Na was weiss den so ein GI ob jetzt nun ein Stein oder ne Handgranate geworfen wird? Ich würde auch zuerst schiessen, ganz ehrlich!

    Mich wundert bei den Amis nur eines: Da bilden die Weltweit Leute in Guerillataktik aus um möglichst viel Schäden einer Regulären Armee beizubringen und selber versagen sie total. Wo haben die denn ihre verdammten Spezialeinheiten? Rangers, Seals oder Delta’s? Was mit dem CIA? Das die das nicht fertig bringen diesen Sadr (der ja übrigens nicht ein Islamischer Würdenträger ist, sondern noch vom Ruf seines Vaters profitiert) zu holen oder zu eliminieren. Würde mal behaupten die Israelis hätten den „Job“ schon längst gemacht...

    Und Öl. Klar geht es ums Öl aber ich bin der Meinung, dass egal welches Wahnsinnsregime die Macht im Irak übernehmen wird, die müssen auch Öl verkaufen. Und ob ich meinen Sprit einem Araber, einem Engländer, Russen oder Amis zahlen muss, ist mir eigentlich Egal. Hauptsache ich bekomme Sprit!

    Falludscha belagert?! Tja, immerhin, vor 50 Jahren hätten sie die Stadt dem Erdboden gleich gemacht.



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    vishnu - 17.04.2004, 20:47


    Zitat: Was für ne Liga? 1850? Machst du Witze? Es gab ja damals nicht mal so etwas ähnliches wie ein Arabisches Selbstbewusstsein!

    das war ein konstrukt!

    ein vergleich, um die absurdität des amerikanischen weltbildes deutlich zu machen, quasi ein umgedrehter spiess...

    1850 waren mehr als 2 millionen indianer abgeschlachtet...auch heute noch wird ein ganzes volk auf amerikanischem boden von den leuten gewaltsam unterdrückt, die in anderen ländern sich den moralspostel heraushängen lassen...american way of fight...

    http://www.geocities.com/kurtjost/heutekopie.htm

    http://www.onlinereports.ch/1999/PeltierHaftUSA.htm




    deine anderen gedankengänge kann und will ich nicht nachvollziehen!

    den vater aufhängen weil er sein kind mit auf dei demo nahm und es da erschossen wurde!!

    also ist der vater am tode seines kindes schuld...

    nene, ist mir zu billig und an der sache vorbei.

    wir reden hier nicht von einer demo wie sie in westeuropäischen metropolen abläuft, das dort ist auch mehr als nur eine "demo", das ist widerstand in dem masse was der einzelne dazu beitragen kann, der eine mit der waffe, der andere auf der strasse, und wenn du die leute auf der strasse zusammenpferchst und dann in die menge schiesst??

    das passiert vor der nicht vorhandenen haustür der leute..in deinem palästiner-beispiel.

    der unterschied zwischen dir und mir ist vor allem der, du warst soldat, ich nicht, würde aber jederzeit eine waffe benutzen, allerdings nicht um jemanden meinen willen aufzuzwingen, jedoch zur selbstverteidigung.

    du scheinst das alles mehr aus der soldatenperspektive zu sehen, allerdings frage ich mich/dich:
    würdest du in so einen krieg ziehen???


    wer um himmels willen hat geglaubt, die amis kommen, knipsen hussein aus und der ganze irak feiert???

    mir ist es persönlich ziemlich egal ob und wieviel gi's getötet werden, das sind berufssoldaten und haben sich das ausgesucht, sie hätten den befehl bez. des irakgemetzels auch verweigern können...sie sind aber da und die bevölkerung wehrt sich gegen die soldiers , würden sie endlich abziehen würden sie auch keine achso gefährliche kids und alte leute und frauen und männer abknallen müssen...


    in vietnam haben auch viele kids gekämpft, stimmt.

    nachdem kaum noch männer da waren und der amerikanische holocoust sich gegen die gesamte bevölkerung gerichtet hat, ausnahmslos...(wir machen keine gefangenen...!)


    und was glaubst du was jetzt bald in palästina los sein wird, nachdem am letzten mittwoch alles bisher erreichte vernichtet wurde, siehe anderes thema : kriegserklärung!

    klar, da sind dann auch die palästinenser schuld, wäre doch besser sie würden jetzt kollektiven selbstmord begehen, oder??

    hätte das das deiiner meinung nach charakter?

    josh



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    livingstone - 18.04.2004, 12:34


    Zitat: ein vergleich, um die absurdität des amerikanischen weltbildes deutlich zu machen, quasi ein umgedrehter spiess...

    1850 waren mehr als 2 millionen indianer abgeschlachtet...auch heute noch wird ein ganzes volk auf amerikanischem boden von den leuten gewaltsam unterdrückt, die in anderen ländern sich den moralspostel heraushängen lassen...american way of fight...

    Indianerpolitik und auch der Umgang mit der eigenen schwarzen Bevölkerung der USA. Keine Frage, sind wir uns ABSOLUT einig. Doppelzüngig, Dreckig – und dann haben die noch die Frechheit sich in Belange anderer Staaten einzumischen (Embargo Südafrika usw / aber die Türkei wird wegen ihrer Kurdenpolitik nicht gerügt – ist ja soooo ein wichtiger Natopartner)
    Zitat: wir reden hier nicht von einer demo wie sie in westeuropäischen metropolen abläuft, das dort ist auch mehr als nur eine "demo", das ist widerstand in dem masse was der einzelne dazu beitragen kann, der eine mit der waffe, der andere auf der strasse, und wenn du die leute auf der strasse zusammenpferchst und dann in die menge schiesst??

    Unbewaffnete Demos im Westjordanland oder Gaza? Ist mir neu...
    Zitat: der unterschied zwischen dir und mir ist vor allem der, du warst soldat, ich nicht, würde aber jederzeit eine waffe benutzen, allerdings nicht um jemanden meinen willen aufzuzwingen, jedoch zur selbstverteidigung.

    du scheinst das alles mehr aus der soldatenperspektive zu sehen, allerdings frage ich mich/dich:
    würdest du in so einen krieg ziehen???

    Stimmt. In gewissen Sachen sehe ich’s eher aus der Soldatenperspektive. Und ich würde in den Krieg ziehen, der mir befohlen wird – das ist meine Pflicht als Soldat! (meinen Tribut hab ich bezahlt, mit einem kaputten Knie und mit 5 verlorenen Jahren meiner Jugend ((mehr möchte ich darüber nicht sagen))
    Und heute würde ich wieder in einen Krieg ziehen, wenn es um die Selbstverteidigung und um Freiheit gehen würde. Jedoch nicht als Angehöriger einer Armee, sondern als Kämpfer, Partisan oder Aufständischer – und nur auf Schweizer Boden! Ansonsten versuch ich jeglicher Gewalt aus dem Weg zu gehen...

    Zitat: wer um himmels willen hat geglaubt, die amis kommen, knipsen hussein aus und der ganze irak feiert???
    Nur Idioten und dumme Menschen und Belogene und Betrogene!
    Zitat: mir ist es persönlich ziemlich egal ob und wieviel gi's getötet werden, das sind berufssoldaten und haben sich das ausgesucht, sie hätten den befehl bez. des irakgemetzels auch verweigern können...sie sind aber da und die bevölkerung wehrt sich gegen die soldiers , würden sie endlich abziehen würden sie auch keine achso gefährliche kids und alte leute und frauen und männer abknallen müssen...

    Bin ich gleicher Meinung. Sterben gehört zum Leben des Soldaten dazu. Nur irgendwie verdrängen die Amis das. Schau dir doch mal deren Armee an. Das gros ist kaum älter wie 22 Jahre und vom durchschnittlichen Bildungsstatus wollen wir schon gar nicht sprechen. Die untere und mittlere Schicht der Bevölkerung. Gelockt von der Armee mit Versprechungen von Bildung und Zukunft. Ausgebildet an Waffensystemen die kam einer begreift und in ein Land geschickt von dem sie vorher gar nie was gehört haben, geschweige wissen wo es liegt. Da im guten (belogenen) Glauben das richtige zu tun und nicht begreifen können, dass alle gegen sie sind. Dann liegen sie unter Feuer, als 18 bis 22 Jährige - und plötzlich ist nicht mehr alles so wie bei Rambo und Terminator. Dem Kumpel daneben wird das Gesicht weggeschossen und der andere verbrennt schreiend in seinem Fahrzeug... Adrenalin und Stress pur!!! Und du siehst ne Menge vor dir, aus Besenstilen und Stöcken werden plötzlich Gewehre, und aus Steinen werden Granaten, aus Autos werden Panzer...
    Zitat: und was glaubst du was jetzt bald in palästina los sein wird, nachdem am letzten mittwoch alles bisher erreichte vernichtet wurde, siehe anderes thema : kriegserklärung!

    klar, da sind dann auch die palästinenser schuld, wäre doch besser sie würden jetzt kollektiven selbstmord begehen, oder??

    Nein, sicher nicht. (siehe auch meine Antwort im anderen Thread) Wie wärs den Politischen Weg zu gehen? Beispiel Arafat! Und so endlich der Welt die Hintergründe der US- und Israelpolitik zu zeigen. Ghandi hat so einen Kontinent befreit...

    Gruss



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    vishnu - 18.04.2004, 13:21


    ghandi hatte völlig andere vorraussetzungen!

    die engländer waren geschwächt durch krieg, es ging ihnen nicht ums "überleben", deshalb waren sie eher zu kompromissen bereit.
    auch die relation der bevölkerungsmenge war in indien eine völlig andere, wenig engländer gegen ein ganzes land, die engländer wussten dass es ihnen an den kragen gehen würde, sollte der gewaltfreie widerstand in einen bewaffneten umschlagen, wie mancherorts passiert...

    arafat steckt mehr und mehr in einem dilemma, sein politischer weg wir nun durch das israel/usa abkommen absurdum geführt, wie soll er seine leute davon überzeugen, sich in zukunft freiwillig abschlachten zu lassen??

    die absicht israels unter sharon ist spätestens jetzt klar, dieschnellstmöglichste "säuberung" der westbanks, der ausbau des faschistischen militärstaates israel und der grossen mauer, der klagemauer für palästina...


    das bedeutet, die pal. sollen in die unfruchtbaren streifen verdrängt werden, die fruchtbarere westbanks wir voll anektiert.

    die siedler dürfen auf dem blut der pal. weiter siedeln, was im einzelfall heisst, sie gehen hin, erschiessen eine komplette familie, reissen deren haus ein und bauen ein neues eigenes drüber und nennen es ihr land.

    das alles unter aufsicht und mit unterstützung der isr. armee...zig tausendfach....


    die hamas hat ihre existensberechtigung, nicht weil ich das toll finde, sondern weil sie da ist, sie besteht aus menschen, die sich für den bewaffneten widerstand entschieden haben und ihre gründe haben.

    die hamas wurde , wie von mir schon an anderer stelle erwähnt zum grossen teil vom mossad unterstützt, bewaffnet und gehätschelt, sollte sie doch einen starken "kontrollierten" gegenpart zur PLO darstellen...welch perverses spiel der israelis.

    erst seitdem sie vom mossad nicht mehr kontrolliert werden können gelten sie als terroristen...

    osama bin laden/usa lassen grüssen.

    was diese gezielten abschüsse von hamasführen bezwecken sollen wissen wir alle, reine provokation, und die rechnung wird aufgehen...

    wenn sie arafat erschossen haben dann wird wirklich jeder palästinenser zum "terroristen" mutieren und sharon kann dann endlich das tun wovon er seit jahrzehnten träumt, jeden einzelnen palästinenser abschlachten, mann, frau, kinder...

    ich persönlich halte jeden weg des widerstandes gegen die israelis für legitim, damit meine ich nicht, dass ich alle arten von angriffen gutheisse, allerdings kann ich mir diese luxeriöse bewertung leisten, aus meinem warmen blutflecklosem sessel tausende kilometer entfernt, wenn ich allerdings an alle meine getöteten familienmitglieder denke.....und daran, dass ich nichtmal nach palästina darf, weil ich einen palästinensischen namen trage....!


    hoffentlich schafft es bald jemand dem faschisten und massenmörder sharon flügel zu verleihen, ein strick um den hals wär auch ok, das wäre ein schritt in die dann vieleicht mögliche politische diskussion, vorher seh ich da keinerlei perspektive mehr....

    josh



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    livingstone - 18.04.2004, 14:47


    Josh, du hast ja in vielen Sachen recht und hast auch meine Zustimmung. Aber irgendwie scheinst du nicht zu begreifen, worauf ich hinaus will. Nochmals:
    Widerstand ja, mit allen MILITÄRISCHEN Mitteln! Das heisst konkret: keine Sprengstoffanschläge auf Zivilisten oder im Kernland Israels. Das ist Sinnlos und völlig Kontraproduktiv – denn es sind DIESE Bilder die um die Welt gehen und die Weltöffentlichkeit aufregen. Des weiteren kann man nicht einfach die Ausradierung vom Staate Israel verlangen. Das geht einfach nicht mehr, versteht denn das da unten keiner?

    Es ist eines wenn man aufruft: Tötet jeden Israelischen Soldaten auf unserem von der UNO zugesprochenem Gebiet (das ist Widerstand) oder : Tötet jeden Israeli egal wo auch immer (das ist Terror)

    Wär ich Militärischer Führer eines militanten Flügels, würde ich statt Sprengstoff oder AK 47, eher M21 und M24 Scharfschützen-Gewehre kaufen. (Eine Armee kann man halt nicht aufstellen in einem besetzten Land, würde gegen Israel auch keinen Sinn machen) Leute darauf ausbilden und dann wollen wir mal sehen, wie die Besatzungsarme reagiert, wenn in ihren Reihen oder auf Wachtürmen Offiziere und Soldaten plötzlich zusammenbrechen. Getroffen von einem Schuss aus einer 1/2 Meile Entfernung! Und das täglich, mehrmals... Solange die Targets dann Armeeangehörige sind, lässt sich auch ein „Befreiungskampf“ verkaufen. Und darauf kommt es an, so beschissen wie das auch tönt! Dass das so schwer zu begreifen ist? Die Pal. BRAUCHEN die Meinung und das Herz der Weltöffentlichkeit – vor allem das des Westens!
    Natürlich wird die Besatzungsarmee reagieren und vorgehen – aber gegen wen? Bleiben ja nur Zivilisten (wie jetzt schon) nur wird sich durch solche Aktionen das „Opferbild Israel“ schnell wenden – auch in USA. Schliesslich werden die ja nicht lange Vergeltungen gegen Zivilisten, als Folge von gefallenen Soldaten rechtfertigen können, auch nicht im eigenen Land, wo sich ja auch schon recht starken Widerstand gegen Sharon bildet.
    Vom Seelischen Druck der Soldaten müssen wir wohl nicht näher eingehen. – Nichts demoralisiert mehr als ein unsichtbarer Feind, den man nicht bekämpfen kann. Der unvorhersehbare Tod aus dem Nichts, tötet schon vorher...

    Sharon ist eines der besten Beispiele für mich vom Freiheitskämpfer in den 50-ern bis zum heutigen Despoten. Ich hab den mal als Kriegshelden und hervorragenden Heerführer sehr bewundert (65 im Sinaifeldzug, 67 im 6 Tagekrieg, 73 im Jom Kippur, als er seine Einheiten durch den Sinai, über den Suezkanal bis beinahe an die grenzen Kairos führte) Unrühmlich seine „Säuberungs-Aktionen“ mitte 70-er in Gaza! Als Minister hätte er niemals berufen werden dürfen, keine Frage. Da hat er nur Scheisse gebaut, in jedem Ressort. Soviel, warum ich der Meinung bin, dass ein General niemals in die Politik gehen dürfte!!!! Heute ist er nichts anderes als ein Besatzungsverbrecher – gehört nach Den Haag und verurteilt!

    Und ich hoffe doch nicht dass die Arafat auch noch liquidieren. Oh Mann, so dumm werden die doch nicht sein...?!
    Gruss



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    HPF - 18.04.2004, 14:53


    livingstone hat folgendes geschrieben: Und ich hoffe doch nicht dass die Arafat auch noch liquidieren. Oh Mann, so dumm werden die doch nicht sein...?!
    Gruss

    Würde dich das denn noch wundern?


    Holger



    Re: FALLUDSCHA (IRAK) ...AUGENZEUGENBERICHT...

    livingstone - 18.04.2004, 15:10


    @HPF
    Ehrlich gesagt: JA! Denn es macht Militärisch keinen Sinn und Politisch wäre es für Israel reiner Selbstmord. Immerhin reden wir hier von einem demokratisch gewählten und designierten Präsidenten
    Bin jetzt nur gespannt was noch läuft. Der Nachfolger der Hamas ist ja bereits schon Tot und alle anderen werden folgen. Scheinbar hat jetzt aber Sharon noch einen Tötungsauftrag gegeben. Weiss den Namen nicht mehr, nur dass er in Damaskus lebt... Falls die das durchziehen, tötung auf fremdem Territorium. Das hat es seit Golda Meir nicht mehr gegeben - wenigstens Offiziell nicht.

    Gruss



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